Kapitel dreiundzwanzig
‘Ein neuer Name’
1. Welche Zusicherung ist in Jesaja, Kapitel 62 aufgezeichnet worden?
WAS die entmutigten Juden in Babylon benötigen, sind Zuspruch, Trost und Hoffnung. Seit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels sind bereits Jahrzehnte vergangen. Das etwa 800 Kilometer von Babylon entfernte Juda ist entvölkert, und Jehova scheint die Juden vergessen zu haben. Was kann sie in eine bessere Verfassung versetzen? Die Verheißungen Jehovas, sie in die Heimat zurückzubringen, wo sie die reine Anbetung wieder einführen dürfen. Dann werden Bezeichnungen wie „gänzlich Verlassene“ und „wüste Einöde“ durch Namen ersetzt werden, die Gottes Wohlgefallen ausdrücken (Jesaja 62:4; Sacharja 2:12). Das 62. Kapitel des Buches Jesaja ist voll von solchen Verheißungen. Doch wie in anderen Wiederherstellungsprophezeiungen betreffen die darin angesprochenen Themen nicht allein die Befreiung der Juden aus der Gefangenschaft in Babylon. So wird uns, was die größere Erfüllung angeht, in Jesaja, Kapitel 62 versichert, dass die Rettung der geistigen Nation Jehovas, des „Israels Gottes“, gewiss ist (Galater 6:16).
Jehova wird sich nicht ruhig verhalten
2. Auf welche Weise erweist Jehova Zion erneut Gunst?
2 Babylon wird 539 v. u. Z. besiegt. Danach ermöglicht ein Erlass des Perserkönigs Cyrus gottesfürchtigen Juden, nach Jerusalem zurückzukehren und dort erneut die Anbetung Jehovas einzuführen (Esra 1:2-4). 537 v. u. Z. sind die ersten Juden wieder in ihrem Heimatland. Jehova erweist Jerusalem wiederum Gunst, was aus seinen herzlichen prophetischen Worten hervorgeht: „Um Zions willen werde ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen werde ich mich nicht ruhig verhalten, bis ihre Gerechtigkeit wie Lichtglanz hervorgeht und ihre Rettung wie eine brennende Fackel“ (Jesaja 62:1).
3. (a) Warum wurde das irdische Zion von Jehova endgültig verworfen, und durch wen wurde es ersetzt? (b) Zu welchem Abfall kam es, und zwar wann, und in welcher Zeit leben wir heute?
3 Im Jahr 537 v. u. Z. machte Jehova seine Verheißung wahr, Zion oder Jerusalem wiederherzustellen. Seine Bewohner erlebten die von Jehova bewirkte Rettung und ihre Gerechtigkeit leuchtete hell. Später kamen sie jedoch wieder von der reinen Anbetung ab. Schließlich lehnten sie Jesus als Messias ab, und Jehova verwarf sie endgültig als auserwählte Nation (Matthäus 21:43; 23:38; Johannes 1:9-13). Jehova veranlasste, dass eine neue Nation, das „Israel Gottes“, ins Dasein kam. Diese neue Nation wurde sein besonderes Volk, und im 1. Jahrhundert predigten die, die ihr angehörten, in der damals bekannten Welt eifrig die gute Botschaft (Galater 6:16; Kolosser 1:23). Leider kam es nach dem Tod der Apostel zu einem Abfall von der wahren Religion. Dadurch entstand eine abtrünnige Form des Christentums, wie sie heute in der Christenheit zu finden ist (Matthäus 13:24-30, 36-43; Apostelgeschichte 20:29, 30). Jahrhundertelang wurde zugelassen, dass die Christenheit große Schmach auf den Namen Jehovas brachte. Doch 1914 begann schließlich Jehovas „Jahr des Wohlwollens“ und damit die größere Erfüllung dieses Teils der Prophezeiung Jesajas (Jesaja 61:2).
4, 5. (a) Wer wird in der heutigen Zeit durch Zion und Zions Kinder sinnbildlich dargestellt? (b) Auf welche Weise hat sich Jehova Zions bedient, um dessen „Rettung wie eine brennende Fackel“ zu machen?
