5. Kapitel
„Die begehrenswerten Dinge aller Nationen sollen hereinkommen“
1. Was wird in Haggai 2:7 weiter über das gesagt, was der Erschütterung der Nationen folgt, und was also sollten wir hinsichtlich der Anbetung Jehovas nicht tun wollen?
ES IST offenbar, daß die Auswirkung der Prophezeiung Haggais (2:6) seit der Zeit im Gange gewesen ist, da Jehova Gott, der Allmächtige, seine universelle Souveränität in dem vom Krieg gezeichneten Jahr 1914 u. Z. übernommen hat. Aber die Prophezeiung sagt uns weiter, was außer der totalen Beseitigung des von Menschen gemachten Systems der Dinge auf Erden die Folgen der Erschütterung aller Nationen sein werden. In Haggai 2:7 fährt der Souveräne Herr Jehova fort zu sprechen: „ ‚Und ich will alle Nationen erschüttern, und die begehrenswerten Dinge aller Nationen sollen hereinkommen; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen.“ Wer sind wir — in Anbetracht dieser göttlichen Verheißung, die zeigt, daß es Jehova der Heerscharen gefällt, seinen Tempel oder sein Haus der reinen Anbetung zu verherrlichen —, daß wir die wahre Anbetung Jehovas in diesen unruhigen Tagen mißachten und herabwürdigen sollten?
2. Wie hat Jehova seit dem Jahre 1914 u. Z. die Nationen erschüttert, und warum wird es ihrerseits eine endgültige Reaktion geben?
2 In getreuer Erfüllung dieser Prophezeiung hat Jehova der Heerscharen alle Nationen erschüttert. Seit dem Jahre 1914 u. Z. hat er seine Königreichsgesandten ausgesandt, um alle Nationen von dem kritischen Wechsel, der im universellen Status quo eingetreten ist, in Kenntnis zu setzen. Das Ergebnis ist genauso gewesen, wie Jesus Christus es in seiner Prophezeiung über den ‘Abschluß des Systems der Dinge’ vorausgesagt hatte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:3-14) Alle Nationen sind gezwungen, zu bekennen, daß sie über die Königreichsgesandten zornig geworden sind. Der Geschichtsbericht zeugt wider die Nationen. Aber der Zustand des Zorns, in dem sich die Nationen befinden, ist noch nicht zu Ende. Im Entscheidungskampf, der noch bevorsteht, werden sich die Königreichsgesandten weiterhin an Jehovas universelle Souveränität halten und der ihnen von Gott gegebenen Botschaft entsprechend leben. Daher wird der Zorn aller Nationen, wie in Gottes prophetischem Wort vorausgesagt, in einer endgültigen Kundgebung hervorbrechen.
3. In welchem Ausmaß wird Jehova die Nationen erschüttern, und was ist also von irgendeiner gegenwärtigen religiösen Toleranz ihrerseits zu sagen?
3 Die Feindseligkeit der politischen Nationen der Erde wird sich in ihrem vollsten Ausmaß offenbaren, und Jehova der Heerscharen wird demgemäß alle diese Nationen so erschüttern, bis sie zerfallen und für immer beseitigt sind. Folglich ist irgendwelche gegenwärtige religiöse Toleranz der Nationen den Königreichsgesandten gegenüber lediglich vorübergehend. Es möge sich dadurch niemand täuschen lassen.
4. Haben die Nationen als Ganzes, als politische Einrichtungen, die Prophezeiung aus Haggai 2:7 erfüllt, und was beweist, ob dies der Fall ist?
4 Was sollen wir vor dem endgültigen Zornausbruch von seiten aller Nationen und ihrer danach erfolgenden gewaltsamen Beseitigung gemäß der Prophezeiung aus Haggai 2:7 erwarten? Folgendes: „ ‚Die begehrenswerten Dinge aller Nationen sollen hereinkommen; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen.“ Nun, was zeigen denn die historischen Tatsachen hinsichtlich der Erfüllung dieser Prophezeiung bis jetzt? Sie zeigen nicht, daß alle politischen Nationen als Ganzes, als politische Einrichtungen, in Jehovas wahren Tempel der Anbetung gekommen sind und die begehrenswerten Dinge der Nationen als freiwillige Gaben mitgebracht haben. Nach allem, was seit dem Jahre 1914 u. Z. geschehen ist, verzichten die Nationen immer noch nicht auf ihre eigene irdische Souveränität, noch treten sie für die universelle Souveränität Jehovas ein. Im Jahre 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gründeten sie die Vereinten Nationen als die internationale Organisation für Weltfrieden und Sicherheit. Daran haben sie bis zu diesem Tag zäh, ja verzweifelt festgehalten. Diese internationale Organisation steht in direkter Opposition zu Jehovas Souveränität.
