Wiederherstellung der wahren Religion in der Gegenwart
1. Weshalb wissen wir, daß sich die Prophezeiung von Amos 9:11-15 in den Tagen der Apostel zu erfüllen begann?
DIE in Amos 9:11-15 aufgezeichnete Prophezeiung begann sich durch das Werk Christi Jesu und seiner Apostel zur Zeit seiner ersten Gegenwart zu erfüllen. Wir wissen, daß dem so ist, weil diese Prophezeiung von Jakobus anläßlich einer besonderen Versammlung angeführt wurde, die in Jerusalem stattfand zu einer Zeit, wo man viel über die Beschneidung der Heiden sprach, die sich der wahren Religion zuwandten. Petrus bezeugte zuerst, daß „Gott … die Wahl unter euch getroffen hat, daß durch meinen Mund Leute aus den Nationen das Wort der guten Botschaft hören und glauben sollten … Und er machte gar keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, sondern reinigte ihre Herzen durch Glauben.“ Barnabas und Paulus erzählten von den vielen Zeichen und Wundern, die Gott durch sie unter den Nationen wirkte. Nachdem sie mit Reden aufgehört hatten, antwortete Jakobus mit den Worten: „Brüder, höret mich. Symeon [Petrus] hat ausführlich erzählt, wie Gott zum erstenmal seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk zu nehmen für seinen Namen. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, gleichwie geschrieben steht: ‚Nach diesen Dingen werde ich zurückkehren und Davids königlichen Palast, der zerfallen ist, wieder aufbauen, und ich werde seine Trümmer wieder aufbauen und ihn wieder aufrichten, damit der Überrest der Menschen ernstlich Jehova suche, zusammen mit Leuten aus allen Nationen, Leuten, die nach meinem Namen genannt sind, sagt Jehova, der diese Dinge tut, die ihm von alters her bekannt sind.‘“ — Apg. 15:7-18, NW.
2, 3. Erkläre, warum Jehovas Vorhaben, den königlichen Palast aufzubauen, nicht fehlschlug.
2 Es wurde um jene Zeit kein großes Bauprogramm zur Errichtung eines Palastes aus Steinen begonnen, sondern nun wurde die verheißene Wiederherstellung der königlichen Linie Judas Tatsache, auch wenn damals nur einige wenige den König aufnahmen und die Nation als Ganzes ihn ihres Unglaubens wegen verwarf. Jesus sagte: „Siehe! euer Haus wird euch überlassen. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich yon jetzt an keineswegs sehen, bis ihr sprecht: ‚Gesegnet ist, der da kommt im Namen Jehovas!‘“ (Matth. 23:38, 39, NW) Als Nation taten sie dies nie. Doch schlug Jehovas Vorhaben nicht fehl, denn er wandte sich den Nationen zu, um aus ihnen die erforderliche Zahl für den königlichen Palast zu berufen. Obwohl zwischen Jehova und dem natürlichen Hause Israel ein bleibender Riß bestand, wurde dieser doch mit Bezug auf jene geheilt, die das geistliche königliche Haus bilden, das unter Jesus Christus steht, dem großen Breschenschließer und Wiederhersteller der wahren Religion.
3 Jesus Christus war der „Grundstein“ Zions. Er war der Königreichserbe und der „Grundeckstein“ des Heiligtums. Er sagte zu den Juden: „Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.“ „Daher sprachen die Juden: ‚Dieser Tempel wurde in sechsundvierzig Jahren gebaut und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?‘ Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.“ (Joh. 2:18-21, NW) Es steht ferner geschrieben: „Jesus sagte zu ihm: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.‘“ (Joh. 14:6, NW) Der Tempel der Juden war daher als Heiligtum der wahren Anbetung Jehovas aufgegeben worden. Die wahre Anbetung konnte danach nur in und durch Christus Jesus dargebracht werden. Folglich wurde das Christentum die einzig wahre Religion.
