Sei nie zu beschäftigt, um zu beten
„Betet unablässig.“ — 1. Thess. 5:17.
1, 2. (a) Was ist das Gebet? (b) Welche Gefahr besteht, wenn man nicht betet?
DIE Sprache ist die natürliche Brücke zur Verständigung und zur Freundschaft zwischen den Menschen. Das Gebet ist die geistige Brücke zur Verständigung und Freundschaft zwischen den Menschen und Jehova Gott. Das Gebet wird als ein unschätzbares Vorrecht bezeichnet; dennoch wird es häufig vernachlässigt. Weißt du vielleicht nicht recht, was du zu deinem himmlischen Vater sagen und wie du es ihm sagen solltest? In unserem Streben nach Leben und Glück sollten wir nie vergessen, mit Jehova, unserem Schöpfer und Gott, dem Quell des Lebens, zu sprechen.
2 Hast du heute vergessen, mit Gott zu sprechen? Hast du unter dem Druck der Verhältnisse die Notwendigkeit zu beten aus den Augen verloren? Wir leben in einer undankbaren Welt. Wir befinden uns ständig in der Gefahr, Gott zu vergessen und dem Sinne nach zu sagen: „Wir brauchen Gott nicht.“ Welchen Eindruck erweckst du beim „Hörer des Gebets“, zu dem alle Menschen kommen sollten? — Ps. 65:2.
3. Was sagen wir in Wirklichkeit, wenn wir sagen, wir seien zu beschäftigt, um zu beten?
3 Deine Gebete spiegeln deine Abhängigkeit von dem großen Lebengeber wider. Kann man wirklich so beschäftigt sein, daß man nicht mehr dazukommt, zu beten und an Gott zu denken? Dein Schweigen mag soviel bedeuten wie: Es gibt keinen Gott; Gott ist tot oder an den Menschen nicht interessiert. Die moderne Wissenschaft hat schon viel erreicht, aber sie erweist dem Schöpfer aller Dinge nur wenig oder gar keine Anerkennung. Sollten ihre Leistungen und Errungenschaften uns so sehr beeindrucken, daß wir nicht mehr mit Gott reden? Wir sollten heute das Vorrecht des Gebets mehr denn je wahrnehmen. — Luk. 21:34-36.
4. Sollten wir beim Beten immer wieder dasselbe sagen, oder was sollten unsere Gebete erkennen lassen?
4 Aufgrund deiner Bitten weiß Gott, was deinen Geist beschäftigt und was dich am meisten interessiert. Er weiß, ob du das, worum du bittest, wirklich aufrichtig wünschst oder ob du lediglich Worte hersagst. In Matthäus 6:7 lesen wir die Ermahnung: „Wenn ihr aber betet, sagt nicht immer und immer wieder dasselbe.“ Einigen mag es schwerfallen, mit jemandem zu sprechen, den sie noch nie gesehen haben; andere mögen denken, sie könnten Gott, der schon alles wisse, nichts sagen. Sollte aber ein Christ so denken?
5. (a) Welche Männer führten ein vorbildliches Gebetsleben? (b) Wer ist für uns das beste Beispiel?
5 Die Bibel, das Buch des Gebets, berichtet von Moses, Daniel, David und anderen Männern, die ein vorbildliches Gebetsleben führten. König Salomo bat um Weisheit und Unterscheidungsvermögen, um recht richten zu können. Daniel betete in Babylon auf eine Weise, daß er erhört wurde. (Dan. 9:4, 5, 18, 19) Wir könnten noch viele solche Männer anführen, aber bestimmt können wir sagen, daß kein Mensch das Gebet so schätzte wie Christus Jesus. Das Gebet spielte in seinem Leben eine wichtige Rolle. Obwohl er übernatürliche Kräfte besaß, bat er jederzeit seinen himmlischen Vater um Weisheit und Kraft und vergaß auch nie, ihn zu loben und ihm zu danken. — Joh. 5:19, 30.
6. (a) Welches Muster eines Gebets haben wir? (b) Wie sollten wir das Gebet betrachten?
