Der Untergang der falschen Religion
WÜRDEST du dich freuen zu erfahren, daß binnen kurzem jede Art von falscher Religion von der Erde verschwunden sein wird? Denke einmal an die Einheit und den Frieden, die das mit sich brächte! Die verschiedenen Weltreligionen bemühen sich heute um eine Einigung; sie suchen nach einer gemeinsamen Grundlage für eine Einheit, finden aber keine. Wenn du die Geschichte kennst, weißt du, daß wegen der Religion schon viel Blut geflossen ist. Denken wir zum Beispiel an die Kreuzzüge und den Dreißigjährigen Krieg oder an die Zeit der Inquisition, in der unzählige Menschen gefoltert und gequält wurden. Diese Kriege wurden nicht wegen der wahren Gottesanbetung geführt. Dessen können wir gewiß sein, denn Jesus äußerte den Grundsatz: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Diese Werke und ihre Folgen waren nicht die friedsame Frucht des Geistes. Die bloße Behauptung, ein Christ zu sein, macht jemand nicht zu einem Nachfolger Christi, denn Christus sagte: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ,Herr Herr’, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ — Matth. 7:16, 21; Gal. 5:22, 23.
Als die Überlebenden der Flut, Noah und seine Frau sowie seine drei Söhne und ihre Frauen, im ganzen acht Personen, die Arche verließen, waren sie durch eine einzige Religion, durch die wahre Anbetung Jehovas Gottes, vereint. (1. Mose 8:20, 21) Sie wußten, daß Jehova der wahre Gott, der Allmächtige, ist und daß er sie in der Flut am Leben erhalten hatte. Etwas über hundert Jahre später kam mit dem Turmbau zu Babel die falsche Religion wieder auf und gewann erneut Einfluß. Das Ergebnis war, daß die Menschen verwirrt wurden. (1. Mose 11:4-9) Seither hat die falsche Religion zu allen Zeiten Verwirrung und Streit verursacht und bewirkt, daß sich die Menschen von den Grundsätzen des wahren Gottes abwandten. Sie ist auch an dem allgemeinen Sittenverfall und an der Entartung schuld, denen die Welt seither unterworfen ist. Noah und sein treuer Sohn Sem hielten sich nach wie vor an die wahre Religion, an die Anbetung Jehovas. Sie hielten sich vom Einfluß Babylons fern. Die falsche Religion breitete sich jedoch über die ganze Erde aus und nahm die verschiedensten Formen an. Es herrscht daher heutzutage eine solche Verwirrung, daß es unmöglich ist, die verschiedenen religiösen Gruppen zu vereinigen.
Was ist aber über ihren Untergang zu sagen? Nun, aus dem sechzehnten Kapitel der Offenbarung erfahren wir, was Gott in dieser Zeit des Endes tun wird, wenn er gegenüber den verschiedenen Dingen, die an den Übeln der Welt schuld sind, seinen Grimm kundwerden läßt. Zu diesen Dingen gehört auch die falsche Religion. Gemäß dem zwölften Vers sah der Apostel Johannes in der Vision, die Gott ihm gab, den sechsten der sieben Engel, die die Schalen des Grimmes Gottes (die Plagen) ausgossen. Johannes schreibt: „Und der sechste [Engel] goß seine Schale auf den großen Strom Euphrat aus, und sein Wasser vertrocknete, damit für die Könige vom Sonnenaufgang der Weg bereitet werde.“
DER EUPHRAT AUSGETROCKNET
Die Erwähnung des Euphrat ist bezeichnend. Der Euphrat war im Altertum von großer Bedeutung und spielte in der Geschichte eine wichtige Rolle. Sein Austrocknen bezieht sich auf ein bedeutendes Ereignis, über das die Geschichte berichtet: die Eroberung Babylons durch den Perser Kores den Großen. Obwohl also der Name Babylon hier nicht erwähnt wird, ist ohne Zweifel Babylon gemeint. Babylon war in alter Zeit die wichtigste Stadt am Euphrat. Es war seit seiner Erbauung durch Nimrod, der ein „mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ war, gegen Gott. (1. Mose 10:9, 10, NW) Babylons Sturz wurde im wesentlichen durch das Austrocknen des Flußbettes herbeigeführt.
