Rechter Umgang führt zum Leben
„Wer mit Weisen wandelt, wird weise.“ Spr. 13:20, NW.
1—3. (a) Inwiefern können Menschen mit Ton verglichen werden? (b) Auf welche Weise kannst du dich mit einer weisen Person verbinden, und welche Segnungen erhältst du dadurch?
WIRD einem Stück weichen Tons, das man gegen eine gemusterte Oberfläche drückt, nicht dieses Muster aufgeprägt? Wird durch das Muster das Stück Ton nicht so gemodelt, daß es dem Muster gleicht? Die Menschen sind wie Ton. Sie können durch ihren Umgang in ihrem Denken, Reden und Handeln entweder zum Guten oder zum Bösen beeinflußt werden. Wie Ton werden sie denen gleich, mit denen sie sich verbinden.
2 Wenn deine Gefährten hohe sittliche Grundsätze pflegen und das Rechte lieben, wird ihr gesunder Einfluß in günstigem Sinne auf dich einwirken, was sich in deinem täglichen Leben widerspiegeln wird. Wird aber, wenn deine Gefährten beständig Gedanken von der Gosse pflegen, deine Gedankenwelt nicht auf ihre Stufe herabgezogen? Wirst du von ihnen nicht beeinflußt werden, wenn sie eine gemeine Sprache führen und grundsatzlos handeln? Wirst du durch den engen Umgang mit ihnen nicht nach ihrem Bild gemodelt werden?
3 Wenn du dich mit einer weisen Person verbindest, dann kannst du dir etwas von ihrer Weisheit aneignen und es in deinem Alltagsleben anwenden. Eine solche Gesellschaft kann dir zum Segen sein; sie kann dir helfen, viele Fallgruben des Lebens zu meiden. Wenn es dir auch nicht möglich sein mag, dich buchstäblich mit einer weisen Person zu verbinden, wie sich gewisse Menschen im ersten Jahrhundert mit Jesus Christus verbanden und seinen Worten der Weisheit lauschten, kannst du dich doch mit weisen Personen anhand ihrer Schriften oder anhand dessen, was über sie geschrieben worden ist, verbinden. Dadurch, daß du die Gedanken liest, die sie niedergeschrieben haben, hast du im Geiste Umgang mit ihren Gedanken und bist imstande, aus ihrer Weisheit Nutzen zu ziehen. „Wer mit Weisen wandelt, wird weise.“ — Spr. 13:20, NW.
4. Wo ist der beste Umgang zu finden?
4 Eine zuverlässige Quelle der Weisheit ist Gottes geschriebenes Wort. Durch dieses Wort kannst du dich mit weisen Menschen verbinden, die wegen ihres Glaubens und ihrer Lauterkeit bekannt waren. In diesem Wort findest du Äußerungen der Gedanken Gottes, die dir Ratschläge und Anweisungen geben. Wenn du die Heilige Schrift regelmäßig liest, dann hast du den besten Umgang gefunden, den es überhaupt gibt. Du läßt dann durch die Weisheit des Schöpfers deine Denkart auf eine Weise modeln, die dir zum Guten gereicht. Nach einem Umgang von dieser Art solltest du trachten, da er dich auf den Weg zum ewigen Leben führen kann. „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens.“ — Ps. 16:11.
5. Warum ist schlechter Umgang leichter zu finden als der rechte?
5 Rechter Umgang ist nicht so leicht zu finden wie schlechter Umgang, weil wir in einer Welt leben, die nicht der Gerechtigkeit ergeben ist. Es ist eine Welt, in der die Bösen gedeihen und die Gedanken der meisten Menschen nur allezeit schlecht sind. Das ist verständlich, wenn man daran denkt, wer der unsichtbare Herrscher dieser Welt ist. „Die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen.“ (1. Joh. 5:19, NW) Sie spiegelt nur seine böse Art wider. Da du in einer solch bösen Welt lebst, ist es eine Lebensnotwendigkeit, in der Wahl eines engen Gefährten Vorsicht walten zu lassen.
