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Die Jugend in der Neuen-Welt-GesellschaftDer Wachtturm 1956 | 15. Juli
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Die Jugend in der Neuen-Welt-Gesellschaft
„Gute Lehre gebe ich euch: verlasset meine Belehrung nicht … merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden.“ — Spr. 4:2, 20-22.
1. Wovon hängen die guten Eigenschaften der Jugend in der Neuen-Welt-Gesellschaft ab?
DIE Jünglinge von heute sind die Männer von morgen. Die Qualität und Reife der Männer von morgen hängt daher von der Erziehung und Schulung ab, die der Jugend heute zukommt. Eines der Schulungszentren der Jugend sollte das Heim sein, in dem die christlichen Eltern als die Lehrer walten. Reife Lehrer im christlichen Heim werden als wegleitendes Lehrbuch das Wort Gottes, die Bibel benutzen. Dieses bildet die richtige Grundlage, auf der die Jugend heute für ihren passenden Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft vorbereitet wird.
2. Welche Faktoren spielen in der Unterweisung und Erziehung von Kindern eine Rolle?
2 Die Lehr- und Schulungsmethoden der Welt sind im allgemeinen so verschieden wie die Lehrer und ihre Traditionen und Philosophien selbst. Und welche verschiedene geistige Nahrung wird als Folge davon zum Verbrauch dargereicht, besonders für die jüngere Generation! „Wir sind das, was wir essen“. Das ist die Theorie gewisser Autoritäten. Unser Sinn wird zu dem, wozu wir ihn ernähren. Weil der Sinn den Menschen leitet oder antreibt, erfassen wir sofort, wie wichtig die richtige geistige Ernährung ist. Der Sinn wird durch die Systeme der Erziehung in der Familie und in der christlichen Versammlung durch die Aufnahme des gesprochenen Wortes direkt genährt. Auch gibt es einen indirekten Weg, der höchst wichtig ist: das Beispiel; selbst der Zehnjährige nimmt sich ein Beispiel an Eltern und Lehrern und richtet sich sehr nach anderen Einflüssen aus, denen er ausgesetzt sein mag. Die Befolgung des richtigen Beispiels wird in den Worten des Meisterlehrers illustriert, der sagte: „Ich habe euch das Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ Im Gegensatz hierzu formen sich viele gemäß den Geschehnissen der Vergangenheit oder dem Benehmen von mehr als nur einer Person, vielleicht nach einer Gruppe, oder möglicherweise nach einem gewissen Erziehungssystem, das irgendeiner der vielen besonderen Philosophien folgt, oder nach dem nationalen oder lokalpolitischen Muster, oder auch nach den Taktiken der Handelsorganisationen, mit denen ihre Mitmenschen verbunden sind oder von denen sie beeinflußt werden. Damit falsche Beispiele gemieden werden, ist folgendes geschrieben worden: „Diese Dinge nun widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie wurden als Warnung für uns aufgezeichnet, über denen die vollendeten Enden der Systeme der Dinge angebrochen sind.“ — Joh. 13:15; 1. Kor. 10:11; 1. Tim. 6:20, 21, NW.
3. Wovon hängt das körperliche Wachstum ab? Warum ist die geistige Speise noch wichtiger?
3 Der Mensch wurde mit der Fähigkeit ausgestattet, seine eigene Art hervorzubringen. Beim Vorgang der Entwicklung war vorgesehen, daß sich die Nachkommen innerhalb einer gewissen Zeit körperlich entwickeln und dafür etwa zwanzig Jahre brauchen. Dieser volle Wuchs wird bei normaler, guter Nahrung erreicht. Natürlich wird ein Körper kräftiger, wenn er durch harte Arbeit geübt oder geschult wird. Aber dieser Erfolg an sich bleibt bei einem gewissen Punkte stehen, und er wird vom Apostel Paulus nur beiläufig mit den Worten erwähnt: „Körperübungen sind zu wenigem nützlich.“ Weil sie geringen Wert haben, sollte der wichtigere Unterhalt, die geistige Nahrung sowie deren Wert und Auswirkung für die Jugend in der Neuen-Welt-Gesellschaft, betrachtet werden, und dies besonders im Hinblick auf die noch kraftvolleren Worte des Paulus an den jungen Timotheus: „Gottergebenheit ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben in sich birgt.“ — 1. Tim. 4:8, NW.
FRÜHE SCHULUNG
4. Weshalb ist es wichtig, mit der Erziehung der Kinder schon in sehr zartem Alter zu beginnen? Und warum darf ihnen nicht gestattet werden, selbst Entscheidungen zu treffen?
4 Die anfängliche Schulung, die ein Kind während seiner ersten zehn Jahre erhält, empfängt es in den meisten Fällen von seinen Eltern oder seinen unmittelbaren Betreuern. Das Kind erhält zuerst eine Anzahl Gebote und Verbote und wird allmählich mit den Grundbegriffen vertraut, mit denen es in Beziehung tritt. Oft wird diese Erziehung leichtgenommen. Die Eltern denken manchmal, das Kind sei noch zu jung. Ob Eltern es zugeben oder nicht, so nimmt selbst ein noch sehr junger Sinn doch viele Aufschlüsse in sich auf, und gerade während dieser Zeit bilden sich viele bleibende Charakterzüge. Oft ist das Kind schlau genug, seine Eltern so zu erziehen, daß sie es bedienen und es seinen eigenen Willen tun lassen. Dies ist jedoch nicht der christliche Weg, denn es wird den Eltern gesagt: „Erziehe den Knaben gemäß dem Wege, den er einhalten soll.“ Das Kind ist unvollkommen und sündhaft (nicht unschuldig und sündenlos, wie gewisse Geistliche viele glauben lassen), und seine Schritte müssen auf einen gerechten Weg gelenkt werden. Des Kindes eigene Wahl würde es oft auf einen falschen, selbstsüchtigen Weg führen. Jeremia bekannte vor alters treffend: „Ich weiß, Jehova, daß nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten.“ Wie trifft dies doch besonders auf den Menschen im Kindesalter zu! — Spr. 22:6, Kautzsch; Jer. 10:23.
5. (a) Weshalb ist wirkliche Zucht so unbedingt nötig? (b) Zeige an Hand eines Beispiels, was geschieht, wenn Eltern in der Durchsetzung ihrer Befehle lässig sind.
5 Hier folgt ein Beispiel von einer Kinderherrschaft in einer Familie, und zwar in einem christlichen Heim. Ein Kind bettelte und machte viel Aufhebens um eine bestimmte Speise und forderte sie. Die Mutter gab nach und bereitete das Gewünschte zu. Als das Essen vor dem Kinde stand, entschied es schließlich, nichts davon zu essen. Die Mutter redete ihm zu; aber als das Kind Unwohlsein vortäuschte, nahm die Mutter die Speise weg. Darauf hörte man das Kind vor sich hin sagen: „Na, da bin ich aber fein raus!“ In diesem Fall fehlte es an der Zucht, das Kind entwickelte den Zug der Selbstsucht und schob sein Ich in den Vordergrund. Eltern mögen es zwar nicht immer erkennen, aber die Kinder prüfen auch sie. Nachfolgend ein solcher Fall: Ein 4jähriger Knabe warf die ihm vorgesetzte Speise auf den Boden, als die Mutter aus dem Zimmer ging. Die Mutter schalt ihn sanft und setzte ihm wieder etwas vor. Damit wurde ebenso verfahren, als die Mutter wieder weg war. Es wurde ihm darauf erklärt, daß er eines Tages erwachsen sei und eigene Kinder haben werde. Auf die Frage, was er täte, wenn sein Kind das Essen auf den Boden würfe, antwortete er ohne zögern: „Ich würde es verhauen.“ Er wußte, was recht war und daß passende Besserungsmaßnahmen hätten angewandt werden müssen. Vom Standpunkte der Erziehung aus muß er von seinen Eltern einigermaßen enttäuscht gewesen sein. Kinder, die unter ähnlichen Verhältnissen leben, können ihre Eltern nicht als das richtige Beispiel für Kindererziehung ansehen. Schulung ist nicht nur eine Sache der Vermittlung von Aufschlüssen für den Sinn, sondern erfordert auch, daß man diesen entsprechend lebt. „Worte allein werden einen Sklaven nicht schulen; er versteht wohl, wird aber nicht gehorchen.“ „Wer seinen Knecht von Kindheit an verhätschelt, wird am Ende nichts als Undank ernten.“ Das will nicht besagen, daß Kinder es nicht besser wüßten. Oft wissen sie, was richtig und angebracht ist, aber sie werden nicht immer entsprechend handeln, es sei denn, sie werden in Zucht genommen. Um ferner den Gedanken zu unterstützen, daß der Gehorsam gegenüber einem Befehl nicht dem Belieben eines Kindes überlassen werden kann, ist es interessant, das zu beachten, was Jehova in bezug auf Abraham sagte: „Denn ich habe ihn erkannt, auf daß er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehle, daß sie den Weg Jehovas bewahren, Gerechtigkeit zu üben.“ Darin lag niemals der Gedanke, daß das Kind eine Sache entscheiden sollte, sondern die Eltern trafen die Entscheidungen für das Kind. — Spr. 29:18, 19, Moffatt, engl.; 29:21, AÜ; 1. Mose 18:19.
