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Ein Vater und seine rebellischen SöhneDie Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen I
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20 Jesaja beendet diesen prophetischen Ausspruch mit den Worten: „Hätte nicht Jehova der Heerscharen selbst uns nur einige wenige Überlebende übrig gelassen, wir wären so wie Sodom geworden, Gomorra hätten wir geglichen“ (Jesaja 1:9).c Jehova wird Juda letztendlich helfen, gegen das mächtige Assyrien standzuhalten. Im Gegensatz zu Sodom und Gomorra wird Juda nicht vernichtet werden. Es wird weiter bestehen.
21. Warum ‘ließ’ Jehova nach der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier ‘einige wenige übrig’?
21 Mehr als 100 Jahre danach wurde Juda erneut bedroht. Das Volk hatte aus der Züchtigung nichts gelernt, die es durch Assyrien erhalten hatte. „Sie trieben unablässig Mutwillen mit den Boten des wahren Gottes und verachteten seine Worte und verspotteten seine Propheten.“ Die Folge war, dass „der Grimm Jehovas gegen sein Volk stieg, bis es keine Heilung gab“ (2. Chronika 36:16). Der babylonische Monarch Nebukadnezar eroberte Juda, und dieses Mal blieb nicht einmal etwas übrig, was „wie eine Hütte in einem Weingarten“ gewesen wäre. Selbst Jerusalem wurde zerstört (2. Chronika 36:17-21). Doch Jehova ‘ließ einige wenige übrig’. Juda musste zwar 70 Jahre im Exil zubringen, doch Jehova stellte den Fortbestand der Nation sicher und insbesondere den Fortbestand der Linie Davids, aus welcher der verheißene Messias kommen sollte.
22, 23. Warum ‘ließ’ Jehova im 1. Jahrhundert ‘einige wenige übrig’?
22 Im 1. Jahrhundert erlebte Israel als Gottes Bundesvolk seine letzte und entscheidende Krise. Jesus stellte sich als der verheißene Messias vor, doch die Nation verwarf ihn, was dazu führte, dass sie von Jehova verworfen wurde (Matthäus 21:43; 23:37-39; Johannes 1:11). Hatte Jehova damit keine besondere Nation mehr auf der Erde? Das nicht, denn wie der Apostel Paulus zeigte, gab es noch eine weitere Erfüllung von Jesaja 1:9. Er zitierte aus der Septuaginta und schrieb: „So wie Jesaja vorhergesagt hatte: ‚Wenn Jehova der Heerscharen uns nicht einen Samen gelassen hätte, wären wir so wie Sodom geworden, und wir wären Gomorra gleichgemacht worden‘ “ (Römer 9:29).
23 Der „Same“ oder die Überlebenden waren diesmal die gesalbten Christen, die an Jesus Christus glaubten. Dabei handelte es sich vor allem um gläubige Juden. Später schlossen sich ihnen gläubige Nichtjuden an. Gemeinsam bildeten sie ein neues Israel, „das Israel Gottes“ (Galater 6:16; Römer 2:29). Dieses überlebte die Vernichtung des jüdischen Systems der Dinge im Jahre 70 u. Z. „Das Israel Gottes“ gibt es sogar heute noch. Ihm haben sich mittlerweile Millionen gläubige Menschen aus den Nationen angeschlossen, die „eine große Volksmenge“ bilden, ‘die kein Mensch zählen kann, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen’ (Offenbarung 7:9).
24. Was sollten alle zur Kenntnis nehmen, wenn sie die größte Krise der Menschheit überleben möchten?
24 Bald wird die Welt die Schlacht von Harmagedon erleben (Offenbarung 16:14, 16). Obwohl es sich dabei um eine größere Krise handeln wird, als die assyrischen Einfälle in Juda oder die babylonische Invasion es waren, und sogar um eine noch größere als die Verwüstung Judäas durch die Römer im Jahre 70 u. Z., wird es Überlebende geben (Offenbarung 7:14). Daher ist es für uns alle umso wichtiger, die an Juda gerichteten Worte Jesajas gewissenhaft zu beachten. Nur so konnten Treue damals überleben, und auch heute kann es für Gläubige das Überleben bedeuten.
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Ein Vater und seine rebellischen SöhneDie Prophezeiung Jesajas — Licht für alle Menschen I
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c In einem Bibelkommentar heißt es: „Die Rede des Propheten ist hier an einem Ruhepunkt angelangt. Dass sich hier zwei Wendungen der Rede scheiden, ist durch den Zwischenraum zwischen Vers 9 und 10 angezeigt. Dieser Brauch, größere oder kleinere Abschnitte entweder durch Zwischenräume oder durch eine neue Zeile anzuzeigen, ist älter als die Vokalpunkte und Akzentzeichen und beruht auf einer Tradition des frühesten Altertums“ (C. F. Keil und F. Delitzsch, Commentary on the Old Testament).
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