VON DER WELT GETRENNT
6. Wie übt eine Gemeinschaft einen Einfluß aus, der gut oder schlecht sein kann, und welchen Weg muß man zu seiner Sicherheit in einer schlechten Gemeinde einschlagen?
6 Die populären Ansichten und Bräuche in einer Gemeinde oder einer Nation üben einen mächtigen, gedankenumformenden Einfluß aus, der darauf abzielt, jedermann so zu modeln, daß er der Mehrheit gleicht. Inmitten einer ungerechten Gesellschaft wirkt dieser Einfluß nicht zu deinem Wohl, und es sollte ihm widerstanden werden. Je enger du dich mit einer solchen Gemeinschaft verbindest, desto schwerer wird es dir fallen, gegen deren Einfluß zu kämpfen, der dich auf eine Weise formen will, daß du ihr gleichst. Halte dich der Sicherheit halber von solcher Gesellschaft getrennt. Das ist möglich, auch wenn du in ihrer Mitte weilst. Wir finden in der Schrift viele Beispiele dafür, daß dies möglich ist.
7, 8. (a) Welches Beispiel finden wir bei Noahs Hausgenossen, und welches Problem wurde durch ihre Handlungsweise heraufbeschworen? (b) Sollen wir uns weltlichen Menschen gegenüber unfreundlich benehmen?
7 Noahs Hausgenossen zerstreuten sich nicht unter die böse Bevölkerung seiner Tage, indem sie deren Gesellschaft aufsuchten. Dieser Umgang wäre ihnen nicht zum Segen gewesen, denn die populäre Denkweise und die Handlungen wirkten in jenen Tagen nicht auferbauend, sondern herabziehend. „Somit sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen groß geworden war auf der Erde, und jede Neigung der Gedanken seines Herzens war allezeit nur böse.“ (1. Mose 6:5, NW) Wie hätten gerechtigkeitsliebende Personen an einer engen Verbindung mit Leuten Freude finden können, deren ganze Gedankenwelt verderbt war? Wie hätten sie die Gefährten von Leuten sein können, deren böse Taten sie haßten? Noahs Hausgenossen folgten einem weisen Laufe, indem sie sich von der Welt jener Tage getrennt hielten, obwohl sie in deren Mitte lebten. Sie ließen sich nicht durch populäre Ansichten zu Handlungen zwingen, die Gott nicht wohlgefällig waren. Sie beschränkten ihren Umgang auf Personen, die Gerechtigkeit liebten und den Gehorsam gegenüber Gott voranstellten. Das bedeutete für sie eine Gemeinschaft, die auf die kleine Gruppe von nur acht Personen beschränkt war. Aber dieser rechte Umgang gereichte ihnen zur Bewahrung, als das böse System der Dinge in jenen Tagen vernichtet wurde. Er bedeutete für sie Leben.
8 Weil sie nur eine so kleine Gruppe waren, mögen sie sich in ihrem Freundeskreise etwas eingeengt gefühlt haben, doch wie hätten sie diesen Kreis erweitern können durch die Aufnahme von Weltmenschen, die mit ihnen nichts gemein hatten? Es wäre für sie gefährlich gewesen, mit Leuten, die die Schlechtigkeit der Gerechtigkeit vorzogen, enge Verbindungen zu pflegen. Du magst in einer Gemeinde leben, wo du dich in einer ähnlichen Lage befindest. Es mag dort nur wenige gerechtigkeitsliebende Menschen geben, so daß dein Freundeskreis beschränkt ist, doch versuche nicht, töricht etwas zu tun, was Noahs Hausgenossen weislich vermieden. Es ist besser, nur wenige Freunde von gutem Einfluß zu haben, als viele Freunde von schlechtem Einfluß. Begnüge dich mit einem kleinen Kreis von Freunden, deren Gesellschaft einen guten Einfluß auf dich ausübt. Das bedeutet nicht, daß man nicht auch mit Leuten freundlich sein sollte, die nicht gerechtigkeitsliebend sind. Doch sollte man nicht mit ihnen Umgang pflegen, sie sich also weislich nicht zu nahen Gefährten oder zu Freunden machen.