Nach der Bibel wurden am Euphrat Gefangene festgehalten, denn in Offenbarung 9:13-15 ist davon die Rede, daß der Engel, der in die sechste Trompete stieß, folgenden Auftrag bekam: „Binde die vier Engel los, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind.“ Babylon hatte Gottes Volk im Jahre 607 v. u. Z. in die Gefangenschaft geführt und hatte beabsichtigt, es für immer gefangenzuhalten. Es sah auch so aus, als ob es das tun könnte, denn die Stadt mit ihren gewaltigen Mauern und ihrer großen Streitmacht schien uneinnehmbar zu sein. Im Jahre 539 v. u. Z. nahm Kores, der Perser, sie jedoch ein, indem er das Flußbett praktisch austrocknen ließ und darauf in die Stadt eindrang. Im zweiten Jahr danach ließ er die jüdischen Gefangenen frei.
Das Ausgießen der sechsten Schale des Grimmes Gottes weist prophetisch auf die Vernichtung Groß-Babylons hin. Wie schon in früheren Ausgaben dieser Zeitschrift gezeigt wurde, stellt Babylon die Große das Weltreich der falschen Religion dar, das in Offenbarung, Kapitel siebzehn, mit einer unzüchtigen Frau und mit einer großen Stadt verglichen wird, die ein Königtum über die Könige der Erde hat. (Offb. 17:3-6, 18) Babylon die Große hält durch ihre falschen Lehren und Bräuche viele Menschen gefangen. Sie hat sogar durch die Königreiche dieser Welt die Menschen gezwungen, sich zu ihrer falschen Form der Religion zu bekehren. Das Ausgießen der sechsten Plage bezieht sich nicht auf die Freilassung dieser Gefangenen aus Babylon, denn das Austrocknen des Euphrats, nicht eine Empörung der jüdischen Gefangenen, führte zum Sturz des alten Babylon. Seine Gefangenen trugen nichts zu seinem Sturz bei, und sie wurden auch nicht zu dieser Zeit, sondern erst im Jahre 537 v. u. Z., durch den Erlaß des Kores, freigelassen.
GROSS-BABYLONS ENDGÜLTIGER FALL
Babylon die Große ist im Jahre 1919 u. Z. gefallen, wie es ein Engel gemäß Offenbarung 14:8 angekündigt hatte. Seither hat sie nicht mehr die gleiche Macht über ihre Gefangenen wie früher, aber sie bekämpft die wahre Gottesanbetung immer noch. Der Sturz Groß-Babylons, der durch die in Offenbarung 16:12 erwähnten „Könige vom Sonnenaufgang“ herbeigeführt wird, ist jedoch etwas anderes, denn auch das alte Babylon wurde erst viele Jahre nachdem es Kores in die Hände gefallen war, zerstört und verwüstet. Kores, der Perser, und sein Mitsieger — Könige, die vom Osten her nach Babylon kamen — stellten Jesus Christus und seinen Vater, Jehova Gott, dar. Obwohl Kores damals die Wasser des Euphrat ableiten ließ um Babylon einzunehmen, lenkte in Wirklichkeit Jehova die Sache gemäß dem Wort, das er durch seine Propheten Jesaja und Jeremia gesprochen hatte. Heute führt Jehova zusammen mit Jesus Christus, seinem inthronisierten König, den Fall und die Vernichtung Groß-Babylons herbei. Er spricht „zu der Flut ...: Versiege, und ich will deine [Babylons] Ströme austrocknen!“ — Jes. 44:27 bis 45:5.
Der Mensch neigt im allgemeinen dazu, der Religion, in der er erzogen worden ist, treu zu bleiben und die prächtigen, reichverzierten Bauten und die mannigfaltigen, prunkvollen religiösen Zeremonien als etwas Schönes und Gott Wohlgefälliges zu betrachten. Denken wir aber daran, daß Jehova zu den religiösen Führern Jerusalems sagte, sie würden wie ein kostbares Gefäß, wie eine wertvolle Vase, hinfallen. (Jer. 25:34; 19:11) Er verkündete auch, daß Babylon, die stolze Pracht der Chaldäer, verwüstet werde. (Jes. 13:19, Me) Aber auch das Alter oder die anscheinend sichere und gefestigte Stellung einer Religion in den führenden Kreisen dieser Welt sollte einen nicht veranlassen, sein Vertrauen und seine Zuversicht in sie zu setzen. Auch das wurde durch das alte Babylon veranschaulicht. Durch Gottes Beschluß wurde es in e i n e r Nacht gestürzt, und danach verfiel es allmählich vollständig. Das gleiche soll nach seinem Beschluß auch mit Babylon der Großen geschehen.