4. Wie wurde Jesus der „Breschenschließer“ und „Wiederhersteller der Pfade“?
4 Jesus Christus stellte die „Pfade der Vorzeit“ für seine Jünger wieder her, und so konnten sie denselben Glauben wie Abraham und andere Treue üben. Als Vorbereitung auf dieses Werk hatte Johannes, der Täufer, Dienst getan, um die Herzen der Kinder zu den Vätern zu wenden, ein Volk für Jehova zuzurüsten und den Weg vor ihm her zu bereiten. Dies war ein „Elia“-Werk, wodurch die Menschen zur Reue veranlaßt wurden, damit Jehova die Erde nicht mit einem Bannfluch schlage. Als Nation lehnten sie es ab, Buße zu tun, und wurden mit einem Fluche geschlagen, von dem sie sich nie mehr erholten. Nur ein kleiner Überrest blieb loyal und treu, doch nicht in genügender Zahl, um das himmlische Königshaus zu vervollständigen, dessen Zahl auf 144 000 Glieder vorherbestimmt war. Aber zufolge des Opfers Christi Jesu und Jehovas unverdienter Güte erging die Einladung an die Nationen der Welt, um aus ihnen ein Volk zu nehmen, das den königlichen Palast bilden sollte. Satans schlauer Plan, die Wiederherstellung der wahren Religion zu verhindern, wurde vereitelt, und sein Versuch, durch seine Werkzeuge eine Bresche zu schlagen, mißlang. Um diese Zeit also war Christus Jesus „der Breschenschließer, der Wiederhersteller von Pfaden zum Wohnen“ weil er die wahre Religion wiederherstellte, indem er seine Lauterkeit bewahrte, sich treu an das Vorhaben seines Vaters hielt, den Namen Jehovas ehrte und erhöhte und so jenen ein vollkommenes Beispiel gab, die seinen Fußstapfen nachfolgten.
DIE WAHRE RELIGION HEUTE WIEDERHERGESTELLT
5, 6. Wann nur kann der „Weizen“ vom „Unkraut“ geschieden werden, und weshalb? und wie ist dieses Werk in diesen letzten Tagen getan worden?
5 Vor siebzig Jahren befanden sich aufrichtige Anbeter Jehovas zerstreut und verwirrt in den vielen Systemen falscher Religionen dieser Welt, denn in jener Zeit gab es nicht die eine Organisation, in die sie sich hätten versammeln können. Sowohl der „Weizen“ als auch das „Unkraut“ wuchsen zusammen, und niemand war ermächtigt worden, den „Weizen“ zu sammeln, nein, nicht bevor der Herr der Ernte den Befehl hierzu erteilte. Den Ereignissen des ersten Advents entsprechend wird vorerst ein „Elia“-Werk vollbracht gleich dem Werk Johannes’, des Täufers, um das Volk zu warnen und es zur Reue zu veranlassen. Ein solches Werk wurde auf besondere Weise von 1878 bis 1918 durchgeführt, wenn auch ein ähnliches Werk mit größerem Eifer immer noch weitergeht und als das „Elisa“-Werk bekannt ist; dies wird bis Harmagedon andauern, wann Jehova „das Land mit dem Bannfluch schlagen“ wird. — Henne.
6 Das Bild vom „Weizen“ und „Unkraut“ zeigt an, daß es Diener gibt, welche die Trennung vornehmen möchten, ehe die Zeit dazu gekommen wäre. „Sie sagten zu ihm: ‚Willst du denn, daß wir hingehen und es sammeln?‘ Er sprach: ‚Nein, daß ihr nicht etwa beim Sammeln des Unkrauts den Weizen damit ausreißt. Laßt es beides miteinander wachsen bis zur Ernte … Die Ernte ist eine Vollendung eines Systems der Dinge.‘“ Das Ende dieses alten Systems der Dinge ist seit dem Jahre 1914 offenbar geworden, und daher konnte erst nach dieser Zeit das große Scheidungswerk stattfinden, wodurch die Scheidung des „Weizens“ vom „Unkraut“, das heißt der „Söhne des Königreiches“ von den „Söhnen des Bösen“, stattfindet. In diesem Zusammenhang prophezeite Jesus: „Und er wird seine Engel aussenden mit großem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten zusammenbringen von den vier Winden her, von dem einen äußersten Ende der Himmel zu ihrem anderen äußersten Ende.“ — Matth. 13:28-30, 39; 24:31, NW.