9, 10. Erkläre, warum Lot kein Teil der Gemeinde hätte sein können, in der er lebte.
9 Lot war ein weiteres Beispiel, das uns zeigt, wie es möglich ist, in einer schlechten Gemeinde zu leben und sich dennoch davon fernzuhalten. Dies gelang ihm, als er in der berüchtigten Stadt Sodom lebte. Da er Gerechtigkeit liebte, hatte er mit jenen Leuten nichts gemein. Wie hätte er ihre Gesellschaft suchen können, wenn er sich doch durch ihre Gedanken und Reden und ihre tägliche Lebensweise bedrückt fühlte, weil sie so böse waren? Lot war „schwer bedrängt …, weil sich Menschen, die dem Gesetz trotzten, einem losen Wandel hingaben, denn während jener Gerechte unter ihnen wohnte, quälte er durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten“. — 2. Pet. 2:7, 8, NW.
10 Strebte Lot danach, als einer von ihnen angesehen zu werden, wenn er diese Leute doch verabscheute? Strebte er danach, an der Tätigkeit in ihrer Gemeinde aktiv mitzuwirken und zu ihr zu gehören? Im Gegenteil, er blieb von ihr abgesondert, so wie sich sein Vorfahre Noah von der Bevölkerung seiner Tage, die dem Gesetz getrotzt hatte, getrennt gehalten hatte. Die Tatsache, daß er sich absonderte, scheint sich durch die Art zu zeigen, wie die Leute ihn zu der Zeit betrachteten, als ihn zwei materialisierte Engel besuchten. Statt Lot in ihrer Gemeinde als einen von ihnen zu betrachten, sagten sie: „Dieser einzelne Mann kam hierher, um eine Weile hier zu wohnen, und möchte nun tatsächlich den Richter spielen. Nun werden wir dir noch schlimmer zusetzen als jenen.“ (1. Mose 19:9, NW) Lot überlebte die Zerstörung Sodoms und Gomorras tatsächlich dadurch, daß er sich von jener bösen Gemeinde abgesondert hielt und sich nicht durch deren schlechten Einfluß verderben ließ.
11. Wie hielt sich Jesus von der Welt, in der er lebte, abgesondert?
11 Auch Jesus Christus folgte dem Weg der Absonderung von der Welt. Obwohl er sich unter ungerechten Menschen bewegte und ihnen predigte, wurde er doch kein Teil ihrer Welt. Er suchte nicht die Gesellschaft von Menschen, die seinen Vater nicht liebten, und er empfahl nicht, daß seine Nachfolger das tun sollten. Über sie sagte er: „Sie sind kein Teil der Welt, ebenso wie ich kein Teil der Welt bin.“ (Joh. 17:16, NW) Er wünschte, daß sie einen rechten Umgang pflegten, indem sie sich von der Welt abgesondert hielten, deren unsichtbarer Herrscher Satan ist.
DIE NATION ISRAEL
12—14. (a) Wieso war die Nation Israel ein einzigartiges Gemeinwesen? (b) Wie sorgte sie für rechten Umgang?
12 Die Nation Israel bildete ein einzigartiges Gemeinwesen, das nicht nur einen Satz gerechter Gesetze besaß, sondern auch Gott zum unsichtbaren König hatte. Sie bildete ein gesundes Gemeinwesen, das aus Menschen bestand, die der unbefleckten Anbetung des höchsten Souveräns des Universums ergeben waren. Diese Nation war von allen anderen Völkern als das besondere Eigentum Gottes abgesondert: „Dich hat Jehova, dein Gott dazu erwählt, sein Volk zu werden, ein besonderes Eigentum, aus allen Völkern, die auf der Erdoberfläche wohnen.“ (5. Mose 7:6, NW) Diese enge Verbindung mit dem Schöpfer war die beste Verbindung, die sie haben konnten.
