Warum wir das Königreich Jesu Christi benötigen
1. Als ein Sohn welches „Gottes“ wurde Jesus geboren, und warum war dies kein Zufall?
EINE wichtige Tatsache fällt uns in Verbindung mit dem Sohn Gottes, der im ersten Jahrhundert u. Z. auf der Erde war, auf: Er wurde nicht in eine in Indien lebende Hindu-Familie hineingeboren. Er wurde auch nicht in eine in Tibet lebende buddhistische Familie oder in die Königsfamilie des alten China oder die Familie des Kaisers von Rom hineingeboren (Esth. 1:1; Luk. 2:1, 2). Er ‘ging dem Fleische nach aus dem Samen Davids hervor’ (Röm. 1:3). Das war kein Zufall. Dieser Sohn Gottes mußte als der „Same Davids“ geboren werden. Aus diesem Grund erwählte Gott eine jüdische Jungfrau aus der Geschlechtslinie Davids von Bethlehem als die künftige Mutter Jesu Christi (Luk. 1:26 bis 32). Diese Jungfrau, Maria, betete den Gott an, der durch ein Wunder bewirkte, daß sie schwanger wurde. Somit wurde ihr Sohn nicht als der Sohn eines Hindu-Gottes oder einer buddhistischen Gottheit und auch nicht als der Sohn des römischen Jupiter oder des griechischen Zeus geboren (Luk. 1:34-55; Apg. 14:12, 13).
2. Warum brauchte Jesus nicht als ein Angehöriger des Stammes Levi und der Familie Aarons geboren zu werden, um das Opferlamm zu sein, und an welchem Tag starb er?
2 König David, der über das Volk Israel herrschte, kam aus dem Stamm Juda, nicht aus dem Stamm, aus dem die Priester genommen wurden, die Opfer darbrachten. Jesus Christus konnte aber als der „Same Davids“ aus dem Stamm Juda hervorgehen und trotzdem „das Lamm Gottes“ werden, „das die Sünde der Welt wegnimmt“ (Joh. 1:29). Er brauchte nicht vom Stamme Levi zu sein und aus der Familie Aarons, der Familie, aus der die Priester Israels genommen wurden. Er konnte als ein vollkommener, sündenloser Mensch, der von Gott als vollkommenes, makelloses Opfer angenommen wurde, auch in Davids Stamm, im Stamme Juda, geboren werden. Im Himmel hatte er seine Vollkommenheit und Sündlosigkeit bewahrt. Er bewahrte sie auch, nachdem er auf die Erde gesandt worden war, um der Mensch zu werden, der genauso vollkommen und sündenlos sein sollte, wie Adam es am Tage seiner Erschaffung im Garten Eden war. Nur so konnte Jesus Christus ‘sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingeben’ (1. Tim. 2:5, 6; Matth. 20:28). Er schüttete sein Blut als sündensühnendes Opfer am Passahtag des Jahres 33 u. Z. aus, an dem Tag, an dem die Juden das Passahlamm schlachteten und sein gebratenes Fleisch aßen, um der Befreiung ihres Volkes aus Ägypten zu gedenken.
3. Was wird in 3. Mose 17:11, 12 über das Blut gesagt, und welchen Nutzen können wir daher aus dem Blut Jesu ziehen, und wie?
3 Gemäß 3. Mose 17:11, 12 hieß es in den Bestimmungen des Bundes, den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hatte: „Die Seele [oder: das Leben] des Fleisches ist im Blute, und ich selbst habe es für euch auf den Altar gegeben, damit Sühne geleistet werde für eure Seelen, denn das Blut ist es, das Sühne leistet durch die Seele [das Leben] darin. . . . ,Keine Seele von euch soll Blut essen, und kein als Fremdling Ansässiger, der in eurer Mitte weilt, soll Blut essen.‘ “ Als daher Jesus Christus sein Blut ausschüttete, um es Gott als Opfer darzubringen, schüttete er sein Leben als Sühnopfer für uns alle, das heißt für alle Nachkommen des Sünders Adam, aus. Er brachte das Lebensblut seines vollkommenen menschlichen Opfers Gott im Himmel dar. Somit können wir das Blut Jesu nicht essen oder trinken, um daraus Nutzen zu ziehen. Wir müssen daran glauben, daß es unsere todbringenden Sünden vollständig sühnt, wenn wir daraus Nutzen ziehen möchten (Hebr. 9:11-14, 24).
