Die dringendste Warnung aller Zeiten
GANZ gleich, wie sehr du die Arbeit liebst, mit der du gerade beschäftigt bist, ganz gleich, wie sehr es dir an dem Ort gefällt, an dem du dich gerade aufhältst, und ganz gleich, was du noch vorhast, wirst du unverzüglich alles aufgeben und dich eilends in Sicherheit bringen, wenn du überzeugt worden bist, daß du unmittelbar vom Tode bedroht bist.
Damit dich die Warnung vor einer solchen Gefahr tatsächlich zur Flucht veranlassen würde, müßte sie allerdings aus einer zuverlässigen Quelle stammen und von entsprechenden Umständen begleitet sein, damit du überzeugt sein könntest, daß sie auf Wahrheit beruht. Das ist bei der Warnung, von der wir hier sprechen, der Fall, und es kann mit gutem Grund gesagt werden, daß es sich dabei um die dringendste Warnung aller Zeiten handelt. Erstens stammt sie von Gott, der schon in der Vergangenheit zuverlässige Warnungen ergehen ließ und der als Schöpfer des Menschen ein aufrichtiges Interesse an unserem Wohl hat. Er selbst betrachtet diese Warnung als die wichtigste aller Zeiten. Zweitens ergeht diese Warnung nicht nur in einem bestimmten Gebiet oder in einem bestimmten Land, sondern in der ganzen Welt. Es gibt außer der Möglichkeit, die Gott geschaffen hat, keine Möglichkeit zu entrinnen. Drittens brauchst du Zeit, um aus der gefährlichen Situation, in der du dich befindest, herauszukommen und dich in Sicherheit zu bringen, selbst wenn du die Warnung unverzüglich beachtest. Viertens ist das Unheil, vor dem gewarnt wird, sehr nahe! Die Chronologie und die Prophezeiungen der Bibel sowie die sich überstürzenden Ereignisse beweisen, daß die Warnung äußerst dringend ist und man nun unbedingt, so schnell wie möglich, handeln sollte. Das Unheil wird in wenigen Jahren kommen, noch in unserer Generation, die bereits zwei Weltkriege hinter sich hat.
Wir finden diese Warnung im letzten Buch der Bibel. Dem Apostel Johannes war in einer Vision gerade eine Hure mit dem Namen „Babylon die Große“ gezeigt worden. In Artikeln, die in letzter Zeit im Wachtturm erschienen sind, haben wir gezeigt, daß diese Hure eine Organisation darstellt, die behauptet, göttlichen Ursprungs zu sein und die wahre Religion zu vertreten. Es ist jedoch nachgewiesen worden, daß sie das Weltreich der falschen Religion darstellt, das geistige Unzucht treibt, indem es seit Jahrhunderten politische Ziele verfolgt, nach Macht strebt und sich in die Politik der weltlichen Regierungen einmischt. In der Vision, die Johannes danach hatte, wird diese Organisation durch eine Stadt dargestellt. Johannes schreibt:
DER MIT DER VERKÜNDIGUNG BEAUFTRAGTE
„Nach diesen Dingen sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabkommen, der große Gewalt hatte; und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet. Und er rief mit starker Stimme, indem er sprach: ‚Sie ist gefallen! Babylon, die große, ist gefallen, und sie ist eine Wohnstätte von Dämonen und ein Versteck jeder unreinen Ausdünstung und ein Versteck jedes unreinen und gehaßten Vogels geworden! Denn wegen des Leidenschaft erregenden Weines ihrer Hurerei sind ihr alle Nationen zum Opfer gefallen, und die Könige der Erde trieben Hurerei mit ihr, und die reisenden Kaufleute der Erde sind zufolge der Macht ihres schamlosen Luxus reich geworden.‘“ — Offb. 18:1-3.
