Kapitel 13
An den Engel in Philadelphia
1. (a) Wo lag die Stadt Philadelphia, und welches sind einige bemerkenswerte Tatsachen über die Stadt und die dort ausgeübte Religion? (b) Handelte die dortige jüdische Bevölkerung gegenüber der Christenversammlung in Übereinstimmung mit der Bedeutung des Namens „Philadelphia“?
VON DER Versammlung in Sardes wendet sich die Aufmerksamkeit des verherrlichten Jesus Christus der Versammlung in Philadelphia zu, einer Stadt, die fünfzig Kilometer südöstlich von Sardes und etwa zweihundertzehn Kilometer von der Insel Patmos entfernt lag, wo der Apostel Johannes die besondere Botschaft für die Versammlung Philadelphia empfing. Heute heißt der Ort Alaşehir (Rötliche Stadt, benannt nach den Bergen im Hintergrund). In jenem Gebiet ereigneten sich Erdbeben und das Philadelphia der Tage des Johannes war die Stadt, die der römische Kaiser Tiberius Cäsar nach dem Erdbeben des Jahres 17 u. Z. wieder aufgebaut hatte, und eine Zeitlang wurde es auf römischen Münzen Neu-Caesarea genannt. Da es in einem Weinbaugebiet lag, war sein höchster Gott der falsche Gott Bacchus oder Dionysos, welcher Nimrod entspricht, der „ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ war und später von Anbetern als Tammuz beweint wurde. (1. Mose 10:8-10, NW; Hesekiel 8:13, 14) Die alte Stadt Philadelphia, die Stadt der „Brüderlichen Zuneigung“, hatte außer einer Christenversammlung eine jüdische Bevölkerung, aber gemäß dem Bericht hatten die natürlichen, beschnittenen Juden wenig brüderliche Zuneigung zu der Christenversammlung.
2, 3. Welchen Gesichtspunkt äußerte Jesus Christus hinsichtlich der Versammlung in Philadelphia?
2 Welche Aussicht wurde der Versammlung Philadelphia gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung gegeben, und zwar nicht von menschlichem Standpunkt aus, sondern vom Standpunkt Christi aus? Diese Aussicht wurde wie folgt in der Botschaft dargelegt, die der Apostel Johannes dem irdischen Aufseher der Versammlung senden sollte:
3 „Und dem Engel der Versammlung in Philadelphia schreibe: Diese Dinge sagt der, welcher heilig ist, der wahrhaftig ist, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, so daß niemand schließen wird, und schließt, so daß niemand öffnet: ,Ich kenne deine Taten — siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dich hingestellt, die niemand schließen kann — und weiß, daß du wenig Kraft hast, und du hast mein Wort bewahrt und dich meinem Namen gegenüber nicht als falsch erwiesen. Siehe, ich will jene aus der Synagoge des Satans geben, die sagen, sie seien Juden, und doch sind sie es nicht, sondern lügen — siehe, ich will sie veranlassen zu kommen und vor deinen Füßen zu huldigen, und sie wissen lassen, daß ich dich geliebt habe. Weil du das Wort über mein Ausharren bewahrt hast, will ich auch dich bewahren vor der Stunde der Prüfung, die über die ganze bewohnte Erde kommen wird, um die auf die Probe zu stellen, die auf der Erde wohnen. Ich komme eilends. Halte weiterhin fest, was du hast, damit niemand deine Krone nehme.‘ “
4. Was verhieß Christus in seinen abschließenden Worten an die Versammlung in Philadelphia dem, der siegt?
4 „ ‚Wer siegt — den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird auf keinen Fall mehr aus ihm hinausgehen, und ich will den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das von meinem Gott aus dem Himmel herabkommt, und diesen meinen neuen Namen auf ihn schreiben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt.‘ “ — Offenbarung 3:7-13.
5. (a) Was ist daran bedeutsam, daß Christus von sich als von dem spricht, „welcher heilig ist, der wahrhaftig ist“? (b) Welches Amt wurde ihm von seinem Vater gegeben, weil er seine Heiligkeit bewahrt hatte?
5 Der glorreiche himmlische Übermittler dieser an gesalbte Christen gerichteten Botschaft verdient Vertrauen, denn er ist derjenige, „welcher heilig ist, der wahrhaftig ist“. Zu einer entscheidenden Zeit, als andere Juden aus Mangel an Glauben von diesem ‘Heiligen’, Jesus Christus, weggingen, sagte der jüdische Apostel Petrus zu ihm: „Wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist.“ (Johannes 6:69) Später, nach der himmlischen Verherrlichung Jesu Christi und in einer Zeit der Verfolgung, bezeichnete ihn die ganze Christenversammlung in Jerusalem als heilig, als sie zu Jehova Gott betete und ihn bat, ihr weitere Vorrechte des Predigens einzuräumen: „. . . während du deine Hand zum Heilen ausstreckst und während durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus Zeichen und Wunder geschehen.“ (Apostelgeschichte 4:23-30) Wegen seiner Heiligkeit ist er zu Gottes Hohempriester gemacht worden, zu einem solchen, der „für uns der geeignete [war]: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern und höher als die Himmel geworden“. — Hebräer 7:26.
6, 7. (a) Erkläre, wieso Christus derjenige ist, „der den Schlüssel Davids hat“. (b) Welche Gewalt besaß jemand, der den Schlüssel des Hauses des Königs hatte? (c) Hatte oder gebrauchte irgendein Bischof von Rom oder irgendein angeblicher irdischer Stellvertreter Christi je den sinnbildlichen „Schlüssel Davids“?
