Dein Gewissen vor Jehova
„... nicht das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches, sondern die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen.“ — 1. Petr. 3:21.
1. (a) Welche wichtigen Dinge müssen Jünger wissen? (b) Welchen Entschluß haben sie gefaßt? (c) Warum ist die Taufe einer der ersten Schritte des Gehorsams?
JÜNGER sind Personen, die belehrt worden sind und die deshalb wissen, was Jesus geboten hat. Sie wissen daher, wozu sie der Sittenmaßstab der christlichen Organisation Jehovas verpflichtet und was von ihnen in Verbindung mit dem Predigen der guten Botschaft von Jehovas Königreich, der Botschaft, die die Bibel enthält, verlangt wird. Sie haben den Entschluß, sich Gott hinzugeben, bereits vor ihrer Taufe, dem Symbol der Hingabe an Gott, gefaßt. Die Taufe ist einer der ersten Schritte des Gehorsams derer, die den Voraussetzungen für die Taufe entsprechen. Durch dieses Symbol bringt der Jünger die an Gott gestellte Bitte um ein gutes, vertrautes Verhältnis zu ihm zum Ausdruck.
2, 3. Welche Bitte stellt der Jünger durch die Taufe an Gott?
2 „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters ... tauft.“ (Matth. 28:19) Dieser Befehl zeigt, daß der gültig getaufte Jünger in ein vertrautes Verhältnis zu Jehova gelangt. Wie bereits erwähnt, symbolisiert die Taufe nicht „das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches“. Sie veranschaulicht nicht die Beseitigung unserer Sünden durch das Blut Jesu Christi, von der in 1. Johannes 1:7 und Offenbarung 1:5 die Rede ist. Nein, die Wassertaufe bringt die „an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen“ zum Ausdruck. „Die Geduld Gottes [wartete] in den Tagen Noahs ..., während die Arche errichtet wurde, in welcher wenige Personen, nämlich acht Seelen, sicher durch das Wasser getragen wurden. Das, was diesem entspricht, rettet jetzt auch euch, nämlich die Taufe, (nicht das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches, sondern die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen,) durch die Auferstehung Jesu Christi.“ (1. Petr. 3:20, 21) Dadurch, daß Petrus in Verbindung mit der weltweiten Flut der Tage Noahs von der Wassertaufe spricht, zeigt er, daß die Wassertaufe, die zu vollziehen ihm geboten worden war, ein Gegenbild des Hineingehens in die Arche vor der Flut ist. Doch inwiefern handelt es sich dabei um eine „an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen“?
3 Wir richten diese Bitte an Gott, indem wir uns ihm darstellen oder uns ihm durch Jesus Christus völlig hingeben. Dr. A. T. Robertson sagt in seinem Werk Word Pictures in the New Testament (Wortbilder im Neuen Testament), Band VI hierüber folgendes: „Das mag hier der Sinn sein, das heißt ein Weihegelübde vor Gott nach Nachfrage, indem man bereut hat und zu Gott umgekehrt ist und nun die öffentliche Bekanntmachung dieser Tatsache durch die Taufe (das Symbol der vorausgegangenen inneren Herzensänderung) ergehen läßt.“
4. Was unternimmt der Jünger, um sich im Hinblick auf sein Gewissen gegenüber „der vergangenen Zeit“ zu ändern?
4 Demnach hatte der Jünger — also du, sofern du ein Jünger bist — einst ein schlechtes Gewissen vor Gott, doch nun, nachdem er die gute Botschaft von der Rettung angenommen hat, wünscht er, ein gutes Gewissen vor Gott zu haben, und stellt nun an Gott die Bitte um ein gutes Gewissen, indem er sich ihm darstellt oder völlig hingibt. „Denn es ist genug, daß ihr in der vergangenen Zeit den Willen der Nationen vollbracht habt.“ (1. Petr. 3:21 bis 4:6) Durch den Akt der Hingabe stellen wir an Gott die Bitte um ein gutes Gewissen, und durch die Wassertaufe bekräftigen wir dann unsere Bitte. Wir symbolisieren also unsere Hingabe durch die Wassertaufe und erhalten das erbetene gute Gewissen. Diese göttliche Taufvorkehrung trennt oder rettet uns von der gegenwärtigen sündigen, gewissenlosen und verurteilten Menschenwelt. Möchtest du ein gutes Gewissen vor Gott haben? Glaubst du, du könntest dieses Ziel erreichen, ohne dich Gott hinzugeben und dich taufen zu lassen?
