Ein prophetisches Drama, das Überleben vorschattete
1. Warum war im zweiten Jahrtausend der Menschheitsgeschichte das Leben auf der Erde gefährlich geworden?
IM ZWEITEN Jahrtausend der Menschheitsgeschichte war das Leben auf der Erde gefährlich geworden, denn wie heute, so war die Erde auch damals mit Gewalttat erfüllt, obwohl die Menschen jener Zeit Gewehre und Revolver, Kanonen und Kernwaffen nicht kannten. Gott hatte einen Gesamtüberblick über jene Zeit, und er beschrieb die Weltlage entsprechend. Mehr als hundert Jahre bevor die Verhältnisse ihren Höhepunkt erreichten, beschloß er einzuschreiten und setzte auch die genaue Zeit dafür fest.
2. Welche Zeitgrenze setzte Gott jener langlebigen Generation, damit sie welchen Todes sterbe?
2 Gott sagte gemäß einer Erklärung, die er dem Menschen enthüllte: „Mein Geist soll nicht auf unabsehbare Zeit dem Menschen gegenüber walten, da er ja Fleisch ist. Somit sollen sich seine Tage auf hundertzwanzig Jahre belaufen“ (1. Mose 6:3). Er wollte mit jener langlebigen Generation nicht auf unabsehbare Zeit Nachsicht üben, sondern jetzt begrenzte er die Zeit, in der diese Generation, die sich von dem Bild und Gleichnis Gottes, in dem der erste Mensch von Fleisch und Blut erschaffen worden war, entfernt hatte, noch tiefer sinken konnte. Zwölf weitere Jahrzehnte würde er sie gewähren lassen, doch dann würde sich eine weltweite Katastrophe ereignen. Jene Generation sollte keines natürlichen Todes sterben.
3. Was sagte Gott über die Schlechtigkeit der damaligen Menschen, und welche Frage stellen wir im Vergleich dazu über die heutige Generation?
3 Wir wollen an das sittliche Niveau der heutigen Menschen denken, wenn wir jetzt lesen werden, wie Gott den Zustand der Menschen, für deren Dasein er verantwortlich war, betrachtete: „Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war. Und Jehova bedauerte, daß er Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es schmerzte ihn in seinem Herzen. Da sprach Jehova: ,Ich werde die Menschen, die ich erschaffen habe, von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen, vom Menschen bis zum Haustier, bis zu dem sich regenden Tier und bis zu dem fliegenden Geschöpf der Himmel, denn ich bedauere in der Tat, daß ich sie gemacht habe.‘ ... ,Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen, weil die Erde voller Gewalttat ist durch sie; und hier verderbe ich sie samt der Erde‘“ (1. Mose 6:5-7, 13). Können wir sagen, daß die Menschen heute besser sind als die in diesen Worten geschilderten Menschen jener Zeit, oder besteht Grund zu der Annahme, daß sie noch schlechter sind?
4. Welche Frage sollten wir uns persönlich stellen, und in welchem Fall dürfen wir nicht erwarten, dem weltweiten Eingriff Gottes zu entkommen?
4 Wir wollen jedoch nicht selbstgerecht sein, indem wir andere verurteilen, uns aber ausklammern. Wir müssen uns persönlich die Frage stellen: Bin ich auf einem ebenso tiefen sittlichen Niveau wie die Menschen jener alten Zeit? Wir sollten uns das fragen, weil wir in dieser Welt sind und unter den Angehörigen der jetzigen Generation leben. Wie wird es uns ergehen, wenn wir ein fester Bestandteil der menschlichen Gesellschaft dieser Welt sind und ihr trotz des schlechten Rufes, den sie bis zum heutigen Tag hat, gern angehören? Wir dürfen dann nicht erwarten, zu entkommen, wenn Gott, dessen Grundsätze unveränderlich sind und der immer gleich handelt, eingreift und wiederum eine weltweite Katastrophe herbeiführt, weil die jetzige Generation jener Generation der alten Zeit gleich geworden ist. Wir könnten niemals überleben. Wir würden genauso beurteilt werden wie die übrigen Menschen.
5. Welche Familie bildete in der damaligen menschlichen Gesellschaft eine Ausnahme, und was sagt der Bibelbericht über diese Familie?
