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„Eine einzige Perle von hohem Wert“ findenDer Wachtturm 2005 | 1. Februar
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„Eine einzige Perle von hohem Wert“ finden
„Das Königreich der Himmel [ist] das Ziel, dem Menschen entgegendrängen, und die Vorandrängenden ergreifen es“ (MATTHÄUS 11:12).
1, 2. (a) Von welcher seltenen Bereitschaft sprach Jesus in einem seiner Königreichsgleichnisse? (b) Was sagte Jesus im Gleichnis von der kostbaren Perle?
GIBT es für uns etwas so Kostbares, dass wir wirklich alles dafür geben würden, um es zu besitzen? Viele sprechen zwar von Hingabe in ihrem Streben, gewisse Ziele zu erreichen — Geld, Ruhm, Macht oder Status —, aber nur selten findet jemand etwas so begehrenswert, dass er bereit ist, dafür alles zu opfern. Jesus Christus nahm in einem seiner vielen tiefgründigen Gleichnisse, die das Königreich Gottes betrafen, Bezug auf diese seltene und bewundernswerte Bereitschaft.
2 Das Gleichnis oder die Parabel, die Jesus nur seinen Jüngern erzählte, wird oft als das Gleichnis von der kostbaren Perle bezeichnet. Jesus führte Folgendes aus: „Das Königreich der Himmel [ist] einem reisenden Kaufmann gleich, der schöne Perlen suchte. Nachdem er eine einzige Perle von hohem Wert gefunden hatte, ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie“ (Matthäus 13:36, 45, 46). Was sollten Jesu Zuhörer daraus lernen? Und welchen Nutzen haben Jesu Worte für uns?
Der hohe Wert von Perlen
3. Warum waren in alter Zeit makellose Perlen so wertvoll?
3 Schon in alter Zeit wurden Perlen als Schmuck geschätzt. Perlen waren gemäß dem römischen Gelehrten Plinius dem Älteren das „teuerste unter den käuflichen Dingen“, wie es in einem Werk heißt. Im Gegensatz zu Gold und Silber sowie den meisten Edelsteinen werden Perlen von Lebewesen erzeugt. Bekanntlich können bestimmte Austernarten einen eingedrungenen Fremdkörper, zum Beispiel ein Gesteinspartikel, in eine glänzende Perle verwandeln, indem sie ihn schichtweise mit einer Absonderung umhüllen, die als Perlmutt bezeichnet wird. In alter Zeit wurden die makellosesten Perlen hauptsächlich im Roten Meer, im Persischen Golf und im Indischen Ozean gefunden — weit entfernt vom Land Israel. Deshalb sprach Jesus zweifellos auch von „einem reisenden Kaufmann . . ., der schöne Perlen suchte“. Es kostet große Anstrengungen, wirklich wertvolle Perlen zu finden.
4. Was ist der Hauptlehrpunkt in Jesu Gleichnis vom reisenden Kaufmann?
4 Schöne Perlen hatten zwar von jeher ihren Preis, aber ihr Geldwert war offensichtlich nicht der Hauptlehrpunkt in Jesu Gleichnis. Darin verglich Jesus das Königreich Gottes nicht einfach mit einer Perle von hohem Wert, sondern lenkte die Aufmerksamkeit auf einen „reisenden Kaufmann . . ., der schöne Perlen suchte“, und auf seine Reaktion, als er eine solche fand. Im Gegensatz zu jemand, der nur hinter der Ladentheke stand, konnte ein reisender Perlenhändler als Kenner des Geschäfts bezeichnet werden. Er war jemand, der über das scharfe Auge oder das nötige Gefühl verfügte, um die ästhetischen Eigenschaften und Feinheiten zu erkennen, die eine Perle zu etwas Besonderem machen. Er erkannte eine echte Perle auf den ersten Blick und ließ sich nicht von minderwertiger oder unechter Ware täuschen.
5, 6. (a) Was ist an dem Kaufmann in Jesu Gleichnis besonders bemerkenswert? (b) Was geht aus dem Gleichnis vom verborgenen Schatz über den reisenden Kaufmann hervor?
5 An diesem Kaufmann ist noch etwas bemerkenswert. Ein Durchschnittskaufmann hätte wahrscheinlich zuerst den Marktwert der Perle taxiert und dann kalkuliert, bis zu welchem Einkaufspreis er noch Gewinn machen würde. Er hätte sich wohl auch überlegt, ob es überhaupt einen Markt für solch eine Perle gab, damit er sie schnell wieder verkaufen könnte. Mit anderen Worten, er wäre daran interessiert gewesen, möglichst rasch Gewinn zu machen, nicht daran, die Perle zu besitzen. Ganz anders der Kaufmann in Jesu Gleichnis. Sein Interesse war nicht finanzieller oder materieller Natur. Er war tatsächlich bereit, „alles, was er hatte“ — womöglich seinen gesamten persönlichen Besitz —, zu opfern, um das zu erwerben, wonach er gesucht hatte.
