Mit ganzer Seele heiligen Dienst darbringen
„Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen, denn ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet“ (Kol. 3:23, 24).
1, 2. (a) Warum ist es gemäß 5. Mose 30:20 so wichtig, Gott zu dienen? (b) Welches Dienstvorrecht werden einige im Himmel genießen?
DEM Schöpfer der ganzen Menschheit heiligen Dienst darzubringen ist das größte Vorrecht, das jemand genießen kann. Abgesehen davon, daß dieser Dienst jetzt schon glücklich macht, erschließt er auch den Weg in eine wunderbare Zukunft.
2 In einer Beschreibung dessen, was sich in der Zukunft im Himmel abspielen wird, ist vom „Thron Gottes und des Lammes“ die Rede und davon, daß 144 000, die aus der Menschheit erkauft worden sind, heiligen Dienst darbringen, während sie als himmlische Könige regieren. Von ihnen wird gesagt: „Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihrer Stirn sein. ... Und sie werden immer und ewiglich als Könige regieren“ (Offb. 14:1-4; 22:3-5).
3. Welche Aussichten haben die meisten gottesfürchtigen Menschen?
3 Doch wie verhält es sich mit anderen Menschen, mit denen, die nicht die „himmlische Berufung“ erhalten haben, die aber Jehova Gott ebenfalls heiligen Dienst darbringen? Werden sie in diesem prophetischen Bild ebenfalls dargestellt? Jawohl, denn der Engel zeigte Johannes „einen Strom von Wasser des Lebens ..., der vom Throne Gottes und des Lammes aus hinabfloß ... Und diesseits des Stromes und jenseits standen Bäume des Lebens, die zwölf Fruchternten hervorbringen, indem sie jeden Monat ihre Früchte geben. Und die Blätter der Bäume dienten zur Heilung der Nationen.“ Personen, die jetzt Glauben bekunden, Menschen aus den „Nationen“, die die „große Drangsal“ überleben werden, haben somit die Aussicht, aus dem Strom von Wasser des Lebens Nutzen zu ziehen und die Früchte der Bäume des Lebens zu genießen, die ihnen Heilung und ewiges Glück bringen werden (Offb. 22:1, 2).
4. Was verlangt Gott von denen, die Harmagedon überleben werden?
4 Möchtest du wissen, wer diese Harmagedon-Überlebenden sind und was man tun muß, um zu ihnen zu gehören? Wir lesen: „Einer von den älteren Personen ergriff das Wort und sprach zu mir: ,Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?‘ Da sprach ich sogleich zu ihm: ,Mein Herr, d u weißt es.‘ Und er sprach zu mir: ,Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten. ... das Lamm ... [wird] sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten‘“ (Offb. 7:13-17). Siehst du dich auch dort? Möchtest du zu diesen Überlebenden der „großen Drangsal“ gehören? Du hast die Möglichkeit.
5. Was meinte Jesus, als er davon sprach, daß man Jehova mit „ganzer Seele“ lieben sollte?
5 Wenn du zu der „großen Volksmenge“ gehören möchtest, die in der Zeit nach Harmagedon vor Gottes Thron steht und Jehova Tag und Nacht dient, mußt du jetzt beweisen, daß du ihm dann nicht halbherzig, lässig oder nur gelegentlich, sondern ununterbrochen dienen wirst, wie das durch die erwähnten Lobpreiser Jehovas, die Tag und Nacht tätig sind, veranschaulicht wird. Das bedeutet, Gott mit ganzer Seele zu dienen. Im Hebräischen und Griechischen bezeichnet das Wort „Seele“ die Person selbst — dich und mich. Mit ganzer Seele zu dienen bedeutet somit, uns auf jede mögliche Weise vollständig einzusetzen. Als Jesus davon sprach, daß wir Jehova mit unserer „ganzen Seele“ lieben sollten, wollte er damit sagen, daß wir ihn mit allen Fasern unseres Seins lieben sollten, mit unserem Sinn, unserem Herzen und unserer Kraft (Luk. 10:27). Wir müssen Gott mit jedem Teil unserer Seele (unser Leben als Person) dienen. Unser ganzes Leben sollte mit unserem heiligen Dienst verflochten sein.
