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Mit ganzer Seele heiligen Dienst darbringenDer Wachtturm 1977 | 1. November
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von uns verlangt, wenn wir seine Gunst gewinnen möchten. Durch diese Erkenntnis werden wir uns der Tatsache bewußt, daß es gut ist, alles, was wir tun, gemäß seinem Willen und mit ganzem Herzen und ganzem Sinn zu tun.
18. (a) Auf welchen Gebieten können wir beweisen, daß wir Selbstbeherrschung üben? (b) Was schrieb Paulus an die Galater, wodurch er zu erkennen gab, daß er als Unverheirateter die Selbstbeherrschung für wichtig hielt?
18 Das bringt uns zur Selbstbeherrschung. Wie können wir Jehova mit ganzer Seele ergeben sein, wenn wir sein Wort nicht beachten und unseren Körper mit all seinen Leidenschaften nicht beherrschen, mit anderen Worten, wenn wir nicht darüber wachen, was wir mit unseren Händen tun, wohin uns unsere Füße tragen und was unser Mund redet? Können wir in geistiger Hinsicht Fortschritte machen, wenn wir nicht die nötige Selbstbeherrschung haben, um das Fernsehgerät abzuschalten, wenn wir studieren sollten? Wofür verwenden wir die meiste Zeit: zum Fernsehen oder für eine andere Art der Entspannung oder für geistige Dinge? Darüber sollten wir einmal nachdenken. Womit möchten wir unsere Zeit verbringen? Schätzen wir die uns zur Verfügung stehende Zeit als etwas, was wir von Jehova empfangen haben und was wir in Verbindung mit unserem „heiligen Dienst“ verwenden können, und zwar nicht nur ein- oder zweimal in der Woche, sondern „Tag und Nacht“? Um Jehova mit ganzer Seele ergeben zu sein, muß man Selbstbeherrschung üben. Es bedeutet, daß wir unsere Kräfte für Jehova einsetzen und unsere Gedanken auf ihn richten, nicht auf uns selbst oder vorwiegend auf unsere persönlichen Genüsse (Gal. 5:16, 17, 22-24).
19. Warum sind Ausharren und Gottergebenheit für Christen unerläßlich?
19 Erkenntnis und Selbstbeherrschung nützen jedoch wenig ohne Ausharren und Gottergebenheit. Wir müssen an der Wahrheit festhalten. In Lukas 21:19 lesen wir: „Durch euer Ausharren werdet ihr eure Seele erwerben.“ Ja, unsere Aussicht auf ewiges Leben hängt von unserem Ausharren ab. Einige müssen Mißhandlungen erdulden, wie beispielsweise Jehovas Zeugen in Malawi. Andere mögen mit der Gleichgültigkeit zu kämpfen haben, die ihrem Bemühen, die gute Botschaft zu verbreiten, entgegengebracht wird. Wieder andere mögen dem Druck und dem Spott ihrer Freunde und Verwandten, manche sogar bitterer Feindschaft standhalten müssen. Doch es ist so, wie Paulus Timotheus schrieb. „Gottergebenheit ... ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Tim. 4:8). Ausharren und Gottergebenheit sind also unerläßlich, um treu zu bleiben und in unserem heiligen Dienst für Gott nicht untätig zu werden oder keine Früchte mehr hervorzubringen.
20. Wieso tragen brüderliche Zuneigung und Liebe dazu bei, daß wir in bezug auf unseren Dienst nicht ohne Frucht sind?
20 Schließlich sollen wir nach den Worten des Apostels Petrus unserer Gottergebenheit brüderliche Zuneigung und unserer brüderlichen Zuneigung Liebe hinzufügen (2. Petr. 1:7). Das bezieht sich nicht allein auf unsere Familienangehörigen, sondern auf alle Menschen (Gal. 6:10). Personen, die an ihren Mitmenschen aufrichtig interessiert sind und echte agápe- oder grundsatztreue Liebe bekunden, können oft eine günstige Reaktion auf ihr Bemühen, mit anderen über die Wahrheit zu reden, beobachten. Wie Jehova uns gegenüber Liebe bekundet, so sollten auch wir allen Menschen gegenüber Liebe und brüderliche Zuneigung bekunden. Wir sollten an ihnen als Einzelpersonen interessiert sein und den aufrichtigen Wunsch haben, ihnen in geistiger Hinsicht zu helfen. Wenn wir dies tun, werden wir es vermeiden, „untätig oder ohne Frucht zu sein hinsichtlich der genauen Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus“ (2. Petr. 1:8).