6 Der verherrlichte Jesus Christus konnte nicht heilig und gleichzeitig unwahrhaftig, ein Lügner wie der unheilige Teufel, sein. Wenn er also der Versammlung Philadelphia zeigt, wer und was er ist, spricht er die Wahrheit. Er hat guten, biblischen Grund, zu sagen, daß er es ist, „der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, so daß niemand schließen wird, und schließt, so daß niemand öffnet“. (Offenbarung 3:7) Der hier zum erstenmal in dieser dem Johannes gegebenen Offenbarung erwähnte David ist derjenige, von dem die Rede ist, wenn es von dem verherrlichten Jesus heißt, er sei „die Wurzel Davids“ und auch „die Wurzel und der Sproß Davids“. (Offenbarung 5:5; 22:16) Es ist der David der alten Zeit, der König von Jerusalem, mit dem Jehova Gott einen Bund für ein ewiges Königtum schloß. (2. Samuel 7:4-29) Von diesem David wurde Jesus ein königlicher Nachkomme, indem ihn die Jungfrau Maria, die aus Davids königlicher Familie stammte, gebar. (Matthäus 1:1-25; Lukas 1:26-38; 2:1-21; 3:21-31; Römer 1:1-4) Dadurch, daß Jesus Christus bis zum Märtyrertod Gott treu war, erwies er sich als der bleibende Erbe Davids für das ewige Königtum. Daher hat er den „Schlüssel“, den König David hatte und den David einem treuen Knecht anvertrauen würde.
7 Nicht zu Unrecht zitierte Jesus Christus also aus den Worten gemäß Jesaja 22:22, in denen sich Jehova Gott auf einen Knecht bezieht, dem der König von Jerusalem vertraute, nämlich auf Eljakim, indem er sagt: „Ich werde den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen; und er wird öffnen, und niemand wird schließen, und er wird schließen, und niemand wird öffnen.“ Somit hatte dieser Knecht, der den Schlüssel besaß, eine große Verantwortung gegenüber dem Hause König Davids, verbunden mit ausgedehnten Vollmachten und großer Autorität. Der König übertrug ihm die Gewalt, zu öffnen und zu schließen. Es gilt hier zu beachten, daß der verherrlichte Jesus Christus zu der Zeit, als Johannes diese Offenbarung empfing, nicht sagte, der „Schlüssel Davids“ sei in der Hand irgendeines Bischofs der heidnischen Stadt Rom, eines apostolischen Nachfolgers des Apostels Simon Petrus, zu dem die Worte aus Matthäus 16:18, 19 gesagt wurden. Kein angeblicher irdischer Stellvertreter Christi, sondern der himmlische Jesus Christus selbst hat den „Schlüssel Davids“ mit der durch den „Schlüssel“ versinnbildlichten Vollmacht, zu öffnen und fest zu verschließen.
8. (a) Wer war es, der vor die Versammlung Philadelphia „eine geöffnete Tür“ hinstellte, „die niemand schließen kann“? (b) Wer stellte 1919 „eine geöffnete Tür“ vor den treuen Überrest hin, und was haben die Päpste von Rom vergeblich versucht, damit zu tun?
8 Nicht der Apostel Simon Petrus oder irgendein sogenannter apostolischer Nachfolger des Petrus im heidnischen Rom war es, der vor die Versammlung Philadelphia „eine geöffnete Tür“ hinstellte, „die niemand schließen kann“. Nicht einmal der Apostel Johannes, sondern der verherrlichte Jesus Christus, „die Wurzel und der Sproß Davids“, war es, der zu dem Aufseher der Versammlung in Philadelphia sagte: „Ich kenne deine Taten — siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dich hingestellt, die niemand schließen kann — und weiß, daß du wenig Kraft hast, und du hast mein Wort bewahrt und dich meinem Namen gegenüber nicht als falsch erwiesen.“ (Offenbarung 3:8) Ebenso war es auch keineswegs Papst Benedikt XV. (1914 bis 1922 u. Z.) von Rom, der im Nachkriegsjahr 1919 eine „geöffnete Tür . . ., die niemand schließen kann“, vor den treuen Überrest der gesalbten Christen hinstellte. Ja die Päpste Roms und der Vatikanstadt sind nicht in der Lage gewesen, jene „geöffnete Tür“ zu schließen, denn diese sinnbildliche „Tür“ wurde tatsächlich nicht von ihnen oder lediglich von irgendeinem anderen Menschen, sondern von dem Herrn Jesus Christus selbst geöffnet.
9. (a) Zu welchen Vorrechten und Gelegenheiten gewährte jene „geöffnete Tür“ der Versammlung Philadelphia Zutritt? (b) Was meinte Christus mit den Worten: „Du hast eine kleine Kraft.“?
9 Zu welchen Vorrechten und Gelegenheiten jene „geöffnete Tür“ damals, im ersten Jahrhundert, der Versammlung Philadelphia Zutritt gewährte, wissen wir heute nicht genau. Aber offenbar ermöglichte sie es der Versammlung, als sinnbildlicher goldener Leuchter weitere christliche Tätigkeit auszuüben, denn gerade bevor der verherrlichte Jesus Christus über die „Tür“ sprach, hatte er zu dem Versammlungsaufseher gesagt: „Ich kenne deine Taten.“ Er wußte, daß die Versammlung durch die „geöffnete Tür“ gehen und die sich neu bietenden Vorrechte und Gelegenheiten wahrnehmen konnte, denn er sagte zu dem Aufseher von Philadelphia: „Du hast eine kleine Kraft“ (EB). Kraft in politischer Hinsicht? Nein, sondern möglicherweise die Kraft, Einfluß bei den Philadelphiern zu haben, und gewiß die Kraft der Ergebenheit, des Mutes und der Fähigkeit der Christen, nach all dem, was sie als treue Christen bereits erduldet hatten, weiter voranzudrängen.
