Eine Einladung ergeht an dich
DU BIST freundlich eingeladen, und es kostet dich nichts, diese Einladung anzunehmen. Sie ist auch nicht so abgefaßt, daß du denken könntest, es sei gleichgültig, ob du sie annimmst oder ablehnst. Nein, sie ist eine in herzliche Worte gekleidete persönliche Bitte. Du hast diese Einladung in schriftlicher Form bereits erhalten, hast aber vielleicht noch nicht gemerkt, daß sie an dich persönlich gerichtet ist. Um was für eine Einladung es sich dabei handelt und wie sie persönlich und in schriftlicher Form an dich ergeht, wird der Gegenstand unserer Betrachtung sein.
Nimmst du diese Einladung an, so wirst du an etwas teilhaben, was dir Leben gibt. Du lebst natürlich schon, sonst würdest du diesen Artikel nicht lesen. Möchtest du aber ewig leben? Wenn ja, dann wirst du an dieser Einladung interessiert sein. Bist du jedoch geneigt, sie abzulehnen, dann sei doch so freundlich und prüfe erst einmal, welche Art von Leben sie dir in Aussicht stellt und welche Bedingungen du zu erfüllen hast. Dann wird es dir, wie bei jeder anderen Einladung, nicht schwerfallen, sie anzunehmen oder zu verwerfen.
Sehr wahrscheinlich hast du eine Bibel im Haus. Du hast somit die Einladung in schriftlicher Form. Du hast auch das volle Recht auf eine persönliche Einladung, wie sie dir nur ein Freund überreichen würde. Ihr zu folgen kostet dich im wahrsten Sinne des Wortes nichts. Sie stellt dir ein endloses Leben in Aussicht, ein Leben, nicht in einem unwirklichen Schattenreich, sondern hier auf der Erde, im Fleische, ein Leben ohne die Leiden und Krankheiten, von denen die Menschen heute heimgesucht werden, ein Leben in vollkommener Gesundheit und in der Gemeinschaft mit denen, die du liebst und die du geliebt hast. Es ist ein Leben in einer friedlichen Ordnung, die die Sicherheit der Person und des Eigentums gewährleistet und die Menschenrechte vollständig anerkennt und schützt, ein Leben in einer Ordnung, in der man keine Vorurteile kennt, in der man fortschrittlich denkt und in der es für alle Arbeit gibt.
Gott, der Schöpfer, ist es, der diese Einladung ergehen läßt. Er ist ein Gott, der uns nicht fern, sondern nahe ist. Über eine Million Menschen haben die Einladung in unserer Zeit bereits angenommen und sind von Gott ausgesandt worden, die Einladung anderen zu überbringen. Sie sind Zeugen Jehovas. Gott hat eine innige Liebe zu den Menschen. Jehovas Zeugen haben etwas von dieser Liebe empfangen, und sie geben sie, soweit es ihnen möglich ist, weiter, indem sie bei den Menschen vorsprechen und sich die Zeit nehmen, ihnen zu helfen, und zwar unentgeltlich.
