Ein himmlischer Tempel für die ganze Menschheit
ES GIBT in der ganzen Welt Tempel, von denen die Anhänger der verschiedenen Religionen glauben, ihr Gott wohne darin oder sie könnten sich dort ihrem Gott nahen und mit ihm Gemeinschaft pflegen, um seine Gunst zu erlangen. Diese Tempel sind gewöhnlich reich verziert und kosten ihre Unterstützer eine Menge Geld. Sie sind mit vergoldeten Statuen ausgestattet und mit kostbaren Edelsteinen geschmückt. Einige sind sogar vergoldet. Viele dieser Tempel haben die geistigen Bedürfnisse der Menschen jedoch nicht befriedigt, sie haben sie nicht zu dem wahren Gott geführt und sind deshalb verfallen oder sind zerstört worden.
Heutzutage suchen Millionen Menschen — auch in der Christenheit, deren Kirchen oder Andachtsstätten Gotteshäuser genannt werden — solche Tempel auf. Befriedigen sie die geistigen Bedürfnisse der Menschen, und führen sie sie zum wahren Gott? Leider nicht. Statt Frieden und Einheit herbeizuführen, haben sie Zwietracht gesät. Noch heute sind innerhalb der Religionsorganisationen heftige Auseinandersetzungen im Gange, und einige der schlimmsten Kriege waren sogenannte „heilige Kriege“. Die Religionen der Welt werden vom Nationalismus beherrscht und haben deshalb die Menschen nicht vereint und sie nicht mit dem allein wahren Gott des Universums in Verbindung gebracht.
JERUSALEMS TEMPEL
Der Tempel in Jerusalem war bestimmt ein prächtiges Gebäude. Im Unterschied zu den Tempeln weltlicher Religionen waren sein Bau und der Unterhalt seiner Priester jedoch keine große finanzielle Last für das Volk. Gott hatte den zwölf Stämmen Israels das ganze Verheißene Land gegeben. Levi, der Tempelstamm, hätte ebenfalls einen Anteil haben können. Gott bestimmte jedoch, daß dieser Stamm Priesterdienste und andere Dienste im Heiligtum leisten sollte. Die zum Stamme Levi gehörende Familie Aarons war mit dem Darbringen der Tempelopfer und dem Lehren des Gesetzes Gottes stark beschäftigt. Ihre Angehörigen waren deshalb von der Bebauung eines Landanteils befreit und lebten vom Zehnten, den die anderen Stämme abgaben. Die übrigen Stämme brachten der von Gott eingesetzten Priesterschaft lediglich das in den Tempel, was die Leviten normalerweise besessen hätten, wenn sie von Gott nicht für diesen besonderen Dienst gebraucht worden wären.
Solange ihre Priesterschaft und ihre Könige treu waren, wurden die Israeliten durch den Tempel mit Jehova Gott in Verbindung gebracht und das brachte für sie Segen und große Wohlfahrt mit sich. Als sie jedoch von der wahren Religion abfielen, setzte der Zerfall dieser Nation ein, und schließlich ließ Jehova zu, daß ihre Feinde den Tempel zerstörten.
In Israel gab es nicht Hunderte von Tempeln, die über das ganze Land verstreut waren. Es gab nur einen Tempel; er stand auf dem Berg Morija. Nach Israels Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft versammelte sich das Volk in den verschiedenen Städten in Synagogen. Diese Versammlungsstätten waren jedoch keine Tempel, sondern lediglich Stätten der Belehrung und Unterweisung im Gesetz Gottes. Nur in Jerusalem gab es einen Tempel mit einem Heiligtum, wo sich das Volk durch die dort dienenden Priester Gott nahen konnte. Mindestens dreimal im Jahr mußten alle männlichen Israeliten zum Tempel in Jerusalem hinaufziehen, und viele unternahmen die Reise noch häufiger.
E I N TEMPEL FÜR ALLE
Nun hat Gott gesagt, er würde einen Tempel für die ganze Menschheit errichten. Ein Tempel für alle, an dem die wahre Anbetung des allein wahren Gottes gepflegt würde, trüge bestimmt sehr viel zur Vereinigung der Menschheit bei. Wäre ein solcher Tempel jedoch von praktischem Nutzen? Könnten alle Menschen eine solche Stätte regelmäßig aufsuchen? Jehova Gott, der Schöpfer des Universums, ist bereits im Begriff, einen solchen Tempel zu vollenden. Er zeigte Johannes diesen Tempel in seinem vollendeten Zustand in einer Vision. Binnen kurzem wird nun dieser Tempel allen Menschen offenstehen und alle werden durch ihn Gottes Segen in vollem Maße empfangen.