6 Die meisten Kaufleute würden das, was der Mann in Jesu Gleichnis tat, wahrscheinlich für unklug halten. Ein cleverer Geschäftsmann würde an solch ein riskantes Geschäft gar keinen Gedanken verschwenden. Aber der Kaufmann in Jesu Gleichnis legte andere Wertmaßstäbe an. Sein Lohn war kein finanzieller Gewinn, sondern die Freude und die Zufriedenheit, etwas von unvergleichlichem Wert zu besitzen. Dieser Gedanke geht deutlich aus einem ähnlichen Gleichnis Jesu hervor. Er sagte: „Das Königreich der Himmel ist einem im Feld verborgenen Schatz gleich, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenes Feld“ (Matthäus 13:44). Ja, bereits die Freude darüber, den Schatz gefunden zu haben und ihn schließlich zu besitzen, veranlasste den Mann, alles aufzugeben, was er hatte. Gibt es auch heute solche Menschen? Existiert ein Schatz, der solch ein Opfer wert ist?
Sie erkannten den hohen Wert
7. Wie bewies Jesus, dass er den hohen Wert des Königreiches ganz richtig einschätzte?
7 Als Jesus sein Gleichnis erzählte, sprach er über das „Königreich der Himmel“. Ihm war der hohe Wert des Königreiches auf jeden Fall bewusst. Das lassen die Evangelienberichte ganz deutlich erkennen. Nach seiner Taufe (29 u. Z.) „fing Jesus an zu predigen und zu sagen: ‚Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘ “ Dreieinhalb Jahre lang belehrte er große Menschenmengen über das Königreich. Er reiste landauf, landab, zog „von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf . . ., wobei er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigte“ (Matthäus 4:17; Lukas 8:1).
8. Wie zeigte Jesus, was durch das Königreich erreicht werden wird?
8 Durch zahllose Wunder, die Jesus überall im Land wirkte — er heilte zum Beispiel Kranke, speiste Hungrige, beherrschte die Naturgewalten, weckte sogar Tote auf —, zeigte er außerdem, was durch Gottes Königreich erreicht werden wird (Matthäus 14:14-21; Markus 4:37-39; Lukas 7:11-17). Schließlich bewies er seine Loyalität Gott und dem Königreich gegenüber dadurch, dass er sein Leben opferte und den Märtyrertod an einem Marterpfahl erlitt. Genauso wie der reisende Kaufmann für die „Perle von hohem Wert“ bereitwillig alles gab, was er hatte, lebte und starb Jesus für das Königreich (Johannes 18:37).
9. Welche seltene Bereitschaft ließen die ersten Jünger Jesu erkennen?
9 Jesus stellte also sein Leben völlig in den Dienst für das Königreich. Aber er tat noch mehr: Er sammelte eine kleine Schar von Jüngern um sich. Es waren Menschen, die den hohen Wert des Königreiches ebenfalls ganz richtig einschätzten. Zu diesen gehörten Andreas, der ursprünglich ein Jünger von Johannes dem Täufer war, und ein weiterer seiner Jünger — sehr wahrscheinlich einer der Söhne des Zebedäus, der ebenfalls Johannes hieß. Sie fühlten sich sofort zu Jesus hingezogen und kamen zum Glauben an ihn, als sie von Johannes dem Täufer hörten, dass Jesus das „Lamm Gottes“ war. Das war aber noch nicht alles. Andreas ging unverzüglich zu seinem Bruder Simon und sagte zu ihm: „Wir haben den Messias gefunden.“ Schnell nacheinander erkannten Simon (der als Kephas oder Petrus bekannt wurde) sowie Philippus und sein Freund Nathanael Jesus ebenfalls als den Messias. Nathanael fühlte sich sogar veranlasst zu Jesus zu sagen: „Du bist der Sohn Gottes, du bist König von Israel“ (Johannes 1:35-49).
Zum Handeln angespornt
10. Wie reagierten die Jünger, als Jesus einige Zeit nach ihrer ersten Begegnung zu ihnen zurückkehrte und sie berief?
10 Die Begeisterung, die Andreas, Petrus, Johannes und die Übrigen verspürten, als sie den Messias fanden, kann mit der des reisenden Kaufmanns verglichen werden, als er die Perle von hohem Wert entdeckte. Was würden sie jetzt tun? In den Evangelien wird nicht viel darüber gesagt, was sie unmittelbar nach der ersten Begegnung mit Jesus taten. Die meisten von ihnen kehrten offenbar zu ihrer vorherigen Beschäftigung zurück. Doch Jesus suchte etwa sechs Monate bis ein Jahr später Andreas, Petrus, Johannes und dessen Bruder Jakobus am Galiläischen Meer erneut auf, wo sie Fischerei betrieben.a Bei dieser Begegnung sagte Jesus: „Kommt mir nach, so will ich euch zu Menschenfischern machen.“ Wie reagierten sie darauf? Über Petrus und Andreas heißt es im Bericht des Matthäus: „Sogleich verließen sie die Netze und folgten ihm.“ Was Jakobus und Johannes betrifft, lesen wir: „Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm.“ Ja, sie „verließen alles und folgten ihm“, wie der Bericht des Lukas ausführt (Matthäus 4:18-22; Lukas 5:1-11).