6 Das einfachste und dennoch das beste Muster eines Gebets finden wir in der Bergpredigt. (Matth. 6:9-13) Der Meisterlehrer sprach mit seinen Jüngern über das Gebet, und er selbst zog sich oft an einen ruhigen Ort zurück, um nachzusinnen und mit Jehova zu reden. Er war dem Gebet gegenüber nicht gleichgültig, und trotz seines arbeitsreichen Lebens war er nie zu beschäftigt, um zu beten. Er betonte die Notwendigkeit, allezeit zu beten und darin nie nachzulassen. (Luk. 18:1) Auch die Apostel legten großen Nachdruck auf das Gebet. (Eph. 6:18; 1. Petr. 4:7) Angesichts dieser Betonung in der Bibel sollten wir das Vorrecht, mit unserem himmlischen Vater zu reden, wirklich schätzen. Hast du das Bedürfnis oft zu dem erhabenen Thron Jehovas zu gelangen und deine Stimme zu Danksagungen, Lobpreisungen und Bitten zu erheben? Welch wunderbare Gabe an den Menschen ist doch das Vorrecht des Gebets! Tag und Nacht können wir in irgendeiner Sprache mit Gott reden — sofern wir seine Einladung, zu ihm zu kommen, annehmen — und können ihm sagen, was wir auf dem Herzen haben und was uns beschäftigt.
WARUM WIR UNABLÄSSIG BETEN SOLLTEN
7. Wie können wir Entscheidungen treffen, die mit Jehovas Willen übereinstimmen?
7 Das Gebet hilft uns, gut zu überlegen, bevor wir Entscheidungen treffen. Wir erinnern uns, daß Jesus eine ganze Nacht im Gebet verbrachte, bevor er seine Apostel auswählte. (Luk. 6:12, 13) Du stehst täglich vor Entscheidungen, die dich selbst, deine Angehörigen, deine Brüder oder dein Verhältnis zu Gott betreffen mögen. Es ist gut, Gott um Führung und Leitung zu bitten, damit man nach seinem Willen handelt. Wenn du dann weißt, was ihm gefällt, solltest du entsprechend handeln in der Zuversicht, daß das, was du tust, richtig ist.
8. Inwiefern ist das Gebet ein Schutz, und worum mögen wir bitten?
8 Das Mustergebet enthält unter anderem die Bitte, von dem, der böse ist, befreit zu werden. (Matth. 6:13) Bitte Gott unablässig um Hilfe, damit du die Kraft hast, jeder Versuchung standzuhalten, und mutig genug bist, den verführerischen Wünschen, Neigungen und Gefahren des alten Systems zu widerstehen. (1. Kor. 10:13, 14) Wir sollten füreinander beten, damit wir uns alle vor dem hüten, der Jehovas Volk zu Fall bringen möchte. (2. Thess. 2:9-11) Wenn wir schlechte Dinge treiben, wird der Hörer des Gebets unsere Bitten nicht hören. (Spr. 15:29) Über die göttlichen Grundsätze und Gesetze nachzudenken hilft uns, den richtigen Weg zu erkennen. Bitte darum, daß dir Bibeltexte und biblische Beispiele der Treue in den Sinn kommen mögen, die dir helfen, Kompromisse und Versuchungen zu umgehen.
9. (a) Was hilft uns, geistig gesinnt zu bleiben? (b) Was wird oft vernachlässigt?
9 Wir sollten auch nie zögern, darum zu beten, geistig lebendig zu bleiben. Solche Gebete tragen dazu bei, daß wir erkennen, wie wir geistig gesinnt bleiben können. Du bist dir deiner körperlichen Bedürfnisse — des Bedürfnisses nach Nahrung, Schlaf, Arbeit und Erholung — bewußt. Die geistigen Bedürfnisse — das Bedürfnis zu beten, Gottes Wort zu studieren und mit anderen darüber zu sprechen — können indes leicht vernachlässigt werden. (Matth. 5:3) Damit du als Diener Gottes deinen Lebenszweck erfüllen kannst, solltest du dich bemühen, die Dinge nicht vom natürlichen Standpunkt, sondern von Jehovas erhabenem Standpunkt aus zu sehen, um ihm völlig zu gefallen. — Kol. 1:9, 10.