6. Warum brauchen Eltern viel Zeit, um die Kinder richtig zu erziehen?
6 Da wir sehen, wie überaus wichtig es vor 3800 Jahren war, daß die Eltern die Kinder unterrichteten, erkennen wir, daß dies um so nötiger ist im zwanzigsten Jahrhundert, wenn Eltern in der Ausübung der Aufsicht sich so lässig zeigen und die Jugendkriminalität überhandnimmt. Sicherlich sollten also christliche Eltern Zeit darauf verwenden, den jungen Sinn in der richtigen Erkenntnis zu unterrichten und zu formen, und sollten, wenn nötig, sie richtig in Zucht nehmen, was den Kindern helfen wird, das anzuwenden, was sie gelernt haben. Es wird für ein Kind leichter sein, das zu tun, was ihm geboten wird — und es richtig und fortgesetzt zu tun —, wenn sein Ich sozusagen Form und Gestalt annimmt. Nicht nur das, sondern es wird den Sinn des Kindes stärken, damit es zwischen Recht und Unrecht unterscheiden lernt. So wird es vor falschen Lehren und der Ansteckung durch eine falsche, weltliche Ausbildung in den Schulen sowie vor anderen Einflüssen bewahrt. Es ist auch gut, dem Sinn des Kindes den von Paulus gegebenen Rat einzupflanzen. Dieser lautet: „Laßt euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ — 1. Kor. 15:33, NW.
7. Wie können Eltern ihren Kindern zur Zeit, da sie zur Schule gehen, eine Hilfe sein?
7 Einige Eltern glauben, daß es bei all der Kriminalität und Korruption im öffentlichen Schulwesen besser wäre, ihre Kinder nicht in die öffentlichen Schulen zu schicken. Wenn aber ein Kind während seiner Entwicklungsjahre beständig die richtige elterliche und theokratische Schulung durch regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte sowie durch seine Teilnahme an der Predigtdienstschule und der Zeugnistätigkeit von Tür zu Tür empfängt, wird es imstande sein, ‚den feurigen Pfeilen des Teufels‘ in der Schule oder sonstwo standzuhalten. Während das Kind in der Schule ist, kann es die außer dem Schulprogramm vor sich gehenden Dinge meiden, welche ihm sehr schaden können. Dies trifft besonders dort zu, wo Schulkameraden beim Spielen oft Zuflucht zu unfairen Taktiken nehmen und in ihrem Umgang mit anderen garstige, gemeine Reden führen. Enge Berührung mit solchen brächte jemand in Versuchung, einem gleichen Laufe zu folgen und ähnliche Methoden anzuwenden. Wir werden von Paulus ermahnt: „Kein verderbtes Wort komme aus eurem Munde hervor, sondern etwas, was — wo es nötig werden mag — zur Erbauung zu sagen gut ist, damit es den Hörenden förderlich sei. Möge alle boshafte Bitterkeit, mögen Zorn, Wut, Geschrei und lästerndes Reden von euch weggetan sein, samt allem, was schadet.“ — Eph. 4:29, 31, NW.
8, 9. Warum ist für den jungen Evangeliumsdiener während seiner Schulzeit unbedingt ein starker Glaube erforderlich? Was wird ihn stärken?
8 Der jugendliche Sinn kann stark sein und kann diese Stärke an den Tag legen, indem er den Attraktionen der Welt, sei es in der Schule oder außerhalb, widersteht. Wir haben gesehen, wie viele jugendliche Prediger durch Verfolgung hindurchgingen, ohne je den Gedanken an ein Nachgeben aufkommen zu lassen. Viele besitzen die gleiche Geisteseinstellung wie Timotheus, von dem Paulus schrieb: „Ich erinnere mich des ungeheuchelten Glaubens in dir, der schon in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike wohnte, und auch in dir, davon bin ich überzeugt.“ Der spätere Lauf des Timotheus, seine Predigttätigkeit und Standhaftigkeit im Dienste bestätigen sicherlich die diesbezügliche Ansicht des Apostels Paulus. Wir können auch feststellen, daß die echte Kraft des Glaubens auf der guten Grundlage der frühen Unterweisung des Timotheus beruhte. Eine ähnliche christliche Erziehung gehört zur Verantwortung der Eltern, und dementsprechend kann man erwarten, daß die Kinder dann den gleich starken Glauben bekunden. Ist erst eine gute Grundlage dafür gelegt, so wird das Kind aus eigener Wahl heraus sein Denken und Trachten auf das abzielen und richten, womit sich die Eltern in ihrem Sinn hauptsächlich beschäftigen. Wenn es der Vollzeitdienst gewesen ist, so wird es sich ebenfalls seine Bildungskurse so auswählen, daß es die Qualität seines Predigtdienstes verbessern lernt. — 2. Tim. 1:5, NW.
9 Das Kind wird Berufe wählen, die sich als Nebenbeschäftigung eignen, damit es für seinen Unterhalt selbst aufkommen kann, so wie Paulus dies im Vollzeitdienste tat. Auf Grund eines so wohlgeplanten Beginns braucht ein Kind nicht dem unsteten zweiflerischen Jüngling der Welt gleich zu sein, der eine unglückliche, unbeständige Zukunft vor sich sieht und sich fragt, worauf er denn sein Vertrauen setzen kann. Es wird von derselben Geistesverfassung sein wie der Psalmist: „Glückselig, die im Wege untadelig sind, die da wandeln im Gesetze Jehovas!“ Für jene, die dem Gesetz Jehovas entsprechend leben und Respekt davor bekunden, wird es keine Furcht und Ungewißheit geben. Der jugendliche Diener kann Freude und Frieden haben, wie es im 6. Vers desselben Psalms gezeigt wird: „Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich achthabe auf alle deine Gebote.“ Und: „Ich will dir gehorchen, niemals verlasse mich!“ (Moffatt, engl.) Hierin liegt eine Bitte auf seiten dessen, der Unterweisung erhält, damit er noch besser gehorchen lerne. Als weitere Ermahnung fährt der Psalmist fort: „Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln?“ Sicherlich liegt eine solche Frage im Sinn jener Aufrichtigen, die sich von der Verderbtheit und Kriminalität dieser Welt getrennt halten möchten. Die Antwort lautet: „Indem er sich bewahrt nach deinem Wort. In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf daß ich nicht wider dich sündige.“ Wenn sich das Lehren von Grundsätzen, wie sie in Schulen dargelegt werden, im Einklang und in Harmonie mit diesen Worten befände, so wären die Kinder in derselben Geistesverfassung gegenüber dem, was recht ist und auch gegenüber Schulregeln. Heute aber haben viele Kinder und Jugendliche im allgemeinen wenig Respekt vor den Autoritäten der Schule, weil die Vorschriften nicht durchgesetzt werden und weil ein Mangel an hohen Grundsätzen besteht. — Apg. 18:3, 4; Ps. 119:1, 6, 8, 9, 11.