11. Worin lag es wahrscheinlich begründet, dass die Jünger dem Ruf Jesu unverzüglich folgten?
11 War die prompte Reaktion der Jünger eine ganz spontane Entscheidung? Wohl kaum! Auch wenn sie nach ihrem ersten Kontakt mit Jesus zur Fischerei zurückkehrten, hinterließ das, was sie bei dieser Gelegenheit gesehen und gehört hatten, in Herz und Sinn zweifellos einen tiefen Eindruck. In der Zeit von bis zu einem Jahr, die verstrichen war, hatten sie genügend Gelegenheit, über alles nachzudenken. Jetzt war der Augenblick der Entscheidung gekommen. Würden sie dem reisenden Kaufmann gleichen, dessen Herz durch den Fund der kostbaren Perle so berührt wurde, dass er, wie Jesus es beschrieb, ‘hinging und sogleich’ das Nötige tat, um die Perle zu kaufen? Das war der Fall. Ihr Herz war von dem Gesehenen und Gehörten wirklich berührt worden. Sie erkannten, dass die Zeit zum Handeln gekommen war. Wie wir den Berichten entnehmen, gaben sie deshalb ohne Zögern alles auf und folgten Jesus nach.
12, 13. (a) Wie reagierten viele, die Jesus zuhörten? (b) Was sagte Jesus über seine treuen Jünger, und worauf lassen seine Worte schließen?
12 Wie sehr sich diese Treuen doch von manch anderen unterschieden, die später in den Evangelienberichten erwähnt werden! Es gab viele, die von Jesus geheilt oder gespeist worden waren, aber danach einfach wieder zur Tagesordnung übergingen (Lukas 17:17, 18; Johannes 6:26). Einige machten sogar Ausflüchte, als Jesus sie einlud, seine Nachfolger zu werden (Lukas 9:59-62). In krassem Gegensatz dazu steht das, was Jesus später über treue Personen sagte: „Seit den Tagen Johannes’ des Täufers bis jetzt ist das Königreich der Himmel das Ziel, dem Menschen entgegendrängen, und die Vorandrängenden ergreifen es“ (Matthäus 11:12).
13 „Entgegendrängen“ und „vorandrängen“ — worauf deuten diese Wörter hin? Über das griechische Verb, von dem diese Ausdrücke hergeleitet sind, heißt es in einem Wörterbuch (Vine’s Expository Dictionary of Old and New Testament Words): „Das Verb deutet auf ein eifriges Streben hin.“ Und der Bibelgelehrte Heinrich Meyer erklärt zu diesem Vers: „So wird bildlich das begierige, alle Hindernisse überwältigende Trachten und Ringen nach dem nahen Messiasreiche . . . bezeichnet . . . So erregt und energisch (nicht mehr ruhig und abwartend) ist das Interesse für das Reich.“ Wie der reisende Kaufmann erkannten diese wenigen Personen schnell, was wirklich kostbar war, und sie gaben für das Königreich bereitwillig alles auf, was sie hatten (Matthäus 19:27, 28; Philipper 3:8).
Andere schlossen sich der Suche an
14. Wie bereitete Jesus die Apostel auf das Königreichspredigtwerk vor, und was war das Ergebnis?
14 Jesus schulte im Verlauf seines Dienstes weitere Personen und half ihnen, das Königreich zu ergreifen. Zunächst wählte er aus den Reihen seiner Jünger 12 aus und bezeichnete sie als Apostel oder von ihm Ausgesandte. Diesen gab Jesus ausführliche Anweisungen, wie sie ihren Dienst durchführen sollten, und wies sie außerdem warnend darauf hin, dass ihnen Herausforderungen und Entbehrungen bevorstanden (Matthäus 10:1-42; Lukas 6:12-16). Etwa zwei Jahre lang begleiteten sie Jesus auf seinen Predigtreisen durch das ganze Land und genossen enge Gemeinschaft mit ihm. Sie hörten seine Worte, wurden Zeuge seiner Machttaten und sahen sein Beispiel (Matthäus 13:16, 17). All das berührte sie zweifellos tief, sodass sie eifrig und ernsthaft — wie der reisende Kaufmann — nach dem Königreich strebten.