10. Wie stand der treue Überrest im Jahre 1919, zu Beginn der Nachkriegszeit, hinsichtlich irgendwelcher Kraft in politischer Hinsicht gegenüber dieser Welt da?
10 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 und zu Beginn des Nachkriegsjahres 1919 hatte der treue Überrest der gesalbten Nachfolger Jesu Christi keine politische Macht, keinen Einfluß bei den Politikern, den Richtern, den Militaristen und den Geistlichen der Christenheit. Wegen seiner aufrichtigen Bemühungen, Gottes unter Christus stehendes Königreich zu predigen, statt sich direkt an dem internationalen Blutvergießen zu beteiligen, war er eine verfolgte religiöse Minderheit. Er war, wie Jesus Christus in seiner Prophezeiung über den ‘Abschluß des Systems der Dinge’ vorhergesagt hatte, „um meines Namens willen“ nichts anderes als der „Gegenstand des Hasses aller Nationen“. (Matthäus 24:3, 9) Die biblischen Schriften des Überrestes, die von der Watch Tower Bible & Tract Society veröffentlicht worden waren, waren in verschiedenen Ländern entweder ganz oder teilweise verboten. Viele Glieder des Überrestes wurden in Militärlagern oder in Konzentrationslagern und Gefängnissen festgehalten. Ja bis zum 25. März 1919 wurden der Präsident und der Sekretär-Kassierer und sechs andere bekannte Vertreter der Watch Tower Society aufgrund falscher Anklagen aus der Zeit des Krieges, die später gerichtlich verworfen wurden, in der Bundesstrafanstalt Atlanta (Georgia, USA) festgehalten. Sie hatten also keine Kraft von weltlicher Art.
11. Was war die „kleine Kraft“, die die Versammlung Philadelphia hatte, und wie gebrauchte sie sie?
11 Die „kleine Kraft“, die die Versammlung im alten Philadelphia und ihr „Engel“ hatten, als ihnen die „geöffnete Tür“ gegeben wurde, war die Kraft, so zu handeln, wie Jesus Christus sagte: „Du hast mein Wort bewahrt und dich meinem Namen gegenüber nicht als falsch erwiesen.“ Sie befolgten und hielten sich an das Wort Christi, die Lehre und die Gebote, die er ihnen gegeben hatte. Sie verleugneten weder durch ihr Wort noch durch ihre Lebensweise, daß sie Christen waren; sie erwiesen sich seinem Namen gegenüber nicht als falsch, indem sie der Art und Weise zuwidergehandelt hätten, wie ein Christ reden, denken, handeln und predigen sollte. Es war daher zu erwarten, daß sie weiter so handeln würden, nachdem sie durch die nun „geöffnete Tür“ eingetreten wären.
„EINE GEÖFFNETE TÜR“
12. Was tat der gesalbte Überrest während der Zeit des Ersten Weltkrieges und gleich danach, so daß er im Verlauf der Nachkriegszeit „eine kleine Kraft“ hatte?
12 Ebensoviel kann zugunsten des geprüften und erprobten Überrestes der gesalbten Christen gesagt werden, der die Verfolgung und die schweren Verhältnisse des Ersten Weltkrieges überlebte. Obwohl vom März des Jahres 1918 an die Verbreitung des gebundenen Buches Das vollendete Geheimnis (in Englisch) und seiner Ausgabe in Zeitschriftenform (als Sonderausgabe der Zeitschrift The Watch Tower vom 1. März 1918) sowie der Serie der als Schriftforscher (in Englisch) bekannten Traktate eingestellt worden war, gab der gesalbte Überrest seine offizielle, in Englisch halbmonatlich erscheinende Zeitschrift Der Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi weiterhin ohne Unterbrechung heraus. Am Sonntagabend, dem 13. April 1919, befolgte er das Gebot des Herrn Jesus Christus und feierte das Abendmahl des Herrn zum Gedächtnis an seinen Tod, den er als Loskaufsopfer für die ganze Menschheit erlitten hatte. Die Überrestglieder bemühten sich, das Wort Christi zu halten, soweit sie es verstanden. Während sie die Anklagen des Feindes zurückwiesen, sie wären eine religiöse Sekte, die einem menschlichen Führer folge, gingen sie nie dazu über, den Namen Christi zurückzuweisen, Christus zu verleugnen oder sich seinem Namen gegenüber absichtlich als falsch zu erweisen. Sie hielten an ihrer Hoffnung fest, früh mit ihm in seinem himmlischen Königreich vereint zu werden. Infolgedessen hatten sie „eine kleine Kraft“, als die Nachkriegszeit begann.
13. (a) Insbesondere mit welchem Ereignis wurde nach dem Ersten Weltkrieg „eine geöffnete Tür“ vor den gesalbten Überrest hingestellt? (b) Was tat der Überrest in Verbindung mit dieser sich bietenden Gelegenheit?