HEUTIGE KRIMINALITÄT
10. Was geschieht in der Schule, wenn Disziplin fehlt? Warum?
10 Was aber geschieht mit einem Jungen oder Mädchen unter 20 Jahren, wenn die Beobachtung der Gesetze Gottes nicht als Teil der frühen Schulung betont wird? Schau dich um und sieh! Es gibt betrübte Eltern, ratlose Erzieher und Zivilbehörden, die zufolge falscher Ideen zurückhaltend sind in der Anwendung der Zuchtrute. Sie lassen zu, daß sich Kriminalität und Jugendvergehen jeder Art mehren. Weil sie für die Schulung nicht Gottes Wort als alleinige Autorität und Wegleitung anerkennen, sind verantwortliche Behörden über die Art der Disziplinierung geteilter Meinung, und viele Psychologen gehen soweit, zu erklären, ein Kind zu züchtigen bedeute, ihm gegenüber Haß zu offenbaren. Die Zeitungsüberschriften fassen die Ergebnisse dieser geteilten Meinungen täglich zusammen, indem sie über die Taten der modernen, undisziplinierten Jugend berichten. Aber Gottes Wort sagt deutlich: „Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande.“ „Züchtige deinen Sohn, weil noch Hoffnung da ist; aber trachte nicht danach, ihn zu töten [laß ihn nicht ins Verderben rennen, Moffatt].“ — Spr. 29:15; 19:18.
11. Was folgt, wenn Müßiggang gestattet wird?
11 Eine in nachlässiger Art dem Zufall überlassene Erziehung der Kinder führt dazu, daß ihr Sinn nicht richtig geschult wird. Solche werden sich dem Müßiggang zuneigen. Eltern sind dafür verantwortlich, wenn sie ihre Kinder nicht richtig leiten und sie nicht beschäftigt halten. Salomo schrieb: „Wo die Hände lässig sind, tropft es ins Haus“, was zeigt, daß Trägheit im Denken und Handeln zu einem Zustand des Verderbens führt. Im Gegensatz dazu steht die Ermahnung Gottes, daß wir als rechtes Beispiel die fleißige Ameise betrachten sollen. Fleißige Kinder treiben nicht so schnell Unfug. In den Schulheften jedes Kindes könnten auf der ersten Seite die Bibelverse über die fleißige Ameise stehen. — Pred. 10:18; ZB; Spr. 6:6-8.
12, 13. (a) Was hat zur heutigen Kriminalität in den Schulen beigetragen? (b) Wie offenbart sich Torheit?
12 Setzen wir nun die Betrachtung der undisziplinierten Jugend fort. Heute werden oft 14jährige Jungen von anderen jugendlichen Raufbolden hoch geachtet, wenn der Roheste, Gröbste von allen imstande ist, über sie als „Bandenführer“ zu herrschen, wobei erwachsene Gangster nachgeahmt werden, indem die Jungen (manchmal sind auch Mädchen dabei) es den älteren Rowdys nachmachen, die nachts auf Raub, Vergewaltigung, Mord und Terror ausgehen. Sie nehmen Zuflucht zum Rauschgift und werden in einem Maße dessen Sklaven, daß sie nicht mehr imstande sind, auch nur den Schimmer einer Hoffnung auf ein besseres Leben zu sehen. Welch düsteres Bild! Statt für Gerechtigkeit geschult zu werden, werden diese Halbwüchsigen für die Sünde geschult. All dies läßt sich zurückführen auf die Vorliebe für die „Comicbücher“, die [z. B. in Amerika] schon in Kindergartentagen gelesen werden, auf die Kriminalreißer im Rundfunk, Fernsehen und Filmwesen, für die solche jungen Verbrecher fast jede schulfreie Minute verwenden. Nachdem sie so in den vielen Arten von Verbrechen unterrichtet worden sind, schreiten sie frech hinaus in die sündenbeladene Welt, um all das praktisch anzuwenden, was man ihnen ‚gepredigt‘ hat.
13 Tatsächlich kann gesehen werden, daß ‚Torheit an das Herz des Kindes gekettet ist‘, und das zeigt, daß Torheit eine natürliche Neigung der Jugendlichen ist, und daß sie zunimmt, wenn die Eltern oder Verantwortlichen ihr nicht entgegenwirken, woraus folgt, daß sich selbst ‚ein Knabe durch seine Handlungen zu erkennen gibt‘. — Spr. 22:15; 20:11.
RICHTIGE CHRISTLICHE SCHULUNG
14. (a) Was wird die Haltung und das Benehmen christlich geschulter Jugendlicher sein? (b) Erkennt Jehova junge Kinder an? Wie bedient er sich ihrer?
14 Im Gegensatz dazu denke man an den christlich geschulten jungen Mann oder das Mädchen, deren Blick klar ist und deren feste Hoffnung auf dem zuverlässigen Wort Gottes beruht. Das Resultat ist Gerechtigkeit, Friede, Gesundheit und vor allem das vernünftige Verlangen, dem gerechten Gott Jehova zu dienen. Es ist Jehova wohlgefällig, daß junge Männer und Frauen freiwillig ihr Leben im Dienste für ihn verwenden, und dies frei von Verbrechen, Sünde und all den ungerechten Taten der Jugend der heutigen Welt, indem sie nur danach trachten, in Aufrichtigkeit ein reines Leben zu seinem Lobe zu führen. Als in den Tagen Jesu einige törichterweise solch gerechtigkeitsliebende Kinder daran hindern wollten, zu ihm zu kommen, tadelte er jene, die dies taten, mit den Worten: „Laßt die jungen Kinder zu mir kommen, sucht sie nicht zurückzuhalten, denn solchen gehört das Königreich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Königreich Gottes nicht annimmt wie ein junges Kind, wird keineswegs hineinkommen.“ Er „schloß die Kinder in seine Arme und begann sie zu segnen, indem er seine Hände auf sie legte“. Dies bot ihnen eine Gelegenheit, zu wahrem Glück zu gelangen. Sie waren frei, zu Jesus zu kommen, und ohne zögern lud er sie dazu ein. Er sagte über sie: „Aus dem Munde von kleinen Kindern und Säuglingen hast du Lob hervorgehen lassen.“ — Mark. 10:14-16; Matth. 21:16, NW.
15. Unter welchen Umständen und in welchem Alter ist der Schritt der Hingabe und der Taufe für ein Kind am Platze?
15 Seine Einladung an sie, Jehovas Lob zu singen, bedeutete auch, daß es für sie richtig war, sich Jehova hinzugeben, um seinen Willen zu tun. Treue Kinder von heute wollen Jehova in Liebe und Loyalität dienen und wollen dem gleichen Wege folgen wie ihre gottergebenen Eltern. Einige mögen daher fragen: Wäre es richtig, daß ich in meinem Jugendalter ein solches Gelübde der Hingabe ablegte und dies durch die Untertauchung im Wasser symbolisierte? Kann man in Anbetracht der Tatsache, daß bei Kreisversammlungen und anderen Kongressen des Volkes Gottes jedes Jahr viele Kinder getauft werden, sagen, daß dies der richtige Lauf ist, den diese jungen Evangeliumsdiener einschlagen sollen? Wenn sie natürlich im eigenen Sinn nicht wissen, was sie dadurch tun, sind sie nicht bereit, diesen lebenswichtigen Schritt zu tun. Das endgültige Alter, wann die Taufe oder Hingabe am Platze ist, kann nicht angegeben werden. Wenn ein Kind genügend Erkenntnis des allmächtigen Gottes Jehova und seines gerechten Vorhabens besitzt und sich treu an die in Gottes Wort niedergelegten Grundsätze der Geradheit hält, so ist es, wenn es das Alter der Verantwortlichkeit erreicht hat und den Schritt der Hingabe an Jehova zu tun wünscht, in Ordnung, daß es ihn tut, und es kann sich richtigerweise der Wassertaufe unterziehen. Wenn ein junger Diener Gottes diesen unerläßlichen, direkten Schritt dem Leben entgegen tut, wird er nicht in der Stellung der Ungerechten gefunden werden. Die Hingabe an Gott ist ein unbedingt notwendiger Schritt, damit jemand die Anerkennung Gottes, Jehovas, erlange. Man beachte den weisen Rat Salomos in dieser Hinsicht: „Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen … Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.“ — Pred. 12:1, 13, 14, Fußn.
