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Von wem stammen die Gesetze des Universums?Der Wachtturm 2011 | 1. Juli
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3. Ewig oder vergänglich?
Aristoteles sah zwischen Himmel und Erde einen großen Unterschied. Sein Konzept war, dass die Erde Veränderung und Zerfall erfährt. Der Äther dagegen, aus dem der Sternenhimmel bestehe, sei absolut unveränderlich und ewig. Die kristallinen Sphären und die daran befestigten Gestirne würden weder Veränderung noch Alterung noch Zerfall unterliegen.
Lehrt die Bibel das auch? In Psalm 102:25-27 heißt es: „Vor Langem hast du sogar die Grundlagen der Erde gelegt, und die Himmel sind das Werk deiner Hände. Sie selbst werden vergehen, du aber, du wirst fortwährend bestehen; und so wie ein Kleid werden sie alle zerfallen. So wie Kleidung wirst du sie ersetzen, und sie werden ihren Lauf beenden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre, sie werden nicht vollendet werden.“
In diesem Psalm, der vielleicht zweihundert Jahre vor Aristoteles geschrieben wurde, werden nicht die Erde und der Sternenhimmel einander gegenübergestellt, so als ob das eine vergänglich, das andere aber ewig sei. Der Psalmenschreiber stellt vielmehr Himmel und Erde Gott, dem Allmächtigen, gegenüber, auf den ihre Erschaffung zurückgeht.d Dieser Psalm legt den Gedanken nahe, dass die Sterne genauso vergänglich sind wie alles auf der Erde. Wie sieht das die moderne Wissenschaft?
Die Geologie bestätigt sowohl die Bibel als auch Aristoteles darin, dass die Erde dem Zerfall unterworfen ist. Gestein zum Beispiel verwittert mit der Zeit und wird abgetragen, und durch Vulkantätigkeit oder andere geologische Prozesse entsteht wieder neues Gestein.
Wie steht es mit den Sternen? Sind sie von Natur aus dem Zerfall unterworfen, wie die Bibel andeutet? Oder sind sie ewig, wie Aristoteles lehrte? Als europäische Astronomen im 16. Jahrhundert erstmals eine Supernova — eine spektakuläre Sternexplosion — beobachteten, kamen Zweifel an Aristoteles’ Konzept von der Unvergänglichkeit der Sterne auf. Seither hat man festgestellt, dass Sterne tatsächlich sterben können, sei es, wenn sie explodieren, wenn sie langsam ausbrennen oder wenn sie in sich zusammenfallen. Außerdem hat man beobachtet, wie in sogenannten stellaren Geburtsstätten (durch Explosion alter Sterne angereicherte Gaswolken) neue Sterne entstehen. Das biblische Bild von einem Kleid, das „zerfällt“ und ersetzt wird, ist also äußerst passend.e Ist es nicht erstaunlich, dass der Psalmenschreiber in alter Zeit Aussagen machen konnte, die voll und ganz mit jüngsten Entdeckungen übereinstimmen?
Nun fragt sich vielleicht manch einer: Lehrt die Bibel, dass die Erde oder der Himmel eines Tages ganz verschwinden oder ersetzt werden müssen? Nein, die Bibel verspricht, dass beide für immer bestehen bleiben (Psalm 104:5; 119:90). Nicht etwa, weil sie unvergänglich wären, sondern weil Gott, ihr Erschaffer, versprochen hat, sie zu erhalten (Psalm 148:4-6). Er sagt nicht, wie er das tun wird. Aber eigentlich müsste man doch erwarten können, dass derjenige, der das Universum ins Dasein gebracht hat, es auch erhalten kann. Ein Baumeister würde ja auch nicht für sich und seine Familie mit viel Liebe ein Haus bauen und es dann zerfallen lassen.
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Von wem stammen die Gesetze des Universums?Der Wachtturm 2011 | 1. Juli
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e Der Wissenschaftler William Thomson, auch bekannt unter dem Namen Lord Kelvin, stellte im 19. Jahrhundert den 2. Hauptsatz der Thermodynamik auf, wonach Systeme in der Natur dem Zerfall und dem Zusammenbruch zustreben. Angeregt zu diesem Schluss wurde er unter anderem durch eine genaue Betrachtung von Psalm 102:25-27.
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