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Richte dein Herz auf geistige SchätzeDer Wachtturm (Studienausgabe) 2017 | Juni
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Richte dein Herz auf geistige Schätze
„Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“ (LUK. 12:34)
1, 2. (a) Nenne drei Schätze, die wir von Jehova erhalten haben. (b) Worum geht es im vorliegenden Artikel?
JEHOVA ist der Reichste im Universum (1. Chr. 29:11, 12). Er ist ein großzügiger Vater und teilt seine geistigen Reichtümer gern mit allen, die ihren überragenden Wert erkennen. Wir sind für die geistigen Schätze, die wir von ihm erhalten, sehr dankbar. Dazu gehören zum Beispiel 1. Gottes Königreich, 2. unser lebensrettender Dienst und 3. kostbare Wahrheiten aus seinem Wort. Wenn wir nicht achtgeben, könnten wir jedoch die Wertschätzung für diese Schätze verlieren und sie gewissermaßen wegwerfen. Um sie „festzuhalten“, müssen wir uns immer wieder an ihren Wert erinnern und unsere Liebe dafür stets erneuern. Jesus sagte: „Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“ (Luk. 12:34).
2 Betrachten wir jetzt, wie wir das Königreich, den Dienst und die Wahrheit betreffend Liebe und Wertschätzung entwickeln und bewahren können. Überlegen wir dabei, wie wir persönlich unsere Liebe zu diesen Schätzen vertiefen können.
GOTTES KÖNIGREICH — WIE EINE UNSCHÄTZBAR WERTVOLLE PERLE
3. Wozu war der Kaufmann in Jesu Gleichnis bereit, um die kostbare Perle zu bekommen? (Siehe Anfangsbild.)
3 Lies Matthäus 13:45, 46. Jesus erzählte ein Gleichnis von einem Kaufmann, der auf der Suche nach Perlen war. Im Laufe der Jahre hatte er bestimmt mit Hunderten von Perlen gehandelt. Doch jetzt hatte er eine Perle gefunden, die so großartig war, dass der bloße Anblick sein Herz höherschlagen ließ. Um sie kaufen zu können, musste er jedoch alles verkaufen, was er besaß. Können wir uns vorstellen, wie viel ihm diese Perle bedeutete?
4. Was werden wir tun, wenn wir das Königreich genauso lieben wie der Kaufmann die Perle?
4 Was lernen wir aus dem Gleichnis? Die Wahrheit über Gottes Königreich gleicht dieser Perle von unschätzbarem Wert. Wenn wir die Wahrheit so lieben wie der Kaufmann die Perle, sind wir bereit, uns von allem zu trennen, was uns daran hindert, ein Bürger des Königreiches zu werden und zu bleiben. (Lies Markus 10:28-30.) Sehen wir uns nun zwei Personen an, die genau das getan haben.
5. Wie zeigte Zachäus, dass ihm das Königreich Gottes wichtig war?
5 Der Obersteuereinnehmer Zachäus war durch Erpressung reich geworden (Luk. 19:1-9). Doch als dieser ungerechte Mann hörte, was Jesus über das Königreich predigte, erkannte er den überragenden Wert der Botschaft und unternahm sofort etwas. Er rief: „Siehe! Die Hälfte meiner Habe, Herr, gebe ich den Armen, und was immer ich von jemand durch falsche Anklage erpresst habe, erstatte ich vierfach.“ Er trennte sich von dem unrechtmäßig erworbenen Reichtum und überwand seine Habgier.
6. Was änderte Rose, um eine Bürgerin von Gottes Königreich zu werden, und warum?
6 Vor einigen Jahren erfuhr Rose, wie wir sie nennen, von der Königreichsbotschaft. Damals lebte sie in einer lesbischen Beziehung und war Vorsitzende einer Organisation, die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzte. Durch ein Studium der Bibel erkannte sie jedoch den überragenden Wert der Wahrheit über Gottes Königreich. Ihr wurde bewusst, wie viel sie in ihrem Leben verändern musste (1. Kor. 6:9, 10). Aus Liebe zu Jehova gab sie ihre Position auf und beendete ihre lesbische Beziehung. 2009 ließ sie sich taufen und im Jahr darauf begann sie mit dem Pionierdienst. Ihre Liebe zu Jehova und seinem Königreich war stärker als irgendwelche fleischlichen Wünsche (Mar. 12:29, 30).