15. Welchen Grund zur Freude hatten Jesu Nachfolger in Wirklichkeit, wie er ihnen sagte?
15 Zusätzlich zu den 12 Aposteln „bezeichnete der Herr [Jesus] siebzig andere und sandte sie zu zweit vor sich her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst zu gehen im Begriff war“. Er ließ sie ebenfalls wissen, dass Schwierigkeiten und Entbehrungen vor ihnen lagen, und wies sie an, den Menschen zu sagen: „Das Königreich Gottes hat sich euch genaht“ (Lukas 10:1-12). Als die 70 zurückkehrten, waren sie überglücklich und berichteten Jesus Folgendes: „Herr, selbst die Dämonen werden uns durch die Benutzung deines Namens unterworfen.“ Es dürfte sie überrascht haben, was Jesus ihnen darauf entgegnete, nämlich dass sie wegen ihres Eifers für das Königreich sogar noch größere Freude erwarten konnten. Er sagte ihnen: „Freut euch nicht darüber, dass euch die Geister unterworfen werden, sondern freut euch, weil eure Namen in den Himmeln eingeschrieben sind“ (Lukas 10:17, 20).
16, 17. (a) Was erklärte Jesus seinen treuen Aposteln am letzten Abend, den er mit ihnen verbrachte? (b) Welche Freude und welche Zuversicht gaben Jesu Worte den Aposteln?
16 Am letzten Abend, den Jesus mit seinen Aposteln verbrachte, am 14. Nisan 33 u. Z., setzte er schließlich das ein, was als das Abendmahl des Herrn bekannt wurde, und er gebot ihnen, diesen Anlass zu feiern. Im Verlauf des Abends sagte Jesus zu den 11 verbliebenen Aposteln: „Ihr . . . seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich esst und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten“ (Lukas 22:19, 20, 28-30).
17 Welche von Herzen kommende Freude und Befriedigung die Apostel erfüllt haben muss, als sie diese Worte Jesu hörten! Ihnen wurde die ehrenvollste Aufgabe angeboten, die ein Mensch erhalten kann (Matthäus 7:13, 14; 1. Petrus 2:9). Wie der reisende Kaufmann hatten sie vieles aufgegeben, um Jesus nachzufolgen und nach dem Königreich zu streben. Jetzt wurde ihnen versichert, dass die Opfer, die sie bis dahin gebracht hatten, nicht vergebens waren.
18. Wer außer den 11 Aposteln sollte aus dem Königreich noch Nutzen ziehen?
18 Die Apostel, die an jenem Abend bei Jesus waren, sollten nicht als Einzige aus dem Königreich Nutzen ziehen. Es war Jehovas Wille, insgesamt 144 000 Personen in den Königreichsbund aufzunehmen, um Mitherrscher Jesu Christi in dem herrlichen himmlischen Königreich zu sein. Der Apostel Johannes sah in einer Vision außerdem „eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, . . . vor dem Thron und vor dem Lamm, . . . [die] sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm.‘ “ Dabei handelt es sich um irdische Untertanen des Königreiches (Offenbarung 7:9, 10; 14:1, 4).b
19, 20. (a) Welche Gelegenheit steht Menschen aus allen Nationen offen? (b) Welche Frage wird im nächsten Artikel betrachtet?
19 Kurz bevor Jesus in den Himmel auffuhr, gebot er seinen treuen Nachfolgern: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluss des Systems der Dinge“ (Matthäus 28:19, 20). Menschen aus allen Nationen sollten somit Jünger Jesu Christi werden. Auch diese würden — ungeachtet dessen, ob sie ihren Lohn im Himmel oder auf der Erde erhalten — ihr Herz auf das Königreich richten, wie der reisende Kaufmann sein Herz auf die kostbare Perle richtete.
20 Gemäß Jesu Worten sollte das Werk des Jüngermachens bis zum „Abschluss des Systems der Dinge“ fortgesetzt werden. Gibt es denn in unseren Tagen immer noch Menschen, die wie der reisende Kaufmann bereit sind, alles zu geben, wenn es darum geht, nach Gottes Königreich zu streben? Diese Frage wird im nächsten Artikel betrachtet.
[Fußnoten]
a Johannes, der Sohn des Zebedäus, war möglicherweise mit Jesus gegangen und Augenzeuge einiger der Dinge geworden, die Jesus nach ihrer ersten Begegnung tat. Deshalb konnte Johannes sie wohl so lebendig in seinem Evangelienbericht schildern (Johannes, Kapitel 2—5). Doch auch er kehrte für einige Zeit, bis er von Jesus berufen wurde, zur Fischerei zurück.
b Weitere Einzelheiten enthält Kapitel 10 des Buches Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt, herausgegeben von Jehovas Zeugen.
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Heute die „Perle von hohem Wert“ suchenDer Wachtturm 2005 | 1. Februar
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Heute die „Perle von hohem Wert“ suchen
„Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (MATTHÄUS 24:14).
1, 2. (a) Wie dachten die Juden in Jesu Tagen über Gottes Königreich? (b) Wie vermittelte Jesus das richtige Verständnis über das Königreich, und wozu führte dies?