4 In unseren Tagen hat sich Jehovas Verheißung, Zion wiederherzustellen, an seiner himmlischen Organisation, an dem „Jerusalem droben“, erfüllt, das auf der Erde durch seine Kinder, die geistgesalbten Christen, vertreten wird (Galater 4:26). Jehovas himmlische Organisation dient als ergebene Gehilfin; sie ist wachsam, liebevoll und fleißig. Welch ein begeisterndes Ereignis war es doch, als sie 1914 das messianische Königreich gebar! (Offenbarung 12:1-5). Ihre irdischen Kinder haben insbesondere ab 1919 den Nationen von ihrer Gerechtigkeit und Rettung gepredigt. Wie Jesaja voraussagte, erhellen diese Kinder wie eine Fackel die Finsternis, indem sie ihr Licht leuchten lassen (Matthäus 5:15, 16; Philipper 2:15).
5 Jehova ist sehr an seinen Anbetern interessiert und wird nicht ruhen oder sich ruhig verhalten, bis er alle Verheißungen verwirklicht hat, die er Zion und dessen Kindern gab. Auch die Übriggebliebenen der Gesalbten und ihre Gefährten von den „anderen Schafen“ lehnen es ab, zu schweigen (Johannes 10:16). Unmissverständlich weisen sie Menschen auf den einzigen Weg der Rettung hin (Römer 10:10).
Ein von Jehova gegebener „neuer Name“
6. Was hat Jehova mit Zion vor?
6 Was hat Jehova mit Zion vor, mit seiner himmlischen „Frau“, vertreten durch das alte Jerusalem? Er erklärt: „Die Nationen werden gewiss deine Gerechtigkeit sehen, o Frau, und alle Könige deine Herrlichkeit. Und du wirst tatsächlich nach einem neuen Namen genannt werden, den der Mund Jehovas selbst bezeichnen wird“ (Jesaja 62:2). Die Nationen sind gezwungen, das gerechte Verhalten der Israeliten aufmerksam zu beobachten. Selbst Könige müssen zugeben, dass Jehova mit Jerusalem handelt und dass jede von ihnen ausgeübte Herrschaft im Vergleich zum Königreich Jehovas zur Bedeutungslosigkeit verblasst (Jesaja 49:23).
7. Was hat Zions neuer Name zu bedeuten?
7 Nun bestätigt Jehova den veränderten Zustand Zions, indem er Zion einen neuen Namen gibt. Dieser neue Name steht für den gesegneten Zustand und den ehrenvollen Status der irdischen Kinder Zions ab 537 v. u. Z.a Der Name zeigt, dass Jehova Zion als zu ihm gehörend anerkennt. Es begeistert das Israel Gottes heute, auf diese Weise Gegenstand der Freude Jehovas zu sein, und mit dem Israel Gottes freuen sich auch die anderen Schafe.
8. Auf welche Weise hat Jehova Zion geehrt?
8 Nachdem Jehova Zion einen neuen Namen gegeben hat, verheißt er jetzt: „Du sollst eine Krone der Schönheit werden in der Hand Jehovas und ein königlicher Turban in der Handfläche deines Gottes“ (Jesaja 62:3). Jehova erhöht seine symbolische Frau, das himmlische Zion, damit man sie bewundern kann (Psalm 48:2; 50:2). Die Krone der Schönheit und der „königliche Turban“ deuten an, dass sie mit Ehre und Autorität bekleidet ist (Sacharja 9:16). Das Israel Gottes, welches das himmlische Zion oder das „Jerusalem droben“ vertritt, ist ein bemerkenswertes Werk der tätigen Hand Gottes, seiner angewandten Macht (Galater 4:26). Mit der Hilfe Jehovas hat sich diese geistige Nation auf überragende Weise als lauter und ergeben erwiesen. Millionen — sowohl Gesalbte als auch andere Schafe — sind gestärkt worden und haben auf außergewöhnliche Weise Glauben und Liebe bewiesen. Während der Millenniumsherrschaft Christi werden die Gesalbten, die dann ihren herrlichen Lohn im Himmel empfangen haben, Werkzeuge in der Hand Jehovas sein, Werkzeuge, durch die er die seufzende Schöpfung zu ewigem Leben emporhebt (Römer 8:21, 22; Offenbarung 22:2).
