23. Bibelbuch — Jesaja
Schreiber: Jesaja
Ort der Niederschrift: Jerusalem
Vollendung der Niederschrift: nach 732 v. u. Z.
Behandelter Zeitraum: um 778 bis nach 732 v. u. Z.
1. Wie war die Lage im Nahen Osten und insbesondere in Israel und Juda im achten Jahrhundert v. u. Z.?
DER drohende Schatten des grausamen assyrischen Herrschers hing schwer über den größeren und kleineren Reichen des Nahen Ostens. Überall in dem Gebiet redete man darüber, sich zu verschwören und zu verbünden (Jes. 8:9-13). Das abgefallene Israel im Norden sollte dieser internationalen Intrige bald zum Opfer fallen, während Judas Könige im Süden unsicher regierten (2. Kö., Kap. 15 bis 21). Neue Kriegswaffen wurden entwickelt und eingesetzt, was zu dem Schrecken der Epoche beitrug (2. Chr. 26:14, 15). Wo konnte man Schutz und Rettung finden? Das Volk und die Priester in dem kleinen Königreich Juda hatten zwar den Namen Jehovas auf den Lippen, aber ihr Herz wandte sich weit ab in andere Richtungen, zuerst nach Assyrien und dann hinab nach Ägypten (2. Kö. 16:7; 18:21). Der Glaube an Jehovas Macht schwand. Wo nicht offen Götzendienst getrieben wurde, herrschte eine heuchlerische Anbetung vor, die auf Förmlichkeit beruhte und nicht auf wahrer Gottesfurcht.
2. (a) Wer beantwortete den Aufruf, für Jehova zu sprechen, und wann? (b) Was ist am Namen dieses Propheten bedeutsam?
2 Wer würde denn für Jehova sprechen? Wer würde seine rettende Macht verkündigen? „Hier bin ich! Sende mich“, antwortete Jesaja bereitwillig, der schon vorher prophezeit hatte. Es war um das Jahr 778 v. u. Z., das Jahr, in dem der aussätzige König Usija starb (Jes. 6:1, 8). Der Name Jesaja bedeutet „Rettung von Jehova“, also dasselbe wie der Name Jesus („Jehova ist Rettung“), nur in umgekehrter Reihenfolge geschrieben. Von Anfang bis Ende wird in der Prophezeiung Jesajas hervorgehoben, daß Jehova Rettung ist.
3. (a) Was ist über Jesaja bekannt? (b) In welcher Zeitspanne prophezeite er, und welche weiteren Propheten lebten zu seiner Zeit?
3 Jesaja war der Sohn des Amoz — nicht zu verwechseln mit Amos, einem anderen Propheten aus Juda (1:1). Die Heilige Schrift schweigt über seine Geburt und seinen Tod, obwohl er gemäß der jüdischen Überlieferung von dem bösen König Manasse zersägt wurde. (Vergleiche Hebräer 11:37.) Seine Schriften zeigen, daß er sich mit seiner Frau, einer Prophetin, und wenigstens zwei Söhnen, die prophetische Namen hatten, in Jerusalem aufhielt (Jes. 7:3; 8:1, 3). Er diente während der Zeit von wenigstens vier Königen Judas: Usija, Jotham, Ahas und Hiskia; offensichtlich begann er seinen Dienst um 778 v. u. Z. (als Usija starb oder vielleicht früher) und fuhr damit wenigstens bis nach 732 v. u. Z. (Hiskias 14. Regierungsjahr) fort, diente also mindestens 46 Jahre. Ohne Zweifel hatte er bis zum letzteren Zeitpunkt seine Prophezeiung auch schriftlich niedergelegt (Jes. 1:1; 6:1; 36:1). Weitere Propheten seiner Tage waren Micha in Juda und im Norden Hosea und Oded (Mi. 1:1; Hos. 1:1; 2. Chr. 28:6-9).
4. Was zeigt an, daß Jesaja der Schreiber des Buches war?
4 Daß Jehova Jesaja gebot, prophetische Urteilssprüche niederzuschreiben, wird durch Jesaja 30:8 gestützt: „Nun komm, schreibe es bei ihnen auf eine Tafel, und zeichne es sogar in ein Buch ein, damit es für einen künftigen Tag dient, zu einem Zeugnis bis auf unabsehbare Zeit.“ Die jüdischen Rabbis der alten Zeit anerkannten Jesaja als den Schreiber des Buches und betrachteten es als das erste Buch der Großen Propheten (Jesaja, Jeremia und Hesekiel).
5. Wodurch wird die Einheit des Buches Jesaja bezeugt?
5 Einige haben zwar darauf hingewiesen, der veränderte Stil des Buches ab Kapitel 40 deute auf einen anderen Schreiber oder einen „zweiten Jesaja“ hin, doch der Themenwechsel dürfte den veränderten Stil hinreichend erklären. Es gibt viele Beweise dafür, daß Jesaja das gesamte Buch geschrieben hat, das seinen Namen trägt. Die Einheit des Buches wird zum Beispiel durch den Ausdruck „der Heilige Israels“ angedeutet, der in den Kapiteln 1 bis 39 12mal und in den Kapiteln 40 bis 66 13mal vorkommt, insgesamt 25mal, wohingegen er in den ganzen übrigen Hebräischen Schriften nur 6mal erscheint. Auch der Apostel Paulus bezeugt die Einheit des Buches, indem er aus allen Teilen der Prophezeiung zitiert und das ganze Werk einem Schreiber zuspricht — Jesaja. (Vergleiche Römer 10:16, 20; 15:12 mit Jesaja 53:1; 65:1; 11:1.)