6. Inwiefern geht aus Kolosser 3:23, 24 hervor, daß heiliger Dienst mehr umfaßt, als nur über die gute Botschaft zu reden?
6 Heiliger Dienst umfaßt mehr, als nur mit anderen über Gottes Wort zu reden. Zugegeben, Jesus gab seinen Nachfolgern auch in diesem Teil des Dienstes ein gutes Beispiel, aber heiliger Dienst schließt ebenso ein, daß man anderen Gutes tut, mit ihnen teilt — ja, wie man sich im täglichen Leben verhält. Zum Beispiel kann unser Verhalten am Arbeitsplatz ein günstiges oder ein schlechtes Licht auf unsere Gottesanbetung werfen. In Kolosser 3:23, 24 heißt es: „Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen, denn ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet. Dient als Sklaven für den Herrn, Christus.“ Das schließt unser ganzes Leben ein — unser Verhalten beim Zeugnisgeben, zu Hause und bei der Arbeit. Es läßt erkennen, inwieweit wir uns von Jehova leiten lassen.
7, 8. Was unter anderem sollten wir mit ganzer Seele tun, und warum?
7 Zum Beispiel haben Mann und Frau in der Familie bestimmte ihnen von Gott auferlegte Verpflichtungen und Aufgaben zu erfüllen. Personen, die Jehovas Richtlinien anerkennen, wissen, daß die Beachtung dieser himmlischen Richtlinien in Gottes Augen zu ihrem heiligen Dienst gehört. In Kolosser 3:18-22 (NT 68) wird uns gesagt: „Frauen! Ihr sollt euren Männern gehorchen. Das ist eure Pflicht als Christen. Männer! Ihr sollt eure Frauen lieben und nicht grob zu ihnen sein. Kinder! Es ist eure Pflicht als Christen, immer euren Eltern zu gehorchen. Das gefällt Gott. Eltern! Reizt eure Kinder nicht. Sonst verlieren sie den Mut. Sklaven [heute Arbeitnehmer]! Gehorcht euren menschlichen Herrn in allen Dingen. Tut es nicht nur, wenn sie euch beobachten und damit ihr gut bei ihnen angeschrieben seid. Tut es mit ehrlichem Herzen, weil ihr Gott achtet.“
8 Der heilige Dienst einer Frau schließt demnach die liebevolle Sorge für die Familie ein, denn Jehova hat sie mit dieser Aufgabe betraut, und sie sollte sie mit ganzer Seele erfüllen, wie es eine von Gott erhaltene Aufgabe verdient (Spr. 31:15, 27). Ebenso verhält es sich mit dem Mann. Er muß der ihm übertragenen Aufgabe, für den Unterhalt der Familie zu sorgen und ihr liebevoll vorzustehen, richtig nachkommen. Um Gott zu gefallen, müssen die Frauen also ihren Männern mit ganzer Seele gehorchen, die Männer ihre Frauen mit ganzer Seele lieben und die Kinder ihren Eltern mit ganzer Seele gehorsam sein. Wir sollten uns einmal fragen: „Zeige ich durch meine Handlungsweise, daß ich den mir in Jehovas Einrichtung zugewiesenen Platz als etwas Heiliges betrachte oder als etwas Profanes, Weltliches?“
9. (a) Was gehört gemäß der Bibel ebenfalls zum Dienst eines wahren Christen? (b) Was sollten wir uns fragen?