13 In der Tat wurde 1919 von dem verherrlichten Jesus Christus, der den „Schlüssel Davids“ hat, „eine geöffnete Tür“ vor den gesalbten Überrest hingestellt. Sie wurde auf besondere Weise geöffnet, als sich am Mittwoch, dem 26. März 1919, in Brooklyn (New York) etwas Bedeutsames ereignete, nämlich daß der Präsident und der Sekretär-Kassierer und die anderen sechs führenden Vertreter der Watch Tower Society gegen Sicherheitsleistung aus der Haft in der Bundesstrafanstalt entlassen wurden.a Die Vorrechte und Gelegenheiten der Nachkriegszeit boten sich allen Gliedern des gesalbten Überrestes, und diese Vorrechte und Gelegenheiten haben für sie (1970, da dieses Buch gedruckt wird) bereits über ein halbes Jahrhundert angedauert und zugenommen. Wie gering die „kleine Kraft“ des gesalbten Überrestes im Jahre 1919 auch war, er gebrauchte sie, um das Jehova hingegebene Volk sogleich für das bevorstehende Werk, solange dieses andauern sollte, zu reorganisieren.
14, 15. (a) Wem war es zu verdanken, daß dem Apostel Paulus und ebenso im Jahre 1919 u. Z. dem gesalbten Überrest eine „Tür“ aufgetan wurde? (b) Wieso hat sich jene „Tür“ als eine Tür erwiesen, „die niemand schließen kann“?
14 Der Apostel Paulus schrieb (etwa 55 u. Z.) den Christen in Korinth (Griechenland) folgendes über die ihm geöffnete „Tür“: „Eine große Tür, die zur Tätigkeit führt, hat sich mir aufgetan, doch gibt es viele Gegner.“ (1. Korinther 16:9) Später schrieb er ihnen: „Als . . . mir eine Tür im Herrn aufgetan wurde, fand ich in meinem Geiste keine Erleichterung, . . . und [ich] reiste nach Mazedonien ab.“ (2. Korinther 2:12, 13) Der Herr Jesus Christus, „der den Schlüssel Davids hat“, war es, der dem Apostel Paulus jene Tür öffnete, und ebenso war er und kein Mensch auf Erden derjenige, der im Frühling des Jahres 1919 u. Z. dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten die Tür öffnete, die zur Tätigkeit führt. Diese „Tür“ hat sich als eine Tür erwiesen, „die niemand schließen kann“, obwohl es anfangs, im Jahre 1919, viele Gegner gab. Der russische Kommunismus, der italienische Faschismus, die vom Papst gelenkte Katholische Aktion und der deutsche Nationalsozialismus fanden es unmöglich, jene Tür zu schließen. Nicht einmal der Militarismus des Zweiten Weltkrieges konnte jene Tür schließen. Im Jahre 1939, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, berichteten in der ganzen Welt 71 509 Zeugen Jehovas über ihre Tätigkeit. Im Jahre 1945, nachdem der Krieg geendet hatte, gab es 141 606 Personen, die über das von ihnen verrichtete Zeugniswerk berichteten.
15 Heute ist durch diejenigen, die mit dem gesalbten Überrest zusammenarbeiten, die Zahl der Zeugen Jehovas, die in der ganzen Welt regelmäßig die gute Botschaft vom Königreich predigen, Anfang 1969 auf über 1 225 000 angestiegen. Dies hat zweifellos etwas mit der Erfüllung der Verheißung zu tun, die der Besitzer des ‘Schlüssels Davids’ der Versammlung im alten Philadelphia gab: „Siehe, ich will jene aus der Synagoge des Satans geben, die sagen, sie seien Juden, und doch sind sie es nicht, sondern lügen — siehe, ich will sie veranlassen, zu kommen und vor deinen Füßen zu huldigen, und sie wissen lassen, daß ich dich geliebt habe.“ — Offenbarung 3:9.
DIE „SYNAGOGE DES SATANS“
16. Wie erwiesen sich die ungläubigen Juden in Philadelphia als die „Synagoge des Satans“?
16 Offenbar hatte die Versammlung im alten Philadelphia und ihr „Engel“ oder Aufseher Zusammenstöße mit natürlichen, beschnittenen Juden jener Tage. Diese mögen versucht haben, die Glieder der Versammlung Philadelphia, die wie Christi zwölf Apostel von Geburt Juden waren, die aber gläubige Christen und somit geistige Juden, geistige Israeliten, geworden waren, zurückzugewinnen. Oder sie mögen versucht haben, diese jüdischen gläubigen Christen dazu zu überreden, gewisse Dinge des alten mosaischen Gesetzes beizubehalten oder wiederaufzunehmen, wie zum Beispiel die Beschneidung am Fleische und die Einhaltung des wöchentlichen Sabbattages. Jedenfalls widerstanden solche ungläubigen Juden der Versammlung Philadelphia oder versuchten, einen verderblichen Einfluß auf sie auszuüben. Wegen ihrer Bemühungen, die sich gegen die Versammlung geistiger Israeliten richteten, erwiesen sie sich als die „Synagoge des Satans“, obwohl sie behaupteten, die Synagoge des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs und Mose zu sein. Juden waren sie in natürlicher, fleischlicher Hinsicht, aber nicht in geistiger Hinsicht. Sie waren also nicht würdig, wirkliche Juden genannt zu werden, wie es Christi Apostel waren. Sie sagten, sie seien Juden, aber der Herr Jesus Christus sagte: „Sie [sind] es nicht, sondern lügen.“ Er mußte es wissen.
17. (a) Wie ermahnen die Worte, die Jesus an die Versammlung Philadelphia richtete, heutige natürliche Juden zur Vorsicht? (b) Wer sind jedoch hauptsächlich diejenigen, die sich heute als die „Synagoge des Satans“ erweisen?