Nimm nun bitte deine Bibel zur Hand, und betrachte diese Einladung. Sehr wahrscheinlich siehst du sie nicht zum erstenmal. Schlag das letzte Buch, die Offenbarung oder Apokalypse, auf, und lies den 17. Vers des letzten Kapitels. Denke daran, daß es sich dabei um eine sehr sachliche, aufrichtige und ernstgemeinte Einladung handelt. Sie lautet: „Und der Geist und die Braut sagen fortwährend: ‚Komm!‘ Und jeder, der hört, sage: ‚Komm!‘ Und jeder, den dürstet, komme; jeder, der wünscht, nehme Wasser des Lebens kostenfrei.“
DER GEIST UND DIE BRAUT
Die Bibel ist von menschlichen Dienern Gottes unter der Inspiration des Geistes Gottes geschrieben worden. Sie enthält die Einladung, und heute haben 90 Prozent der Weltbevölkerung die Möglichkeit, die Bibel in ihrer Sprache zu lesen. Auf diese Weise sagt der Geist: „Komm!“ Das ist aber noch nicht alles. Als Jesus im Fleische auf der Erde war, sprach er mit herzlichen Worten zu den Menschen, und heute läßt er die Einladung zum Leben durch seine geliebten Nachfolger auf der Erde ergehen. Er weiß, daß wir den persönlichen Kontakt mit anderen Dienern Gottes brauchen. Die „Braut“, die Glieder der Christenversammlung, sagt daher ebenfalls herzlich: „Komm!“
AN UNSERE GENERATION GERICHTET
Ist aber diese Einladung, da sie in der Bibel enthalten ist, nicht schon nahezu 1900 Jahre alt? Allerdings, denn sie wurde um das Jahr 96 u. Z. niedergeschrieben, aber sie bezieht sich auf die heutige Zeit. Im vorangehenden Vers (16) liest du die Worte Jesu Christi, und er selbst nennt sich „der hellglänzende Morgenstern“. Das hilft uns erkennen, daß die erwähnte Einladung eigentlich für unsere Zeit bestimmt ist. Wieso? Sicher erinnerst du dich an folgende Worte, die der Apostel Petrus an die Christen richtete: „Demzufolge ist uns das prophetische Wort um so gesicherter; und ihr tut wohl, ihm Aufmerksamkeit zu schenken als einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und ein Tagesstern aufgeht in euren Herzen.“ (2. Petr. 1:19) Die Menschen hatten das prophetische Wort schon seit Jahrhunderten, und sie sollten sich von ihm leiten lassen, bis es sich vollständig erfüllt hätte; es sollte ihnen eine Quelle der Hoffnung sein, und sie sollten es im Herzen bewahren, bis „der Tag anbricht und ein Tagesstern aufgeht“. Zur bestimmten Zeit sollte dieser Tagesstern aufgehen, und die Prophezeiungen über die guten Dinge, die Gott verheißen hat, sollten sich erfüllen. Jesus sagte, er sei dieser „Stern“.a Wie ist dieser „Stern“ aufgegangen?
Das Zeugnis der Bibel und die Verhältnisse auf der Erde lassen erkennen, daß das gegenwärtige alte System der Dinge, in dem Gewalttat und Ungerechtigkeit herrschen, im Todeskampf liegt. Jesus sagte, dies beweise, daß er ‘aufgestanden sei’, um als König zu herrschen. (Matth. 24:7, 14, 29-31; Dan. 7:13, 14; 12:1) Jesus sollte eine Zeitlang ‘inmitten seiner Feinde herrschen’. Diese Zeitperiode würde er jedoch mit der Vernichtung dieses Systems der Dinge abschließen, ehe die dann lebende Generation vergehen würde. Demnach müßte es einige geben, die das Ende dieses Systems der Dinge überleben und am Leben bleiben. (Ps. 110:1, 2; Luk. 21:25-33) Die Einladung ist somit für die in der „Zeit des Endes“ lebende Generation bestimmt. Darum ergeht sie jetzt auch an dich.
WER EINGELADEN WIRD
Der „Stern“ ist ein König wie David, ein Hirten-König. Als Jesus Christus auf der Erde war, sagte er, er werde wie ein Hirt zuerst eine „kleine Herde“ zusammenbringen, deren Glieder mit ihm Erben des Königreiches würden. (Luk. 12:32) Er sagte ferner: „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten.“ (Joh. 10:16) An sie ergeht jetzt die Einladung. Wenn du wie ein „Schaf“ gesinnt und bereit bist, dich belehren zu lassen, wirst du gern auf seine Stimme hören. In der Offenbarung (7:9-17) werden diese heute auf der Erde lebenden „anderen Schafe“ als eine „große Volksmenge“ (im Gegensatz zur „kleinen Herde“ der Königreichserben) bezeichnet. Es heißt dort: „Das Lamm, das inmitten des Thrones ist, [wird] sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten ... Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“
Vielleicht hast du schon seit einiger Zeit beobachtet, wie Jehovas Zeugen diese Einladung persönlich weitergeben. Das haben sie seit dem Jahr 1931 unablässig getan. In jenem Jahr haben die auf der Erde lebenden Diener Gottes, die einst in Gottes himmlischem Königreich zu leben hoffen, den biblischen Namen „Jehovas Zeugen“ angenommen. Sie erkannten damals, daß gemäß Hesekiel, Kapitel 9, die Zeit gekommen war, „ein Zeichen an die Stirnen“ der „anderen Schafe“ zu machen, das heißt, die Einladung an aufrichtige, Gott suchende Menschen weiterzugeben, um sie mit der e i n e n „Herde“ zu vereinen. Das bedeutete, daß Menschen in der ganzen Welt belehrt werden mußten, und zwar ohne daß es sie etwas kosten sollte.