4. Wieso lassen die Worte, die Simon Petrus über das Blut Christi geschrieben hat, erkennen, daß Jesus Christus in der Offenbarung passenderweise immer wieder als ein Lamm bezeichnet wird?
4 Einer der Juden, die im ersten Jahrhundert an den Sühnewert des Blutes Jesu glaubten, war Simon Petrus, ein ehemaliger Fischer aus Galiläa. Er schrieb in einem Brief an seine Mitgläubigen: „Ihr [seid] nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, von eurer fruchtlosen Art des Wandels befreit worden . . ., die euch von euren Vorvätern her überliefert wurde, sondern mit kostbarem Blut gleich dem eines makellosen und fleckenlosen Lammes, nämlich Christi“ (1. Petr. 1:18, 19). Daraus ersehen wir, daß Jesus Christus in der Offenbarung passenderweise immer wieder als das geschlachtete „Lamm“ bezeichnet wird (Offb. 5:6). Wir alle, die ganze Menschheit, benötigen dieses sühneleistende Lamm, das uns mit seinem Blut von unseren Sünden reinigen und das Todesurteil, das auf uns lastet, aufheben kann. Ohne das Opfer dieses Lammes könnte künftig niemand von uns leben und ein reines Gewissen vor Gott haben. Wir kommen tatsächlich nicht ohne dieses Lamm aus!
5. Wem, der an Israels Sühnetag eine wichtige Rolle spielte, entsprach Jesus Christus dadurch, daß er sich als Opfer darbrachte?
5 Dadurch, daß Jesus Christus sich selbst als ein Opferlamm darbrachte, diente er als der göttliche Hohepriester, der durch Israels ersten Hohenpriester, durch Aaron aus dem Stamme Levi, vorgeschattet worden war. Alle Opfer darbringenden Hohenpriester des Volkes Israel stammten von diesem Aaron, dem Bruder des Moses, ab. Ein weiterer Grund, weshalb die ganze Menschheit Jesus Christus benötigt, ist also der, daß er als das Gegenbild der israelitischen Hohenpriester dient, die am alljährlichen Sühnetag (Jom Kippur) jeweils das Blut der Schlachtopfer in das Allerheiligste des Tempels hineinbrachten.
6. Von wem sollten die Judenchristen die Sühnung der Sünden erwarten, und warum?
6 Der auferstandene Jesus Christus erfüllte das, was durch den Sühnetag veranschaulicht wurde, als er von der Erde in den Himmel zurückkehrte, um in Gottes Gegenwart zu erscheinen und das Verdienst oder den Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers zur Sühnung der Sünden der ganzen Menschheit darzubringen. Darum wurde den Judenchristen gesagt, sie sollten nicht mehr auf die aaronischen Hohenpriester, sondern auf deren Gegenbild schauen. Wir lesen in Hebräer 3:1, 2: „Demzufolge, heilige Brüder, Mitgenossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen — Jesus. Er war dem Einen treu, der ihn dazu machte, wie auch Moses es in Seinem ganzen Hause war.“
MEHR ALS EIN HOHERPRIESTER NÖTIG
7. Inwiefern ist Jesus Christus für uns ein geeigneter Hoherpriester, und wo im ersten Kapitel der Offenbarung wird er als solcher dargestellt?
7 In Hebräer 7:26 finden wir eine weitere Erklärung, die den Judenchristen gegeben wurde, um ihnen zu zeigen, inwiefern Jesus Christus ein besserer Hoherpriester ist als Aaron und seine Nachfolger: „Ein solcher Hoherpriester wie dieser war für uns der geeignete: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern und höher als die Himmel geworden.“ Im ersten Kapitel der Offenbarung, Vers 12 bis 18 wird der verherrlichte Jesus Christus als der den Christenversammlungen dienende Hohepriester dargestellt. Aus dem fünften Kapitel geht jedoch hervor, daß er außer Gottes Hoherpriester noch etwas anderes ist. Das zeigt, daß wir Jesus Christus außer als Opferlamm und als unseren Hohenpriester noch aus einem anderen Grund benötigen.