5 Natürlich gab es damals auch Menschen, die kein Bestandteil der verderbten menschlichen Gesellschaft jener Zeit waren, sonst würde das Menschengeschlecht heute nicht mehr existieren. Damals lebte eine Familie, die eine Ausnahme bildete, und Gott nahm davon Notiz. Es war die Familie Noahs, des Sohnes Lamechs, des Sohnes Methusalahs (1. Mose 5:25-32). Wir wollen beachten, wodurch sich Noah gemäß dem Bibelbericht von der menschlichen Gesellschaft seiner Zeit unterschied. Wir lesen: „Noah war ein gerechter Mann. Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen. Noah wandelte mit dem wahren Gott. Im Laufe der Zeit wurde Noah der Vater von drei Söhnen, Sem, Ham und Japhet. Und die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt. So sah Gott die Erde, und siehe! sie war verderbt, denn alles Fleisch hatte seinen Weg auf der Erde verderbt.“ „Nach diesem sprach Jehova zu Noah: ,Geh in die Arche, du und alle deine Hausgenossen, denn dich habe ich als gerecht vor mir ersehen unter dieser Generation‘“ (1. Mose 6:9-12; 7:1).
6. Mit welcher Klasse von Menschen, die Henoch vorausgesagt hatte, wollte Noah nicht auf eine Stufe gestellt werden, und inwiefern wandelte er mit dem wahren Gott?
6 Noah muß an die Prophezeiung gedacht haben, die Henoch, sein Urgroßvater, unter der Einwirkung des Geistes Gottes geäußert hatte: „Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben“ (Jud. 14, 15; 1. Mose 5:18-24). Noah wollte nicht zu diesen gottlosen Sündern gehören und wollte nicht, daß Gott sein Gericht auch an ihm vollziehe. Deshalb wandelte er mit Jehova, dem wahren Gott, indem er sich stets nach ihm ausrichtete. Noah richtete sein Leben gern nach dem Vorsatz Gottes aus und erwies sich dadurch als würdig, der zu sein, durch den das von Adam und Eva abstammende Menschengeschlecht am Leben erhalten würde, wenn Gott die weltweite Katastrophe herbeiführen würde. Weil Noah sein Leben nach dem Vorsatz Gottes ausrichtete, sind wir heute — mehr als viertausenddreihundert Jahre später — am Leben. Wir, die wir heute leben, haben eine ähnliche Gelegenheit, wie Noah sie hatte.
7. Was überlebte Noah mit seiner Familie, indem er sein Leben nach dem Vorsatz Gottes ausrichtete, und wie tat er dies?
7 Sind wir uns darüber im klaren, was Noah und seine Familie, insgesamt acht Menschenseelen, damals überlebten? Es war das Ende einer Welt! Natürlich wurde durch die weltweite Überschwemmung, die die ganze verderbte, gottlose Generation der Menschen von der Erdoberfläche wegraffte, der Erdball selbst nicht zerstört. Wir leben immer noch darauf. Damit Noah jene Überschwemmung überleben konnte, mußte er seine Handlungsweise nach dem unveränderlichen Vorsatz Gottes ausrichten; er mußte die riesige Arche zur Rettung seiner Angehörigen und der Vertreter von Grundarten der Landtiere und der Vögel so bauen, wie Gott es ihm geboten hatte (1. Mose 6:14 bis 8:22). Folgende Schilderung, die unter der Einwirkung des Geistes Gottes niedergeschrieben wurde, zeigt deutlich, daß Noah und seine Familie die Vernichtung einer Welt überlebten:
8. Wie bezeugt Petrus, daß Noah und seine Familie die Vernichtung einer Welt überlebten?
8 „In der Tat, wenn Gott sich nicht davon zurückhielt, ... eine ehemalige Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte ... Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber für den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten ... Denn ihrem Wunsche gemäß entgeht diese Tatsache ihrer Kenntnis, daß es von alters her Himmel gab und eine Erde, die kompakt herausstand aus dem Wasser und inmitten des Wassers durch das Wort Gottes; und durch diese Dinge wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde“ (2. Petr. 2:4-9; 3:5, 6).