Schon vor dieser Zeit, nämlich am 24. Februar 1918, war der öffentliche Vortrag „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ gehalten und durch günstige und ungünstige Kommentare weit und breit bekanntgemacht worden. In diesem Vortrag wurde die biblische Wahrheit dargelegt, daß einige den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, überleben und danach ewiges Leben auf der paradiesischen Erde unter Gottes messianischem Königreich erlangen würden. Diese Botschaft ließ aber nicht eindeutig erkennen, wie man das Vorrecht, überleben zu können, erlangt. Es wurde im allgemeinen nur auf die Gerechtigkeit hingewiesen. Erst im Jahre 1931 begann man, sich darauf zu konzentrieren, jedermann von dieser Einladung zu unterrichten. Vom Jahre 1934 an wiesen dann die Glieder der „Braut“-Klasse — die eine himmlische Hoffnung hat —, die als der „gesalbte Überrest“ der Brüder Christi bezeichnet werden, deutlich darauf hin, daß diese „anderen Schafe“ sich nun Gott vollständig hingeben, daß sie diese Hingabe durch die Wassertaufe symbolisieren und sich dann als Zeugen Jehovas dieser Überrestklasse anschließen sollten.b
Einige mögen denken, seit 1931 — also seit siebenunddreißig Jahren — zu sagen: „Komm!“, sei eine lange Zeit. Doch dieses Einladungswerk sollte nicht so schnell durchgeführt werden, daß die Menschen keine Zeit hätten, nachzudenken und entsprechend zu handeln. Es sollte gründlich, weltweit und ohne Rücksicht auf Rasse, Religion oder die Lebensverhältnisse durchgeführt werden. Auch sollten die Menschen möglichst oft persönlich eingeladen werden. Die Einladung sollte allgemein bekanntgemacht und ihre Glaubwürdigkeit nachgewiesen werden, ferner sollten die damit verbundenen Streitfragen erörtert und geprüft und die Menschen, die die Einladung annehmen, belehrt werden. Dieses Werk durchzuführen, haben sich Jehovas Zeugen bemüht.
Die Einladung ist noch von einem anderen Gesichtspunkt aus zeitgemäß. Die Bibel zeigt, daß der Vater Jesu Christi zu dieser Zeit Vorkehrungen für die Hochzeit seines Sohnes trifft. (Offb. 19:7) Er wird die verstorbenen treuen Nachfolger Christi Jesu auferwecken, um sie mit seinem Sohn im Himmel zu vereinigen, wie eine Braut mit ihrem Bräutigam vereinigt wird. (1. Thess. 4:15, 16) Einige von ihnen sollen als Überrest und als voraussichtliche Teilnehmer am Hochzeitsfest im Himmel auf der Erde bleiben. (Offb. 19:9) Warum sollen sie noch eine Zeitlang hierbleiben? Um unter anderem die Einladung an die „große Volksmenge“ weiterzugeben, damit diese sich über die Hochzeit freuen kann. Während der Hochzeit sollen die „Braut“ und der „Bräutigam“ ihre Aufmerksamkeit auf ihre Familie der „anderen Schafe“ richten, über die sie als Könige und Priester herrschen werden. — Offb. 20:6.