5. In wessen Namen wird der Jünger zuerst gewissenhaft getauft? Warum?
5 Folglich gelangt der Jünger in ein vertrautes Verhältnis zu Jehova, in dessen Namen er zuerst getauft wird. Er muß anerkennen, daß Gott ein Vater ist — eine schriftgemäße Tatsache, die zwar von vielen Religionen nicht anerkannt wird. Der Name des Vaters muß verteidigt werden. „Du allein, dessen Name Jehova ist, [bist] der Höchste ... über die ganze Erde!“ (Ps. 83:18) „Denn bei dir ist der Quell des Lebens.“ — Ps. 36:9.
WARUM IM NAMEN DES SOHNES?
6. (a) Von wem empfing der Sohn seine offizielle Machtstellung? (b) Warum wird im Namen des Sohnes getauft?
6 Dieser Vater hat einen Sohn, den er sehr liebt. „Geht daher hin und macht Jünger ..., indem ihr sie im Namen des ... Sohnes ... tauft.“ (Matth. 28:19) Seinen Fußstapfen müssen wir folgen. In Philipper 2:9-11 lesen wir über ihn: „Gott [hat] ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel und derer, die auf der Erde und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ Sich taufen zu lassen bedeutet, dem Beispiel dieses Sohnes Gottes zu folgen, und ihm zu folgen ist richtig, denn sein himmlischer Vater sagte: „Siehe! Als Zeugen für die Völkerschaften habe ich ihn gegeben, als Führer und Gebieter für die Völkerschaften.“ (Jes. 55:4, NW) „Er [trägt] einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.“ (Offb. 19:16) „Es ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch, Christus Jesus.“ — 1. Tim. 2:5.
7. (a) Wofür ist der Sohn verantwortlich? (b) Was anerkennt der Jünger, der sich taufen läßt?
7 Die Rettung, auf die wir hoffen und vertrauen und um derentwillen Christus Jesus schließlich für uns als Priester amten wird, ist von ihm, der wunderbaren Gabe Jehovas, abhängig. Das wird durch folgende Worte des Apostels Paulus bestätigt: „Er [wurde] für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen, weil er von Gott ausdrücklich zum Hohenpriester nach der Weise Melchisedeks berufen worden ist.“ (Hebr. 5:9, 10) Dadurch, daß man sich in seinem Namen untertauchen läßt, beweist man, daß man sich Jehova unter Anerkennung seines Sohnes hingegeben und verstanden hat, daß man das Verhältnis, in das man dadurch zu Jehova Gott gelangt ist, seinem Sohn Jesus Christus verdankt, und man bekennt diesen darum offen als den Herrn, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Das läßt uns erkennen, daß nicht das Benetzen mit Wasser die Grundlage für unsere Rettung und die Vergebung unserer Sünden ist, sondern das Opfer Christi. Wir anerkennen daher freudig die Autorität, die der Sohn als amtierender Hoherpriester hat.
8. Was muß der Jünger, abgesehen davon, daß er Erkenntnis erlangen muß, noch tun?
8 Als Nachfolger des Sohnes Gottes muß ein Jünger nicht nur wissen, was die Bibel im Hinblick auf Wandel und Moral fordert, sondern er muß auch entsprechend handeln. Er muß sich in jeder Hinsicht an den hohen Sittenmaßstab der Bibel halten und muß sich von jeder den biblischen Grundsätzen widersprechenden Handlungsweise, Religion oder Beschäftigung abgewandt haben. Wer sich taufen lassen möchte, muß vorher mindestens eine genaue Erkenntnis der Grundlehren der Bibel erlangen. Das entspricht dem Gebot Jesu, zuerst Jünger zu machen und danach sie zu taufen.