16. Welche Verantwortung fällt Jugendlichen zu?
16 So laßt uns denn als Eltern auf Gottes Wort achten! Und als Kinder beherzigt es gerne und gehorcht mit Freuden. Versucht, schon bevor ihr volljährig seid, stets einen gesunden Sinn und Stärke an den Tag zu legen, und haltet eure Schutzwehr hoch. Ihr Jünglinge von siebzehn und achtzehn Jahren, denkt daran, daß ihr nun in das Mannesalter eintretet. Trefft rechte Entscheidungen. Ihr werdet die Männer von morgen sein, und jeder von euch kann heute schon als Mann bereitstehen!
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Lebe achtsam und du entgehst den Fallgruben des LebensDer Wachtturm 1956 | 15. Juli
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Lebe achtsam und du entgehst den Fallgruben des Lebens
„Tue von dir die Verkehrtheit des Mundes … Ebne die Bahn deines Fußes … verwirf nicht die Unterweisung Jehovas, und laß dich seine Zucht nicht verdrießen.“ — Spr. 4:24, 26; 3:11.
1. Welche Fragen entstehen über das Pflegen guter Gewohnheiten für Kinder?
VIELE Eltern behaupten, sie hätten alles versucht, um die Ermahnung Jehovas zu befolgen, die ihnen anrät, ihre Kinder zum Verständnis ihres richtigen Platzes in der Neuen-Welt-Gesellschaft zu schulen — aber erfolglos. Habt ihr es wirklich getan? Habt ihr es beispielsweise mit dem Aneignen von Gewohnheiten versucht? Wie steht es mit der guten Gewohnheit, jeden Morgen den biblischen Tagestext mit ihnen zu besprechen? Könnt ihr euch vorstellen, wie tief sich dies in den Sinn des Kindes eingräbt und wie es ihm hilft, sich die Vorsätze Gottes vor Augen zu halten? Wie steht es ferner mit einem regelmäßigen Bibelstudium direkt zu Hause zum Segen der ganzen Familie? Studiert ihr als Familie gemeinsam den Wachtturm an einem Abend vor der Versammlung? Auch dies kann für Kinder wie Eltern zu einer guten Gewohnheit werden und bringt allen viel Freude. Wie steht es mit der regelmäßigen Gewohnheit, die Zusammenkünfte zu besuchen? Die Gewohnheit, bei jedem Wachtturm-Studium anwesend zu sein, kann so stark entwickelt werden, daß sie nicht gefährdet wird durch leichtfertige Entschuldigungen für ein Fernbleiben von dieser wichtigen Versammlung. Andere Zusammenkünfte sind ebenfalls wichtig, und man sollte sie im wöchentlichen Zeitprogramm einkalkulieren und sie sich zur Gewohnheit machen. Der Mensch neigt dazu, Gewohnheiten anzunehmen; warum also nicht schon früh im Leben gute Gewohnheiten pflegen?
2. (a) Was wird von Kindern verlangt, wenn sie Versammlungen beiwohnen? (b) Welches Beispiel haben wir, das die richtige Zucht von seiten der Eltern in Versammlungen veranschaulicht, und wie verhält sich das Kind, wenn es gezüchtigt wird?
2 Aber unsere Kinder in den Versammlungen nur bei uns zu haben, genügt nicht. Dort wird von ihnen erwartet, daß sie aufmerksam seien und nicht spielen, malen oder Ablenkung suchen. Man sollte ihnen beibringen, daß sie zu einer anderen Zeit spielen können. Dazu mag die Rute der Zucht erforderlich sein, um ihnen die Notwendigkeit einzuprägen, sich still zu halten und aufmerksam zu sein. Aber wenn sie richtig angewandt wird, werden solche Maßnahmen nicht oft wiederholt werden müssen. Manchmal beginnt ein kleiner Junge von fünf bis sechs Jahren in der Zusammenkunft unruhig zu werden, sich ungezogen zu benehmen und viele zu stören. Sein Vater, der neben ihm sitzt, wird ihn zu beruhigen suchen, doch fährt er fort zu stören, und der Vater trifft Anstalten, den Jungen hinauszuführen. Der Junge will nicht hinausgehen; er ist nämlich mit seinem Papa schon einmal draußen gewesen und hat den kürzeren gezogen. Daher bleibt der Junge nun für den Rest der Versammlung ruhig. So sehen wir, daß die Zucht wirklich etwas erreicht, wenn sie bestimmt und freundlich angewandt wird, so daß sie dem Kind in Erinnerung bleibt. Eine freundliche Strafe mag nicht immer eine sanfte Strafe sein. Eine solche Züchtigung ist kein Zeichen des Hasses auf seiten der Eltern, sondern ein gehorsames Kind empfindet im allgemeinen große Liebe zu einem Vater und einer Mutter, die es in der rechten Art in Zucht halten. Die meisten von uns haben beobachtet, wie Kinder Eltern respektieren, die ihren Worten — wenn nötig mittels Strafe — Geltung verschaffen; und sie schlagen deren Worte nicht als leere Drohung in den Wind. Fast jedermann hat Respekt vor einer Person, die ihr Wort hält, auch Kinder. Kinder, laßt euch daher ermahnen: „Gehorcht euren Eltern in Einheit mit dem Herrn; denn dies ist gerecht: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘, was das erste Gebot mit einer Verheißung ist.“ Und ihr, Eltern, die ihr eure Kinder liebt, weist sie zu ihrem Wohl zurecht, gleichwie auch ‚Jehova jene in Zucht nimmt, die er liebt, ja, einen jeden geißelt, den er als Sohn annimmt‘. Züchtigung ist zur Zeit, da sie dargereicht wird, nicht angenehm, gereicht aber zur Besserung im Interesse der Gerechtigkeit. — Eph. 6:1, 2; Heb. 12:6, 11, NW.
3. Wieso können gute Manieren im Pflegen guter Gewohnheiten eingeschlossen sein?
3 Zu guten Gewohnheiten gehören auch gute Manieren. Christen sollten die besten Manieren haben. Eltern, die in ihrem Benehmen mit ihren Kindern und Mitmenschen täglich gute Manieren an den Tag legen, werden auch Kinder mit den gleichen guten Manieren haben. Wir werden ermahnt: „Führt euren Wandel unter den Nationen in rechter Weise, damit sie in der Sache, in der sie gegen euch als Übeltäter reden, zufolge eurer rechten Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen am Tage seiner Besichtigung [Inspektion]. Um des Herrn willen unterwerft euch jeder menschlichen Schöpfung.“ Dieses gute Benehmen besteht im wesentlichen aus guten Manieren. Es ist eine Höflichkeit, die aus der Liebe zu Gott und dem Nächsten herrührt. — 1. Pet. 2:12, 13, NW.
4, 5. (a) Wie hat Christus Jesus das richtige Beispiel für gute Gewohnheiten gegeben? (b) Wie sollten gute Manieren gepflegt werden?
4 Eltern wie Kinder können gleicherweise Segen empfangen, wenn sie dem vollkommenen Beispiel folgen, das ihnen Christus Jesus gibt, der Mann von vollkommener Lebensart. Er hat die Anweisung für gute Manieren beachtet: „Geh mit anderen so um, wie du möchtest, daß sie mit dir umgehen.“ Seine guten Gewohnheiten entstammten jedoch nicht einem von Menschen verfaßten Regelbuch, sondern waren die Folgen eines aufrichtigen Herzens und davon, daß er von Jugend an gute Gewohnheiten gepflegt und die gerechten Grundsätze Gottes, des Allmächtigen, besonders sein Gesetz der Liebe, in die Tat umgesetzt hatte. — Matth. 7:12; Luk. 6:31, NW.
5 Gutgesittete Eltern geben das richtige Beispiel, indem sie höflich sind gegen alle und unter allen Verhältnissen. Sie sind respektvoll gegenüber den unter ihnen Stehenden [Kindern, geistig Kranken, weniger Begünstigten, usw.] wie auch ihresgleichen (ihren Brüdern) gegenüber und auch solchen, die als Höherstehende betrachtet werden (Dienern in besonderer Eigenschaft, Herrschern, Königen und Statthaltern). Einige denken, gute Manieren seien wie ein Mantel, den man anziehe, wenn man auf Besuch gehe. Aber wirklich gutgesittet ist jener, der sich jederzeit richtig benimmt. Der Ort, wo man die besten Manieren lehren und lernen kann, ist das christliche Heim.