‘Jehova hat an dir Gefallen gefunden’
9. Beschreibe die Umgestaltung Zions.
9 Für das himmlische Zion, das durch seine irdischen Kinder vertreten wird, zählt der Empfang eines neuen Namens zu einer wunderbaren Umgestaltung. Wir lesen: „Nicht mehr wirst du eine gänzlich Verlassene geheißen werden; und dein eigenes Land wird nicht mehr wüste Einöde geheißen werden; sondern du selbst wirst genannt werden ‚Mein Gefallen ist an ihr‘ und dein Land ‚Als Frau zu Eigen‘. Denn Jehova wird an dir Gefallen gefunden haben, und dein eigenes Land wird als Frau zu Eigen sein“ (Jesaja 62:4). Das irdische Zion ist seit seiner Zerstörung 607 v. u. Z. verödet. Jehovas Worte sichern aber Zion eine Wiederherstellung und eine Wiederbevölkerung des Landes zu. Das einst zerstörte Zion wird keine gänzlich Verlassene mehr sein und sein Land keine wüste Einöde mehr. Die Wiederherstellung Jerusalems (537 v. u. Z.) bedeutet für die Stadt einen neuen Zustand, der sich völlig von dem früheren verheerenden Zustand unterscheidet. Jehova erklärt, dass Zion „Mein Gefallen ist an ihr“ genannt wird und sein Land „Als Frau zu Eigen“ (Jesaja 54:1, 5, 6; 66:8; Jeremia 23:5-8; 30:17; Galater 4:27-31).
10. (a) Welche Veränderung trat bei dem Israel Gottes ein? (b) Was ist das „Land“ des Israels Gottes?
10 Ab 1919 erlebte das Israel Gottes eine ähnliche Veränderung. Im Ersten Weltkrieg schienen die gesalbten Christen von Gott verstoßen worden zu sein. Doch 1919 gelangten sie wieder in einen begünstigten Stand und ihre Form der Anbetung wurde geläutert. Das wirkte sich auf ihre Lehren, ihre Organisation und ihre Tätigkeit aus. Das Israel Gottes kam in sein „Land“, sein geistiges Land oder seinen Tätigkeitsbereich (Jesaja 66:7, 8, 20-22).
11. Wie nehmen die Juden ihre Mutter als Frau zu Eigen?
11 Jehova betont weiterhin die neue, begünstigte Stellung seines Volkes und erklärt: „Denn so, wie sich ein junger Mann eine Jungfrau als seine Frau zu Eigen nimmt, werden deine Söhne dich als Frau zu Eigen nehmen. Und mit dem Frohlocken eines Bräutigams über eine Braut wird dein Gott auch über dich frohlocken“ (Jesaja 62:5). Inwiefern können die Juden, die „Söhne“ Zions, ihre Mutter als Frau zu Eigen nehmen? Insofern, als Zions zurückkehrende Söhne, die aus Babylon befreit worden sind, ihre alte Hauptstadt in Besitz nehmen und sich wieder darin niederlassen. Wenn das geschieht, ist Zion keine wüste Einöde mehr, sondern es ist mit Söhnen gefüllt (Jeremia 3:14).
12. (a) Wodurch verdeutlichte Jehova, dass gesalbte Christen der Organisation angehören, die ehelich mit ihm verbunden ist? (b) Inwiefern gibt Jehova dadurch, wie er sich seinem Volk gegenüber verhält, ein erhabenes Beispiel für eine Ehe heute? (Siehe den Kasten auf Seite 342.)
