Kapitel 14
An den Engel in Laodicea
1. Wann wurde die Stadt Laodicea gegründet, und woher hatte sie ihren Namen?
DIE Stadt Laodicea hatte ihren Namen von der Frau des Seleukidenherrschers Antiochus II., der der Enkel des Feldherrn Seleukos Nikator war und mit der Zeit Theós, „Gott“, genannt wurde. Im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gründete er Laodicea und gab der Stadt ihren Namen.a
2. (a) Wo lag Laodicea, und was war an der Stadt bemerkenswert? (b) Wann schon gab es in Laodicea eine Versammlung?
2 Die im westlichen Teil von Kleinasien günstig gelegene Stadt wurde wohlhabend. Es war eine gewerbetreibende Stadt und auch ein Mittelpunkt des Bankwesens, und ihre Bankiers hatten Geschäftsverbindungen im ganzen Römischen Reich. Sie war wegen des Kultes Äskulaps, des Gottes der Heilkunde, bekannt und hatte passenderweise eine Lehranstalt für Medizin. Auch wurde dort eine berühmte Augenarznei hergestellt, bekannt als phrygischer Puder. Da die Stadt jedoch keine ständige Wasserversorgung hatte, mußte das Wasser von heißen Quellen aus einiger Entfernung dorthin geleitet werden, und bis es den Stadtrand erreicht hatte, war es wahrscheinlich lauwarm. Die Stadt hatte Straßenverbindungen nach Ephesus und Pergamon, wo sich zwei der „sieben Versammlungen, die in dem Bezirk Asien sind“, befanden. (Offenbarung 1:4, 11, 20; 2:1, 12) Zu der Zeit, da der Apostel Paulus an die Christen in Kolossä schrieb, etwa 60/61 u. Z., gab es in Laodicea eine Versammlung. — Kolosser 2:1; 4:13-16.
3—5. (a) Hatte die Versammlung in Laodicea während ihres Bestehens irgendeinen apostolischen Brief erhalten? (b) Was zeigt die Botschaft Christi an den „Engel“ von Laodicea über den Zustand der dortigen Versammlung?
3 Während der Jahrzehnte, die seit ihrer Gründung vergangen waren, war die Versammlung in jener materiell wohlhabenden Stadt Laodicea in schweren geistigen Verfall geraten. Zweifellos bestand ein großer Unterschied zwischen dem Brief, den die „Versammlung der Laodiceer“ von dem Apostel Paulus empfangen hatte, und dem Brief, den der Apostel Johannes an den „Engel“ oder Aufseher jener Versammlung senden sollte. (Kolosser 4:16) In diesem Brief, dem siebenten und letzten der Briefe, die um das Jahr 96 u. Z. an die „sieben Versammlungen, die in dem Bezirk Asien sind“, diktiert wurden, ist kein Wort des Lobes für den „Engel“ von Laodicea enthalten. Hier folgt, was dem Apostel Johannes gesagt wurde:
4 „Und dem Engel der Versammlung in Laodicea schreibe: Diese Dinge sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: ,Ich kenne deine Taten, daß du weder kalt noch heiß bist. Ich wünsche, du wärest kalt oder heiß. Weil du nun lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Munde ausspeien. Weil du sagst: „Ich bin reich und habe Reichtum erworben und benötige gar nichts“, aber nicht weißt, daß du elend und bemitleidenswert und arm und blind und nackt bist, so rate ich dir, von mir durch Feuer geläutertes Gold zu kaufen, damit du reich werdest, und weiße äußere Kleider, damit du bekleidet werdest und die Schande deiner Nacktheit nicht kundwerde, und Augensalbe, um deine Augen einzureiben, damit du sehest.‘ “
5 „ ,Alle, zu denen ich Zuneigung habe, tadle ich und nehme sie in Zucht. Sei also eifrig und bereue. Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, will ich in sein Haus kommen und das Abendessen mit ihm einnehmen und er mit mir. Wer siegt, dem will ich gewähren, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt.‘ “ — Offenbarung 3:14-22.
6. (a) Vergleiche die materielle Lage der Versammlung von Laodicea mit derjenigen in Smyrna. (b) Was benötigte die Versammlung von Laodicea?
