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Müssen Schmerzen sein?Der Wachtturm 1980 | 15. Juli
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Krankheit kann eine weitere Ursache seelischer Schmerzen sein, auch wenn jemand selbst nicht krank ist. Ist es nicht erschütternd, einen Angehörigen dahinsiechen zu sehen, besonders wenn er unter großen physischen Schmerzen zu leiden hat?
Der Tod eines lieben Angehörigen oder Freundes kann auch großen seelischen Schmerz verursachen. Der israelitische König David empfand diesen Schmerz beim Tod seines Sohnes, denn er rief aus: „Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!“ (2. Sam. 19:4).
Kein normaler Mensch sehnt sich nach seelischen Schmerzen. Und bestimmt möchte niemand große physische Schmerzen haben. Wer möchte schon leiden? Wer kann aber etwas gegen die Schmerzen tun, die schon ein Bestandteil des menschlichen Lebens geworden sind?
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Eine Welt ohne Schmerzen steht bevorDer Wachtturm 1980 | 15. Juli
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Eine Welt ohne Schmerzen steht bevor
PHYSISCHE Schmerzen können jemanden auf eine Krankheit aufmerksam machen, die er sonst eine Zeitlang nicht bemerkt hätte. Dadurch wurde schon manchen Menschen das Leben gerettet. Das Wort Gottes verheißt jedoch eine Welt ohne Schmerzen. Unter göttlicher Inspiration schrieb der christliche Apostel Johannes:
„Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Ich sah auch die heilige Stadt, das Neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitgemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Dann hörte ich eine laute Stimme vom Throne her sagen: ,Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen‘“ (Offb. 21:1-4).
Hier können wir die Verheißung Gottes, daß ‘Schmerz nicht mehr sein wird’, lesen. Was bedeutet das? Wie wird die Menschheit davon betroffen werden?
ETWAS NEUES STEHT UNS BEVOR
Diese Fragen bedürfen einer Antwort. Aber jene vor 1 900 Jahren niedergeschriebenen Worte besagen viel mehr. Sie zeigen, daß uns etwas Neues bevorsteht. Betrachte einmal kurz die Bedeutung dieser Prophezeiung.
Der vorhergesagte ‘neue Himmel’ ist das himmlische Königreich Jesu Christi. Zusammen mit ihm herrschen seine „Miterben“, die hier als das „Neue Jerusalem“ bezeichnet werden (Röm. 8:14-17). Die verheißene „neue Erde“ ist nicht ein neuer Erdball. Es ist vielmehr eine geeinte und gerechte neue menschliche Gesellschaft unter dem Königreich Christi. (Vergleiche Psalm 96:1; Prediger 1:4.)
Der ‘frühere Himmel und die frühere Erde’, das vorausgegangene System, das sich durch Tränen, Tod, Trauer, Geschrei und Schmerzen auszeichnete, wird ersetzt werden. Die buchstäblichen Meere werden bestehenbleiben, nicht aber das symbolische unruhige „Meer“ gottloser Menschen.
WAS UNTER GOTTES KÖNIGREICH GESCHIEHT
Großartige Ereignisse liegen vor uns. Gott wird unter seinem Königreich ‘jede Träne von den Augen der Menschen abwischen’. Das bedeutet natürlich nicht, daß die Tränendrüsen dann keine Tränenflüssigkeit mehr erzeugen, etwas, was dem Körper von Nutzen ist. Auch wird man noch Freudentränen vergießen, denn die Erde wird mit Freude erfüllt sein.
Trauer und Geschrei werden während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi nach und nach beseitigt werden (Offb. 20:6). Deshalb werden bittere Tränen aufhören zu fließen. Was kann aber über die Beseitigung von Schmerzen gesagt werden — etwas, was ebenfalls vorhergesagt wurde?
DIE SCHMERZEN, DIE VERSCHWINDEN WERDEN
Das Empfindungsvermögen für physische Schmerzen kann nützlich sein. Es ist in der Tat lebenswichtig. Folglich kann Gottes Verheißung, daß ‘Schmerzen nicht mehr sein werden’, nicht bedeuten, daß die irdischen Untertanen des Königreiches Gottes keine Schmerzen mehr verspüren können.
Vielmehr weist die Verheißung, daß ‘Schmerzen nicht mehr sein werden’, auf die Beseitigung seelischer und krankheitsbedingter physischer Schmerzen hin. Diese Schmerzen sind die Folge von Sünde und Unvollkommenheit (Röm. 5:12; 8:21, 22). Wie werden sie ‘nicht mehr sein’? In dem Sinne, daß ihre Ursachen beseitigt sein werden.
DIE URSACHEN DER SCHMERZEN BESEITIGT
Denken wir nur über einige der Segnungen nach, deren sich die Menschheit unter Gottes Königreich erfreuen wird. Stell dir doch einmal vor, du befändest dich unter der Menschenmenge, die diese bevorstehende Welt ohne Schmerzen erleben wird. Wie wird das Leben auf der Erde sein, wenn die folgenden Ursachen von Schmerzen beseitigt worden sind?