6. Inwiefern liefert die Jesaja-Rolle vom Toten Meer den überzeugenden Beweis, (a) daß unsere Bibeln heute der ursprünglichen inspirierten Niederschrift entsprechen und (b) daß das gesamte Buch von dem einen Jesaja geschrieben wurde?
6 Interessanterweise wurden von 1947 an nicht weit von Chirbet Qumran in der Nähe der Nordwestküste des Toten Meeres einige alte Urkunden aus dem Dunkel der Höhlen herausgebracht. Es waren die Schriftrollen vom Toten Meer, zu denen die Prophezeiung Jesajas gehörte. Sie ist wunderschön geschrieben — in gut erhaltenem Hebräisch aus der Zeit vor den Massoreten — und ist etwa 2000 Jahre alt; sie datiert aus der Zeit gegen Ende des zweiten Jahrhunderts v. u. Z. Ihr Text ist somit ungefähr tausend Jahre älter als die älteste existierende Handschrift des massoretischen Textes, auf die sich neuzeitliche Übersetzungen der Hebräischen Schriften gründen. Es gibt einige geringfügige Abweichungen in der Rechtschreibung und auch Unterschiede im grammatischen Aufbau, doch die Lehre weicht nicht vom massoretischen Text ab. Das ist ein überzeugender Beweis dafür, daß unsere heutigen Bibeln die ursprüngliche inspirierte Botschaft Jesajas enthalten. Überdies widerlegen diese alten Schriftrollen die Behauptungen der Kritiker über zwei „Jesajas“, da das Kapitel 40 in der letzten Zeile der Schriftspalte beginnt, die das Kapitel 39 enthält, und der Anfangssatz in der nächsten Spalte beendet wird. Somit wußte der Abschreiber offensichtlich nichts von irgendeinem angeblichen Wechsel des Schreibers oder von irgendeiner Teilung in dem Buch an dieser Stelle.a
7. Welche Fülle von Beweisen gibt es im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit des Buches Jesaja?
7 Es gibt eine Fülle von Beweisen für die Glaubwürdigkeit des Buches Jesaja. Abgesehen von Moses wird kein anderer Prophet von den christlichen Bibelschreibern häufiger angeführt. Ebenso gibt es eine Fülle geschichtlicher und archäologischer Beweise, die das Buch als echt bestätigen, wie zum Beispiel die geschichtlichen Aufzeichnungen der assyrischen Herrscher, darunter auch Sanheribs sechseckiges Prisma, auf dem er seinen eigenen Bericht der Belagerung Jerusalems wiedergibtb (Jes., Kap. 36 und 37). Der Trümmerhaufen, der einst Babylon war, zeugt immer noch von der Erfüllung von Jesaja 13:17-22.c Jeder einzelne der Tausende von Juden, die aus Babylon zurückzogen — befreit durch einen König, dessen Name, Cyrus, von Jesaja fast 200 Jahre vorher aufgeschrieben worden war —, war ein lebendiges Zeugnis. Es ist gut möglich, daß diese prophetische Schrift später Cyrus gezeigt wurde, denn als er den jüdischen Überrest befreite, sagte er, daß Jehova ihn dazu beauftragt habe (Jes. 44:28; 45:1; Esra 1:1-3).
8. Wie wird die Inspiration durch das Eintreffen der messianischen Prophezeiungen bewiesen?
8 Hervorragend in dem Buch Jesaja sind die messianischen Prophezeiungen. Die Voraussagen, die in Jesu Leben eingetroffen sind, sind so zahlreich, daß Jesaja „der Evangelisten-Prophet“ genannt worden ist. In Kapitel 53, das lange Zeit „ein Kapitel des Geheimnisses“ war — nicht nur für den äthiopischen Eunuchen, auf den in Apostelgeschichte, Kapitel 8 Bezug genommen wird, sondern auch für das jüdische Volk als Ganzes —, wird die Jesus zuteil gewordene Behandlung so lebhaft vorausgesagt wie in einem Augenzeugenbericht. Die Erfüllungen der Prophezeiungen dieses bemerkenswerten Kapitels des Buches Jesaja sind in den Christlichen Griechischen Schriften aufgezeichnet, wie der folgende Vergleich zeigt: V. 1 — Johannes 12:37, 38; V. 2 — Johannes 19:5-7; V. 3 — Markus 9:12; V. 4 — Matthäus 8:16, 17; V. 5 — 1. Petrus 2:24; V. 6 — 1. Petrus 2:25; V. 7 — Apostelgeschichte 8:32, 35; V. 8 — Apostelgeschichte 8:33; V. 9 — Matthäus 27:57-60; V. 10 — Hebräer 7:27; V. 11 — Römer 5:18; V. 12 — Lukas 22:37. Wer außer Gott könnte der Quell solch genauer Vorhersagen sein?