DIE RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN DER WELT LASSEN DIE EINLADUNG NICHT ERGEHEN
Zu welcher Zeit die Einladung ergeht und wer sie überbringt, kann man auch feststellen, wenn man sich fragt: „Ist mir diese Einladung in der Vergangenheit je von einer anderen Seite zugegangen? Wann und von welcher Seite ist sie mir zugegangen und erklärt worden? Welche Religionsorganisation hat mich jemals eingeladen, einen Weg einzuschlagen, auf dem ich der Vernichtung eines Systems der Dinge entrinnen und hier auf der Erde in einer neuen Ordnung weiterleben kann, in einer Ordnung unter Gottes Königreich, in der das wahre Leben zur Tatsache wird?“ Die zu Groß-Babylon gehörenden Religionsgemeinschaften können die Einladung unmöglich ergehen lassen, weil sie nicht glauben, daß das Königreich jetzt im Himmel aufgerichtet ist und daß es das gegenwärtige System der Dinge bald zermalmen wird. Sie glauben nicht, daß die irdischen „anderen Schafe“ die Familie Christi und seiner Braut bilden werden. (Offb. 21:1-4) Auch werden die Mitglieder dieser Organisationen nicht darauf vorbereitet, die Menschen in ihren Wohnungen aufzusuchen, um mit ihnen die Bibel zu studieren und ihnen diese Hoffnung zu beweisen. Nein, im Gegenteil! Babylon die Große hat ein System von Geistlichen und Laien errichtet. Sie befürwortet die Einmischung in die Politik, in die Streitigkeiten und Kriege der Nationen und behauptet, die Nationen würden Gottes Königreich vertreten. Sie hat die Bewohner der Erde mit dem Wein ihrer Hurerei trunken gemacht.c (Offb. 17:1-5; vergleiche ferner Jakobus 1:27; 4:4.) Die Einladung ist also an frühere Generationen nicht ergangen. Erst Jehovas Zeugen lassen sie nun ergehen.
WAS DAS „WASSER DES LEBENS“ IST
Was ist das „Wasser des Lebens“? Diese Worte sind bildlich aufzufassen. Wasser ist das Haupterfordernis für das Leben. Es ist erfrischend. Es belebt den vor Durst Verschmachtenden und gibt ihm unverzüglich neue Kraft. Es stellt die gesamte Vorkehrung dar, die Gott getroffen hat, damit gehorsame, gläubige Menschen durch Jesus Christus ewiges Leben erlangen können. In der heutigen Zeit werden diejenigen, die der Einladung Gehör schenken und sie annehmen, nicht körperlich, sondern geistig gestärkt, wachgerüttelt und belebt. Sie können sich die mit der paradiesischen Erde kommenden guten Dinge vorstellen, ja sie beinahe schmecken. Die Glieder der Klasse, die eine himmlische Hoffnung hat, haben (von Pfingsten 33 u. Z. an) ein „Unterpfand, nämlich den Geist“, empfangen. (2. Kor. 5:5) Der Geist hat ihren Glauben an die Verwirklichung ihrer Hoffnung auf himmlisches Leben gestärkt, hat ihnen gewissermaßen einen „Vorgeschmack“ der guten Dinge gegeben, die Gott ihnen in Aussicht gestellt hat. (Hebr. 6:4, 5) Auf ähnliche Weise gibt Gott den „anderen Schafen“ einen wunderbaren Vorgeschmack des vollkommenen Lebens auf einer friedlichen, verschönerten Erde.