12 Vergleichbar damit, haben die Kinder des himmlischen Zion ab 1919 ihr geistiges Land in Besitz genommen, das den prophetischen Namen trägt „Als Frau zu Eigen“. Ihre christliche Tätigkeit in diesem Land verrät, dass diese gesalbten Christen das „Volk für seinen [Jehovas] Namen“ sind (Apostelgeschichte 15:14). Dass sie die Früchte des Königreiches hervorbringen und den Namen Jehovas verkündigen, macht deutlich, dass Jehova an diesen Christen Gefallen findet. Er lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie der Organisation angehören, die unverbrüchlich mit ihm verbunden ist. Jehova hat diese Christen mit heiligem Geist gesalbt, sie aus geistiger Gefangenschaft befreit und dazu gebraucht, allen Menschen die Königreichshoffnung zu predigen. Auf diese Weise zeigt er, dass er sich über sie freut wie ein Bräutigam über die Braut (Jeremia 32:41).
‘Mögt ihr eurerseits nicht schweigen’
13, 14. (a) Wie sollte Jerusalem in alter Zeit zu einer Stadt werden, die Sicherheit bietet? (b) Wie ist Zion in der Neuzeit ‘zum Lobpreis auf der Erde’ geworden?
13 Der von Jehova empfangene sinnbildliche neue Name verleiht seinem Volk das Gefühl der Sicherheit. Jehovas Diener wissen, dass er sie anerkennt und dass sie ihm gehören. Jetzt gebraucht Jehova eine andere Veranschaulichung, indem er von seinem Volk als einer ummauerten Stadt spricht: „Auf deine Mauern, o Jerusalem, habe ich Wächter bestellt. Den ganzen Tag lang und die ganze Nacht lang, beständig, sollen sie nicht schweigen. Die ihr Jehova erwähnt, mögt eurerseits nicht schweigen, und lasst ihm keine Ruhe, bis er fest erstellt, ja bis er Jerusalem zum Lobpreis setzt auf der Erde“ (Jesaja 62:6, 7). Zu der von Jehova bestimmten Zeit nach der Rückkehr des treuen Überrests aus Babylon wird Jerusalem tatsächlich ‘zum Lobpreis auf der Erde’, eine ummauerte Stadt, die ihren Einwohnern Sicherheit bietet. Tag und Nacht sind Wächter auf diesen Mauern darauf bedacht, die Sicherheit der Stadt zu gewährleisten und ihren Bürgern Warnungen zu übermitteln (Nehemia 6:15; 7:3; Jesaja 52:8).
14 In der Neuzeit bedient sich Jehova seiner gesalbten Wächter, um Sanftmütigen den Weg aus der Knechtschaft der falschen Religion in die Freiheit zu zeigen. Diese Sanftmütigen werden eingeladen, in seine Organisation zu kommen, wo sie geschützt sind vor geistiger Verunreinigung, gottlosen Einflüssen und davor, Jehovas Missfallen zu erregen (Jeremia 33:9; Zephanja 3:19). Eine wichtige Rolle bei diesem Schutz spielt die Wächterklasse, der „treue und verständige Sklave“, der für geistige „Speise zur rechten Zeit“ sorgt (Matthäus 24:45-47). Auch der „großen Volksmenge“, die mit der Wächterklasse zusammenarbeitet, fällt eine bedeutsame Aufgabe zu, wenn es darum geht, Zion ‘zum Lobpreis auf der Erde’ werden zu lassen (Offenbarung 7:9).
15. Inwiefern dienen die Wächterklasse und ihre Gefährten Jehova beständig?
15 Die Wächterklasse und ihre Gefährten stellen ihren Dienst keineswegs ein! Dass sie ihn mit ganzem Herzen verrichten, spiegelt sich in der eifrigen Tätigkeit der Millionen von treuen Verkündigern, unterstützt durch reisende Aufseher und ihre Frauen, Freiwillige in den verschiedenen Bethelheimen und Druckereien von Jehovas Zeugen, Missionare und Sonderpioniere sowie allgemeine Pioniere und Hilfspioniere. Außerdem leisten sie viel auf anderen Gebieten: Sie bauen neue Königreichssäle, besuchen Kranke, stehen Personen bei, die sich in einer medizinischen Notsituation befinden, und leisten Katastrophen- oder Unfallopfern schnelle Hilfe. Viele dieser opferbereiten Menschen dienen oftmals buchstäblich „Tag und Nacht“ (Offenbarung 7:14, 15).