Einer der sieben Engel, die die sieben Schalen mit den sieben letzten Plagen des Grimmes Gottes hatten, hatte dem Apostel Johannes zuvor das Gericht an der „großen Hure“, Babylon der Großen, der bitteren Feindin der Braut Christi, gezeigt. (Offb. 17:1-6) Es war daher sehr passend, daß ein Engel dieser Gruppe von Engeln Johannes zeigte, wer die Braut Christi ist, die Braut, die Christi wegen eine Jungfrau bleibt und die den Plagen, die über Babylon kommen, entgeht. Johannes schreibt:
„Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, die voll der sieben letzten Plagen waren, und er redete mit mir und sprach: ,Komm hierher, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen.‘ Und er trug mich in der Kraft des Geistes weg zu einem großen und hohen Berg, und er zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, welche von Gott aus dem Himmel herniederkam und Gottes Herrlichkeit hatte. Ihr strahlender Glanz war gleich einem überaus kostbaren Stein, wie ein Jaspisstein, der kristallklar leuchtet.“ — Offb. 21:9-11.
KEIN BUCHSTÄBLICHER BAU
Wir sehen, daß die geistige Tempelklasse hier als Jerusalem bezeichnet wird. Der Tempel in alter Zeit war auf dem Berg Morija in Jerusalem erbaut worden. In dieser Vision sah der Apostel Johannes kein Tempelgebäude, sondern die „heilige Stadt Jerusalem“. Da die Christenversammlung der Tempel Gottes und die Braut Christi ist, wird das Neue Jerusalem, das die Braut ist, ebenfalls als Gottes Tempel bezeichnet. (1. Kor. 6:19; 1. Petr. 2:5; Offb. 21:2) Es handelt sich dabei um einen sinnbildlichen Tempel, also nicht um einen buchstäblichen Bau oder eine buchstäbliche Stadt, sondern um einen „Bau“, dessen Grundeckstein Jesus Christus ist. Es ist eine himmlische Organisation, die aus dem Himmel herniederkommt, das heißt, die ihren wohltuenden Einfluß auf die Menschheit ausübt. Das zeigt, wie es möglich ist, daß sich alle Menschen Gottes wahrem Tempel nahen können, denn er befindet sich nicht an einem irdischen Ort, sondern im Himmel, und ist daher allen zugänglich und kann allen seine Aufmerksamkeit schenken.
Johannes beschreibt die Stadt weiter wie folgt: „Sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen waren darauf geschrieben, welche jene der zwölf Stämme der Söhne Israels sind. Von Osten waren es drei Tore und von Norden drei Tore und von Süden drei Tore und von Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt hatte auch zwölf Grundsteine, und auf ihnen standen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.“ — Offb. 21:12-14.
Der Umstand, daß auf den zwölf Toren die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels geschrieben waren, hilft uns erkennen, woraus diese symbolische Stadt besteht. Wir können erkennen, daß sie das geistige Israel darstellt, bestehend aus den 144 000 in Offenbarung 7:4-8 beschriebenen Gliedern.
Zwölf Engel standen Wache an den Toren der Stadt. Das ist für uns ein Trost, denn es gibt uns die Gewißheit, daß niemand in die Stadt gelangen wird, der nicht gerecht ist und deshalb nicht dorthin gehört. Niemand, der eine falsche Religion ausüben möchte oder diesen Tempel verunreinigen und die darin dargebrachte Anbetung verderben würde, wie es die Priester im alten Jerusalem taten, wird eingelassen.
DIE GRUNDLAGEN DES TEMPELS
Die zwölf Grundsteine der Stadtmauer trugen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Hätte Johannes die Christenversammlung bei ihrer Gründung zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. in einer Vision gesehen, dann hätte einer dieser Namen Matthias gelautet. Johannes sah in seiner Vision jedoch die vollständige, verherrlichte Versammlung Gottes im Himmel zur Zeit des Beginns der Tausendjahrherrschaft Christi. Daher stand wahrscheinlich nicht der Name Matthias dort sondern der Name Paulus, denn Paulus wurde wie die anderen elf Apostel von Jesus Christus selbst zum Apostel erwählt. (Apg. 1:15-26; 9:15; Gal. 1:1) Natürlich war der Name Judas Iskariot nicht dabei. Ein solcher Mensch könnte nicht zu der sinnbildlichen Stadt gehören, denn er liebte unredlichen Gewinn, vergötterte sich selbst und ging als „Sohn der Vernichtung“ in den „zweiten Tod“. — Joh. 17:12; Apg. 1:16-20; 1. Petr. 5:2.