17 Es gibt keinen Geschichtsbericht, der zeigen würde, wie er jene Personen, die fälschlich vorgaben, Juden zu sein, eigentlich veranlaßte, zu kommen und vor den Füßen der Versammlung Philadelphia zu huldigen. Heute gibt es gemäß dem World Almanac für 1969 (Seite 224) auf der ganzen Erde 13 537 000 Juden. Gemäß dem, was der verherrlichte Jesus Christus, der den „Schlüssel Davids“ hatte, zu der Versammlung Philadelphia sagte, obliegt es solchen natürlichen Juden, es sich reiflich zu überlegen, wie sie mit dem gesalbten, christlichen Überrest der geistigen Juden oder Israeliten umgehen. Die größten Schwierigkeiten hat der gesalbte Überrest jedoch mit Gliedern der Christenheit, die vorgeben, geistige Juden, „innerlich“ Juden zu sein. (Römer 2:28, 29) Diejenigen, die dem gesalbten Überrest widerstehen und ihn verfolgen, sind hauptsächlich solche religiösen Menschen, die behaupten, geistige Juden zu sein, besonders ihre Geistlichen. Solche Gegner argumentieren und erklären, daß die Glieder des gesalbten Überrestes keine geistigen Juden mit beschnittenem Herzen seien. Nein, sagen diese religiösen Gegner sondern sie selbst seien die wirklichen geistigen Juden, die von der Synagoge Gottes, des Höchsten, seien. Dessenungeachtet zeigt ihr Verhalten, daß sie Lügner und von der „Synagoge des Satans“ sind.
18. Was haben die Religionsanhänger der Christenheit hinsichtlich der Frage, wer die wirklichen Juden sind, nämlich „innerlich“ Juden, sehen und tun müssen?
18 Soweit es darum geht, wirkliche Juden, geistig gesehen, „innerlich“ Juden zu sein, sprechen die geschichtlichen Tatsachen unseres zwanzigsten Jahrhunderts gegen die Religionsanhänger der Christenheit. Sie haben gesehen und zugeben müssen, daß es — soweit es darum geht, wirkliche Christen, wirkliche geistige Juden, zu sein — der gesalbte Überrest der Anbeter Jehovas gewesen ist, der trotz wütenden Widerstandes, Verfolgung, Diktaturen, Militarismus, nationalistischer Politik, Materialismus und verbrecherischer Gesetzlosigkeit wahre christliche Lauterkeit bewahrt hat. Statt daß ihnen der gesalbte Überrest seine Ehrerbietung erwiesen hat, haben sie sich anerkennend vor dem gesalbten Überrest der Zeugen Jehovas niederbeugen müssen, natürlich widerwillig, aber wegen der einschlägigen Tatsachen war dies für sie unvermeidlich. Was den gesalbten Überrest anbetrifft, der vor dem geschriebenen Wort Jehovas zittert, so ist es geradeso gewesen, wie es in der Prophezeiung gemäß Jesaja 66:5 (NW) vorhergesagt wurde:
19, 20. (a) Welchen Segen empfingen diejenigen, die vor den Füßen der Versammlung Philadelphia huldigten, wenn man die Prophezeiung, die Christus der Versammlung Philadelphia gab, zusammen mit Jesaja 66:5 betrachtet? (b) Welche Entwicklung hat ebenso bei dem gesalbten Überrest seit dem Jahre 1919 u. Z. stattgefunden?
19 „Höret das Wort Jehovas, die ihr vor seinem Wort zittert: ,Eure Brüder, die euch hassen, die euch meines Namens wegen ausschließen, sprachen: „Möge Jehova verherrlicht werden!“ Er soll auch mit Freude eurerseits erscheinen, und sie sind es, die zuschanden werden.‘ “ — Siehe auch Jesaja 60:14.
20 Wozu führt es für sie, wenn sie so kommen und vor den Füßen der Versammlung Philadelphia huldigen und erkennen, daß Jesus Christus diese Versammlung geliebt hat? Wenn einige solcher Personen Christen und Glieder der Versammlung werden, müßte dies eine zahlenmäßige Zunahme der Glieder der Versammlung Philadelphia bedeuten. Gewiß hat eine solche Entwicklung bei dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten oder Juden vom Jahre 1919 u. Z. an stattgefunden. Die große Mehrheit weiterer Glieder ist aus den verschiedenen religiösen Sekten der Christenheit gekommen.
21. (a) Wer beteiligt sich außer diesen geistigen Brüdern mit dem Überrest an der Anbetung Gottes? (b) Bedeutet es, wenn diese vor dem Überrest „huldigen“, daß sie dadurch aufgeben, nur Jehova anzubeten, oder was bedeutet es?
21 Außerdem sind von dem epochemachenden Jahr 1935 u. Z. an mehr als eine Million Menschen aus Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen, babylonischen Religion, herausgekommen, und sie haben sich mit dem gesalbten Überrest zusammengetan, um Jehova als den alleinigen lebendigen und wahren Gott anzubeten und seinen Namen und sein messianisches Königreich weit und breit bekanntzumachen. Dies ist ein unbestreitbarer Beweis dafür, daß der verherrlichte Jesus Christus den treuen, gesalbten Überrest liebt; und die mehr als eine Million Mitanbeter, die von 1935 an hinzugekommen sind, wissen, daß dies so ist. Sie anerkennen die Führung, die der gesalbte Überrest in Gottes Werk übernommen hat, und auf diese Weise huldigen sie ihm, lassen aber nicht davon ab, nur Jehova Gott anzubeten.