7. Wie können wir unsere Liebe zum Königreich bewahren?
7 Um ein Bürger des Königreiches Gottes zu werden, haben viele von uns große Veränderungen vorgenommen (Röm. 12:2). Doch damit ist es nicht getan. Wir müssen uns weiter vor Dingen in Acht nehmen, die mit unserer Liebe zum Königreich konkurrieren, wie verkehrte sexuelle Wünsche oder der Wunsch nach materiellen Dingen (Spr. 4:23; Mat. 5:27-29). Um unsere tiefe Liebe zu Gottes Königreich stark zu erhalten, haben wir von Jehova einen weiteren unbezahlbaren Schatz bekommen.
EIN LEBENSRETTENDER DIENST
8. (a) Warum bezeichnete der Apostel Paulus unseren Dienst als „Schatz in irdenen Gefäßen“? (b) Woran ist zu erkennen, dass Paulus den Dienst schätzte?
8 Jesus hat uns beauftragt, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und zu lehren (Mat. 28:19, 20). Der Apostel Paulus erkannte den Wert des Dienstes. Er beschrieb den Dienst des neuen Bundes als einen „Schatz in irdenen Gefäßen“ (2. Kor. 4:7; 1. Tim. 1:12). Obwohl wir lediglich unvollkommene irdene Gefäße sind, kann die Botschaft für uns und für solche, die auf uns hören, ewiges Leben bedeuten. Paulus wusste das und sagte: „Alles . . . tue ich um der guten Botschaft willen, damit ich mit anderen Teilhaber an ihr werde“ (1. Kor. 9:23). Aus Liebe zum Dienst setzte er sich also beim Jüngermachen voll ein. (Lies Römer 1:14, 15; 2. Timotheus 4:2.) Das half ihm, heftigen Widerstand zu ertragen (1. Thes. 2:2). Lieben wir den Dienst genauso? Wenn ja, woran ist das zu erkennen?
9. Wie können wir unsere Wertschätzung für den Dienst zeigen?
9 Wie sehr Paulus den Dienst schätzte, sieht man daran, dass er jede Gelegenheit nutzte, um mit anderen zu sprechen. Wie die Apostel und ersten Christen predigen wir informell, öffentlich und von Haus zu Haus (Apg. 5:42; 20:20). Wir überlegen uns, wie wir unseren Dienst im Rahmen unserer Möglichkeiten ausweiten können. Vielleicht können wir Hilfspionier oder allgemeiner Pionier sein, eine andere Sprache lernen oder in einen anderen Landesteil oder sogar ins Ausland ziehen (Apg. 16:9, 10).
10. Wie wurde Irene für ihren entschlossenen Einsatz im Predigtdienst gesegnet?
10 Irene, eine ledige Schwester in den Vereinigten Staaten, wünschte es sich sehr, russischsprachigen Zuwanderern zu predigen. Als sie 1993 damit begann, gab es nur ungefähr 20 Verkündiger in der russischen Gruppe in New York City. Irene setzte sich in diesem Sprachgebiet rund 20 Jahre voll ein. Sie gibt zu: „Ich spreche immer noch nicht perfekt Russisch.“ Doch Jehova hat ihren Eifer und den von anderen gesegnet. Heute gibt es in New York City sechs russische Versammlungen. Von Irenes Bibelschülern ließen sich fünfzehn taufen. Einige sind Pioniere, Älteste oder Betheldiener. Irene sagt: „Wenn ich über andere Ziele nachdenke, die ich hätte verfolgen können, fällt mir keines ein, das mich glücklicher gemacht hätte.“ Irene schätzt ihren Dienst wirklich!
11. Was ist das Ergebnis, wenn trotz Verfolgung weitergepredigt wird?
11 Wer seinen Dienst schätzt, predigt wie der Apostel Paulus auch unter Verfolgung weiter (Apg. 14:19-22). In den 1930er- und frühen 1940er-Jahren stießen unsere Brüder in den Vereinigten Staaten auf heftigen Widerstand. Doch wie Paulus blieben sie standhaft und predigten weiter. Es wurden viele Rechtskämpfe geführt, um unser Recht zu predigen zu schützen. 1943 sagte Bruder Nathan Knorr in Verbindung mit einem Erfolg beim Obersten Bundesgericht der Vereinigten Staaten: „Die Erfolge sind eurem Einsatz zu verdanken. Wäre der Verkündiger nicht im Feld geblieben, hätte es keine Fälle vor dem Obersten Bundesgericht gegeben; doch weil ihr — der Verkündiger, die Brüder in aller Welt — fortfahrt und nicht aufgebt, wird der Verfolgung Einhalt geboten. Es ist dieser Erfolg des standhaften Volkes des Herrn, der schließlich zu dieser Entscheidung führt.“ Die gleiche Entschlossenheit von Brüdern in anderen Ländern hat zu ähnlichen Erfolgen geführt. Unsere Liebe zum Dienst kann tatsächlich Verfolgung bezwingen.