5. Wie haben einzelne Bürger innerhalb der erschütterten Nationen reagiert, und mit wem haben sie sich verbunden?
5 Doch was ist über einzelne Bürger in all den Nationen zu sagen, die eine starke Erschütterung durchgemacht haben, während der sie ein Auseinanderfallen zu verhindern suchten? Nun, bis heute hat es Zehntausende einzelne Personen gegeben, die auf die Königreichsverkündigung anders reagierten als die politischen Regierungen und die Religionsorganisationen, die in Politik verwickelt sind. Sie sind zu der Einsicht gelangt, daß es für sie unter solchen, von Menschen gebildeten politischen Regierungen keine glückliche, friedliche Zukunft, kein Gedeihen gibt. Sie haben erkannt, daß die einzige Hoffnung auf Rettung von der Vernichtung im Verein mit den politischen Nationen dieses Systems der Dinge das messianische Königreich des Souveränen Herrn Jehova ist. Sie empfinden lebhaft, daß Satan, der Teufel, der „Gott diese Systems der Dinge“ ist, und sie wollen diesen falschen Gott nicht anbeten, indem sie die politischen Nationen anbeten. Sie erkennen, daß Gott, der Höchste, zu Recht alle Souveränität innehat. Daher haben sie sich dem Souveränen Herrn Jehova gänzlich hingegeben, um ihn in seinem wahren Haus der Anbetung anzubeten, und haben sich mit seinen Gesandten verbunden.
6. Welche Prophezeiung Jesajas sehen wir erfüllt, wenn wir solch neuzeitliche Befürworter der Souveränität und Anbetung Jehovas betrachten?
6 Indem wir solche neuzeitlichen Befürworter der universellen Souveränität und Anbetung Jehovas betrachten, sehen wir eine beglückende Erfüllung der oft zitierten Prophezeiung aus Jesaja 2:2-4: „Und es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird über dem Gipfel der Berge, und er wird gewißlich erhaben sein über die Hügel; und zu ihm sollen alle Nationen strömen. Und viele Völker werden gewißlich hingehen und sagen: ,Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem. Und er wird gewißlich Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“
7. Wann begann sich dies zu ereignen, und durch welche Menschen?
7 Nicht im ersten Teil, sondern im „Schlußteil der Tage“ dieser „Zeit des Endes“ haben die Glieder dieser internationalen Schar begonnen, zur hoch erhabenen Anbetung Jehovas, „des Gottes Jakobs [oder Israels]“, zu strömen. Sie kommen aus ‘allen Nationen’, sind aber keine geistigen Israeliten wie die Königreichsgesandten.
8, 9. In welchem Jahr begann die Erfüllung der Prophezeiung, wie dies zu beobachten war, und nach welchen Ereignissen?
8 Wann begannen diese Personen aus ‘allen Nationen’ den symbolischen ‘Berg Jehovas’ hinaufzuströmen, um vereint im „Hause des Gottes Jakobs“ anzubeten? Dies war zu beobachten, nachdem der zweiteilige Artikel, betitelt „Die große Volksmenge“, in den Ausgaben der Zeitschrift Der Wachtturm vom 1. und 15. September 1935, vier Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, veröffentlicht worden war. Der in diesem Artikel behandelte Stoff wurde vorher — am Freitag nachmittag, den 31. Mai 1935 — auf einer Hauptversammlung der Zeugen Jehovas in Washington (D. C., USA) unterbreitet. Die Ansprache und der gedruckte Artikel enthielten eine Erklärung über die „große Schar“, die in Offenbarung 7:9, 10 in folgenden Worten vorausgesehen und prophezeit worden war:
9 „Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, vor dem Thron stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen; die riefen mit großer Stimme und sprachen: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott und dem Lamm!“ (Luther, revidierter Text, 1964).
10. Aus wem besteht diese ungezählte „große Schar“?
10 Diese ungezählte „große Schar“ wurde von den geistigen Israeliten unterschieden, die in den vorangehenden Versen (Offenbarung 7:4-8) dargestellt wurden und mit dem Siegel des lebendigen Gottes versiegelt werden mußten. Die Glieder dieser internationalen ‘großen Schar’ sind Jünger Christi der jüngsten Zeit, die nicht mit Gottes Siegel versiegelt werden, dem Siegel zur Gemeinschaft mit Jesus Christus als Könige und Priester in Gottes geistigem Tempel. (Offenbarung 20:4-6) Sie sind Gott hingegebene, getaufte Jünger Christi, die somit nicht versiegelt sind, die aber Jesus Christus, dem vortrefflichen Hirten, nachfolgen. Von ihm werden sie zu einem irdischen Geschick hingeleitet, zu ewigem Leben auf einer paradiesischen Erde unter dem himmlische Königreich Jesu Christi und seiner 144 000 versiegelten Jünger. Die unversiegelten Jünger gehören zu den „anderen Schafen“, die Jesus Christus in Johannes 10:16 erwähnte, als er sagte: „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten.“ Seit 1935 haben diese „anderen Schafe“, die eingesammelt werden, jedes Jahr an Zahl zugenommen, so daß sie tatsächlich eine „große Schar“ bilden.
„DIE BEGEHRENSWERTEN DINGE“ AM DASEIN ERHALTEN
11, 12. (a) Was muß gesagt werden in bezug auf die Frage, ob sie begehrte Dinge in Jehovas Tempel der Anbetung sind? (b) Was zeigt, ob sie zu den Dingen gehören, die bis zur Vernichtung erschüttert werden?
