-
‘Habt Liebe unter euch’Der Wachtturm 2003 | 1. Februar
-
-
Eines handelte von einem Hirten. Jesus sagte: „Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat, wird nicht, wenn er eines von ihnen verliert, die neunundneunzig in der Wildnis hinter sich lassen und dem einen verlorenen nachgehen, bis er es findet?
-
-
‘Habt Liebe unter euch’Der Wachtturm 2003 | 1. Februar
-
-
Verloren gegangen, doch geschätzt
8. (a) Wie reagierten der Hirte und die Frau auf den Verlust? (b) Was verrät ihre Reaktion darüber, wie sie den Verlust betrachteten?
8 In beiden Fällen war etwas verloren gegangen. Beachten wir jedoch die Reaktion des Hirten und der Frau. Der Hirte sagte nicht: „Was ist schon ein Schaf! Mir reichen die 99 anderen.“
-
-
‘Habt Liebe unter euch’Der Wachtturm 2003 | 1. Februar
-
-
Die Besorgnis des Hirten und der Frau spiegeln also in begrenztem Umfang die Empfindungen Jehovas und seiner himmlischen Geschöpfe wider. Ebenso, wie das Verlorene in den Augen des Hirten und der Frau wertvoll blieb, so bleiben diejenigen, die abgeglitten sind und den Kontakt mit dem Volk Gottes verloren haben, in Jehovas Augen wertvoll (Jeremia 31:3). Solche Personen sind vielleicht glaubensschwach, aber nicht unbedingt rebellisch. Trotz ihrer Schwäche entsprechen sie eventuell immer noch in einem gewissen Umfang den Erwartungen Jehovas (Psalm 119:176; Apostelgeschichte 15:29). Folglich wirft Jehova sie, ebenso wenig wie andere in der Vergangenheit, nicht sogleich von seinem Angesicht hinweg (2. Könige 13:23).
10, 11. (a) Wie sollten wir Personen betrachten, die sich von der Versammlung entfernt haben? (b) Wodurch können wir gemäß Jesu Gleichnissen zeigen, dass wir an ihnen interessiert sind?
10 Wie Jehova und Jesus sind auch wir sehr um alle besorgt, die schwach sind und in der Christenversammlung fehlen (Hesekiel 34:16; Lukas 19:10). Für uns ist jemand, der glaubensschwach ist, kein hoffnungsloser Fall, sondern ein verlorenes Schaf. Wir sagen uns nicht: „Warum sollen wir uns um einen Schwachen Sorgen machen? Die Versammlung kommt ganz gut ohne ihn aus.“ Wie Jehova betrachten auch wir diejenigen, die abgeglitten sind und zurückkehren möchten, als wertvoll.
-
-
‘Habt Liebe unter euch’Der Wachtturm 2003 | 1. Februar
-
-
Den ersten Schritt tun
12. Was verraten die Worte „dem einen verlorenen nachgehen“ über die Einstellung des Hirten?
12 In dem Gleichnis von dem verlorenen Schaf, dem ersten der beiden Gleichnisse, sagte Jesus, der Hirte werde „dem einen verlorenen nachgehen“. Der Hirte tut den ersten Schritt und macht sich auf die Suche. Er lässt sich nicht von Unannehmlichkeiten, Gefahren oder Entfernungen zurückhalten, sondern sucht so lange, „bis er es findet“ (Lukas 15:4).
13. Wie reagierten treue Männer in alter Zeit auf die Bedürfnisse Schwacher, und wie können wir es diesen in der Bibel erwähnten Männern gleichtun?
13 Ebenso muss oft der Stärkere den ersten Schritt tun, wenn jemand Hilfe braucht. Treue Männer in alter Zeit waren sich dessen bewusst. Als zum Beispiel Jonathan, der Sohn König Sauls, merkte, dass sein bester Freund David der Aufmunterung bedurfte, „machte [er] sich ... auf und ging zu David nach Horesch, damit er seine Hand im Hinblick auf Gott stärke“ (1. Samuel 23:15, 16). Jahrhunderte später verhielt sich der Statthalter Nehemia ebenso. Als er feststellte, dass einige seiner jüdischen Brüder schwach geworden waren, ‘erhob er sich sogleich’ und ermunterte sie, ‘Jehova im Sinn zu behalten’ (Nehemia 4:14). Auch wir heute sollten uns „erheben“ — als Erste etwas unternehmen —, um diejenigen zu stärken, die schwach sind. Aber wer in der Versammlung sollte das tun?
14. Wer in der Christenversammlung sollte Schwachen seine Hilfe anbieten?
14 Die Aufforderung „Stärkt die schwachen Hände, und festigt die Knie, die wanken. Sagt zu denen, die ängstlichen Herzens sind: ‚Seid stark. Fürchtet euch nicht‘ “ ergeht heute vornehmlich an Älteste in der Christenversammlung (Jesaja 35:3, 4; 1. Petrus 5:1, 2). Zu beachten ist jedoch, dass Paulus die Ermahnung „Redet bekümmerten Seelen tröstend zu, steht den Schwachen bei“ nicht nur an Älteste richtete, sondern an die gesamte „Versammlung der Thessalonicher“ (1. Thessalonicher 1:1; 5:14). Schwachen Hilfe anzubieten ist daher die Aufgabe aller Christen. Wie der Hirte aus dem Gleichnis sollte sich jeder Christ bewogen fühlen, ‘dem Verlorenen nachzugehen’. Natürlich ist es am besten, die Ältesten mit einzubeziehen. Könnten wir etwas unternehmen, um einem Schwachen in unserer Versammlung beizustehen?
-