Jehovas Name soll verkündet werden auf der ganzen Erde
„Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird mein Name groß sein unter den Nationen.“ — Mal. 1:11.
1. Welche auf der ganzen Erde anzutreffende Situation verlangt, daß dem Namen Jehovas Größe verliehen wird?
ES IST dringend nötig, daß alle Nationen der Menschen veranlaßt werden, über Gottes Namen nachzudenken. Heute hat nur eine kleine Minderheit der Erdbevölkerung Wertschätzung für den Namen JEHOVA und betet den Gott an, der diesen Namen trägt. (Ps. 83:18) Weitaus die meisten haben Gott aus ihrem Sinn verbannt oder beten ihn höchstens nur zum Schein an. Sie lassen ihren eigenen Leidenschaften freien Lauf und sind von ihren selbstischen Zielen in Anspruch genommen, so daß sie sich nicht mehr darum kümmern, an einen Gott zu denken, der für Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit einsteht. Sie haben an seine Stelle ihre eigenen kindischen Erfindungen gesetzt, Götter, die zu ihren eigenen menschlichen Gedanken passen, wertlose Götter, die dieselben unvollkommenen Eigenschaften offenbaren wie ihre Hersteller.
2. In welchem Sinne haben die Nationen Gott vergessen?
2 Selbst die sogenannt Weisen der heutigen Generation, Theologen, Philosophen, Psychologen, Wissenschaftler, sehen die reine Wahrheit des heiligen Buches Gottes, der Bibel, als unter ihrer Würde an, als zu kindlich, um daran zu glauben, und sie sehen in dem Sittenmaßstab der Bibel eine zu starke Einschränkung für ihre Ziele und ihren Wandel. Statt dessen verehren sie sich selbst. Sie halten den Menschen für den großen Erfinder, den Kulturbringer und den, durch den aller Fortschritt und alle Wohltaten der Zukunft kommen müssen. Die Nationen haben Gott tatsächlich vergessen, und bald müssen sie nun das vorhergesagte Unglück erleiden. — Ps. 50:22.
3. Mit welchen Worten beschrieb der Apostel Paulus genau den heutigen Zustand unter den Nationen?
3 Paulus, ein Apostel Christi, wurde durch den Geist Gottes inspiriert, zu beschreiben, welche Situation sich in allen Nationen entwickelt hat: „Das, was man von Gott erkennen kann, [ist] unter ihnen kund ..., denn Gott hat es ihnen kundgetan. Denn seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, weil sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind, denn obwohl sie Gott kannten, verherrlichten sie ihn nicht als Gott, noch dankten sie ihm, sondern sie wurden hohlköpfig in ihren Überlegungen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Wiewohl sie behaupteten, sie seien weise, wurden sie töricht und verwandelten die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes in etwas gleich dem Bilde des verweslichen Menschen und von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren.“ — Röm. 1:19-23.
4, 5. Wie geben sich heute die Nationen der Verehrung des verweslichen Menschen und der unter ihm stehenden Geschöpfe hin?
4 Tun dies die heutigen Nationen bei all ihrem neuzeitlichen Fortschritt wirklich? Beachte, wie man sich in jeder Nation bemüht, alle Bürger zu veranlassen, den Staat als das Höchste anzuerkennen. Und denke daran, daß diese Staatsregierungen alle ohne Ausnahme das Werk unvollkommener und selbstsüchtiger Geschöpfe sind und man sehr gut weiß, daß sie vergänglich sind. Eine jede von ihnen hat ihr eigenes staatliches Sinnbild, diese einen Löwen, jene einen Adler, wieder eine andere einen Drachen oder eine Schlange. Alle Bürger werden aufgefordert, dem Staat, versinnbildlicht durch ein unvernünftiges Geschöpf und von sündigen Menschen geleitet, zu huldigen, blinden Gehorsam zu zollen, als wäre er die höchste Autorität.
5 Man hat vergessen, daß Jehova Gott, der Schöpfer der Sonne und des Mondes und der Quell aller frischen Luft und alles frischen Wassers, die die ganze Erde ständig neu beleben, der Höchste ist, der „über das Königtum der Menschen herrscht“. (Dan. 4:25) Statt dessen werden unvollkommene Menschen zu Helden und Wohltätern gemacht, und man schenkt ihnen Lobpreis und Äußerungen der Dankbarkeit, ohne Jehova gebührend zu preisen und ihm zu danken.