EINE UNFEHLBARE HILFE FÜR DEN JÜNGER
9. Was ist das dritte, in dessen Namen der Jünger getauft wird?
9 „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen ... des heiligen Geistes tauft.“ (Matth. 28:19) Der heilige Geist ist keine Person, sondern die wirksame Kraft Jehovas Gottes, durch die er seinen Willen vollbringt und die der Jünger unbedingt benötigt, um sein Hingabegelübde treu zu erfüllen. Jesus sagte über den heiligen Geist: „Ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Helfer geben, damit er immerfort bei euch sei, den Geist der Wahrheit.“ (Joh. 14:16, 17) Das Wort Gottes, die Richtschnur des Christen, wird als das „Schwert des Geistes“ bezeichnet. (Eph. 6:17) In ähnlichem Sinne bringt Petrus die Bibel mit Gottes Geist in Verbindung, wenn er sagt: „Die Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, so wie sie vom heiligen Geist getragen wurden.“ — 2. Petr. 1:21.
10. (a) Führe einige Dinge an, die der heilige Geist bewirkt hat. (b) Was bedeutet es, in seinem Namen getauft zu werden? (c) Was steht dem neuen Jünger zur Verfügung, und was hat dies mit der Taufe zu tun?
10 Durch seinen Geist hat Gott uns sein Wort gegeben; durch seinen Geist hat er sein Wort der Wahrheit bewahrt; durch seinen Geist offenbart er es seinen Dienern, damit sie es verstehen können, und durch seinen Geist gibt er den Nachfolgern Christi Jesu die Kraft, sein Wort zu predigen. (1. Kor. 2:10) Ein im Namen des heiligen Geistes gültig Getaufter muß die Verpflichtung eines Christen, ein Diener der guten Botschaft zu sein, anerkennen und muß sich als solcher an dem großen weltweiten Werk, durch das Menschen belehrt und zu Jüngern gemacht werden, beteiligen. Das setzt voraus, daß er sich mit der Versammlung des Volkes Gottes, auf der im Interesse des geistigen Wohls aller der Geist Gottes ruht, verbindet, mit ihr zusammenarbeitet und ihre vielen vortrefflichen Vorkehrungen ausnutzt. Ja, wer beabsichtigt, ein Jünger zu werden, und dann schließlich den Entschluß faßt, sich Jehova hinzugeben, hat die Möglichkeit, gemeinsam mit den Dienern der Versammlungsorganisation das Buch „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß“ durchzunehmen. In dieser aufschlußreichen Wachtturm-Publikation werden achtzig Grundlehren der Bibel kurz behandelt. Diese werden eine nach der anderen mit dem Taufbewerber, der seine Hingabe an Gott symbolisieren möchte, durchgenommen, damit er und auch seine Glaubensbrüder in der Christenversammlung die Gewißheit haben, daß er diese Grundlehren des Wortes Gottes richtig erkannt und verstanden hat.
11. Von welcher Bedeutung ist die Heiligkeit des Geistes?
11 Die Gewißheit, daß die Taufe im Namen des heiligen Geistes erfolgt, daß das Wort Gottes durch den heiligen Geist übermittelt und bewahrt wurde und daß Gottes Geist heilig ist — nicht von Dämonen stammt —, ist unerläßlich, damit sich der Betreffende seiner Führung unterstellt und sich ihm nicht widersetzt.
12. Welche Grundwahrheiten muß der Jünger statt irgendwelcher Lehren, die dämonischen Ursprungs sind, kennen?
12 Da sich der christliche Wandel auf alles erstreckt, was man im privaten und im öffentlichen Leben tut, ist es notwendig, die Grundlehren der Bibel mit dem Taufbewerber nochmals kurz zu besprechen, zum Beispiel, was sie über das Königreich lehrt, über das Gebet, die heutige christliche Predigttätigkeit, die Versammlung, den Feind Gottes und der Christen: Satan, den Teufel, die Dämonen, Harmagedon, die Seele, die Sünde, die Auferstehung, den ordentlichen Wandel, die sittliche Reinheit, die Heiligkeit des Blutes, das theokratische Verhalten im Familienkreis und das Verhältnis des einzelnen Christen zu den übrigen Dienern Gottes und zu den Menschen im allgemeinen. Er sollte ferner wissen, warum jemand, der sich Gott hingegeben hat, seine Hingabe durch die Taufe symbolisieren sollte.