ZU DER Zeit, als Jesus auf die Erde kam, war Gottes Königreich für die Juden ein Thema von größtem Interesse (Matthäus 3:1, 2; 4:23-25; Johannes 1:49). Zunächst begriff allerdings kaum jemand, welchen Umfang und welche Macht es haben würde; genauso wenig erkannte man, dass es sich um eine himmlische Regierung handelt (Johannes 3:1-5). Selbst einige, die Jünger Jesu wurden, verstanden nicht völlig, was Gottes Königreich ist oder was sie tun mussten, um den Segen zu erhalten, einmal Mitregenten Christi zu sein (Matthäus 20:20-22; Lukas 19:11; Apostelgeschichte 1:6).
2 Im Lauf der Zeit lehrte Jesus seine Jünger geduldig viele Dinge, unter anderem das Gleichnis von der Perle von hohem Wert, das im vorhergehenden Artikel betrachtet wurde. Er zeigte ihnen dadurch, wie wichtig es ist, mit aller Kraft nach dem himmlischen Königreich zu streben (Matthäus 6:33; 13:45, 46; Lukas 13:23, 24). Das muss sie tief berührt haben, denn bald darauf wurden sie unermüdliche und mutige Verkündiger der guten Botschaft vom Königreich, und das bis zu entfernten Teilen der Erde, was im Bibelbuch Apostelgeschichte umfassend bezeugt wird (Apostelgeschichte 1:8; Kolosser 1:23).
3. Was sagte Jesus mit Bezug auf unsere Zeit über das Königreich?
3 Wie verhält es sich denn heute? Millionen erfahren von den Segnungen eines irdischen Paradieses unter dem Königreich. In seiner großen Prophezeiung über den „Abschluss des Systems der Dinge“ sagte Jesus ausdrücklich: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:3, 14; Markus 13:10). Wie er außerdem erklärte, sollte diese gewaltige Aufgabe ungeachtet beträchtlicher Hindernisse und Herausforderungen, ja sogar trotz Verfolgung durchgeführt werden. Doch er gab auch folgende Zusicherung: „Wer . . . bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matthäus 24:9-13). All das erfordert die Art von Selbstaufopferung und Hingabe, die der reisende Kaufmann in Jesu Gleichnis bewies. Gibt es heute Personen, die beim Streben nach dem Königreich einen solchen Glauben und Eifer beweisen?
Freude darüber, die Wahrheit gefunden zu haben
4. Welche Wirkung hat die Königreichswahrheit auf heute lebende Menschen?
4 Der Kaufmann in Jesu Gleichnis war überglücklich, als er das fand, was er als eine „Perle von hohem Wert“ erkannte. Diese Freude veranlasste ihn, alles ihm Mögliche zu tun, um die Perle zu erwerben (Hebräer 12:1). Heute zieht die Wahrheit über Gott und sein Königreich die Menschen ebenso an und motiviert sie. Das erinnert an eine Äußerung von Bruder A. H. Macmillan, der in dem Buch Faith on the March (Der Glaube im Vormarsch) Folgendes schrieb über seine eigene Suche nach Gott und seinen Vorsatz bezüglich der Menschen: „Was ich gefunden habe, finden Jahr für Jahr immer noch Tausende von Menschen. Und es sind Menschen wie du und ich, Menschen aus allen Nationen, Rassen, sozialen Schichten und Altersstufen. Vor der Wahrheit sind alle gleich. Sie zieht alle Arten von Menschen an.“
5. Welche hervorragenden Ergebnisse weist der Bericht über das Dienstjahr 2004 auf?
5 Die Wahrheit dieser Worte ist offensichtlich, denn alljährlich fühlen sich aufrichtige Menschen durch die gute Botschaft vom Königreich veranlasst, sich Jehova hinzugeben und seinen Willen zu tun. Das Dienstjahr 2004, das von September 2003 bis August 2004 dauerte, bildete darin keine Ausnahme. In den 12 Monaten ließen sich 262 416 Personen zum Zeichen ihrer Hingabe an Jehova öffentlich taufen. Das geschah in 235 Ländern und Territorien, wo Jehovas Zeugen wöchentlich 6 085 387 Heimbibelstudien durchführten, um Menschen aller Bevölkerungsschichten und aus vielen Nationen, Stämmen und Zungen zu helfen, die lebengebende Wahrheit aus Gottes Wort zu verstehen (Offenbarung 7:9).