6. Welches sind die Beweise dafür, daß die angeblich Weisen der Welt töricht geworden sind?
6 Ist es in Übereinstimmung mit den oben zitierten Worten des Apostels Paulus nicht offensichtlich, daß die weltlich Weisen töricht geworden sind? Wie hohlköpfig, wie töricht ist es doch, zu erklären, wie es einige unter ihnen tun: „Gott ist tot“, oder zu behaupten, der Mensch und sein irdischer Wohnort hätten keinen Schöpfer, sondern seien durch die Einwirkung blinder, unvernünftiger Kräfte ins Dasein gekommen! Wie unsinnig ist es doch, zu behaupten, der Mensch sei Herr seines eigenen Geschicks, wenn doch eine kleine Wetteränderung die besten Pläne, die er sich zurechtgelegt hat, in ein wildes Durcheinander bringen kann!
7. Wie hat Gott mitgeteilt, daß er dieser Situation begegnen und sie meistern wird?
7 Er, der ‘von Anfang an das Ende verkündet’, sah diese weltweite Entwicklung vorher und erklärte, er werde der Situation mit Erfolg begegnen, und zwar so, daß dadurch sein eigener großer Name verherrlicht würde, und er werde denen, die seinen Namen liebten, Freude und Frieden bringen. Als nachdrücklichen Beweis seines Vorherwissens ließ er in der Bibel den Bericht über seine Handlungsweise mit dem mächtigen Reich der Pharaonen niederschreiben, die vor 3 500 Jahren herrschten, und gab dann die Zusicherung, daß derselbe Bericht künftige Geschichte darstellte. — Jes. 46:10.
ÄGYPTEN „IN GEISTIGEM SINNE“
8, 9. Beschreibe einige wichtige Merkmale Ägyptens und seiner Herrscher und den Eindruck, den die Menschen, die zur Zeit der Pharaonen lebten, im allgemeinen gewannen.
8 Das alte Ägypten hatte seinen Gott-Herrscher, der bloß ein Mensch war, ein Nachkomme des Sünders Adam. Das Reich dieses Herrschers hatte es im Laufe der Jahrhunderte zu so viel menschlicher Weisheit gebracht, daß gesagt wird, die Griechen hätten den größten Teil ihrer Gelehrsamkeit dort entlehnt. In militärischer Hinsicht war Ägypten lange wegen seines mächtigen Heeres von Pferden und Wagen bekannt und wurde geachtet. Seine großen öffentlichen Bauten waren dazu bestimmt, das Bild des Staates in einem günstigen Licht erscheinen zu lassen. Dazu gehörten riesige Grabmäler, ein kompliziertes Netz von Kanälen und hohe religiöse Tempel.
9 Das Klima, in dem das Volk des Pharaos lebte, war einzigartig. Regen war sozusagen unbekannt. Sonne und Mond schienen an einem wolkenlosen Himmel. Der Nil, ständig durch die starken Regenfälle Zentralafrikas mit Wasser versorgt, überschwemmte regelmäßig das Land, und seine starken Schlammablagerungen brachten reiche Ernten hervor. Diese Merkmale des Lebens in Ägypten bewogen einen Geschichtsschreiber zu seiner Äußerung über Ägyptens „Bild der Ruhe und Unermeßlichkeit“, sein „Gepräge einer ruhigen Beständigkeit“. Es schien so, als würde Ägypten immerdar bestehen, als könnte sich nichts ändern.
10. Was entnehmen Erforscher der Bibel Texten wie Römer 15:4 und Offenbarung 11:8?
10 Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß Ägypten etwas Größeres darstellte, das später kommen sollte, denn der Apostel Paulus schrieb: „Alles, was vorzeiten [in der Heiligen Schrift] geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden.“ (Röm. 15:4) Außerdem gibt uns der Apostel Johannes den seltsamen Hinweis auf die ‘große Stadt’, „die in geistigem Sinne Sodom und Ägypten heißt, wo auch ... [unser] Herr an den Pfahl geschlagen wurde“. (Offb. 11:8) Der Zusammenhang zeigt, daß dieses „in geistigem Sinne“ so genannte Ägypten der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von „Völkern und Stämmen und Zungen und Nationen“, einer internationalen Völkermasse, ist.