13. Wie erfüllen sich die Worte in Joel 2:28, 29, und wofür bürgt dies in bezug auf die Verse 30 bis 32?
13 Wer im Namen des heiligen Geistes getauft wird, sollte auch erkannt haben, daß sich die Prophezeiung aus Joel 2:28, 29 erfüllt hat: „Ich [werde] meinen Geist ausgießen ... über alles Fleisch [Fleisch von jeder Art, NW]; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen.“ Diese Prophezeiung Joels, die sich zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. zum erstenmal und teilweise an der damaligen Christenversammlung erfüllte, als Gottes Geist über sie kam (Apg. 2:1-4), erfüllt sich heute vollständig. Die endgültige Ausgießung von Gottes Geist auf die ihm hingegebenen Diener in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ bürgt dafür, daß sich auch der übrige Teil der Prophezeiung Joels erfüllen wird, in dem die Vernichtung der großen Weltorganisation, die Jehova und seinem Königreich feindlich gegenübersteht, angedeutet wird. (Joel 2:30-32; Dan. 12:4) Die Täuflinge müssen dies erkannt haben und müssen Jehova, getrennt von der ihm nicht hingegebenen Menschenwelt, in Übereinstimmung mit dem heiligen Geist dienen.
WAS DIE MENGE DER JÜNGER ANERKENNENSWERT MACHT
14. Wende den Grundsatz, der in 1. Petrus 4:12-14 zum Ausdruck kommt, auf die in Offenbarung 7:9, 10 beschriebene „große Volksmenge“ an.
14 „Geliebte, laßt euch durch das, was unter euch brennt und was euch als Prüfung widerfährt, nicht befremden, als ob euch etwas Befremdendes zustoße. Im Gegenteil, freut euch weiterhin, insofern ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch während der Offenbarung seiner Herrlichkeit freuen und jubeln könnt. Wenn ihr für den Namen Christi geschmäht werdet, seid ihr glücklich, weil der Geist der Herrlichkeit, ja der Geist Gottes, auf euch ruht.“ (1. Petr. 4:12-14) Der Grundsatz, der in diesen an die Versammlung der ersten Christen gerichteten Worten zum Ausdruck kommt, ist auf alle anzuwenden, die heute zu Jüngern gemacht werden. Diese Menschen brauchen sich heute über nichts zu wundern. Sie wissen, was die heutige Lage zu bedeuten hat, denn sie sehen, daß Jehova gegen seine Feinde auszieht. Sie nehmen das Vorrecht des Gebetes wahr, damit sie von Jehova die Kraft erhalten, die sie benötigen, um ihre Lauterkeit zu bewahren. Das ist das, was die in Offenbarung 7:9, 10 beschriebene große Volksmenge anerkennenswert macht. „Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm mit langen weißen Gewändern bekleidet, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.‘“
15. Was bestätigt die Herkunft der Glieder der in Offenbarung 7:9, 10 beschriebenen „großen Volksmenge“ im Hinblick auf den Taufbefehl Jesu?
15 Die Tatsache, daß die Angehörigen dieser „großen Volksmenge“ aus „allen Völkern“ kommen, bestätigt, daß der Befehl Jesu befolgt wird und Menschen aus allen Nationen zu Jüngern gemacht werden. Die in Offenbarung, Kapitel 7 beschriebene „große Volksmenge“ besteht aus Gott hingegebenen und getauften Personen, aus Jüngern Christi, die die Hoffnung hegen, eines Tages in einem irdischen Paradies zu leben. Damit du zu dieser begünstigten Klasse gehören kannst, mußt du die erwähnten mit der Anbetung Gottes verbundenen Schritte tun.