11 Sind diese Gott hingegebenen, getauften „anderen Schafe“ in dem Hause, das der reinen Anbetung des Souveränen Herrn Jehova gewidmet ist, begehrenswert? Ganz bestimmt! Sie sind wirklich „die begehrenswerten Dinge aller Nationen“, die, wie Jehova der Heerscharen es vorausgesagt hat, zur Anbetung in seinen Tempel kommen würden. Nicht materielle Gaben und finanzielle Beiträge sind das, was Jehova von allen Nationen begehrt. Es sind vielmehr erwünschte lebende Anbeter gleich dieser zahllosen „großen Volksmenge“ aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen. (Johannes 4:23, 24) Dies sind nicht Dinge, die in der kommenden „großen Drangsal“, welche über das weltweite System der Dinge hereinbricht, erschüttert, in Stücke geschlagen und vernichtet werden. Die schafähnlichen Menschen, die an das Lamm, Jesus Christus, glauben, sollen durch die vernichtende Drangsal hindurch bewahrt werden. Das wird in der folgenden Frage und ihrer Antwort hervorgehoben:
12 „Und einer von den älteren Personen ergriff das Wort und sprach zu mir: ,Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?‘ Da sprach ich [der Apostel Johannes] sogleich zu ihm: ,Mein Herr, du weißt es.‘ Und er sprach zu mir: ,Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht.‘ “ — Offenbarung 7:13, 14.
13, 14. (a) Auf welche Weise erfüllt sich dann der weitere Teil von Haggai 2:7: „Und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen.“? (b) Wie wurde dies in Offenbarung 7:15 vorausgesagt?
13 Durch diese hereinkommenden „anderen Schafe“, die aus allen Nationen stammen, erfüllt Jehova der Heerscharen den weiteren Teil seiner Verheißung, indem er spricht: „Und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen.“ (Haggai 2:7) Ein leerer Tempel ohne Anbeter wäre für Jehova der Heerscharen keine Herrlichkeit. Wenn aber seine Stätte der Anbetung mit Anbetern gefüllt wäre, die in weiße lange Gewänder gehüllt sind und Palmzweige schwenken und ausrufen: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme“, so würde dies Jehovas Haus mit einer Herrlichkeit füllen, die alle Arten materieller Verschönerungen überträfe. Daß Gottes Haus der Anbetung so mit Herrlichkeit erfüllt wird, wurde in dem weiteren Teil der Antwort auf die Frage des Johannes vorausgesagt:
14 „Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten.“ — Offenbarung 7:15.
15. (a) Wo dient diese zunehmende „große Volksmenge“ Gott sozusagen Tag und Nacht? (b) Wer sind diejenigen auf Erden, die voller Ehrfurcht darüber, wie Jehova seinen Tempel so mit Herrlichkeit erfüllt, dastehen?
15 Hunderttausende dieser „großen Menge“ „anderer Schafe“ befinden sich bereits im geistigen Tempel Jehovas Gottes, der jetzt auf dem Thron seiner universellen Souveränität sitzt. Tag und Nacht bringen sie ihm dort heiligen Dienst dar, indem sie überall sein messianisches Königreich verkünden wie auch die Rettung, die der ganzen Menschheit durch das Blut des Lammes Gottes, Jesu Christi, zuteil wird. Wenn sie auch nicht die versiegelten geistigen Israeliten sind, befinden sie sich doch sozusagen im Vorhof der Nationen, der in den Tagen Jesu Christi und seiner Apostel zum Tempel von Jerusalem gehörte. In diesem großen geistigen Tempel dient heute auch ein Überrest der geistigen Israeliten unter dem Hohenpriester Jesus Christus als Unterpriester. Deswegen hat der Überrest geistiger Israeliten, die als geistige Unterpriester dienen, jetzt liebende Gemeinschaft mit dieser zunehmenden „großen Menge“ „anderer Schafe“, die sich der reinen Anbetung des Souveränen Herrn Jehova aufrichtig anschließen. Diese Unterpriester sind voller Ehrfurcht darüber, wie Gott seinen Tempel mit Herrlichkeit erfüllt hat.
16. (a) Was tut Jehova, um sie durch die „große Drangsal“ hindurch zu bewahren? (b) Was tut der lammähnliche Hirte für sie?
16 Im Hinblick darauf, daß die „große Volksmenge“ der schafähnlichen Anbeter durch die kommende „große Drangsal“ hindurch bewahrt werden wird, ergeht die Verheißung: „Und der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten.“ Die Tatsache, daß sie nicht bis zur Vernichtung erschüttert und von der Erde entfernt werden, wird ihnen in den weiteren Worten zugesichert, die über diese „große Volksmenge“, die sich in Jehovas geistigem Tempel befindet, geäußert werden: „Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze [des göttlichen Mißfallens], weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ — Offenbarung 7:15-17.
17. (a) Ist etwas wie dieses in Jehovas geistigem Tempel zuvor geschehen? (b) Wieso ist die Anbetung Jehovas in seinem Tempel ihm für immer gewiß?