8. Wie wird das Lamm in Offenbarung 5:5, 6 bezeichnet, und worauf, außer auf ein Priestertum, weist dies hin?
8 In Offenbarung 5:5, 6 wird das geschlachtete Lamm als „der Löwe, der vom Stamme Juda ist, die Wurzel Davids“, bezeichnet. Diese Bezeichnungen geben weiteren Aufschluß über das Lamm Jesus Christus. Aus den Versen 9 und 10 geht hervor, daß zu dem Lamm gesagt wurde: „Du bist würdig, die Buchrolle zu nehmen und ihre Siegel zu öffnen, denn du bist geschlachtet worden, und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde regieren.“ Worauf, außer auf ein Priestertum, wird hier hingewiesen? Auf eine Regierung, auf ein Königtum. Und benötigen wir nicht alle eine vollkommene, gerechte Regierung für die ganze Erde?
9. Was sollte der Löwe vom Stamme Juda gemäß 1. Mose 49:9, 10 haben, und warum mußte Jesus „die Wurzel Davids“ sein?
9 Nach der Prophezeiung aus 1. Mose 49:9, 10 sollte der Löwe, der vom Stamme Juda ist, ein Zepter haben sowie einen Befehlshaberstab, und der Gehorsam aller Völker sollte rechtmäßig ihm gehören. Das bedeutete also, daß der Löwe vom Stamme Juda regieren würde. David war vom Stamme Juda, und er regierte vierzig Jahre als König über die Israeliten. Jesus Christus mußte „die Wurzel Davids“ sein, denn Gott hatte König David von Jerusalem verheißen, daß aus seiner Familie ein Herrschergeschlecht hervorgehen würde, dessen Königtum ewig bestehen werde.
10. Wessen Thron sollte gemäß dem, was Gabriel zu Maria sagte, ihr Sohn einnehmen, und wie lange?
10 Mit anderen Worten, Jehova hatte König David für sein unerschütterliches Festhalten an der ausschließlichen Anbetung Jehovas, des einzig wahren und lebendigen Gottes, mit einem Bund für ein ewiges Königtum in seinem Geschlecht belohnt (2. Sam. 7:1-17). Darum sagte der Engel Gabriel, als er Maria, die vom Stamme Juda war, die bevorstehende Geburt Jesu ankündigte: „Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob [Israel] regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Luk. 1:26-33).
11. Was zu benötigen, bekennen wir Gott, wenn wir das in Matthäus 6:9, 10 aufgezeichnete Gebet sprechen?
11 Was bedeutet es nun, wenn wir gemäß der Anweisung, die Jesus seinen Jüngern gab, zu Jehova Gott beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde.“? Wir erkennen dadurch Gott gegenüber an, daß wir das Königreich seines Sohnes Jesus Christus benötigen (Matth. 6:9, 10).
12. Welche Bemühungen der Christenheit sind gescheitert, und was wird deshalb Gottes Königreich unter Christus mit den Königreichen dieser Welt tun müssen?
12 Die Christenheit ist nie Gottes Königreich unter Christus gewesen. Ihre Bemühungen, die Regierungen der Welt zu wirklich christlichen Regierungen zu bekehren, sind gescheitert. Wie soll aber das Königreich Christi über die Erde regieren, wenn doch diese weltlichen Regierungen die Macht über die Erde innehaben? Unter diesen Umständen wäre es nicht möglich. Darum müssen die unvollkommenen und unfähigen Regierungen der Menschen beseitigt werden; sie müssen von der Erde verschwinden. Das kann keine menschliche Macht bewirken. Wir benötigen deshalb das Königreich Jesu Christi. Aus Gottes Prophezeiung in Daniel 2:44 ersehen wir, daß es diese Aufgabe erfüllen wird. Diese Prophezeiung lautet: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeiten bestehen.“
13. Wann und wo wird diese gewaltsame Beseitigung der weltlichen Regierungen vor sich gehen? Was muß im Interesse der überlebenden Erdbewohner aber noch geschehen?