DIE „STUNDE DER PRÜFUNG“
22. Wie hat der gesalbte Überrest vom Ersten Weltkrieg an ausharren können?
22 Mehr als ein halbes Jahrhundert hat der gesalbte Überrest nun trotz der prüfungsreichen Zeit ausgeharrt, die mit dem Abschluß des Ersten Weltkrieges, der am 11. November 1918 endete, einsetzte. Die Überrestglieder sind davor bewahrt worden, den sich verschlimmernden Weltverhältnissen und -ereignissen zum Opfer zu fallen, durch die der christliche Glaube und die christliche Lauterkeit so sehr erprobt worden sind, daß sich jemand entweder als heuchlerischer oder als wahrer Christ erweisen wird. Ganz offensichtlich haben sie ausgeharrt, nicht in ihrer eigenen Kraft, sondern mit der Hilfe von oben. Dies ist eine Erfüllung dessen gewesen, was der Herr Jesus Christus zu dem „Engel“ der Versammlung Philadelphia sagte: „Weil du das Wort über mein Ausharren bewahrt hast, will ich auch dich bewahren vor der Stunde der Prüfung, die über die ganze bewohnte Erde kommen wird, um die auf die Probe zu stellen, die auf der Erde wohnen.“ — Offenbarung 3:10.
23. (a) Was hat von 1918 an zu der Prüfung gehört, und was ist ihr Zweck gewesen? (b) Weil der Überrest insbesondere welches Gebot befolgt hat, hat Christus ihn vor dieser „Stunde der Prüfung“ bewahrt?
23 Vom Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 an sind alle auf der Erde wohnenden Menschen, einschließlich des gesalbten Überrestes, auf diese Probe gestellt worden. Der von Menschen und von unsichtbaren Dämonen ausgeübte Druck ist ungeheuer stark geworden, und er führt zu Materialismus, Unglauben, Rebellion, Revolutionen und Nationalismus. Durch die Prüfung sollte vor Gott festgestellt werden, ob jemand ein Teil dieses Systems der Dinge ist, das unter der unsichtbaren Gewalt Satans, des Teufels, steht, oder ob er für Gottes messianisches Königreich eintritt und zuerst nach dessen Interessen trachtet. Die große Versuchung besteht darin, daß jemand dem Druck und der Anziehungskraft der Welt nachgibt und zu einem Teil dieses Systems der Dinge wird. Mehr als fünfzig Jahre der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts haben bewiesen, daß der gesalbte Überrest die Prüfung erduldet hat. Als die Christenheit im Jahre 1919 dazu überging, den politischen Völkerbund für Weltfrieden und -sicherheit zu befürworten und zu unterstützen, versicherten die Glieder des gesalbten Überrestes erneut, daß sie öffentlich für Gottes unter Christus stehendes Königreich eintreten. Sie gingen daran, Gottes Königreich wie nie zuvor zu predigen, wie Jesus dies in Matthäus 24:14 vorhergesagt hatte. Auf diese Weise hat er sie vor dieser „Stunde der Prüfung“ bewahrt.
24. Warum muß der treue, gesalbte Überrest, obwohl er bisher ausgeharrt hat, der Warnung Christi in Offenbarung 3:11 Beachtung schenken?
24 Diese weltweite Prüfung in der verhältnismäßig kurzen, mit einer „Stunde“ vergleichbaren Zeitspanne ist jedoch noch nicht vorüber. Der treue, gesalbte Überrest darf nicht anfangen, auf sich selbst zu vertrauen. Bisher ist er davor bewahrt worden, unter der anhaltenden Prüfung geistigem Unheil zum Opfer zu fallen, aber der Höhepunkt der Prüfung kommt noch. Dann wird der verherrlichte Jesus Christus kommen, um die abschließende Besichtigung vorzunehmen und zu sehen, ob der gesalbte Überrest bis zum Ende ausgeharrt hat. Deshalb muß der Überrest der Warnung, die dem „Engel“ der Versammlung Philadelphia gegeben wurde, Beachtung schenken: „Ich komme eilends. Halte weiterhin fest, was du hast, damit niemand deine Krone nehme.“ — Offenbarung 3:11.
25. (a) Auf welche Weise hat der gesalbte Überrest das „Wort über mein [Christi] Ausharren“ befolgt? (b) Auf welche Weise muß der gesalbte Überrest ‘weiterhin festhalten, was er hat’?
25 Der gesalbte Überrest hat das „Wort über mein [Christi] Ausharren“ gehabt. Er hat dieses Wort bewahrt, indem er es befolgt hat und indem er sich bemüht hat, dem Beispiel des Ausharrens zu entsprechen, von dem es handelt, nämlich dem Beispiel des Ausharrens Christi, als dieser als Mensch auf der Erde war, wo sein Gehorsam gegenüber Gott auf die Probe gestellt wurde. Die Überrestglieder haben sich seinem Namen gegenüber nicht als falsch erwiesen, sondern sie haben Christus als ihren Führer und als Gottes gesalbten König bekannt, trotz des Nationalismus und trotz totalitärer Diktatoren, die behauptet haben, der einzige Führer, der Duce, einer Nation zu sein. Sie sind durch die „geöffnete Tür“ eingetreten, die der Christus, der den „Schlüssel Davids“ hat, vor sie hingestellt hat. Sie haben sich geweigert, die christliche Tätigkeit für Gottes messianisches Königreich, zu der ihnen diese „Tür“ Zutritt gewährt hat, aufzugeben, ungeachtet all des Widerstandes und der Verfolgung durch die Welt. Jetzt müssen sie noch weiter an diesem Königreichsdienst festhalten, bis Christus kommt, was nun tatsächlich bald soweit ist. Sie haben bei Gott einen guten Ruf wegen ihres christlichen Ausharrens und ihres christlichen Dienstes. Sie haben die berechtigte Hoffnung, als Könige mit Christus im Himmel zu herrschen. Diese Dinge müssen sie weiterhin festhalten. Dann wird ihnen niemand anders die Krone nehmen.