17 Nie zuvor ist im geistigen Tempel des Souveränen Herrn Jehova etwas so Wunderbares wie dieses geschehen. Nie zuvor ist dieser mit Herrlichkeit erfüllt worden, indem so viele ‘begehrenswerte Dinge’ aus allen Nationen hereingekommen sind. Die Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel ist ihm für immer gewiß. Wenn das gegenwärtige Beben und Erschüttern aller Nationen, ja der symbolischen Himmel, der Erde, des Meeres und des trockenen Erdbodens seinen großartigen Höhepunkt im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, erreicht und Satan dann in den Abgrund geworfen wird, wird Gottes geistiger Tempel, in dem er den Thron einnimmt, unerschüttert bestehenbleiben. Seine Anbeter werden sich dort unter seinem Zelt eines liebevollen Schutzes erfreuen und werden für alle Zukunft für seinen heiligen Dienst bewahrt werden.
DIE GRÖSSERE HERRLICHKEIT DES SPÄTEREN HAUSES
18. Was ist von größtem Wert, was die „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ dem Schöpfer darbringen können, und warum?
18 Das, was von größtem Wert ist, was die „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ dem großen Schöpfer geben können, ist die reine Anbetung, die sie ihm als ihrem Gott darbringen. Die Religionssysteme der Christenheit und des Judentums und anderer herrschender Religionen haben ihre Häuser der Anbetung mit Gold und Silber und anderen materiellen Schätzen von hohem irdischen Wert erfüllt. Aber solch materieller Reichtum ist nicht das, was der eine lebendige und wahre Gott von seinen Anbetern begehrt. Er ist der Eigentümer aller materiellen Dinge, weil er ihr Schöpfer ist.
19. (a) Können wir Gott durch materielle Gaben bereichern? (b) Warum brauchten sich die Tempelerbauer in Haggais Tagen keine Sorgen über die Auslagen zu machen?
19 Niemand kann Gott, den Schöpfer, bereichern, indem er solch materiell wertvolle Dinge in ein Gebäude bringt, das irgendeiner Religion gewidmet ist. Wenn jemand dem Schöpfer gibt, was ihm schon gehört, so bereichert ihn dies nicht, obwohl es die Priester der verschiedenen Religionen reicher machen mag. Um also Jehovas Haus mit Herrlichkeit zu füllen, sind nicht solche materiellen Dinge erforderlich. Haggais Prophezeiung sagt diesbezüglich ferner: „ ‚Mein ist das Silber, und mein ist das Gold‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ (Haggai 2:8) Machten sich damals, in den Tagen Haggais, im Jahre 520 v. u. Z., die Tempelerbauer in Jerusalem nicht Sorgen über die Auslagen? Angesichts eines so reichen Gottes ist die Antwort: Nein!
20. Wie würde der Schöpfer dafür sorgen, daß alle nötigen Ausgaben gedeckt würden, und warum brauchten die Bauleute nicht entmutigt zu sein, wenn die Dinge anfänglich nicht so verheißungsvoll aussahen?
20 Damals war Jehova der Heerscharen als Schöpfer der Eigentümer all der materiellen Dinge, die die Tempelerbauer benötigten. Sie konnten sich darauf verlassen, daß er alle finanzielle Unterstützung beschaffte, die nötig war, um den Wiederaufbau seines Tempels der Anbetung zu beginnen und zu beenden. Er konnte auch dafür sorgen, daß durch seinen Geist gewisse Besitzer materiellen Reichtums für das Wiederaufbauwerk Beiträge spendeten. Die Tatsache, daß er das vorgesehene neue Haus der Anbetung mit Herrlichkeit zu füllen verhieß, war eine göttliche Gewähr dafür, daß der Wiederaufbau des Hauses mit vollem Vertrauen begonnen werden konnte. Es würde vollendet werden, und Anbeter würden in dasselbe strömen. Die anfänglich wenig verheißungsvolle Lage der Dinge war darum kein Grund zur Entmutigung für die Tempelbauleute. Jehova würde sie nicht ermuntern, etwas anzufangen, was sie später unvollendet aufgeben müßten. Die reichste Person des ganzen lebenden Universums stand hinter ihnen.
21. An welche Erklärung, die in Zions Wacht-Turm veröffentlicht wurde, erinnert uns das?
21 Dies erinnert uns an die Erklärung, die in der zweiten Ausgabe der Zeitschrift The Watch Tower, datiert vom August 1879, Seite 2, unter der Überschrift „Möchtest du ,Zions Wacht-Turm‘ erhalten?“ erschienen ist.
Denke nicht, diese Bemerkungen seien eine Bitte um Geld. Nein. Die Zeitschrift „Zions Wacht-Turm“ wird, wie wir glauben, von JEHOVA unterstützt und braucht deshalb nie bei Menschen um Unterstützung zu bitten oder zu betteln. Wenn er, der sagt: „All das Gold und Silber der Berge ist mein“, nicht mehr die nötigen Mittel zur Verfügung stellt, nehmen wir an, daß es Zeit ist, ihr Erscheinen einzustellen.
Das wurde in den 6 000 Exemplaren dieser Zeitschrift veröffentlicht.
