Junge Leute fragen sich:
Wie kann ich ein Freund Gottes werden?
„EINIGE Jugendliche beten Gott an, weil andere in ihrer Umgebung es auch tun“, bemerkte Yemisi, eine nigerianische Schülerin. Sie fügte hinzu: „Aber sie kennen ihn weder, noch betrachten sie ihn als Person.“ Yemisi ist somit der Ansicht, daß die Menschen oft deshalb keine Freunde Gottes werden, weil sie von ganz falschen Voraussetzungen ausgehen.
Ob du mit ihr übereinstimmst oder nicht, Tatsache ist, daß viele Jugendliche die Möglichkeit, ein Verhältnis zu Gott zu haben, bezweifeln — von einer Freundschaft mit ihm ganz zu schweigen. Einige fühlen sich von Religionen abgestoßen, die Gott als fern und unnahbar darstellen. Andere versuchen, sich Gott durch Drogen, transzendentale Meditation oder durch Okkultismus zu nahen — und es gelingt ihnen nicht.
Es wäre jedoch ein Fehler, zu meinen, Gott sei so weit von uns entfernt, daß es keine Möglichkeit gebe, sich ihm zu nahen. Wer hat schließlich den Vögeln ihre fröhlichen Lieder gegeben und den Bäumen und Blumen ihre bunten Farben? Wer hat die lieblichen Täler, die majestätischen Berge, das herrliche Sonnenlicht, deinen wunderbaren Körper und deinen Geist gemacht? Wer ist der Urheber der vielen hervorragenden Fähigkeiten, die der Mensch besitzt? Ist es nicht unser Schöpfer?
All das zeigt bestimmt, daß er sehr an uns interessiert ist. Ist es daher vernünftig, anzunehmen, er würde sich von uns distanzieren, er wäre unnahbar? Im Gegenteil, die Bibel sichert uns zu, daß „er in der Tat einem jeden von uns nicht fern ist“, sondern uns einlädt, eine Freundschaft mit ihm anzustreben (Apostelgeschichte 17:27).
Aber wie kannst du dabei vorgehen? Und inwiefern würde Gottes Freundschaft für dich etwas Gutes bewirken?
Was Gott verlangt
Der Schöpfer hat bereits eine gewisse Verbindung zu jedem, da er „allen Personen Leben und Odem und alles gibt“ (Apostelgeschichte 17:25). Ein Freund Gottes zu sein bedeutet jedoch eine weitaus engere Bindung, als lediglich ein Geschöpf Gottes zu sein. Eine Voraussetzung für eine solch begünstigte Verbindung zu Gott besteht darin, in der richtigen Weise auf ihn zuzugehen. Die Bibel erklärt: „Wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6).
Gott ‘ernstlich zu suchen’ schließt ein, ihn als Person kennenzulernen. Wie ist das möglich? Folgerichtig erläutert die Bibel, daß das, ‘was man von Gott erkennen kann, offenbar ist. Seine unsichtbaren Eigenschaften werden durch die gemachten Dinge wahrgenommen, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit’ (Römer 1:19-28). Die von Gott gemachten Dinge — die fernen Sterne, die tosende See, ein Schmetterling, ein winziges Blatt — verleihen einem einen Einblick in seine enorme Macht, seine Weisheit und seine Liebe. Seine Schöpfungswerke zu betrachten ist eine Möglichkeit, zu erkennen, was für eine großartige Person er ist.
Doch du mußt mehr über Gott wissen, als die Schöpfung allein offenbaren kann. Aus diesem Grund hat er für die Bibel, sein geschriebenes Wort, gesorgt. In verständlicher Sprache macht uns dieses Buch mit seinem Namen, Jehova, bekannt sowie mit vielen Facetten seiner hervorragenden Persönlichkeit (2. Mose 3:15; 34:6, 7). Kunle, Yemisis Bruder, hat dies erkannt. Er erklärte: „Die Bibel hat mein Leben stark beeinflußt. Je mehr ich darin lese, um so klarer wird mir, daß Gott mit den Menschen etwas vorhat und daß er uns anleitet, damit wir in Übereinstimmung mit seinem Willen leben können.“
Auch du wirst feststellen, daß schon allein das Lesen der Bibel große Freude bereitet. Ein gründliches Studium des Wortes Gottes ist noch lohnender, wie dies Kunle erfahren hat. Die Bibel sagt: „Wenn du meine Reden annehmen und meine eigenen Gebote bei dir verwahren wirst, ... dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen, und du wirst die wahre Erkenntnis Gottes finden“ (Sprüche 2:1, 5).
Da die Reden Jehovas in der Bibel zu finden sind, ist es die Mühe wert, sich die Zeit zu nehmen, dieses Buch zu lesen. Laß dich nicht von seinem Umfang abschrecken. Es besteht aus 66 kleinen Büchern, die voll von interessanten Geschichtsberichten, Biographien, Prophezeiungen und Lehren sind. Sie enthalten viel Rat über zwischenmenschliche Beziehungen und über unser Verhältnis zu Gott. Wenn du jeden Tag einige Minuten darin liest, kannst du dich in diesen Wissensschatz vertiefen, der dich deinem Schöpfer näherbringt.