10. (a) Warum sollten wir um Jehovas Geist bitten? (b) In welcher Hinsicht hilft er uns?
10 Um das Vorrecht, dem allein wahren Gott zu dienen, nie aus den Augen zu verlieren, benötigen wir seinen heiligen Geist. Bittest du darum? Christus Jesus empfiehlt uns, dies zu tun: „Wieviel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ (Luk. 11:13) Bitte ihn darum, verlasse dich darauf, und bemühe dich, die Frucht des Geistes hervorzubringen, denn sie wird dich veranlassen, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen. (Luk. 4:18, 19) Stell dir vor, was erreicht würde, wenn der heilige Geist im Leben jedes einzelnen von uns ungehindert wirken könnte, um uns zu helfen, in der Liebe, der Güte und der Gerechtigkeit zu wachsen, und uns vor dem Einfluß des Geistes der Welt zu schützen. — 1. Kor. 2:12.
11. (a) Um welche drei Dinge können wir ebenfalls bitten? (b) Warum benötigen wir sie?
11 Wir sollten auch um Erkenntnis, Verständnis und Weisheit aus der Bibel bitten. So, wie unser Körper feste Nahrung, Wasser und Luft benötigt, um seine Aufgaben zu erfüllen, benötigt unser Geist geistige Nahrung, von Gott kommende Erkenntnis und Belehrung, die uns befähigt, die Probleme des Lebens zu meistern und den Willen Gottes zu tun. Der Apostel Paulus betete weiterhin darum, daß die Liebe der Brüder „noch mehr und mehr überströme mit genauer Erkenntnis und allem Unterscheidungsvermögen“. (Phil 1:9) Wir benötigen Verständnis, und wir können uns sowohl Verständnis als auch Weisheit erbitten. Sei nie zu beschäftigt, darum zu beten, daß du von deiner Zeit, deinen Fähigkeiten und deinen Mitteln den besten Gebrauch machen mögest. Jakobus ermuntert uns mit den Worten: „Wenn es also einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig.“ — Jak. 1:5.
12. Was müssen wir tun, wenn wir möchten, daß Gott unsere Gebete hört?
12 Ob unser Gebet aufrichtig ist, zeigt sich in unserem Bemühen zu erfahren, was Gott uns zu sagen hat. Wenn wir sein Wort regelmäßig studieren, hören wir ihm gewissermaßen zu, wir lassen ihn zu uns sprechen. Wir müssen auf Gottes Stimme hören und seinen Rat beachten, wie das den Israeliten empfohlen wurde. (5. Mose 28:15) Wäre es höflich, das Gespräch an sich zu reißen, wenn man vor einem irdischen Herrscher stehen würde? Wir sollten daher vernünftigerweise auf Jehovas Stimme hören, wenn wir möchten, daß er unsere Gebete hört. — Spr. 28:9.
AUF DIENST BEDACHT SEIN
13. Was hilft uns, darauf bedacht zu sein, jede Gelegenheit, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen, wahrzunehmen?
13 Ein freigebiger Mensch, der die Wahrheit erkannt hat, ist bereit, sie mit anderen zu teilen. Warum nicht darum beten, daß sich einem täglich Gelegenheiten bieten mögen, für die Wahrheit Zeugnis abzulegen? Durch ein solches Zeugnis, das Christus Jesus einmal ablegte, als er an einer Quelle haltgemacht hatte, um Wasser zu trinken, wurden viele Menschen gläubig. (Joh. 4:5-42) Wir können Gott darum bitten, daß wir stets in der richtigen Geistesverfassung sein mögen, um die gute Botschaft jederzeit und überall zu verkünden — wenn wir bei jemandem zu Gast sind, bei unserer täglichen Arbeit oder wenn wir uns an der öffentlichen Predigttätigkeit beteiligen.
14. (a) Was sollte mit unseren Bitten an Gott Hand in Hand gehen? (b) Wann würden wir vergeblich mit ihm reden?