13 Gott segnete die Israeliten in materieller und geistiger Hinsicht. Durch die vielen vorzüglichen Gebote, die er ihnen gab, hob er ihr sittliches Niveau und stellte einen hohen Maßstab auf, nach dem sie sich im Leben richten sollten. Das an sich machte sie ganz verschieden von den moralisch verderbten Nationen, die sie umgaben. Ihr nationales Denken konzentrierte sich auf das, was Gott betraf, und auf seine gerechten Gesetze. Somit gereichte ihnen der Druck von seiten ihres Gemeinwesens hinsichtlich des Anpassens an die Mehrheit zum Guten. In den Tagen Moses empfingen sie eine gesunde Belehrung, und Aufseher von rechtschaffener Denkart, die Jehova liebten, sorgten für sie.
14 Mit jenem Gemeinwesen in den Tagen Moses in Verbindung zu stehen war auferbauend und gut. Anders als in Sodom und Gomorra konnten sich Menschen, die Gerechtigkeit liebten, an der Tätigkeit des Volkes Israel beteiligen und zu diesem Volke gehören, ohne Gefahr zu laufen, verderbt zu werden oder der Gunst Gottes, Jehovas, verlustig zu gehen. Hier gab es eine Gemeinschaft, die für rechten Umgang sorgte. Viele gute Menschen, die nicht Israeliten waren, erkannten dies und wurden selbst ein Teil dieses Volkes.
15, 16. (a) Was bedeutet es, mit Gott zu wandeln? (b) Führe Beispiele von Personen an, die das getan haben.
15 Die ungewöhnliche Verbindung, die die Israeliten mit Gott hatten, trug ihnen Segnungen ein, so lange sie sich eng an ihn hielten. Indem sie seinen Anweisungen folgten und seinen Geboten gehorchten, wandelten sie gewissermaßen auf dem Lebenswege ebenso mit ihm, wie Gefährten zusammen wandeln. Mose sprach darüber, als er in einer Rede gegen Ende seines Lebens sagte: „Jehova wird dich zu einem heiligen Volk für sich machen, wie er dir geschworen hat, weil du fortfährst, die Gebote Jehovas, deines Gottes, zu halten, und weil du auf seinen Wegen gewandelt bist.“ — 5. Mose 28:9, NW.
16 Die Worte „mit Gott wandeln“ werden an anderer Stelle in der Bibel hinsichtlich treuer Menschen gebraucht, die ihre Verbindung mit ihm sehr schätzen. Sowohl von Henoch als auch von Noah wird gesagt, daß sie mit Gott gewandelt seien. (1. Mose 5:24; 6:9) Dasselbe wird in Maleachi 2:6 vom Stamm Levi gesagt: „Das Gesetz der Wahrheit war in seinem Munde, und Unrecht fand sich nicht auf seinen Lippen; er wandelte mit mir in Frieden und Geradheit.“ Diese Männer wählten sich weislich die Gemeinschaft mit dem weisesten der Weisen, da dieser Weg zum Leben führte.
GOTTES FREUND
17. Wer kann ein Freund Gottes sein, und wohin führt seine Freundschaft?
17 Obwohl Gott der Nation Israel seine Gunst erwies, ist doch die Freundschaft mit ihm auf keine Nationalität beschränkt. Der Apostel Petrus wies auf dieses hin: „Mit Sicherheit erkenne ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm der Mensch aus jeder Nation, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, annehmbar ist.“ (Apg. 10:34, 35, NW) Er setzt seiner Freundschaft keine Grenzen, sondern ist bereit, sie allen zu gewähren, die bereit sind, mit ihm zu wandeln. Abraham wurde der Freund Gottes genannt, denn er besaß Glauben und schätzte sein enges Verhältnis zu Jehova stets. (Jak. 2:23) Menschen aus jeder Nation und von jeder Rasse, die den gleichen Glauben offenbaren, können sich der Freundschaft Gottes erfreuen, und diese Freundschaft bedeutet Leben für alle, die ihn unablässig lieben. „Glücklich ist der Mann, der in der Prüfung ausharrt, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn unablässig lieben.“ — Jak. 1:12, NW.