16. Was macht die in Offenbarung 7:9, 10 beschriebene „große Volksmenge“ anerkennenswert?
16 Gott hingegebene Jünger werden zum Angriffsziel Satans, des Teufels, der seine Organisation benutzt, um sie zu verfolgen. Da aber die Angehörigen der „großen Volksmenge“ ihre Lauterkeit bewahren und in dieser Drangsal ausharren, ja da sie standhaft fortfahren, Jehova Gott als den höchsten Souverän anzuerkennen und ihm und dem Lamm ihre Rettung zuzuschreiben, werden sie schließlich in der bevorstehenden Schlacht von Harmagedon gerettet und am Leben bleiben. Wie begünstigt sie doch heute schon sind und es auch in Zukunft sein werden! Wie bewundernswürdig und anerkennenswert sind doch ihr Glaube und ihre Standhaftigkeit, die ihre Rettung bewirken!
17. Was muß der Jünger tun, und inwiefern hilft ihm das Gebet dabei?
17 Ein Jünger Jesu ist jemand, der das Wort Jesu nicht nur kennenlernt, sondern auch in diesem Worte bleibt. „Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh. 8:31, 32) Um die Lauterkeit zu bewahren, ist das Gebet unerläßlich, und wir sollten um die Heiligung des Namens Gottes beten (Luk. 11:2), um das Kommen des Königreiches Gottes (Luk. 11:2), ferner darum, daß Gottes Wille geschehe (Matth. 6:10; 26:42), um die Befriedigung unserer täglichen materiellen Bedürfnisse (Luk. 11:3), um die Vergebung unserer Sünden (Luk. 11:4; Dan. 9:19), um die Bewahrung vor Versuchungen und die Befreiung von dem, der böse ist (Matth. 6:13), um eine Erkenntnis des Willens Gottes, um Weisheit und Verständnis (Phil. 1:9; Jak. 1:5; Ps. 119:34, NW) und um Gottes Geist (Apg. 8:14, 15; Luk. 11:13). Auch bei der Taufe sollte der Täufling wie Jesus bei seiner Taufe ernst gestimmt sein wie beim Beten. (Luk. 3:21) Das wird ihm helfen, die Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen. — Gal. 5:22, 23.
SICH NOCHMALS TAUFEN LASSEN
18. Unter welchen Umständen ist eine nochmalige Taufe erforderlich?
18 Da nun die Lehrtätigkeit in allen Ländern und unter allen Arten von Menschen durchgeführt wird und gerechtigkeitsliebende Menschen überall die gepredigte Botschaft vom aufgerichteten Königreich annehmen, kommen immer neue Jünger hinzu, die nach den Richtlinien der Bibel getauft werden müssen. Einige dieser Personen mögen früher einmal in Verbindung mit einer religiösen Zeremonie mit Wasser besprengt oder übergossen oder im Wasser untergetaucht worden sein oder sich vielleicht im Ganges gebadet oder irgendwelche rituelle Waschungen vorgenommen haben. Einige mögen in Verbindung mit der theokratischen Christenorganisation getauft worden sein, aber ohne das Buch „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß“ studiert und ohne den Schritt der Hingabe richtig verstanden zu haben. Solche Personen mögen sich fragen, ob sie sich jetzt taufen oder sich vielleicht nochmals taufen lassen sollten. Ja, sie sollten sich nochmals taufen lassen, sofern sie sich Gott nicht wirklich hingegeben hatten, bevor sie getauft wurden, inzwischen aber Jünger geworden sind und eine Erkenntnis der Wahrheit des Wortes Gottes erlangt und sich Jehova hingegeben haben, um seinen Willen zu tun. Ja, sie sollten sich nochmals taufen lassen, sofern sie bei ihrer früheren Taufe nicht, wie die Bibel es verlangt, von einem Gott hingegebenen christlichen Zeugen Jehovas völlig untergetaucht worden sind. Sofern also jemand feststellt, daß er in dieser Hinsicht die Forderungen der Bibel nicht erfüllt und nicht die gültige Taufe eines Jüngers empfangen hat, sollte er sich jetzt dem Symbol der christlichen Taufe unterziehen und vor Zeugen beweisen, daß er sich nun Gott hingegeben hat.