Wie dringend die Warnung ist, geht daraus hervor, daß der Engel, der Babylons Sturz und Vernichtung ankündigt, große Gewalt hat und sozusagen als Werbeleiter dient, um die Warnung vor diesem Ereignis ergehen zu lassen. Er ist in Wirklichkeit niemand anders als Jehovas Erzengel, der verherrlichte Herr Jesus Christus. Seine Stellung wurde durch die Stellung des Königs Kores, des Persers, veranschaulicht, der im Jahre 539 v. u. Z. die alte Stadt Babylon eroberte, die danach allmählich verfiel und schließlich vollständig zerstört und verwüstet wurde. Schon seit etwa achtundvierzig Jahren, nämlich seit dem Jahre 1919 u. Z., fliehen Menschen aus der falschen, babylonischen Religion, denn damals verlor sie die Gewalt über die, die durch ihre Irrlehren verführt und von ihr wie Sklaven behandelt worden waren. Wie Kores Babylon eroberte, das dann später vollständig verfiel, so wird auch der größere Kores dafür sorgen, daß Babylon die Große vollständig zerstört wird. Als Erzengel Gottes trägt er im Himmel den Namen Michael, was „Wer ist wie Gott?“ bedeutet. Das weist darauf hin, daß er den Namen Gottes rechtfertigen und ihn von aller Schmach reinigen wird, die das Weltreich der falschen Religion auf Gott und die wahre Anbetung sowie auf die, die die wahre Anbetung ausüben, gebracht hat. „Die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet.“ (Offb. 18:1) Die Vernichtung Groß-Babylons bringt den Dienern Gottes, den christlichen Zeugen Jehovas, die vom Weltreich der babylonischen Religion verleumdet, geschmäht und verfolgt werden, gewissermaßen Licht und verbessert ihre Lage auf der Erde. — Dan. 10:21; 12:1; Offb. 12:7; 1. Thess. 4:16, 17.
AUCH DU BIST VIELLEICHT IN GEFAHR
Wenn du einer Religionsgemeinschaft der Christenheit angehörst, würdest du dein Bekenntnis zum Christentum bewußt verleugnen, wenn du die Warnung in den Wind schlagen und die angeführten Worte, mit denen Jehovas oberster Engel den Untergang der weltlichen Religionen beschrieb, nicht beachten würdest. Du solltest nicht leichtfertig darüber hinweggehen. Es ist Jehova damit Ernst, und er tut, was er sagt. In seiner Güte bietet er uns jedoch die Gelegenheit, dem Unheil, das dem großen religiösen Weltsystem bevorsteht, zu entrinnen. Er sagt von Babylon der Großen, sie werde wie eine in Trümmer gesunkene Stadt sein, ohne menschliche Bewohner oder Haustiere, wie ein verwunschenes Ruinenfeld, eine Öde, die nur noch wilden Tieren, die einen an Dämonen erinnern, als Wohnstätte diene. Die alte Stadt Babylon erniedrigte er tatsächlich soweit. Die Worte der Offenbarung entsprechen genau dem, was Jehova über die alte Stadt Babylon gesagt und was sich an ihr buchstäblich erfüllt hatte:
„Und Babel [Babylon, Me], die Zierde der Königreiche, der Stolz des Hochmuts der Chaldäer, wird gleich sein der Umkehrung Sodoms und Gomorras durch Gott. Es wird in Ewigkeit nicht bewohnt werden und keine Niederlassung mehr sein von Geschlecht zu Geschlecht; und der Araber wird dort nicht zelten, und Hirten werden dort nicht lagern lassen. Aber Wüstentiere werden dort lagern, und ihre Häuser mit Uhus angefüllt sein; und Strauße werden dort wohnen und Böcke [bockgestaltige Dämonen, Fußnote] dort hüpfen; und wilde Hunde werden heulen in seinen Palästen und Schakale in den Lustschlössern. Und seine Zeit steht nahe bevor, und seine Tage werden nicht verlängert werden.“ — Jes. 13:19-22.