13 Diese gewaltsame Beseitigung der heutigen Regierungen wird auf dem Höhepunkt der bevorstehenden „großen Drangsal“, der in Offenbarung 16:14, 16 Har-Magedon genannt wird, vor sich gehen. Bei diesem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Har-Magedon, wird es Überlebende geben. Die Säuberung der Erde von den verderbten, unfähigen Regierungen sündiger, sterblicher Menschen ist aber noch nicht alles, was im Interesse der Überlebenden geschehen muß. Was muß denn noch geschehen? Die unsichtbaren, bösen übermenschlichen Wesen, die diese Regierungen geschickt lenken, müssen ebenfalls beseitigt werden. Wer sind diese unsichtbaren übermenschlichen Wesen? In wissenschaftlichen Kreisen wird man uns nicht glauben, wenn wir sagen: Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel. Wir halten aber die Worte Jesu Christi eher für wahr als die Behauptungen heutiger Wissenschaftler. Er sagte, Satan, der Teufel, sei „der Herrscher dieser Welt“. Als derjenige, den Gott vom Himmel gesandt hatte, mußte er es bestimmt wissen (Joh. 12:31; 14:30).
14. Welche Regierung wird genügend Macht haben, Satan und seine Dämonen aus ihrer Machtposition, die sie gegenüber den Bewohnern der Erde einnehmen, zu entfernen, und wie wird sie dies tun?
14 In der Vision, die der verherrlichte Jesus Christus dem christlichen Apostel Johannes übermittelte, wies er ferner darauf hin, daß Satan, der Teufel, „die ganze bewohnte Erde irreführt“ (Offb. 12:9). Es ist somit eine himmlische, eine geistige Regierung nötig, um Satan und seine Dämonenengel aus ihrer Machtposition, die sie gegenüber der ganzen Erdbevölkerung einnehmen, zu entfernen. Das Königreich Jesu Christi ist solch eine himmlische Regierung, und es hat genügend Macht, der Menschheit diese Befreiung zu bringen. Das ist ein weiterer Grund, weshalb wir dieses Königreich benötigen. Nach seinem Sieg im Krieg von Har-Magedon wird es bewirken, daß Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel in einem Abgrund, fern von der Erde, gefangengesetzt werden. Dort werden sie während des tausendjährigen Königreiches Christi ihrer Freiheit beraubt sein (Offb. 19:11 bis 20:3).
15. Wie wird in der Offenbarung die Fülle der lebengebenden Segnungen, die allen unter dem Königreich Christi auf der Erde lebenden Menschen zuteil werden, veranschaulicht?
15 Während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi werden den Bewohnern der Erde die ihnen aus seinem Opfertod erwachsenden lebengebenden Segnungen wie ein Strom zufließen. Das wird im letzten Kapitel der Offenbarung treffend veranschaulicht. Der Apostel Johannes weist darin auf die Quelle der Vorkehrungen hin, durch die die Menschheitsfamilie ewiges Leben erlangen kann. Er sagt: „Und er [ein Engel Gottes] zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes aus hinabfloß inmitten ihrer breiten Straße [der breiten Straße der Stadt]. Und diesseits des Stromes und jenseits standen Bäume des Lebens, die zwölf Fruchternten hervorbringen, indem sie jeden Monat ihre Früchte geben.
16. Welches ist der Ausgangspunkt dieser lebengebenden Segnungen, und wieso wird unter dem Königreich kein Fluch mehr auf der Menschheit lasten?
16 Um dann zu zeigen, daß diese Segnungen vom Thron Gottes und des Lammes Jesus Christus ausgehen, fügt der Apostel Johannes noch die Worte hinzu: „Und es wird keinen Fluch mehr geben, sondern der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Sklaven werden ihm heiligen Dienst darbringen“ (Offb. 22:1-3). Gottes Königreich unter Christus wird für die Menschheit kein Fluch, sondern ein Segen sein. Gottes Sohn, Jesus Christus, wird dafür sorgen, daß auf der Erde Gerechtigkeit herrscht, und das wird sich zum Segen auswirken.