DIE FREUDIGE ZEREMONIE
19. Beschreibe die Zeremonie der christlichen Wassertaufe.
19 Zu der für die Taufe vorgesehenen Zeit wird der neue Jünger mit anderen Gliedern der Versammlung zusammenkommen. Es ist angebracht, daß ein befähigter, Gott hingegebener und getaufter Diener Gottes vielleicht etwa zwanzig Minuten zu den Versammelten spricht und nochmals auf die wichtigsten Gedanken in Verbindung mit der Hingabe an Gott und der Taufe hinweist. Das gibt allen, die sich Gott hingegeben haben, bevor sie sich zur Taufstätte begeben, Gelegenheit, tiefgründige Fragen laut zu beantworten. Sofern sie diese Fragen mit Ja beantworten, beweisen sie, daß sie Jünger sind, die den Voraussetzungen für die Taufe entsprechen und untergetaucht werden sollten. Diese Betrachtung vor der Taufe ist geistig auferbauend. Herz und Sinn aller gerät dadurch in die richtige Verfassung und konzentriert sich auf die Wichtigkeit des symbolischen Aktes, der im Begriff ist, vollzogen zu werden. Die Taufbewerber sollten nach der Ansprache aufstehen und die beiden Fragen, die vom Redner gestellt werden, laut beantworten.
20. Analysiere die prüfenden Fragen, die den Taufbewerbern gestellt werden.
20 Zwei Fragen, durch die Herz und Sinn jedes Taufbewerbers geprüft werden sollte, lauten: 1. Hast du erkannt, daß du ein Sünder bist und der Rettung durch Jehova Gott bedarfst, und hast du erkannt, daß diese Rettung von ihm kommt, und zwar durch den von ihm gesandten Erlöser, Christus Jesus? 2. Hast du dich aufgrund dieses Glaubens an Gott und an seine Loskaufsvorkehrung Jehova Gott rückhaltlos hingegeben, um fortan seinen Willen zu tun, wie dieser dir durch Christus Jesus und durch Gottes Wort geoffenbart und durch Gottes heiligen Geist verständlich gemacht wird? Alle, die diese beiden Fragen laut mit Ja beantworten, so daß andere Anwesende hören können, daß sie ihre Hingabe an Gott bestätigen, dürfen getauft werden.
21. Was geschieht bei der Zusammenkunft, die vor der Taufe durchgeführt wird, bevor man zum Untertauchen geht?
21 Es ist auch angebracht, daß die Taufbewerber stehen bleiben, während der Redner ein Gebet spricht, in dem er besonders für die bittet, die nun getauft werden. Alle Anwesenden Zeugen sollten sich zum Gebet neigen, während der Redner Jehova darum bittet, den Anlaß und insbesondere die Täuflinge zu segnen, damit sein Wille jetzt und in den kommenden Tagen geschehe. Nach dem Gebet sollte den Täuflingen genau gesagt werden, wie sie zur Taufstätte gelangen.
22. (a) Wo kann die Taufhandlung, der Höhepunkt der Taufzeremonie, durchgeführt werden? (b) Wie sollte man sich an dieser Stätte und bei diesem Anlaß passenderweise verhalten?
22 Dann begeben sich die Täufer — die selbst Gott hingegebene, getaufte christliche Diener Gottes und männliche Glieder der Versammlung sein müssen — und die Täuflinge, männliche und weibliche, sowie alle anderen, die bei der Taufhandlung irgendwelche Dienste verrichten oder als Zuschauer anwesend sein möchten, zur Taufstätte. Die Taufe kann in irgendeinem geeigneten Gewässer vollzogen werden: im Meer, in einem See oder Fluß, in einem Hallenbad oder, wenn die Umstände es erfordern, in einem Becken oder einer Wanne, aber auf alle Fälle sollte ein vollständiges Untertauchen möglich sein. An der Taufstätte selbst sollte man bei diesem freudigen und dennoch feierlichen und ernsten Anlaß keinen Scherz treiben. Als Jesus getauft wurde, betete er; er trieb keinen Scherz. Wir wissen also, daß er nicht ins Wasser hineinsprang und darin herumschwamm oder sich sonst irgendwie ungeziemend verhielt. Weshalb sollte bei diesem Anlaß niemand in den Teich, in das Bassin oder in den Fluß hineinspringen und darin umherschwimmen, während sich die Täuflinge bereitmachen, sondern alle sollten sich anständig benehmen und sich auf die Handlung, die vorgenommen wird, und auf ihren Zweck konzentrieren und sollten auf diese Weise den Täuflingen helfen, sich ebenso zu verhalten.