11. Wieso können Ägypten, Sodom und das treulose Judäa passenderweise in eine gemeinsame Klasse eingereiht werden?
11 Ägypten und Sodom und das Land Judäa (wo Christus Jesus tatsächlich an den Pfahl geschlagen wurde) hatten alle etwas mit dem gegenwärtigen internationalen System der Dinge, das als Christenheit bekannt ist, gemeinsam.a Sie hatten Gott vergessen. Nicht so sehr deshalb, weil sie ein schwaches Gedächtnis gehabt hätten, sondern weil sie bestrebt waren, ihn aus ihrem Sinn auszulöschen. Sie wollten den Gott, der einen allgemein gültigen Maßstab der Gerechtigkeit verkündete, vergessen, damit ihnen ihr Gewissen nicht schlug und sie ständig an die vollständige Abrechnung erinnerte, die Gott, wie er erklärt, mit allen Übeltätern halten wird. Sie möchten weiter sich selbst gefallen und selber bestimmen, was gut und was böse ist. Wie Pharao sagen sie durch ihr hochmütiges Verhalten: „Wer ist Jehova ...?“ — 2. Mose 5:2.
12. Was wird daher durch Ägypten und seinen Herrscher im voraus angedeutet, und welche ähnliche Einstellung sieht man im Vorbild und in der neuzeitlichen Wirklichkeit?
12 Ägypten „in geistigem Sinne“ ist daher eine religiöse Organisation selbstsüchtiger Geschöpfe, die vollständig unter die Macht des ‘Gottes dieses [gegenwärtigen bösen] Systems der Dinge’, des größeren Pharaos, Satans, des Teufels, geraten sind. (2. Kor. 4:4) Dieser falsche Gott hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Religionssysteme geschaffen, von denen ein jedes dazu bestimmt ist, seinen Anhängern Glauben an die Fortdauer ihrer religiösen und politischen Einrichtungen einzuflößen. Trotz der geschichtlichen Tatsachen verleitet das „in geistigem Sinne“ so genannte Ägypten oder die Christenheit die ihr untergebenen Völker immer noch zu dem Glauben, nichts werde sich jemals ändern, „alle Dinge [gingen] genau so weiter wie von Anfang der Schöpfung an“. — 2. Petr. 3:4.
13. Welche tröstende Zusicherung gibt uns Jehova im Hinblick auf das Außerachtlassen seines Namens und seiner Souveränität?
13 Dem großen Schöpfer erwächst kein wirklicher Schaden daraus, daß ihn dieses gesamte religiöse System außer acht läßt und seinen Namen aus dem Sinn verbannt. Er könnte völlig darüber hinweggehen und die Menschen und Nationen Hals über Kopf in die Vernichtung stürzen lassen. Zugunsten derer, die seinen Namen lieben, und derer, die sich nach Wahrheit und Gerechtigkeit sehnen, hat sich Gott jedoch in barmherziger Weise vorgenommen, seine Macht auf dem Weltschauplatz zu behaupten und sich dadurch vor allen Nationen einen Namen zu machen. (2. Petr. 2:7, 8; Hes. 9:4) Herrscher und Beherrschte werden ‘wissen müssen, daß er Jehova ist’. — Hes. 38:23.
WEITERE AUFFALLENDE ÜBEREINSTIMMUNGEN
14, 15. Welche auffallende Übereinstimmung erkennt man, wenn man das alte Ägypten mit Satans religiöser Organisation von heute vergleicht?
14 Die Pharaonen des alten Ägypten gaben sich den Titel „Sohn der Sonne“ oder Lichtspender und Lebengeber aller untergebenen Völker. Gewöhnliche Sterbliche durften nicht aufstehen und dem Pharao ins Angesicht schauen. Vielmehr mußten sie bei Todesstrafe ihren Blick abwenden und sich zur Erde niederwerfen, wenn er vorüberkam. Sein Wort ob gerecht oder ungerecht, konnte irgendeinen Bürger, der ihm auch nur irgendwie mißfiel, verdammen.