DIE VERSTORBENEN BENÖTIGEN DAS KÖNIGREICH
17. Wer sind die ersten, die aus diesen lebengebenden Vorkehrungen Nutzen ziehen werden? Warum aber werden noch andere zu den Nutznießern gehören?
17 Die ersten, die aus diesen lebengebenden Vorkehrungen Nutzen ziehen werden, sind die Glieder der „großen Volksmenge“, die Anbeter Jehovas, die die „große Drangsal“, in der die Königreiche dieser Welt zermalmt werden, überleben (Offb. 7:9-14; Dan. 2:44; Matth. 24:21, 22). Werden aber noch andere aus dem sinnbildlichen Strom von Wasser des Lebens trinken und von den sinnbildlichen Bäumen des Lebens essen? Ja; denn Jesus Christus starb noch für andere Menschen, nicht nur für die Überlebenden der „großen Drangsal“. Denken wir an das, was er im Jahre 33 u. Z. einmal unweit von einer Begräbnisgruft in Bethanien bei Jerusalem sagte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer Glauben an mich ausübt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und Glauben an mich ausübt, wird überhaupt nie sterben. Glaubst du das?“ Martha, die Schwester des verstorbenen Lazarus, antwortete: „Ja, Herr; ich habe geglaubt, daß du der Christus, der Sohn Gottes, bist, der Eine, der in die Welt kommt“ (Joh. 11:25-27). Wie steht es mit uns heute? Können wir diese Frage mit der gleichen Überzeugung beantworten?
18. Warum haben wir allen Grund, Jesu Frage mit Ja zu beantworten, wie Martha es tat, und warum kann Jesus immer noch sagen: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“?
18 Wir haben allen Grund, diese Frage mit Ja zu beantworten, denn Jesus erhärtete seine bemerkenswerten Worte durch die Auferweckung seines Freundes Lazarus, der schon fast vier Tage tot war (Joh. 11:28-45). Kurz danach mußte Jesus selbst von den Toten auferweckt werden. Er starb am Passahtag. Am dritten Tag danach wurde er durch die Allmacht seines himmlischen Vaters von den Toten auferweckt. Am vierzigsten Tag nach seiner Auferweckung fuhr er von einer bei Bethanien gelegenen Stelle auf dem Ölberg in den Himmel auf (Luk. 24:50-53; Apg. 1:1-12). Im Himmel kann der verherrlichte Jesus Christus immer noch sagen: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Daß er von Gott, seinem Vater, ermächtigt worden ist, die Toten aufzuerwecken, bestätigen seine Worte aus der Offenbarungsvision, die dem Apostel Johannes vermittelt wurde: „Ich wurde ein Toter, doch siehe! ich lebe für immer und ewiglich, und ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades“ (Offb. 1:18).
19. Inwiefern war Jesus Christus „der Erstgeborene von den Toten“, als er auferweckt wurde, und nicht sein Freund Lazarus oder einer der anderen, die Jesus auferweckt hatte?
19 Jesus Christus war der erste, der von den Toten auferweckt wurde, um für immer als Auferstandener zu leben. Er wird deshalb mit Recht „der Erstgeborene von den Toten“ und „der Erstling derer, die im Tode entschlafen sind“, genannt (Kol. 1:18; 1. Kor. 15:20). Selbst sein Freund Lazarus und andere, die er und seine Apostel von den Toten auferweckt hatten, starben danach wieder und kamen in das allgemeine Grab der Menschheit, das heißt in den Hades. Ihre vorherige Befreiung vom Tod und vom Hades war nur vorübergehend. Die „Tore des Hades“ sollten über ihnen und über allen anderen erlösten Verstorbenen verschlossen bleiben, bis das Königreich Christi in den Himmeln zu der von Gott bestimmten Zeit aufgerichtet würde (Matth. 16:18; Jes. 38:10, 18).
20, 21. Wann und wo wurde das Königreich Christi aufgerichtet, und wen auferweckte er als regierender König zuerst?