18—20. (a) Wie können wir der Freundschaft Gottes verlustig gehen? (b) Welche Wirkung hatte schlechter Umgang auf die Nation Israel?
18 Wer die Gesellschaft böser Menschen aufsucht, wird bestimmt der Freundschaft mit Gott verlustig gehen. Immer und immer wieder wurden die Israeliten davor gewarnt, aber sie ließen die Warnung außer acht und verloren schließlich seine Freundschaft. Sie sind ein klassisches Beispiel für das, was geschieht, wenn ein Volk nach unrechten Verbindungen trachtet. Als sie noch am Berge Sinai waren, befahl Gott ihnen: „Du darfst keinen Bund schließen mit den Bewohnern des Landes.“ Wenn sie das täten, würde das eine enge Verbindung mit jenen degenerierten Menschen bedeuten, durch die sie unter einen schlechten Einfluß kommen würden. Sie würden „bestimmt mit ihren Göttern untreuen Verkehr haben und ihren Göttern opfern“. (2. Mose 34:15, NW) Aber die Israeliten übersahen diesen Befehl und wurden in ihrer Anbetung schlecht. „Aber auch auf ihre Richter hörten sie nicht, sondern sie hatten in Untreue Verkehr mit anderen Göttern und warfen sich vor ihnen nieder. Sie wichen schnell von dem Wege ab, auf dem ihre Vorfahren gewandelt waren, indem sie den Geboten Jehovas gehorchten.“ — Richt. 2:17, NW.
19 Statt sich eng an Gott zu halten und in Liebe mit ihm zu wandeln, verbanden sie sich mit den Kanaanitern, und gleichwie Ton gemodelt wird, wurden sie nach dem Bild jener degenerierten Leute gemodelt. Wie konnte Gott sie weiterhin als Freunde betrachten, da sie ihm doch ungehorsam gewesen waren und ihm den Rücken gekehrt hatten, um die verabscheuungswürdigen Götzen der Kanaaniter anzubeten? Diese ungerechte Verbindung führte zur Vernichtung ihres Hauses, nämlich ihrer Nation. „Weil sie mein Gesetz verlassen haben, das ich ihnen vorgelegt, und auf meine Stimme nicht gehört und nicht darin gewandelt haben, sondern dem Starrsinn ihres Herzens und den Baalim nachgegangen sind, was ihre Väter sie gelehrt haben … will [ich] sie … unter die Nationen zerstreuen, die sie nicht gekannt haben, weder sie noch ihre Väter; und ich will das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie vernichtet habe.“ — Jer. 9:13, 14, 16.
20 Jemand, der sich der Freundschaft Gottes erfreut hat und dann mit der Welt Freundschaft zu haben sucht und an ihren ungerechten Taten teilnimmt, wird der Freundschaft Gottes ebenso verlustig gehen wie einst die Israeliten. Weil die Welt dem großen Widersacher Gottes angehört, macht die Freundschaft mit ihr jemanden zu einem Feinde Gottes. „Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, macht sich selbst zu einem Feinde Gottes.“ (Jak. 4:4, NW) Ein Freund Gottes muß von dieser verderbten Welt so abgesondert leben, wie sich Noah und Lot in ihren Tagen von der bösen Welt abgesondert hielten.
RECHTER UMGANG UNTER CHRISTEN
21. Weshalb wäre es inkonsequent gewesen, wenn Jesu Jünger die Gesellschaft der Schriftgelehrten und Pharisäer aufgesucht hätten, und wie trat zu Tage, daß Jesus auf sie einen Einfluß ausgeübt hatte?