6, 7. (a) Welchen Fallgruben sehen sich Jugendliche gegenüber, die ihnen zum Schaden werden können, wenn sie nicht im Zaum gehalten werden? (b) Welcher schriftgemäße Rat wird über ein rechtes Benehmen gegeben?
6 Oft sind junge Leute schnell bereit, Eltern oder andere Erwachsene, Männer und Frauen, zu belächeln oder über sie zu spotten und ihren gesunden Rat zu verschmähen. Das tun sie, wenn sie die Handlungsweise dieser Welt als Maßstab anlegen. Bei solchem Handeln wird oft zum Schwatzen Zuflucht genommen, um ältere reifere Diener Jehovas in den Augen anderer herabzusetzen und ihren Einfluß zu untergraben. Benutzt du dieses heimtückische Werkzeug, das Schwatzen heißt? Wenn du schon früh im Leben diese Gewohnheit meidest, wirst du sie wahrscheinlich im späteren Leben nicht pflegen. Wer verfehlt, den richtigen Respekt zu offenbaren, bekundet daher nichts weiter als dreiste Rebellion, und das darf weder irgendein jugendlicher Prediger im Dienste Jehovas, noch dürfen es die älteren, reifen Verkündiger tun. Der vom Apostel Paulus gegebene schriftgemäße Rat galt Jugendlichen und darf natürlich auch von Eltern nicht übersehen werden: „Nur benehmt euch auf eine Weise, die der guten Botschaft von dem Christus würdig ist... Seite an Seite kämpfend für den Glauben an die gute Botschaft.“ „In Übereinstimmung damit wißt ihr wohl, wie wir einen jeden von euch, wie ein Vater seine Kinder, fortgesetzt ermahnt und getröstet und vor euch ein Zeugnis abgelegt haben, damit ihr weiterhin des Gottes würdig wandelt, der euch zu seinem Königreich und zu seiner Herrlichkeit beruft.“ — Phil. 1:27; 1. Thess. 2:11, 12, NW.
7 Indem christliche Kinder einen solchen Lauf einschlagen, werden sie die Fallgruben meiden, denen die undisziplinierte Jugend ausgesetzt ist. Wer verfehlt, dem gesunden Rat zu folgen, wird mit jemandem verglichen, der des Verständnisses ermangelt und leicht überlistet und verführt wird. Der Prediger Salomo veranschaulicht, wie man der Versuchung erliegt, die zu einem unheilvollen Ende führt: „Sie schaut … da sieht sie unter den Einfältigen einen Jüngling … einen Unverständigen.“ Ferner sagt er: „Sie … reißt ihn fort. Einfältiglich läuft er hinter ihr drein wie ein Ochs, der zur Schlachtung geht, wie ein Hund, der zur Kette geführt wird, wie ein Vogel ins Garn eilt, und merkt nicht, daß es sein Leben gilt, bis der Pfeil ihm die Leber [das Herz, Moffatt] durchbohrt.“ „Nun denn, mein Sohn, höre auf mich, merke auf die Worte meines Mundes. Laß dein Herz nicht abweichen auf ihre Wege, irre nicht ab auf ihre Pfade. Ihr Haus ist ein Weg zur Unterwelt [zum Scheol, Elb.], der hinabführt zu den Kammern des Todes.“ Statt dies geschehen zu lassen, laß dir lieber deinen Pfad durch Gottes Wort erhellen und meide so die Schlingen des Teufels. In ernstem Gebet flehe zu Jehova: „Errette mich! … schaffe mir Rettung! Denn du bist meine Hoffnung, Herr, Jehova, meine Zuversicht von meiner Jugend an … du hast mich gelehrt von meiner Jugend an … Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir Psalmen singe, und meine Seele, die du erlöst hast.“ — Spr. 7:6, 7; 7:21-25, 27, ZB; Ps. 71:2, 5, 17, 23.
WARNUNG VOR GÖTZENDIENERISCHEN BRÄUCHEN
8. Was geschieht, wenn ränkevoller Götzendienst nicht erkannt und gemieden wird?
8 Alle Diener Jehovas müssen sich heute vor den Listen des Teufels in acht nehmen. Alle sollten imstande sein, den ränkevollen Götzendienst zu durchschauen und verborgene Schlingen zu erkennen, durch die sie in die Klauen des Widersachers geraten könnten. Die Kinder Israel fielen dem Mangel an Beachtung des Wortes Gottes zum Opfer. Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten sowohl bei Jugendlichen wie bei Erwachsenen. Deshalb ermahnte Jehova die Israeliten, wobei er über die heftigen Schmäher sagte: „Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen, damit sie dich nicht zur Sünde wider mich verleiten. Falls du ihren Göttern dientest, würde es dir zur Schlinge werden.“ — 2. Mose 23:33; 5. Mose 7:16, NW.
9, 10. Warum sollten Kinder auf die Schlingen des Götzendienstes aufmerksam gemacht werden?
9 Die christlichen Kinder des Königs können es sich nicht vorstellen, daß sie auf den Wegen der falschen Religion wandeln. Doch was ist von den vielen getarnten Wegen der falschen Anbetung zu sagen, vor der wir uns ebenso hüten sollen? Satan ist der Gott dieses Systems der Dinge und ist daher der Gott jeder falschen Anbetungsform, und es gibt deren viele verschiedene. ‚Ihr seid Diener dessen, dem ihr gehorcht.‘ — Matth. 6:24; Luk. 16:13; Röm. 6:16, NW.
10 So sehen wir zum Beispiel oft, wie erwachsene Männer und Frauen all das preisen, was Wissenschaft und Medizin heißt. Wir beobachten, wie sie sich jeder Art der Verehrung von Geschöpfen zuwenden. Auch Kinder treiben Götzendienst gleichwie ihre Eltern. Selbst achtzehnjährige Jungen und Mädchen pflegen stundenlang sinnlose Unterhaltungen, und wenn sie sich selbst überlassen bleiben, werden sie zu Anbetern gewisser Vergnügungen, die ihr Ich befriedigen, gleichwie die vergnügungssüchtigen Eltern, deren Beispiel sie vor sich haben. Dies hat der Apostel Paulus vorausgesagt. ‚Sie lieben Vergnügungen mehr als Gott‘. Einige verherrlichen lediglich bekannte Filmstars und Jazzkönige. Andere, denen beigebracht wurde, sich auf schwerere Sünden einzulassen, verherrlichen Verbrechen und das Sexuelle und berauschen sich an den götzendienerischen Bräuchen der verderbten Welt. Alle diese schädlichen Gepflogenheiten sind wie eine verderbliche Lockspeise, wenn man es geschehen läßt, daß sie in Herz und Sinn der Jugend eindringen. Sie schwächen die Starken, umgarnen die Schwachen und reißen die Schutzmauern nieder, die das zuverlässige Wort Gottes aufgerichtet hat. Tod ist die Strafe für die Anbetung falscher Götter irgendwelcher Art. Dies schließt auch den anbetungsvollen Dienst für Geschöpfe ein, die Liebe zum Vergnügen im extremen Sinne und die Konzentration der eigenen Neigungen auf Dinge, die von der wahren Anbetung des allmächtigen Gottes ablenken. Dürfen also jene, die noch nicht volljährig sind, den gesunden Rat außer acht lassen: „Kindlein, hütet euch vor den Götzen“? — 2. Tim. 3:1-4; 1. Joh. 5:21, NW.
DIE LIEBE ZUM REICHTUM UND DAS VERLANGEN DANACH — EINE SCHLINGE
11. Was sind einige Formen des Götzendienstes, die von äußerst feiner Art sind und Jugendliche übermannen können? Welche Strafe wäre die Folge?
11 Auch Geld ist ein Götze unseres Zeitalters geworden. Jene, die zum gegenwärtigen System der Dinge gehören, lechzen nach Geld und befinden sich auf dem Punkte, wo sie sich zu irgendeinem skrupellosen Mittel herablassen, um Geld zu erlangen. Dieses unersättliche Verlangen ist an den vielen Diebstählen und vielen anderen Verbrechen des zwanzigsten Jahrhunderts schuld. Zu solchen Verbrechen Zuflucht zu nehmen bedeutet eine Verletzung der rechten Grundsätze Jehovas, die in seinem Worte enthalten sind, und ist mit einem christlichen Wandel unvereinbar. Jemand, der sich solcher Verbrechen schuldig macht, wird keinen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft haben. In der Tat, wenn einer fortwährend in dieser Weise Unrecht verübt, so könnte es sein, daß ihm, ungeachtet seines Alters, von der christlichen Versammlung die Gemeinschaft entzogen würde.