6 In scharfem Gegensatz zu der Versammlung in Smyrna (etwa 180 Kilometer nordwestlich), die materielle Armut litt, aber geistigen Reichtum besaß, war die Versammlung von Laodicea materiell reich, aber geistig arm. Statt des buchstäblichen Goldes, mit dem die Bankiers von Laodicea handelten, statt der Kleider aus glänzender schwarzer Wolle, die die örtlichen Kleiderfabrikanten herstellten, statt der Tabletten oder des Puders, den die örtlichen Heilkundigen für die buchstäblichen Augen herstellten, statt des kochendheißen Heilwassers aus den heißen Quellen im nahe gelegenen Hierapolis benötigte die Versammlung von Laodicea solche Dinge in geistiger Hinsicht. Sie benötigte wirkliches, christliches Gold, um ihre Persönlichkeit zu bereichern, die weißen äußeren Kleider, die ihr ein untadeliges, christliches Aussehen geben würden, und zwar ohne unchristliche Merkmale, die so schändlich wären wie körperliche Nacktheit. Sie benötigte eine geistige Augensalbe, die aufgetragen werden mußte, um ihre Blindheit gegenüber biblischen Wahrheiten und christlichen Verpflichtungen zu beseitigen. Sie konnte diese Dinge von demjenigen, der an die Tür klopfte, kaufen, wenn sie ihn gastfreundlich aufnahm. Sie mußte belebend heiß oder erfrischend kalt werden; sie durfte nicht lau bleiben.
7. (a) In welchem Zustand, materiell gesehen, war die Christenheit nach dem Ersten Weltkrieg? (b) Welchen Fragen stand die Christenheit gegenüber, da sie vorgab, Christus zu gehören?
7 Ebenso war es mit dem gesalbten Überrest der Versammlung Christi im Nachkriegsjahr 1919 u. Z. Damals bestand für den gesalbten Überrest Gott hingegebener, getaufter Christen und für diejenigen, die lediglich vorgaben, Christen zu sein, und der sektiererischen Christenheit angehörten, das dringende Bedürfnis, Dingen, die mit dem wahren Christentum zu tun hatten, den richtigen Wert beizumessen. Trotz der mehr als vier Jahre des Ersten Weltkrieges blieb die Christenheit materiell reich, und sie war im Begriff, ihren Reichtum an Geld, Land und Eigentum und ihre politische Macht in der Nachkriegszeit zu vermehren. Aber war sie reich an wirklichen, christlichen, geistigen Reichtümern? Ob sie nun danach trachten würde? Sie hatte ihr religiöses Äußeres stark verunreinigt, da sie für den blutigen Ersten Weltkrieg verantwortlich gewesen war und ihn unterstützt hatte. Ob sie ihr religiöses Äußeres reinigen würde, damit es den apostolischen, biblischen Lehren, Regeln und Grundsätzen entspräche? Ob sie ihre weltlichen Gewohnheiten bereuen würde? Ob sie sich geistige „Augensalbe“ auftragen lassen würde, damit sie den Unterschied zwischen menschlichen Überlieferungen und biblischen Wahrheiten sowie die nun eintretenden Erfüllungen biblischer Prophezeiungen sehen und auch erkennen könnte, was diese bedeuten und was Gott jetzt von Christen auf der Erde getan haben möchte?
8. (a) Welcher Situation stand der wahre, gesalbte Überrest zu jener Zeit gegenüber? (b) Was wünschte und benötigte er?
8 Der gesalbte Überrest mußte, obwohl er von der Christenheit getrennt und abgesondert war, denselben Streitfragen dieser „Zeit des Endes“ gegenübertreten wie die Christenheit. (Daniel 12:1-4) Der Überrest mußte sich unverzüglich von jeglicher geistigen Lauheit, die sich für ihn aufgrund der Verfolgungen und Prüfungen und Gefahren der Tage des Ersten Weltkrieges ergeben haben mochte, frei machen. Mochte Christus die Christenheit als unbekömmlich aus seinem Munde ausspeien, aber der gesalbte Überrest wollte nicht, daß ihm dies wegen irgendwelcher Lauheit gegenüber dem Willen und Werk Gottes und gegenüber Gottes Offenbarungen der Wahrheit in dieser „Zeit des Endes“ widerfuhr. Der Überrest durfte nicht den materialistischen Zeiten unterliegen, die nun einsetzten, als die Welt das gegenwärtige System der Dinge wiederaufbaute, das durch den Ersten Weltkrieg so furchtbaren Schaden erlitten hatte. Materielle Reichtümer, die die Glieder des gesalbten Überrestes noch gehabt haben mögen, waren nicht das, worauf sie sich verlassen konnten, als ob es alles sei, was für ehrenhafte Christen nötig wäre. Waren sie geistig arm? Mußten sie den Rat Christi annehmen und von ihm wahren Reichtum kaufen, christliches, „durch Feuer geläutertes Gold“, das den bevorstehenden feurigen Zeiten standhalten würde? So zu handeln bot Sicherheit.
9. (a) Wie war damals bei Christi geistigen Brüdern eine gewisse ‘Schande der Nacktheit’ offenbar? (b) Auf welche Weise sollten sie weiße äußere Kleider „kaufen“?