6. Worauf ist die kontinuierliche Zunahme im Lauf der Jahre zurückzuführen?
6 Wie konnte all das erreicht werden? Zweifellos zieht Jehova Menschen mit der richtigen Einstellung zu sich (Johannes 6:65; Apostelgeschichte 13:48). Doch auch der selbstlose Geist und das unermüdliche Bemühen derjenigen, die sich beim Streben nach dem Königreich verausgaben, darf nicht unterschätzt werden. Bruder Macmillan schrieb im Alter von 79 Jahren: „Seit meiner ersten flüchtigen Berührung mit der Verheißung, die der kranken, sterblichen Menschheit gegeben wurde, ist meine Hoffnung, die ich auf die Botschaft der Bibel setze, nicht schwächer geworden. Noch immer bin ich entschlossen, mehr darüber zu erfahren, was die Bibel lehrt, damit ich anderen helfen kann, die wie ich nach der Erkenntnis über den allmächtigen Gott, Jehova, und seinen wunderbaren Vorsatz mit der Menschheit suchen.“
7. Wie zeigt ein Erlebnisbericht, wie freudig und eifrig jemand sein kann, der die biblische Wahrheit findet?
7 Solch ein Eifer ist auch unter Jehovas heutigen Dienern festzustellen. Nehmen wir zum Beispiel Daniela aus Wien. Sie erzählte: „Seit meiner Kindheit ist Gott mein allerbester Freund. Ich wollte schon immer seinen Namen wissen, weil ‚Gott‘ für mich zu unpersönlich klang. Aber ich musste warten, bis ich 17 Jahre alt war und Zeugen Jehovas zu uns an die Tür kamen. Sie erklärten mir alles, was ich über Gott wissen wollte. Endlich hatte ich die Wahrheit gefunden, und sie war wirklich wunderbar! Ich war so begeistert, dass ich sofort jedem davon erzählte.“ Ihre Begeisterung trug ihr bald den Spott der Mitschüler ein. „Doch darin sah ich nur die Erfüllung biblischer Prophezeiungen“, erklärte Daniela weiter, „denn wie ich nun wusste, hatte Jesus vorausgesagt, dass seine Nachfolger um seines Namens willen gehasst und verfolgt würden. Ich war so glücklich und voller Erstaunen.“ Bald gab sich Daniela Jehova hin und ließ sich taufen. Sie setzte sich den Missionardienst zum Ziel. Später heiratete sie und predigte dann gemeinsam mit ihrem Mann, Helmut, den afrikanischen, chinesischen, philippinischen und indischen Bevölkerungsgruppen in Wien. Gegenwärtig sind Daniela und Helmut als Missionare im südwestlichen Afrika tätig.
Sie geben nicht auf
8. Auf welche lohnende Weise haben viele ihre Liebe zu Gott und ihre Loyalität gegenüber seinem Königreich bewiesen?
8 Der Missionardienst ist für Jehovas Zeugen heute tatsächlich eine von vielen Möglichkeiten, Liebe zu Gott und Loyalität seinem Königreich gegenüber zu beweisen. Wie der Kaufmann in Jesu Gleichnis sind diejenigen, die diesen Dienst aufnehmen, bereit, um des Königreiches willen an ferne Orte zu reisen. Natürlich tun sie das nicht, um die gute Botschaft vom Königreich zu suchen; sie bringen sie vielmehr zu Menschen in den hintersten Winkeln der Erde, belehren sie und helfen ihnen, Jünger Jesu Christi zu werden (Matthäus 28:19, 20). In vielen Ländern müssen sie ziemliche Härten auf sich nehmen. Aber ihr Ausharren unter diesen Umständen wird reich belohnt.
9, 10. Von welchen schönen Erlebnissen können Missionare in fernen Ländern, wie zum Beispiel der Zentralafrikanischen Republik, berichten?
9 Ein Beispiel dafür liefert die Zentralafrikanische Republik, wo im vergangenen Jahr bei der Feier zum Gedenken an den Tod Christi 16 184 Besucher gezählt wurden, etwa sieben Mal so viel, wie es dort Königreichsverkündiger gibt. Da viele Teile des Landes ohne Stromversorgung sind, verrichten die Menschen ihre Tagesarbeit gewöhnlich draußen im Schatten der Bäume. Für die Missionare ist es ganz normal, ihre Tätigkeit genauso zu verrichten — sie führen Bibelstudien draußen unter einem Schatten spendenden Baum durch. Dort ist es nicht nur heller und kühler als drinnen, sondern es hat auch noch einen Vorteil. Die Menschen haben nämlich echte Wertschätzung für die Bibel und über religiöse Themen zu sprechen ist für sie so üblich wie andernorts Gespräche über Sport oder das Wetter. Nicht selten machen daher Passanten, die sehen, dass ein Studium durchgeführt wird, dabei einfach mit.
10 Als ein Missionar einmal im Freien ein Bibelstudium durchführte, kam ein junger Mann, der auf der anderen Straßenseite wohnte, herüber. Weil er noch nicht besucht worden war, bat er den Missionar, doch auch zu ihm zu kommen und mit ihm die Bibel zu studieren. Das tat der Missionar natürlich gern, und der junge Mann machte schnell Fortschritte. In diesem Land werden Zeugen Jehovas unterwegs häufig von Polizisten angehalten, aber nicht, um sie vor Gericht zu laden oder um eine Geldstrafe zu kassieren, sondern weil sie gern die neuesten Ausgaben der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! haben oder sich für einen Artikel, der ihnen besonders gefallen hat, bedanken möchten.