20 Die Weltereignisse in unserem Jahrhundert beweisen, daß sich die biblischen Prophezeiungen erfüllen. Sie deuten auch darauf hin, daß das Königreich Christi im Jahr 1914, am Ende der Zeiten der Nationen, in den Himmeln geboren wurde (Luk. 21:24; Hes. 21:25-27). Als im Himmel regierender König lenkte Jesus Christus seine Aufmerksamkeit zuerst seinen verstorbenen treuen Jüngern zu, seinen Aposteln und anderen Jüngern, die dazu berufen worden waren, mit ihm am himmlischen Königreich teilzuhaben. Diese sollten von ihm zu unsterblichem himmlischen Leben auferweckt werden, damit sie gemäß Offenbarung 5:10 zu „einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott“ gemacht würden. Auf diese Weise sollten sich die Worte des Apostels Johannes aus Offenbarung 20:4-6 erfüllen:
21 „Und ich sah Throne, und da waren solche, die sich darauf setzten, und es wurde ihnen Macht zu richten gegeben. Ja, ich sah die Seelen derer, die mit dem Beil hingerichtet worden waren wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt, und weil sie von Gott geredet hatten . . . Und sie kamen zum Leben und regierten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre. . . . Das ist die erste Auferstehung. Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren.“
22. Wie wird Jesus Christus während seiner Tausendjahrherrschaft die „Schlüssel des Todes und des Hades“ gebrauchen, und wieso werden die Angehörigen der „großen Volksmenge“, die die große Drangsal überleben, etwas sehen, was zuvor noch nie jemand auf der Erde gesehen hat?
22 Während seiner Tausendjahrherrschaft wird Jesus Christus als Hoherpriester und König die „Schlüssel des Todes und des Hades“ zugunsten der übrigen Verstorbenen gebrauchen. Sie werden seine Stimme hören und herauskommen, wie er es gemäß den in Johannes 5:28, 29 aufgezeichneten Worten selbst vorhersagte. Dann werden die Angehörigen der „großen Volksmenge“, die sowohl die „große Drangsal“ als auch die Fesselung und Gefangensetzung Satans und seiner Dämonen im Abgrund überleben, Augenzeugen eines unvergleichlichen Wunders werden. Sie werden sehen, wie alle Verstorbenen, für die der Hohepriester Jesus sein vollkommenes menschliches Leben als „das Lamm Gottes“ geopfert hat, ins Leben zurückkehren werden (Joh. 1:29; 1. Tim. 2:5, 6; Hebr. 2:9). Die Zahl der Auferweckten — alles Nachkommen des sündigen Adam, von dem sie Unvollkommenheit, Sündhaftigkeit und das Todesurteil ererbt hatten — wird schließlich in die Milliarden gehen. Noch nie hat es so etwas auf der Erde gegeben. Dem Apostel Johannes wurde in einer Vision dieses erstaunliche Wunder, das Gott durch Christus wirken wird, kurz vor Augen geführt, und wir lesen seine Beschreibung darüber in Offenbarung 20:11-14.
23. Warum war Johannes nicht entsetzt, als er die Vision über die Auferstehung hatte, und wann werden die Bewohner der Erde erkennen, daß sich 1. Korinther 15:26 erfüllt hat?
23 War Johannes entsetzt über das, was er sah? Sah er eine übervölkerte Erde? Keineswegs! Jehova Gott hat die Erde geschaffen, damit sie mit vollkommenen Menschen gefüllt werde, nicht mit zum Tode verurteilten, sondern mit solchen, die als Lohn für ihre unerschütterliche Hingabe an Jehova Gott das Recht auf ewiges Leben haben würden. Auch sollte sie so gefüllt werden, daß alle bequem darauf Platz hätten. Alle werden in einem weltweiten Paradies leben (1. Mose 1:26-28). Wenn daher der letzte der erlösten Verstorbenen dem Ruf, aus dem geöffneten „Hades“ herauszukommen, gefolgt ist, wird es das allgemeine Grab der Menschheit nicht mehr geben. Der Hades wird in den „Feuersee“ geschleudert worden sein, was den ewigen Tod für ihn bedeutet. Und wenn sich dann alle unter dem tausendjährigen Königreich Christi lebenden Bewohner der Erde der Schulung durch diese Regierung unterzogen haben werden und so von aller Sündhaftigkeit befreit und von jeder menschlichen Unvollkommenheit geheilt sind, werden sie im wahrsten Sinne des Wortes leben. Dann wird der „Tod“ — das heißt der Tod, den die Menschheit von Adam ererbt hat — genauso wie der Hades in den „Feuersee“ geschleudert werden (Offb. 20:14). Dann werden die Menschen erkennen, daß sich die Worte aus 1. Korinther 15:26 auf wunderbare Weise erfüllt haben: „Als letzter Feind wird der Tod zunichte gemacht.“ Alle, die danach mit Satan und seinen Dämonen wegen ihres willentlichen Ungehorsams vernichtet werden, erleiden den „zweiten Tod“, aus dem es keine Auferstehung gibt.