7. Welche hervorragende Wahrheit hat die Wiederherstellung der wahren Religion begleitet?
7 Obwohl die Wahrheiten der Bibel während des „Elia“-Werkes des Volkes Gottes wiederhergestellt wurden, wurde doch der eigentliche Name Jehova in den Versammlungen und im Felddienst seiner Knechte nicht häufig gebraucht. Vor etwa dreißig Jahren erkannte das versammelte Volk, wie überaus wichtig dieser heilige Name ist, und machte sich daran, noch mehr darüber zu lernen. Im Jahre 1926 brachte Der Wachtturm vom 1. Februar den Leitartikel „Wer wird Jehova ehren?“, und seit jener Zeit ist dieser Name seinen Kindern lebenswichtig und bedeutungsvoller geworden. Dann, im Jahre 1931, wurde der Name anläßlich eines Kongresses in Columbus, Ohio (USA), von Tausenden treuer Christen angenommen, und sie sind seither als „Jehovas Zeugen“ bekannt geworden. Seit jener Zeit ist dieses Volk in der ganzen Welt bekannt geworden, weil es an diesen Namen glaubte, seine Lauterkeit ihm gegenüber bewahrte, dafür litt und ihm Loyalität und Liebe entgegenbrachte. In jeder Prüfung haben die Glieder dieses Volkes Jehovas Namen geehrt, so daß heute Hunderttausende von Menschen darauf vertrauen, und gleichzeitig ist es für Gottes Feinde ein furchtbarer Name geworden. Diesen Namen hoch zu erheben, hat große Schmach und Leiden, aber auch Freude und Wonne in Fülle mit sich gebracht. Jehova ehrt, die ihn ehren!
8. Wie haben die Verfechter der falschen Religion dem Namen Jehovas und der wahren Religion gegenüber gehandelt?
8 Während der vierzig Jahre vor dem Jahre 1914 und der nahezu vierzig Jahre seither sind alle Anstrengungen gemacht worden, die Verfechter der falschen Religion zur Reue und Umkehr zu Jehova zu bewegen. Unverschämt erwidern sie aber: „Wer seid ihr? Weg von uns! Wir wollen nicht, daß ihr uns predigt, und wollen den Namen Jehovas auch nicht hören!“ In ihrer Arroganz und Ruchlosigkeit verachten diese widerspenstigen sogenannten Christen sowohl den Namen Jehovas als auch jene, die diesen Namen hochhalten. Ja, sie sind selbst so weit gegangen, daß sie ihn aus der Urkunde des Heiligen Wortes ausmerzen. Sie wollen ihn nicht sehen, noch gestatten sie, daß andere davon Kenntnis nehmen. Sicherlich suchen sie den Namen für immer aus dem Dasein auszulöschen. Dies ist eine schreckliche und entehrende Einstellung ihrerseits und hilft mit beweisen, wessen Diener sie sind. Bestimmt sind sie nicht Verfechter der wahren Religion, denn dem Sinne nach sagen sie: „Schaffet den Heiligen Israels vor unserem Angesicht hinweg!“ — Jes. 30:11.
9. Müssen sich die Menschen heute für Jehova oder für Satan entscheiden, und warum?
9 Die Zeit ist nahe herbeigekommen, da Jehova diese Namenzerstörer bestrafen wird. Schreckliche Zerstörungen sind nahe, und von allen, die die Botschaft der wahren Religion hören und für Jehova und wider Götzendienst sind, wird sofortiges Handeln verlangt. Falsche Propheten sagen dem Volke, daß diese Dinge nicht geschehen werden, und daß es sich nicht fürchten sollte vor Harmagedon. Sie sagen: „Friede, Friede“, und da ist doch kein Friede. Ja, sie mögen Schmeicheleien reden, aber durch all solches Lügen und Übertünchen wird die Wahrheit nicht geändert. Die Menschen müssen wählen, wem sie dienen wollen, Jehova oder Satan. Jehovas Name ist erhöht worden unter seinem versammelten Volke, und er wird in seiner Organisation angebetet. Die von Christus Jesus und den Aposteln gelehrten Wahrheiten sind wiederhergestellt worden. Die Verheißungen, die Jehova durch seine treuen Diener, die vor Christus lebten, äußern ließ, werden von den Treuen heute geglaubt.