12. (a) Wie und warum ist die „Geldliebe“ für die Menschen zu einer solchen Schlinge geworden? (b) Wie sollen Christen Geld und seinen Gebrauch in ihrem Leben und im Leben ihrer Kinder richtigerweise einschätzen?
12 Ebenso wie der Erwerb von Reichtum das Hauptziel vieler Erwachsener dieses Systems der Dinge ist, werden auch Kinder ohne Zweifel dieselbe Leidenschaft bekunden, Geld oder etwas ihm Gleichwertiges aufzuhäufen. Daher sehen wir wiederum, wie wichtig es ist, daß der Sinn Jugendlicher in der Neuen-Welt-Gesellschaft richtig geformt werde. Wenn es auch stimmt, daß Geld ein Schutz und ein dienliches Mittel ist, sollten doch christliche Eltern dem Sinn der Kinder einprägen, was wahre Werte sind, so wie diese in der Schrift hervorgehoben werden; denn ‚Erkenntnis trägt mehr Gutes ein als Geld; sie schützt das Leben des Menschen.‘ Da Kinder in dieser Hinsicht dasselbe Verständnis haben werden wie die Eltern, werden theokratische Eltern in bezug auf das Anhäufen von Reichtum die richtige Perspektive haben und dafür sorgen, daß er der wichtigen Sache im Leben, dem Predigtdienste, untergeordnet bleibt. Geld sollte ein Mittel zum Zweck bleiben, statt im Leben zum Selbstzweck zu werden. Wir können daraus leicht ersehen, daß Eltern Kindern ernsten Schaden zufügen können, wenn sie mit Taschengeld allzu freigebig sind und ihnen zuviel zum Ausgeben verabreichen. Kinder müssen in dieser Hinsicht in ihrem eigenen Interesse in Schach gehalten werden. Es mag für den Schuljungen nützlich sein, eine zeitweilige Beschäftigung zu haben, sein Geld selbst zu verdienen und so dessen wirklichen Wert und die Art und Weise kennenzulernen, wie damit vernünftig umgegangen wird.
13. Wie wertvoll ist wahrer Reichtum? Welchen nüchternen Gedanken sollten alle in bezug auf finanziellen Wohlstand haben?
13 Wieviel wichtiger ist der Reichtum, den man sich im Himmel sammelt! Die Schrift sagt in den Sprüchen mit Nachdruck: „Ein Baum des Lebens ist sie [die Weisheit] denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.“ Als Gegenüberstellung lesen wir, was Paulus an Timotheus schrieb: „Die Geldliebe ist eine Wurzel von jeder Art schädlicher Dinge, und indem einige dieser Liebe nachstrebten, sind sie vom Glauben weg in die Irre geführt worden und haben sich selbst überall mit vielen Schmerzen durchstochen.“ Der Besitz von Geld ist nicht notwendigerweise verwerflich, sondern das Interesse, das man daran hat, und die Achtung, die man davor haben mag wie vor einer Errungenschaft, sind von Übel. — Spr. 3:18; 1. Tim. 6:10, NW.
FORTGESCHRITTENE ERZIEHUNG
14. Weshalb soll man äußerste Sorgfalt und Überlegung bei der Entscheidung walten lassen, ob jemand seine Studien nach dem Besuch einer höheren Schule noch weiter fortsetzen sollte oder nicht?
14 Da die Geldliebe und das Aufkommen des Materialismus jung und alt in gleicher Weise sehr beeinflussen, spielen sie eine wichtige Rolle in den Entscheidungen, die Jugendliche in bezug auf ihren künftigen Lebenslauf treffen. Viele christliche Kinder sehen, wie ihre Klassenkameraden ihr Studium durch den Besuch einer höheren Lehranstalt fortzusetzen gedenken, gewöhnlich in der Absicht, Erfolg zu erringen, indem sie entweder eine gute Stellung im Leben erlangen oder sich einen gewissen Namen machen, beides Dinge, an denen heute der Erfolg gemessen wird. Kann dies aber von einem theokratischen Gesichtspunkte aus als ein weiser Lauf betrachtet werden? Oft erhebt sich im Sinn Jugendlicher die Frage: „Ist für mich die Fortsetzung meines Studiums, ist Hochschulbildung am Platze? Fördert eine Fortbildung meine künftigen Fähigkeiten als theokratischer Prediger?“ Ob jemand nach einer solchen höheren Bildung trachten sollte oder nicht, hängt ganz von ihm selbst ab, von dem, was er vom Leben, vom gegenwärtigen und künftigen, zu erlangen hofft. Bis zu diesem Punkt ist er von theokratischen Eltern im Einklang mit gottgefälligen Grundsätzen erfolgreich geleitet worden und ist ein tüchtiger junger Prediger. Nun kommt er wieder, wie schon oft im Leben, an einen Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen muß, und auch hier können die Eltern als Ratgeber hervortreten. Da er ein aufrichtiger, junger christlicher Diener Gottes ist, möchte er eine rechte Entscheidung treffen. Er muß sich entscheiden, ob er in seinen Bestrebungen der populären Neigung des Materialismus folgen will oder nicht; ob er in der Welt vorankommen möchte, um eine hohe Stellung und Ehre und Achtung bei Menschen zu erlangen, wozu eine Hochschulbildung gewöhnlich führt. Wenn er seine Entscheidung trifft, muß er die Frage im Sinn behalten: Wie wird dies meine Stellung in der Neuen-Welt-Gesellschaft und mein Verhältnis zu Jehova Gott berühren? Die Hochschule ist allzu oft ein Werkzeug der alten Welt und zielt darauf ab, daß man später den von ihr vertretenen Ideologien diene und nach Maßstäben der alten Welt erfolgreich sei. Daraus folgt, daß ein solcher Lauf den Sinn eines jungen Menschen von der theokratischen Ausbildung und von theokratischen Grundsätzen ablenken könnte. Es wäre deshalb nötig, daß der Betreffende in Betracht zieht, ob er stark genug sei, sich mindestens vier Jahre lang von der theokratischen Gemeinschaft fast völlig fernzuhalten, während er seinen Sinn mit den Gedanken und Grundsätzen der alten Welt erfüllt.
15. Gereicht die Aneignung wissenschaftlicher Kenntnisse oder der Besuch anderer Kurse jemandem zum Schaden? Was lenkt die Gedanken nach der falschen Richtung hin?
15 Nicht die Aneignung wahrer wissenschaftlicher oder vieler anderer Kenntnisse, was in vollem Einklang mit dem Worte Gottes ist, gereicht zum Schaden, sondern eher all das, was zu ihrer Vermittlung benutzt wird, denn diese Mittel sind oft mit menschlichen Ideen, die Gottes Gedanken widersprechen, durchwirkt, zum Beispiel mit der Evolutionstheorie über den Ursprung des Menschen sowie mit anderen mit der Bibel unvereinbaren Theorien und Hypothesen. Die Kenntnisse der mathematischen Wissenschaft, der Physik, Chemie, Technik und Geschichte usw. in sich aufzunehmen, ist sehr lobenswert und dient zur Förderung und Verbesserung des Lebensstandards, dessen sich die Menschen dieses zwanzigsten Jahrhunderts erfreuen sollten; und dies mag auch in der neuen Welt weiterhin geschehen, sofern es in Harmonie mit Gottes rechten Maßstäben geschieht. Da es aber den Studenten durch moderne prinzipienlose politische und daher fragwürdige Ideologien, durch die skrupellosen Methoden des Handels und durch die verschmolzenen Lehren der modernen Christenheit vermittelt wird, mag es für den Sinn der Studierenden von schädlicher Wirkung sein.