22. Warum brauchten die Tempelerbauer außerordentlichen Glauben, und wie mußten sie die Dinge ansehen?
22 Als der Statthalter Serubbabel und der Hohepriester Josua, der Sohn Jehozadaks, und die übrigen Israeliten es unternahmen, Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen, mußten sie außerordentlichen Glauben an Gott bekunden, besonders weil das offizielle Verbot von seiten des Perserreiches bezüglich des Wiederaufbaus des Hauses der Anbetung Jehovas noch in Kraft war. Außerdem mußten die Bauleute gegen Entmutigung kämpfen, weil der bescheidene Anfang des Werkes im Vergleich zu dem früheren, von König Salomo erbauten herrlichen Tempel wie nichts erschien. Sie mußten die Dinge so ansehen wie Jehova, um ihre Tätigkeit mit Mut fortsetzen zu können. Daher benutzte Jehova seinen Propheten Haggai, um ihnen durch folgende Worte zu offenbaren, wie Gott die Dinge ansah. „ ‚Größer wird die Herrlichkeit dieses späteren Hauses werden als die des früheren‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen. ,Und an dieser Stätte werde ich Frieden geben‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ — Haggai 2:9.
23. Woran müssen wir uns hinsichtlich des wahren Tempels Jehovas erinnern, was die ‘Herrlichkeit des späteren Hauses’ betrifft, ‘die größer sein würde als die des früheren’?
23 Um diese prophetischen Worte zu verstehen, müssen wir uns an folgendes erinnern: Jehovas geistiger Tempel hat als sein Allerheiligstes die heilige Wohnstätte Jehovas Gottes in den unsichtbaren Himmeln, und dieser geistige Tempel Jehovas wurde im Jahre 607 v. u. Z. von den babylonischen Heeren, als sie ganz Jerusalem verödeten, nicht zerstört. Nur die sinnbildliche Darstellung desselben auf der Erde wurde zerstört. Der wirkliche, geistige Tempel Jehovas sollte noch ins Dasein kommen und würde nicht von neuem gebaut werden müssen. Somit hat dieser damals noch künftige geistige Tempel bis heute bestanden, und die endgültige und vollständige Erfüllung der Prophezeiung Jehovas in unseren Tagen bezieht sich auf diesen einen geistigen Tempel des einen lebendigen und wahren Gottes.
24. Was war das ‘spätere Haus’ in Haggais Tagen, und was war das ‘frühere’, und wie wurde die Herrlichkeit des einen größer als die des anderen?
24 Damals, in der Zeit Haggais, vor mehr als 2490 Jahren, mußte ein neuer, ein zweiter Tempel in Jerusalem erstellt werden. Dieser wäre das ‘spätere Haus’, während der zerstörte Tempel Salomos der ‘frühere’ Tempel war. Diese beiden Häuser waren „die sinnbildlichen Darstellungen der Dinge in den Himmeln“. (Hebräer 9:23) Gemäß Jehovas Zusicherung in Haggai 2:9 sollte die Herrlichkeit des Tempels, der unter der Aufsicht des Statthalters Serubbabel und des Hohenpriesters Josua in Jerusalem gebaut wurde, größer sein als diejenige des Tempels König Salomos. Wie erfüllte sich dies? Zunächst einmal blieb er länger in Gebrauch, nämlich von 515 v. u. Z. bis 70 u. Z., also 584 Jahre lang, während der Tempel Salomos 420 Jahre lang bestand. So bestand das ‘spätere Haus’ bis zum Kommen des Messias, und er selbst lehrte dort. Ferner begann Herodes der Große, der König der römischen Provinz Judäa, im Jahre 17 v. u. Z. die allmähliche Erneuerung des Tempels Serubbabels; er verwandte viel Geld darauf und verlieh ihm eine Großartigkeit, die mit der von Salomos Tempel wetteiferte. Was aber bei Gott mehr zählt, ist die Wertschätzung, die Anbeter für sein Haus bekunden.
25. Was bedeutete die größere Herrlichkeit des „späteren Hauses“ hinsichtlich der Anbeter im Tempel?
25 Zweifellos strömten damals mehr Anbeter in Jehovas wieder aufgebautes Haus der Anbetung in Jerusalem als im Fall des Tempels Salomos, besonders auch während einer längeren Zeitspanne. Ferner kamen die Anbeter aus weiter auseinander liegenden Gegenden der Erde als zum früheren Tempel, da der Tempel mehr als neunzig Jahre nach der Zeit wieder aufgebaut wurde, in der die Juden in viele Teile der Erde als Verbannte und Flüchtlinge versprengt worden waren. Am Pfingstfesttag des Jahres 33 u. Z. befanden sich dort im Tempel des Herodes in Jerusalem natürliche Juden und Proselyten aus Parthien, Medien, Elam, Mesopotamien, Kappadozien, Pontus, der Provinz Asien, Phrygien, Pamphylien, Ägypten, Libyen, das gegen Kyrene hin liegt, aus Rom, von Kreta, aus Arabien wie auch aus Judäa. (Apostelgeschichte 2:1-11) Auf diese Weise hatte das spätere Haus in der vorbildlichen Erfüllung der Prophezeiung eine größere Zahl religiöser Besucher und somit eine größere Herrlichkeit.
26. Welche Herrlichkeit verliehen die sinnbildlichen Darstellungen, die von Menschen auf der Erde erbaut wurden, dem geistigen Tempel Jehovas?