9 Ein weiterer wichtiger Teil unseres heiligen Dienstes besteht darin, wie Jesus und die Apostel für die Wahrheit Zeugnis abzulegen (Matth. 24:14; Joh. 18:37; Hebr. 13:15; Offb. 1:5; 12:17). Wieviel Zeit jeder einzelne von uns diesem öffentlichen Dienst widmen kann, hängt natürlich von seinem Alter, seiner Gesundheit, seinen Familienpflichten und anderen Faktoren ab. Worauf sind wir aber bedacht? Dienen wir Jehova mit ganzer Seele, das heißt, nutzen wir die Gelegenheiten und die Kraft, die wir haben, aus, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen?
10. Erkläre Matthäus 13:23.
10 In Matthäus 13:23 lesen wir, was Jesus über den Samen sagte, der in seinem Gleichnis auf den vortrefflichen Boden gesät wurde. Er zeigte, daß es sich dabei um Menschen handelt, die das Wort nicht nur hören, sondern die auch dessen Sinn erfassen und wirklich Frucht tragen, diese hundertfach, jene sechzigfach und andere dreißigfach. Wenn wir das, was wir tun können — sei es wenig oder viel —, mit ganzer Seele tun, dann entsprechen wir dem, was Jesus in seinem Gleichnis zeigte, denn alle drei angeführten Gruppen gehörten zu dem „vortrefflichen Boden“, da jede ihren Verhältnissen entsprechend Frucht hervorbrachte.
11. Wie war Paulus zum Dienst für Gott eingestellt, und wie bewies er dies?
11 Wie der Vollzeitdiener Paulus, so haben einige das Vorrecht, ihr ganzes Leben in den Dienst Jehovas zu stellen. Das heißt nicht, daß sie mehr bemüht wären als andere, mit ganzer Seele zu dienen, sondern es bedeutet, daß sie wie Paulus nicht nur den Wunsch haben, im Königreichsdienst soviel wie möglich zu tun, sondern daß sie auch die geistige und physische Kraft dazu haben und ihre Verhältnisse regeln können, um diese Gelegenheit zu ergreifen. Paulus betrachtete es als eine unverdiente Güte Gottes, daß er einen solch großen Anteil an der Verkündigung des Königreiches haben konnte. Er sagte: „Durch Gottes unverdiente Güte bin ich, was ich bin. Und seine unverdiente Güte mir gegenüber erwies sich nicht als vergeblich, sondern mehr als sie alle habe ich angestrengt gearbeitet; doch nicht ich, sondern die unverdiente Güte Gottes, die mit mir ist, ... so predigen wir, und so habt ihr geglaubt“ (1. Kor. 15:10, 11). Denkst du auch so über deinen Dienst für Gott?
12. Welchen Nutzen bringt Gottergebenheit mit sich?
12 Petrus äußerte ähnliche Gedanken. Er sagte: „Seine göttliche Macht [hat] uns alles, was Leben und Gottergebenheit betrifft, durch die genaue Erkenntnis dessen geschenkt ..., der uns durch Herrlichkeit und Tugend berufen hat. Durch diese Dinge hat er uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese Teilhaber an der göttlichen Natur werden mögt, indem ihr dem Verderben, das durch die Sinnenlust in der Welt ist, entronnen seid“ (2. Petr. 1:3, 4). Petrus richtet sich zwar hier an Personen, die als „Teilhaber an der göttlichen Natur“ himmlische Hoffnung haben, aber seine Worte beziehen sich in gewissem Sinne auf alle gottergebenen Menschen. Wenn wir uns mit ganzer Seele bemühen, die genaue Erkenntnis des Wortes Gottes anzuwenden, können wir dem Verderben und den Schwierigkeiten entgehen, die ein zügelloses Leben mit sich bringt. Wir haben auch die wunderbare Aussicht, für immer aus dem Strom von Wasser des Lebens und aus den Bäumen des Lebens Nutzen zu ziehen.
EIN FRUCHTBARER DIENST
13. (a) Woran sollte jeder Diener Jehovas interessiert sein? (b) Was hilft uns, in unserem Dienst Erfolg zu haben?