15 Ebenso ist der „Gott dieses Systems der Dinge“ einer, der „immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts [annimmt]“. (2. Kor. 11:14) Seine Religionssysteme, einschließlich derjenigen der gespaltenen Christenheit, fördern das Mysteriöse und verwirren den Sinn der Anbeter, damit sie nicht erkennen, daß er seinen Anfang als ein Geistgeschöpf nahm, das sich gegen die zu Recht ausgeübte höchste Gewalt seines Schöpfers auflehnte.
16, 17. Wie findet der Anspruch, den der Pharao auf die Erschaffung und den Besitz des Nils erhob, in größerem Maße Anwendung?
16 Gott ließ seinen Propheten Hesekiel offenbaren, welche Einstellung der hochmütige Pharao hatte, und folgende Äußerung jenes Autokraten aufzeichnen: „Mein Strom [der Nil] gehört mir, und i c h habe ihn mir gemacht.“ (Hes. 29:3) Ebenso hat „der Herrscher dieser [bösen] Welt“, Satan, der Teufel, nachdem er Eva betrogen und Adam zur Auflehnung gegen Gott gebracht hatte, immer den Anspruch auf das Menschengeschlecht als auf sein eigenes Reich erhoben. (Joh. 12:31) Daß die gefallene Menschheit auf diese Weise unter dem Sinnbild der Wasser des Nils dargestellt wird, paßt recht gut zu der symbolischen Sprache der Bibel, denn unter der Inspiration des Geistes Gottes wurde der Apostel Johannes veranlaßt, folgende Erklärung eines Engels zu einer seiner Visionen mitzuteilen: „Die Wasser, die du sahst, ... bedeuten Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen.“ — Offb. 17:15.
17 Ja, Satan erhebt Anspruch auf die Königreiche und Weltreiche der Menschheit als auf sein Eigentum, und sie spiegeln wirklich seinen Geist und seine Einstellung wider. Bei der Versuchung in der Wildnis erhob Jesus keinen Widerspruch, als der Teufel andeutete, er hätte das Recht, die Herrschaft unter den sündigen Menschen irgend jemandem zu übertragen, der seinen Erfordernissen nachkommen würde. (Matth. 4:8, 9) Ferner zeigt die Bibel, daß der Ursprung der Macht zu herrschen und der Gewalt in den Königreichen der Menschen von heute bei dem großen Drachen — keinem anderen als Satan selbst — liegt. — Offb. 13:2.
18. Worauf weist die Tatsache hin, daß Ägypten wegen seiner Sicherheit von Wagen und Pferden abhängig war?
18 Ebenso wie der Pharao auf seine Streitmacht angewiesen war, um seine Macht und Stellung zu behaupten, fällt auch in dem „in geistigem Sinne“ so genannten Ägypten (oder der Christenheit) die militärische Bereitschaft auf, ja sie hat den Vorrang vor den dringenden Bedürfnissen der Armen nach Nahrung und Kleidung. Selbst die Organisation der Vereinten Nationen gewährleistet keinen Frieden und keine Sicherheit, denn die kleinsten und jüngsten Nationen werden heute schnell Abnehmer von Kriegswaffen, die sie sich nicht leisten können: Gewehre, Flugzeuge, Fernlenkgeschosse usw.
GOTTES UNVERÄNDERLICHES VORHABEN
19. Welche Gewähr gibt die Art und Weise, wie Jehova damals am Nilufer vorging?
19 Die Gewißheit dafür, daß das „in geistigem Sinne“ so genannte Ägypten, das heißt die Christenheit als das größte Religionssystem, erbarmungslos dem Scheinwerferlicht der göttlichen Wahrheit ausgesetzt werden soll, wodurch offen gezeigt wird, daß es nicht besser ist als das alte Ägypten der Pharaonen, gibt uns die Art und Weise, wie Gott damals am Nilufer vorging. Bevor die Nachkommen des Patriarchen Abraham geboren wurden, hatte Jehova folgende bedeutsame Worte an den treuen Patriarchen gerichtet: „Gewißlich sollst du wissen, daß dein Same ein Fremdling sein wird in einem Lande, das nicht das ihre ist; und sie werden ihnen dienen, und sie werden sie bedrücken vierhundert Jahre. Aber ich werde die Nation auch richten, welcher sie dienen werden; und danach werden sie ausziehen mit großer Habe.“ — 1. Mose 15:13, 14.
20. War Jehovas Entschluß, sich mit dem Land Ägypten und seinem Herrscher zu befassen und sie zu richten, ein plötzlicher Entschluß?
20 Später sagte Jehova zu Moses, dem Befreier, den er aussandte, damit er den Samen Abrahams aus Ägypten herausführte: „Aber ich weiß, daß euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, er werde denn gezwungen durch eine starke Hand. Daher werde ich meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit all den Wundern, die ich darin tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen.“ (2. Mose 3:19, 20, Luther) Somit wurde Jehovas Vorhaben, das Ägypten betraf, lange im voraus dargelegt. Er wollte seinem eigenen Namen in Ägypten und allen abhängigen Gebieten Größe verleihen.
21. Wovon sollte uns dies heute überzeugen?
21 Dies sollte uns von der unvermeidlichen Bloßstellung und dem Sturz überzeugen, der das „in geistigem Sinne“ so genannte Ägypten, die Christenheit, zusammen mit all seinen weltlichen Mitverbundenen ereilen soll. Ja die Bibel läßt ihre ehrerbietigen Erforscher einen großen Feldzug erwarten, der den gegenwärtigen schmutzigen, kranken und sterbenden Zustand der Welt Satans, besonders der Christenheit, bloßstellt. Alle Beweise deuten tatsächlich darauf hin, daß schon jetzt ein solcher Feldzug die Herrscher und führenden Männer aller Nationen beunruhigt.
EINER, DER GRÖSSER IST ALS MOSES
22, 23. Gib einen Überblick über Moses’ Vergangenheit als Prophet, den Gott zum Pharao sandte, und als Mittler für die Nachkommen Abrahams.
22 Moses war der Mann, den Jehova auserwählte, um in den Angelegenheiten Ägyptens eine große Krise herbeizuführen. Sein Name bedeutet „herausgezogen“, und dies erinnert daran, daß Moses, weil Jehova die Ereignisse überwachte, aus den Wassern des Nils herausgezogen wurde, die sonst sein Grab geworden wären. (2. Mose 1:22) Er wurde am Hofe des Pharaos erzogen und in aller Weisheit Ägyptens ausgebildet. Gottes weitere Führung ist in den Ereignissen zu erkennen, die später dazu führten, daß Moses ins Land der Midianiter fliehen mußte, wo er Herden hütete, während er zweifellos die Verheißungen, die Jehova seinem Vorvater Abraham gegeben hatte, im Sinn behielt und darüber nachdachte. — 2. Mose 2:10; 3:1; Apg. 7:22, 30.
23 Moses diente treu als Mittler. Er war nicht nur in vollständiger Übereinstimmung mit Jehovas gerechten Erfordernissen für sein Volk, sondern er hatte auch Mitleid mit seinen Mitisraeliten wegen ihrer angeborenen Sünde. Er verbrauchte sich für sie und bot manchmal gern sein Leben für ihr Leben. Ja das in der Passahnacht getötete Lamm könnte ohne weiteres als Ersatz für Moses angesehen werden, der in dieser bildlichen Form für die Sünden des Volkes geopfert wurde — eine Vorkehrung, die es ermöglichte, daß er am Leben blieb und das Befreiungsprogramm durchführte, wozu Gott ihn gesalbt hatte. Kurz bevor Moses seine Aufgabe vollendete, wurde er dazu inspiriert, über einen künftigen Propheten zu prophezeien, der wie er wäre, einen Propheten, der weit größere Gewalt ausüben sollte. (5. Mose 18:18, 19) Der Apostel Petrus zeigte später, daß es sich bei dem großen Propheten gleich Moses um Christus Jesus handelte. — Apg. 3:19-26.
24, 25. Welche auffallende Übereinstimmung können wir in dem Bericht über Christus Jesus erkennen?
