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„Schlimme Vorzeichen für die Religion“Der Wachtturm 1964 | 1. Februar
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„Schlimme Vorzeichen für die Religion“
Die Morning News von Wilmington (Delaware, USA) brachten am 1. Februar 1963 einen Artikel von George W. Cornell, einem Korrespondenten der Associated Press, der den Bibelkenner an die Prophezeiung in Offenbarung 17:16 erinnert, nach der die politischen Mächte schließlich das Weltreich der falschen Religion angreifen: „In der ganzen Welt beobachtet man heute schlimme Vorzeichen für die Religion. Woche für Woche sieht man sie wie Schatten am Horizont unserer Zeit vorüberziehen und unsere Rechte der Glaubensfreiheit bedrohen: Missionare werden aus dem Sudan ausgewiesen; schon wieder wurde ein Priesterseminar in Rußland geschlossen; Nonnen werden aus Ceylon ausgewiesen; christliche Schulen in Ägypten werden ,arabisiert‘; Angola verweigert Geistlichen die Einreise, Nepal hat einige ausgewiesen, in Marokko wurden welche hingerichtet, und in Neuguinea wurde ein antichristliches Blutbad angerichtet. Im allgemeinen sind es Einzelfälle, die verstreut, einmal hier, einmal dort vorkommen. Sie nehmen an sich kein großes Ausmaß an, aber sie vereinigen sich zu einem düsteren Zeugnis unserer Zeit ...
Wir leben heute in einer Zeit, die sich nicht nur durch die neonationalistische antichristliche Einstellung auszeichnet, die sich in vielen Gebieten Afrikas und Asiens bemerkbar macht, sondern auch durch die antireligiöse Kampagne in dem großen kommunistischen Bereich ... Dr. Paul Anderson, der Berater für internationale Angelegenheiten des Nationalen Rates der Kirchen ... sagte, bei den grausamen Verfolgungen unter dem heidnischen Rom in den ersten vier Jahrhunderten des Christentums habe lediglich ,eine Religion eine andere‘ bekämpft, doch heute versuche man ,jeden Begriff von Gott auszulöschen‘. Es sei der größte Angriff auf die Religion, und noch nie seien so viele Menschen von einem solchen Angriff betroffen worden.“
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Kein Beweis der NächstenliebeDer Wachtturm 1964 | 1. Februar
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Kein Beweis der Nächstenliebe
◆ Im Vorwort des ersten Buches ihres dreibändigen Werkes über die spanische Inquisition schreibt Jean Plaidy: „Es ist wichtig, daran zu erinnern, daß das Christentum und die Kirche nicht immer denselben Weg gingen. Ja, man hat die einfachen Lehren Jesu Christi eigentlich nur sehr selten befolgt. Diese Lehren sind zu einfach, um bei Menschen, die Macht und Reichtum — besonders Macht — lieben, Anklang zu finden; denn wie könnte jemand zu Macht kommen, wenn er sich an die Lehren Christi hält? Welche zeitliche Ehre trüge es ihm ein, wenn er den Wanderstab und eine kleine Tasche nähme, auf seine irdischen Güter verzichtete und hinauszöge, um die einfache Lehre zu predigen: ,Liebet einander‘?
Wo wären in einem solchen Leben Pomp und Pracht, zeremonielle Gewänder, das Weihrauchfaß, die fetten Einnahmen und die prunkvollen Paläste zu finden? Sie alle waren jedoch ein Zeichen für Rang und Würde, die nötig waren, um die Menschen in den Rausch zu versetzen, in dem sie sich selbst anbeteten und dabei den Schein erweckten, Gott anzubeten.
Tausende wurden den grausamen Torturen unterworfen, die diese Menschen ausgedacht hatten. Man zerfetzte das Fleisch der Opfer mit glühenden Zangen und goß flüssiges Blei in die Wunden; man setzte sie den Qualen der Streckfolter und der Wassertortur aus; die einen wurden zu Tode gefoltert, andere verbrannte man auf dem Scheiterhaufen, ja der menschliche Körper wurde jeder qualvollen und schimpflichen Behandlung ausgesetzt, die man ersinnen konnte, und das alles geschah im Namen dessen, der seinen Nachfolgern geboten hatte, einander zu lieben.“ — The Rise of the Spanish Inquisition ([Die Entstehung der spanischen Inquisition] Herausgegeben von Robert Hale Limited, London, 1959. Die beiden anderen Bände sind betitelt: The Growth of the Spanish Inquisition [Die Ausbreitung der spanischen Inquisition] und The End of the Spanish Inquisition [Das Ende der spanischen Inquisition].).
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