9 Wie war es ferner mit den äußeren Kleidern des christlichen Bekenntnisses und der christlichen Persönlichkeit, die der Überrest trug? Diese Kleider waren durch seine Kompromisse und sein Versagen während des Ersten Weltkrieges etwas beschmutzt worden. Wie bei der alten Versammlung von Laodicea und ihrem „Engel“ gab es eine gewisse „Schande deiner Nacktheit“, die offenbar geworden war und die es erforderlich machte, daß er vor Gott bereute. Um eine solche Nacktheit zu beseitigen, mußten die Überrestglieder von dem verherrlichten Jesus Christus geistige „weiße äußere Kleider“ kaufen, durch die sie als untadelige Christen gekennzeichnet und kenntlich gemacht würden. Wie konnten sie solche weißen äußeren Kleider „kaufen“? Nicht mit materiellem Gold, sondern dadurch, daß sie mit erneuter Ergebenheit dem Beispiel Christi folgten und entschlossen waren, inmitten der politischen und militärischen Auseinandersetzungen der Welt an der wahren, christlichen Neutralität festzuhalten. Dies taten sie, wie es die Geschichte beweist. Während des Zweiten Weltkrieges, der zwanzig Jahre später begann, beschmutzten sie nicht diese ‘weißen äußeren Kleider’. Nein, auch nicht in späteren Auseinandersetzungen!
„AUGENSALBE“ VON DEM ‘TREUEN UND WAHRHAFTIGEN ZEUGEN’
10. (a) Wo stand Christus damals, im Jahre 1919 u. Z., in bezug auf den gesalbten Überrest? (b) Wofür wurden dem Überrest die Augen geöffnet, aber weshalb mußte er dennoch „Augensalbe“ von Christus kaufen?
10 Mußte der gesalbte Überrest geistige Augensalbe kaufen? Ja, und zwar nicht von der politisch und religiös gespaltenen Christenheit, sondern von dem nun regierenden Jesus Christus. Er war zu Gottes geistigem Tempel gekommen und stand gewissermaßen an der Tür des Überrestes und klopfte an, um gastfreundlich zu dem Überrest als zu seiner Versammlung hereingelassen zu werden. Dadurch, daß der Überrest die Philosophien und menschlichen Überlieferungen der Christenheit und des Heidentums aufgegeben hatte, waren ihm bereits die Augen geöffnet worden, so daß er viele Wahrheiten der Heiligen Schrift verstehen und Gottes Vorhaben, Gottes Organisation und Gottes Werk, das nun zu tun war, erkennen konnte. Aber seine Augen waren noch für vieles blind, was mit Gottes geschriebenem Wort und mit seinem Willen und Vorhaben sowie mit dem Werk für Christi wahre Nachfolger in der „Zeit des Endes“ zu tun hatte, die im Jahre 1914 u. Z. begonnen hatte. Viele biblische Wahrheiten sollten nun geoffenbart werden. Es war nun soweit, daß sich biblische Prophezeiungen erfüllen und dadurch richtig verstanden werden sollten. Es mußte erkannt werden, daß Gott eine theokratische Organisation hat, und es mußte danach gehandelt werden. Das fortschreitende Werk, das Gott für den Überrest in dieser „Zeit des Endes“ vorgesehen hatte, mußte gesehen und aufgenommen werden. — Daniel 12:4-10.
11, 12. (a) Wie ‘kaufte’ der Überrest diese geistige Augensalbe, und wofür öffnete sie ihm die Augen? (b) Auf welche Weise ahmte er das Beispiel und die Worte seines Führers, Jesu Christi, nach?
11 Außer allem Zweifel bestand die Notwendigkeit, von dem unsichtbar gegenwärtigen Jesus Christus die geistige Augensalbe zu kaufen und dem Überrest die Augen des geistigen Unterscheidungsvermögens damit einzureiben. Dies erforderte, daß er unmittelbar die Heilige Schrift studierte wie nie zuvor, indem er betete, daß Gottes heiliger Geist ihn durch Christus leiten, ihm die Augen öffnen und seine Entscheidungen und seinen Wandel lenken möge. Die Geschichte des vergangenen halben Jahrhunderts berichtet, daß der Überrest dies tat und daß sein geistiges Sehvermögen auf bemerkenswerte Weise erhellt wurde. Zur gegebenen Zeit erkannte er die Notwendigkeit, sich von der Christenheit zu unterscheiden, indem er einen Namen annahm, der eine biblische Grundlage hatte. Daher nahm er im Jahre 1931 durch Resolutionen, denen in der ganzen Welt zugestimmt wurde, den mit großer Verantwortung verbundenen Namen Jehovas Zeugen an. (Jesaja 43:10-12; 44:8) Auf diese Weise waren die Überrestglieder bestrebt, ihren Führer, Jesus Christus, nachzuahmen, indem sie selbst das waren, als was er sich in seinen Eröffnungsworten gegenüber dem „Engel der Versammlung in Laodicea“ bezeichnete. Gemäß Offenbarung 3:14 sagte er:
12 „Diese Dinge sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.“ Beachte die Worte „der treue und wahrhaftige Zeuge“. Von wem oder wovon war Jesus Christus ein Zeuge? (Offenbarung 1:5) Gemäß seinen eigenen Worten war er ein Zeuge seines himmlischen Vaters, Jehovas Gottes, des Allmächtigen, und auch von Gottes Königreich sowie davon, daß es das göttliche Mittel dafür ist, Gottes Namen zu heiligen und dafür zu sorgen, daß sein Wille auf unserer Erde getan wird, wie er auch im Himmel getan wird. (Johannes 18:36, 37; 1. Timotheus 6:13) Er sandte seine Jünger aus, damit sie „Zeugen“ wären. (Apostelgeschichte 1:6-8) Er sagte seinen Jüngern voraus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:14; Markus 13:10) Über allen anderen Geschöpfen verdient Jesus Christus den Titel „der treue und wahrhaftige Zeuge“, und er wendet ihn auf sich an.