Die Namen auf den Grundsteinen müßten demnach wie folgt gelautet haben: 1. Simon Petrus, 2. Andreas, 3. Jakobus, 4. Johannes, 5. Philippus, 6. Bartholomäus (Nathanael), 7. Thomas, 8. Matthäus, 9. Jakobus, der Sohn des Alphäus, 10. Taddäus (Judas, der Sohn des Jakobus), 11. Simon, der Kanaanäer, und 12. Paulus. — Matth. 10:1-4; Luk. 6:12-16; Joh. 1:45-49; Mark. 3:16-19.
Das Allerheiligste im alten Tempel in Jerusalem hatte die Form eines Würfels. (1. Kö. 6:20) Das deutete auf die Vollkommenheit und die Ausgeglichenheit des himmlischen Tempels Jehovas hin, der als ein Würfel von gewaltiger Größe dargestellt wird. Er ist dreidimensional und übertrifft somit das alte Babylon, das ebenfalls eine heilige Stadt war und nach den Aufzeichnungen des Geschichtsschreibers Herodot in Form eines Vierecks beiderseits des Euphrat gebaut war. Er ist auch weit größer als die assyrische Hauptstadt Ninive, von der Diodorus Siculus berichtet, sie sei auf einer quadratischen Grundfläche erbaut worden. Johannes gibt die Maße des himmlischen Jerusalem wie folgt an:
DIE MASSE DER STADT
„Der nun, der mit mir redete, hielt als Maßstab ein goldenes Rohr, damit er die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer messe. Und die Stadt liegt im Viereck, und ihre Länge ist so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr, zwölftausend Stadien; ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich. Auch maß er ihre Mauer, hundertvierundvierzig Ellen, nach dem Maß eines Menschen, das zugleich das eines Engels ist. Nun war der Bau ihrer Mauer Jaspis, und die Stadt war lauteres Gold gleich klarem Glas. Die Grundlagen der Stadtmauer waren mit jeder Art von kostbaren Steinen geschmückt: die erste Grundlage war Jaspis, die zweite Saphir, die dritte Chalzedon, die vierte Smaragd, die fünfte Sardonyx, die sechste Sardion, die siebente Chrysolith, die achte Beryll, die neunte Topas, die zehnte Chrysopras, die elfte Hyazinth, die zwölfte Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen; jedes der Tore bestand aus einer einzigen Perle. Und die breite Straße der Stadt war lauteres Gold, wie durchsichtiges Glas.“ — Offb. 21:15-21.
Wie lang der Maßstab in der Hand des Engels war, wird nicht gesagt, doch die Maßeinheit ist verständlich, denn die Bibel bezeichnet sie als „nach dem Maß eines Menschen“. Die Maße der Stadt sind also in uns bekannten Einheiten ausgedrückt. Offenbar maß der Engel den Umfang der Stadt, der zwölftausend Stadien oder 2400 Kilometer betrug, das heißt, daß jede Seite der Stadt 600 Kilometer lang war, und die Höhe war ebenfalls 600 Kilometer. In den Tagen des Johannes konnte nur ein Engel eine solche Höhe messen. Von der Grundfläche auf der Erde aus hätte die Stadt in Höhen gereicht, die heute als „Weltraum“ bezeichnet werden.
Die Mauer der Stadt war 144 Ellen oder 66 Meter hoch. Demnach war die Stadt 9000mal so hoch wie die Mauer, und es muß für den Apostel ein ehrfurchterweckender Anblick gewesen sein und ihm die Größe des Neuen Jerusalem so richtig vor Augen geführt und gezeigt haben, daß andere Städte im Vergleich dazu direkt flach waren.
Diese himmlische Stadt übertrifft an Schönheit und Reichtum alles, was man auf der Erde kennt. Man stelle sich das vor: eine Stadt von solchem Umfang, aus wertvollen Metallen und Edelsteinen erbaut, ja alles an ihr ist kostbar. Die geistigen Dinge, die sie darstellt, sind noch weit wertvoller. Das sollte uns zeigen, daß die Stadt in Gottes Augen sehr kostbar ist und daß sie in den Augen aller Glieder des treuen Volkes Gottes kostbar sein sollte, wenn sie von Gott aus dem Himmel, das heißt aus dem zu seiner neuen Ordnung gehörenden Himmel, herniederkommt. Von der Braut Christi wird gesagt, sie sei lieblich und rein. In gleicher Weise wird die Reinheit dieser Stadt als höchste Reinheit versinnbildlicht und ihre Gerechtigkeit durch lauteres Gold gleich klarem Glas dargestellt.