EINE WELTVERNICHTUNG ÜBERLEBEN
9. Was wurde dadurch, daß Noah und seine Familie überlebten — was beweist, daß Menschen eine Weltvernichtung überleben können — geschaffen, und in welchem Vergleich steht dieses Überleben zu dem Überleben, an das heute die meisten Menschen denken?
9 Es ist möglich! Menschen können eine Weltvernichtung überleben! Ein Beweis dafür ist die Tatsache, daß Noah und seine Angehörigen die weltweite Überschwemmung, die von 2370 bis 2369 v. u. Z. dauerte, überlebten. Aber das, was Noah und seine Familie erlebten, ist auch eine Prophezeiung oder ein prophetisches Bild, das zeigt, daß es auf der Erde Menschen gibt, die die bevorstehende Weltvernichtung, das Ende der heutigen Welt gottloser Menschen, überleben werden. Das bedeutet, daß diese Menschen das vollständige Ende dieses bösen, vergifteten Systems der Dinge überleben werden. Der größte Teil der heutigen Erdbevölkerung gibt sich damit zufrieden, die gegenwärtigen schwierigen Zeiten zu überleben, die Weltkrisen, die einander auf dem Fuß folgen, zu überstehen und schließlich — nachdem die Hoffnungen auf bessere Zeiten enttäuscht worden sind — zu sterben. Diese Menschen suchen mit allen Mitteln, sich ihr Leben zu erhalten, denken dabei aber nur an die gegenwärtigen Krisen. Doch das Überleben solcher Krisen steht in keinem Vergleich zu dem, was durch Noahs Überleben der Sintflut vorgeschattet worden ist.
10. Was bedeutet das Überleben, das Gott den Menschen jetzt in Aussicht stellt, und was muß man wie Noah tun, um überleben zu können?
10 Gott stellt den Menschen jetzt in Aussicht, das Ende dieses bösen Systems der Dinge zu überleben, worauf sie dann die Gelegenheit erhalten werden, in seinem neuen System der Dinge ewig auf der Erde zu leben. Das ist doch bestimmt etwas, wofür zu überleben es sich lohnt, nicht wahr? Aber man wird nicht durch die Anwendung einer von Menschen ersonnenen Methode überleben, man wird sich nicht selbst retten können, noch werden die „Tüchtigsten“ überleben, wie die Evolutionisten glauben. Es wird wiederum nur dadurch möglich sein, daß man sein Leben nach dem Vorsatz Gottes ausrichtet. Um sich und seine Angehörigen am Leben zu erhalten, mußte Noah großen Glauben an Gottes warnende Worte über die Vernichtung der „ehemaligen Welt“ bekunden und das tun, was Gott ihm geboten hatte. Er wurde lange im voraus gewarnt. Im sechsten Jahrhundert seines Lebens, als seine drei Söhne schon verheiratet waren, wurde ihm geboten, eine geräumige, wasserdichte Arche aus Holz zu bauen, die während der weltweiten Überschwemmung Schutz bieten würde. Er gehorchte.
11, 12. Warum würde eine wasserdichte Arche aus Holz nicht ausreichen, um die kommende „große Drangsal“ zu überleben, wie das aus den Worten des Petrus hervorgeht?
11 Eine wasserdichte Arche aus Holz reichte aus, um das Ende der „damaligen Welt“ zu überleben. Doch eine solche Arche würde jetzt, da es um das Überleben der „großen Drangsal“ geht, in der die gegenwärtige „Welt“ oder menschliche Gesellschaft ihr Ende finden wird, nicht ausreichen. Dieses Ende soll nicht nur eine Familie überleben. Die Personen, die die Hoffnung haben, diese Drangsal zu überleben, und sich darauf vorbereiten, wohnen über die ganze Erde zerstreut. Ferner wird die völlige Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge nicht durch Wasser herbeigeführt werden. Das geht aus dem hervor, was Gott nach der Sintflut sagte (1. Mose 9:8-16; Jes. 54:9). Zweitausendvierhundert Jahre nachdem Gott jene Zusicherung gegeben hatte, schrieb der Apostel Petrus unter der Einwirkung des Geistes Gottes seinen letzten Brief, in dem er unter anderem ausführte:
12 „Durch diese Dinge wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde. Aber durch dasselbe Wort [Gottes] sind die Himmel und die Erde, die jetzt sind, aufgespart für das Feuer und sind aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen. Doch Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb, an welchem Tag die Himmel mit zischendem Geräusch vergehen werden, die Elemente aber werden vor Gluthitze aufgelöst, und die Erde und die Werke auf ihr werden aufgedeckt werden“ (2. Petr. 3:6, 7, 10).