21 Als Jesus durch das Land Palästina zog und predigte, scharten sich die Volksmengen um ihn, um den Worten der Weisheit zu lauschen, die aus seinem Munde hervorgingen, und um Zeugen seiner Wunder zu sein. Die Herzen einiger dieser Menschen waren von dem, was sie hörten und sahen, derart bewegt, daß sie eine enge Gemeinschaft mit ihm pflegen wollten, und so wurden sie seine Jünger oder Nachfolger. Nachdem sie diesen rechten Umgang gewählt hatten, wäre es nicht konsequent gewesen, auch nach der Gesellschaft der gesetzlosen Schriftgelehrten und Pharisäer zu streben, die heuchlerisch vorgaben, Gott zu dienen, wiewohl sie Freunde der Welt des Teufels waren. Die Jünger pflegten den rechten Umgang, indem sie sich eng an Jesus hielten. Sein guter Einfluß auf ihre Denkweise war derart markant gewesen, daß später, wenn sie redeten, ihre Zuhörer deutlich erkannten, daß sie seine Gefährten gewesen waren. „Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und inne wurden, daß es ungelehrte und ungebildete Leute seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, daß sie mit Jesu gewesen waren.“ — Apg. 4:13.
22. Auf welche Weise wurden Jesu Nachfolger durch den Umgang mit ihm gesegnet?
22 Zu einer Zeit, in der die jüdische Nation durch menschliche Überlieferungen und Philosophien verderbt war, sorgte Jesus für rechten Umgang. Ihre religiösen Führer waren von Gott weit entfernt, sie interessierten sich mehr für ihre selbstischen Interessen als für Gottes Interessen. Jene, die weise wurden, indem sie mit Jesus wandelten, wurden in das enge Verhältnis zu seinem Vater zurückgeführt, dessen man sich in den Tagen Moses erfreut hatte. Jesus führte sie zu der unbefleckten Gottesanbetung zurück und lehrte sie, wie sie den Schöpfer in Geist und in Wahrheit anbeten sollten. Indem er sein vollkommenes Menschenleben opferte, öffnete er den Weg zu ewigem Leben für alle, die zu ihm kommen und so mit ihm wandeln würden, wie er mit Gott wandelte. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich.“ (Joh. 14:6, NW) „Die Gabe, die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn.“ — Röm. 6:23, NW.
23, 24. Erkläre, wie es möglich ist, heute mit Jesus in enger Verbindung zu stehen, obwohl er nicht auf der Erde ist.
23 Der Umstand, daß Jesus nicht mehr im Fleische auf Erden wandelt, bedeutet nicht, daß du nicht mit ihm wandeln und in seiner auferbauenden Gemeinschaft Segen empfangen kannst. Wer regelmäßig seine Worte der Weisheit in der Schrift liest, der kommt in enge Verbindung mit ihm, und wer dem Beispiel der Gottergebenheit, das er gegeben hat, folgt, kann als Christ oder Nachfolger mit ihm wandeln. „Christus … litt [für euch], euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt.“ (1. Pet. 2:21, NW) Man kann seinen Fußstapfen nicht genau nachfolgen, wenn man Gemeinschaft mit Leuten pflegt, die verdorbenen Sinnes sind oder der Liebe und des Respekts vor Gottes Wort ermangeln. Du wirst finden, daß du ihren Fußstapfen folgst, statt den Fußstapfen Christi zu folgen.
24 Außer seinem Beispiel und den schriftlichen Aufzeichnungen, die über ihn vorhanden sind, kann man noch auf andere Weise mit ihm Verbindung pflegen, nämlich durch die Christenversammlung. Er sagte: „Wo sich zwei oder drei in meinem Namen versammelt haben, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matth. 18:20, NW) Eine enge Verbindung mit der Versammlung bringt dich in eine enge Verbindung mit Christus.
25—27. (a) In welcher Weise war die Christenversammlung im ersten Jahrhundert vereint, und weshalb war es eine gesunde Verbindung? (b) Wo ist heute rechte Gesellschaft zu finden, warum nicht in der Christenheit?
25 Die Christenversammlung nahm zu Pfingsten ihren Anfang, als Gottes Geist auf 120 Jünger ausgegossen wurde. Durch ihr gemeinsames Interesse an Gott und seinem Sohn waren sie vereint, und durch ihre gemeinsame Liebe zur Gerechtigkeit und ihren Wunsch, mit Gott zu wandeln, indem sie seinen Geboten gehorchten, wurden sie zusammengehalten. Durch den heiligen Geist, den Jesus nach seiner Auffahrt auf sie ausgegossen hatte, war Jesus in ihrer Mitte. Er war bei ihnen, und sie waren in Einheit mit ihm. Sie bildeten eine christliche Gemeinschaft, die hohe sittliche Maßstäbe und Respekt vor Gottes Geboten hatte und fest entschlossen war, seine Anbetung unbefleckt zu bewahren.
