Welchen Platz nimmt Jesus in deinem Herzen ein?
BESTIMMT hast du zu vielen Menschen Zuneigung. Wen hast du aber besonders innig ins Herz geschlossen? Wer ist dir besonders lieb und teuer? Kannst du mühelos und ohne Zögern sagen, wen du über alles liebst?
Es ist ganz natürlich, daß deine nächsten Verwandten zu denen gehören, die du besonders liebst. Bedeutet dir aber jemand noch mehr als dein Ehegefährte, als dein Vater oder deine Mutter, dein Sohn oder deine Tochter? Wenn du dich zum Christentum bekennst, sollten sie nicht den ersten Platz in deinem Herzen einnehmen. Wen solltest du denn noch mehr lieben?
Zunächst einmal Jesus Christus, der sein Leben niedergelegt hat, um dich von den todbringenden Auswirkungen der Sünde zu erlösen. (Matth. 1:21; Apg. 4:12) Sein Opfer setzte selbstlose Liebe voraus. (Joh. 5:13) Deine Wertschätzung für das, was Christus für dich getan hat, sollte in deinem Herzen eine Liebe erwecken, die größer ist als deine Zuneigung zu irgendeinem anderen Menschen, sei er noch am Leben, sei er bereits tot.
LIEBE ZU JESUS
Als Jesus seine zwölf Apostel aussandte, wies er sie darauf hin, daß sie größere Liebe zu ihm haben sollten als zu ihren Angehörigen, indem er sagte: „Wer zum Vater oder zur Mutter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig; und wer zum Sohn oder zur Tochter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig.“ (Matth. 10:37) Später betonte Jesus diesen Gedanken wiederum, als er zu der ihm folgenden Volksmenge sagte: „Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und seine Schwestern, ja sogar seine eigene Seele, so kann er nicht mein Jünger sein.“ (Luk. 14:26) Damit wollte Jesus selbstverständlich nicht sagen, Christen müßten ihre Angehörigen buchstäblich hassen, sondern er meinte damit, sie sollten sie weniger lieben als ihn. Familienangehörige fassen es jedoch oft als Haß auf, wenn ein Christ so handelt.
Es ist verständlich, daß die, die mit Jesus wandelten, mit ihm redeten und immer bei ihm waren, ihn lieben- und schätzenlernten. Bei allem, was er tat, lag ihm das Wohl anderer am Herzen. Obwohl er übermenschliche Kräfte besaß, war er mildgesinnt, demütig, gütig und freundlich. Er hatte ein solch liebenswürdiges Wesen, daß seine Gefährten ihn inniger ins Herz schlossen als irgend jemand anders aus ihrem Bekanntenkreis.
Sogar Personen, die Jesus nie gesehen hatten, wurden von dieser außergewöhnlichen Liebe zu ihm ergriffen. Der Apostel Petrus schrieb an die im ganzen Römischen Reich zerstreuten Gläubigen: „Obwohl ihr ihn niemals gesehen habt, liebt ihr ihn. Obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, übt ihr doch Glauben an ihn aus und freut euch sehr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude.“ — 1. Petr. 1:8.
Diese zerstreut lebenden Menschen hatten Jesus durch die Predigttätigkeit seiner Jünger und durch das Lesen der vorhandenen Evangelienberichte über sein Leben kennengelernt. Sie waren tief beeindruckt von der Liebe, die Jesus bewies, indem er bereit war, vom Himmel herniederzukommen und schließlich einen schmerzhaften, schimpflichen Tod zu erleiden, damit andere ewiges Leben erlangen könnten. (1. Petr. 2:24) Auch heute werden viele Menschen veranlaßt, Jesus Christus innig ins Herz zu schließen, wenn sie diese Dinge über ihn erfahren.
Schätzt du den jetzt auferweckten Jesus ebenfalls über alles? Nimmt er den ersten Platz in deinem Herzen ein? Sollte er tatsächlich den ersten Platz einnehmen? Wir wollen sehen.