INHALT DES BUCHES JESAJA
9. In welche Abschnitte gliedert sich der Inhalt des Buches Jesaja?
9 Die ersten sechs Kapitel zeigen den Schauplatz Juda und Jerusalem und berichten von Judas Schuld bei Jehova und von Jesajas Beauftragung. Die Kapitel 7 bis 12 handeln von drohenden feindlichen Übergriffen und von der Verheißung auf Erleichterung durch den von Jehova beauftragten Friedefürsten. Die Kapitel 13 bis 35 enthalten eine Reihe von Aussprüchen gegen viele Nationen und die Vorhersage, daß Jehova für die Rettung sorgen wird. In den Kapiteln 36 bis 39 werden geschichtliche Ereignisse der Regierung Hiskias beschrieben. Die übrigen Kapitel, 40 bis 66, haben die Freilassung aus Babylon, die Rückkehr des jüdischen Überrests und die Wiederherstellung Zions zum Thema.
10. (a) Warum fordert Jesaja die Nation auf, die Dinge richtigzustellen? (b) Was prophezeit er für den Schlußteil der Tage?
10 Jesajas Botschaft „hinsichtlich Judas und Jerusalems“ (1:1—6:13). Sieh, wie er dort in Jerusalem in Sacktuch und Sandalen steht und ausruft: Diktatoren! Volk! Hört! Eure Nation ist von Kopf bis Fuß krank, und ihr habt Jehova ermüdet mit euren zum Gebet erhobenen blutbefleckten Händen. Kommt, stellt die Dinge mit ihm richtig, damit scharlachrote Sünden weiß wie Schnee werden mögen. Im Schlußteil der Tage wird der Berg des Hauses Jehovas erhaben sein, und alle Nationen werden zu ihm strömen, um belehrt zu werden. Sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Jehova wird hoch erhaben und geheiligt sein. Aber gegenwärtig bringen Israel und Juda, obwohl als erlesener Weinstock gepflanzt, Trauben der Gesetzlosigkeit hervor. Sie machen Gutes böse und Böses gut, denn sie sind weise in ihren eigenen Augen.
11. Welche Vision empfing Jesaja zusammen mit seinem Auftrag?
11 „[Ich] sah ... indes Jehova auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen“, sagt Jesaja. Zusammen mit der Vision ergeht Jehovas Auftrag: „Geh, und du sollst zu diesem Volk sprechen: ‚Hört immer wieder.‘ “ Wie lange? „Bis die Städte tatsächlich krachend in Trümmer zusammenstürzen“ (6:1, 9, 11).
12. (a) Wie wurden Jesaja und seine Söhne als prophetische Zeichen gebraucht? (b) Welche hervorragende Verheißung wird in Jesaja, Kapitel 9 gegeben?
12 Drohende feindliche Übergriffe und Verheißung auf Erleichterung (7:1—12:6). Jehova gebraucht Jesaja und dessen Söhne als prophetische ‘Zeichen und Wunder’, um zu zeigen, daß zuerst die Verbindung von Syrien und Israel gegen Juda fehlschlagen wird, Juda aber nach einiger Zeit in Gefangenschaft gehen und nur ein Überrest zurückkehren wird. Eine Herangereifte wird schwanger werden und einen Sohn gebären. Sein Name? Immanuel („Mit uns ist Gott“). Die gegen Juda verbündeten Feinde sollen achtgeben. „Gürtet euch, und werdet zerschmettert!“ Es wird schwere Zeiten geben, aber dann wird über Gottes Volk ein großes Licht aufleuchten. Denn ein Kind ist ihm geboren worden, „und sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens“ (7:14; 8:9, 18; 9:6).
13. (a) Was hat der anmaßende Assyrer zu erwarten? (b) Wie wird sich die Herrschaft des „Reises“ aus Isai auswirken?
13 „Ha, der Assyrer“, ruft Jehova, „die Rute für meinen Zorn.“ Nachdem Gott diese Rute gegen eine „abtrünnige Nation“ gebraucht hat, wird er den anmaßenden Assyrer selbst niederschlagen. Später wird „nur ein Überrest ... zurückkehren“ (10:5, 6, 21). Sieh jetzt einen Sproß, ein Reis aus dem Stumpf Isais (des Vaters Davids). Dieses „Reis“ wird in Gerechtigkeit herrschen, und durch diesen Herrscher wird es für die ganze Schöpfung Freude geben ohne Schaden oder Verderben, „denn die Erde wird bestimmt erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“ (11:1, 9). Er ist ein Signal für die Nationen, und es geht für den zurückkehrenden Überrest eine Landstraße von Assyrien aus. Es wird beim Wasserschöpfen aus den Quellen der Rettung Frohlocken geben, und man wird Jehova Melodien spielen.
14. Welcher Niedergang wird für Babylon vorhergesagt?
14 Den Untergang Babylons verkünden (13:1 bis 14:27). Jesaja blickt nun über die Tage des Assyrers hinaus in die Zeit, wo Babylon auf seinem Höhepunkt ist. Horch! Das Geräusch eines zahlreichen Volkes, das Getöse von Königreichen, von versammelten Nationen! Jehova mustert das Kriegsheer. Es ist ein schwarzer Tag für Babylon. Erstaunte Gesichter glühen, und Herzen zerschmelzen. Die erbarmungslosen Meder werden Babylon, „die Zierde der Königreiche“, stürzen. Es soll „Generation um Generation“ eine unbewohnte Einöde und ein Platz wildlebender Tiere werden (13:19, 20). Die Toten im Scheol werden aufgeweckt, um den König von Babylon zu empfangen. Maden werden sein Lager und Würmer seine Decke. Welch ein Niedergang für diesen ‘Glänzenden, den Sohn der Morgenröte’! (14:12). Er trachtete danach, seinen Thron zu erheben, ist aber ein weggeworfener Leichnam geworden, während Jehova Babylon mit dem Besen der Ausrottung wegfegt. Kein Name, kein Überrest, kein Nachwuchs, keine Nachkommenschaft soll übrigbleiben!