„DER AMEN“ UND DIE ERSTE „SCHÖPFUNG“
13, 14. (a) Welche Bedeutung hat das Wort „Amen“? (b) Wie zeigen der Apostel Paulus und Jesus Christus selbst, daß Jesus das personifizierte „Amen“ ist?
13 Er sprach von sich auch als von dem „Amen“. Wieso ist er das personifizierte „Amen“? Es ist wohlbekannt, daß am Ende von Gebeten, die im Namen Jesu Christi an Jehova Gott gerichtet werden, das Wort Amen mit Recht hinzugefügt wird. (1. Korinther 14:16) Es hat die Bedeutung „Gewiß!“ oder „So sei es!“ In Jesaja 65:16 wird Jehova gemäß dem hebräischen massoretischen Text der „Gott des Amen“ genannt, und einige Bibelübersetzungen geben dies mit „Gott der Wahrheit“, „Gott der Treue“ oder ‘wahrer Gott’ wieder (EBF; CHB; EB; vEß; NW). Dies zeigt an, daß das Wort Amen eine Bekräftigung oder Gewähr dafür ist, daß etwas wahr ist oder ganz bestimmt eintreten und verwirklicht werden wird. Gott hat seinen treuen Sohn als ein „Amen“ für alle in seinem Wort gegebenen göttlichen Verheißungen ausgesandt. „Denn“, so heißt es in 2. Korinther 1:20, „so viele Verheißungen Gottes es auch gibt, sie sind durch ihn zum Ja geworden. Daher wird auch durch ihn das Amen gesagt, Gott zur Herrlichkeit durch uns.“ Folglich wird ein Gebet, das Gott nicht durch Jesus Christus dargebracht wird, nicht erhört, denn Jesus sagte zu seinen Aposteln:
14 „Was irgend ihr den Vater in meinem Namen bittet, [wird] er euch [geben].“ „Wenn ihr den Vater um etwas bittet, so wird er es euch in meinem Namen geben. Bis zur gegenwärtigen Zeit habt ihr um gar nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollgemacht werde.“ „Um was immer ihr auch in meinem Namen bittet, ich will es tun, damit der Vater in Verbindung mit dem Sohn verherrlicht werde. Wenn ihr um etwas in meinem Namen bittet, will ich es tun.“ — Johannes 15:16; 16:23, 24; 14:13, 14.
15. Was wird uns hinsichtlich der gesamten Offenbarung dadurch garantiert, daß Jesus Christus „der Amen“ ist?
15 Passenderweise schloß der Apostel Johannes daher die Niederschrift des Buches der Offenbarung mit den Worten ab: „ ‚Amen! Komm, Herr Jesus!‘ Die unverdiente Güte des Herrn Jesus Christus sei mit den Heiligen.“ (Offenbarung 22:20, 21) Dementsprechend wird zu Anfang dieses Buches erwähnt, daß es „eine Offenbarung von Jesus Christus“ ist, „die Gott ihm gab, um seinen Sklaven die Dinge zu zeigen, die in kurzem geschehen sollen“. (Offenbarung 1:1) Daß Jesus Christus „der Amen“ ist, garantiert, daß alles, was seinen christlichen Sklaven in der Offenbarung gezeigt wird, ganz bestimmt geschehen wird, und zwar „in kurzem“. Was von dieser Offenbarung noch nicht eingetreten ist, wird „in kurzem“ geschehen.
16. Wie können wir beweisen, daß Jesus als er sagte, er sei der „Anfang der Schöpfung Gottes“, nicht sagte, er sei der „Anfänger“ oder „Urheber“?
