Fragen unserer Leser
Wieso hat Satan durch eine Schlange mit Eva gesprochen?
▪ Auf Seite 8 ging es darum, dass Satan hinter der Schlange im Garten Eden steckte. Für viele ist das kein Problem, denn es steht deutlich in der Bibel. Aber manch einer fragt sich vielleicht: Warum hat dieses mächtige Geistwesen gerade eine Schlange benutzt?
Die Bibel bezeichnet Satans Taktiken als „Machenschaften“ oder „listige Handlungen“, und der Vorfall in Eden unterstreicht das (Epheser 6:11, Fußnote). Der Edenbericht ist keine Fabel mit einem sprechenden Tier, sondern ein abschreckendes Beispiel, wie Satan Menschen mit eiskalter Berechnung von Gott weglockt. Wie ging er vor?
Er suchte sich sein Opfer sorgfältig aus. Eva war das jüngste und damit unerfahrenste intelligente Geschöpf überhaupt. Genau das nutzte Satan aus und stellte ihr eine Falle. Er versteckte sich hinter einer Schlange — ein sehr vorsichtiges Tier — und verschleierte dadurch geschickt seine ehrgeizigen, unverschämten Ziele (1. Mose 3:1). Was hat er denn damit erreicht, dass er die Schlange zum „Sprechen“ brachte, wie ein Bauchredner eine Puppe?
Als Erstes erregte er Evas Aufmerksamkeit. Eva war gefesselt, wusste sie doch, dass Schlangen nicht sprechen können. Ihr Mann hatte diesen und allen anderen Tieren — wahrscheinlich nach einiger Zeit der Beobachtung — Namen gegeben (1. Mose 2:19). Auch Eva hatte bestimmt schon Schlangen beobachtet. Durch seinen Trick machte der Teufel Eva also neugierig; er stieß sie auf das Einzige im ganzen Garten, das für sie verboten war. Außerdem saß die Schlange auch noch in den Ästen des verbotenen Baums. Wie leicht hätte Eva der Gedanke kommen können, dass dieses einfache, stumme Tier selbst etwas von der Frucht gefressen hatte und deswegen jetzt sprechen konnte. Vielleicht überlegte sie: „Wenn die Frucht schon bei einer Schlange solche Wunder wirkt, was kann sie da bei mir alles bewirken?“ Wir wissen nicht, was Eva genau dachte oder ob die Schlange selbst in die Frucht gebissen hat, aber eins wissen wir: Als Eva hörte, sie könne „wie Gott“ werden, wenn sie von dem Baum isst, war sie recht schnell dabei, der Lüge zu glauben.
Auch was Satan sagte, verrät viel über ihn. Er säte Zweifel und brachte Eva auf den Gedanken, Gott würde ihr etwas Gutes vorenthalten und ihre Freiheit unnötig einschränken. Ob sein Trick bei ihr gelingen würde, hing davon ab, ob ihre Selbstsucht größer wäre als ihre Liebe zu Gott, dem sie ja alles verdankte (1. Mose 3:4, 5). Leider funktionierte Satans Strategie; weder Adam noch Eva hatten die nötige Liebe und Dankbarkeit gegenüber Jehova entwickelt. Versucht der Teufel nicht auch heute, Egoismus und falsche Überlegungen zu fördern?
Was trieb Satan eigentlich an? Worauf war er aus? In Eden versuchte er noch, sich zu verstecken und seine Motive zu verschleiern. Später ließ er aber dann die Maske fallen. Als er Jesus zur Sünde verleiten wollte, war ihm sicher klar, dass Täuschungsmanöver hier zwecklos waren. Deswegen sagte er unverblümt, Jesus solle vor ihm niederfallen und ihm „einen Akt der Anbetung“ erweisen (Matthäus 4:9). Der Teufel ist offensichtlich schon lange eifersüchtig darauf, dass Jehova Gott angebetet wird. Er wird nichts unversucht lassen, die wahre Anbetung zu torpedieren. Und er ist nur darauf aus, sich zwischen Jehova und all die zu drängen, die Gott treu bleiben möchten.
Die Bibel zeigt ganz klar: Der Teufel ist ein gerissener Stratege, der gnadenlos seine Ziele verfolgt. Zum Glück sind wir vorbereitet. Es braucht uns nicht so zu gehen wie Eva, denn Satans „Anschläge sind uns nicht unbekannt“ (2. Korinther 2:11).