14 Wir sind auch verpflichtet, in Übereinstimmung mit unseren Gebeten zu handeln. Wenn wir selbst vergeben, können wir auch um Vergebung bitten. (Matth. 6:12) Wenn wir Gott darum bitten, seine Organisation zu segnen und sie wachsen zu lassen, dann müssen wir pflanzen und begießen. (1. Kor. 3:6, 7) Wir sollten in seinem Dienst eifrig tätig sein. Das Gebet ist kein Ersatz für ehrliches Bemühen. Gott tut bestimmt nichts für uns, was wir selbst tun können. Wenn wir zur Reife gelangen möchten, müssen wir eifrig studieren und darauf bedacht sein, der guten Botschaft zu gehorchen. Wer nicht seinen Gebeten entsprechend handelt, redet vergeblich mit Jehova.
15, 16. Wie kann man beweisen, daß man für Gottes Königreich ist?
15 Heute muß ein großes Zeugniswerk durchgeführt werden. Jesus sagte: „Auch muß unter allen Nationen zuerst die gute Botschaft gepredigt werden.“ (Mark. 13:10) Bist du für das Vorrecht, die Königreichsregierung zu vertreten und sie anderen zu empfehlen, dankbar? Wir sollten darum beten, daß wir nützliche Diener des Souveränen Herrn werden und uns als seine eifrigen Zeugen erweisen mögen, indem wir sowohl mit unseren Mitmenschen als auch mit ihm reden und uns durch seinen heiligen Geist beim Predigen helfen lassen.
16 Das Gebet fördert die richtige Herzenseinstellung und die Wertschätzung für das, was Gott als das Wichtigste betrachtet. Darum betete Paulus, daß seine Brüder ‘sich der wichtigeren Dinge vergewisserten’. (Phil. 1:9, 10) In Jesu Mustergebet wird der Triumph, den die Gerechtigkeit durch Jehovas Königreich zur Rechtfertigung des Namens und der Souveränität Jehovas im ganzen Universum davontragen wird, besonders hervorgehoben. (Matth. 6:9, 10) Warum sollte irgend etwas oder irgend jemand für einen Christen auf einmal so wichtig werden, daß er das Tun des Willens Gottes nicht mehr für das Wichtigste hält und Gottes erhabenen Namen und sein Königreich nicht mehr allem voranstellt?
DEINE GEBETE VERRATEN, WER DU BIST
17. Was lassen Gebete in bezug auf Stolz und Demut erkennen?
17 Deine täglichen Gebete spiegeln deine Demut und dein enges Verhältnis zu Gott wider. Indem du ihn Vater nennst, erkennst du deine untergeordnete Stellung an. Nur demütige Menschen reden mit Jehova aus der Fülle ihres Herzens; andere fühlen sich in ihrem Stolz gekränkt, wenn sie ihre Sünden bekennen und um Schutz bitten sollten. (Luk. 18:10-14) Die Worte, die wir an unseren liebenden Schöpfer richten, sollten kindliche Einfachheit, Aufrichtigkeit und Ehrfurcht zum Ausdruck bringen. Wir freuen uns, mit jemandem zu sprechen, den wir lieben, und es ist ein Zeichen echter Freundschaft, wenn wir uns jemandem anvertrauen, mit ihm über unsere Sorgen und Interessen, über unsere Wünsche und unseren Kummer sprechen.
18, 19. Woran werden wir erinnert, wenn wir uns Gott gegenüber äußern? Wie können wir in unseren Gebeten Reife erkennen lassen?
18 Wenn wir Gott unsere Bitten vortragen, werden wir täglich daran erinnert, daß alles was wir haben, vom Geber jeder guten Gabe kommt. Wie schön die Bibel das doch ausdrückt mit den Worten: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt von oben.“ (Jak. 1:17) Da wir in einer stolzen hochmütigen Welt leben, in einer Welt, die falsche Wertbegriffe hat, sollten wir zeigen, daß wir mit dem zufrieden sind, was wir haben, indem wir beten: „Gib mir weder Armut noch Reichtum.“ — Spr. 30:8; 1. Tim. 6:6-10.