13 Alle, die diese Gottergebenheit durch ihr Bemühen, mit anderen über die Wahrheit aus Gottes Wort zu reden, beweisen, haben den Wunsch, Jehovas Gunst zu erlangen und bei ihrer Tätigkeit Erfolg zu haben. Das bestätigen auch die Worte des Apostels Petrus in 2. Petrus 1:5-8, aus denen ebenfalls hervorgeht, daß man sich mit ganzer Seele bemühen sollte, ja, daß man ‘dementsprechend all sein ernsthaftes Bemühen beitragen sollte’. Dann erwähnt Petrus einige weitere Merkmale, die unerläßlich sind, wenn wir vermeiden möchten, daß wir ‘entweder untätig oder ohne Frucht sind hinsichtlich der genauen Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus’. Hat jemand hinsichtlich seines Verhältnisses zu Gott Probleme, so kann er diese Liste durchgehen, und er wird wahrscheinlich feststellen können, woran es liegt, daß er in geistiger Hinsicht schwach oder untätig ist. Wenn wir jedoch die erwähnten Merkmale aufweisen, werden wir im Dienste Jehovas sowohl tätig sein als auch Früchte hervorbringen.
14, 15. (a) Welche drei Merkmale erwähnt Petrus zuerst, und warum ist das erste wichtig? (b) Warum müssen wir Glauben haben?
14 Petrus erwähnt unter anderem ernsthaftes Bemühen, Glauben und Tugend. Es ist ganz klar, daß jedes Unternehmen Bemühungen voraussetzt. Bemühungen sind notwendig, um zu studieren, um Verständnis zu erlangen und Glauben zu entwickeln sowie um das Gelernte anzuwenden oder mit anderen darüber zu sprechen. Und wir wissen auch, daß wir ernten werden, wenn wir säen. So gehen also den Ergebnissen die Bemühungen voraus (Gal. 6:7).
15 Und wie verhält es sich mit dem Glauben? Wir können anderen keinen Glauben einflößen, wenn wir selbst keinen haben. Wir können froh sein, daß der Glaube eine Frucht des Geistes ist und daher durch sorgfältige Pflege wachsen kann (Röm. 10:17). Und warum ist der Glaube so wichtig? Weil ‘es ohne Glauben unmöglich ist, Gott wohlzugefallen’ (Hebr. 11:6).
16. (a) Was ist unter Tugend zu verstehen? (b) Wie beeinflußt sie unseren christlichen Dienst?
16 Außer dem Bemühen und dem Glauben erwähnt Petrus aber auch die Tugend. Die Tugend ist deshalb wichtig, weil in Verbindung mit dem Predigtwerk all unser Bemühen, mit anderen zu reden, vergeblich wäre, wenn Jehova es nicht segnen und den Samen der Wahrheit nicht wachsen lassen würde. Es würde nichts nützen, uns zu bemühen, ein Opfer des Lobes darzubringen, wenn wir nicht der Wahrheit entsprechend leben würden. Unter Tugend versteht man sittliche Vorzüglichkeit. Die Tugend ist eine Eigenschaft, die wir haben müssen, wenn wir zu denen gehören möchten, die in weiße Gewänder gekleidet sind (Offb. 7:9). Wir können als sicher annehmen, daß jemand, der sehr beschäftigt ist, aber jede Gelegenheit ausnutzt, um über die Bibel zu sprechen, und der auch danach lebt, weit mehr zur Förderung der Wahrheit beiträgt als jemand, der der Predigttätigkeit mehr Zeit widmen kann, aber nicht nach Gottes Wort lebt. Die Zeit und die Mühe, die auf das Zeugnisgeben verwendet werden, sind nicht die einzigen Faktoren, die für die Ernte ausschlaggebend sind, sondern Jehova, der das Wachstum gibt, und er kennt uns. Er weiß, was wir tun und wie wir eingestellt sind.