26, 27. (a) Was würde geschehen, wenn einer der gesalbten Christen unter der irdischen Prüfung versagte? (b) Wie ermuntert Christus die Königreichserben, sich ihr Anrecht auf die himmlische Krone zu sichern?
26 Bei Christus im himmlischen Königreich gibt es nur eine begrenzte Anzahl königlicher Kronen, nur 144 000. Jede himmlische Krone muß schließlich von einem treuen, würdigen Christen getragen werden. Es wäre für einen gesalbten, geistgezeugten Christen, der von Gott die Hoffnung auf eine himmlische Krone erhalten hat, ein enttäuschendes Erlebnis, unter der irdischen Prüfung zu versagen und sich somit der verheißenen Krone als unwürdig zu erweisen, so daß die Krone für jemand anders zurückbehalten werden müßte, der für das Königreich berufen wird und sich bis zum Ende als treu erweist. Um die Königreichserben zu ermuntern, an dem festzuhalten, was sie haben, und sich ihren Anspruch auf die himmlische Krone zu sichern, sendet Jesus Christus allen Versammlungen durch Gottes Geist folgende Botschaft:
27 „Wer siegt — den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird auf keinen Fall mehr aus ihm hinausgehen, und ich will den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das von meinem Gott aus dem Himmel herabkommt, und diesen meinen neuen Namen auf ihn schreiben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt.“ — Offenbarung 3:12, 13.
28. (a) Was ist daran bedeutsam, daß Christus den Ausdruck „mein Gott“ in dieser Botschaft viermal gebraucht? (b) Wie kann Christus, wenn der Tempel doch Gott gehört, von sich sagen, er errichte jede Säule im Tempel meines Gottes“?
28 Beachte, daß der Herr Jesus Christus in dieser Botschaft an den, der „siegt“, den Ausdruck „mein Gott“ viermal gebraucht. Er behauptete nicht, die „zweite Person“ eines dreieinigen Gottes zu sein, bei dem jede der drei „Personen“ gleich groß und gleich ewig wäre. Nein, sondern er anerkannte seinen himmlischen Vater als seinen Gott, den er selbst anbetete, dem er diente und gehorchte. Er anerkannte, daß der geistige „Tempel“ seinem Gott gehört. Er ist es, den sein Gott als den „Grundeckstein“ in jenem geistigen Tempel legt, in dem Gott, sein Eigentümer, durch seinen Geist wohnt. (Epheser 2:20-22) Aber Jesus Christus wird von seinem Gott dazu gebraucht, mit ihm diesen geistigen Tempel zu erbauen, und so kann Jesus Christus von sich sagen, er errichte jede „Säule im Tempel meines Gottes“.
EIN BLEIBENDER PLATZ IN GOTTES TEMPEL
29. Was bedeutet es für einen christlichen Sieger, zu einer Säule im Tempel Gottes gemacht zu werden?
29 Daß ein christlicher Sieger zu einer Säule in jenem Tempel gemacht wird, bedeutet für ihn, einen festen Platz in diesem geistigen Bau zu erhalten. Darum sagt der stellvertretende Baumeister, Jesus Christus, über eine solche geistige Säule sehr bestimmt: „Er wird auf keinen Fall mehr aus ihm hinausgehen.“ Kein Erdbeben, wie sie die Gegend des alten Philadelphia erschütterten, oder dergleichen könnte eine solche geistige Säule von ihrem Platz in Gottes Tempel entfernen. Für immer würde der Betreffende unter allen Ereignissen und Umständen das gesegnete Vorrecht haben, als eine Säule zu dienen, um die göttliche Wahrheit und die allgemeine Anbetung des alleinigen lebendigen und wahren Gottes zu verteidigen. (1. Timotheus 3:15, 16; 1. Petrus 2:4-6) Welch einen würdevollen Dienst und welch eine kostbare Nähe bei Gott dies für Sieger bedeutet!
30. (a) Wieso wissen wir, daß Jesus, als er auf der Erde war, den Namen seines Vaters richtig aussprechen konnte? (b) Auf welche Stelle des Leibes des christlichen Siegers würde Jesus den Namen „Jehova“ schreiben, und was würde hierdurch angezeigt?
30 In dieser den Siegern gegebenen Verheißung bezeugt Jesus Christus, daß sein Gott einen persönlichen Namen hat. Der Sohn Gottes hat einen persönlichen Namen, nämlich Jesus, dem der Titel „Christus“ hinzugefügt wird. So hat auch sein Gott einen eigenen Namen. Jesus kennt diesen Namen seines Gottes und wird ihn auf jeden seiner Nachfolger schreiben, der „siegt“. Als Jesus Christus auf der Erde war, las er die inspirierten Hebräischen Schriften, und er wußte, daß Gottes Name in jenen Hebräischen Schriften Tausende von Malen vorkommt. Dort wird er mit vier Schriftzeichen des hebräischen Alphabets geschrieben, die den Buchstaben JHWH entsprechen. Jesus Christus konnte jenen Namen richtig aussprechen. Heute wird er Jehova oder in neuerer Zeit Jahwe ausgesprochen. Der Herr Jesus Christus verheißt, diesen Namen auf jeden christlichen Sieger zu schreiben, zweifellos auf das, was der Stirn entsprechen würde, wo der geschriebene Name von allen Beobachtern deutlich gesehen werden könnte. So, wie in alten, biblischen Zeiten ein Sklave, der an der Stirn das Brandzeichen des Namens seines Herrn trug, dadurch als dem Herrn gehörig erkannt wurde, dessen Namen er trug, wird der Sieger durch den „Namen meines Gottes“, den Jesus Christus auf ihn geschrieben hat, als Jehova, dem Gott Jesu, gehörig gekennzeichnet.