15. Über welche internationalen Verwüstungen prophezeit Jesaja?
15 Internationale Verwüstungen (14:28—23:18). Jesaja verweist nun auf Philistäa, das am Mittelmeer liegt, und dann auf Moab, südöstlich des Toten Meeres. Er richtet seine Prophezeiung an das syrische Damaskus, nördlich von Israel, dann an Äthiopien im Süden und schließlich an Ägypten weiter unten am Nil, wobei Gottes Gerichte den ganzen Weg entlang Verwüstung anrichten. Er berichtet davon, daß der assyrische König Sargon, der Vorgänger Sanheribs, den Befehlshaber Tartan gegen die Philisterstadt Aschdod, westlich von Jerusalem, schickt. Zu dieser Zeit wird Jesaja geboten, sich auszuziehen und drei Jahre lang ohne Obergewand und barfuß zu gehen. Auf diese Weise schildert er lebhaft, wie nichtig es ist, auf Ägypten und Äthiopien zu vertrauen, die „mit entblößtem Gesäß“ vom Assyrer gefangen weggeführt werden sollen (20:4).
16. Welche Unglücksfälle werden für Babylon, Edom und die Ausgelassenen Jerusalems sowie für Sidon und Tyrus gesehen?
16 Ein Wächter sieht von seinem Wachtturm aus den Fall Babylons und seiner Götter, und er sieht Unglück für Edom. Jehova selbst spricht Jerusalems ausgelassene Bevölkerung an, die sagt: „Man esse und trinke, denn morgen werden wir sterben.“ ‘Sterben sollt ihr’, sagt Jehova (22:13, 14). Auch die Schiffe von Tarschisch sollen heulen, und Sidon soll beschämt sein, denn Jehova hat gegen Tyrus den Rat gegeben, „all die Geehrten der Erde mit Verachtung zu behandeln“ (23:9).
17. Welches Gericht und welche Wiederherstellung werden für Juda vorhergesagt?
17 Jehovas Gericht und Rettung (24:1—27:13). Aber blicke nun nach Juda! Jehova leert das Land. Volk und Priester, Knecht und Herr, Käufer und Verkäufer — alle müssen gehen, denn sie haben Gottes Gesetze umgangen und den auf unabsehbare Zeit dauernden Bund gebrochen. Aber zu seiner Zeit wird er den Gefangenen seine Aufmerksamkeit zuwenden und sie wieder sammeln. Er ist eine Festung und Zuflucht. Er wird auf seinem Berg ein Festmahl bereiten und den Tod für immer verschlingen sowie die Tränen von allen Gesichtern abwischen. „Das ist unser Gott“, wird gesagt werden. „Das ist Jehova“ (25:9). Juda hat eine Stadt mit Rettung als Mauern. Dauernden Frieden gibt es für die, die auf Jehova vertrauen, „denn in Jah, Jehova, ist der FELS unabsehbarer Zeiten“. Aber der Böse „wird ... einfach nicht Gerechtigkeit lernen“ (26:4, 10). Jehova wird seine Widersacher erschlagen, aber er wird Jakob wiederherstellen.
18, 19. (a) Welche Wehe und Freuden werden für Ephraim und Zion ausgerufen? (b) In welcher Eigenschaft wird Jehova sein Volk retten und regieren?
18 Gottes heftiger Zorn und seine Segnungen (28:1 bis 35:10). Wehe den Trunkenbolden Ephraims, deren „Zierde der Schönheit“ vergehen muß! Aber Jehova wird „wie eine Krone der Zierde und wie ein Kranz der Schönheit für die von seinem Volk Übriggebliebenen werden“ (28:1, 5). Die Prahler Jerusalems wenden sich jedoch an eine Lüge als Zuflucht statt an den erprobten und kostbaren Grundstein in Zion. Eine Sturzflut wird sie alle hinwegwaschen. Jerusalems Propheten schlafen, und Gottes Buch ist für sie versiegelt. Sie nahen sich mit den Lippen, aber die Herzen sind weit entfernt von ihm. Doch wird der Tag kommen, an dem die Tauben die Worte des Buches hören werden. Die Blinden werden sehen und die Sanftmütigen frohlocken.
19 Wehe denen, die nach Ägypten hinabgehen, um Zuflucht zu finden! Dieses rebellische Volk wünscht glatte, trügerische Visionen. Es wird abgeschnitten werden, aber Jehova wird einen Überrest wiederherstellen. Dieser wird seinen großen Unterweiser sehen und seine Bilder zerstreuen und sie „Nichts als Schmutz!“ nennen (30:22). Jehova ist Jerusalems wahrer Verteidiger. Ein König wird in Gerechtigkeit zusammen mit seinen Fürsten herrschen. Er wird Frieden, Ruhe und Sicherheit bis auf unabsehbare Zeit herbeiführen. Treulosigkeit wird die Friedensboten veranlassen, bitterlich zu weinen, aber der Majestätische, Jehova, ist für sein eigenes Volk Richter, Satzungsgeber und König, und er selbst wird es retten. Kein Bewohner wird dann sagen: „Ich bin krank“ (33:24).