17. Inwiefern kann uns eine genaue Erkenntnis der Bibel eine Hilfe sein?
17 Petrus fährt fort mit den Worten: „Reicht dar ... zu eurer Tugend Erkenntnis, zu eurer Erkenntnis Selbstbeherrschung, zu eurer Selbstbeherrschung Ausharren.“ Eine vortreffliche, genaue Erkenntnis der Bibel hilft uns, andere mit Erfolg von der Wichtigkeit dieses Buches zu überzeugen. Sie hilft uns, jederzeit bereit zu sein, die gute Botschaft nicht nur zu verteidigen, sondern sie erfolgreich zu verteidigen. Nicht nur das, sie hilft uns auch verstehen, was Jehova von uns verlangt, wenn wir seine Gunst gewinnen möchten. Durch diese Erkenntnis werden wir uns der Tatsache bewußt, daß es gut ist, alles, was wir tun, gemäß seinem Willen und mit ganzem Herzen und ganzem Sinn zu tun.
18. (a) Auf welchen Gebieten können wir beweisen, daß wir Selbstbeherrschung üben? (b) Was schrieb Paulus an die Galater, wodurch er zu erkennen gab, daß er als Unverheirateter die Selbstbeherrschung für wichtig hielt?
18 Das bringt uns zur Selbstbeherrschung. Wie können wir Jehova mit ganzer Seele ergeben sein, wenn wir sein Wort nicht beachten und unseren Körper mit all seinen Leidenschaften nicht beherrschen, mit anderen Worten, wenn wir nicht darüber wachen, was wir mit unseren Händen tun, wohin uns unsere Füße tragen und was unser Mund redet? Können wir in geistiger Hinsicht Fortschritte machen, wenn wir nicht die nötige Selbstbeherrschung haben, um das Fernsehgerät abzuschalten, wenn wir studieren sollten? Wofür verwenden wir die meiste Zeit: zum Fernsehen oder für eine andere Art der Entspannung oder für geistige Dinge? Darüber sollten wir einmal nachdenken. Womit möchten wir unsere Zeit verbringen? Schätzen wir die uns zur Verfügung stehende Zeit als etwas, was wir von Jehova empfangen haben und was wir in Verbindung mit unserem „heiligen Dienst“ verwenden können, und zwar nicht nur ein- oder zweimal in der Woche, sondern „Tag und Nacht“? Um Jehova mit ganzer Seele ergeben zu sein, muß man Selbstbeherrschung üben. Es bedeutet, daß wir unsere Kräfte für Jehova einsetzen und unsere Gedanken auf ihn richten, nicht auf uns selbst oder vorwiegend auf unsere persönlichen Genüsse (Gal. 5:16, 17, 22-24).
19. Warum sind Ausharren und Gottergebenheit für Christen unerläßlich?
19 Erkenntnis und Selbstbeherrschung nützen jedoch wenig ohne Ausharren und Gottergebenheit. Wir müssen an der Wahrheit festhalten. In Lukas 21:19 lesen wir: „Durch euer Ausharren werdet ihr eure Seele erwerben.“ Ja, unsere Aussicht auf ewiges Leben hängt von unserem Ausharren ab. Einige müssen Mißhandlungen erdulden, wie beispielsweise Jehovas Zeugen in Malawi. Andere mögen mit der Gleichgültigkeit zu kämpfen haben, die ihrem Bemühen, die gute Botschaft zu verbreiten, entgegengebracht wird. Wieder andere mögen dem Druck und dem Spott ihrer Freunde und Verwandten, manche sogar bitterer Feindschaft standhalten müssen. Doch es ist so, wie Paulus Timotheus schrieb. „Gottergebenheit ... ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Tim. 4:8). Ausharren und Gottergebenheit sind also unerläßlich, um treu zu bleiben und in unserem heiligen Dienst für Gott nicht untätig zu werden oder keine Früchte mehr hervorzubringen.