WEN JESUS ÜBER ALLES LIEBT
Jesus hatte seine Jünger sehr ins Herz geschlossen. Seine Liebe zu ihnen war so groß, daß der Apostel Paulus schrieb: „Ihr Ehemänner, fahrt fort, eure Frauen zu lieben, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat.“ (Eph. 5:25) Wie christliche Ehemänner zu Jesus Christus jedoch größere Liebe haben sollten als zu ihren Frauen, so liebt auch Jesus jemanden mehr als die Versammlung seiner Fußtapfennachfolger.
Dieser Jemand ist sein Vater, Jehova Gott. Jesus wies die Menschen immer wieder darauf hin, daß sie seinen Vater über alles lieben und ihn allein anbeten sollten. Als er gefragt wurde, welches das größte Gebot des ganzen mosaischen Gesetzes sei, sagte er: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft.“ (Mark. 12:30) Jesus gehorchte diesem Gebot; er liebte seinen Vater über alles. Jehova nahm den ersten Platz in seinem Herzen ein.
Jesus unterwarf sich seinem Vater als ‘dem, der ihn gesandt hatte’, freudig. Er sagte: „Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, noch ist ein Gesandter größer als der, der ihn gesandt hat.“ (Joh. 13:16; 8:42; 14:28) Er tat den Willen seines Vaters gern und bekundete stets die Einstellung, die durch seine Worte zum Ausdruck kam: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ — Luk. 22:42.
Die große Liebe und Zuneigung, die Gott seinem Sohn gegenüber bewies, veranlaßte Jesus, seinen Vater zu lieben und ihm zu dienen. Das bestätigte Jesus wiederholt durch die Worte: „Der Vater hat Zuneigung zum Sohn.“ „Du [hast] mich vor der Grundlegung der Welt geliebt.“ „Wie der Vater mich geliebt hat und ich euch geliebt habe, so bleibt in meiner Liebe.“ (Joh. 5:20; 17:24; 15:9) Es war völlig am Platze, daß Jesus die Liebe und Zuneigung seines Vaters so erwiderte, wie er es tat.
Hast auch du Ursache, Jehova Gott zu lieben? Solltest du Jesus Christus nachahmen und Gott ebenfalls ausschließlich ergeben sein? Hat der Vater etwas getan, was dich veranlassen sollte, ihn mehr zu lieben als irgend jemand anders?
WARUM ER DEN ERSTEN PLATZ IN DEINEM HERZEN EINNEHMEN SOLLTE
Jehova Gott gab das Leben nicht nur seinem einziggezeugten Sohn, Jesus Christus, sondern auch der ganzen Menschheit, auch dir. Und wie der Sohn dem Vater für das Leben, das dieser ihm in seiner Liebe gegeben hat, dankbar ist und ihn liebt, so solltest auch du Gott dafür dankbar sein und ihn lieben. — Ps. 36:9; 100:3.
Als das erste Menschenpaar sündigte und dadurch das Todesurteil über sich und seine noch ungeborenen Nachkommen brachte, sorgte Jehova Gott dafür, daß die Menschen von Sünde und Tod befreit werden können. Seine Liebe veranlaßt ihn, dies zu tun. Das geht aus der Bibel deutlich hervor: „So sehr hat Gott die Welt [die Menschenwelt] geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ „Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat.“ — Joh. 3:16; 1. Joh. 4:10.
Wiewohl der Sohn seinem Vater bereitwillig gehorchte und als Loskaufsopfer auf die Erde kam, war es doch Jehova Gott, der auf den Gedanken kam, diese lebengebende Vorkehrung zu treffen. Das sollte uns bestimmt veranlassen, ihn zu lieben! Er sollte den ersten Platz in unserem Herzen einnehmen! Jesus Christus hob diese Tatsache hervor, indem er immer wieder die Aufmerksamkeit auf seinen Vater lenkte. Er sagte ausdrücklich: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.“ (Matth. 4:10) Es betrübt Jesus, den gehorsamen, demütigen Diener seines Vaters, sogar, wenn man ihn über Jehova zu stellen sucht.