20. Welcher heftige Zorn soll gegen die Nationen ausbrechen, aber welcher Segen erwartet den wiederhergestellten Überrest?
20 Jehovas heftiger Zorn muß gegen die Nationen ausbrechen. Leichname werden stinken, und Berge werden von Blut zerfließen. Edom muß verwüstet werden. Aber für Jehovas Zurückgekaufte wird die Wüstenebene blühen, und „die Herrlichkeit Jehovas, die Pracht unseres Gottes“, wird erscheinen (35:2). Die Blinden, die Tauben und die Stummen werden geheilt werden, und der Weg der Heiligkeit wird für die von Jehova Erlösten bereitet werden, während sie mit Frohlocken nach Zion zurückkehren.
21. Welche Verhöhnungen schleudert der Assyrer Jerusalem entgegen?
21 In Hiskias Tagen veranlaßt Jehova Assyrien zur Rückkehr (36:1—39:8). Ist Jesajas Ermahnung, auf Jehova zu vertrauen, anwendbar? Hält sie der Erprobung stand? Im 14. Jahr der Regierung Hiskias zieht Sanherib von Assyrien gleich dem Schwung einer Sense durch Palästina und versucht mit einem Teil seiner Truppen, Jerusalem einzuschüchtern. Sein hebräisch sprechender Wortführer Rabschake schleudert dem Volk, das sich an den Mauern der Stadt aufgestellt hat, höhnende Fragen entgegen: ‘Was ist eure Zuversicht? Ägypten? Ein geknickter Rohrstab! Jehova? Es gibt keinen Gott, der von dem König von Assyrien befreien kann!’ (36:4, 6, 18, 20). Im Gehorsam gegenüber dem König gibt das Volk keine Antwort.
22. Wie erhört Jehova Hiskias Gebet, und wie erfüllt er Jesajas Prophezeiung?
22 Hiskia betet zu Jehova um Rettung um seines Namens willen, und Jehova antwortet durch Jesaja, er werde seinen Haken in die Nase des Assyrers legen und ihn auf dem Weg zurückführen, den er gekommen sei. Ein Engel erschlägt 185 000 Assyrer, und Sanherib eilt nach Hause zurück, wo ihn später seine eigenen Söhne in seinem heidnischen Tempel ermorden.
23. (a) Was veranlaßt Hiskia, einen Psalm für Jehova zu verfassen? (b) Welche Leichtsinnigkeit begeht er, und zu welcher Prophezeiung Jesajas führt das?
23 Hiskia wird sterbenskrank. Jedoch läßt Jehova durch ein Wunder den von der Sonne hervorgerufenen Schatten zurückweichen als Zeichen dafür, daß Hiskia geheilt werden wird, und Hiskias Leben wird um 15 Jahre verlängert. Aus Dankbarkeit verfaßt er einen schönen Psalm zum Lobpreis Jehovas. Als der König von Babylon Boten sendet, die ihm heuchlerisch zu seiner Genesung gratulieren, zeigt Hiskia ihnen leichtsinnigerweise die königlichen Schätze. Infolgedessen prophezeit Jesaja, daß eines Tages alles in Hiskias Haus nach Babylon weggeführt werden wird.
24. (a) Welche Botschaft des Trostes ruft Jehova aus? (b) Lassen sich die Götter der Nationen an Größe mit Jehova vergleichen, und zu welchem Zeugnis fordert Jehova auf?
24 Jehova tröstet seine Zeugen (40:1—44:28). Das erste Wort von Kapitel 40 („Tröstet“) beschreibt passend den Rest des Buches Jesaja. Eine Stimme in der Wildnis ruft aus: „Bahnt den Weg Jehovas!“ (40:1, 3). Es gibt eine gute Botschaft für Zion. Jehova hütet seine Herde und trägt die jungen Lämmer in seinem Busen. Aus hohen Himmeln blickt er hinab auf den Kreis der Erde. Womit kann er an Größe verglichen werden? Er gibt den Erschöpften und Ermüdeten, die auf ihn hoffen, Stärke und dynamische Kraft. Er erklärt, daß die gegossenen Bilder Wind und Unwirklichkeit sind. Sein Auserwählter wird wie ein Bund für die Völker und ein Licht der Nationen sein, um blinde Augen zu öffnen. Jehova sagt zu Jakob: „Ich selbst habe dich geliebt.“ Und dem Sonnenaufgang, dem Sonnenuntergang, dem Norden und dem Süden ruft er zu: ‘Gebt her! Bringt meine Söhne und meine Töchter zurück’ (43:4, 6). Bei tagendem Gericht fordert er die Götter der Nationen auf, Zeugen zu stellen, die beweisen sollen, daß sie Götter sind. Die Israeliten sind Jehovas Zeugen, sein Knecht, und sie bezeugen, daß er Gott ist und Befreiung bewirkt. Jeschurun („Rechtschaffener, Redlicher“, Israel) verheißt er seinen Geist, und dann beschämt er die Hersteller von nichtssehenden, nichtswissenden Bildern. Jehova ist der Rückkäufer seines Volkes; Jerusalem wird wieder bewohnt und sein Tempel wieder aufgebaut werden.