Das Wasser des Lebens ist kostenfrei, doch jeder, der es annimmt, geht eine Verpflichtung ein, denn die Bibel sagt: „Jeder, der hört, sage: ‚Komm!‘“ Dieser Aufforderung wird auch Folge geleistet, denn jedes Jahr nehmen Zehntausende die Einladung an. Sie übernehmen die Verpflichtung, die Einladung weiterzugeben, und heute wird sie bereits in 197 Ländern weitergegeben. Viele sprechen mit ihren Freunden, Verwandten und Nachbarn darüber. Einige setzen dafür ihre ganze Zeit ein; andere erlernen eine fremde Sprache und geben ein bequemes Leben auf, um den Bewohnern von Ländern, die Tausende Kilometer von ihrer Heimat entfernt sind, die Einladung zu überbringen, denn sie muß unterschiedslos jeder Art von Menschen auf der bewohnten Erde zugehen.
IN KEINER WEISE KOMMERZIELL
Mit dieser Botschaft wird kein Handel getrieben. Der einzige Gewinn, den Jehovas Zeugen davon haben, ist die Freude, die jedermann erlebt, wenn er jemand zu etwas einladen kann, was diesem das Beste in Aussicht stellt. Gottes Wort verbietet direkt, in Verbindung damit Handel zu treiben. Jeder, der mit dem Worte Gottes Handel treibt, gleicht einem Lohnarbeiter, der an den Schafen nicht interessiert ist. (Joh. 10:12; 2. Kor. 2:17) Jehovas Zeugen laden dich darum ein, von dem gegenwärtig vorhandenen „Wasser des Lebens“ kostenfrei zu nehmen!
Gott verlangt, daß die Einladung den Menschen völlig klar und unverfälscht überbracht wird. Er sagt zu denen, die er mit dem Einladungswerk betraut hat, nämlich zu der Versammlung der Glieder der Braut Christi, an die die Offenbarung hauptsächlich gerichtet ist: „Ich lege vor jedermann Zeugnis ab, der die Worte der Prophezeiung dieser Buchrolle hört: Wenn irgend jemand einen Zusatz zu diesen Dingen macht, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in dieser Buchrolle beschrieben sind; und wenn irgend jemand irgend etwas von den Worten der Buchrolle dieser Prophezeiung wegnimmt, so wird Gott dessen Teil von den Bäumen des Lebens und aus der heiligen Stadt wegnehmen, Dinge, die in dieser Buchrolle beschrieben sind.“ (Offb. 22:18, 19; 1:4, 5, 19, 20; 2:1, 8; 3:1, 7, 14) Wir müssen daher „die Worte der Prophezeiung dieser Buchrolle“ für alle dürstenden, schafähnlichen Menschen entsiegeln. Wir dürfen ihnen nichts davon vorenthalten, dürfen aber auch nichts hinzufügen oder ändern oder abschwächen, um dem, was sie besagen, entgegenzuwirken oder ihre Klarheit und Schärfe zu beeinträchtigen. Dadurch würde das „Wasser“ verunreinigt und würde denen, die es empfangen, kein Leben geben. (Hes. 34:19) Die „Prophezeiung dieser Buchrolle“ muß so behandelt werden wie das ganze Buch Mose: Es darf nichts, auch nicht ein Wort, hinzugefügt oder weggenommen werden. — 5. Mose 4:1, 2; 12:32; Spr. 30:5, 6.
Würde die Einladung irgendwie abgeändert, so wäre das für diejenigen, die sie hören, sehr irreführend und schädlich, abgesehen davon, daß die „Braut“-Klasse in ihrer himmlischen Hoffnung enttäuscht und ihr der von ihr erhoffte „Teil von den Bäumen des Lebens“, die sich „im [himmlischen] Paradiese Gottes“ befinden, und ihr Teil „aus der heiligen Stadt“, dem himmlischen Neuen Jerusalem, weggenommen würde. Das möchten die Glieder des treuen Überrests nicht. Sie wissen, daß es um ihre Lauterkeit und um die Rechtfertigung des Namens Jehovas geht und daß sie Jehova auf der Erde vertreten. Sie möchten daher vor allem, daß ‘Gott als wahrhaftig erfunden werde’, daß er in allem, was er sagt, gerechtgesprochen werde und gerechtfertigt dastehe, die Menschen aber als Lügner erfunden werden. — Offb. 22:15; Röm. 3:4.