19 Wenn wir uns jederzeit bemühen, Gottes Herrlichkeit widerzuspiegeln, werden unsere aufrichtigen und demütigen Bitten unsere Reife erkennen lassen und uns davor bewahren, uns zu rühmen. Christus Jesus lenkte die Aufmerksamkeit stets auf seinen Vater. Wenn wir seinem Beispiel folgen, hüten wir uns davor, die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. (Mark. 10:17, 18) Wenn wir uns Jehova im Gebet nahen, so bewahren wir uns vor der Gefahr der Selbstsicherheit, und unser Herz bleibt in Übereinstimmung mit unserem Gott. — Jak. 4:8-10.
20. (a) Auf wen sollten wir immer vertrauen? (b) Wie müssen wir handeln, damit wir später nichts zu bedauern haben?
20 Es ist wichtig, immer wieder anzuerkennen, daß wir von Gott abhängig sind, der uns alles gegeben hat und für alle unsere Bedürfnisse sorgt. Sage ihm, was dein Herz bewegt, und danke ihm für deine Gesundheit und das Leben. Folge der Anweisung des Psalmisten: „Vor ihm schüttet euer Herz aus.“ (Ps. 62:8) Durch deine Gebete zeigst du, daß du dich nicht ausschließlich auf deine Kraft und deine Klugheit verläßt. Bitte darum, daß du alles, was du besitzt, zur Förderung der Königreichsinteressen verwenden mögest, damit du später, wenn keine rechten Fortschritte oder Ergebnisse im Königreichsdienst erzielt werden, nicht mit Bedauern feststellen mußt, daß du Tage oder Jahre verschwendet hast.
21. (a) Wie wird man ein Prediger? (b) Wie kann man am besten Fortschritte machen?
21 Von einigen Ausnahmen abgesehen, dachte ursprünglich wahrscheinlich kein Zeuge Jehovas daran, Prediger zu werden. Doch wer wollte bezweifeln, daß Gott aus irgend jemandem einen Prediger machen kann? Wenn sich jemand anhand der Bibel und der Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft belehren und schulen läßt und regelmäßig die Zusammenkünfte der Versammlung im Königreichssaal besucht, kann er sich schnell von einem Lernenden zu einem Lehrer des Wortes Gottes entwickeln. (2. Tim. 3:16, 17) Welch ein Vorrecht, von Jehova gebraucht zu werden, anderen die Wahrheit zu übermitteln! Das ist tatsächlich etwas, was wir anstreben und worum wir beten sollten.
22. Wem gebührt die Ehre für die erzielten Fortschritte?
22 Wenn du an die Fortschritte denkst, die du bereits gemacht hast, solltest du Jehova dafür danken. Bildete sich Christus Jesus auf seinen Erfolg etwas ein? Nein, er sagte, als er andere einlud, zu ihm zu kommen: „Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig.“ (Matth. 11:29) Der begabte Apostel Paulus sagte anerkennend, daß Gott alles wachsen lasse. (1. Kor. 3:5-7; 2. Thess. 3:1) Deine Gebete sollten erkennen lassen, daß du jeden Erfolg, den du im Predigtdienst erzielst, dem Segen Gottes zuschreibst.
23. (a) Was ist einer der besten Beweise für unseren Glauben? (b) Was können wir tun, wenn wir keinen Erfolg haben?
23 Einer der besten Beweise dafür, daß der Christ an Gott glaubt, ist das Gebet. Halte ständig Ausschau nach Beweisen des Segens Gottes. Bitte Gott um Führung und Beistand. Ändere deine Handlungsweise, wenn du keinen Erfolg hast. Was dir als das Beste erscheint, ist nicht besser als das, was Jehova sagt. Beweise, daß du vollständig auf deinen himmlischen Fürsorger vertraust und dich nicht auf deine eigene Meinung stützt. (Spr. 3:5, 6) Dann wirst du dich freuen, zu sehen daß seine Hand mit dir ist, wenn du für ihn Zeugnis ablegst. Unsere Gebete können unseren innigen Wunsch, im Dienste Gottes, des Höchsten, gebraucht zu werden, erkennen lassen. Da unsere Feinde stärker sind als wir, sollten wir für den göttlichen Schutz, den wir genießen, dankbar sein. Unsere rege und eifrige Beteiligung am Dienste Gottes ist ein Beweis dafür, daß wir in Gottes Gunst stehen und von ihm beschützt werden. Mache von jeder Art von Gebet Gebrauch und auch von der geistigen Waffenrüstung, die uns gegeben worden ist, damit wir feststehen können. — Eph. 6:18.