11. Wie denken langjährige Missionare ungeachtet aller Belastungen über ihren Dienst?
11 Viele, die vor 40 oder 50 Jahren den Missionardienst aufnahmen, sind immer noch treu in ihrem Gebiet tätig. Welch ein Vorbild des Glaubens und der Beharrlichkeit für uns alle! Ein Ehepaar hat in den vergangenen 42 Jahren in drei verschiedenen Ländern den Missionardienst durchgeführt. Der Bruder erklärte: „Es gab durchaus Schwierigkeiten. Wir hatten beispielsweise 35 Jahre mit Malaria zu kämpfen. Doch wir haben unsere Entscheidung, Missionare zu werden, nie bereut.“ Seine Frau fügte hinzu: „Es gab immer viele Gründe zur Dankbarkeit. Der Predigtdienst bereitet wirklich Freude und man kann so leicht Bibelstudien einrichten. Es gleicht jedes Mal einem Familientreffen, wenn die Studierenden in die Zusammenkünfte kommen und einander kennen lernen.“
Sie ‘betrachten alle Dinge als Verlust’
12. Worin zeigt sich, dass jemand den Wert des Königreiches richtig einschätzt?
12 Als der reisende Kaufmann eine Perle von hohem Wert fand, „ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie“ (Matthäus 13:46). Die Bereitschaft, das aufzugeben, was als wertvoll gelten mag, ist charakteristisch für Menschen, die den Wert des Königreiches richtig einschätzen. Der Apostel Paulus sagte als jemand, dem gewährt werden sollte, mit Christus an der Herrlichkeit des Königreiches teilzuhaben: „Tatsächlich betrachte ich überhaupt auch alle Dinge als Verlust wegen des alles übertreffenden Wertes der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen habe ich den Verlust aller Dinge erlitten, und ich betrachte sie als eine Menge Kehricht, damit ich Christus gewinne“ (Philipper 3:8).
13. Wie bewies ein Mann in der Tschechischen Republik seine Liebe zum Königreich?
13 Genauso sind heute viele bereit, in ihrem Leben einschneidende Änderungen vorzunehmen, um die Segnungen des Königreiches zu erlangen. Ein Beispiel: Im Oktober 2003 erhielt ein 60-jähriger Schulleiter in der Tschechischen Republik das biblische Lehrbuch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt. Nachdem er es gelesen hatte, wandte er sich unverzüglich an Zeugen Jehovas in seiner Gegend und bat um ein Bibelstudium. Er machte gute Fortschritte darin und besuchte bald alle Zusammenkünfte. Eigentlich wollte er für das Amt des Bürgermeisters kandidieren und sich zur Wahl in den Senat aufstellen lassen. Was wurde aus diesen Plänen? Stattdessen wählte er für sich eine andere Laufbahn — die Laufbahn als Königreichsverkündiger. Er sagte: „Ich konnte unter meinen Schülern viele biblische Veröffentlichungen verbreiten.“ Im Juli 2004 ließ er sich auf einem Kongress zum Zeichen seiner Hingabe an Jehova taufen.
14. (a) Wozu hat die gute Botschaft vom Königreich Millionen Menschen veranlasst? (b) Welche ernsten Fragen sollte sich jeder von uns stellen?
14 Weltweit waren Millionen weitere Menschen ähnlich empfänglich für die gute Botschaft vom Königreich. Sie sind aus der bösen Welt herausgekommen, haben ihre alte Persönlichkeit abgelegt, sich neue Freunde gesucht und ihre weltlichen Bestrebungen aufgegeben (Johannes 15:19; Epheser 4:22-24; Jakobus 4:4; 1. Johannes 2:15-17). Warum tun sie all das? Weil für sie nichts, was das gegenwärtige System der Dinge bieten kann, den Segnungen des Königreiches Gottes gleichkommt. Denken wir genauso über die gute Botschaft vom Königreich? Fühlen wir uns durch sie veranlasst, notwendige Änderungen vorzunehmen, um unseren Lebensstil, unsere Werte und Ziele mit dem in Einklang zu bringen, was Jehova erwartet? Wenn wir das tun, werden wir sowohl heute als auch in der Zukunft reich gesegnet werden.
Die Ernte erreicht ihren Höhepunkt
15. Was sollte Gottes Volk den Voraussagen gemäß in den letzten Tagen tun?
15 Der Psalmist schrieb: „Dein Volk wird sich willig darbieten am Tag deiner Streitmacht.“ Zu denjenigen, die sich darbieten, gehört eine „Jungmannschaft“, die „Tautropfen“ gleicht, und „ein großes Heer“ von „Verkündigerinnen der guten Botschaft“ (Psalm 68:11; 110:3). Was ist durch den Fleiß und die Selbstaufopferung aufseiten des Volkes Jehovas — Männer und Frauen, Jung und Alt — in den gegenwärtigen letzten Tagen erreicht worden?