DER KÖNIGLICHE PALAST WIEDER GEBAUT UND SEGNUNG FÜR ANDERE
10. Erkläre, wie eine nicht wieder zu schließende Bresche zwischen Jehova und den Namenchristen entstanden ist.
10 Die der Christenheit angehören, erklären, die zur himmlischen Herrlichkeit Berufenen zu sein, aber die große Mehrheit ist untreu und ist ein rebellisches Volk. Sie haben das Wort Gottes verworfen, schämen sich seines Namens Jehova und verachten sein Namensvolk. Sie werden einer ferneren Anerkennung als unwürdig erachtet. Während mehr als dreißig Jahren sind sie von irgendeiner von Jehova erwiesenen Gunstbezeugung ausgeschlossen gewesen. Der Bruch mit ihnen kann nicht geflickt werden, und aus der Mitte der Millionen der sich als Christen Bekennenden sind nur wenige als treu erfunden und in die Vorrechte heiligen Dienstes eingeführt worden. Jehova wendet seine Gunst den anderen zu, und Tausende werden eingeladen, die Plätze auszufüllen, bis die vollständige Zahl zusammengebracht ist. Satan hat selbst zwischen den „Übriggebliebenen“ und Gott einen Riß herbeizuführen versucht, und zwar mittels Furcht, Verfolgung und Beeinflussung durch Unaufrichtige, doch ist ihm dies völlig mißlungen, denn obwohl in den Jahren 1917 bis 1919 eine kleine Bresche geschlagen wurde, wurde sie doch ausgebessert und bis ums Jahr 1922 wieder völlig geschlossen.
11. Warum können Satan und die falsche Religion die wahre Religion nie wieder niederreißen?
11 Der Herr Jesus Christus kehrte als der König der neuen Welt Gottes zurück und erschien in seiner Herrlichkeit. Dies ist die Zeit für das größte Bauprogramm, das die Welt je gekannt hat, denn das königliche Haus in den Himmeln soll aufgebaut und die Grundlagen für eine Herrschaft von tausend Jahren sollen gelegt werden. Nie wieder wird es möglich sein, daß die falsche Religion die Übermacht gewinnt, denn die treuen Sklaven Jehovas werden diejenigen sein, die sich der Angelegenheiten der neuen Welt annehmen. Es steht geschrieben: „Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit … Und die Nationen werden den Namen Jehovas fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. Denn Jehova wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit [hat Zion wieder aufgebaut, ist in seiner Herrlichkeit erschienen, Me]; er wird sich wenden zum Gebete des Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten. Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht.“ (Ps. 102:13-18) Seit dem Jahre 1918 ist das himmlische Zion aufgebaut worden, und nur einige wenige Übriggebliebene dieses königlichen Hauses befinden sich jetzt noch auf Erden. Der große Erbauer, Christus Jesus, übt seine große Macht aus und weckt jene aus dem Grabe auf, die in Einheit mit ihm gestorben sind, und sie werden in ihr himmlisches Erbe aufgenommen, indem sie in das bleibende königliche Haus Jehovas eingebaut werden. — Joh. 6:53, 54.
12, 13. (a) Wer sind diese Leute, und woher kommen sie? (b) Weshalb ist es vernünftig, zu schließen, daß Jehova nicht gleichzeitig zwei Klassen beruft?
12 Das königliche Haus ist das Heiligtum für alle Nationen. Alle anderen Gebäude vertreten irgendeine falsche Religion. Deren Anhänger schätzen ihre buchstäblichen Gebäude, ihre Überlieferungen, ihre Riten, ihre Formen der Anbetung und deren hohes Alter, aber gleichzeitig hassen sie den Namen Jehovas und das Volk Jehovas. Solche werden nie Rettung finden, aber alle, die Jehovas Namen lieben, werden Rettung erlangen. Jetzt, da das königliche Haus wieder gebaut worden ist, tritt offen zutage, daß Jehova nun aus allen Nationen eine andere Klasse außer dem „erwählten“ Überrest des königlichen Hauses sammelt, nämlich die anderen Schafe seines Rechten Hirten, Jesu Christi. Er beruft die Menschen nicht zur selben Zeit zu zwei Klassen und läßt ihnen dann die Wahl, zu tun, was ihnen beliebt. Nein, Jehova ist nicht der Urheber der Verwirrung. Die Einladung an die eine Klasse endet und ergeht in immer größerem Umfange an die andere.
13 Daran ist nichts Befremdendes, denn Jehova verfuhr ebenso in den Tagen Christi Jesu, als Jesus zu predigen begann: „Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“ Damals war es Johannes der Täufer, der sagte: „Der die Braut hat, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams. Dies hat sich fürwahr zu meiner Freude erfüllt. Jener muß fortan zunehmen, ich aber muß fortan abnehmen.“ — Joh. 3:29, 30, NW.