24. Warum brauchen wir uns nie zu schämen, von Jesus Christus Zeugnis abzulegen, und mit wem Zeugnis von ihm abzulegen, fühlen wir uns gedrängt?
24 Die Zeit reicht nicht aus, alles über Jesus Christus zu sagen, um zu zeigen, wieviel er uns als Gliedern der gefallenen Menschheitsfamilie bedeutet. Wir werden nie von ihm enttäuscht sein. „Denn die Schrift sagt: ‚Keiner, der seinen Glauben auf ihn setzt, wird enttäuscht werden‘ “ (Röm. 10:11; Jes. 28:16). Wir brauchen uns nie zu schämen, von Jesus Christus mündlich oder durch gedruckte Veröffentlichungen Zeugnis abzulegen. Je besser wir erkennen, wie sehr wir ihn benötigen, desto mehr fühlen wir uns gedrängt, mit den Engeln von ihm Zeugnis abzulegen, zur Verherrlichung Jehovas und zum Nutzen der Menschheit, die sich heute in einer aussichtslosen Lage befindet.
25. Warum sollten nicht wir geehrt werden wegen des Inhalts des Zeugnisses, das wir geben, und wer inspirierte die Prophezeiungen über Jesus, und zu welchem Zweck?
25 Denken wir an die Worte des Engels, dem der Apostel Johannes dankbar zu Füßen fiel, um ihn anzubeten. Der Engel sagte: „Ich bin nichts weiter als ein Mitsklave von dir und deinen Brüdern, die das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben. Bete Gott an; denn das Zeugnisgeben für Jesus ist das, was zum Prophezeien inspiriert“ (Offb. 19:10). Nicht wir Menschen sollten also geehrt werden, so als ob der Inhalt des Zeugnisses über Jesus Christus von uns stammen würde. Jehova Gott war es, der unser dringendes Bedürfnis und unsere Hilflosigkeit erkannte, und er war es, der seinen himmlischen Sohn sandte, damit er zum Nutzen von uns allen der Mensch Jesus Christus werde. Er war es auch, der durch seinen wirksamen Geist alle biblischen Prophezeiungen über Jesus Christus inspirierte, damit wir das „Lamm Gottes“ erkennen könnten, den Hohenpriester Gottes, den messianischen König, der dafür sorgen wird, daß die so lange schlecht regierte Menschheit schließlich eine vollkommene, gerechte Regierung erhält.
26. Welche Antwort haben wir durch unsere Betrachtung der Frage „Wieso benötigen wir alle Jesus Christus?“ erhalten?
26 Wieso benötigen wir also alle Jesus Christus? Durch unsere eingehende Betrachtung dieser herausfordernden Frage haben wir eine befriedigende Antwort erhalten: Wir benötigen ihn, weil er es ist, durch den der Schöpfer aller Dinge dafür gesorgt hat, daß wir in die glückliche, gesegnete Familie unseres himmlischen Vaters zurückkehren können. Im Kreise dieser universellen Familie werden wir für immer glücklich leben können. Wir werden seine überströmende Liebe und Fürsorge verspüren und werden in alle Ewigkeit ihn anbeten und ihm liebevoll dienen können (1. Kor. 15:28; Joh. 14:6; Apg. 4:12).
[Ganzseitiges Bild auf Seite 241]