13. Was geschah mit der Erde durch die weltweite Flut, und was wird das „Feuer“ des kommenden Gerichtstages auf der Erde bewirken?
13 Wäre es im Einklang mit dem ursprünglichen Vorsatz Gottes bezüglich des Menschen und seiner Heimat, der Erde, wenn Gott auf der Erde buchstäbliches Feuer wüten lassen würde, bis sie ohne Bewohner und völlig ausgebrannt wäre? Dies würde für Gott bedeuten, daß sein Vorsatz durch seinen größten Widersacher, Satan, den Teufel, vereitelt worden wäre. Das wird niemals geschehen, denn Gott, der Allmächtige, wird seinen Vorsatz glorreich verwirklichen. Durch die Überschwemmung zur Zeit Noahs wurde die Erde nicht zerstört, sondern dadurch wurde lediglich die „Welt gottloser Menschen“ von der Erde weggerafft und die Erde gereinigt oder gründlich gewaschen. Auch das Feuer des Tages Jehovas, des bevorstehenden Tages des Gerichts, wird weder die Erde noch das Leben auf ihr vernichten, sondern lediglich die gottlose menschliche Gesellschaft und auch ihre Werke, die mit dem Vorsatz Gottes nicht im Einklang sind, von der Fläche des Erdbodens wegraffen. Der Planet Erde und auch unsere Sonne sowie die Milliarden der übrigen Sonnen der Milchstraße — die bereits Feuerbälle sind — werden den Tag des Gerichts überdauern.
14. Was für ein Feuer wird die „Himmel“ und die „Erde“ reinigen können, und mit welchem Ergebnis?
14 Buchstäbliches Feuer, wie wir es auf der Erde und von unserem Sonnensystem her kennen, könnte Satan — der ja unsichtbar ist — und seinen Dämonen, den bösen Geistern, nichts anhaben und sie nicht vernichten, so daß sie die Menschen, über die sie von der Vertreibung Adams und Evas aus Eden an bis heute als Himmel oder unsichtbare Regierung geamtet haben, nicht mehr beherrschen könnten. Es gibt viele Bibeltexte, die zeigen, daß das „Feuer“ des bevorstehenden Tages, an dem die Welt gerichtet wird, ein Sinnbild von etwas ist, was die Vernichtungskraft des Feuers haben wird; und ob Jehova Gott an jenem Tag buchstäbliches Feuer, z. B. Feuer, das durch Blitze hervorgerufen werden könnte, benutzen wird, wissen wir jetzt nicht. Jehova wird sein Urteil vollstrecken und Satan und seine Dämonen, die als Himmel unsichtbar über die Menschheit geherrscht haben, aus dieser Stellung entfernen und die gottlose menschliche Gesellschaft, die „Welt gottloser Menschen“, vernichten. Auf diese Weise wird die buchstäbliche Erde wieder gereinigt, ähnlich wie man Gold und Silber durch Feuer reinigt. Dann wird die Erde für die Überlebenden eine angenehme Wohnstätte sein.
15. Mit welchen Worten versichert uns der Apostel Petrus, daß es etwas geben wird, wofür zu Überleben es sich lohnt?
15 Der Apostel Petrus versichert uns, daß dann etwas kommen wird, wofür zu überleben es sich lohnt. Petrus schreibt: „Indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet, durch den die Himmel im Feuer aufgelöst werden und die Elemente vor Gluthitze zerschmelzen werden! Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petr. 3:12, 13).
16. Wen stellen Noah, seine Frau sowie seine drei Söhne und ihre Frauen in dem prophetischen Drama, das sich heute erfüllt, dar?
