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„Ihr solltet Lehrer sein“Der Wachtturm 1958 | 15. November
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Güte, die in Verbindung mit Christus Jesus ist, und die Dinge, die du von mir mit der Unterstützung vieler Zeugen gehört hast, diese vertraue treuen Menschen an, die ihrerseits hinreichend befähigt sein werden, andere zu lehren.“ (2. Tim. 2:1, 2, NW) Die Gesellschaft, die heute ein ähnliches Werk tut wie damals Timotheus, hat sich fortwährend bemüht, für die Schulung anderer zu sorgen, damit auch sie Lehrer der Wahrheit werden könnten.
14, 15. Was für Vorkehrungen hat die Gesellschaft getroffen, um alle zur Ausübung der Lehrtätigkeit auszurüsten, und wie trägt jede dieser Vorkehrungen zu diesem Ziele bei?
14 Eingedenk der Ermahnung, daß „ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet“, trifft die Gesellschaft reguläre Vorkehrungen, durch die allen geholfen werden soll, Fortschritte zu machen, damit sie das Niveau christlicher Reife erreichen können. (Heb. 5:12) Da in diesem Programm die örtlichen Aufseher eine Schlüsselstellung einnehmen, ist eine der biblischen Bedingungen, die an jeden Aufseher gestellt werden, die Pflicht, „lehrfähig“ zu sein. (1. Tim. 3:2, NW) Die Gesellschaft hat dafür gesorgt, daß in den 16 883 Versammlungen der ganzen Welt regelmäßig der im Wachtturm dargebotene Stoff anhand der Bibel studiert wird. Dadurch werden alle mit Bezug auf die zu verrichtende Lehrtätigkeit auf dem Laufenden gehalten. Nicht nur wird eine gewisse Menge Stoff durchgenommen, sondern den Anwesenden wird ferner Gelegenheit geboten, sich selbst dazu zu äußern und die Kommentare der anderen anzuhören, so daß sie ausgerüstet werden, auch andere zu lehren. Keine Person, die Gott hingegeben ist, noch irgendein anderer Mensch guten Willens, der erkennt, daß Jehova sein Volk durch ein bestimmtes Mittel unterweist, das heißt ihm durch einen Kanal Belehrung vermittelt, werden den Wunsch haben, auch nur eine dieser Versammlungen zu versäumen, sofern sie es vermeiden können. — Heb. 10:25.
15 Dann ist auch die wöchentliche Predigtdienstschule vorgesehen. Wer lehrt, muß sprechen, ob er nun zugleich zu einer Person oder zu vielen spricht. Solche müssen auch fähig sein, sich aus Nachschlagewerken Aufschlüsse zu verschaffen. Dies gut zu tun, lernen sie in der Predigtdienstschule. In der Dienstversammlung erhalten sie Ratschläge bezüglich der heutigen Anwendung der erworbenen Kenntnisse, und darauf folgt die praktische Schulung im Felddienst durch reife Prediger. Die Zeugen Jehovas wohnen auch fleißig lehrreichen biblischen Ansprachen bei, die für die Öffentlichkeit veranstaltet werden. Sie werden durch die Gedanken auferbaut, durch die ihre Aufmerksamkeit auf die biblischen Prophezeiungen gelenkt wird, die sich auf die laufenden Weltgeschehnisse beziehen, und auf die Anwendung christlicher Grundsätze bei auftauchenden Problemen des täglichen Lebens der Gegenwart. So erhaltene Aufschlüsse müssen sie stets griffbereit haben, damit sie in der Lage sind, „Menschen von allen Arten“ zu lehren. Gemäß dem Muster des Wachtturm-Studiums wird ein wöchentliches Versammlungsbuchstudium durchgeführt; aber weil sich gewöhnlich eine viel kleinere Gruppe daran beteiligt und die Menge des zu behandelnden Stoffes nicht festgesetzt ist, bietet dieses Studium Gelegenheit, die zur Betrachtung gelangenden Punkte etwas gründlicher zu besprechen. Außerdem gibt es die Kreis- und Bezirksversammlungen sowie Landeskongresse und internationale Veranstaltungen. Man denke ferner an den vielseitigen Lesestoff, den man zu Hause regelmäßig in der Zeitschrift Erwachet! findet. Hat sich die theokratische Organisation den biblischen Rat zu Herzen genommen, nämlich den Rat, den Gliedern des Volkes Gottes zu helfen, befähigte Lehrer zu werden? Ganz bestimmt!
ERZIEHUNG ZU HAUSE
16, 17. Welche Rolle spielt die Familie im theokratischen Erziehungsprogramm, und wie wurde die Notwendigkeit hierfür den Israeliten eingeprägt?