14. Wie unterstützt dies der Schrifttext in Offenbarung 7:4-14?
14 So ist es in diesen letzten Tagen: die allgemeine Einladung, zum Christus zu gehören, hat geendet und eine weitere Klasse erscheint, diesmal eine mächtige Volksmenge. Es steht geschrieben: „Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt waren: Hundertvierundvierzigtausend … Nach diesen Dingen sah ich, und siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Throne und vor dem Lamme, gekleidet in weiße Gewänder … Und er sprach zu mir: ‚Diese sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blute des Lammes.‘“ (Off. 7:4-14, NW) Man beachte die Worte „nach diesen Dingen sah ich“, die deutlich besagen, daß eine andere Klasse in Erscheinung tritt, nachdem die „Erwählten“ zusammengebracht worden sind.
15. Was bedeutet es, ‚vor dem Throne zu stehen‘? und wann wurde diese Klasse das erstemal öffentlich gekennzeichnet?
15 All dies findet statt, weil der königliche Palast aufgebaut und die wahre Religion wiederhergestellt worden ist, was ermöglicht, daß die große Volksmenge Anbetung darbringen kann. Die Einladung, einer von jenen zu sein, die ‚vor dem Throne stehen‘, ist keine zufällige Sache. Es ist tatsächlich die größte Ehre und das größte Vorrecht, das einem Geschöpf auf Erden heute überhaupt zuteil werden kann. Bis zum Jahre 1935 wußte Jehovas Volk nicht, wer die „große Volksmenge“ bildet. Aber im Jahre 1935 wurde weltweit bekanntgemacht, daß Jehova diese Klasse herbeirief; die Tore standen weit offen. Das Ereignis, das diese lebenswichtige Offenbarung kennzeichnete, war ein Kongreß des Volkes Jehovas in Washington, D. C. (USA). Jehova hatte für diese Begünstigten etwas bereit, denn der Wachtturm (engl.) vom 1. Mai 1935 erklärte: „Es ist zu hoffen, daß viele vom Überrest und von den Jonadaben [anderen Schafen] es ermöglichen können, diesem Kongreß beizuwohnen. Bis jetzt hatten nicht viele Jonadabe das Vorrecht, einen Kongreß zu besuchen, und der Kongreß in Washington mag sich für sie als wirklicher Trost und Segen erweisen.“ (S. 130) Wie wenig erkannte man, als sich die Tausende nach Washington begaben, daß Jehova die große Wahrheit offenbaren wollte, jetzt aus den Nationen ein Volk herauszunehmen, das eine irdische Hoffnung hat! Bei diesem Kongreß befaßte sich die Hauptbotschaft mit der „großen Volksmenge“ und erklärte gründlich und in Einzelheiten die Schrifttexte von Offenbarung 7:9, 13. Der Wachtturm kennzeichnete in seinen Ausgaben vom 1. und 15. September 1935 diese Klasse deutlich. Zum erstenmal wurde klargemacht, daß die vielen Menschen guten Willens, die sich mit den Gesalbten verbunden hatten, keine unbestimmte Ansammlung von Leuten sei, sondern zu einem Zweck berufen werden und einen klar bezeichneten Platz in der sichtbaren Organisation einnehmen sollen.
16. Was ermöglicht es diesen beiden Klassen, in Harmonie zusammen anzubeten und zu dienen?
16 Seit dieser Kennzeichnung hat jeder in der theokratischen Organisation erkannt, ob er einer der wenigen „Übriggebliebenen“ sei, die zum himmlischen königlichen Hause berufen sind, oder einer der zur irdischen Stellung vor dem Throne Berufenen. Die wahre Religion hält beide Klassen an ihrem rechten Platz, und beide haben die Hoffnung auf Leben in Gottes neuer Welt. Seit dem Jahre 1935 hat eine Klasse auf Erden an Zahl abgenommen, während die andere Klasse sich gemehrt hat, bis es heute Hunderttausende der „großen Volksmenge“ gibt, die in der Hoffnung frohlocken, Leben auf Erden zu erhalten, während die anderen jetzt nur noch einige Tausende zählen. Heim nach Zion strömen diese sich mehrenden Tausende wie Tauben, die heimkehren zu ihren Schlägen. „Deine Söhne kommen von ferne, und deine Töchter werden auf den Armen herbeigetragen. Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen, und gleich Tauben zu ihren Schlägen?“ — Jes. 60:4, 8.