Solltest du nun die Einladung annehmen, so wirst du als ein Angehöriger der „großen Volksmenge“, die aus den schafähnlichen Gefährten der noch auf der Erde lebenden Gesalbten Gottes besteht, erkennen, daß du genauso treu sein mußt und daß du die Einladung, über die du dich selbst freust, die dich selbst erfrischt und belebt hat und die dir ewiges Leben in Aussicht stellt, ebenso unverfälscht an andere weitergeben mußt. Wenn du Gottes ganzem heiligem Wort auf diese Weise treu bleibst, wirst du in der Hoffnung, den Teil zu erhalten, den dir dieses lebengebende Wasser in Aussicht stellt — Leben auf einer paradiesischen Erde —, nicht enttäuscht, und dein Platz wird dir nicht weggenommen werden.
DIE EINLADUNG WIRD BALD NICHT MEHR ERGEHEN
Der Apostel Johannes, der diese Vision vor etwa 1900 Jahren hatte, berichtet als nächstes etwas, was zuerst merkwürdig erscheinen mag. Er schreibt: „Er, der von diesen Dingen Zeugnis ablegt, spricht: ‚Ja; ich komme eilends.‘“ „Amen! Komm, Herr Jesus!“ (Offb. 22:20) Das ist die fünfte Stelle in der Offenbarung, an der Jesus Christus sagt, er komme eilends. Er begleitet bei seinem Kommen Jehova Gott, der ebenfalls sagte: „Ich komme eilends.“ (Offb. 2:5, 16; 3:11; 22:7, 20 und 12) Das bedeutet nicht, daß Jesus Christus als herrschender König nicht gegenwärtig wäre und daß er seine „Braut“ und die „große Volksmenge“ nicht einsammle. Der Nachdruck liegt hier auf dem Wort „eilends“, und in Verbindung mit dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, sagt der Herr Jesus Christus warnend, er werde „wie ein Dieb“ kommen. — Offb. 16:15.
Etwas vorher lesen wir die Worte Jesu Christi: „Versiegle die Worte der Prophezeiung dieser Buchrolle nicht, denn die bestimmte Zeit ist nahe.“ (Offb. 22:10) Die Erfüllung der in dieser Buchrolle, der Offenbarung, beschriebenen Dinge ist nahe. Darum ergeht jetzt die Einladung an dich. Es gilt nun, etwas zu tun. Niemand, der behauptet, Gott zu dienen, oder der Gott dienen möchte, darf heute geistig schläfrig, untätig oder gleichgültig sein, denn Jesus Christus wird, ungeachtet der Einstellung des einzelnen, eilends kommen. Das bedeutet, daß nun nur noch eine kurze Zeit verbleibt, bis die religiöse Hure, Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, vernichtet wird. Wer der Einladung folgt, wird die Gelegenheit erhalten, Zeuge dieser Vernichtung zu sein und den Anbruch einer neuen Epoche der Herrschaft Jehovas zu erleben, das heißt einer Zeit, in der Jehova ohne einen religiösen Rivalen herrschen wird und es außer der wahren Anbetung keine andere Religion geben wird. Dann können wir sagen: „Lobpreiset Jah [Halleluja], denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu herrschen begonnen.“ — Offb. 19:1-6.
SAGST DU „AMEN“?
Johannes erwidert auf Jesu Warnung vor seinem plötzlichen Kommen: „Amen! Komm, Herr Jesus.“ Johannes, der von Jesus Christus geliebt wurde, sehnte sich nach dessen Kommen. Wenn wir Jesus Christus und die Dinge, für die er eintritt, ebenfalls lieben, werden wir bestimmt darauf brennen, daß er zurückkehrt und alles, was ihm widersteht, vernichtet. Wir werden wie der Apostel Johannes beten: „Amen! Komm, Herr Jesus!“ Durch dieses „Amen!“ geben wir zu verstehen, daß wir mit allem, was in der Offenbarung, die dem Johannes übermittelt wurde, enthalten ist, übereinstimmen und daß wir diesen Dingen entsprechend handeln. Das müssen wir tun, bis er kommt.