OHNE UNTERSTÜTZUNG UND SCHUTZ
Der Euphrat war für Babylons Verteidigung sehr wichtig. In Offenbarung 17:1, 15 lesen wir, daß Babylon die Große „auf vielen Wassern sitzt“, die gemäß der Erklärung des Engels „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen“ bedeuten. Das Austrocknen des Euphratwassers würde demnach veranschaulichen, daß sich die Menschen von Babylon der Großen abwenden, das heißt sie nicht mehr unterstützen und verteidigen. Es bedeutet nicht daß sich Menschen von Babylons falscher Religion abwenden und die wahre Anbetung Jehovas Gottes aufnehmen, denn beim buchstäblichen Babylon hatte das Austrocknen des buchstäblichen Euphrat lediglich den Sturz Babylons zur Folge. Die Menschen, die Jehova Gott dienten, verließen Babylon erst etwa zwei Jahre später aufgrund eines Erlasses des Kores. Das Ableiten des Wassers von Babylon der Großen bedeutet also, daß Menschen, die sie früher unterstützten, sie verlassen und sich gegen sie auflehnen werden, aber nicht, um etwas für Jehova zu tun.
Wenn die Vernichtung Groß-Babylons beginnt, wird es zu spät sein, sich Jehova zuzuwenden. Menschen mögen Babylon der Großen durch eine Empörung zwar großen Schaden zufügen, vernichtet wird sie jedoch von Jehova Gott und Jesus Christus, den Königen aus dem Osten. Alle, die Babylon dann verlassen, tun es nicht aus eigenem Entschluß. Sie tun es, weil die Schale des Grimmes Gottes auf die Verteidiger und Unterstützer Babylons ausgegossen wird und sie die Wirkung zu verspüren bekommen; es wird Gottes Gericht an ihnen sein. Die Menschen, die Babylon die Große verlassen, nur weil sie sehen, daß sie untergeht, mögen sich vielleicht Jehova Gott zuwenden wollen, um mit „heiler Haut“ davonzukommen. Zweifellos wollten damals noch viele in der Arche Zuflucht suchen, als die Flut hereinbrach, aber der Bericht sagt, Jehova habe die Tür hinter Noah zugeschlossen, als dieser mit seiner Familie hineingegangen sei. (1. Mose 7:16) Jehova möchte, daß Menschen, die ihm dienen, es aus Liebe zu ihm tun und weil sie der Gerechtigkeit ergeben sind. Sie erhalten die Gelegenheit, etwas über die Verderbtheit Groß-Babylons und die Gerechtigkeit der göttlichen Regierung unter Christus zu hören, und sie müssen aus Babylon der Großen herauskommen, bevor Gott diese nackt macht und ihrem plötzlichen Untergang preisgibt. Jetzt können die Menschen die von Jehovas Zeugen verkündigte Aufforderung hören: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ (Offb. 18:4) Das können sie tun, indem sie die Vorkehrung, die Gott zu ihrem Schutz und ihrer Rettung getroffen hat, kennenlernen, indem sie sich Jesus Christus, dem inthronisierten König, unterstellen und indem sie anderen helfen, ebenfalls zu fliehen, in der Hoffnung, unter Gottes neuer Ordnung der Dinge auf einer paradiesischen Erde ewig zu leben.