17. Erkläre, warum diese Tausende in die Organisation Gottes kommen.
17 Der Prophet spricht von Schiffen, die sie herbringen. „Denn auf mich hoffen die Inseln, und die Tarsis-Schiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen, und ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zu dem [für den, Me] Namen Jehovas, deines Gottes, und zu dem [für den, Me] Heiligen Israels, weil er dich herrlich gemacht hat.“ (Jes. 60:9) Jehova ist ihr Ziel, und alle Rückkehrenden stellen sich dar, um Jehova zu dienen, von dem sie alles Gute erwarten. Die Prophezeiung zeigt an, daß eine Flotte hereinkomme, um die Söhne von weit entlegenen Orten herzubringen. Von wie weit her? Nun, von den „Enden der Erde“. Bestimmt ist es ein langer Weg, sich von den Namenchristen zu entfernen, die der gottentehrenden Anbetung frönen. Es ist jetzt an der Zeit, daß diese Hunderttausende herbeikommen, und sie kommen. Heute werden die Menschen durch die gute Botschaft von der Versöhnung nicht als Glieder der himmlischen Stadt berufen, sondern sie werden zu einem irdischen Erbe berufen. Dies wird möglich durch die Wiederherstellung der wahren Religion und den Wiederaufbau des königlichen Palastes.
WESHALB SO BEGÜNSTIGT?
18. Verringert die Tatsache, daß diese irdische Klasse heute gesammelt wird, die Wichtigkeit ihres Werkes?
18 Die wahre Religion wird vollständig und für immer wiederhergestellt. Der Name Jehovas ist von erster Wichtigkeit, denn er ist der eigentliche Kern der wahren Religion, und Gottes Werke sind mit seinem Namen verknüpft. Jehovas Vorhaben ist, seinen Namen in allen Teilen der Erde bekanntzumachen, und er hat dieses Volk nun für gerade dieses Werk geschaffen. Jehovas Vorsatz ist, nach Harmagedon Leute auf Erden zu haben, die in verschiedenen Teilen der Welt niedergelassen sind. Diese Nation, die jetzt versammelt wird, bildet den Grundstock der Nach-Harmagedon-Gesellschaft. Sie ist die Vorhut der irdischen Untertanen des Königreiches, die während der 1000 Jahre auf dem Wege der Gerechtigkeit wandeln. Die so begünstigten Glieder dieser großen Volksmenge sollten im Sinn behalten, daß, obwohl dieses Versammeln der anderen Schafe der letzte Akt im Zeitplan der vor Harmagedon vorgesehenen Ereignisse ist, es doch keinesfalls erst in letzter Minute ausgedacht worden ist. Die letzten Akte sind häufig von größter Wichtigkeit und bilden oft ein großartiges Finale. Die so Begünstigten müssen die falsche Religion vollständig verlassen und der wahren anhangen, um ihre begünstigte Stellung in Gottes Organisation zu bewahren.
19. Wie wissen wir aus den sichtbaren Tatsachen, daß Jehova für diese irdische Klasse ein großes Werk zu tun hat?
19 Ein weiterer Grund, diese Menschen herauszurufen, ist der, daß Gott jetzt für sie vor Harmagedon ein großes Werk zu tun hat. Sie sollen ein Werk tun, das unmöglich vom gesalbten Überrest allein vollbracht werden könnte, obwohl es sein muß, daß Jehova ihre Tätigkeit durch die treuen Gesalbten leitet. Die Tatsache bleibt indes bestehen, daß das weltweite Werk weitgehend von der „großen Volksmenge“ getan wird, die heute ungefähr 500 000 Personen zählt, während sich die Schar der Gesalbten auf etwa 20 000 verringert hat. Deswegen hat Jehova diese große Menge in seinen Dienst gerufen, weil er sie zum Tun des Werkes beansprucht, das er für sie in Verbindung mit den Gesalbten vorgesehen hat. Jehova äußerte sein Vorhaben vor Tausenden von Jahren, wonach er dieses mächtige Werk heute auf Erden tue, und er bringt ein Volk zum Tun dieses Werkes hervor.
20. Nenne einen anderen Grund, daß Jehova jetzt seine Gunst denen erweist, die auf Erden gesegnet werden sollen.
20 Ein weiterer Grund, daß Jehova seine Gunst den Gliedern dieser „großen Volksmenge“ erweist, besteht darin, daß sie gerechtgesinnt sind und die Greuel der falschen Religion verabscheuen. Sie sind nicht im Einklang mit Ruchlosigkeit, mit Spöttern und Verächtern des Guten. Sie sind beunruhigt über die Bosheit dieser Welt. Jehova hört „das Seufzen der Gefangenen“. Gleichwie Lot im Altertum sind sie „schwer bedrängt, weil sich Menschen, die dem Gesetz trotzten, einem losen Wandel hingaben, denn während jener Gerechte unter ihnen wohnte, quälte er durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten. Jehova weiß, wie er Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung befreien kann.“ (2. Pet. 2:7-9, NW) Jehova befreit solche, doch müssen sie sich genau an die wahre Religion halten und dürfen nie von ihr weichen. „Denn ‚wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der halte seine Zunge zurück von dem, was schädigt, und seine Lippen von Trugreden; er wende sich ab von dem, was schädigt und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen Jehovas sind gerichtet auf die Gerechten.‘“ — 1. Pet. 3:10-12, NW.
