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Fragen von LesernDer Wachtturm 1965 | 1. März
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nicht zu, daß dieser ihn anbetete, sondern forderte ihn auf, Gott anzubeten. — Offb. 19:10; 22:8, 9.
Allioli gibt mit „anbeten“ in Matthäus 28:9 das griechische Verb proskynéo wieder. Dieses griechische Verb erscheint schon in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften. Wir begegnen ihm in der Septuaginta unter anderem in 1. Mose 23:7. Nach Alliolis Übersetzung lautet dieser Text: „Da stand Abraham auf und neigte sich vor dem Volke des Landes, nämlich den Söhnen Heths.“ Die Polyglotten-Bibel („Die Heilige Schrift in übersichtlicher Nebeneinanderstellung des Urtextes, der Septuaginta, Vulgata und Luther-Übersetzung“) zeigt, daß hier das griechische Verb proskynéo nicht bedeutet, daß Abraham das Volk des Landes, die Kinder Heths, angebetet hätte, denn die deutsche Übersetzung des Septuaginta-Textes lautet: „Da stand Abraham auf und bückte sich vor dem Volke des Landes, nämlich vor den Kindern Heth.“
Trinitarier, die Matthäus 28:9 nach Alliolis oder einer anderen von der Dreieinigkeitslehre beeinflußten Übersetzung anführen, um ihre Behauptung, man müsse Jesus als einen Teil der Dreieinigkeit anbeten, zu begründen, stützen sich somit auf ein sehr schwaches Argument. Allioli gibt das griechische Verb proskynéo an allen Stellen, außer in Matthäus 18:26 und Offenbarung 3:9, mit „anbeten“ wieder. In Matthäus 18:26 wird von dem Knecht, der seinem Herrn zehntausend Talente schuldete, berichtet: „Da fiel der Knecht vor ihm nieder, bat ihn, und sprach: Hab Geduld mit mir! ich will dir alles bezahlen.“ Nach Offenbarung 3:9 sagte Jesus zu seinen Nachfolgern: „Siehe, ich will dir etliche geben von der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen, und es nicht sind, sondern lügen; siehe, ich will machen, daß sie kommen, und dir zu Füßen fallen, und erkennen, daß ich dich liebe.“ Die Übersetzer der King-James-Version verwandten selbst an diesen beiden Stellen den Ausdruck „anbeten“. Das zeigt, wie haltlos das Argument der Trinitarier ist, denn selbst sie werden kaum behaupten wollen, die Nachfolger Jesu würden von jemandem angebetet, wie das nach ihrer Wiedergabe von Offenbarung 3:9 der Fall wäre.
Die unterschiedliche Wiedergabe des griechischen Verbs proskynéo ist auch berechtigt, denn in der Septuaginta wird mit diesem Wort das hebräische Verb schahháh wiedergegeben, und dieses Verb erscheint zum Beispiel in 1. Mose 23:7. Allioli gibt dieses hebräische Wort schahháh unter anderem mit „sich zur Erde neigen, niederdrücken, bitten, niederfallen, sich neigen, tiefste Verehrung erweisen und anbeten“ wieder. Da das griechische Verb proskynéo dem hebräischen schahháh entspricht, braucht es im Deutschen also nicht immer so wiedergegeben werden, als hätte es nur den Sinn von Anbetung, die Jehova Gott, dem Höchsten, dargebracht wird.
Andere Übersetzer berücksichtigten diesen Umstand. So lautet zum Beispiel Matthäus 28:9 nach Luther: „Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu ihm und umfaßten seine Füße und fielen vor ihm nieder.“ Franz Sigge (1958) gibt diesen Text wie folgt wieder: „Und siehe, Jesus begegnete ihnen und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten zu Ihm, umfaßten Seine Füße und huldigten Ihm.“ Diese und andere Übersetzungen zeigen somit, daß „anbeten“ in diesem Fall für proskynéo nicht zutreffend ist. Richtig wiedergegeben, besteht zwischen Matthäus 28:9 und der Lehre der Zeugen Jehovas, daß nur Jehova angebetet werden dürfe, Jesus dagegen nicht, kein Widerspruch.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1965 | 1. März
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Jehova erschuf den Menschen so, daß er von seinem Schöpfer abhängig sein sollte. Obwohl mit einem freien Willen ausgestattet, sollte der Mensch nicht unabhängig, sondern auf Jehova und auf seine Belehrung und Führung angewiesen sein. Da der Mensch so geschaffen wurde, muß sich ihm sein unsichtbarer Gott offenbaren und ihn über sein Vorhaben und seine Anforderungen unterweisen. Da Jehova aber die Fassungskraft des Menschen kennt und weiß, daß er Neues nur in begrenztem Maße aufnehmen kann, hat er die Wahrheiten über sein Vorhaben nicht auf einmal, sondern allmählich geoffenbart. Der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts offenbarte er viele neue Wahrheiten. Auch dem Überrest seiner gesalbten Zeugen von heute hat er viele neue Wahrheiten geoffenbart, und seine Zeugen sind auch eifrig bemüht, diese Wahrheiten anderen kundzutun. Ein Mittel, das ihnen dabei große Dienste leistet, ist die Zeitschrift Der Wachtturm. Darum bieten sie im März überall, wo sich die Gelegenheit ergibt, ein Jahresabonnement auf diese Zeitschrift zusammen mit drei bibelerklärenden Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM (Österreich S 26; Schweiz 5 Fr.; Luxemburg 50 lfrs) an.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
4. April: Stellst du die Gottesanbetung allem voran? §§ 1—31. Seite 132.
11. April: Stellst du die Gottesanbetung allem voran? §§ 32—43, ferner: Du mußt dich heute endgültig entscheiden. Seite 139.
18. April: Bete den Gott der Auferstehung an. Seite 147.
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