DIE SECHSTE PLAGE ANGEKÜNDIGT
In seiner Barmherzigkeit läßt Jehova Gott die sechste Plage im voraus ankündigen, damit die Menschen davon hören und entsprechend handeln können. Jehovas Zeugen werden als Werkzeuge gebraucht, um diese Plage anzukündigen. Diese Ankündigung geht seit Sonntag, den 24. Juli 1927 in verstärktem Maße vor sich. An jenem Tag wurde nämlich eine Ansprache gehalten, die besonders an Menschen gerichtet war, die, ohne es zu wollen, Gefangene „Babylons“ geworden waren. Diese Ansprache war der Hauptvortrag, der auf der Hauptversammlung der Internationalen Bibelforscher in Toronto (Kanada) gehalten wurde. Sie wurde nicht nur vor einer sichtbaren Zuhörerschaft von 15 000 Personen gehalten, sondern auch von 53 Radiostationen übertragen, die vom Atlantik bis zum Pazifik, einschließlich der Radiostation WBBR, miteinander verbunden waren. Nachdem Präsident Rutherford die „An die Völker der Christenheit“ gerichtete Resolution vorgelesen hatte, hielt er die weithin bekanntgemachte Ansprache „Freiheit für die Völker“ in der er die Annahme der Resolution empfahl. Über den hoffnungslosen Zustand der Christenheit sagte er:
„... Mit großem Schaugepränge und Glorienschein reitet dieses gottlose System auf dem Rücken der Völker. Ohne die Unterstützung des allgemeinen Volkes könnte dieses ruchlose System nicht weiterbestehen. Wenn ihm die Völker die Unterstützung entziehen, dann wird das ‚organisierte Christentum‘, das ein Teil Babylons oder der Organisation des Teufels ist, gleich einem Mühlstein in das Meer fallen.
... Aber statt die Botschaft aus dem Worte Gottes zu beachten, wandeln diejenigen Machthaber der Welt, welche den ruchlosen Bund gebildet haben, in Finsternis und bedrücken die Völker weiter. Der Untergang des ‚organisierten Christentums‘ oder Babylons ist besiegelt! ...“ — Der Wacht-Turm vom 15. November 1927, Seite 344, 345.
Diese Botschaft wurde später in einer Broschüre in einer Reihe von Sprachen veröffentlicht und in Millionen Exemplaren weltweit verbreitet. Dadurch wurde die Welt weiter darüber unterrichtet, daß Babylon die Große zum Untergang verurteilt ist und daß dieses Weltreich der babylonischen Religion von den „Königen vom Sonnenaufgang“ vernichtet werden wird. Die Botschaft von der bevorstehenden Vernichtung ist Babylon der Großen seitdem weiterhin, sogar in noch schärferen und noch deutlicheren Worten, ausgerichtet worden. Das war für ihre Unterstützer und Verteidiger wie eine schlimme Plage.
WACHSAMKEIT NOTWENDIG
Die aus Groß-Babylon befreiten Gefangenen müssen sich ihre Freiheit und Gottes Gunst durch Ausharren erhalten. Gemäß den weiteren Versen des sechzehnten Kapitels der Offenbarung beschreibt Jesus Christus in Verbindung mit der sechsten Plage, die nicht nur auf die Vernichtung Groß-Babylons, sondern auch auf die nachfolgende Schlacht von Harmagedon hinweist, noch weitere Ereignisse. Er schiebt eine Warnung ein, die wir im Vers 15 lesen und die wie folgt lautet: „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glücklich ist, wer wach bleibt und seine äußeren Kleider bewahrt, damit er nicht nackt einhergehe und man seine Schande sehe.“
Zu wem spricht er diese Worte? Zu den vom Geist gezeugten Christen, die sich an der Verkündigung der Plagen beteiligen und die er gemäß den ersten drei Kapiteln der Offenbarung als die sieben Versammlungen in Asien anspricht. Diese Versammlungen warnt er wiederholt davor, daß er plötzlich kommen werde, um eine Besichtigung durchzuführen, der eine entsprechende Belohnung oder Vergeltung folgen würde. (Offb. 2:5, 16; 3:11) Er gebietet ihnen, sorgfältig darüber zu wachen, daß sie nicht abfallen und zu der zum Untergang verurteilten babylonischen Religion zurückkehren. Sie sind mit Jesus Erben des himmlischen Königreiches und dienen Jehova Gott als seine geistige Priesterschaft, als eine königliche Priesterschaft, bekleidet mit der Gerechtigkeit Christi, in seinem geistigen Tempel. Wenn sie auf dem ihnen anvertrauten Posten einschlafen und der Tempel-Inspekteur sie nicht über die Sicherheit und die Interessen des Tempels wachend antrifft, werden ihnen ihre priesterlichen Kleider ausgezogen, und sie werden von ihren Vorrechten entbunden, wie das in einem solchen Fall in den Tagen Jesu im Tempel in Jerusalem geschah. Sie werden als Untaugliche aus dem Tempel gewiesen. Das ist für sie eine Schande, und wer noch erwartet, daß sie ihres Priesteramtes walten, wird sie sozusagen in ihrer Nacktheit sehen, ohne die sie schützende Gerechtigkeit Christi, als solche, die nicht seine Nachahmer sind. — 1. Petr. 2:5-9; 2. Mose 20:25, 26.
