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Die Apokalyptischen ReiterDer Wachtturm 1962 | 15. Mai
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Der vierte Reiter, den Johannes sah und der auf einem fahlen oder farblosen Pferd saß, ist ein treffliches Sinnbild der Seuchen. Somit stimmt die Prophezeiung der Offenbarung auch in diesem Punkt mit Jesu großer Prophezeiung überein: „Und es werden … Seuchen [sein].“ (Luk. 21:11) Der vierte Reiter und sein Pferd veranschaulichen die Seuchen oder Epidemien und weitverbreitete tödliche Krankheiten, die besonders in der Nachkriegszeit auftraten. „Und ihm [ihnen, NW; dem Tod und dem Hades] wurde Gewalt gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Tod und durch die wilden Tiere der Erde.“
Was ist mit den in diesem Vers (8) erwähnten „wilden Tieren“ gemeint? In den Tagen Israels wurde das Leben auch durch wilde Tiere gefährdet. Heutzutage trifft dies höchstens noch für öde Gegenden zu. Mit den wilden Tieren der Neuzeit können daher die brutalen oder bestialischen Methoden gemeint sein, die manche Regierungen oder Organisationen unter den durch den ersten Weltkrieg bedingten Verhältnissen anwandten, um Menschen umzubringen. Wenn vom „vierten Teil der Erde“ die Rede ist, mag dies bedeuten, daß die Auswirkungen nach allen vier Himmelsrichtungen hin, aber nicht unbedingt auf der ganzen Erde verspürt würden.
Der fünfte und passenderweise letzte Reiter ist der Hades. Die drei ihm unmittelbar vorausgehenden Reiter stellen die verschiedenen Mittel dar, durch die der Tod verursacht wird — Krieg, Hungersnöte, Seuchen und wilde Tiere. Dieser letzte Reiter, der Hades, veranschaulicht treffend den Ort, an den die Opfer der drei ihm vorangegangenen Reiter kommen sollen: den Hades oder das Grab.
Jesus Christus äußerte sowohl die große Prophezeiung über seine zweite Gegenwart, die Matthäus, Markus und Lukas in ihren Evangelien festhielten, als auch die von den Reitern, die Johannes in der Offenbarung (Kapitel 6) niederschrieb. Wie Jesus in den Evangelien seine Prophezeiung über seine zweite Gegenwart mit Krieg, Hungersnöten und Seuchen verbindet, so auch in der Offenbarung: dem ersten Reiter, der den wiedergekommenen Christus darstellt, folgen die Reiter, die den Krieg, die Hungersnöte und Seuchen veranschaulichen, durch die das allgemeine Grab der Menschheit gefüllt wird. Zu sehen, wie wunderbar diese Prophezeiungen miteinander übereinstimmen und wie sie sich erfüllen, stärkt unseren Glauben, und wir können mit noch größerer Überzeugung sagen: „Gott werde als wahrhaftig erkannt“! — Röm. 3:4, NW.
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Zwei Zeitschriften — vier neue ZeugenDer Wachtturm 1962 | 15. Mai
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Zwei Zeitschriften — vier neue Zeugen
In Venezuela nahm eine Frau von einem Zeugen Jehovas, der an ihre Tür kam, je eine Zeitschrift Der Wachtturm und Erwachet! entgegen. Sie legte sie beiseite und vergaß sie. Eines Tages fand sie ihr Mann zwischen seinen Musikplatten und las sie. Ihr Inhalt gefiel ihm so gut, daß er sogleich das Zweigbüro der Gesellschaft aufsuchte, die beiden Zeitschriften abonnierte und sich noch andere bibelerläuternde Schriften geben ließ. Man lud ihn ein, sich einmal einen öffentlichen Vortrag im Königreichssaal anzuhören, und einige Wochen später erschien er mit seiner Frau. Der Vortrag gefiel ihm sehr gut, und die Freundlichkeit der Zeugen machte auf ihn einen tiefen Eindruck.
Man vereinbarte mit ihm, in seiner Wohnung ein Bibelstudium durchzuführen. Kurz danach trafen seine zwei Schwägerinnen von den Kanarischen Inseln ein. Sie nahmen ebenfalls an dem Bibelstudium teil und besuchten die Zusammenkünfte im Königreichssaal. Nach fünf Monaten beteiligten sich bereits alle vier an der Predigttätigkeit von Haus zu Haus. Und all das begann mit zwei Zeitschriften.
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