26 Wie aber wird Jehovas Prophezeiung mit Bezug auf den geistigen Tempel erfüllt, der der einzige unzerstörbare Tempel ist und nie von neuem aufgebaut oder ersetzt wird? Auf folgende Weise: Während der Zeit, da jene materiellen, von Salomo, Serubbabel und Herodes erbauten Tempel noch standen, wurde durch diese sinnbildlichen Darstellungen in Jerusalem auf Erden die Aufmerksamkeit auf Jehovas wirklichen, geistigen Tempel gelenkt. Auch der Tempel, der durch ein Wunder vom Propheten Hesekiel im Jahre 593 v. u. Z. in einer Vision gesehen wurde, lenkte die Aufmerksamkeit im Sinnbild auf Jehovas geistigen Tempel. (Hesekiel 40:1 bis 47:2) Solche weltlichen, irdischen Tempel konnten, obwohl sie für den Menschen, der sie betrachtete, scheueinflößend waren, nie denen, die darin anbeteten, volle Einsicht in die unbeschreibliche Herrlichkeit des wahren, geistigen Tempels Jehovas vermitteln. Diese Versinnbildlichung der Wirklichkeiten bestand, bis Jesus, der Sohn Gottes, im Wasser getauft und im Jahre 29 u. Z. mit Jehovas Geist dazu gesalbt wurde, der verheißene Christus oder Messias zu sein. — Matthäus 3:13-17; Johannes 1:29-34.
27. Wie begann im Jahre 29 u. Z. der wahre Tempel Jehovas mehr als eine sinnbildliche Darstellung auf Erden zu haben?
27 Von diesem Ereignis an begann Jehovas geistiger Tempel mehr als nur eine sinnbildliche Darstellung in Jerusalem zu haben. Von da an wurde er Wirklichkeit, indem Jesus mit Gottes Geist dazu gesalbt wurde, „Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks“ zu sein. (Hebräer 6:20; Psalm 110:4) Jesus Christus wurde in den geistigen Zustand gebracht, der durch das erste Abteil oder das Heilige des Tempels veranschaulicht wurde, wo der goldene Leuchter, der Tisch mit den Broten der Darbringung und der goldene Räucheraltar standen. Auch war er in den Zustand gekommen, der veranschaulicht wurde durch den Tempelvorhof der Priester, wo sich der kupferne Altar befand, und er hatte sich dem Altar Gottes genähert, was gleichbedeutend war mit der Darbringung seines vollkommenen Menschenleibes als Sühnopfer für die „Sünde der Welt“. Somit hatte der gegenbildliche Sühnetag hinsichtlich des wirklichen, geistigen Tempels Jehovas begonnen. (Hebräer 8:1 bis 10:10) Dieses Verfahren ging dreieinhalb Jahre, bis 33 u. Z., weiter.
DER HIMMLISCHE TEMPEL VERHERRLICHT
28. Wie und wann passierte Jesus Christus die Schranke, die durch den inneren Vorhang des Tempels veranschaulicht wurde, und zu welchem Zweck?
28 Am 14. Nisan des Jahres 33 u. Z. vollendete Jesus Christus als ein geistiger Hoherpriester sein Schlachtopfer auf Erden, und sein toter Fleischesleib wurde in die Gruft gelegt. Am dritten Tag darauf, am 16. Nisan des Jahres 33 u. Z., wurde er als eine Geistperson von den Toten auferweckt und passierte so die Schranke, die durch den Tempelvorhang zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten veranschaulicht wurde, das heißt sein Fleisch. So war er imstande, in das wirkliche Allerheiligste, in die Gegenwart Jehovas Gottes im Himmel selbst, einzugehen, um dort als Hoherpriester den Wert seines menschlichen Opfers darzubringen und für die Menschheit Sühne zu leisten. — Hebräer 9:23-28; 6:19, 20; 10:19, 20.
29. Wie wurde durch das Erscheinen Jesu Christi in Gottes Gegenwart dem wahren Tempel Jehovas Herrlichkeit verliehen?
29 Als dieser Jesus Christus in das wirkliche Allerheiligste Gottes einging, verlieh dies dem wirklichen, geistigen Tempel Jehovas eine Herrlichkeit, die er zuvor nie gehabt hatte. Denn siehe, jetzt stand in Gottes heiligster Gegenwart sein immerdar lebender Hoherpriester, auferweckt „in Herrlichkeit“, unsterblich, ausgestattet mit der „Kraft eines unzerstörbaren Lebens“! — 1. Korinther 15:42-57; Hebräer 7:15-24.
30. Wann wurden weitere Personen in den Zustand hineingebracht, der durch das Heilige des Tempels veranschaulicht wurde, und wie viele werden schließlich die durch den inneren Vorhang dargestellte Schranke passieren?