16 Die Versammlung ersetzt indes — was Erziehung und Ausbildung in der Neuen-Welt-Gesellschaft betrifft — nicht etwa das Heim. Beide Erziehungszentren sind unbedingt notwendig. Beide sind wichtige Teile des Neue-Welt-Erziehungs-Systems. Den ganzen Tag unterweisen die Eltern ihre Kinder, und wenn sie ein guteingeteiltes Programm christlicher Unterweisung im Heime durchführen, wird sich das nicht nur für die Hausgenossen segensreich auswirken, sondern auch für alle, die mit ihnen Gemeinschaft pflegen können.
17 Die Verantwortung der Eltern, ihre Kinder zu lehren, wurde dem Sinn der Israeliten tief eingeprägt, bevor sie über den Jordan zogen und in das Verheißene Land eingingen. In 5. Mose 4:9, 10 (NW) findet sich folgender Rat: „Nur hüte dich und achte sorgfältig auf deine Seele, damit du die Dinge nicht vergißt, die deine Augen gesehen haben, und damit sie nicht aus deinem Herzen schwinden, alle Tage deines Lebens; und du sollst sie deinen Söhnen und deinen Enkeln kundtun, jenen Tag, als du am Horeb vor Jehova, deinem Gott, standest, als Jehova zu mir sprach: ‚Versammle mir das Volk, daß ich es meine Worte hören lasse, damit sie mich fürchten lernen alle Tage, die sie auf dem Erdboden leben, und damit sie ihre Söhne lehren.‘“ Ferner wurden sie gemäß dem 6. Kapitel an folgendes erinnert: „Und du sollst sie deinem Sohne einschärfen und von ihnen reden, wenn du in deinem Hause sitzest und wenn du unterwegs bist und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ Und im 11. Kapitel wird ihnen von neuem gesagt: „Du sollst sie auch deine Söhne lehren.“ Mose wiederholte dies mehrmals, weil es so wichtig war.
18. Welches regelmäßige Programm christlicher Erziehung wird in einem wohlgeordneten christlichen Haushalt durchgeführt?
18 Zum Programm der häuslichen Unterweisung, das in gutorganisierten christlichen Familien überall auf Erden durchgeführt wird, gehört auch die tägliche, regelmäßige Betrachtung des Textes, der in Englisch im Yearbook (Jahrbuch) und in anderen Sprachen im Wachtturm zu finden ist. Es ist am besten, daß der Vater diese Besprechung der ganzen Familie leitet, wobei er jedem Familienglied Gelegenheit bietet, etwas zur Diskussion beizutragen. Aber auch wenn ein Elternteil nicht in der Wahrheit sein sollte und ihm nicht an einer solchen Besprechung gelegen ist, würde der gläubige Teil gut tun, dafür zu sorgen, daß die Kinder Tag für Tag aus dieser Vorkehrung Nutzen ziehen können. Außerdem zeigen die Eltern, daß ihnen das geistige Wohl ihrer Kinder sehr am Herzen liegt, wenn sie mindestens eine Stunde in der Woche für die Durchführung eines regelmäßigen Heimbibelstudiums mit ihnen reservieren. Sie nehmen sich Zeit dazu, in die Häuser anderer Leute zu gehen, um diese und ihre Familien über die Bibel zu unterrichten. Warum nicht denselben Dienst für die eigenen Familienglieder vorsehen? Das ist ebenso wichtig wie anderer Felddienst, und ein solch regelmäßiges Studium, das mit den eigenen Kindern durchgeführt wird, die Gott noch nicht hingegeben sind, kann der Versammlung als Heimbibelstudium berichtet werden.
19. Welche Charakterzüge sollten die Eltern als Lehrer ihrer Kinder mit Vorliebe in ihnen pflegen, und welchen Segen hat dies zur Folge?
19 Während die Kinder aufwachsen, gibt es natürlich viele weitere Dinge, über die sie belehrt werden müssen. Zum Beispiel muß ihnen Respekt vor anderen beigebracht werden. Wenn vom Kinde daheim Respekt verlangt wird, wird dieser ganz von selbst auch außerhalb des Familienkreises bekundet werden. Wenn die Eltern selbst andere Personen mit Respekt behandeln, werden die Kinder ein gutes Beispiel haben, das sie nachahmen können. (Eph. 6:1-3; 1. Tim. 5:17) Zuverlässigkeit ist wichtig. Die Kinder lernen nicht, selbst zuverlässig zu sein, wenn ihre Eltern ihre Zeit damit verwenden, für sie Dinge wegzuräumen, die sie gebraucht haben, oder wenn Eltern Arbeiten beenden, die Kindern aufgetragen worden waren. Die Ergebnisse sind viel erfreulicher, wenn die Eltern ihre Kinder lehren, gewisse Verantwortlichkeiten zu übernehmen. (Matth. 25:14-30) Es ist gut, Kindern eine zuverlässige Denkungsweise beizubringen und sie zu lehren, wie sie richtige Entscheidungen treffen können. Helft ihnen, richtige Schlußfolgerungen zu ziehen. Prägt ihrem Sinn die christlichen Grundsätze ein, die sie zu einem richtigen Benehmen anleiten. Zeigt ihnen, welcher Schaden ihnen aus Unrechttun erwächst und welche Segnungen ihnen zuteil werden, wenn sie richtig handeln. (Jer. 10:23; Spr. 3:5, 6) Indem man ihnen einfach befiehlt: „Tu das!“ oder: „Tu das nicht!“, erreicht man dieses Ziel nicht. Die richtige Entwicklung solcher und vieler anderer Charakterzüge ist mindestens so wichtig wie das normale körperliche Wachstum. Mit dieser wichtigen Lehraufgabe sind die Eltern betraut worden.