16. Nenne ein Beispiel dafür, welche Mühe sich Diener Gottes machen, um anderen zu helfen, vom Königreich zu erfahren.
16 In Indien fragte sich eine Pionierin oder Vollzeitverkündigerin der Königreichsbotschaft, wie den mehr als zwei Millionen Gehörlosen im Land geholfen werden könnte, vom Königreich zu erfahren (Jesaja 35:5). Sie entschied sich, in Bangalore eine Einrichtung zu besuchen, in der sie die Gebärdensprache erlernen konnte. Dort war es ihr möglich, vielen Gehörlosen die Königreichshoffnung zu vermitteln, sodass Bibelstudiengruppen gebildet wurden. Innerhalb weniger Wochen kam mehr als ein Dutzend Gehörloser zu den Zusammenkünften im Königreichssaal. Später, auf einem Hochzeitsempfang, traf die Pionierin einen gehörlosen jungen Mann aus Kalkutta, der viele Fragen hatte und lebhaft daran interessiert war, mehr über Jehova zu erfahren. Es gab jedoch ein Problem. Der junge Mann sollte eigentlich in das etwa 1 600 Kilometer entfernte Kalkutta zurückkehren, um sein Studium aufzunehmen. Dort gab es allerdings keinen einzigen Zeugen, der die Gebärdensprache beherrschte. Schließlich gelang es ihm, seinem Vater die Erlaubnis abzuringen, stattdessen die Hochschule in Bangalore zu besuchen, damit er sein Bibelstudium fortsetzen konnte. Er machte gute Fortschritte und nach etwa einem Jahr gab er sich Jehova hin. Inzwischen studiert er seinerseits die Bibel mit einigen Gehörlosen, zu denen auch einer seiner Jugendfreunde gehört. Das Zweigbüro in Indien organisiert jetzt, dass Pioniere die Gebärdensprache erlernen, um in diesem Gebiet mitzuhelfen.
17. Erzähle, was dich in dem Bericht über das Dienstjahr 2004 (Seite 19—22) besonders ermuntert hat.
17 Auf den Seiten 19 bis 22 in dieser Zeitschrift finden wir den weltweiten Bericht über die Tätigkeit der Zeugen Jehovas im Dienstjahr 2004. Nehmen wir uns etwas Zeit, ihn zu analysieren, und sehen wir mit eigenen Augen die Beweise dafür, dass Jehovas Volk in aller Welt heute äußerst konzentriert nach der „Perle von hohem Wert“ sucht.
Weiterhin „zuerst das Königreich . . . suchen“
18. Worüber gab Jesus in dem Gleichnis vom reisenden Kaufmann keinen Aufschluss, und warum tat er es nicht?
18 Kommen wir noch einmal auf Jesu Gleichnis vom reisenden Kaufmann zurück. Es fällt auf, dass Jesus nichts darüber sagte, wie der Kaufmann für seinen Lebensunterhalt sorgen wollte, nachdem er all seinen Besitz verkauft hatte. Realistischerweise könnte man sich fragen: Wie sorgte der Kaufmann denn noch für Nahrung, Kleidung und Obdach, wenn er nichts mehr hatte, worauf er zurückgreifen konnte? Was nützte ihm da die kostbare Perle? Vom rein menschlichen Standpunkt aus wären das durchaus vernünftige Fragen. Doch forderte Jesus seine Jünger nicht auf: „Fahrt denn fort, zuerst das Königreich und SEINE Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden“? (Matthäus 6:31-33). Die Kernaussage des Gleichnisses lautet wie folgt: Es ist unerlässlich, rückhaltlose Ergebenheit Gott gegenüber und Eifer für das Königreich zu beweisen. Können wir daraus etwas für uns ableiten?
19. Was ist in Jesu Gleichnis von der Perle von hohem Wert die wichtigste Lehre für uns?
19 Wir alle müssen unser Interesse und unsere Aufmerksamkeit weiterhin auf das Königreich konzentrieren — ganz gleich, ob wir die wunderbare gute Botschaft gerade erst kennen gelernt haben oder ob wir schon jahrzehntelang nach dem Königreich streben und anderen von den Segnungen erzählen. Die Zeiten sind zwar schwierig, aber wir haben untrügliche Beweise für den Glauben, dass das, wonach wir streben, so real und unvergleichlich ist wie die Perle, die der Kaufmann fand. Die Weltereignisse und erfüllte biblische Prophezeiungen liefern überzeugende Beweise dafür, dass wir am „Abschluss des Systems der Dinge“ leben (Matthäus 24:3). Zeigen wir einen rückhaltlosen Eifer, wie ihn der reisende Kaufmann hatte, für Gottes Königreich und freuen wir uns über die ehrenvolle Aufgabe, die gute Botschaft zu verkündigen (Psalm 9:1, 2).
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