21. Was ist der erwähnte Lohn für Freundlichkeit, die „den Brüdern des Königs“ erwiesen wird?
21 Noch ein weiterer Grund, daß Jehova diesen Gesegneten seine Gunst erweist, besteht darin, daß sie den Brüdern seines Sohnes, Christus Jesus, Gutes getan haben. Es steht geschrieben: „‚Denn mich hungerte, und ihr gabet mir zu essen, mich dürstete, und ihr gabet mir zu trinken …‘ Dann wird der König [Jesus] zu denen zu seiner Rechten sagen: ‚Kommet her, die ihr meines Vaters Segen habt, ererbet das Königreich, das für euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.‘“ (Matth. 25:34-36, NW) Es ist Jehovas Vorhaben, diese Begünstigten in diesen letzten Tagen herbeizurufen, weil sie jetzt ein besonderes Werk zu tun haben und auch auf künftigen Dienst in der Tausendjahrherrschaft vorbereitet werden.
22, 23. Erkläre, wie die Witwe von Zarpath diese Klasse vorschattete.
22 Ein leuchtendes Beispiel bietet uns der Bericht über die arme Witwe von Sarepta oder Zarpath im Bezirk Zidon. Elia hatte in der Wildnis gewohnt und war dann nach Zidon gesandt worden. Dies war die Heimatstadt der bösen Isebel, und es war ein mit Dämonenreligion verpesteter Bezirk. Doch Jehova lenkte seine Schritte dorthin. Die Witwe und ihr Sohn standen vor ihrer letzten Mahlzeit, und als Elia kam, bat er um Wasser. Sie verließ ihre Beschäftigung und wartete ihm auf. Sie erklärte diesem Fremden, daß dies ihr letztes Mahl sei, und dennoch bat Elia sie, für ihn zu backen und ihm zuerst sein Mahl zu geben. Er sagte: „Fürchte dich nicht! gehe hinein, tue nach deinem Worte … Denn so spricht Jehova, der Gott Israels: Das Mehl im Topfe soll nicht ausgehen, und das Öl im Kruge nicht abnehmen bis auf den Tag, da Jehova Regen geben wird auf den Erdboden.“ (1. Kön. 17:8-16) Die Witwe glaubte und hatte starkes Vertrauen in das Wort Elias. War sie in jener Gott entehrenden, nichtisraelitischen Stadt nicht ein wahrer Schatz?
23 Jehova hatte ihn zu dieser Witwe gesandt. „Siehe, ich habe daselbst einer Witwe geboten, dich zu versorgen.“ (1. Kön. 17:9) Sie gab ihm Wasser, denn er war durstig, gab ihm Speise, weil er hungrig war, obwohl dies ihr Letztes war — doch wie reich wurde sie gesegnet! Ihr Öl und Mehl wurde ihr gemehrt, ja mehrte sich noch im Gebrauch. Auch ihr Sohn wurde aus den Toten zurückgebracht. Für e i n e Mahlzeit gewann sie all dieses und fand die Anerkennung Gottes, des Höchsten. Ebenso verhält es sich mit den anderen Schafen des Herrn. Ihre Freundlichkeiten den Brüdern des Herrn Jesus gegenüber, wenn auch klein, sind bekannt. „Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird eines Propheten Lohn empfangen … Und wer irgendeinem dieser Kleinen nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: er wird seines Lohnes keinesfalls verlustiggehen.“ (Matth. 10:41, 42, NW) Welch große Segnungen fließen denen zu, die Jehovas Volk lieben! Wahre Religion ist der Quell dieser Liebe.
DIE WOHNUNG WEIT MACHEN
24, 25. Wie wird die Neue-Welt-Gesellschaft jetzt vergrößert, und wie mehren sich ihre Früchte?