24 Es ist begeisternd zu erkennen, daß Jesus aufgrund der Umstände seiner Geburt als Mensch ebenso in Lebensgefahr stand wie der kleine Moses, nämlich in Gefahr, durch die Hand des Königs Herodes getötet zu werden, und daß er durch das Eingreifen seines himmlischen Vaters vom Tode gerettet wurde. (Matth. 2:1-18) Da der Same, durch den Maria schwanger wurde, nicht von einem unvollkommenen Menschen war, war ihr Kind „heilig, Gottes Sohn“. (Luk. 1:35) Ihm wurde es durch Gottes heiligen Geist gewährt, allen Reichtum an Weisheit und Erkenntnis sowie einen tiefen Einblick in den tatsächlichen Zustand der gefallenen Menschheit zu haben. — Kol. 2:1-3.
25 Christus Jesus, der größer war als Moses, diente auch als der vortreffliche Hirte, der Gottes Herde schafähnlicher Menschen hütete. (Joh. 10:11; Hes. 34:31) Auch verbrauchte er sich zugunsten seiner Herde und opferte sich zu seiner Zeit als das vollkommene „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“. (Joh. 1:29) Am dritten Tage auferweckte ihn Jehova als einen mächtigen Geist von den Toten und setzte ihn zu seiner Rechten im Himmel. — Apg. 2:32, 33.
26. Worauf in der neuzeitlichen Erfüllung weist die Tatsache hin, daß Aaron zum Sprecher für Moses wurde?
26 Dem Moses gab Jehova einen Sprecher. Ja Aaron, Moses’ eigener leiblicher Bruder, wurde zu seinem Sprecher gemacht. (2. Mose 7:1, 2) Christus Jesus, der größere Moses, hat ebenfalls gewissermaßen einen Sprecher auf Erden bekommen, einen solchen, der passenderweise auf der Erde zur Verfügung steht, da Christus Jesus zur Rechten Gottes in den Himmel aufgefahren ist. Dieser Sprecher ist eine Versammlung geistgesalbter Nachfolger Jesu, von denen ein jeder in dem Verhältnis eines geistigen Bruders zu ihm steht. — Hebr. 2:11, 12.
27. Wie ist daher alles dafür vorbereitet, daß Jehovas Name in der Neuzeit verkündet wird?
27 Kannst du dies jetzt alles verstehen? Moses und Aaron wurden von Gott, dem Höchsten, Jehova, mit dem Stab der Autorität bevollmächtigt. Heute sind es jedoch Christus, der seit dem Jahre 1914 u. Z. auf seinem Thron sitzt, und seine gesalbten Nachfolger auf Erden insgesamt, die durch heiligen Geist von Gott her befähigt worden sind, zugunsten des Namens Jehovas Dienst zu verrichten. Gottes Name muß hervorgehoben werden, und trotz allen sichtbaren und unsichtbaren Widerstandes muß er vor allen Nationen verherrlicht werden.
EIN NEUES ELEMENT IN DEN ANGELEGENHEITEN DER WELT
28, 29. Wie verstehen wir im Schauspiel der alten Zeit und in seiner neuzeitlichen Anwendung die Tatsache, daß Moses’ und Aarons Tätigkeit nicht sogleich unterbunden wurde?
28 Vielleicht hast du dich schon gefragt, warum der Pharao Moses und Aaron, als sie zum erstenmal im Namen Jehovas auftraten, nicht festnahm und einkerkerte oder sogar tötete. Jehova hatte dieser Möglichkeit dadurch vorgebeugt, daß er sogleich vor allen am Hofe des Pharaos den Beweis dafür erbrachte, daß Moses der von ihm bevollmächtigte Beauftragte war. Erinnerst du dich, wie ‘Aarons [in eine große Schlange verwandelter] Stab ihre [ebenfalls in Schlangen verwandelten] Stäbe verschlang’? (2. Mose 7:12) Der Pharao wußte, daß er es mit einer übermenschlichen Macht zu tun hatte, obwohl er dennoch sein Herz verhärtete.
29 Ebenso weiß Satan, daß Jehova seine schützende Hand über sein Volk hält, obwohl Satan und seine Diener gern Gottes Nachrichtenübermittler, seine christlichen Zeugen, zum Schweigen bringen und vernichten möchten und zu diesem Zweck bereit sind, viel Elend über all ihre versklavten Untertanen zu bringen. Und alles Übel, das Satan und seine Handlanger über alle Völker herbeiführen können, ist nichts im Vergleich zu dem Übel, das Jehova kommen läßt. Bestimmt bekamen der größere Pharao und all seine sichtbaren und unsichtbaren Helfershelfer die Gewalt Christi und seiner himmlischen Heerscharen zu spüren, als Jehova dem größeren Moses, Christus Jesus, im Jahre 1914 u. Z. gebot: „Herrsche inmitten deiner Feinde!“ Obwohl sie ihr Herz verhärten, erkennen sie, daß ihre Zeit vor der kommenden endgültigen Abrechnung kurz ist. — Offb. 12:7-9, 12; Ps. 110:1, 2.