16 Aber sagte der verherrlichte Jesus Christus in der Botschaft an den „Engel“ der Versammlung in Laodicea wirklich, er sei „der Anfang der Schöpfung Gottes“? (Offenbarung 3:14, Lu; EB; Her; ZB; NW) Sagte er in der Sprache, in der er zu dem Apostel Johannes redete, wirklich, er sei „der Anfang“ und nicht vielmehr „der Anfänger“ der Schöpfung Gottes? In der Sprache, in der Johannes die Offenbarung niederschrieb, lautet das griechische Wort arché. Dieses Wort kommt siebenundfünfzigmal (57mal) im griechischen Text der Luther-Bibel vor, wird aber nie mit „Anfänger“ oder „Urheber“ übersetzt. In all seinen biblischen Schriften (einem Evangelium, drei Briefen und der Offenbarung) gebrauchte der Apostel Johannes das griechische Wort arché zweiundzwanzigmal (22mal), und zwar fast jedesmal in der Bedeutung „Anfang“. Allein in der Offenbarung gebrauchte er dieses griechische Wort viermal (4mal), und in drei Fällen (Offenbarung 1:8; 21:6; 22:13, Lu) bringt Johannes es als Gegensatz zum „Ende“. Es ist also nicht konsequent, wenn man meint, in Offenbarung 3:14 würde der Apostel Johannes dem Wort arché auf einmal die Bedeutung „Anfänger“ oder „Urheber“ statt „Anfang“ geben.
17. (a) Wie können wir durch andere Schriftstellen beweisen, daß Jesus der Ursprüngliche war, den Gott erschuf und daß er daher Leben von Gott empfing? (b) Wie wird das griechische Wort arché in demselben Sinn gebraucht, wenn es von Jesus heißt, er sei der „Erstgeborene aller Schöpfung“ und der „Erstgeborene aus den Toten“?
17 Andere Schriftstellen, sowohl in den Schriften des Johannesb als auch in anderen Büchern der Bibel, beweisen, daß Jesus Christus der „Anfang“ der ganzen Schöpfung Gottes oder Gottes „ursprüngliche“ Schöpfung ist. Jesus sprach von sich immer als von dem Sohn Gottes, wodurch bewiesen wird, daß er das Leben von Gott als von seinem himmlischen Vater empfing und somit einen Lebensanfang als der ‘einziggezeugte Sohn’ Gottes hatte. (Johannes 10:36; 3:16; 5:26) Auch steht in Kolosser 1:15, 18 (Me), daß er „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung“, ist. „Ferner ist er das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde: er ist der Anfang [arché], der Erstgeborene aus den Toten, er, der in allen Beziehungen den Vorrang haben sollte.“ Der „Erstgeborene aus den Toten“ zu sein bedeutet für ihn, daß er einst tot war, und der „Erstgeborene aller Schöpfung“ zu sein bedeutet für ihn, daß er selbst von seinem himmlischen Vater erschaffen wurde. — Offenbarung 1:5, 17, 18; Apostelgeschichte 2:22-32.
18. (a) Zeige anhand von Schriftstellen, wer der Schöpfer ist. (b) Wie wurde der Sohn Gottes von seinem Vater in Verbindung mit der Schöpfung gebraucht? (c) Warum kann Jesus Christus das älteste der Geschöpfe Gottes genannt werden?
18 Nicht auf Jesus Christus, sondern auf Gott wendet der Apostel Petrus den Titel „Schöpfer“ in 1. Petrus 4:19 an. Zu diesem allmächtigen Gott, der auf seinem himmlischen Thron sitzt, sagen die Geschöpfe im Himmel: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der allmächtige Gott, der da war und der da ist und der da kommt!“ „Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Preis und die Ehre und die Macht zu empfangen; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie da und sind sie geschaffen worden.“ (Offenbarung 4:8-11, Me) Zu diesem allmächtigen Gott, dem Schöpfer, kommt Jesus Christus, das Lamm Gottes, um die geheimnisvolle Buchrolle aus der Rechten dessen zu nehmen, der auf dem himmlischen Thron sitzt. (Offenbarung 5:1-10) Bei diesem allmächtigen Gott, dem Schöpfer, schwört der Engel gemäß Offenbarung 10:5, 6. Wenn man all dies berücksichtigt, so geht aus der Bibel selbst deutlich hervor, daß Jesus Christus, der Sohn Gottes, nicht der Schöpfer ist, sondern daß sich Gott, der Allmächtige, der Schöpfer, seines einziggezeugten Sohnes bediente, um alle anderen Geschöpfe oder Schöpfungswerke zu erschaffen. (Johannes 1:1-3; Epheser 2:10, 15; 3:9; Kolosser 1:16, 17; Offenbarung 19:13) Jesus Christus ist das älteste der Geschöpfe Gottes, denn er ist der Anfang der Schöpfung Gottes.
19. (a) In welcher Eigenschaft sprach Christus zu dem Engel der Versammlung von Laodicea und erteilte ihm Zurechtweisung? (b) Wie handelte der von Christus ebenso getadelte und in Zucht genommene Überrest, und warum?