30 Am Pfingstfesttag, dem 6. Siwan 33 u. Z., bediente sich Jehova Gott des verherrlichten Jesus Christus, um den heiligen Geist auf seine treuen Jünger auszugießen. (Apostelgeschichte 2:1-38) Dadurch wurden sie geistgezeugte Kinder Gottes und wurden dazu gesalbt, geistige Unterpriester des Hohenpriesters Jesus Christus zu sein. (Johannes 3:3, 5; 2. Korinther 1:21; 1. Johannes 2:20-27; 3:1, 2; 1. Petrus 2:9) Im Einklang damit wurden sie in den priesterlichen geistigen Zustand versetzt, der durch das Heilige des Tempels in Jerusalem veranschaulicht wurde, damit sie sich des Lichtes des gegenbildlichen goldenen Leuchters und des Tisches der Brote der Darbringung erfreuten und am goldenen Räucheraltar Räucherwerk des Gebetes darbrächten. (Hebräer 9:1, 2; Lukas 1:8-12, 21, 22) Zu der Versammlung geistiger Israeliten werden schließlich 144 000 geistige Unterpriester gehören, und bei ihrer Auferstehung von den Toten werden sie, nachdem das Königreich Christi aufgerichtet worden ist, ein jeder mit einem geistigen Leib, „in Herrlichkeit“, bekleidet mit Unsterblichkeit, auferweckt. — Römer 6:5; 2. Korinther 5:1-5.
31. Wie wird dadurch die Herrlichkeit des geistigen Tempels Jehovas gemehrt?
31 Indem sie so an der „ersten Auferstehung“ teilhaben, werden sie in das Allerheiligste des Himmels eingeführt werden; und „sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren“. (Offenbarung 7:4-8; 14:1, 3; 20:4-6) Indem Jehova diesen treuen geistigen Israeliten einen solch herrlichen Eingang in das Allerheiligste seiner eigenen Gegenwart gewährt, wird er seinem geistigen Tempel eine weitere Herrlichkeit hinzufügen, eine solche, wie er sie zuvor nicht gehabt hatte, als die materiellen Tempel von Salomo, Serubbabel und Herodes als Vorbilder auf Erden dienten.
32. Wie verhielt es sich mit den äußeren Vorhöfen der von Menschen gemachten Vorbild-Tempel in Jerusalem, und bis wann?
32 In den Tagen jener sinnbildlichen Tempel in Jerusalem wimmelte es in ihren Vorhöfen, außerhalb des Vorhofes der Priester, von Anbetern, die von fern und nah herbeikamen. (Psalm 84:1, 2, 10; Lukas 1:21) Seit dem Jahre 70 u. Z. strömen die Scharen der Anbeter nicht mehr in die Vorhöfe des Hauses der Anbetung Jehovas in Jerusalem, denn der vorbildliche, materielle Tempel zur Anbetung Gottes ist für immer verschwunden. (Johannes 4:20-24; Apostelgeschichte 21:26-28; Matthäus 24:1, 2; Lukas 21:5-7, 20-24) Die Herrlichkeit der vorbildlichen Tempel, die von Menschenhänden erstellt worden waren, ist für alle Zeit dahin, denn wir leben jetzt nicht mehr in der Zeit der Schattenbilder guter künftiger Dinge, sondern wir leben in den Tagen der herrlichen Wirklichkeiten, die von Bestand sind. (Kolosser 2:16, 17; Hebräer 10:1-4, 10) Was aber ist von den Vorhöfen des wahren Tempels zu sagen?
33. Was werden wir in dieser Zeit der Erschütterung über die „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ mit Bezug auf den geistigen Tempel Jehovas zu fragen veranlaßt?
33 Indem Jehova der Heerscharen von seinem wirklichen, seinem geistigen Tempel sprach, gebrauchte er seinen Propheten Haggai, um das Kommen der „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ in sein Haus der Anbetung vorauszusagen. Dies wäre zu einer Zeit, da die Himmel und die Erde und das Meer und das trockene Land erschüttert würden. Wir nähern uns jetzt dem auffallenden Höhepunkt dieser Zeit universeller Bewegung. Es ist nun an der Zeit, sich zu fragen: Sind diese begehrenswerten Dinge tatsächlich aus allen Nationen hereingekommen, bevor diese so erschüttert werden, daß sie zerfallen und beseitigt werden? Jawohl!
34. Wie sind dann die Vorhöfe des geistigen Tempels Jehovas mit einer Herrlichkeit erfüllt worden, die sie nie zuvor hatten?
34 Hunderttausende davon sind in Form von Gott hingegebenen, getauften Jüngern Jesu Christi ‘hereingekommen’. Diese hat er als seine „anderen Schafe“ herbeigebracht und hat sie zu „e i n e r Herde“ mit dem noch lebenden Überrest seiner geistigen Unterpriester in den Vorhöfen des Tempels Jehovas gemacht. (Johannes 10:16; Offenbarung 7:9, 10) Während die Glieder dieser ungezählten „großen Volksmenge“ in den Vorhöfen Jehovas ordnungsgemäß heiligen Dienst darbringen und ihre Rettung dem auf dem Thron sitzenden Gott und seinem Lamm zuschreiben, sind sie ein Anblick, der den Souveränen Herrn Jehova verherrlicht. Sie füllen weder die Kirchen und Kathedralen der Christenheit noch die Synagogen des Judentums, sondern füllen die Vorhöfe des wahren, geistigen Tempels Jehovas mit einer Herrlichkeit, die er zuvor nicht hatte. Tatsächlich ist es bereits wahr geworden, daß ‘die künftige Pracht dieses Hauses größer sein wird als die frühere’. (Haggai 2:9, ZB) „Größer wird der Glanz dieses neuen Tempels sein als der des früheren, spricht Jahwe Zebaot“ (JB). „Die künftige Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die frühere“ (HSK).