WARUM DIESES UNGLÜCK ÜBER DIE FALSCHE RELIGION KOMMT
Warum führt Gott denn den vollständigen Untergang des religiösen Weltsystems herbei? Er antwortet: „Wegen des Leidenschaft erregenden Weines ihrer Hurerei sind ihr alle Nationen zum Opfer gefallen.“ Niemand wird bezweifeln, daß sie in „schamlosem Luxus“ schwelgt und die Menschen einschüchtert. Im Interesse politischer und finanzieller Vorteile ist sie mit den Herrschern, die sich von ihrem Luxus beeindrucken lassen, gut befreundet. Das Volk aber hält sie in Unwissenheit. Schau dir doch die prunkvoll geschmückten und mit den kostbarsten Gegenständen ausgestatteten Kathedralen an, in deren Umgebung die Menschen oft in größter Armut und Unwissenheit leben. Die Geistlichen herrschen über ihre Gemeinden, wie wenn diese ihr Eigentum wären. Sie erheben Anspruch auf Titel, wie Ehrwürden, Vater, Hochwürden, Heiliger Vater und Seine Heiligkeit. Drangen in der Vergangenheit katholische oder protestantische Sekten in Gebiete vor, in denen die Bevölkerung einer heidnischen Form der babylonischen Religion anhing, so waren die sogenannten christlichen Organisationen bereit, diesen Menschen zu gestatten, viele ihrer heidnischen Bräuche und Zeremonien sowie ihren Sittenmaßstab beizubehalten, nur um sie für ihre Kirchen zu gewinnen. Durch ihren religiösen Gimpelfang hat Babylon die Große viele aufrichtige Menschen irregeführt und ist durch ihr Vorgehen zu einem großen Teil schuld an den Kriegen, an der Not und dem Elend der Völker der Erde.
Zum Beweis dafür, daß sich die Vision über diese Verwüstung auf das Weltsystem der falschen Religion bezieht, spricht der Engel von Königen der Erde und von Kaufleuten der Erde, mit denen Babylon Hurerei getrieben hat und die durch sie reich geworden sind. Beachtenswert ist jedoch, daß nichts von Priestern gesagt wird, denn Babylon die Große stellt das Weltreich der falschen Religion mit seinen Priestern, Kirchenführern, Mönchen, Nonnen, Astrologen, Spiritisten und Zauberern dar. Diese haben ihre Organisationen den Königen und Kaufleuten der Erde preisgegeben. Sie haben die Vereinigung von Religion und Staat befürwortet und die Menschen ermuntert, das scharlachfarbene Tier — die von Menschen geschaffene Friedens- und Sicherheitsorganisation — zu unterstützen, dessen Hörner sich gegen Babylon die Große wenden und sie nackt machen werden. — Offb. 17:3-5, 16.
WAS MAN VERNÜNFTIGERWEISE TUN SOLLTE
Was kannst du tun, wenn du mit einer Religionsorganisation dieser Welt verbunden bist und diese Dinge erkennst? Bedeutet das, daß du die Religion vollständig aufgeben und gottlos werden müßtest? Keineswegs. Wenn du jedoch siehst, daß die in der Offenbarung beschriebenen Dinge auf deine Religion zutreffen, dann beachte die Warnung:
„Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: ‚Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft, ja bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht. Erstattet ihr so, wie sie selbst erstattet hat, und tut ihr doppelt soviel, ja doppelt die Zahl der Dinge, die sie tat; in den Becher, in den sie ein Gemisch tut, tut doppelt soviel Gemisch für sie. In dem Maße, wie sie sich verherrlichte und in schamlosem Luxus lebte, in dem Maße gebt ihr Qual und Trauer. Denn in ihrem Herzen sagt sie beständig: „Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und ich werde niemals Trauer sehen.“ Darum werden an e i n e m Tag ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hungersnot, und sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden, denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark.‘“ — Offb. 18:4-8.
Du kannst das gleiche tun, was die Israeliten damals beim Sturz Babylons taten, vor dem sie mit den Worten gewarnt worden waren: „Flüchtet aus Babel [dem Bereiche Babylons, Me] hinaus [nach dem Berg Zion in Juda], und zieht aus dem Lande der Chaldäer; und seid wie die Böcke vor der Herde her! Denn siehe, ich erwecke und führe herauf wider Babel eine Versammlung großer Nationen aus dem Lande des Nordens, und sie werden sich wider dasselbe aufstellen: von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten Helden, keiner kehrt leer zurück.“ (Jer. 50:8, 9) Ja, Gottes Volk im alten Babylon wurde davor gewarnt, sehnsüchtig auf die Vorteile zu blicken, die ihm Babylon bot, oder sich durch die Liebe zu dessen Bräuchen zurückhalten zu lassen oder auf dessen scheinbare Stärke zu vertrauen. Einige Juden schätzten die materiellen Reichtümer Babylons so sehr, daß sie es nicht verlassen wollten. In Babylon zu bleiben war jedoch gefährlich. Von welchem Nutzen war materieller Gewinn angesichts der prophetischen Worte, die sich auch erfüllten: „Fliehet aus Babel hinaus, und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit! denn es ist die Zeit der Rache Jehovas: was es getan hat, vergilt er ihm.“ — Jer. 51:6.