Personen, die das System der Dinge dieser Welt lieben, nehmen die Einladung nicht an, obwohl dies für sie Leben bedeuten würde. Sie sind so sehr mit weltlichen Dingen beschäftigt und von dem selbstsüchtigen Geist dieser Welt so sehr erfüllt, daß sie entweder der Einladung nicht glauben oder nicht für immer in einer gerechten neuen Ordnung leben möchten. Andere hassen jedoch die Verderbtheit, die in dem gegenwärtigen System der Dinge, auch in den Religionsorganisationen der Welt, zu beobachten ist. Sie sehen, wie die Plagen des Grimmes Gottes auf diese Welt ausgegossen werdend und wie deren Organisationen und Unterstützer sich vor Schmerzen winden und dahinsiechen, und nehmen deshalb die Einladung freudig an.
Wir dürfen nicht vergessen, daß Johannes ein Apostel Jesu Christi war, daß er Christi Geist hatte und ein Glied der leitenden Körperschaft der Christenversammlung war. Deshalb wird sich sein Gebet bestimmt erfüllen. (Jak. 5:16-18) Nicht nur im Interesse des Überrests der 144 000 „Heiligen“, sondern bestimmt auch im Interesse der „großen Volksmenge“, die im Tempel dient und die eine irdische Hoffnung hat und mit dem Überrest der „Heiligen“ verbunden ist, fügte der Apostel Johannes seinem Gebet die Schlußworte der prophetischen Buchrolle hinzu: „Die unverdiente Güte des Herrn Jesus Christus sei mit den Heiligen.“ — Offb. 22:21.
Bestimmt haben Jehova Gott und der Herr Jesus Christus dadurch, daß sie uns Gottes Wort in so reichem Maße verständlich gemacht und Hunderttausende schafähnlicher Menschen eingeladen haben, zu kommen und vom „Wasser des Lebens“ kostenfrei zu trinken, auf wunderbare Weise ihre unverdiente Güte zum Ausdruck gebracht. Wenn du diese unverdiente Güte schätzt, kannst du noch mehr von diesem Wasser des Lebens bekommen, von dem du nun geschmeckt hast. Es wird dir mit der liebevollen Hilfe der Zeugen Jehovas gereicht. Sie schätzen sich glücklich, dir unentgeltlich zu helfen, die Bibel zu studieren und mit Menschen in Verbindung zu kommen, die dir die Hand zur Freundschaft reichen. Du kannst dir Menschen zu Freunden machen, denen Jehovas unverdiente Güte bereits zuteil geworden ist, und kannst Gott mit der Hilfe seines Geistes ständig näherkommen. Deine Hoffnung auf ewiges Leben wird gestärkt, und schließlich wirst du in seiner gerechten neuen Ordnung unter dem Königreich Christi den vollen Nutzen aus diesem Wasser des Lebens ziehen.
(Dieser Artikel schließt eine Serie von dreiundachtzig Artikeln ab, in denen der Bibelbericht über Babylon die Große behandelt worden ist, die lange ein Geheimnis war, jetzt aber im Lichte des Wortes Gottes und durch die Ereignisse, die das prophetische Wort erfüllen, enthüllt wird. Dieses Thema wird in dem 704 Seiten starken Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! [in Englisch und Deutsch erschienen] behandelt, das von der Watch Tower Bible & Tract Society herausgegeben worden ist.)
[Fußnoten]
a Eine eingehendere Erklärung hierüber erschien im Wachtturm vom 15. Februar 1968.
b Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi, 15. September 1934, Seite 282.
c Weiterer Aufschluß über Babylon die Große ist in dem Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! zu finden.
d Siehe das Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!, herausgegeben von der Watch Tower Bible & Tract Society, und Der Wachtturm, Ausgaben vom 1. Oktober 1966 bis 15. April 1967.