‘Jehovas Auge war auf den älteren Männern’
ÄLTESTE müssen heute oft Entscheidungen treffen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung zu übersteigen scheinen. Betrachte jedoch eine Situation, mit der einige jüdische Älteste in den Tagen Esras konfrontiert wurden.
Nach der Rückkehr des jüdischen Überrestes aus Babylon trat eine 16jährige Zeitspanne der Untätigkeit ein. Den Propheten Haggai und Sacharja gelang es, die Juden aus ihrer Apathie zu holen, und der Wiederaufbau des Tempels Jehovas wurde fortgesetzt. Bald wurde dieses Unternehmen aber von persischen Beamten angegriffen. „Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen?“ fragten die Gegner (Esra 5:1-3).
Von der Erwiderung auf diese Anfrage hing viel ab. Hätten sich die Ältesten einschüchtern lassen, wäre der Tempelwiederaufbau zu einem abrupten Stillstand gekommen. Und wenn sich die Ältesten diesen Beamten gegenüber feindselig verhalten hätten, dann hätte ein sofortiges Verbot der Arbeiten die Folge sein können. Daher formulierten die Ältesten (zweifellos unter der Leitung des Statthalters Serubbabel und des Hohenpriesters Jeschua) eine taktvolle, aber wirksame Antwort. Sie erinnerten die Beamten an den längst vergessenen Beschluß des Cyrus, durch den die Juden die königliche Erlaubnis erhalten hatten, mit dieser Arbeit zu beginnen. Da die Beamten die persische Verfahrensweise, ein Gesetz niemals zu ändern, kannten, hüteten sie sich wohlweislich davor, sich einem königlichen Beschluß zu widersetzen. Daher durften die Arbeiten fortgeführt werden, bis König Darius später sein offizielles Einverständnis gab (Esra 5:11-17; 6:6-12).
War dieses erstaunliche Ergebnis auf menschliche Weisheit zurückzuführen? Im Gegenteil, Esra schrieb, daß „das Auge ihres Gottes auf den älteren Männern der Juden war“ (Esra 5:5). Offensichtlich lenkte Jehova sowohl ihre Erwiderung als auch die günstige Reaktion des persischen Königs. Ebenso können heute christliche Älteste zu Jehova um Führung und Leitung aufblicken, wenn sie vor schwierigen Entscheidungen stehen oder mit Gegnern zu tun haben. Jehova gibt gemäß Psalm 32:8 die Zusicherung: „Ich werde dir Einsicht verleihen und dich unterweisen in dem Weg, den du gehen solltest. Mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.“