24 Die Grenzen der Neuen-Welt-Gesellschaft müssen ausgeweitet werden. Alles muß verstärkt und den gerechten Anforderungen Jehovas angepaßt werden. Die Organisation muß imstande sein, das Gewicht und den Druck zu ertragen, der aus vermehrten Zahlen kommt. Sie muß gestärkt werden gegen allfällige Irrtümer und gegen Korruption von seiten jener, die die falsche Religion eben verlassen haben. Die Hereinkommenden dürfen keine falschen Lehren, unrechten Ideen und Handlungen mit hereinbringen. Nein, diese müssen sie draußen lassen wie ein abgelegtes, schmutziges, übelriechendes Gewand. Es werden ihnen reine Gewänder der Kennzeichnung gegeben. Niemand darf diese rückkehrenden Gefangenen am Hereinkommen hindern. Seid nicht dagegen, daß die Vorkehrungen zu ihrem Empfang geweitet und daß sie ans Werk gestellt werden. Gewähret diesen Söhnen aus der Ferne Unterkunft. Es sollen noch viel mehr kommen, und sie werden lange Zeit im Dienste Gottes sein, mindestens tausend Jahre. So lädt sie denn der wiederhergestellte Überrest jetzt in die einzig „ruhige Wohnstätte“ ein. „Schaue Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine ruhige Wohnstätte, ein Zelt, das nicht wandern [weggeführt, Lu] wird, dessen Pflöcke ewiglich nicht herausgezogen, und von dessen Seilen keines je losgerissen werden wird; — sondern daselbst ist ein Mächtiger, Jehova, bei uns.“ (Jes. 33:20, 21) Es wird ein bleibendes Zelt sein, das niemals durch Feindesmacht weggeführt wird. Städte werden aufgebaut, und die Wüste soll blühen. Die Städte sind die Versammlungen der Gerechten, die zum Preise Jehovas errichtet werden. Die wüsten Orte sind jene unfruchtbaren Zustände, die des Predigens der Wahrheit bedürfen, um bewässert zu werden, damit etwas wachsen kann. Viel Wasser ist erforderlich, und die unfruchtbaren Stätten erhalten es, und siehe, die wunderbare Zunahme! Denke an einige der Länder, wo Missionare und andere während der letzten zehn Jahre arbeiteten, wo einst die wahre Religion fehlte, und nun, sieh die florierenden Städte (Versammlungen), Wüsten, die wie die Rose erblühen, Weinstöcke, welche Früchte der Gerechtigkeit hervorbringen, und Bäume, die gepflanzt sind und aufrecht wachsen!
25 Die wahre Religion ist wiederhergestellt worden, und ihr großes Werk der Fruchtbarkeit geht weiter. Fremde können den Weg nicht verlieren. Wer „seine Lust hat am Gesetz Jehovas und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht … ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen.“ (Ps. 1:2, 3) „Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens.“ (Spr. 11:30) „Sie werden die uralten Trümmer aufbauen, die Verwüstungen der Vorzeit aufrichten; und sie werden die verödeten Städte erneuern, was wüst lag von Geschlecht zu Geschlecht.“ (Jes. 61:4) Welch ein wunderbares Werk wird doch durch den gesalbten Überrest und die „große Volksmenge“ heute vollbracht, und dies ist erst der Anfang des Wiederaufbauprogramms, denn das Neue-Welt-Aufbauwerk soll tausend Jahre weitergehen!
26. Wer nimmt heute an dem Werk des großen „Breschenschließers und Wiederherstellers der Pfade“ teil, und wie?
26 Der Herr Jesus hat sich seiner treuen Gesalbten bedient, um die große Bresche zu schließen und durch viele Jahre des Kämpfens und Leidens die reine, wahre Religion wiederherzustellen, die den heiligen Namen seines Vaters verherrlicht. Der Hochweg ist nun offen und frei, damit man darauf wandle, und zwar alle, die aus Babylon, der Großen, entweichen. Daher „wirst du genannt werden: Der Breschenschließer, der Wiederhersteller von Pfaden zum Wohnen“. Die Erkenntnis Jehovas und unseres Herrn Jesus Christus ist das, wodurch die wahre Religion hervorgebracht wird; sie preist und verherrlicht Jehova und Christus und bewirkt vollen, willigen, freudigen Gehorsam gegenüber dem Tun des Willens Gottes im Glauben. Die das tun, werden eine Hoffnung haben, und die Hoffnung auf Leben wird uns fest an Jehova und seinen Sohn binden. Habe daher teil an der wahren Religion und hilf allen anderen dasselbe tun zu ihrem ewigen Wohl und zur Ehre des Namens Jehovas!