23, 24. Welche Verbindung besteht zwischen der Taufe und der Ordination?
23 Ein jeder sollte sich das Datum seiner Taufe genau merken und im Sinn behalten. Die Taufe ist das Ergebnis des Gehorsams gegenüber dem, was Gott in seinem Wort in dieser Hinsicht geboten hat, und deshalb kann das Taufdatum als das Datum der christlichen Ordination betrachtet und festgehalten und später, wenn erforderlich, als solches angegeben werden. Es wird von der Versammlung der Zeugen Jehovas und der Watch Tower Bible and Tract Society als solches anerkannt. In Aufzeichnungen gilt bei Jehovas Zeugen die von ihnen vollzogene Taufe somit als gültige Ordinationszeremonie im Sinne des Gesetzes. Der beste Beweis, den ein Jünger nach seiner Taufe dafür erbringen kann, daß er ein treuer Diener Gottes ist, ist das, was der Apostel Paulus seine Empfehlungsbriefe nennt: Menschen, die durch seine Bemühungen selbst zu Jüngern gemacht worden sind und sich Jehova Gott hingegeben haben. — 2. Kor. 3:1-3.
24 Es ist daher sehr angebracht, daß das Thema Taufe in der ganzen Welt in den Versammlungen der christlichen Zeugen Jehovas betrachtet wird. Es ist daher auch sehr angebracht, daß auf den Kongressen der christlichen Zeugen Jehovas, auf ihren Kreis- und Bezirkskongressen und auf ihren nationalen und internationalen Kongressen, dafür gesorgt wird, daß neue Jünger ihre Hingabe an Gott durch die Wassertaufe, die von Gott eingesetzte Zeremonie, symbolisieren können.
25. (a) Inwiefern sind Jehovas Forderungen zu unserem Wohl? (b) Welche Zuversicht gibt dies den Jüngern Jesu?
25 Alle, die beschlossen haben, sich Jehova hinzugeben, schlagen einen Weg ein, auf dem sie voll Vertrauen und zuversichtlich der Zukunft entgegengehen können. Sie haben einen weisen Entschluß gefaßt; sie haben sich entschlossen, dem großen Quell des Lebens zu dienen. Sie wissen genau, daß das, was ihnen die Bibel in jedem Fall und in jeder Lage zu tun empfiehlt, das Beste ist. Der Weg, den Jehova Gott seinen Dienern weist, ist der beste Weg. Seine Forderungen sind nur zu ihrem Wohl. Christen wissen, daß es nicht damit getan ist, etwas einfach zu tun, weil die Bibel es verlangt, während man dagegen lieber etwas anderes täte. Mit anderen Worten, es genügt nicht, etwas bloß zu tun, weil Gott es verlangt, während man persönlich lieber etwas anderes täte. Nein, man tut es, weil man weiß, daß das, was Gott von seinen Dienern verlangt, an sich das Beste ist. Man sollte es nicht nur tun, weil Jehova Gott es verlangt — was an sich eigentlich Grund genug wäre, es zu tun —, sondern weil das, was Jehova Gott verlangt, das Beste ist. Welch ein Vertrauen und welche Zuversicht das doch neuen Jüngern gibt! In Fällen, in denen menschliche Ansichten und Gottes Wort einander widersprechen, erklären wir ohne Zögern Gottes Wort für richtig; menschliche Ansichten, die dem Worte Gottes widersprechen, sind falsch. Es ist wirklich etwas Wunderbares, sich einem Gott wie Jehova hingegeben zu haben und ihm zu dienen!
[Bild auf Seite 501]
In Melbourne (Australien) erhoben sich nach einer Ansprache über die Taufe 347 Taufbewerber, an die dann zwei Fragen gerichtet wurden, durch die sie ihr Herz und ihren Sinn prüfen sollten.