Der Weg, der zur Freundschaft mit Gott führt
Lediglich etwas über Gott zu lernen ist indessen nicht genug. Du mußt auch den Weg beschreiten, der zur Freundschaft mit Gott führt. Jesus Christus erklärte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. ... Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben“ (Johannes 14:6, 23). Da Jesus die „Wahrheit“ ist, kann man die Wahrheit über Gott und seine Forderungen dadurch kennenlernen, daß man sich mit Jesu Lehren befaßt (Johannes 1:8; 17:26). Beschäftige dich auch eingehend mit Jesu Leben, denn es zeigt anschaulich, wie man Gott gefallen und eine Freundschaft mit ihm aufbauen kann.
Jesus Christus ist aber auch das „Leben“. Die Bibel sagt: „Christus ist, während wir noch schwach waren, ... für Gottlose gestorben. ... Gott aber empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren. ... so werden wir ... jetzt, da wir versöhnt worden sind, durch sein Leben gerettet werden“ (Römer 5:6-10). Ohne Christus gäbe es keine Freundschaft mit Gott, da wir als Sünder geboren wurden. Doch Jesu Opferblut „reinigt uns von aller Sünde“ und „versöhnt“ uns mit Gott, das heißt, es ermöglicht uns ein freundschaftliches Verhältnis mit ihm. Dieses wiederum eröffnet uns die Aussicht auf ewiges Leben (1. Johannes 1:7; Johannes 17:3). Der Glaube an Jesus Christus als das „Leben“ ist daher für eine Freundschaft mit Gott entscheidend.
Sichere dir die Freundschaft Gottes
Gott hat durch Jesus bereits die Initiative ergriffen, eine Freundschaft mit dir aufzubauen. Aber wie solltest du reagieren? Während du mehr über Gott kennenlernst und mehr Wertschätzung für seine Güte entwickelst, solltest du dich bewogen fühlen, ihn zu lieben und ihm dienen zu wollen. Es sollte dir Freude bereiten, mit anderen über deinen himmlischen Freund zu sprechen (Römer 10:10).
Vergiß auch nicht: Andere können dir den Weg aufzeigen, der zu einer Freundschaft mit Gott führt, aber die Initiative mußt du selbst ergreifen. Jehova zwingt dich nicht. Er betrachtet dich als Individuum und möchte, daß du dich ihm aus freien Stücken nahst. Omolara, ein junges Mädchen, sagte: „Ich bin meinen Eltern dankbar, daß sie mir geholfen haben, Jehova kennenzulernen; aber es liegt an mir, ob ich Gott wirklich dienen und das Gute tun möchte oder nicht.“
Strenge dich also an. Laß dein Leben, während du Gott immer besser kennenlernst, von seinem Wort statt von der Welt formen. Mit der Zeit wirst du eine „neue Persönlichkeit“ entwickeln, „die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist“. Dies bedeutet, daß dein Sinn immer mehr mit der Denkweise Gottes übereinstimmen und dich veranlassen wird, dich enger an seine gerechten Maßstäbe zu halten (Epheser 4:20-24; Kolosser 3:10; 1. Johannes 2:3, 4).
All das erscheint dir vielleicht zunächst schwierig. Doch es ist sehr von Vorteil, daß du Jehova kennst und er dich kennt; du kannst dich nämlich im Gebet an ihn wenden und wirst in deinem Leben seine Hilfe und seine Leitung verspüren. Omolara erklärte: „Wir wissen, daß Gott in Zeiten des Kummers oder wenn wir wichtige Entscheidungen zu treffen haben, da ist, um uns zu helfen. Er ist immer bereit, etwas für uns zu tun“ (1. Johannes 5:14, 15). Weitere Hilfe erhältst du durch engen Umgang mit denen, die bereits Freunde Jehovas sind. Einige jugendliche Zeugen Jehovas äußerten sich wie folgt:
„Ich habe festgestellt, daß mir der Umgang mit anderen, die Jehova lieben, hilft, in enger Verbindung mit Gott zu bleiben“ (Omolara).
„Die Versammlungszusammenkünfte helfen mir, die Bibel zu verstehen und zu erkennen, wie ich in Übereinstimmung mit Jehovas Wegen leben kann“ (Kunle).
„Der Umgang mit anderen Zeugen und die Beteiligung an den Zusammenkünften helfen mir, ein gutes Verhältnis zu Jehova zu bewahren“ (Ifeyabo).
Auch du kannst so glücklich sein wie diese und viele andere junge Menschen. Ja ‘frohlocke in Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben’ (Römer 5:8-11). Du wirst dann den Lohn erhalten, den Gott seinen Freunden gibt — ewiges Leben (Johannes 3:16).
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Ein Studium der Bibel wird dich mit Jehova vertraut machen