25. Was sollen die Menschen durch Jehovas Gerichte über Babylon und dessen falsche Götter erfahren?
25 Rache an Babylon (45:1—48:22). Um Israels willen bestimmt Jehova Cyrus dazu, Babylon zu besiegen. Die Menschen werden zu der Einsicht gezwungen, daß Jehova allein Gott ist, der Schöpfer der Himmel, der Erde und des Menschen darauf. Er verspottet Babylons Götter, Bel und Nebo, denn nur er kann von Anfang an den Ausgang kundtun. Die jungfräuliche Tochter Babylon soll im Staub sitzen, entthront und nackt, und die Menge ihrer Ratgeber wird wie Stoppeln verbrannt werden. Jehova sagt den israelitischen Götzenanbetern, deren Nacken wie Eisen und deren Stirn wie Kupfer ist, daß sie Frieden, Gerechtigkeit und Wohlergehen haben könnten, wenn sie auf ihn hörten, aber ‘es gibt keinen Frieden für die Bösen’ (48:4, 22).
26. Wie wird Zion getröstet werden?
26 Zion getröstet (49:1—59:21). Jehova gibt seine Diener als Licht der Nationen und ruft denen zu, die in Finsternis sind: „Kommt heraus!“ (49:9). Zion wird getröstet werden, und seine Wildnis wird wie Eden, der Garten Jehovas, werden und mit Frohlocken, Freude, Danksagung und der Stimme der Melodie überfließen. Jehova wird die Himmel in Rauch aufgehen, die Erde sich wie ein Kleid abnutzen und ihre Bewohner sterben lassen, als wären sie nur Stechmücken. Warum daher das Schmähen sterblicher Menschen fürchten? Der bittere Kelch, den Jerusalem getrunken hat, muß jetzt an die Nationen gehen, die Jerusalem mit Füßen getreten haben.
27. Welche gute Botschaft wird für Zion ausgerufen, und was wird im Hinblick auf ‘Jehovas Knecht’ prophezeit?
27 ‘Wach auf, o Zion, und erheb dich aus dem Staub!’ Sieh den Boten, der mit guter Botschaft über die Berge springt und Zion zuruft: „Dein Gott ist König geworden!“ (52:1, 2, 7). Verlaßt den unreinen Ort, und haltet euch rein, die ihr Jehova dient. Der Prophet beschreibt jetzt ‘Jehovas Knecht’ (53:11). Er ist ein verachteter, gemiedener Mann, der unsere Schmerzen trägt und doch als von Gott geschlagen angesehen wird. Er wird für unsere Übertretungen durchstochen, aber er heilt uns durch seine Wunden. Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, verübt er keine Gewalttat und redet keinen Trug. Er gibt seine Seele als Schuldopfer, um die Vergehungen vieler Menschen zu tragen.
28. Wie wird der kommende gesegnete Zustand Zions beschrieben, und in Verbindung mit welchem Bund?
28 Als ehelicher Besitzer sagt Jehova, Zion solle wegen seiner kommenden Fruchtbarkeit vor Freude jubeln. Wenn auch niedergedrückt und sturmbewegt, wird es doch eine Stadt mit Grundlagen aus Saphiren, Zinnen aus Rubinen und Toren aus feurigglühenden Steinen werden. Ihre Söhne, die Jehova belehrt hat, werden sich überströmenden Friedens erfreuen, und keine gegen sie gebildete Waffe wird erfolgreich sein. „Heda, all ihr Durstigen!“ ruft Jehova. Wenn sie kommen, wird er mit ihnen einen ‘Bund schließen in bezug auf die liebenden Gütigkeiten gegenüber David’; er wird den Völkerschaften einen Führer und Gebieter als Zeugen geben (55:1-4). Gottes Gedanken sind unendlich höher als die des Menschen, und sein Wort wird bestimmt Erfolg haben. Eunuchen, die sein Gesetz halten, werden ungeachtet ihrer Nationalität einen Namen erhalten, der besser ist als Söhne und Töchter. Jehovas Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt werden.
29. Was sagt Jehova den Götzendienern, aber was sichert er seinem Volk zu?
29 Als der Hohe und Erhabene, dessen Name heilig ist, sagt Jehova den sextollen Götzendienern, er werde nicht bis auf unabsehbare Zeit mit Israel streiten. Ihr frommes Fasten dient der Bemäntelung ihrer Bosheit. Die Hand Jehovas ist nicht zu kurz, um zu retten, noch ist sein Ohr zu schwer, um zu hören, sondern „eure Vergehungen sind das geworden, was zwischen euch und eurem Gott eine Scheidung verursacht“, sagt Jesaja (59:2). Darum hoffen sie auf Licht, aber tappen in der Finsternis. Andererseits gibt Jehovas Geist, der auf seinem treuen Bundesvolk ruht, die Gewähr, daß sein Wort im Mund aller künftigen Generationen dieses Volkes sein wird und nicht davon weggenommen werden kann.