19 Er schämt sich nicht, seine geistgezeugten, gesalbten Nachfolger seine „Brüder“ zu nennen. (Hebräer 2:11) Als ältestes Mitgeschöpf und ältester geistiger Bruder sagte er zu dem „Engel“ der Versammlung von Laodicea: „Alle, zu denen ich Zuneigung habe, tadle ich und nehme sie in Zucht. Sei also eifrig und bereue.“ (Offenbarung 3:19) Im Jahre 1919 u. Z. mußte der gesalbte Überrest, der den Ersten Weltkrieg überlebt hatte, hinsichtlich einer Reihe von Dingen bereuen, die ihm als Fehler geoffenbart wurden. Doch er erwies sich darin als eifrig, und es wurde ihm durch Jesus Christus vergeben. Er mußte hinsichtlich einer Reihe von Dingen getadelt und korrigiert werden, und er mußte auch besonders in bezug auf die theokratische Anordnung in Zucht genommen werden. Aber die Überrestglieder nahmen diese Zurechtweisung und Zucht, die sie durch Jesus Christus, ihren ältesten Bruder, empfingen, gern an, denn sie wußten, daß all dies seine Liebe oder Zuneigung zu ihnen zeigte. Sie erinnerten sich an das, was in Hebräer 12:2-11 über göttliche Zucht geschrieben steht. Wie Jesus Zucht angenommen hatte, so nahm sie auch der Überrest an.
WAS DER AN DIE TÜR KLOPFENDE VERHEISST
20. Warum und wie konnte der Herr Jesus Christus von sich sagen, er stehe an der Tür und klopfe an?
20 Daß die Überrestglieder bereuten und Zucht annahmen, sollte den Weg zu vielen geistigen Vorrechten öffnen. Diese Tatsache ist aus den anschließenden Worten ihres ältesten Bruders zu ersehen: „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, will ich in sein Haus kommen und das Abendessen mit ihm einnehmen und er mit mir.“ (Offenbarung 3:20) Wer verdiente ihre Gastfreundschaft mehr als ihr ältester geistiger Bruder? Er hatte seinen himmlischen Vater im Frühling des Jahres 1918 zum geistigen Tempel begleitet, um das Werk der Besichtigung und Reinigung vorzunehmen, und er stand tatsächlich unsichtbar an der Tür der Empfangsbereitschaft des gesalbten Überrestes, der geistige Hilfe so sehr benötigte, als der Erste Weltkrieg am 11. November 1918 endete. — Maleachi 3:1-5.
21. (a) Wie reagierte der gesalbte Überrest? (b) Was ist daran bedeutsam, daß Jesus hier vom „Abendessen“ spricht?
21 Die Glieder des gesalbten Überrestes erwiesen dem Christus bei seiner zweiten, aber unsichtbaren Gegenwart tatsächlich Gastfreundschaft und nahmen ihn in ihr organisatorisches „Haus“ auf. Dies bedeutete, daß sie sich in eine Stellung brachten, in der sie viele Segnungen empfangen sollten, denn jetzt empfingen sie ihn als den regierenden König, der im Jahre 1914 u. Z. auf den himmlischen Thron erhoben worden war. Er klopfte zur Zeit des ‘Abendessens’ oder des Abendbrotes an die Tür. Früher, in den Tagen des Apostels Johannes, war die Hauptmahlzeit das Abendbrot. Diese Mahlzeit bedeutete, daß die Tagesarbeit vorüber war und die Familie zusammenkommen konnte. (Lukas 17:7-9) Bei Sonnenuntergang ging der alte Tag, an dem Arbeit verrichtet worden war, zu Ende, und ein neuer Tag begann. Dementsprechend hatte für den gesalbten Überrest ein wichtiger Teil seines Werkes geendet, und mit Beginn der Nachkriegszeit wurde ein neuer Teil seines irdischen Werkes eröffnet, der mit Gottes aufgerichtetem messianischem Königreich zu tun hatte. Hierfür benötigte der Überrest Unterweisung und Ermunterung. Sein Gast bei dem Abendessen oder Abendbrot war derjenige, der ihm dies geben würde.
22. (a) Was ergab sich, als Jesus als Mensch auf der Erde zu einer Mahlzeit eingeladen wurde, für die anderen Anwesenden? (b) Wieso war es ebenso, als Jesus Christus an die Tür des Überrestes klopfte?