Tausende beachten heute die Warnung und fliehen aus Babylon der Großen. Viele Zeugen Jehovas gehörten früher einer ihrer Organisationen an. Sie haben, besonders seit dem Jahre 1919, erkannt, daß ihr Untergang bevorsteht, und sind dem göttlichen Befehl, aus ihr hinauszugehen, gefolgt. Der Grund hierfür ist, daß Jesus Christus unsichtbar gegenwärtig ist und von seinem himmlischen Thron aus regiert. Durch das Licht, das er leuchten läßt und das Klarheit über viele biblische Wahrheiten brachte, und durch die Tätigkeit der Engel öffnete er die Tore Groß-Babylons gewaltsam, um alle, die aus ihr hinausgehen möchten, zu befreien.
Mit anderen Worten, Babylon die Große fiel im Jahre 1919 in dem Sinne, daß sie seither ihre Gefangenen nicht mehr zurückhalten kann. Ihre unsauberen Lehren und ihre verderbten Bräuche sind bloßgestellt worden, und sie kann ehrlichgesinnte Personen, die sich noch in ihren Reihen befinden mögen, nicht mehr zurückhalten. Seit dieser Zeit sind die gesalbten Nachfolger Christi, die in der Bibel als der Überrest (die auf der Erde Übriggebliebenen) der 144 000 Königreichserben bezeichnet werden, dem Gebot, die gute Botschaft von Gottes siegreichem Königreich überall zu predigen, eifrig nachgekommen. (Matth. 24:14) Sie sind freie Menschen, und sie geben die Freiheit der Rede trotz des Widerstandes, der ihnen in jedem Land entgegengesetzt wird, nicht auf. (Joh. 8:31, 32) Sie haben erkannt, daß Gott nun die symbolischen sieben letzten Plagen, die in Offenbarung 15:1 bis 16:21 beschrieben werden, über die Erde ausgießt, bevor die buchstäblichen Vernichtungsplagen oder -schläge kommen, und sie möchten nicht durch ihr Verbleiben in Babylon der Großen einen Teil ihrer Plagen empfangen und an ihren Sünden teilhaben, denn diese Plagen werden schließlich mit ihrer vollständigen Vernichtung enden.
Gott sagt, die Sünden Groß-Babylons seien aufgehäuft bis zum Himmel. Babylon die Große hat diese Sünden im Namen der Religion begangen, und das macht alles noch schlimmer, denn sie hat diesen Berg von Sünde gegen Jehova Gott aufgehäuft, und er kann ihn nicht außer acht lassen. (Jer. 50:14; 51:9) Als Gott der Gerechtigkeit kann er ihre Ungerechtigkeit nicht bestehen oder ungestraft lassen. Eine ihrer schlimmsten Ungerechtigkeiten besteht darin, daß sie Gottes Diener, die seinen geistigen Tempel und sein geistiges Zion ausmachen, von den Tagen der Apostel an bis auf den heutigen Tag verfolgt hat. Gott wird daher an ihr noch in unserer Zeit seine Rache vollziehen, wie er in alter Zeit seinen Tempel in Jerusalem und seine Stadt Zion an Babylon rächte. — Jer. 50:28; 51:11, 35, 36.
DOPPELTE VERGELTUNG
Da Babylon ein solch gewaltiges Strafregister aufweist, befiehlt der Engel: „Erstattet ihr so, wie sie selbst erstattet hat, und tut ihr doppelt soviel, ja doppelt die Zahl der Dinge, die sie tat; in den Becher, in den sie ein Gemisch tut, tut doppelt soviel Gemisch wie sie.“ (Offb. 18:6) Er wird ihr in der von ihm bemessenen kurzen Zeit, an „e i n e m Tag“, alle Sünden, die sie im Verlauf von über viertausend Jahren gegen ihn und seine Zeugen begangen hat, vergelten. Seine Rache an ihr ist daher sehr konzentriert. Das erklärt, warum er seinen Hinrichtungsstreitkräften befiehlt, ihr das Doppelte von dem zu erstatten, was sie seinem Volk zugefügt hat, und ihr einen Becher zu trinken zu geben, der mit einem doppelt berauschenden Trunk gefüllt ist — mit Verwirrung und Betäubung hervorrufenden Schwierigkeiten, mit Sorgen, Elend, Schmerzen und Beleidigungen — und von dessen Auswirkungen sie nie mehr zum Bewußtsein kommen wird.