30. Welches große Unglück hat das „in geistigem Sinne“ so genannte Ägypten zu erwarten?
30 Für Satan und sein ganzes System der Dinge, einschließlich der Christenheit, gibt es weitere schlechte Nachrichten, nichts als schlechte Nachrichten. Sein ganzes Reich ist dazu bestimmt, durch ein weit größeres Unglück zu verschwinden, das Jehova über alle Nationen innerhalb und außerhalb des „in geistigem Sinne“ so genannten Ägypten herbeibringen wird: „Siehe, Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem äußersten Ende der Erde. Und die Erschlagenen Jehovas werden an jenem Tage liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt und nicht gesammelt noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.“ — Jer. 25:32, 33.
31, 32. Wann und nur wann kann gemäß der Heiligen Schrift die endgültige Verwüstung des ganzen Systems Satans kommen?
31 Aber zuerst, ehe jene verwüstende Kundgebung der Macht Jehovas die Christenheit und Satans übriges System der Dinge vernichtet, soll der NAME des höchsten Herrschers überall auf der Erde verkündet und hervorgehoben werden. Nicht etwa dann, wenn alle Feinde in den Staub niedergestreckt sind, sondern vor ihrer wohlverdienten Hinrichtung wird Jehova ganz gewiß seinen herrlichen Namen erheben und all jenen Aufrührern zum Bewußtsein bringen, daß sie für eine verlorene Sache kämpfen.
32 Es herrscht also kein Zweifel, was sich in Erfüllung der Worte ereignen muß, die Moses gemäß dem Gebot Jehovas dem Pharao als ernste Warnung mitteilen mußte: „Deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.“ (2. Mose 9:16) Jehovas Name muß also sowohl Freund als auch Feind verkündet werden, während sich gleichzeitig die Kundgebungen seiner Macht fortwährend immer stärker auswirken, nicht nur auf die Christenheit, sondern auf das ganze System Satans und auf diejenigen, die daran festhalten. Wie von einem großen Töpfer wird der Sinn der Menschen, ihre Einstellung, geformt werden. Wer will angesichts der warnenden Aufrufe Gottes zu dem „in geistigem Sinne“ so genannten Ägypten halten und dessen Geschick teilen, und wer wird es sowie Satans ganze Organisation verlassen und mit Jehovas auserwähltem geistigen Volk Befreiung finden? — Röm. 9:21-23.
33. Wie wirkt sich heute die neuzeitliche Tätigkeit der gesalbten Nachfolger Christi und ihrer Gefährten aus, und mit welcher Einstellung sollten gerechtigkeitsliebende Menschen den sicheren Ausgang betrachten?
33 Damals in alter Zeit leitete Jehova Gott ein lebenswahres Schauspiel — ein Schauspiel, das jetzt in weltweitem Ausmaß neu inszeniert werden soll. Auch heute leitet Jehova eine neuzeitliche Aaron-Klasse, die gesalbten Nachfolger Christi auf der Erde, auf eine Weise, die viel damit zu tun hat, die Zukunft vieler Menschen zu gestalten, entweder zur Rettung oder zur Vernichtung. Während wir die Einzelheiten der sich entfaltenden Wirklichkeit unserer Tage beobachten, wollen wir in der Überzeugung frohlocken, daß nun bald Gottes herrlicher Name, Jehova, „groß sein [wird] unter den Nationen“. — Mal. 1:11.
[Fußnote]
a Siehe Seite 321, Absatz 32 des Buches „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“
[Bilder auf Seite 651]
Ägypten war berühmt wegen seines mächtigen Heeres, seiner riesigen Grabmäler und großen religiösen Tempel. Ägypten ist ein Sinnbild der Welt, deren Gott Satan, der Teufel, ist.