30. Wie macht Jehova Zion schön, und durch welche neuen Namen wird das veranschaulicht?
30 Jehova macht Zion schön (60:1—64:12). „Steh auf, o Frau, leuchte, denn ... die Herrlichkeit Jehovas selbst ist über dir aufgeleuchtet.“ Dagegen umhüllt dichtes Dunkel die Erde (60:1, 2). Zu jener Zeit wird die Stadt Zion ihre Augen erheben und strahlen, und ihr Herz wird beben, wenn sie die Reichtümer der Nationen auf einer wogenden Menge von Kamelen auf sich zukommen sieht. Wie Wolken fliegender Tauben werden sie in Scharen zu ihr kommen. Ausländer werden ihre Mauern bauen, Könige werden ihr dienen, und ihre Tore werden nie geschlossen werden. Ihr Gott soll zu ihrer Schönheit werden, und er wird schnell aus e i n e m ein Tausend und aus dem Geringen eine mächtige Nation machen. Gottes Diener ruft aus, daß Jehovas Geist auf ihm sei und ihn dazu gesalbt habe, diese gute Botschaft kundzutun. Zion wird in „Mein Gefallen ist an ihr“ (Hephzibah) umbenannt, und ihr Land wird „Als Frau zu eigen“ (Beula) genannt (62:4, Fußnoten). Es ergeht die Weisung, die Landstraße, die von Babylon zurückführt, aufzuschütten und in Zion ein Signal zu erheben.
31. Wer kommt von Edom, und welches Gebet spricht Gottes Volk?
31 Aus Bozra in Edom kommt jemand in blutroten Kleidern. In seinem Zorn hat er Menschen in einem Weintrog zertreten, so daß ihr Blut herausspritzte. Jehovas Volk fühlt in hohem Maße seinen unreinen Zustand und bringt ein ergreifendes Gebet dar, indem es sagt: ‘O Jehova, du bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer. Zürne nicht über die Maßen, o Jehova. Wir alle sind dein Volk’ (64:8, 9).
32. Worüber kann Jehovas eigenes Volk im Gegensatz zu denen frohlocken, die Jehova verlassen?
32 „Neue Himmel und eine neue Erde“ (65:1 bis 66:24). Die Menschen, die Jehova wegen Göttern des „Glücks“ und des „Schicksals“ verlassen haben, werden hungern und Schande erleiden (5:11). Gottes eigene Diener werden sich an Fülle erfreuen. Siehe! Jehova schafft neue Himmel und eine neue Erde. Welche Freudigkeit und welches Frohlocken sind doch in Jerusalem und unter seinem Volk zu finden! Häuser werden gebaut und Weingärten gepflanzt werden, während Wolf und Lamm einträchtig weiden. Es wird weder Schaden noch Verderben geben.
33. Welche Freude, Herrlichkeit und Beständigkeit werden für diejenigen vorhergesagt, die Jerusalem lieben?
33 Die Himmel sind Jehovas Thron und die Erde der Schemel seiner Füße; welches Haus können Menschen daher für ihn bauen? Eine Nation soll an e i n e m Tag geboren werden, und alle, die Jerusalem lieben, sollen sich freuen, während Jehova der Stadt Frieden zuwendet gleich einem Strom. Gegen seine Feinde wird er wie ein Feuer kommen — Wagen wie ein Sturmwind erstatten mit lauter Grimm und Feuerflammen seinen Zorn gegen alles ungehorsame Fleisch. Boten werden hinausgehen zu allen Nationen und zu entfernten Inseln, um von seiner Herrlichkeit zu berichten. Seine neuen Himmel und seine neue Erde sollen beständig sein. Ebenso sollen auch die, die ihm dienen, und ihre Nachkommen bestehenbleiben. Sonst gibt es nur den ewigen Tod.
WIESO NÜTZLICH
34. Nenne einige lebendige Veranschaulichungen, die Jesajas Botschaft noch mehr Kraft verleihen.
34 Das prophetische Buch Jesaja ist in jeder Hinsicht eine äußerst nützliche Gabe von Jehova Gott. Von diesem Buch gehen die erhabenen Gedanken Gottes aus (Jes. 55:8-11). Für Redner, die über biblische Wahrheiten sprechen, ist das Buch Jesaja eine Fundgrube lebendiger Veranschaulichungen, die so treffend sind wie Jesu Gleichnisse. Jesaja prägt uns nachhaltig ein, wie töricht der Mann ist, der denselben Baum sowohl als Brennmaterial als auch zur Herstellung eines Götzen zur Anbetung verwendet. Er vermittelt uns das Unbehagen des Mannes auf einem Ruhelager, das zu kurz und dessen Laken zu schmal ist, und er läßt uns das tiefe Schlafen der Propheten hören, die wie stumme Hunde sind — zu faul zum Bellen. Wenn wir selbst, wie Jesaja uns ermahnt, ‘im Buch Jehovas forschen und laut lesen’, können wir die machtvolle Botschaft richtig einschätzen, die das Buch Jesaja für uns heute hat (44:14-20; 28:20; 56:10-12; 34:16).
35. Wie konzentriert Jesaja die Aufmerksamkeit auf das Königreich des Messias und auf den Vorläufer, Johannes den Täufer?