EIN PALAST GOTTES
Interessanterweise bedeutet das hebräische Wort, das in der Bibel meist mit „Tempel“ wiedergegeben wird, auch „Palast“. Da dieser Tempel Gott geweiht ist, damit er darin wohne, ist er die Wohnstätte des großen Königs des Universums, sein himmlischer Palast. Johannes sagt:
„Und ich sah keinen Tempel darin, denn Jehova Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, sowie das Lamm. Und die Stadt hat nicht nötig, daß die Sonne oder der Mond auf sie scheine, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtete sie, und ihre Lampe war das Lamm.“ — Offb. 21:22, 23.
Da die symbolische Stadt selbst ein Tempel und ein Palast ist, das heißt die Wohnung des Gottes und Königs des Universums, ist es selbstverständlich, daß es in ihr kein Tempelheiligtum gibt. Die Menschen sind es zwar gewohnt, einen Tempel oder eine Kirche aufzusuchen, um Gott anzubeten. Die 144 000 Einwohner dieser Stadt brauchen sich jedoch nicht in einen Tempel zu begeben, um sich Jehova Gott, dem Allmächtigen, zu nahen, denn er wohnt selbst in ihr durch seinen Geist. Sie können sich ihm direkt nahen. In diesem Sinne ist er gewissermaßen selbst der Tempel. Die Bewohner dieser Stadt brauchen sich ihm nicht von einem Gebäude aus zu nahen, in dem etwas wäre, was ihn darstellte. Aus ähnlichen Gründen ist das Lamm Jesus Christus der Tempel der Stadt. Im Tempel in Jerusalem diente ein Hoherpriester. Jesus Christus ist Jehovas Hoherpriester. Er ist auch als der Vermählte dieser sinnbildlichen Tempelstadt bekannt. Er ist die Grundlage oder der Eckstein des geistigen Tempels, und da der Tempel während der Tausendjahrherrschaft bestehenbleibt, wird Christus die ganze Zeit als ihr Hoherpriester amten. Er wird dafür sorgen, daß die Völker Jehova auf die ihm wohlgefällige Weise anbeten, und wird sie den Pflichten eines Priesters entsprechend in Gottes Wegen unterweisen. — Eph. 2:19-22; Offb. 20:4-6.
Im Heiligtum der Stiftshütte und des Tempels in Jerusalem spendeten Öllampen das Licht; das Allerheiligste wurde jedoch durch das von Jehova kommende Schekina-Licht erleuchtet. Eine irdische Stadt benötigt bei Tag das Sonnenlicht und bei Nacht das Licht des Mondes oder künstliches Licht. Das Neue Jerusalem ist jedoch eine himmlische Stadt. Da Jehova Gott sein Licht und das Lamm seine Lampe ist, braucht es keine solchen Lichtspender, ja weder Sonne noch Mond.
LICHT FÜR DIE NATIONEN
Die Nationen auf der Erde benötigen jedoch die Sonne und den Mond, und sie benötigen auch das vom himmlischen Jerusalem ausgehende geistige Licht. Das wird in der Offenbarung wie folgt beschrieben: „Und die Nationen werden mittels ihres Lichtes wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden überhaupt nicht geschlossen werden bei Tag, denn Nacht wird es dort nicht geben. Und sie werden die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen in sie bringen.“ — Offb. 21:24-26.
Die Bewohner der Erde werden von dieser himmlischen Stadt geführt und geleitet werden. Die Bibel wird ihnen völlig verständlich gemacht, und die Buchrollen, die noch geschrieben und die Gottes gerechte und lehrreiche Richtlinien sowie seine Gesetze und Anweisungen enthalten werden, werden so deutlich erklärt werden, daß sie von niemandem aus Unwissenheit verletzt werden können. Der geistige Tempel wird seinem vorgesehenen Zweck dienen. Er wird die Menschheit in das richtige Verhältnis zu Gott bringen, so daß sie auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt, wandeln können, ohne zu straucheln. Durch diesen Tempel, bestehend aus dem Samen Abrahams, werden tatsächlich alle Familien und Nationen der Erde gesegnet werden. — 1. Mose 12:3; 22:18.