16. Was sollten Studenten besonders meiden?
16 Eines der größten Wagnisse wäre die Versuchung, sich an den vielen verschiedenen Universitätsanlässen zu beteiligen, auch an ausschweifenden, geselligen Anlässen und ähnlichen Veranstaltungen, was alles leicht dazu führen könnte, den moralischen Maßstab zu schwächen, der für Christen doch bindend ist. Dasselbe trifft auch auf die vielen anderen Attraktionen außerhalb der eigentlichen Schulkurse zu, die die Lauterkeit gottesfürchtiger Jugendlicher gefährden. Niemand soll sich unnötig Gefahren aussetzen, die jemanden in die Schlingen Satans, des stets auf der Lauer liegenden Feindes, führen würden.
17. (a) Warum ist die Befleckung der Schulkurse mit menschlichen Philosophien eine Gefahr? (b) Welchen weiteren Fragen steht eine Person gegenüber, die eine höhere Bildung ins Auge faßt?
17 Wenn jemand erkennt, daß die Lehre von der Evolution und andere Philosophien der Menschen, die mit Gottes Wort in Widerspruch stehen, ein Teil der höheren Bildung sind, muß er erwägen, ob er stark genug sei, dem Einfluß irriger Lehren standzuhalten. Könnten solche Aufschlüsse nicht die guten und gesunden Belehrungen aus Gottes Wort verdrängen, die jemand im früheren Leben unter der Leitung theokratischer Eltern gewonnen hat? Es ist höchst unwahrscheinlich, daß jemand stark genug ist, sich von der theokratischen Gemeinschaft und vom Dienst für Gott, den Allmächtigen, während einer solchen Zeitspanne abzusondern und dabei zu erwarten, in der Wahrheit zu bleiben. Schließlich entsteht noch die äußerst wichtige Frage, welchen Beruf jemand wählen sollte, der ihm für den Predigtdienst dienlich sein könnte.
18. Was für Weisheit wird wahrscheinlich erworben, und was mag ihre Wirkung sein?
18 Wer einem Kurs höherer Bildung folgt, eignet sich Wissen an. Doch nach welchem Muster? Behalte im Sinn, daß die Einrichtung dieses Systems der Dinge ihre Ideen verbreiten und jemanden leicht zur Unterwerfung führen und veranlassen könnte, den Erfolg nach ihren Maßstäben zu beurteilen, denn „die Söhne dieses Systems der Dinge sind … in praktischer Hinsicht weiser als die Söhne des Lichts“. Heute brüsten sie sich damit, sehr ‚praktisch eingestellt‘ zu sein. Und was ist die Lehre für uns? „Auch ich sage euch: Macht euch Freunde mittels des ungerechten Reichtums, damit sie euch, wenn er ausgeht, in die ewigen Wohnstätten aufnehmen.“ — Luk. 16:8, 9, NW.
19, 20. (a) Mit welchen Risiken hat der junge christliche Diener zu rechnen, der nach höherer Bildung strebt? (b) Warum würden wir nicht erwarten, daß sie Gottes Anerkennung findet?
19 Wir werden ermahnt, ‚von der Welt abgesondert zu bleiben‘, und trotzdem würden wir unseren Sinn mit den Grundsätzen dieser Welt anfüllen. Es wird uns der Rat gegeben, die Versammlungen nicht zu versäumen, und trotzdem wäre dies ohne Frage die Folge. Wir werden sehr angespornt, zu ‚studieren, um uns Gott bewährt darzustellen‘, und doch würden wir in der alten Welt studieren, um ‚Weisheit‘ zu erlangen und von Menschen anerkannt zu werden. Wir werden gelehrt, ‚Täter des Wortes und nicht Hörer allein‘ zu sein, doch während wir uns höhere Bildung aneigneten, hätten wir wenig Zeit, Hörer oder Täter des Wortes Gottes zu sein.
20 Gottes Anerkennung ruht auf keinem Teil der alten Welt, und dies schließt ihre Bildungsinstitutionen ein, die ihre Philosophien bekanntmachen. Diese ‚Weisheit‘ fügt dem Wuchs einer Person als Prediger Jehovas nichts bei, denn sie verfolgt ja weder diesen Zweck noch dieses Ziel.
21. Was ist eine auferbauende christliche Erziehung, und von welchem Wert ist sie?
21 Über eine auferbauende Erziehung und Schulung spricht Paulus in seinen an die Epheser gerichteten Worten, welche für diesen Zweck Dienstanweisungen einschließen: „Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk, für den Aufbau des Leibes des Christus, bis wir alle hingelangen zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu einem vollerwachsenen Manne, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört.“ Warum dies? „Damit wir nicht mehr kleine Kinder seien, umhergeworfen wie von Wellen und von jedem Wind der Lehre hin und her getrieben infolge der Betrügereien der Menschen, durch [ihre] Arglist im Ersinnen von Irrtümern. Doch laßt uns, die Wahrheit redend, durch Liebe heranwachsen in allen Dingen, … damit ihr nicht länger so wandelt, wie auch die Nationen in der Uneinträglichkeit ihres Sinns wandeln.“ „Wandelt beständig als Kinder des Lichts … und steht davon ab, euch mit ihnen an den unfruchtbaren Werken zu beteiligen, die zur Finsternis gehören.“ Ist die heutige höhere Bildung gemäß den Maßstäben der alten Welt mit diesen Worten des Apostels vereinbar? Die zwei lassen sich ebensowenig mischen wie Öl und Wasser. — Eph. 4:11-17; 5:8, 11, NW.
22. (a) Wozu ist ein Gott hingegebener junger Mann oder ein Mädchen berufen? (b) An welche Stelle müssen andere Interessen im Leben rücken? Was kann sein liebstes Ziel sein?
22 Wenn jemand sein Leben Jehova hingibt, so ist er für die ganze Zeit seines Lebens dazu berufen, ein Evangeliumsdiener zu sein, und alles andere muß nicht nur zurücktreten, sondern wird so geordnet, daß die Anforderungen, die an einen Prediger Jehovas gestellt werden, erfüllt werden können. Der Betreffende wird nicht zulassen, daß seine Aufmerksamkeit auf irgendwelche anderen Unternehmungen oder Wünsche gelenkt werde. Wie viel nutzbringender ist es doch in diesem Falle, daß der Jüngling oder das Mädchen die entsprechenden vier Jahre oder unter Umständen noch mehr Zeit im Vollzeitpredigtdienste verbringt, vielleicht sogar die Gileadschule besucht und dann am Missionardienst teilnimmt oder irgendeine besondere Dienstaufgabe erfüllt oder sich auch am Dienst in einem Bethel beteiligt. Dann würde er (oder sie) den treffenden Rat vollauf beherzigen: „Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst. Halte an diesen Dingen fest, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene erretten, die auf dich hören.“ — 1. Tim. 4:16, NW.
23. In welchen allgemeinen Fehler in der Beurteilung der Dinge verfallen viele Jugendliche von heute oft?
23 Heute denken viele junge Leute, sie selbst könnten beurteilen, was recht und was verkehrt ist. Oft hört man die Wendung: „Ich tue recht“, „Ich tue Gutes und schade niemandem“. Passenderweise könnte dann die Frage gestellt werden: Nach welchen Maßstäben? Anscheinend ist es ein Lauf, der in ihren eigenen Augen recht ist, gleichwie in Israels Tagen, als dieses Volk noch keinen König hatte. Dies erklärt vieles der heutigen Verwirrung, und wir finden hier wiederum, daß Jugendliche dasselbe Muster nachahmen. Selbst Jugendliche im unreifen Zustand entscheiden in ihrem Sinn darüber, was recht ist oder unrecht, und die Ergebnisse sind offenbar.
SITTLICHE MASSSTÄBE, UND DIE EHE IN ERWÄGUNG ZIEHEN
24. (a) Welche anderen Gegenstände der Unterweisung fallen in den Aufgabenkreis der Eltern? Warum? (b) Was ist so wichtig in bezug auf die Eignung jemandes als Ehepartner?