DER BEWEIS FÜR DEINE LIEBE ZU JESUS
Wenn du daher beweisen möchtest, daß du Jesus Christus wirklich liebst, dann mußt du in erster Linie den ehren und dem dienen, den er anbetet: Jehova Gott. Jesus als Erlöser anzunehmen und ein sittenreines Leben zu führen ist ebenfalls wichtig, aber Jesus selbst wies auf ein weiteres Erfordernis hin, indem er zu seinen Jüngern sagte: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt ... Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten.“ „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.“ — Joh. 14:21, 23; 15:14.
Welchen Platz Jesus in deinem Herzen einnimmt, zeigt sich also nicht nur in deinen Worten, sondern auch in deinen Taten, in deinem Bemühen, seinen Geboten zu gehorchen. Jesus predigte die Botschaft vom Königreich Gottes, und sein Gebot, das allen seinen Nachfolgern gilt, lautet: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr ... sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20; Mark. 1:38; Luk. 4:43) Beteiligst du dich an dieser Tätigkeit?
Beachte, wie Jesus die Liebe eines Menschen zu ihm mit der Durchführung des Predigtwerkes in Verbindung brachte. An einem Morgen nach seiner Auferstehung waren sieben seiner Jünger am Ufer des Galiläischen Meeres beisammen. Da erschien ihnen Jesus und wandte sich mit der Frage an den Apostel Petrus: „‚Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?‘ Er sagte zu ihm: ‚Ja, Herr, du weißt, daß ich Zuneigung zu dir habe.‘ Er sprach zu ihm: ‚Weide meine Lämmer.‘“ — Joh. 21:15.
Obwohl Petrus von Jesus gefragt worden war, ob er Liebe zu ihm habe [griechisch: agápe, eine selbstlose, grundsatztreue Liebe], erwiderte Petrus, er habe Zuneigung zu Jesus [griechisch: philía, die innige Zuneigung, die vertraute Freunde zueinander haben]. Petrus beteuerte, nicht nur eine grundsatztreue Liebe oder agápe zu Jesus zu haben, sondern ihn innig ins Herz geschlossen zu haben, ja sogar eine größere Zuneigung zu ihm zu haben als zu seiner Mutter, seinem Vater oder seiner Frau.
Als ob Jesus die Wichtigkeit, anderen zu dienen, besonders hervorheben wollte, fragte er Petrus nochmals: „‚Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?‘ Er sagte zu ihm: ‚Ja, Herr, du weißt, daß ich Zuneigung zu dir habe.‘ Er sprach zu ihm: ‚Hüte meine Schäflein.‘“ (Joh. 21:16) Beachte, daß Jesus wiederum das Wort agápe gebrauchte, als er Petrus fragte, ob er ihn liebe, während Petrus wiederum betonte, er habe philía oder innige Zuneigung zu Jesus. Damit wollte Jesus sagen, wenn Petrus ihn wirklich so sehr ins Herz geschlossen habe, dann solle er es beweisen, indem er anderen diene.
Dann sprach Jesus Petrus zum dritten Mal an, und diesmal gebrauchte er ebenfalls den vertrauten Ausdruck philía, indem er ihn fragte: „Hast du Zuneigung zu mir?“ Auch dieses Mal antwortete Petrus ganz betrübt, weil Jesus so beharrlich seine Liebe anzweifelte: „Herr, du weißt alles; du erkennst, daß ich Zuneigung zu dir habe.“ Darauf erwiderte Jesus: „Weide meine Schäflein.“ Damit wollte er sagen, wenn Petrus ihn wirklich so sehr ins Herz geschlossen habe, dann solle er es nun beweisen. — Joh. 21:17.
Jesus erwartet also von seinen Nachfolgern daß sie seine Schafe weiden, daß sie anderen dienen! Tust du dies? Beweist deine Lebensweise, daß du Jesus wirklich liebst, daß du ihn innig ins Herz geschlossen hast und daß du, wie er, Jehova Gott über alles liebst? Solltest du noch nicht in der Lage sein, dem Gebot Jesu, anderen zu predigen, nachzukommen, dann sind Jehovas Zeugen dir gern behilflich. Nimm ihre Einladung zu einem kostenlosen Bibelstudium in deiner Wohnung an, und laß dich darüber belehren, wie man anderen die kostbaren biblischen Wahrheiten erklärt.