16 Jetzt fragt es sich nur: Wie kann man überleben, um in der neuen Ordnung, der „neuen Erde“ unter den „neuen Himmeln“ des Königreiches Christi, zu leben? Um die Vernichtung der „ehemaligen Welt“ zu überleben, baute Noah nach Jehovas Angaben die Arche. Dadurch, daß Noah sein Leben nach dem Vorsatz ausrichtete, den Gott gefaßt hatte, um Menschen zu retten, kam durch ihn und seine Familie ein prophetisches Drama zustande, das sich zu Lebzeiten unserer Generation erfüllt. In diesem Drama stellt Noah Jesus Christus dar und seine Frau die „Braut“ Christi oder, genauer gesagt, den Überrest dieser „Braut“klasse, der heute noch auf der Erde ist. Die drei Söhne Noahs und ihre Frauen stellen die getauften Anbeter Jehovas dar, die sich jetzt dem Überrest der „Braut“klasse anschließen und die erwarten, unter der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi, des Ewigvaters, dessen irdische Kinder zu werden (Jes. 9:6, 7). Was wird in diesem prophetischen Drama, das sich heute erfüllt, durch die Arche Noahs veranschaulicht?
17. In welcher Zeit wurde die Arche Noahs gebaut, und was stellt sie daher heute dar?
17 Nun, Noah baute die Arche mit Hilfe seiner verheirateten Söhne; demnach muß es viel weniger als hundert Jahre vor der Sintflut gewesen sein. Die Arche wurde also während der „Zeit des Endes“ jener „ehemaligen Welt“ gebaut. Das bedeutet, daß wir während der jetzigen „Zeit des Endes“ nach etwas Besonderem Ausschau halten müssen, nach etwas, was den heutigen Menschen in der Drangsalszeit von Nutzen oder von Vorteil sein kann. Aufgrund der Bibel und der Erfüllung biblischer Prophezeiungen kann man einwandfrei beweisen, daß die „Zeit des Endes“ der gegenwärtigen „Welt“ im Herbst des Jahres 1914, als der Erste Weltkrieg bereits im Gange war, begonnen hat. Die Arche Noahs muß demnach die Vorkehrung veranschaulichen, die Gott, da das feurige Ende dieses Systems der Dinge näher rückt, durch Christus trifft, damit seine treuen Anbeter überleben können. Diese göttliche Vorkehrung ist das geistige Paradies, in das Gott seine treuen Anbeter gebracht hat und in dem sie seit 1919 als sein Volk, das wieder seine Gunst und seinen Schutz genießt, leben.
18. Wann und wie wurde der reumütige Überrest der „Braut“klasse in das geistige Paradies gebracht?
18 Mit dem Aufbau dieses geistigen Paradieses auf der Erde, in dem Frieden und Sicherheit herrschen, ist im ersten Nachkriegsjahr, 1919, begonnen worden. Während des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen schweren Zeit sowie der Verfolgung, die gegen die christlichen Zeugen Jehovas ausbrach, zogen sich diese Zeugen die Mißbilligung Gottes in nicht geringem Maße zu, weil sie als Christen Kompromisse eingegangen waren und sich auch anderer Dinge schuldig gemacht hatten. Jehova Gott ließ zu, daß sie in die Gefangenschaft Groß-Babylons und seiner Liebhaber aus den Kreisen der Politik, des Militärs und des Gerichtswesens gerieten. Aber im ersten Nachkriegsjahr, 1919, beschloß der reumütige Überrest, seine Handlungsweise nach dem Vorsatz Gottes auszurichten, und zwar gemäß der biblischen Erkenntnis, die Gott ihm zu enthüllen begann. Nun gebrauchte Gott seinen Sohn Jesus Christus gleich einem neuzeitlichen Cyrus, um sein reumütiges Volk aus der Gefangenschaft Groß-Babylons zu befreien (Jes. 44:28 bis 45:6). Als im Jahre 1919 die friedlichen Beziehungen zwischen dem Überrest und Jehova Gott wiederhergestellt wurden, als der Überrest sozusagen in seine von Gott erhaltene geistige Heimat zurückkehrte, wurde das geistige Paradies aufgebaut, das heißt, auf der ganzen Erde wurden viele Versammlungen der christlichen Zeugen Jehovas gegründet (Jes. 35:1-10; Hes. 36:35).
19. Welche Art Schönheit gibt es in diesem geistigen Paradies, und wie was für eine Stadt im alten Israel ist es für seine Bewohner?