16. In welcher Hinsicht lassen Jehovas Diener „ihm keine Ruhe“?
16 Jehovas Diener werden aufgefordert, ohne Unterlass zu beten, ja Gott darum zu bitten, dass ‘sein Wille wie im Himmel so auch auf der Erde geschehe’ (Matthäus 6:9, 10; 1. Thessalonicher 5:17). Sie werden ermahnt: ‘Lasst Jehova keine Ruhe’, bis sich die Wünsche und Hoffnungen in Bezug auf eine Wiederherstellung der wahren Anbetung erfüllen. Jesus betonte die Notwendigkeit, beständig zu beten, indem er seine Nachfolger aufforderte, ‘Tag und Nacht zu Gott zu schreien’ (Lukas 18:1-8).
Dienst für Gott wird belohnt
17, 18. (a) In welcher Hinsicht können Einwohner Zions erwarten, die Frucht ihrer anstrengenden Arbeit zu genießen? (b) Inwiefern genießt Jehovas Volk heute die Frucht seiner anstrengenden Arbeit?
17 Der von Jehova empfangene neue Name ist für sein Volk eine Zusicherung, dass seine Anstrengungen nicht vergeblich sind. „Jehova hat geschworen mit seiner Rechten und mit seinem starken Arm: ‚Ich will dein Korn nicht mehr deinen Feinden zur Speise geben, noch werden Ausländer deinen neuen Wein trinken, um den du dich abgemüht hast. Sondern diejenigen selbst, die es einsammeln, werden es essen, und sie werden bestimmt Jehova preisen; und diejenigen selbst, die ihn sammeln, werden ihn trinken in meinen heiligen Vorhöfen‘ “ (Jesaja 62:8, 9). Jehovas Rechte und sein starker Arm versinnbildlichen seine Macht und Kraft (5. Mose 32:40; Hesekiel 20:5). Wenn er damit schwört, zeigt dies, dass er fest entschlossen ist, an Zions Zustand etwas zu ändern. Im Jahr 607 v. u. Z. lässt Jehova zu, dass Zion von seinen Feinden ausgeraubt und geplündert wird (5. Mose 28:33, 51). Aber jetzt werden sich nur diejenigen an Zions Habe erfreuen, die dazu berechtigt sind (5. Mose 14:22-27).
18 In der neuzeitlichen Erfüllung dieser Verheißung erlebt Jehovas wiederhergestelltes Volk große geistige Wohlfahrt. Es erfreut sich an den Früchten seiner anstrengenden Arbeit — eine steigende Zahl christlicher Jünger und ein Übermaß an geistiger Speise (Jesaja 55:1, 2; 65:14). Da sein Volk treu ist, lässt Jehova nicht zu, dass Feinde die geistige Wohlfahrt beeinträchtigen oder die Ergebnisse des hingebungsvollen Dienstes rauben. Nichts, was im Dienst Jehovas getan wird, ist umsonst (Maleachi 3:10-12; Hebräer 6:10).
19, 20. (a) Wie wird der Weg für die nach Jerusalem zurückkehrenden Juden gebahnt? (b) Wie ist in der Neuzeit der Weg gebahnt worden, damit Sanftmütige in Jehovas Organisation kommen?
19 Der neue Name macht Jehovas Organisation für ehrlich gesinnte Menschen anziehend. Sie kommen in großen Scharen zu ihr, und diese Möglichkeit besteht weiterhin. In Jesajas Prophezeiung heißt es: „Zieht aus, zieht aus durch die Tore! Bahnt den Weg des Volkes! Schüttet auf, schüttet auf die Landstraße. Macht sie frei von Steinen. Richtet ein Signal auf für die Völker“ (Jesaja 62:10). Dieser Aufruf bezieht sich wahrscheinlich in erster Linie auf den Auszug durch die Tore der Städte Babyloniens bei der Rückkehr nach Jerusalem. Die Rückkehrer sollen Steine aus dem Weg räumen, um die Reise zu erleichtern, und ein Signal als Wegweiser aufrichten (Jesaja 11:12).
20 Seit 1919 sind gesalbte Christen zum Dienst für Gott abgesondert worden und sie befinden sich auf dem „Weg der Heiligkeit“ (Jesaja 35:8). Sie haben als Erste Babylon die Große auf der sinnbildlichen Landstraße verlassen (Jesaja 40:3; 48:20). Von Gott haben sie das Vorrecht erhalten, in der Verkündigung seiner Machttaten führend voranzugehen und anderen zu zeigen, wie man auf diese Landstraße gelangt. Steine aus dem Weg zu räumen — Ursachen des Strauchelns zu beseitigen — diente hauptsächlich zu ihrem eigenen Nutzen (Jesaja 57:14). Sie mussten Gottes Vorsätze und Lehren deutlich verstehen. Irrlehren sind Stolpersteine auf dem Weg zum Leben. Aber Jehovas Wort ist „wie ein Schmiedehammer, der den zerklüfteten Felsen zerschmettert“. Gesalbte Christen zerschmetterten damit die Stolpersteine, durch die Menschen hätten zu Fall kommen können, die Jehova dienen wollten (Jeremia 23:29).
21, 22. Welches Signal hat Jehova für diejenigen aufgerichtet, die die falsche Religion verlassen, und wieso wissen wir das?
21 Im Jahr 537 v. u. Z. wurde Jerusalem zu einem Signal, das für den jüdischen Überrest das Zeichen war, zurückzukehren und den Tempel wieder aufzubauen (Jesaja 49:22). Nachdem der gesalbte Überrest 1919 aus der Knechtschaft der falschen Religion befreit worden war, irrte er nicht ziellos umher. Die Gesalbten kannten ihr Ziel, denn Jehova hatte ein Signal für sie aufgerichtet. Welches? Das Signal, das in Jesaja 11:10 vorausgesagt worden war: „Es soll geschehen an jenem Tag, dass die Wurzel Isais es sein wird, die dastehen wird als ein Signal für die Völker.“ Der Apostel Paulus bezog diese Worte auf Jesus (Römer 15:8, 12). Das Signal ist also Christus Jesus, der auf dem himmlischen Berg Zion als König herrscht (Hebräer 12:22; Offenbarung 14:1).
22 Um Jesus Christus versammelt werden sowohl die gesalbten Christen als auch die anderen Schafe zur einigenden Anbetung Gottes, des Höchsten. Jesu Herrschaft dient zur Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas und zum Segen aufrichtiger Menschen aus allen Nationen der Erde. Ist das nicht Grund genug für jeden von uns, in den Lobpreis für Gott einzustimmen und ihn zu erheben?
„Deine Rettung kommt“!
23, 24. Wie wird denen, die an Gott glauben, Rettung gebracht?
23 Der neue Name, den Jehova seiner mit einer Frau vergleichbaren Organisation gibt, hat mit der ewigen Rettung ihrer Kinder zu tun. Jesaja schreibt: „Siehe! Jehova selbst hat es hören lassen bis zum fernsten Teil der Erde: ‚Sagt zur Tochter Zion: „Siehe! Deine Rettung kommt. Siehe! Die Belohnung, die er gibt, ist bei ihm, und der Lohn, den er zahlt, geht vor ihm her“ ‘ “ (Jesaja 62:11). Rettung kam für die Juden, als Babylon fiel und sie in ihr Heimatland zurückkehrten. Aber diese Worte deuten auf etwas Größeres hin. Jehovas Erklärung erinnert uns an Sacharjas Prophezeiung in Bezug auf Jerusalem: „Frohlocke sehr, o Tochter Zion. Jauchze im Triumph, o Tochter Jerusalem. Siehe! Dein König selbst kommt zu dir. Er ist gerecht, ja gerettet, demütig und auf einem Esel reitend, ja auf einem ausgewachsenen Tier, dem Sohn einer Eselin“ (Sacharja 9:9).