22 Als Jesus als Mensch auf der Erde war, erhielten diejenigen, die ihn einluden, bei ihnen zu Abend zu essen, durch die geistige Unterweisung und Auferbauung, die er jeweils in Verbindung mit dem Abendbrot gab, immer etwas Größeres zurück. (Johannes 12:1-11) Bei einer Gelegenheit, als ein Vorsteher der Pharisäer Jesus zu einer Mahlzeit in seinem Hause hatte, bewegte einen gewissen Mitgast das, was er Jesus sagen hörte, so sehr, daß er ausrief: „Glücklich ist, wer Brot ißt im Königreich Gottes!“ Jesus sprach sofort darauf das Gleichnis von dem ‘großen Abendessen’, zu dem viele eingeladen wurden. (Lukas 14:1-24) So war es, als der unsichtbar gegenwärtige Jesus Christus an die Tür des gesalbten Überrestes klopfte, indem er dem Überrest die biblischen Prophezeiungen verstehen half, deren Verständnis damals hinsichtlich der Weltlage und des Werkes des Überrestes fällig war. Dann öffnete der ansprechbare Überrest, um ihn zu empfangen. Daher wurde er sehr gesegnet, weil er gastfreundlich war. Das geistige Abendbrot, das dann folgte, war für die Glieder des Überrestes eine außerordentliche Zeit der Unterweisung und Auferbauung, die sie von ihrem himmlischen Gast empfingen. Es war nicht nur so, daß er das Abendbrot bei ihnen eingenommen hätte; sie nahmen vielmehr das Abendbrot bei ihm ein.
23. Was mag Jesus außer einem geistigen Gastmahl sonst noch im Sinn gehabt haben, als er davon sprach, mit den Gesalbten das Abendessen einzunehmen?
23 Als der verherrlichte Jesus Christus sagte: „Ich [will] in sein Haus kommen und das Abendessen mit ihm einnehmen und er mit mir“ (Offenbarung 3:20), mag er mehr als nur das geistige Gastmahl auf der Erde gemeint haben, dessen sich der gastfreie Überrest im Jahre 1919 zu erfreuen begann. Er mag auch den Eingang des Überrestes zu dem himmlischen „Hochzeitsfest“ im Sinn gehabt haben, zu dem in seinem Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen in Matthäus 25:1-12 die fünf klugen Jungfrauen, deren Lampen angezündet waren, zugelassen wurden. Er mag sich auf das himmlische Glück bezogen haben, von dem in Offenbarung 19:9 die Rede ist: „Glücklich sind jene, die zum Abendessen der Hochzeit des Lammes eingeladen sind.“ Er mag das Essen von „Brot . . . im Königreich Gottes“ durch eine Auferstehung von den Toten zu unsterblichem Leben in den geistigen Himmeln gemeint haben, wo die Betreffenden gleichsam mit dem inthronisierten, regierenden König Jesus Christus Brot essen würden. Wenigstens führt die Tatsache, daß die ansprechbaren Überrestglieder die Tür öffneten, nachdem sie im Jahre 1919 sein Klopfen und seine Stimme gehört hatten, zu einem solchen gesegneten himmlischen „Abendbrot“.
24, 25. (a) Womit hatte das geistige „Abendessen“ etwas zu tun? (b) Wieso war es daher nicht unpassend, daß Jesus als nächstes erwähnte, daß sich die Betreffenden mit ihm auf seinen Thron setzen würden? (c) Wann gewährt er den Siegern, mit ihm auf seinem Thron zu sitzen?
24 Wegen des Zeitpunktes und der Umstände hatte das „Abendessen“, das 1919 begann, mit Königreichsangelegenheiten zu tun. Es war daher nicht unpassend, daß der verherrlichte Jesus Christus, nachdem er das „Abendessen“ erwähnt hatte, mit folgender Verheißung fortfuhr: „Wer siegt, dem will ich gewähren, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“ (Offenbarung 3:21) Um das Jahr 96 u. Z., als Jesus Christus seine Botschaft an die Versammlung von Laodicea ergehen ließ, hatte er sich bereits mit seinem himmlischen Vater auf dessen Thron, zu seiner Rechten, gesetzt. (Apostelgeschichte 2:32-36; 7:55, 56; 1. Petrus 3:22) Aber seit dem Jahre 1914 u. Z., als die Zeiten der Heiden endeten, und seit seiner Einsetzung als König, um in Erfüllung von Psalm 110:1-6 inmitten seiner Feinde zu regieren, gewährt er seinen siegenden Nachfolgern, mit ihm als dem regierenden König auf dem himmlischen Thron zu sitzen. Dies gewährt er ihnen, indem er sie von den Toten auferweckt, damit sie als seine Miterben bei ihm seien. Da er im Frühling des Jahres 1918 u. Z. zu Gottes geistigem Tempel kam, brauchten diejenigen Glieder des gesalbten Überrestes, die von da an buchstäblich gestorben sind, nicht weiter im Tode zu schlafen und seine Wiederkehr zu erwarten; sie erhielten eine sofortige Auferstehung als Geistgeschöpfe, die in seine himmlische Gegenwart kamen. — Offenbarung 14:13; 1. Korinther 15:50-54.
25 Die Verheißung von etwas so Herrlichem ist es wert, daß man sie anhört und danach trachtet, sie sich zu eigen zu machen. Daher lauten die abschließenden Worte der Botschaft an den „Engel“ oder Aufseher der Versammlung in Laodicea: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt.“ — Offenbarung 3:22.
26, 27. Gib zusammenfassend kurz einen Überblick über das, was der Geist Gottes den Siegern als Belohnung verheißen hat.