20. Wieso tragen brüderliche Zuneigung und Liebe dazu bei, daß wir in bezug auf unseren Dienst nicht ohne Frucht sind?
20 Schließlich sollen wir nach den Worten des Apostels Petrus unserer Gottergebenheit brüderliche Zuneigung und unserer brüderlichen Zuneigung Liebe hinzufügen (2. Petr. 1:7). Das bezieht sich nicht allein auf unsere Familienangehörigen, sondern auf alle Menschen (Gal. 6:10). Personen, die an ihren Mitmenschen aufrichtig interessiert sind und echte agápe- oder grundsatztreue Liebe bekunden, können oft eine günstige Reaktion auf ihr Bemühen, mit anderen über die Wahrheit zu reden, beobachten. Wie Jehova uns gegenüber Liebe bekundet, so sollten auch wir allen Menschen gegenüber Liebe und brüderliche Zuneigung bekunden. Wir sollten an ihnen als Einzelpersonen interessiert sein und den aufrichtigen Wunsch haben, ihnen in geistiger Hinsicht zu helfen. Wenn wir dies tun, werden wir es vermeiden, „untätig oder ohne Frucht zu sein hinsichtlich der genauen Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus“ (2. Petr. 1:8).
EIN DIENST, DER SEGEN BRINGT
21, 22. (a) Welcher Rat des Apostels Petrus gilt jedem, der Gott in Geist und Wahrheit dient? (b) Wie können wir Jesu Worte aus Lukas 13:24, 25 anwenden?
21 Petrus fährt mit den ermunternden Worten fort: „Aus diesem Grunde, Brüder, tut um so mehr euer Äußerstes, eure Berufung und Auserwählung festzumachen; denn wenn ihr diese Dinge beständig tut, werdet ihr auf keinen Fall jemals fehlgehen. In der Tat, auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich dargereicht werden“ (2. Petr. 1:10, 11). Die Aufforderung des Petrus: „Tut ... euer Äußerstes“ ergeht an einen jeden, der an den Segnungen des Königreiches teilhaben möchte, ganz gleich, ob er zum gesalbten Überrest der Erben Christi oder zur „großen Volksmenge“ gehört.
22 Es ist jetzt nicht die Zeit, unseren heiligen Dienst einzuschränken. Im Gegenteil, Petrus richtet an uns die eindringlichen Worte: „Was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet“ (2. Petr. 3:11, 12). Jesus beauftragte nicht die Engel, Jünger zu machen; er erwartete von ihnen nicht, daß sie sich verkörperten, um das Werk durchzuführen, durch das die „Schafe“ von den „Böcken“ getrennt werden sollen. Nein, er gab diesen Auftrag denen, die sich durch ihren Dienst und ihre völlige Ergebenheit als seine wahren Nachfolger erwiesen haben (Offb. 12:17). Wenn wir unserem himmlischen König gefallen möchten, dürfen wir jetzt keine „lahmen“ oder halbherzigen Opfer des Lobes darbringen, indem wir ihm nur gelegentlich oder unregelmäßig dienen, sondern müssen uns regelmäßig am Königreichswerk beteiligen (Mal. 1:6-8; Luk. 13:24, 25).
23. Welche wunderbare Aussicht haben die, die Gott jetzt mit ganzer Seele heiligen Dienst darbringen?
23 Wenn unser Leben von heiligem Dienst erfüllt ist, können wir hoffen, zu den vielen zu gehören, die Harmagedon überleben und fortfahren werden, Gott freudig vor seinem Thron Tag und Nacht zu dienen, nachdem die große Drangsal vorüber ist. Und in Offenbarung 7:17 lesen wir: „Das Lamm, das inmitten des Thrones ist, [wird] sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten.“ Diese wunderbare Aussicht haben wir, sofern wir Jehova weiterhin mit ganzer Seele heiligen Dienst darbringen.