Manch einer mag nun denken, Jehovas Zeugen seien ungebührend hart, weil sie diese Botschaft verkündigen, aber sie haben unter Babylon viel zu leiden gehabt. Nicht nur das, sie stehen unter dem göttlichen Befehl, die bevorstehende Rache an ihr bekanntzumachen, sonst laden sie Blutschuld auf sich. Sie müssen darum ihr Warnungswerk trotz aller Proteste und Einwendungen und trotz des Widerstandes, den Babylon die Große der Verkündigung des Tages der Rache Gottes entgegensetzt, durchführen. — Hes. 33:2-6; Jes. 61:1, 2.
Wir sollten nicht denken, Jehova räche sich zu Unrecht an Babylon der Großen und seine Vergeltung sei zu groß. Wir sollten auch nicht überrascht sein über das, was Gott ihr zufügt, noch sollten wir mit diesem herzlosen Weltreich der babylonischen Religion Mitleid haben. Denken wir daran, daß Babylon die Große, wenn es auf sie ankäme, für immer als Königin auf ihrem Thron sitzen und die Menschen bedrücken würde. Gott aber, der sie richtet, ist stark. Sie hat den Gott der Zeugen Jehovas verachtet und geschmäht, in dem Gedanken, er könne ihr so etwas niemals antun. Gott befiehlt deshalb:
„In dem Maße, wie sie sich verherrlichte und in schamlosem Luxus lebte, in dem Maße geht ihr Qual und Trauer. Denn in ihrem Herzen sagt sie beständig: ‚Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und ich werde niemals Trauer sehen.‘ Darum werden an e i n e m Tag ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hungersnot, und sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden, denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark.“ — Offb. 18:7, 8.
Sie ist als Königin oder Herrin, als Herrscherin eines religiösen Weltreiches, von den ihr bedingungslos ergebenen Untertanen verehrt und verherrlicht worden. Wegen ihrer Unzucht und Lasterhaftigkeit ist sie für eine solche Stellung jedoch vollständig ungeeignet. Sie wird zu einer Witwe werden, das heißt ihrer Millionen von religiösen Untertanen, besonders ihrer Priester, Pfarrer und anderen religiösen Führer, beraubt werden. Sie wird allen Grund haben, um diese zu trauern. Nicht nur Tod und Trauer wird sie kennenlernen, sondern schließlich auch Hunger, denn sie wird all ihrer Mittel, durch die sie in schamlosem Luxus lebte, beraubt werden. Am Ende wird nichts von ihr übrigbleiben; sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt und auf diese Weise vollständig vernichtet werden, denn „unser Gott ist auch ein verzehrendes Feuer“. — Hebr. 12:29.
TRAUERNDE
Obwohl Babylon die Große so sehr gegen Gott gesündigt hat, wird es Personen geben, die um sie trauern werden, wenn sie vernichtet wird. Wer wird das sein? Es werden einige derer sein, die mit ihr Unzucht getrieben und ihretwegen gute Geschäfte gemacht haben. Wer sie sind, erfahren wir von dem Engel. Er sagt: „Und die Könige der Erde, die mit ihr Hurerei trieben und in schamlosem Luxus lebten, werden weinen und sich vor Leid über sie schlagen, wenn sie den Rauch ihres Brandes anschauen, während sie aus Furcht vor ihrer Qual in der Ferne stehen und sagen: ‚Wie schade, wie schade, du große Stadt, Babylon, du starke Stadt, denn in e i n e r Stunde ist dein Gericht gekommen!‘“ — Offb. 18:9, 10.