19 In diesem geistigen Paradies, das sich inmitten einer zum Untergang verurteilten und vergifteten „Welt“ befindet, gibt es wahre geistige Schönheit; in diesem Paradies reifen die Früchte des Geistes Gottes. Frieden und echte christliche Bruderliebe sind darin zu finden, und jeder Bewohner ist bemüht, die anderen im Glauben zu stärken und sie auf den bevorstehenden Tag Jehovas vorzubereiten (2. Petr. 3:14-18). Es ist sozusagen ihre „Zufluchtsstadt“, in der sie vor dem großen „Bluträcher“ geschützt sind, der an dem bevorstehenden „Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ für Jehova an der ganzen mit Blutschuld beladenen „Welt“ Vergeltung übt (2. Petr. 3:7; 4. Mose 35:12, 19-27).
20. Wen stellen Noahs drei Söhne und ihre Frauen dar, und wie wird in der Offenbarung ihr Überleben vorhergesagt?
20 Die Glieder des Überrests der von Noahs Frau veranschaulichten „Braut“ Christi sind nicht die einzigen, die jetzt in diesem geistigen Paradies, einem Ort der wiederhergestellten friedlichen Beziehungen zu Gott, leben. Vom Jahre 1935 an sind auch Personen in dieses geistige Paradies gekommen, die von den Söhnen Noahs und ihren Frauen veranschaulicht wurden. Es sind Personen, die die irdischen Kinder des Ewigvaters, Jesu Christi, des größeren Noah, sein werden. Sie haben die Aussicht, die bald über die Welt hereinbrechende „große Drangsal“ zu überleben; deshalb trifft die prophetische Schilderung, die wir in Offenbarung 7:9-17 lesen, auf sie zu. Sie werden die „große Volksmenge“ bilden, über die dort gesagt wird: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“ (Offb. 7:14). Sie schließen sich jetzt dem Überrest der „Braut“ Christi an, der Gott in seinem geistigen Tempel anbetet.
21. (a) Was müssen diejenigen, die im geistigen Paradies die „große Drangsal“ überleben möchten, tun? (b) Was für Geschöpfe werden mit ihnen überleben?
21 Alle, die jetzt im geistigen Paradies sind, müssen, wenn sie die „große Drangsal“ überleben wollen, darin bleiben, ähnlich wie Noah und seine Familie in der Arche bleiben mußten, nachdem Gott, bevor die Sintflut über die Welt hereinbrach, die Tür hinter ihnen zugeschlossen hatte (1. Mose 7:1). Nur wenn sie an dem von Gott vorgesehenen Ort der Gutheißung, der Gunst und des Schutzes bleiben, dürfen sie hoffen, die feurige Vernichtung des weltlichen Systems der Dinge zu überleben. Unter dem Schutz Gottes werden aber auch Vögel und andere fliegende Geschöpfe, Landtiere, Fische und andere Wassertiere überleben, denn die Menschen, die die „große Drangsal“ überleben werden, werden den göttlichen Auftrag, sich die Tiere untertan zu halten, ausführen; das wird zum Schutz und zum Nutzen dieser Schöpfungen Gottes sein.
22. (a) Was geschah während der Sintflut mit dem Garten Eden? (b) Was wird während der „großen Drangsal“ mit dem geistigen Paradies geschehen, und warum?
22 Die bevorstehende „große Drangsal“ wird in dem feurigen „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, ihren Höhepunkt erreichen (Matth. 24:21, 22; Offb. 16:14-16). Die Anbeter Jehovas, seine christlichen Zeugen, können die Drangsal nur sicher überleben, wenn die symbolische Arche, das geistige Paradies, bestehenbleibt und wenn sie sie nicht verlassen. Der Garten Eden oder das Paradies der Wonne, aus dem Gott Adam und Eva vertrieb, wurde in der Sintflut zerstört. Doch was wird mit dem geistigen Paradies des Überrests und der „großen Volksmenge“ geschehen? Es wird wie die Arche Noahs den feurigen „Tag des Gerichts“ überdauern. Das geistige Paradies der Anbeter Jehovas, die sich bemüht haben, geistig gesinnt zu bleiben und ihre christliche Lauterkeit zu bewahren, wird in der bevorstehenden „großen Drangsal“, die Jehova Gott über die Welt bringen wird, nicht zerstört werden. Sie wird das gegenwärtige weltliche System der Dinge, das alles andere als ein Paradies ist, vernichten. Wenn das geistige Paradies die „große Drangsal“ überdauert haben wird, werden die überlebenden Anbeter Jehovas, des Gottes Noahs, darangehen, unter den „neuen Himmeln“ des messianischen Königreiches Gottes das buchstäbliche Paradies auf einer gereinigten Erde wiederherzustellen.