Ein Tempelpriester, der wach bleibt und aktiv seine Wächterpflichten erfüllt und auf seinem Posten gefunden wird, wenn Jehovas Hoherpriester gleich einem Dieb zur Besichtigung kommt, wird deshalb wegen seiner Treue und Zuverlässigkeit glücklich sein. Er wird seine priesterlichen Kleider und Funktionen behalten. Sie werden ihm nicht weggenommen. Statt mit Babylon der Großen Schande zu erleiden, wird ihm Herrlichkeit zuteil werden.
WIE MAN SICH VOR DER PLAGE SCHÜTZEN KANN
Wie können die, die noch nicht aus der weltlichen Religion geflohen sind, um Gottes Königreich zu verkündigen, fliehen, bevor es zu spät ist? Sie müssen sich mit diesen vom Geist gezeugten Christen, mit Gottes ‘königlicher Priesterschaft’, verbinden, um von ihnen zu lernen. Diese übriggebliebenen geistigen Brüder Christi bilden den „treuen und verständigen Sklaven“, dem Christus alle seine irdischen Interessen des Königreiches anvertraut hat. (Matth. 24:45-47) Sie sind damit beauftragt, die Menschen zu belehren und alle, die Jehova Gott, dem großen Hirten, und Jesus Christus, dem vortrefflichen Hirten, dienen möchten, zu hüten.
Diese vom „treuen und verständigen Sklaven“ belehrten Menschen können mit den Nethinim verglichen werden, die als Nichtisraeliten in den Tagen Davids und Salomos im Tempel Jehovas dienten und eng mit den Priestern Israels im Tempeldienst zusammenarbeiteten und sich deswegen in religiöser Hinsicht rein erhielten. In Offenbarung 7:9 werden sie als eine „große Volksmenge“ aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen beschrieben. Gott, der auf dem Throne sitzt, und das Lamm betrachten diese Menschen mit Wohlgefallen. Sie sind mit weißen Gewändern bekleidet, die sie im Blut des Lammes gewaschen haben, und sie dienen beständig in Gottes Tempel. (Offb. 7:9-17) Um dieses von Gott kommende Vorrecht zu genießen, beteiligen sich die Glieder dieser „großen Volksmenge“, die jetzt bereits nahezu eine Million zählt, an der Verkündigung der Warnungsbotschaft vom Untergang der falschen Religion.
Die Glieder der „großen Volksmenge“ haben gelernt, daß Christus sein irdisches Leben für die Menschheit geopfert hat, sie haben erfahren, daß Gottes Königreich ein himmlisches Königreich ist, daß es für immer über die Erde herrschen, der Erde Frieden und Gerechtigkeit bringen und sie zu einem Paradies gestalten wird, in dem die Menschen mit ewigem Leben gesegnet werden. Sie wissen, daß sie viele ihrer lieben Angehörigen durch eine Auferstehung auf die Erde zurückkommen sehen werden, und durch ein Studium der Bibel haben sie auch erkannt, daß das Königreich im Himmel bereits die Macht übernommen hat und nun sehr bald an die Vernichtung Groß-Babylons herangehen wird. Wenn du diese wichtigen Wahrheiten noch nicht kennst, dann solltest du dir das, was Jehovas Zeugen zu sagen haben, anhören, solltest Gottes reines Wort der Wahrheit studieren und dann entsprechend Stellung beziehen. Tust du das, so wirst du dich auch freuen, von der Erfüllung der sechsten Plage zu hören, die auf die vollständige Verwüstung Groß-Babylons und auf die Freiheit und Freude, die sie für alle Diener Jehovas mit sich bringt, hinweist.
Die Vernichtung Groß-Babylons bringt der Erde jedoch noch keine gerechten Zustände. Die sechste Plage schließt auch die Schlacht von Harmagedon ein, die in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift behandelt werden wird.
Eine Behandlung der in Offenbarung, Kapitel 16, erwähnten sieben Plagen ist in dem Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!, veröffentlicht von der Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania, Brooklyn (New York), erschienen.