12. Was hast du dir für deinen Dienst vorgenommen?
12 Betrachten wir den Dienst als kostbares Geschenk von Jehova, geben wir uns nie damit zufrieden, nur auf Stunden zu achten. Wir tun alles, um „gründlich Zeugnis abzulegen für die gute Botschaft“ (Apg. 20:24; 2. Tim. 4:5). Aber was lehren wir andere? Sehen wir uns an, welchen Schatz wir noch von Gott erhalten.
UNSERE SCHATZKAMMER MIT GEOFFENBARTEN WAHRHEITEN
13, 14. Was ist der Vorrat an Kostbarkeiten, auf den sich Jesus in Matthäus 13:52 bezog, und wie können wir ihn vergrößern?
13 Ein dritter Schatz ist unser Bestand an geoffenbarten Wahrheiten. Jehova ist der Gott der Wahrheit (2. Sam. 7:28; Ps. 31:5). Als großzügiger Vater teilt er diese Wahrheiten mit denen, die ihn fürchten. Seit wir die Bibel studieren, konnten wir Wahrheiten zusammentragen — aus der Bibel, aus unseren Publikationen und bei Kongressen und Zusammenkünften. Im Laufe der Zeit haben wir, wie Jesus sagte, einen „Vorrat“ an Kostbarkeiten angelegt, der alte und neue Wahrheiten enthält. (Lies Matthäus 13:52.) Wenn wir nach Wahrheiten wie nach verborgenen Schätzen suchen, wird uns Jehova helfen, unsere Schatzkammer mit neuen Kostbarkeiten zu füllen. (Lies Sprüche 2:4-7.) Wie sieht das in der Praxis aus?
14 Wir müssen gute Studiengewohnheiten entwickeln und in Gottes Wort und unseren Publikationen sorgfältig nachforschen. So können wir Wahrheiten entdecken, die deshalb „neu“ sind, weil wir sie vorher nicht kannten (Jos. 1:8, 9; Ps. 1:2, 3). In der ersten Ausgabe dieser Zeitschrift (Juli 1879) hieß es: „Die Wahrheit wird wie ein bescheidenes Blümchen in der Wildnis des Lebens von dem üppig wachsenden Unkraut des Irrtums umwuchert und fast erstickt. Wer sie finden möchte, muss ständig danach Ausschau halten. . . . Wer sie besitzen möchte, muss sich danach bücken. Wir wollen nicht mit nur einer Blume der Wahrheit zufrieden sein. . . . Pflücken wir weiter, bleiben wir auf der Suche!“ Wir müssen darauf brennen, unsere eigene Schatzkammer mit weiteren göttlichen Wahrheiten zu füllen.
15. Warum bezeichnen wir einige Wahrheiten als „alt“, und welche schätzt du besonders?
15 Als wir begonnen haben, die Bibel zu studieren, haben wir kostbare Wahrheiten entdeckt. Sie können als „alt“ bezeichnet werden, da wir sie zu Beginn unserer christlichen Laufbahn kennen- und schätzen gelernt haben. Welche Wahrheiten gehören dazu? Jehova ist unser Schöpfer und Lebengeber und hat einen Vorsatz in Bezug auf die Menschheit. Er hat liebevollerweise seinen Sohn als Lösegeld gegeben, um uns von Sünde und Tod zu befreien. Sein Königreich wird allem Leid ein Ende setzen und wir haben die Aussicht, unter der Königreichsherrschaft ewig in Frieden und Glück zu leben (Joh. 3:16; Offb. 4:11; 21:3, 4).
16. Was sollten wir tun, wenn sich das Verständnis einer biblischen Wahrheit ändert?
16 Von Zeit zu Zeit ändert sich unser Verständnis einer biblischen Prophezeiung oder einer Bibelpassage womöglich. Nehmen wir uns dann die Zeit, den Stoff sorgfältig zu studieren und darüber nachzudenken (Apg. 17:11; 1. Tim. 4:15). Wir bemühen uns nicht nur, die Hauptgedanken genau zu verstehen, sondern auch die feinen Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Verständnis. So stellen wir sicher, dass die neue Wahrheit einen festen Platz in unserer Schatzkammer erhält. Warum lohnen sich solche Anstrengungen?