35 Die Prophezeiung konzentriert sich insbesondere auf Gottes Königreich in den Händen des Messias. Jehova ist der höchste König, und er ist es, der uns rettet (33:22). Aber wie verhält es sich mit dem Messias? Was der Engel Maria in bezug auf das Kind ankündigte, das geboren werden würde, zeigte, daß sich Jesaja 9:6, 7 erfüllen sollte, indem ihr Sohn den Thron Davids empfangen ‘und er für immer als König über das Haus Jakob regieren und sein Königreich kein Ende haben würde’ (Luk. 1:32, 33). Aus Matthäus 1:22, 23 geht hervor, daß Jesu Geburt durch eine Jungfrau eine Erfüllung von Jesaja 7:14 war, und Jesus wird als „Immanuel“ identifiziert. Etwa 30 Jahre später kam Johannes der Täufer und predigte, daß sich „das Königreich der Himmel ... genaht“ habe. Alle vier Evangelienschreiber führen Jesaja 40:3 an, um zu zeigen, daß dieser Johannes derjenige war, ‘der in der Wildnis rief’ (Mat. 3:1-3; Mar. 1:2-4; Luk. 3:3-6; Joh. 1:23). Bei seiner Taufe wurde Jesus der Messias, der Gesalbte Jehovas — das Reis oder die Wurzel Isais —, der über die Nationen herrschen sollte. Auf ihn müssen sie in Erfüllung von Jesaja 11:1, 10 ihre Hoffnung setzen (Röm. 15:8, 12).
36. Durch welche bedeutsamen vorhergesagten Einzelheiten wird der Messias, der König, deutlich kenntlich gemacht?
36 Schau, wie Jesaja fortfährt, den Messias, den König, kenntlich zu machen! Jesus las seinen Auftrag aus einer Jesaja-Buchrolle vor, um zu zeigen, daß er Jehovas Gesalbter war, und dann begann er, „die gute Botschaft vom Königreich Gottes [zu] verkündigen, denn“, so sagte er, „dazu bin ich ausgesandt worden“ (Luk. 4:17-19, 43; Jes. 61:1, 2). Die vier Evangelien sind voller Einzelheiten über Jesu irdischen Dienst und seine Todesart, die in Jesaja, Kapitel 53 vorhergesagt sind. Obwohl die Juden die gute Botschaft vom Königreich hörten und Jesu wunderbare Werke sahen, verstanden sie sie nicht wegen ihres ungläubigen Herzens. Dadurch erfüllte sich Jesaja 6:9, 10; 29:13 und 53:1 (Mat. 13:14, 15; Joh. 12:38-40; Apg. 28:24-27; Röm. 10:16; Mat. 15:7-9; Mar. 7:6, 7). Jesus war für sie ein Stein des Anstoßes, aber er wurde der Grundeckstein, den Jehova in Zion legte und auf dem er in Erfüllung von Jesaja 8:14 und 28:16 sein geistiges Haus aufbaut (Luk. 20:17; Röm. 9:32, 33; 10:11; 1. Pet. 2:4-10).
37. Wie zitierten Jesu Apostel das Buch Jesaja, und wie wandten sie es an?
37 Die Apostel Jesu Christi machten weiterhin guten Gebrauch von Jesajas Prophezeiung, indem sie sie auf den Dienst anwandten. Zum Beispiel zitiert Paulus aus Jesaja, als er zeigt, daß Prediger benötigt werden, um den Glauben zu fördern, und sagt: „Wie lieblich sind die Füße derer, die gute Botschaft guter Dinge verkünden!“ (Röm. 10:15; Jes. 52:7; siehe auch Römer 10:11, 16, 20, 21). Auch Petrus führt Jesaja an, als er zeigt, daß die gute Botschaft bleibt: „Denn ‚alles Fleisch ist wie Gras, und all seine Herrlichkeit ist wie des Grases Blüte; das Gras verdorrt, und die Blume fällt ab, aber das von Jehova Gesagte bleibt für immer‘. Nun, das ist das ‚Gesagte‘, was euch als gute Botschaft verkündigt worden ist“ (1. Pet. 1:24, 25; Jes. 40:6-8).
38. Welches herrliche Königreichsthema wird in Jesaja ausgemalt, das später auch von anderen Bibelschreibern aufgenommen wird?
38 Jesaja malt die Königreichshoffnung für die Zukunft herrlich aus. Siehe! Es sind die ‘neuen Himmel und eine neue Erde’, in denen ‘ein König für Gerechtigkeit regieren wird’ und Fürsten für Recht herrschen werden. Welch ein Grund zur Freudigkeit und zum Frohlocken! (65:17, 18; 32:1, 2). Wieder nimmt Petrus die frohe Botschaft Jesajas auf: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß ... [Gottes] Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Pet. 3:13). Dieses wunderbare Königreichsthema erreicht in den letzten Kapiteln der Offenbarung seine ganze Herrlichkeit (Jes. 66:22, 23; 25:8; Offb. 21:1-5).
39. Auf welche großartige Hoffnung weist Jesaja hin?
39 Während also das Buch Jesaja scharfe Drohungen gegen Jehovas Feinde und gegen diejenigen enthält, die heuchlerisch vorgeben, seine Diener zu sein, weist es in begeisterten Tönen auf die großartige Hoffnung des Königreiches des Messias hin, durch das Jehovas großer Name geheiligt werden wird. Es trägt viel dazu bei, die wunderbaren Wahrheiten von Jehovas Königreich zu erklären und unsere Herzen zu erquicken in freudiger Erwartung „der von ihm bewirkten Rettung“ (Jes. 25:9; 40:28-31).
[Fußnoten]