SAGE JEDERZEIT DANK
24. Wofür sollten wir stets dankbar sein, und warum sollten wir unablässig beten?
24 Das Gebet sollte Äußerungen des Lobes und der Danksagung einschließen. Das Leben ist so wertvoll, daß niemand einen Preis dafür festsetzen kann. Das Gebet könnte als Maßstab unserer Dankbarkeit für das Leben bezeichnet werden. Wenn wir dem Lebengeber Dank sagen, hilft uns das, die Segnungen zu ermessen, die wir genießen. Es bieten sich uns täglich viele Gelegenheiten, uns bei unserem himmlischen Fürsorger im stillen zu bedanken. Ein dankbares Herz schätzt kleine Dinge genauso wie große. Erkenne den Quell alles Guten an, wie der Psalmist David es tat, der sagte: „Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden.“ (Ps. 145:16) Befolge den Rat in 1. Thessalonicher 5:17, 18: „Betet unablässig. Sagt Dank in Verbindung mit allem.“
25, 26. Wen können wir im Geben nachahmen? Was können wir anderen geben?
25 Da wir in einer selbstsüchtigen Welt leben, in der man denkt, Empfangen sei beglückender als Geben, sollten wir unseren Gott, den großen Geber, nachahmen. Wir sollten auch die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ (Apg. 20:35) Nachdem wir die Wahrheit erkannt haben, sollten wir sie nicht selbstsüchtig für uns behalten, sondern sollten von dieser Erkenntnis als einem wunderbaren, uns anvertrauten Gut im Königreichsdienst weisen Gebrauch machen. Wir können unserem Schöpfer immer wieder neu dafür danken, daß er uns mit Sprechorganen ausgestattet hat, die es uns ermöglichen, mit anderen über die wunderbaren Wahrheiten zu sprechen, die wir aus der Bibel kennengelernt haben. Die Nächstenliebe veranlaßt uns, das Gelernte bereitwillig weiterzugeben. Es ist auch sehr angebracht, Jehova für die schönen Erfahrungen zu danken, die wir bei unserer Predigttätigkeit von Tür zu Tür und wenn wir Interessierte wieder besuchen machen.
26 Mit anderen über die Botschaft des Wortes Gottes zu sprechen, sie zu Hause zu besuchen und ihnen zu helfen, die Bibel zu erforschen, bereitet viel Freude. Es ist etwas Schönes, Hungrige mit dem Wort des Lebens zu speisen. (Amos 8:11; Matth. 4:4) Wenn du dich scheust, mit anderen über deinen Glauben zu sprechen, dann bete um Mut und Furchtlosigkeit. (Apg. 4:29) Ein tätiger Zeuge für Jehovas Königreich zu sein bedeutet nicht, eine mühselige religiöse Pflicht zu erfüllen, sondern bedeutet, echte Freude zu erleben, da man liebevoll an anderen interessiert und freudig bereit ist, ihnen zu helfen, auf den Weg des Lebens zu gelangen. — 2. Kor. 9:7.
EINE LENKENDE HAND NOTWENDIG
27. (a) Wäre es richtig, um Wunder zu beten? (b) Worum dürfen wir bitten?
27 In einem Zeitalter, in dem die Genußsucht überhandnimmt, die sittlichen Maßstäbe sehr niedrig sind und die Menschheit im allgemeinen materialistisch eingestellt ist, benötigt der Christ zu seinem Schutz ständig Gottes lenkende Hand. (Jer. 10:23) Wir sollten nicht jedesmal, wenn wir beten, ein Wunder erwarten, aber wir tun gut, uns Weisheit zu erbitten, um unseren Problemen gewachsen zu sein. Wir dürfen auch um Jehovas Geist bitten, denn er weist uns die rechte Richtung und führt uns auf sichere Pfade, auf denen wir unser Lebensmuster vollständig nach Gottes Willen ausrichten können. (Kol. 3:10) Gottes lenkende Hand ist eine zusätzliche Hilfe, kein Ersatz für unser Bemühen. Ein irdischer Vater erwartet, daß sein Sohn Initiative zeigt und etwas tut, wenn ihm eine Aufgabe übertragen worden ist, und so erwartet auch Gott, daß seine Diener vorwiegend mit Problemen zu ihm kommen, die sie selbst nicht lösen können. Wenn wir täglich auf seine Stimme hören, erlangen wir die Weisheit, die uns hilft, innerhalb der sicheren Grenzen seiner Gesetze und der biblischen Grundsätze zu bleiben. — Pred. 7:12.
28. (a) Wie können wir unserem Schöpfer noch nützlicher sein? (b) Welchen Vorteil hat es, über Gottes Wort nachzudenken?
28 Es ist auch vernünftig, daß wir unsere Bitten an Gott näher bestimmen, indem wir sagen: „Wenn es dein Wille ist.“ (Jak 4:13-15) Wenn wir Christen, das heißt Nachfolger Jesu Christi, sein wollen, sollten wir von uns aus nichts tun, was dem Willen Gottes zuwiderläuft. Wir sollten unablässig darum bitten, daß wir Gottes Willen tun und seine lenkende Hand erkennen mögen. Wenn wir möchten, daß unser himmlischer Vater unsere Gebete erhört, dann müssen wir seinen alles überragenden Willen tun. Nach dem Bericht in Johannes 9:31 sagte ein Mann, den Jesus geheilt hatte, in diesem Zusammenhang treffend: „Doch wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, hört er auf diesen.“ Es ist gut, über das, was man in der Bibel dem inspirierten Wort Gottes, liest und daraus lernt, nachzudenken und Herz und Sinn damit zu füllen; dann ist man jederzeit bereit vor allen, denen man begegnet, aus der Fülle des Herzens Zeugnis abzulegen. — 1. Petr. 3:15.
29. Inwiefern können wir unseren Brüdern durch unsere Gebete helfen?
29 Da wir dem universellen Krieg von Harmagedon immer näher kommen, sollten wir uns nun eng an Jehovas mächtige Organisation halten. Jehovas Zeugen sind durch 27 254 Versammlungen in der ganzen Welt in Liebe und Einheit miteinander verbunden. Wir sollten für diese Organisation und ihre Glieder beten, damit unsere Brüder im Glauben fest bleiben. (1. Petr. 5:9) Wir würden leicht das Angriffsziel des Teufels werden, wenn wir die Gemeinschaft des Volkes Gottes aufgeben und versuchen würden, den Weg allein zu gehen.
30. Wo sollten wir bleiben, um in Sicherheit zu sein?
30 Deine Gebete verraten, wie sehr du die Organisation schätzt, die dir die Wahrheit übermittelt hat und die dich, zum Beispiel durch die Zeitschrift Der Wachtturm, regelmäßig mit geistiger Speise versorgt. Wie töricht wäre es, sich jetzt abzuwenden und sich auf andere Weideplätze zu begeben und zu denken, man könne später wieder zurückkehren, wenn es einem passe! Als ein älterer Bruder, der jahrelang in der Wahrheit und immer eifrig tätig gewesen war, einmal gefragt wurde, wie es ihm möglich war, daß er so lange habe treu und standhaft bleiben können, antwortete er dem Sinne nach, wenn man in der Mitte einer Schafherde bleibe, könne man nicht verlorengehen. Beten wir täglich darum, daß wir ebenfalls stets inmitten des Volkes Jehovas zu finden sein mögen. Sei nie zu beschäftigt, um in diesem Sinne zu beten.