17, 18. Wie kann uns der heilige Geist helfen?
17 Wie Jesus lehrte, kann uns Gottes Geist an das erinnern, was wir gelernt haben (Joh. 14:25, 26). Wie kommt uns das als „öffentlichen Unterweisern“ der guten Botschaft zugute? Das wird an Peter deutlich. 1970 war er 19 Jahre alt und hatte gerade seinen Betheldienst in Großbritannien begonnen. Im Dienst von Haus zu Haus traf er einen bärtigen Mann mittleren Alters an. Peter fragte ihn, ob er gern die Bibel verstehen würde. Etwas schockiert entgegnete der Mann, dies sei das Haus eines Rabbiners. Er wollte Peter testen und fragte ihn: „Also mein Junge, in welcher Sprache wurde das Buch Daniel geschrieben?“ Peter antwortete: „Zum Teil in Aramäisch.“ Peter erinnert sich: „Der Rabbi wunderte sich über meine Antwort, doch ich wunderte mich noch mehr. Woher wusste ich das? Ich ging nach Hause und sah in den letzten Ausgaben von Wachtturm und Erwachet! nach. Ich fand einen Artikel, der erklärte, dass das Buch Daniel zum Teil in Aramäisch geschrieben wurde“ (Dan. 2:4, Fn.). Der heilige Geist kann uns also an etwas erinnern, was wir zuvor gelesen und in unserer Schatzkammer sicher verstaut haben (Luk. 12:11, 12; 21:13-15).
18 Wenn wir die Weisheit von Jehova schätzen, enthält unsere Schatzkammer schließlich alte und neue Wahrheiten. Je mehr unsere Liebe und Wertschätzung für Jehovas Weisheit wächst, desto besser sind wir als „öffentliche Unterweiser“ ausgerüstet.
WACHE ÜBER DEINE SCHÄTZE
19. Warum müssen wir über unsere geistigen Schätze wachen?
19 Satan und seine Welt versuchen ständig, unsere Wertschätzung für geistige Schätze zu untergraben. Gegen diese Taktiken sind wir nicht immun. Die Aussicht auf eine lukrative Karriere, der Traum von einem luxuriösen Lebensstil oder der Wunsch, materiell etwas vorzeigen zu können, könnte uns leicht verführen. Der Apostel Johannes erinnert daran, dass die Welt vergeht und auch das, wonach sie strebt (1. Joh. 2:15-17). Wir müssen also darüber wachen, wofür unser Herz schlägt, und sicherstellen, dass wir geistige Reichtümer lieben und schätzen.
20. Wozu bist du entschlossen, um deine geistigen Schätze zu schützen?
20 Seien wir bereit, uns von allem zu trennen, was unsere ungeteilte Liebe zu Gottes Königreich verdrängen könnte. Predigen wir eifrig weiter und verlieren wir nie die Wertschätzung für unseren lebensrettenden Dienst. Suchen wir weiter gewissenhaft nach göttlichen Wahrheiten. So häufen wir einen „Schatz in den Himmeln [auf], wo kein Dieb hinkommt und keine Motte verzehrt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“ (Luk. 12:33, 34).
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Richte dein Herz auf geistige SchätzeDer Wachtturm (Studienausgabe) 2017 | Juni
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1, 2. (a) Nenne drei Schätze, die wir von Jehova erhalten haben. (b) Worum geht es im vorliegenden Artikel?
JEHOVA ist der Reichste im Universum (1. Chr. 29:11, 12). Er ist ein großzügiger Vater und teilt seine geistigen Reichtümer gern mit allen, die ihren überragenden Wert erkennen. Wir sind für die geistigen Schätze, die wir von ihm erhalten, sehr dankbar. Dazu gehören zum Beispiel 1. Gottes Königreich, 2. unser lebensrettender Dienst und 3. kostbare Wahrheiten aus seinem Wort. Wenn wir nicht achtgeben, könnten wir jedoch die Wertschätzung für diese Schätze verlieren und sie gewissermaßen wegwerfen. Um sie „festzuhalten“, müssen wir uns immer wieder an ihren Wert erinnern und unsere Liebe dafür stets erneuern. Jesus sagte: „Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“ (Luk. 12:34).
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