20. Wer ‚sollte Lehrer sein‘ in der Neuen-Welt-Gesellschaft?
20 Alle, die sich in der Neuen-Welt-Gesellschaft befinden, blicken zu Jehova Gott und zu Christus Jesus auf, die ihre großen Unterweiser sind, und wissen, daß diese sie auf den Weg zu ewigem Leben und Erfolg führen können. Sie nehmen sich den inspirierten Rat zu Herzen, der von diesen Unterweisern stammt, die zu ihnen sagen: „Ihr solltet Lehrer sein.“ Ob Eltern oder Kinder, ob Teilzeit- oder Vollzeitdiener, ob Aufseher oder andere Verkündiger — alle wissen, daß sie an einem Werk des Lehrens teilnehmen können und daß jetzt die Zeit dafür gekommen ist.
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Die Menschen guten Willens lehrenDer Wachtturm 1958 | 15. November
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Die Menschen guten Willens lehren
„Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen … indem ihr sie lehrt, alle Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe.“ — Matth. 28:19, 20, NW.
1. (a) Worin haben die Erziehungssysteme der alten Welt besonders versagt? (b) Welche Schritte unternehmen Menschen guten Willens, um der Vernichtung mit der alten Welt zu entgehen?
FALSCHE Erziehung wird dieser Welt in der Schlacht von Harmagedon das Leben kosten. Nicht der Umstand, daß die Schulen dieser Welt verfehlt hätten, Wissenschaftler und Ingenieure in genügender Zahl hervorzubringen, gefährdet die dauernde Sicherheit dieser Welt, sondern ihr Versäumnis, den Menschen Gottesfurcht beizubringen, führt zu ihrem Sturz. Die folgenden Worte, die wir in Hosea 4:6 finden, treffen ebensosehr auf die neuzeitliche Christenheit zu wie einst auf das ehemalige Volk Israel: „Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis … und du hast das Gesetz deines Gottes vergessen: so werde auch ich deine Kinder vergessen.“ Hunderttausende von Menschen guten Willens jedoch bekunden ihren Wunsch nach einer Bildung, die höheren Ursprungs ist, indem sie sich Jehovas Neuer-Welt-Gesellschaft zuwenden. Sie sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ Sie sind lernbereit. Das, was sie gelehrt werden, sind ‚die Dinge, die Jesus geboten hat‘, und die wirksamste Weise, wie man sie lehren kann, ist die Art und Weise, wie Jesus und seine Apostel lehrten. — Sach. 8:23.
WAS JESUS LEHRTE
2. Was für hervorragende Dinge hat Jesus gelehrt?
2 Was lehrte denn Jesus, kurz ausgedrückt? Vor allem kam er, um für die Wahrheit über seinen Vater Zeugnis abzulegen, um ihn zu verherrlichen und seinen Namen bekanntzumachen. (Joh. 17:4, 26; 18:37) Er legte großen Nachdruck auf das Königreich Gottes und zeigte, daß die Menschen für dieses beten und in dieses Reich ihr Vertrauen setzen sollten. Er lehrte seine Jünger, zuerst nach diesem Königreiche zu trachten. (Matth. 6:10, 33) Sie lernten Gottes Vorkehrung kennen, die zur Rettung führt. Die Notwendigkeit der Liebe und Demut wurde ihrem Sinn eingeprägt. Er lehrte sie, ihren Glauben durch Werke des Glaubens zu bekunden, damit sie Lehrer der Wahrheit würden. Er lehrte sie, an die Heilige Schrift zu glauben und auch anderen zu diesem Glauben zu verhelfen.
3. Was wird das Ergebnis sein, wenn wir Jesu Lehrmethode nachahmen?
3 Wenn wir sorgfältig Jesu Unterweisungsmethode studieren, werden wir die Freude haben, festzustellen, daß unsere eigene Lehrfähigkeit und Produktivität im Dienste zunehmen. Wir sollten nicht erwarten, daß alle uns anhören. Nicht alle hörten Jesus zu. Aber die Schafe erkannten seine Stimme und folgten
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