EIN DIENST, DER SEGEN BRINGT
21, 22. (a) Welcher Rat des Apostels Petrus gilt jedem, der Gott in Geist und Wahrheit dient? (b) Wie können wir Jesu Worte aus Lukas 13:24, 25 anwenden?
21 Petrus fährt mit den ermunternden Worten fort: „Aus diesem Grunde, Brüder, tut um so mehr euer Äußerstes, eure Berufung und Auserwählung festzumachen; denn wenn ihr diese Dinge beständig tut, werdet ihr auf keinen Fall jemals fehlgehen. In der Tat, auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich dargereicht werden“ (2. Petr. 1:10, 11). Die Aufforderung des Petrus: „Tut ... euer Äußerstes“ ergeht an einen jeden, der an den Segnungen des Königreiches teilhaben möchte, ganz gleich, ob er zum gesalbten Überrest der Erben Christi oder zur „großen Volksmenge“ gehört.
22 Es ist jetzt nicht die Zeit, unseren heiligen Dienst einzuschränken. Im Gegenteil, Petrus richtet an uns die eindringlichen Worte: „Was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet“ (2. Petr. 3:11, 12). Jesus beauftragte nicht die Engel, Jünger zu machen; er erwartete von ihnen nicht, daß sie sich verkörperten, um das Werk durchzuführen, durch das die „Schafe“ von den „Böcken“ getrennt werden sollen. Nein, er gab diesen Auftrag denen, die sich durch ihren Dienst und ihre völlige Ergebenheit als seine wahren Nachfolger erwiesen haben (Offb. 12:17). Wenn wir unserem himmlischen König gefallen möchten, dürfen wir jetzt keine „lahmen“ oder halbherzigen Opfer des Lobes darbringen, indem wir ihm nur gelegentlich oder unregelmäßig dienen, sondern müssen uns regelmäßig am Königreichswerk beteiligen (Mal. 1:6-8; Luk. 13:24, 25).
23. Welche wunderbare Aussicht haben die, die Gott jetzt mit ganzer Seele heiligen Dienst darbringen?
23 Wenn unser Leben von heiligem Dienst erfüllt ist, können wir hoffen, zu den vielen zu gehören, die Harmagedon überleben und fortfahren werden, Gott freudig vor seinem Thron Tag und Nacht zu dienen, nachdem die große Drangsal vorüber ist. Und in Offenbarung 7:17 lesen wir: „Das Lamm, das inmitten des Thrones ist, [wird] sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten.“ Diese wunderbare Aussicht haben wir, sofern wir Jehova weiterhin mit ganzer Seele heiligen Dienst darbringen.
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Was wollte der Weise damit sagen?Der Wachtturm 1977 | 1. November
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Was wollte der Weise damit sagen?
Warum man Extreme meiden sollte
Unvollkommene Menschen können sehr leicht das Gleichgewicht verlieren und extreme Ansichten vertreten. König Salomo gab daher den Rat: „Werde nicht allzu gerecht, noch zeige dich übermäßig weise. Warum solltest du Verwüstung über dich bringen? Sei nicht allzu böse, noch werde töricht. Warum solltest du sterben, wenn deine Zeit nicht da ist? Es ist besser, daß du das eine erfassest, aber auch vom anderen ziehe deine Hand nicht zurück; denn wer Gott fürchtet, wird bei alledem frei ausgehen“ (Pred. 7:16-18).
Wer allzu gerecht ist, sorgt sich meist übermäßig um geringfügige Dinge. Er macht zum Beispiel eine große Streitfrage aus einer rein menschlichen Verfahrens- oder Handlungsweise, aus Dingen, über die die Bibel nichts sagt. Wenn er sieht, wie jemand etwas Gutes tut oder vielleicht Barmherzigkeit erweist, mag er einen Einwand erheben, weil eine gewisse „Form“ nicht gewahrt worden ist. Er gleicht weitgehend den Pharisäern, die sich nicht über die wunderbare Erleichterung freuten, die Jesus am Sabbat Bedrückten verschaffte, sondern darüber zornig wurden und schlußfolgerten, der Sohn Gottes habe das Gesetz übertreten, indem er an jenem Tag Heilungen vorgenommen habe (Mark. 3:1-6; Luk. 14:1-6). Personen, die allzu gerecht sind, bedenken häufig nicht, was barmherzig,
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