24 Wenn es darauf ankommt, Entscheidungen zu treffen, sind vielleicht die kritischsten Jahre des jugendlichen Alters die Entwicklungsjahre, wenn nämlich das Mädchen zur Frau wird und der Junge männliche Züge aufzuweisen beginnt. Damit ergibt sich für sie eine ganz neue Ansicht vom Leben. Bis dahin sollten die Eltern das volle Vertrauen ihrer Kinder genossen haben, und dies sollte weiterhin der Fall sein. Junge Männer und Frauen sollten imstande sein, weiterhin mit ihren Fragen über das Leben und über den Sinn der Veränderungen, die sie durchmachen, zum Vater und zur Mutter zu gehen. Sie erwarten richtige Antworten. Jugendliche haben das Recht, mehr Aufschluß zu erhalten als nur die gelegentlichen Erklärungen über das Leben, indem sie Geschichten über Vögel, Bienen und Blumen hören! Sie sind nun berechtigt, weitere Unterweisung auch über die grundlegenden Fragen des Lebens zu empfangen. Die Eltern sind von Gott dazu bestimmt, ihren Kindern diese lebenswichtige Aufklärung zu verschaffen. Jugendliche erwarten sie und haben das Recht, sie von euch Vätern und Müttern zu vernehmen. Dies schließt das richtige Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht ein. Ebenso schließt es den Respekt für das Sittengesetz ein, das nicht vom Menschen, sondern von Jehova Gott festgesetzt worden ist. Wenn Kinder diese Jahre des Lebens erreichen und dann ans Heiraten denken, sollten die Eltern wiederum in richtiger Weise ihre Rolle als Unterweiser erfüllen, damit der Sohn oder die Tochter verstehe, was zur richtigen Wahl eines Ehepartners erforderlich ist. Jehovas Regeln in bezug auf diese Dinge sind klar und beginnen mit dem, was Ehefähigkeit bedeutet. Die Eltern sollten hierin ebenso besorgt sein wie Abraham, als er für seinen Sohn Isaak einen Ehepartner auswählte. Isaak respektierte seinen gottesfürchtigen Vater in dieser Hinsicht. Obwohl er unter Kanaanitern und den jungen Frauen dort wohnte, konnte für Isaak keine von diesen in Frage gezogen werden, weil sie nicht in einem Bundesverhältnis mit Jehova standen. Paulus gibt die gleiche gesunde Anweisung an Christen weiter, indem er sagt: ‚Heiratet nur im Herrn.‘ Wie könnte man sich von der Welt abgesondert halten, wenn man sich einen Partner aus der Welt erwählte und dann in dem so intimen Verhältnis des Mannes zur Frau lebte? — 1. Mose 24:3, 4, 37; 1. Kor. 7:39, NW.
25. (a) Warum wird der Ledigenstand in der Schrift so hoch eingeschätzt? Unter welchen Bedingungen? (b) Welche Bräuche müssen gemieden werden?
25 Daraus, daß die Bibel die Wichtigkeit des Ledigseins betont, ersehen wir, daß dies sogar ein noch besserer Weg ist. Paulus erklärt es wie folgt: „Der ledige Mann ist besorgt um die Dinge des Herrn, wie er des Herrn Anerkennung erlange. Der verheiratete Mann aber ist besorgt um die Dinge der Welt, wie er die Anerkennung seiner Frau erlange, er ist also geteilt.“ Wer diesen besseren Weg des Ledigseins erwählt, muß daran denken, daß in Verbindung damit Keuschheit erforderlich ist. Wenn es einem jungen Mann oder einer Frau nicht möglich ist, ein enthaltsames Leben zu führen, so gibt Paulus den Rat: „Wenn sie aber keine Selbstbeherrschung [nicht die Gabe des Ledigseins] haben, dann laßt sie heiraten; denn es ist besser zu heiraten, als durch Leidenschaft entflammt zu sein.“ (1. Kor. 7:32-34, 9, NW) Solche jungen Leute, die noch keine zwanzig Jahre alt oder auch älter sind, sind voraussichtliche christliche Kinder des Königs Christus Jesus, und ihr Benehmen gegenüber dem anderen Geschlecht muß rein und tadellos sein. Nur weil Leute aus der Welt an Trinkgelagen teilnehmen, sich leidenschaftlich liebkosen und umarmen, besteht noch lange kein Grund, daß irgendein Diener Jehovas, sei er jung oder alt, in seiner Wachsamkeit nachläßt und einen zur Entartung führenden Lauf einschlägt. Man sollte an das Ende eines solchen Benehmens denken. Unmäßiges Essen und Trinken schläfert den Sinn ein und bewirkt Schwächung der Widerstandskraft gegenüber Versuchungen. Liebkosungen wecken den Geschlechtstrieb. Wenn solche Begierden unrichtigerweise zu sehr genährt werden, führen sie zu krasser Unsittlichkeit. Gottesfürchtige Menschen dürfen sich nicht wie die gottlose Welt benehmen. Bestimmt haben Eltern die feierliche Pflicht, ihre Kinder zu einem klaren Verständnis hinsichtlich dieser grundlegenden Lebensfragen zu führen und sie auch vor Fallgruben zu warnen.
26. Wie sollte ein junger Christ die Ehe ansehen?
26 Zur Zeit ihrer Volljährigkeit sollten Jugendliche ein klares Verständnis dessen besitzen, was die Ehe ist und bedeutet. Die Tatsache, daß ein Drittel der heutigen Ehen [in den USA], gestützt auf alle möglichen Gründe, mit Scheidung endet, sollte kein Grund sein, die Ehe leicht zu nehmen, wie man dies in der heutigen Zeit beobachten kann. Sich von Ehepartnern aus anderen Gründen als Ehebruch zu trennen und einen anderen zu heiraten, bedeutet immer noch eine Verletzung des Bundes Gottes über die Ehe und kann nicht Gottes Anerkennung finden. „Kein Hurer oder Unreiner … hat irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes.“ Es ist wichtig, daß junge Männer und Frauen mit diesen Tatsachen des Lebens vertraut werden, um eine Ehe in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes einzugehen. Sie werden erkennen, daß verheiratete Christen verheiratet bleiben und die richtige Achtung vor der biblischen Anordnung haben: „Die Ehe sei bei allen ehrbar, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten.“ — Eph. 5:5; 1. Kor. 6:9, 13; Heb. 13:4, NW.
SCHLUSSGEDANKEN
27. Welche Gelegenheiten sehen Eltern vor sich, die ihren Herzen Freude bringen?
27 Eltern haben heute wunderbare Gelegenheiten, Kinder aufzuziehen, die sich an Gottes Richtlinien halten und seine Anerkennung finden. Kein Erbe könnte größer sein als dieses. Nichts könnte einen erfolgreichen Vater oder eine Mutter glücklicher machen, als Kinder zu sehen, die zum Mannesalter oder zur Frau heranwachsen und sich am Dienste Gottes, des Allmächtigen, beteiligen.
28. Was wird das liebste Streben oder Ziel des jungen Evangeliumsdieners sein, und welche Stellung kann er in der Neuen-Welt-Gesellschaft einnehmen?
28 Richtig unterwiesene junge Leute, die geschult und diszipliniert sind, haben sicherlich heute einen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft. Sie sind in der Tat ein Ruhm für ihre Eltern, für die Versammlung und vor allem für Jehova und seinen gehorsamen, treuen Sohn und König Christus Jesus. Junge Evangeliumsdiener werden alle Bräuche und Anweisungen meiden, die darauf abzielen, ihre Aufmerksamkeit auf den Materialismus der alten Welt, auf irdische Erfolge und Wünsche zu lenken, die nichts anderes sind als Schlingen und Fallgruben des Widersachers. Statt dessen könnte das strebenswerte Ziel junger Leute, seien sie ledig oder verheiratet, der Dienst im Bethel sein, sei es in Brooklyn oder in einer der Zweigstellen der Watch Tower Society, ferner der Vollzeitdienst als Gileadabsolvent in Missionar- oder anderen Gebieten oder der Vollzeitpionierdienst. Ein christlicher Prediger Jehovas zu sein ist die großartigste Stellung, die junge Leute heute innehaben oder wofür sie geschult werden können. Es ist der Weg, der zu endlosem Leben führt, und er kann ein Kanal sein, durch den anderen Leben zukommt; und, was das beste ist, es trägt ihnen den Segen des lebendigen Gottes, Jehovas, ein. Also, ihr jungen Prediger von heute, werdet die reifen, loyalen, treuen Diener von morgen, die Vertreter der Neuen-Welt-Gesellschaft Jehovas, ihm zum Ruhme!
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