24 Dreieinhalb Jahre nach seiner Wassertaufe und seiner Salbung mit Gottes Geist ritt Jesus in Jerusalem ein und reinigte den Tempel (Matthäus 21:1-5; Johannes 12:14-16). Heute kommt die Rettung aller, die an Gott glauben, von Jehova durch Jesus Christus. Er ist seit seiner Inthronisierung im Jahr 1914 auch Jehovas ernannter Richter und Urteilsvollstrecker. 1918, dreieinhalb Jahre nach seiner Inthronisierung, reinigte er Jehovas geistigen Tempel, der auf der Erde durch die Versammlung der gesalbten Christen vertreten wird (Maleachi 3:1-5). Dass er ‘als Signal aufgerichtet’ wurde, kennzeichnete den Beginn einer großen Einsammlung von Menschen aus allen Teilen der Welt, Menschen, die das messianische Königreich unterstützen. „Rettung“ kam, dem Muster aus alter Zeit entsprechend, für das Israel Gottes, als es 1919 aus Groß-Babylon befreit wurde. Die „Belohnung“ oder der „Lohn“, der den opferbereiten Erntearbeitern in Aussicht steht, ist entweder unvergängliches Leben im Himmel oder ewiges Leben auf der Erde. Alle, die treu bleiben, dürfen davon überzeugt sein, dass ihre „mühevolle Arbeit in Verbindung mit dem Herrn nicht vergeblich ist“ (1. Korinther 15:58).
25. Was wird Jehovas Volk zugesichert?
25 Welch verheißungsvolle Aussichten für Jehovas himmlische Organisation, für ihre gesalbten Repräsentanten auf der Erde und für alle, die aktiv mit ihnen verbunden sind! (5. Mose 26:19). Jesaja prophezeite: „Man wird sie gewiss das heilige Volk nennen, die von Jehova Zurückgekauften; und du selbst wirst genannt werden ‚Gesuchte‘, eine ‚Nicht gänzlich verlassene Stadt‘ “ (Jesaja 62:12). Das „Jerusalem droben“, das durch das Israel Gottes vertreten wird, fühlte sich einst verlassen. Dieses Gefühl wird es nie wieder haben. Jehovas Volk wird ewig seinen Schutz und seine Fürsorge verspüren und ständig sein Wohlgefallen haben.
[Fußnote]
a In der biblischen Prophetie kann ein „neuer Name“ eine neue Stellung oder ein neues Vorrecht bedeuten (Offenbarung 2:17; 3:12).
[Kasten auf Seite 342]
Ein erhabenes Beispiel für die Ehe
Wer heiratet, geht mit bestimmten Erwartungen in die Ehe. Aber was erwartet eigentlich Gott in diesem Fall? Er hat die Institution Ehe ins Leben gerufen. Zu welchem Zweck schuf er sie?
Einen Hinweis auf Gottes Standpunkt in dieser Sache liefert uns sein Verhältnis zur Nation Israel. Jesaja spricht von diesem Verhältnis wie von einer Ehe (Jesaja 62:1-5). Beachten wir, was Jehova Gott als „Mann“ für seine „Braut“ tut. Er schützt und heiligt sie (Jesaja 62:6, 7, 12). Er ehrt und schätzt sie (Jesaja 62:3, 8, 9). Und er findet Gefallen an ihr, was durch die neuen Namen, die er ihr gibt, angedeutet wird (Jesaja 62:4, 5, 12).
Ähnlich wie Jesaja das Verhältnis zwischen Jehova und Israel beschreibt, zieht der Apostel Paulus in den Christlichen Griechischen Schriften einen Vergleich zwischen dem Verhältnis Christi zur Versammlung gesalbter Christen und dem Verhältnis des Mannes zur Frau (Epheser 5:21-27).
Paulus forderte Christen auf, in ihrer Ehe das Verhältnis zwischen Jesus und der Versammlung nachzuahmen. Es kann keine größere Liebe geben als Jehovas Liebe zum Volk Israel und diejenige Jesu zur Versammlung. Diese sinnbildlichen Beziehungen liefern Christen ein erhabenes Beispiel für eine erfolgreiche und glückliche Ehe (Epheser 5:28-33).
[Bild auf Seite 339]
Jehova wird dem himmlischen Zion einen neuen Namen geben
[Bilder auf Seite 347]
Jehovas Wächterklasse hat in der Neuzeit nicht geschwiegen