Wer sind die Könige der Erde, die ihre Herrlichkeit in diese himmlische Stadt, in das Neue Jerusalem, bringen? Bestimmt nicht die Könige der politischen Nationen. Die vorhergehenden Kapitel der Offenbarung haben gezeigt, daß zu der Zeit, da sich Jehovas Stadt der Menschheit darstellt, die Könige der Erde in der Schlacht von Har-Magedon bereits beseitigt worden sein werden. Seit den Tagen der Könige von Juda hat Jehova Gott keine Könige mehr in ihr Amt eingesetzt, außer Jesus Christus und seine 144 000 Weltbesieger, die mit Christus als himmlische Könige für tausend Jahre herrschen werden. (Offb. 5:8-10) Während ihres Erdenlebens dienten diese ausschließlich Jehova Gott, bewahrten ihm gegenüber ihre Lauterkeit und setzten ihr Leben für die Unterstützung seiner universellen Souveränität ein. Sie waren keine Könige, solange sie auf der Erde lebten. Sie wurden hier geprüft und erprobt. Als Könige und Priester im Himmel werden sie eifrig bemüht sein, ihre von Gott kommende Herrlichkeit in die heilige Stadt, in das Neue Jerusalem, zu bringen, um die königliche Organisation zum Ruhme Gottes zu verherrlichen und Gottes universelle Souveränität zu unterstützen. (1. Kor. 15:24-28) Unter der Herrschaft dieser gottgefälligen Regierung wird Jehovas Vorhaben — das darin besteht, die Erde zu einem Paradies zu machen, in dem alles vollkommen ist — zum ewigen Nutzen der Menschheit durchgeführt werden.
AUSWIRKUNGEN FÜR DIE MENSCHHEIT
Die Menschen werden auf alle diese Dinge so reagieren, daß dadurch die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen der Erde in diese himmlische Stadt gebracht werden. Sie werden nicht mehr an die früheren nationalen und religiösen Unterschiede denken, und die Ausübung der wahren Anbetung Jehovas und die Treue zu seiner himmlischen Regierung werden Gott ihr von Herzen kommendes Lob und ihre Dankbarkeit einbringen und unter ihnen echte Liebe hervorrufen und zu wahrem Frieden führen.
Heute unterordnen sich die Christen den „obrigkeitlichen Gewalten“, den politischen Regierungen dieser Welt, nur bedingt, weil sie sich vor allem Gott unterordnen müssen. Dann werden sie sich jedoch Gottes messianischer Regierung vollständig unterordnen, denn der Tempel, der Mittelpunkt der Anbetung, wird auch der Palast des Königs des Universums sein. Die Nationen werden sich der Herrschaft dieser Regierung freudig unterordnen. Da sie ihre Herrlichkeit immer besser erkennen, werden sie mit der Zeit nicht mehr an die Herrlichkeit der gegenwärtigen politischen Regierungen der Nationen denken. Die Völker der Erde werden ihr Vertrauen für immer auf Gottes messianische Regierung setzen. Keine Politik, keine falsche Religion noch irgendeine Spur von Korruption wird je in Gottes Heiligtum, die heilige Stadt, eindringen: „Doch etwas Unheiliges und irgend jemand, der Abscheuliches und Lüge verübt, wird keinesfalls in sie eingehen, nur jene, die in der Lebensbuchrolle des Lammes eingeschrieben sind.“ (Offb. 21:27) Die Könige, die „über die neue Erde“ herrschen werden, verdienen das volle Vertrauen der Bewohner dieser Stadt.
Wenn wir den wahren Gott in seinem Tempel anbeten und zu den Nationen gehören möchten, die im Lichte des Neuen Jerusalem wandeln, müssen wir uns jetzt dem Buch zuwenden, das uns über die Wirksamkeit des himmlischen Tempels Gottes berichtet. Dieses Buch belehrt uns unmißverständlich darüber, was wir tun müssen, um zu den ersten der Nationen zu gehören, die im Lichte der heiligen Stadt wandeln werden. Es hilft uns sowohl der Vernichtung zu entgehen, die über die falschen Religionen und über die politischen Systeme dieser Welt kommen wird, als auch von dem lebengebenden Wasser zu trinken, das vom Tempel hervorfließt. Jehova hat nun durch seinen Messias die Macht übernommen und als König zu herrschen begonnen. Er hat den Bau des Tempels beinahe vollendet. Anhand einer herrlichen Beschreibung des ehemaligen Berges Zion zeigt uns der Psalmist, was wir tun sollten, wenn er sagt:
„Groß ist Jehova und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge. Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion, an der Nordseite, die Stadt des großen Königs. Gott ist bekannt in ihren Palästen als eine hohe Feste. Umgehet Zion und umkreiset es, zählet seine Türme; betrachtet genau seine Wälle, mustert seine Paläste, damit ihr’s erzählet dem künftigen Geschlecht! Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewiglich! E r wird uns leiten bis an den Tod.“ — Ps. 48:1-3, 12-14.
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Das Neue Jerusalem, wie es der Apostel Johannes sah