31. (a) Welchen anderen ehrenvollen Namen wird der Herr Jesus Christus auf den Sieger schreiben? (b) Was ist der Sinn und die Bedeutung dieses Namens?
31 Der Sieger wird auch mit einem anderen ehrenvollen Namen gekennzeichnet, dessen er sich nicht zu schämen braucht, denn der Herr Jesus fügte hinzu: „Ich will . . . den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das von meinem Gott aus dem Himmel herabkommt, . . . auf ihn schreiben.“ So, wie das alte, irdische Jerusalem der Regierungssitz, die Hauptstadt, des vereinigten Königreiches Israel war, wird das ‘neue Jerusalem’, das „von meinem Gott aus dem Himmel herabkommt“, die Hauptstadt, die Hauptorganisation, der ganzen Schöpfung Gottes im Himmel und auf der Erde sein. Später sah der Apostel Johannes in den Visionen der Offenbarung, wie diese sinnbildliche Stadt, das Neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam, um über die ganze Menschheit zu herrschen und sie mit einer vollkommenen Regierung zu segnen. (Offenbarung 21:2-4) Der Name Jerusalem selbst bedeutet „Besitztum des Friedens“. Wenn ein christlicher Sieger von demjenigen, der den „Schlüssel Davids“ hat, mit dem Namen des neuen Jerusalem gekennzeichnet wird, bedeutet das, daß er zu jener sinnbildlichen Stadt gehört, ein Teil von ihr, ein Bürger von ihr, ist. Gemäß Philipper 3:20 ist sein „Bürgertum . . . in den Himmeln“. Er ist ein Glied der Hauptorganisation Gottes. Welch ein hohes Amt! — Vergleiche Psalm 87:5, 6.
32. Was ist ‘dieser neue Name’ Jesu, den er auf den schreibt, der „siegt“, und wem wird dieser ‘neue Name’ schließlich bekannt?
32 Der Erste in Gottes Hauptorganisation ist sein Sohn Jesus Christus. Höchst passend fügt der Sohn daher seiner Verheißung für den, der „siegt“, die Schlußworte hinzu: „Und ich will . . . diesen meinen neuen Namen auf ihn schreiben.“ (Offenbarung 3:12) Später wird in Offenbarung 14:1-3 gezeigt, daß die 144 000 Sieger mit dem Lamm, Jesus Christus, auf dem himmlischen Berg Zion stehen und „seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben“ tragen. Dort ist allerdings nicht davon die Rede, daß auf ihnen sein neuer Name geschrieben steht. Wie sein ‘neuer Name’ lautet, wird nicht enthüllt, auch nicht in Offenbarung 19:12, wo es heißt, daß er „einen Namen geschrieben [trägt], den niemand kennt als er selbst“. Der Name wird vor anderen Geschöpfen geheimgehalten, ebenso wie der Name auf dem „weißen Kieselstein“, der den christlichen Siegern gegeben werden soll: „. . . auf dem Kieselstein einen neuen Namen geschrieben, den niemand kennt als der, welcher ihn empfängt.“ (Offenbarung 2:17) Christi ‘neuer Name’ im Himmel würde seinen 144 000 Jüngern natürlich bekanntwerden, wenn er ihn auf sie schreibt.
33. (a) Wer ist der Urheber und Verleiher des ‘neuen Namens’ Jesu Christi? (b) Was bedeutet es für die 144 000, daß Christi ‘neuer Name’ auf ihnen geschrieben steht? (c) Auf welche dreifache Weise werden sie, weil sie Sieger sind, belohnt?
33 Christi himmlischer ‘neuer Name’ ist natürlich seinem Gott, Jehova, bekannt, denn Gott ist es, der ihn ihm verleiht. Zur gegebenen Zeit teilt Jesus Christus diesen „neuen Namen“ mit seinen 144 000 Miterben, indem er ihn gewissermaßen auf sie schreibt. Daß sein ‘neuer Name’ auf sie geschrieben wird, bedeutet, daß sie als solche erkannt werden, die mit Christus in seinem neuen, himmlischen Verhältnis zu seinem Gott stehen, und daß sie Christus gehören. Kein anderes Geschöpf im Himmel oder auf der Erde wird das Vorrecht erhalten, an jenem ganz persönlichen, höchst vertrauten, neuen Verhältnis Jesu Christi zu seinem Gott, Jehova, teilzuhaben. So werden die 144 000 christlichen Sieger den Namen Gottes, des himmlischen Vaters, und den Namen seines Sohnes Jesus Christus und den Namen der himmlischen Stadt, des Neuen Jerusalem, auf sich geschrieben tragen. Auf diese Weise werden sie in dreifacher Art hoch geehrt, als Lohn dafür, Sieger zu sein, die beachtet haben, was der Geist den Versammlungen gesagt hat.
[Fußnote]
a Siehe den Wacht-Turm Juli-August 1919, Seite 117, Absatz 8; ferner das Buch mit dem Titel „Licht“, Band 1, Seite 254, Absatz 2.