26 Die Verbindung mit dieser einzigartigen Gemeinschaft war etwas Gesundes, Gutes. Sie war der Weg zum Leben. Dreitausend Menschen erkannten dies zu Pfingsten und schlossen sich dieser neugebildeten Organisation an. „Sie widmeten sich fortgesetzt der Lehre der Apostel und der Gemeinschaft, den Mahlzeiten und Gebeten.“ (Apg. 2:42, NW) Sie legten ihr Geld zusammen, damit nach Pfingsten alle noch in Jerusalem bleiben und soviel als möglich von Jesu Jüngern lernen konnten. Als sie schließlich in ihre Heimatstädte zurückkehrten, folgten sie Jesu Beispiel und predigten anderen. So trugen sie zum Wachstum der Christenversammlung bei.
27 Die gleiche Christenversammlung sorgt heute dafür, daß gerechtigkeitsliebende Menschen rechte Gesellschaft finden können. Sie ist nicht in den Kultgemeinschaften der Christenheit zu finden, denn diese sind den Fußstapfen des Cäsars gefolgt und nicht den Fußstapfen Christi. Besonders seit Konstantins Zeit ist die religiöse Christenheit die Busenfreundin der Herrscher dieser bösen Welt gewesen. Wie Ton hat sie sich modeln lassen, so daß sie ihren Genossen gleich geworden ist. Es sollte daher nicht überraschen, etwas von ihren furchtbaren Inquisitionstaten und von dem Blutvergießen zu hören, zu dem sie, zur Förderung ihrer selbstsüchtigen Bestrebungen, Anlaß gegeben hat. Trotz ihres äußeren Scheins der Frömmigkeit ist die religiöse Christenheit auf Grund ihrer Früchte und ihres schlechten Umgangs als ein Feind Gottes erkennbar. „Denn solche Männer sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich in Apostel Christi verwandeln. Und kein Wunder, denn Satan selbst verwandelt sich fortwährend in einen Engel des Lichts. Es ist daher nichts Großes, wenn sich auch seine Diener weiterhin für Diener der Gerechtigkeit ausgeben.“ (2. Kor. 11:13-15, NW) Da sie sich als christliche Kirche oder Versammlung tarnt, macht sie sich zu einem betrügerischen Arbeiter, der die Menschen von Gott weg-, statt zur Freundschaft mit ihm hinführt.
28. Wo ist heute eine Gemeinschaft zu finden, die Gerechtigkeit liebt, und welche Aussichten haben jene, die bei ihr bleiben?
28 Die Christenversammlung ist heute in enger Verbindung mit der Neuen-Welt-Gesellschaft der heutigen Zeugen Jehovas und nicht in Verbindung mit der Christenheit zu finden. Diese Gesellschaft ist untrennbar mit ihr vereint. Hier findet sich eine Gemeinschaft, die Gerechtigkeit liebt und Gottes Gebote so respektiert, wie einst die Christen im ersten Jahrhundert sie respektierten. Hier findet sich eine Gemeinschaft, die genau in Jesu Fußstapfen wandelt, indem sie sich von der Welt so getrennt hält, wie er es tat, indem sie öffentlich so predigt, wie er predigte, und indem sie zuerst nach dem Reiche Gottes trachtet, wie er es tat. Hier findet sich eine Gemeinschaft, die mit Gott wandelt, während sie in einer verderbten Welt lebt. Diese beständig wachsende internationale Gesellschaft besteht aus Gerechten, von denen viele durch das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge hindurch gerettet werden und die Erde ererben. „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden für immer darauf wohnen.“ (Ps. 37:29, NW) Im Verein mit ihnen wirst du den rechten Umgang finden, der zu ewigem Leben führt!