Not und die damit im Zusammenhang stehenden seelischen Schmerzen wird es nicht mehr geben. Es wird keine Armut — in vielen Fällen ein Symptom für Not — mehr geben. Können wir davon überzeugt sein? Überlege einmal: Wäre der allmächtige Gott, dem alles Gold und Silber der Erde gehört, machtlos, um Armut auszumerzen? (Hagg. 2:8). Ohne Zweifel kann und wird der Souveräne Herr Jehova diese Ursache des Schmerzes beseitigen.
Unter Gottes Königreich wird es keinen Hunger und keine Unterernährung — beides verursacht Schmerzen — mehr geben. „Wäre ich hungrig“, sagt Jehova, „ich würde es dir nicht sagen; denn mir gehört das ertragfähige Land und seine Fülle“ (Ps. 50:12). Außerdem gibt uns Gottes Wort die Zusicherung: „Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein“ (Ps. 72:16). Bestimmt kann und wird der Schöpfer des Menschen für eine gleichmäßige Verteilung der reichlich vorhandenen Nahrungsvorräte der Erde sorgen und somit den Schmerzen, die der Hunger verursacht, für immer ein Ende bereiten.
Unterdrückung, eine weitere Ursache seelischer Schmerzen, wird es auch nicht mehr geben. Diese Zusicherung erhalten wir durch die folgenden Worte, die sich unter der Herrschaft Jesu Christi vollständig erfüllen werden: „Er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen“ (Ps. 72:12-14). Kann also irgendein Zweifel bestehen, daß die seelischen Schmerzen, verursacht durch Unterdrückung, dann vorbei sein werden?
Krankheit, eine weitere Ursache seelischer Schmerzen, wird niemals mehr den Frieden und das Glück gottergebener Familien unter Gottes Königreich zerstören. Jehova Gott hat die Macht, Krankheiten zu beseitigen (2. Mose 15:26; 23:25; 5. Mose 7:15). Sein Prophet Jesaja schrieb über eine Zeit, in der „kein Bewohner ... sprechen [wird]: ,Ich bin krank‘“ (Jes. 33:24). Für den göttlichen Arzt ist es kein unüberwindliches Problem, alle physischen und seelischen Schmerzen zu beseitigen.
Der Tod, der Schmerz verursachende große Feind der Menschheit, ‘wird nicht mehr sein’, wenn nur noch Gottes Wille im Himmel und auf der Erde geschieht (1. Kor. 15:26; Offb. 21:4; Matth. 6:9, 10). Trauer, Geschrei und Schmerz wird es bestimmt nicht mehr geben, wenn statt der traurig stimmenden Begräbnisse die Auferstehung stattfinden wird und ‘das Meer und der Hades diejenigen Toten herausgeben werden, die darin sind’ (Joh. 5:28, 29; Offb. 20:13).
WENN DU MÖCHTEST, KANNST DU DIES ERLEBEN
Ja, eine Welt ohne Schmerzen steht bevor. Auch du kannst darauf hoffen. Die Beseitigung der Schmerzen, die durch Not, Unterdrückung, Krankheit und Tod verursacht werden, gehört zu den vielen Segnungen, die die gehorsame, gottesfürchtige Menschheit dann erleben wird.
Können heute lebende Menschen ganz sicher darauf hoffen? Ja, denn eine Welt ohne Schmerzen wurde von dem Einen verheißen, der als einziger in der Lage ist, sie herbeizuführen: von Jehova, ‘dem Höchsten über die ganze Erde’ (Ps. 83:18).
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Mein Glaube an Gott stützte michDer Wachtturm 1980 | 15. Juli
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Mein Glaube an Gott stützte mich
Von Harald Abt erzählt
IM September 1940 wurde ich in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Die Offiziere der SS gaben mir einen „herzlichen“ Empfang; man drohte mir und schlug mich mehrere Male. Auf den Schornstein des in der Nähe liegenden Krematoriums hinweisend, sagte ein Offizier warnend: „Innerhalb von 14 Tagen werden Sie durch diesen zu Ihrem Jehova geschickt werden, wenn Sie an Ihrem Glauben festhalten.“
Man brachte mich dorthin, wo meine christlichen Brüder, Jehovas Zeugen, untergebracht waren, und befahl mir, mich mit nach vorn ausgestreckten Armen hinzuhocken. Vier Stunden lang mußte ich in dieser unangenehmen Stellung verharren. Wie froh war ich, als ich um 6 Uhr abends die Zeugen von ihrer harten Tagesarbeit zurückkommen sah!
Diese Zeugen erzählten mir, daß etwa 130 ihrer Brüder aufgrund unmenschlicher Behandlung im vorangegangenen Winter gestorben waren;
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