23. Was zeigt, daß Adam und Eva kein Faulenzerleben führen sollten, und was ist deshalb über diejenigen zu sagen, die sich jetzt im geistigen Paradies befinden?
23 Die Menschen, die jetzt, in der „Zeit des Endes“, im geistigen Paradies die Gunst und den Schutz Gottes genießen, führen kein Faulenzerleben. Da das Leben in diesem Paradies nach dem Willen Gottes ausgerichtet ist, hat es Sinn und Zweck. Als Gott Adam, den ersten Menschen, erschuf, ließ er ihn in dem ursprünglichen Paradies auf der Erde, im „Garten Eden“, wohnen, doch er sollte dort nicht die Zeit vertrödeln oder faulenzen, sondern er sollte den Garten ‘bebauen und pflegen’. Gott verlieh dem Leben Adams und Evas Sinn und Zweck, indem er die beiden vor die Aufgabe stellte, Kinder aufzuziehen, so daß nach siebentausend Jahren die Erde mit Menschen gefüllt gewesen wäre; ferner sollten sie die Erde zu einem Garten, einem Paradies, machen und sich die Tiere zu deren Nutzen untertan halten (1. Mose 2:15; 1:26-28). Auch für die Menschen, die in dem geistigen Paradies, das seit dem Jahre 1919 u. Z. besteht, leben, gibt es vor der „großen Drangsal“ ein weltweites Werk zu tun. Alle Bewohner dieses Paradieses müssen in Übereinstimmung mit dem Vorsatz Gottes leben.
24. (a) Wonach müssen diejenigen, die sich jetzt im geistigen Paradies befinden, streben? (b) An welcher Tätigkeit müssen sie sich in Übereinstimmung mit Gottes Vorsatz jetzt beteiligen?
24 Die Menschen, denen Gott jetzt Eingang in dieses geistige Paradies auf der Erde gewährt, trachten nicht nur nach einem Ort der Sicherheit, nach einem Ort, an dem sie in der bevorstehenden „großen Drangsal“ geborgen sind, sondern sie streben danach und bereiten sich darauf vor, in der Ära der ‘neuen Himmel und einer neuen Erde’, die Gott schaffen wird und in denen Gerechtigkeit herrschen wird, ewig zu leben (2. Petr. 3:13). Sie wissen sehr gut, daß Gott vorhat, diese Ära des Friedens und der Gerechtigkeit durch sein messianisches Königreich unter Jesus Christus, seinem inthronisierten Sohn, herbeizuführen. In Übereinstimmung mit diesem Vorsatz Gottes müssen sie zur Erfüllung der folgenden Prophezeiung Jesu über den „Abschluß des Systems der Dinge“ beitragen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ Sie müssen auch dem Gebot Christi gehorchen: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie“ (Matth. 24:14; 28:19, 20). Dadurch gelangen weitere Personen, die Gott suchen, in das geistige Paradies der Sicherheit und Geborgenheit und haben die Aussicht, bewahrt zu bleiben und in der neuen Ära, in der Gerechtigkeit herrschen wird, zu leben.
25. Was müssen wir jetzt tun, wenn wir überleben und in Gottes neuer Ordnung leben möchten?
25 Möchten wir die „große Drangsal“ überleben und ewig in Gottes neuer Ordnung, bestehend aus ‘neuen Himmeln und einer neuen Erde’, leben? Wenn ja, dann müssen wir jetzt unser Leben nach Gottes Vorsatz ausrichten.
[Bild auf Seite 91]
Die Arche stellt das geistige Paradies dar, in das Gott heute seine Anbeter gebracht hat.
Noah stellt Jesus Christus dar.
Noahs Frau stellt Christi „Braut“ dar.
Noahs Söhne und ihre Frauen stellen heutige Anbeter Jehovas dar, die hoffen, ewiges Leben auf Erden zu erlangen.