26 Nun, da die besonderen Botschaften an alle „sieben Versammlungen, die in dem Bezirk Asien sind“, den ‘Engeln’ jener Versammlungen ausgerichtet worden sind, ist es — besonders für den gesalbten Überrest auf der Erde — überwältigend, all das zu betrachten, was der Geist Gottes den Versammlungen gesagt hat, um den Siegern Belohnungen zu verheißen. Jedem innerhalb dieser Versammlungen geistgezeugter, gesalbter Christen, der siegt, soll gewährt werden, „von dem Baum des Lebens zu essen, der im Paradiese Gottes ist“. (Offenbarung 2:7) Er soll die „Krone des Lebens“ erhalten und „wird keinesfalls vom zweiten Tode Schaden erleiden“. (Offenbarung 2:10, 11) Er wird „etwas von dem verborgenen Manna“ erhalten sowie einen weißen Kieselstein . . ., und auf dem Kieselstein einen neuen Namen geschrieben, den niemand kennt als der, welcher ihn empfängt“. (Offenbarung 2:17) Ihm wird „Gewalt über die Nationen“ gegeben werden, „und er wird die Menschen mit eisernem Stabe hüten, so daß sie gleich Tongefäßen zerbrochen werden“. Er wird auch „den Morgenstern“ bekommen. — Offenbarung 2:26-28.
27 Jeder würdige Sieger wird mit dem verherrlichten Christus „in weißen Kleidern“, ja „in weiße äußere Kleider gehüllt“, wandeln, und es werden keine Schritte unternommen werden, ‘seinen Namen aus dem Buche des Lebens auszulöschen’, sondern Christus sagt: „Ich will seinen Namen vor meinem Vater und vor seinen Engeln anerkennen.“ (Offenbarung 3:4, 5) Jeder Sieger wird, wie Christus sagt, zu einer „Säule im Tempel meines Gottes“ gemacht werden, „und ich will den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das von meinem Gott aus dem Himmel herabkommt, und diesen meinen neuen Namen auf ihn schreiben“. (Offenbarung 3:12) Jedem Sieger verheißt der verherrlichte Jesus Christus ferner: „Dem will ich gewähren, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“ — Offenbarung 3:21.
28. Gib rückblickend ebenfalls kurz an, (a) wie viele sich als Sieger würdig erweisen werden, (b) welche himmlische Nation sie bilden werden, (c) wann das Werk ihrer Versiegelung begann und (d) vor welcher Zeit das Werk des Versiegelns beendet sein muß.
28 Nur 144 000 geistgezeugte, gesalbte Christen werden sich als würdige Sieger erweisen und an all diesen herrlichen Belohnungen gemäß dem Willen und der Macht Gottes, die er durch Christus ausübt, teilhaben. Sie werden das himmlische, geistige Israel mit gleichsam zwölf gleich großen Stämmen bilden. Vom Tage des Pfingstfestes des Jahres 33 u. Z. an hat während der vergangenen neunzehnhundert Jahre das Werk stattgefunden, durch das sie an ihrer geistigen Stirn mit dem Geist Gottes versiegelt worden sind, wodurch sie öffentlich als das besondere Eigentum des Gottes des geistigen Israel gekennzeichnet worden sind. Bevor die stürmischen „vier Winde der Erde“ an dem nahenden ‘großen Tag Gottes, des Allmächtigen’ wehen dürfen, müssen alle Überrestglieder, die noch nötig sind, um die endgültige Gesamtzahl von 144 000 geistigen Israeliten zu vervollständigen, mit Gottes Geist als einem Unterpfand ihres künftigen himmlischen Erbes, das sie mit Christus haben werden, versiegelt werden. — Offenbarung 7:1-8; 16:14.
29. Was soll geschehen, nachdem das Werk des Versiegelns vollendet worden ist?
29 Dieses Werk des Versiegelns nähert sich seinem Ende. Dann wird über die ganze Menschenwelt eine Drangsal kommen, die alle Schwierigkeiten übertrifft, die die Menschen auf der Erde je erlebt haben. Danach folgt die Einkerkerung Satans, des Teufels, und seiner Dämonen — und dann, o welche Freude, die tausendjährige Regierungszeit Jesu Christi und seiner Königreichsmiterben zum Ruhme Gottes und zum Segen der Menschheit, verbunden mit Leben auf einer paradiesischen Erde. — Matthäus 24:21, 22, 31; Offenbarung 19:11 bis 20:6; Lukas 23:43.
[Fußnoten]
a Er steht mit der Erfüllung von Daniel 11:6 in Verbindung. Siehe Seite 230, 231 des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“, veröffentlicht 1958 in Englisch (in Deutsch 1960) von der Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania.
b Siehe die 64seitige Broschüre, betitelt „ ,Das Wort‘ — von wem spricht Johannes?“, veröffentlicht 1962 von der Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania.