Loyale Verteidiger des Wortes Gottes
„Ihr [habt] Gottes Wort ..., als ihr es empfingt, nicht als Menschenwort angenommen ..., sondern als das, was es wahrhaftig ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist.“ — 1. Thess. 2:13.
1, 2. Was führt ein Orientalist als besonderes Merkmal an, das die Bibel von allen anderen Schriften unterscheidet?
ES GIBT viele Schriften, die man in den verschiedenen Ländern der Erde als heilig betrachtet. Die Bibel weist aber Merkmale auf, die sie vor allen anderen auszeichnen.
2 Über eines dieser Merkmale schrieb der Orientalist George Rawlinson: „Das Christentum ... unterscheidet sich durch nichts stärker von den übrigen Religionen der Welt als durch seinen sachlichen oder historischen Charakter. Die Religionen Griechenlands und Roms, Ägyptens, Indiens, Persiens und des Ostens im allgemeinen waren Religionen der Mythologie, die ein historisches Fundament nicht einmal ernsthaft voraussetzten. ... anders verhält es sich mit der Religion der Bibel. ... Darin finden wir ein Lehrgebäude, das auf Tatsachen beruht; es hängt unbedingt von Tatsachen ab; ohne sie ist es null und nichtig; ist ihre Glaubwürdigkeit aber erwiesen, dann kann es praktisch als begründet gelten.“a
3. Führe einige geschichtliche Tatsachen an, die in den biblischen Aufzeichnungen erwähnt werden.
3 Eine Prüfung des Bibelberichts zeigt, daß die Personen, die darin erwähnt werden, tatsächlich gelebt haben und daß Orte, von denen die Rede ist, heute noch existieren. Die Bibel gibt von einigen wichtigen Ereignissen genau an, wann sie sich abgespielt haben, und nennt Herrscher anderer Völker, die zur gleichen Zeit gelebt haben. (2. Kö. 25:8, 9; Luk. 3:1, 2) Die Bibel ist ein Buch, das einer genauen Prüfung standhält. Einer der Schreiber der Psalmen sagte zu Jehova Gott: „Die Summe deines Wortes ist Wahrheit.“ — Ps. 119:160.
4. Von welcher Bedeutung ist die Tatsache, daß die Bibel ein prophetisches Buch ist?
4 Noch auffallender als die historische Zuverlässigkeit der Bibel ist jedoch die Tatsache, daß die Bibel ein Buch unfehlbarer Prophezeiungen ist. Sie unterscheidet sich dadurch von allen anderen heiligen Büchern. Bei ihren Prophezeiungen handelt es sich nicht einfach um einige beiläufige Äußerungen über die Zukunft. Sie ist von 1. Mose, dem ersten Buch, bis zur Offenbarung, dem letzten Buch, voll von Hinweisen auf künftige Ereignisse. — 1. Mose 3:15; Dan. 4:17; Offb. 21:1-5.
5. (a) Wußten Personen, die lebten, als gewisse Prophezeiungen der Bibel geäußert wurden, daß diese von Gott stammten? (b) Wieso sind uns die Prophezeiungen der Bibel eine Hilfe?
5 Viele dieser Prophezeiungen erfüllten sich zu Lebzeiten derer, die als erste davon gehört hatten. Folglich konnten diese Personen mit eigenen Augen sehen, daß diese Prophezeiungen nicht von Menschen stammten. (1. Mose 18:9-11; 21:1-3; Jer. 28:15-17) Die biblischen Prophezeiungen befassen sich aber nicht nur mit Ereignissen, die heute in ferner Vergangenheit liegen. Sie weisen auch auf Dinge hin, die in unserem Jahrhundert geschehen sollten. Der letzte Teil der Bibel ist vor dem Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung geschrieben worden. Wir finden darin aber eine anschauliche Beschreibung der Wirren, von denen heute die menschliche Gesellschaft heimgesucht wird. Die Bibel läßt auch deutlich erkennen, daß diese Ereignisse das Zeichen dafür sind, daß die „letzten Tage“ des gegenwärtigen Systems der Dinge und die Zeit für die Aufrichtung des Königreiches Gottes gekommen sind. (Luk. 21:24-31; Offb. 6:1-8) Da sie zeigt, an welchem Punkt wir in Verbindung mit der Verwirklichung des Vorhabens Gottes angelangt sind, ist sie für uns ein unerläßlicher Führer.
6. Welche Einstellung der Bibelschreiber erweckt unser Vertrauen? Führe Beispiele an.
6 Der Bibelbericht erweckt auch unser Vertrauen wegen der unverkennbaren Demut und Offenheit seiner Schreiber. Sie suchten nicht, die Tatsachen zu beschönigen, indem sie Personen, die unter ihnen angesehen waren, gerechter darstellten, als sie es in Wirklichkeit waren. Sie gaben offen und ehrlich ihre Mängel und Schwächen zu. (2. Mose 4:10-14; Matth. 26:31-56) Die Jünger Jesu machten kein Geheimnis daraus, daß die damaligen geistlichen Führer sie für „ungelehrte, gewöhnliche Menschen“ hielten und sie deshalb verachteten. (Apg. 4:13) Die Bibelschreiber berichteten nicht nur eingehend über die Machttaten, durch die Gott sein Volk befreite, sondern auch darüber, wie er ihm sein Mißfallen bekundete. (2. Chron. 12:1-9; 20:14-26) Wegen dieser unverkennbaren Beweise der Offenheit, der hohen Ideale, der reinen Beweggründe und der festen Überzeugung der Bibelschreiber fühlen sich wahrheitsliebende Menschen zu diesem Buch hingezogen.
7. Aus welchen weiteren Gründen empfiehlt sich die Bibel uns als ein Buch, das unsere größte Aufmerksamkeit verdient?
7 In der Bibel findet man die Antwort auf Fragen, die sonst nirgends beantwortet werden. Wie entstanden das Weltall, unsere Erde und der Mensch? Woher rühren die Schwierigkeiten unter den Menschen? Was ist die Ursache für Krankheit und Tod? In leichtverständlicher Sprache beantwortet die Bibel diese Fragen. (1. Mose 1:1, 2, 26-28; 2:16, 17; 3:1-24; Röm. 5:12) Sie gibt auch einen Überblick über das, was Gott getan hat, um der Menschheitsfamilie zu helfen, und zeigt, was wir persönlich tun müssen, um aus dieser Vorkehrung Nutzen zu ziehen. (Joh. 3:16, 36; Dan. 2:44) Aus all diesen Gründen empfiehlt sich die Bibel uns als ein Buch, das unsere größte Aufmerksamkeit verdient.
8. Warum sollte jeder von uns die ganze Bibel lesen und studieren?
8 Wie steht es aber mit dir persönlich? Hast du die Bibel schon einmal ganz — nicht nur gewisse Teile davon, sondern von Anfang bis Ende — durchgelesen? Hast du sie gründlich studiert, um festzustellen, wie sie dein Leben berührt? Wer die Bibel liest, verrät praktische Weisheit. Warum? Weil unser Leben von Gott abhängt, und die Bibel gibt deutlich zu verstehen, daß sie das Wort Gottes ist. — 2. Mose 20:1; Eph. 6:17.
WIRKLICH DAS „WORT GOTTES“
9. In welchem Sinne ist die Bibel das „Wort Gottes“?
9 Der Welt im allgemeinen, selbst den Kirchenmitgliedern der Christenheit, sagt der Ausdruck „Wort Gottes“ als Bezeichnung für die Bibel sehr wenig. Die Bibel mag ihrer Meinung nach zwar ein von frommen Männern geschriebenes Buch über Gott sein, aber sie glauben nicht, daß sie wirklich von Gott stammt. Die Bibel sagt jedoch selbst: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert“ und: „Die Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, so wie sie vom heiligen Geist getragen wurden.“ (2. Tim. 3:16; 2. Petr. 1:21) Das bedeutet, daß der größte Teil der Bibel zwar von verschiedenen Männern geschrieben worden ist, daß sie aber nur einen Verfasser hat: Jehova Gott. Durch seinen Geist übermittelte er seinen Propheten Botschaften oder Visionen, die sie dann niederschrieben. Wie geschah dies?
10, 11. (a) Diktierte Gott den ganzen Inhalt der Bibel? (b) Welche im Geschäftsleben übliche Methode hilft uns, die Sache zu veranschaulichen?
10 Manchmal wurde eine Botschaft diktiert. Durch einen Engel sagte Jehova zu Moses: „Schreibe dir diese Worte auf; denn nach dem Inhalt dieser Worte habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht.“ (2. Mose 34:27; Hebr. 2:2) Moses schrieb genau nieder, was ihm gesagt wurde.
11 In anderen Fällen dagegen überließ es Jehova den Bibelschreibern, bis zu einem gewissen Grade selbst zu entscheiden, in welchem Stil sie schreiben wollten. Jehovas Geist steuerte wohl ihre Gedanken, aber die Schreibart entsprach bis zu einem gewissen Grade dem Charakter der Schreiber. (Pred. 12:10; 2. Sam. 23:1, 2) Heutzutage mag der Direktor eines Unternehmens seinen Sekretär beauftragen, einen Brief zu schreiben, ohne daß er ihm den genauen Wortlaut vorschreibt. Der Sekretär schreibt den Brief, hält sich dabei aber genau an die Anweisungen des Direktors und wählt einen Stil, von dem er aus Erfahrung weiß, daß der Direktor damit zufrieden ist. Dieser Brief wird, wenn vom Direktor unterzeichnet, als ein Brief von ihm anerkannt.
12, 13. Warum sollte es uns nicht schwerfallen zu verstehen, daß Gott seinen Dienern Botschaften oder Visionen aus dem unsichtbaren Reich übermitteln konnte?
12 Sollte es uns schwerfallen zu verstehen, daß der unsichtbare Gott seinen Dienern Botschaften eingeben oder bewirken konnte, daß sie im Geiste Bilder sahen? (Apg. 28:25; Hes. 1:1-3) Es ist für uns heute nichts Besonderes, das Radio anzustellen und eine Stimme zu hören von jemandem, den wir nicht sehen und der kilometerweit von uns entfernt ist. Als die Astronauten den Mond umflogen, funkten sie Botschaften und Bilder zur Erde, die auffallend deutlich empfangen wurden. Wie war dies möglich? Ganz einfach durch die Anwendung von Gesetzen, die Jehova bereits selbst angewandt hatte.
13 Der Gedanke, daß Gott Menschen Botschaften aus dem unsichtbaren Reich übermitteln konnte, ist also keineswegs vernunftwidrig. Auch spricht die Tatsache, daß Männer hier auf Erden in Wirklichkeit die Schreiber waren, keineswegs dagegen, daß das, was sie niederschrieben, von Gott stammte. Obwohl dies alles möglich war, ist es an sich dennoch kein Beweis dafür, daß die Bibel von Gott stammt. Was beweist denn, daß Gott den Schreibern der Bibel wirklich Botschaften übermittelte?
BEWEISE FÜR DIE ÜBERMITTLUNG GÖTTLICHER BOTSCHAFTEN
14. Welche Botschaft hatte Moses für seine Mitisraeliten, als er vom Berg Sinai herabkam? Was konnten sie sich aber fragen?
14 Nach der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft versammelten sich die Israeliten in der Wüste Sinai. Moses stieg auf den Berg, um von Jehova Anweisungen zu erhalten, und er kam mit einer Botschaft für das Volk zurück. Moses wiederholte, was Jehova gesagt hatte: „So sollst du zum Hause Jakob sprechen und den Kindern Israel kundtun: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, wie ich euch getragen auf Adlers Flügeln und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“ (2. Mose 19:3-6) Das alles sagte Moses zu den älteren Männern des Volkes. War es aber die Wahrheit? Hatte Gott wirklich mit ihm gesprochen? Wieso konnten sie glauben, daß Jehova durch Moses mit Israel handelte? — 1. Joh. 4:1.
15. Wieso wußten die Israeliten, daß Jehova mit Moses gesprochen hatte und durch ihn handelte?
15 Wenige Monate vorher waren sie noch alle in Ägypten gewesen. Dort hatte Moses im Namen Jehovas zehn verheerende Plagen für das Land vorhergesagt. Jede dieser Plagen kam genau wie angekündigt. (2. Mose 7:15 bis 12:29) Bestimmt hatte Moses die von ihm vorhergesagte Heuschreckenplage oder die Pest nicht selbst verursacht. Er hatte keine Gewalt über die Naturkräfte, so daß er das von ihm vorhergesagte Hagelwetter hätte heraufbeschwören können. Sicherlich war er nicht in jedes Haus und in jeden Stall der Ägypter gegangen, um ihre Erstgeburt zu töten. Das war ohne Zweifel das Werk Gottes gewesen, und da Moses in der Lage gewesen war, diese Ereignisse vorherzusagen, mußte Gott ihn davon unterrichtet haben. Als Moses einige Zeit später seine Hand über das Rote Meer ausgestreckt hatte, hatten sich die Wasser geteilt, und die Israeliten hatten im Schutz einer übernatürlichen Wolke, die sie von den nachjagenden Streitkräften Ägyptens getrennt hatte, wohlbehalten hindurchziehen können. Die Israeliten, die jetzt am Berge Sinai standen, waren dabeigewesen und hatten es gesehen; sie wußten, daß Jehova sie durch Moses führte. — 2. Mose 14:19-22.
16. Welche weiteren Zeichen wirkte Jehova am Berg Sinai, und warum?
16 Am Berg Sinai wirkte Jehova weitere Zeichen, und zwar aus dem einen Grund, damit, wie er zu Moses selbst sagte, „das Volk höre, wenn ich mit dir rede, und dir auch glaube ewiglich“. (2. Mose 19:9) Es war eine Ehrfurcht erregende Schaustellung der Macht Gottes. „Da waren Donner und Blitze und eine schwere Wolke auf dem Berge und ein sehr starker Posaunenschall; und das ganze Volk zitterte, das im Lager war. ... Und der ganze Berg Sinai rauchte, darum, daß Jehova auf ihn herabstieg im Feuer; und sein Rauch stieg auf, wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg bebte sehr. Und der Posaunenschall wurde fort und fort stärker; Mose redete, und Gott antwortete ihm mit einer Stimme.“ (2. Mose 19:16-19) Die Millionen Israeliten, die Zeugen dieses Schauspiels waren, erhielten den überzeugenden Beweis dafür, daß das, was Moses im Namen Jehovas sagte und niederschrieb, wirklich „das Wort Gottes“ war. — Apg. 7:35-38.
17. Was beweist, daß Jehova auch den späteren hebräischen Propheten, deren Schriften in der Bibel enthalten sind, Botschaften übermittelte?
17 In den folgenden Jahrhunderten erweckte Jehova andere Propheten: Samuel, Nathan, Jesaja, Jeremia, Daniel und noch viele weitere. Auch sie redeten im Namen Jehovas, und die Tatsache, daß sie Gottes Vorgehen zuverlässig ankündigten, ließ erkennen, daß Gott ihnen diese Botschaften übermittelt hatte. — 5. Mose 13:1-3; 18:21, 22.
18. (a) Wie bewies Jesus Christus, als er auf dem irdischen Schauplatz erschien, daß er von Gott kam? (b) Wie betrachtete er die damals bereits vorhandenen Bibelbücher?
18 Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erschien Jesus Christus auf dem irdischen Schauplatz. Er sagte deutlich, er sei Gottes Sohn, und er bewies auch, daß er von Gott kam, indem er zum Beispiel das Meer beruhigte, Kranke heilte und Tote auferweckte. (Joh. 10:36; Luk. 8:22-25; 5:17-26; Joh. 11:39-44) Wie betrachtete er die Bibelbücher, die bis dahin geschrieben worden waren? Was sie über die Vergangenheit sagten, führte er als Tatsache an, und von ihren Hinweisen auf die Zukunft sprach er in einer Weise, die erkennen ließ, daß sie sich mit Sicherheit erfüllen würden. (Matth. 19:1-6; 24:30; Dan. 7:13, 14) Wenn er von den „Schriften“ sprach, meinte er damit das Gesetz, die Propheten und die Psalmen — die ganze Sammlung der Hebräischen Schriften. (Luk. 24:27, 44-48) Er glaubte daran, stützte sich bei seiner Lehrtätigkeit darauf und richtete sein Leben danach aus. Er anerkannte sie als das inspirierte Wort Gottes, seines Vaters im Himmel.
19. Was beweist, daß Gott die Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften unterstützte?
19 Als kurz nach dem Tod und der Auferstehung Jesu die Christenversammlung gegründet wurde, bewies Gott wiederum durch Wunderzeichen, mit wem er auf Erden verkehrte. (Hebr. 2:1-4) Er goß seinen Geist auf die in Jerusalem versammelten Jünger Jesu Christi aus und befähigte sie so, in Sprachen zu sprechen, die sie nie gelernt hatten. Angehörige vieler Völker waren Zeugen dieser offenkundigen göttlichen Anerkennung. (Apg. 2:1-12) Von denen, die damals oder kurze Zeit danach seinen Geist empfangen hatten, wählte Gott einige aus, die die Christlichen Griechischen Schriften schreiben sollten. All das geschah nicht im verborgenen. Die Machttaten, die Gott durch diese Männer wirkte, waren allgemein bekannt. Darum wurden Tausende gläubig. — Apg. 2:41; 3:1 bis 4:4; 9:40-42.
20. Wie betrachten daher Jehovas Zeugen die Bibel?
20 Einer Versammlung von solchen Gläubigen in Mazedonien schrieb der Apostel Paulus: „Darum danken wir Gott auch unablässig, weil ihr Gottes Wort, das ihr von uns hörtet, als ihr es empfingt, nicht als Menschenwort angenommen habt, sondern als das, was es wahrhaftig ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist.“ (1. Thess. 2:13) Jehovas christliche Zeugen des zwanzigsten Jahrhunderts haben den gleichen Glauben wie jene mazedonischen Christen des ersten Jahrhunderts. Sie zweifeln nicht daran, daß die Bibel wirklich das Wort Gottes ist, weil sie sie selbst gelesen haben und ihren Inhalt kennen. Hast auch du diesen Glauben?
21. (a) Welches Vorrecht und welche Pflicht hat jemand, der glaubt, daß die Bibel wirklich das Wort Gottes ist? (b) Wie weit muß der Glaube eines Menschen an die Bibel gehen, damit er Gott gefällt?
21 Wenn ja, dann hast du das Vorrecht und die Pflicht, anderen zu helfen. Ermuntere Personen, die die Bibel noch nicht gelesen haben, sie zu lesen. Sprich mit ihnen über die Beweise dafür, daß sie Gottes Wort ist. Mache sie mit ihren Lehren bekannt. Führe ihnen die Wichtigkeit der Sache vor Augen. Dann müssen sie natürlich selbst entscheiden, was sie tun wollen. Nur halbwegs an die Bibel zu glauben genügt nicht. Wer Gott wohlgefällig sein möchte, muß völlig davon überzeugt sein, daß sie das Wort Gottes ist, ja er muß ein loyaler Verteidiger des Wortes Gottes sein.
‘MIT LOYALITÄT HEILIGEN DIENST DARBRINGEN’
22. Wie und warum legt die Bibel großen Nachdruck auf Loyalität?
22 Die Bibel legt großen Nachdruck auf Loyalität. Warum? Weil Loyalität eine der auffallendsten Eigenschaften Jehovas, des Verfassers der Bibel, ist. Zu dem widerspenstigen Volk Israel sagte Jehova durch seinen Propheten Jeremia: „Ich bin loyal.“ (Jer. 3:12, NW) Als der Apostel Johannes eine Vision von künftigen Ereignissen hatte, hörte er, wie die von Gott in die himmlische Herrlichkeit Aufgenommenen Gott mit den Worten lobsangen: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Jehova Gott, Allmächtiger. Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Ewigkeit. Wer wird dich nicht wirklich fürchten, Jehova, und deinen Namen verherrlichen, denn du allein bist loyal?“ (Offb. 15:3, 4) Sie wissen, daß Loyalität von Jehova ausgeht und daß sie für ihn besonders charakteristisch ist.
23. Warum müssen wir Jehova „mit Loyalität“ dienen, und wie sollten wir daher dem Wort Gottes gegenüber eingestellt sein?
23 Menschen, die Gott annehmbar dienen möchten, müssen diese göttliche Eigenschaft daher ebenfalls aufweisen. Sacharja, der Vater von Johannes dem Täufer, hatte dies erkannt. Von heiligem Geist erfüllt, dankte er Gott für das Vorrecht, ihm alle seine Tage „ohne Furcht heiligen Dienst darzubringen mit Loyalität und Gerechtigkeit“. (Luk. 1:74, 75) Wie kann man aber Jehova loyal dienen, wenn man an seinem Wort zweifelt? Natürlich sollte man Fragen, die einem aufsteigen mögen, stellen, dann sollte man die Antworten, die man darauf erhält, auf ihre Zuverlässigkeit prüfen und sich entscheiden. Wir können Gott nicht gefallen, wenn wir unentschieden bleiben, das heißt, wenn wir ständig auf zwei Seiten hinken. (1. Kö. 18:21) „Wenn es also einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber unablässig im Glauben, ohne irgendeinen Zweifel zu hegen, denn wer zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Winde gejagt und umhergetrieben wird. In der Tat, jener Mensch wähne nicht, daß er von Jehova etwas empfangen werde; er ist ein unentschlossener Mann, unbeständig in allen seinen Wegen.“ — Jak. 1:5-8.
24. (a) Was beweist, daß man in der Christenheit Gott gegenüber nicht loyal ist? (b) Welche Änderung müssen die Betreffenden vornehmen, wenn sie echte Nachfolger Jesu Christi sein möchten?
24 Wenn wir unserem Schöpfer gefallen möchten, müssen wir das volle Vertrauen haben, daß seine Wege richtig sind. Doch dieses Vertrauen fehlt heute bei vielen Bekennern des Christentums. Nach den prophetischen Worten der Bibel in 2. Timotheus, Kapitel 3 würden sich in den „letzten Tagen“ viele Menschen unter anderem dadurch auszeichnen, daß sie nicht loyal wären. Das zeigt sich heute nicht nur in ihrem Verhalten gegenüber ihrem Ehepartner oder gegenüber ihrem Arbeitgeber, sondern auch in ihrem Verhalten Gott gegenüber. Ihre Anbetung ist darum nur eine „Form der Gottergebenheit“, und sie erweisen sich „hinsichtlich deren Kraft als falsch“. (2. Tim. 3:1, 2, 5) Da sie nicht davon überzeugt sind, daß die Bibel Gottes Wort ist, nehmen sie sie nicht ernst. Sie ist für sie keine Kraft, von der sie sich leiten und antreiben lassen. Möchten sie aber echte Nachfolger Jesu Christi sein, dann müssen sie sich ändern. In Epheser 4:23, 24 wird Christen der ernste Rat gegeben: „Ihr [sollt] aber erneuert werden ... in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und [sollt] die neue Persönlichkeit anziehen ..., die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.“ Hast du dies getan? Bist du entschlossen, Gott gegenüber unter allen Umständen loyal zu bleiben, und bekundest du dies durch deine Einstellung gegenüber seinem Wort, der Bibel? Wenn ja, dann kannst du anderen zum Segen sein, indem du ihnen zum Glauben an Gottes Wort verhilfst.
[Fußnote]
a The Historical Evidences of the Truth of the Scripture Records, S. 25, 26.
[Bild auf Seite 268]
Am Berg Sinai wirkte Jehova Zeichen und Wunder. Der ganze Berg bebte und rauchte. Millionen Israeliten sahen und hörten, daß das, was Moses ihnen im Namen Gottes kundtat, das Wort Gottes war.