FRIEDEN INMITTEN DER ERSCHÜTTERUNG
35, 36. (a) Mit welchen trostreichen Worten schloß Jehova seine zweite Prophezeiung, die er durch Haggai gab, ab? (b) Wurde Jehovas Tempel unter friedlichen Umständen beseitigt, und wo herrscht heute Friede auf Erden?
35 Jehova schloß seine zweite durch Haggai gegebene Prophezeiung mit den trostreichen Worten: „ ‚Und an dieser Stätte werde ich Frieden geben‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ — Haggai 2:9.
36 Im Jahre 70 u. Z. nahmen Jerusalem und der von Serubbabel erbaute sowie von König Herodes renovierte Tempel nicht unter friedlichen Umständen, sondern inmitten einer entsetzlichen Zeit der Drangsal ein Ende. (Matthäus 24:1-22) Der wirkliche, geistige Tempel Jehovas aber ist eine Stätte bleibenden Friedens. Mit Bezug auf die richtige Durchführung der Zusammenkünfte wahrer Christen in diesem geistigen Haus der Anbetung steht geschrieben: „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Laßt ... alle Dinge anständig und nach Anordnung geschehen.“ (1. Korinther 14:33, 40) Diese Handlungsregel wird in den Zusammenkünften der christlichen Zeugen Jehovas beobachtet, so daß der Geist des Friedens unter ihnen vorherrscht. — Galater 5:22, 23.
37. Wie wird trotz aller Erschütterung ringsum dem Überrest und der „großen Volksmenge“ in den Vorhöfen des Hauses Jehovas Frieden zuteil?
37 Während Jehova der Heerscharen die symbolischen Himmel, die Erde, das Meer und den trockenen Erdboden erschüttert, verleiht er den irdischen Vorhöfen seines geistigen Tempels Frieden. Die Glieder des gesalbten Überrestes seiner geistigen Unterpriester erfüllen strikte ihre Aufgaben in seinem Haus der Anbetung und halten sich frei von jeder Verwicklung in die Kontroversen und Konflikte dieser Welt. Die „große Volksmenge“ der „anderen Schafe“, die hinaufgeströmt ist zum „Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs“, hat in bildlichem Sinne das getan, was in Jesaja 2:2-4 über sie vorausgesagt worden ist. Ihre Glieder haben ihre Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet und ihre Speere zu Winzermessern. Sie lernen die fleischliche Kriegführung nicht mehr. In dem nahenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, werden sie zu keiner Gewalttat die Hand gegen Gottes Feinde erheben. Sie werden ihn seinen Krieg führen lassen, in der Zuversicht, daß er einen glorreichen Sieg erringt. (Offenbarung 16:14-16; 2. Chronika 20:15) Durch diese Handlungsweise offenbaren sie Gottes Geist und die „Weisheit von oben“. — Jakobus 3:17.
38. Welche Aussicht, die einst, in Haggais Tagen, den enttäuschten Tempelerbauern vor Augen gehalten wurde, sieht heute der Überrest geistiger Israeliten weltweit erfüllt, und welche Ermahnung ergeht an ihn?
38 Wie großartig ist doch der Friede, dessen sich Jehovas christliche Zeugen heute in seinem geistigen Haus der Anbetung erfreuen! Welche Freude ist es, zu sehen, wie die Herrlichkeit Jehovas seinen geistigen Tempel erfüllt, während die „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ weiterhin hereinkommen! Vor langer Zeit stellte Haggai, der Prophet Jehovas, dem Herzen und Sinn der einst enttäuschten Bauleute eines neuen Tempels in Jerusalem etwas derart Überraschendes in Aussicht. Heute, in diesen Tagen, da alle Nationen erschüttert werden, sehen wir tatsächlich die wunderbare Erfüllung der Prophezeiung Haggais, und dies sollte dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten in dem heiligen Dienst für Jehova Gott in seinem geistigen Haus der Anbetung zum Ansporn dienen. Diesem Überrest gilt die inspirierte Ermahnung, die unverdiente Güte Jehovas nicht zu verwirken, wie das der undankbare Esau getan hat: „Darum, da wir ein Königreich empfangen sollen, das nicht erschüttert werden kann, mögen wir fernerhin unverdiente Güte haben, durch die wir Gott auf annehmbare Weise mit Gottesfurcht und Scheu heiligen Dienst darbringen können. Denn unser Gott ist auch ein verzehrendes Feuer.“ — Hebräer 12:16, 17, 28, 29.
[Diagramm auf Seite 84]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
DER VON HERODES ERNEUERTE TEMPEL
(Grundriß)
Tyropöontal
Kidrontal
Ölberg im Osten
Säulenhallen
Königliche Säulenhalle
Salomos Säulenhalle
Nördliche Säulenhalle
Vorhof der Heiden
Äußerer Vorhof
Steinbrüstung
Vorhof der Frauen
Vorhof der Israeliten
Vorhof der Priester
Tempel
Stadtmauer
Stadtmauer
Schönes Tor
Tor
Tor
Tor
Tor
Tor
Tor
1. Allerheiligstes
2. Heiliges
3. Brandopferaltar
4. Gegossenes Meer
5. Inneres Tempeltor