Da die „zehn Könige“, die durch die zehn Hörner des scharlachfarbenen Tieres dargestellt werden, sich gegen die Hure wenden und sie nackt machen, ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen, können die trauernden Könige nicht die „zehn Könige“ (zehn Hörner) des scharlachfarbenen wilden Tieres sein. Nein, es handelt sich hierbei um Könige oder politische Herrscher, die zu der Zeit, da sie noch populär war, mit ihr Hurerei trieben und mit ihr in schamlosem Luxus lebten, und die nun über den plötzlichen Wechsel des Geschehens überrascht sind, denn sie sagen in ihrer Trauer, Jehova habe „in e i n e r Stunde“ sein Urteil an ihr vollstreckt. Welchen Spaß sie doch immer mit ihr hatten! Wenn aber das Gericht wie ein Dieb kommt, können sie ihr nicht helfen; sie können sie nicht am Dasein erhalten, um sich weiterhin mit ihr auf unmoralische Weise zu amüsieren. Außerstande, etwas dagegen zu unternehmen, treten sie zurück, aus Furcht, sie müßten die feurige Qual mit ihr teilen. Sie werden deshalb nur kurze Zeit um sie trauern. Sie sind mitschuldig an ihren Verbrechen; deshalb sind sie die nächsten, die unausweichlich Qualen erleiden werden, wenn Gott sein Urteil an ihnen vollstreckt.
Der Erzengel Michael, der verherrlichte Jesus Christus, ist für die Ankündigung der Warnung verantwortlich, und er sorgt dafür, daß die bevorstehende Vernichtung Groß-Babylons möglichst weit und breit bekanntgemacht wird. Über eine Million irdischer Verkündiger kündigen sie an. Sie wird in 199 Ländern und in 164 Sprachen bekanntgemacht, nicht etwa durch die weltlichen Nachrichtenagenturen, sondern durch ernste Bibelforscher, durch Zeugen Jehovas, die die Warnung selbst beachtet haben und aus Babylon der Großen geflohen sind. Es wird jedoch nur eine Minderheit auf die Warnung hören, das heißt ihr glauben und entsprechend handeln. Ähnlich war es in den Tagen Jesu und der Apostel. Sie warnten vor der vollständigen Zerstörung Jerusalems, und obwohl ihr Werk vom organisierten Judentum bekämpft wurde, hörten die Menschen die Warnung und konnten, wenn sie wollten, Nutzen daraus ziehen. Die meisten verspotteten und verlachten jedoch die Verkündiger der Warnungsbotschaft, und als Cestius Gallus und seine römischen Legionen im Jahre 66 u. Z. die Belagerung der Stadt unterbrachen, befolgten nur die Christen die warnenden Worte Jesu: „Wenn ihr ferner die Stadt Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist. Dann sollen jene, die in Judäa sind, in die Berge zu fliehen beginnen, und die in ihrer Mitte sind, sollen hinausgehen, und jene, die sich an Orten auf dem Lande befinden, sollen nicht in sie hineingehen; denn das sind Tage, in denen nach dem Recht verfahren wird, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.“ (Luk. 21:20-22) Ganz unerwartet schlossen kurz danach die Heere des Generals Titus, des Sohnes des Kaisers Vespasian, Jerusalem ein. Während der Belagerung litten die, die sich vorher hinter Jerusalems Mauer so sicher gefühlt hatten, Hunger und fürchteten sich vor der Zerstörung ihrer Stadt. Im Sommer des Jahres 70 u. Z. erbrachen die römischen Soldaten schließlich die Mauer Jerusalems, drangen in die Stadt ein, metzelten 1 100 000 Menschen nieder und führten 97 000 als elende Gefangene weg, die dann im ganzen Römischen Reich auf den Sklavenmärkten verkauft wurden.
Laß daher, ganz gleich, was du gerade tun magst, ganz gleich, wie gern du es tun magst, und ganz gleich, wie sicher du dich in deiner Lage fühlst, die Warnung, die der Schöpfer des Universums nun weltweit ergehen läßt, nicht außer acht. Höre auf sie, erkundige dich, welche Schritte du unternehmen mußt, um aus Groß-Babylon zu fliehen, und handle dann unverzüglich, denn ihre Vernichtung steht bedrohlich nahe bevor. Es geht nicht nur um das Entrinnen, sondern auch darum, daß du aus deiner religiösen Knechtschaft befreit wirst und schließlich in der künftigen neuen Ordnung unter Gottes Königreich in Vollkommenheit leben kannst. Jehovas Zeugen sind gern bereit, dir zu helfen, die Bibel zu verstehen, damit du unter dem Einfluß der göttlichen Weisheit sofort handeln kannst.