Genaue Erkenntnis über Gott und seinen Sohn führt zu ewigem Leben
„Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (JOHANNES 17:3).
1. Warum ist genaue Erkenntnis über Gott und Jesus Christus so wichtig?
GENAUE Erkenntnis über Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, ist für jeden, der ewiges Leben zu erlangen wünscht, unerläßlich. „[Gottes] Wille ... ist [es], daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2:4). Diese genaue Erkenntnis aus Gottes inspiriertem Wort, der Bibel, ermöglicht es uns, zu wissen, wer Gott ist und worin unsere Verpflichtung ihm gegenüber besteht (2. Timotheus 3:16, 17; 1. Johannes 2:17). Sie ermöglicht es uns auch, ein klares Bild über Jesus Christus und unser Verhältnis zu ihm zu haben (Psalm 2:12; Philipper 2:5-11).
2. Wozu kann ein Mangel an genauer Erkenntnis führen?
2 Ohne genaue Erkenntnis könnten wir in die Falle falscher Lehren geraten, die Satan, der Teufel, der Gegenspieler Gottes, fördert, der „ein Lügner und der Vater der Lüge“ ist (Johannes 8:44). Wir würden Jehova in Mißkredit bringen und in Widerspruch zu ihm geraten, wenn wir einer Lehre, die dem Wort Gottes widerspricht und eine Lüge ist, Glauben schenkten und sie verträten. Folglich müssen wir die Heilige Schrift sorgfältig erforschen, um zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden zu können (Apostelgeschichte 17:11). Bestimmt möchten wir nicht denen gleichen, „die allezeit lernen und doch niemals imstande sind, zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit zu kommen“ (2. Timotheus 3:1, 7).
3. Wie lautet die unzweideutige biblische Lehre über Gott, Jesus Christus und den heiligen Geist?
3 Wie wir im vorangegangenen Artikel gesehen haben, ist die Dreieinigkeitslehre keine biblische Lehre. Gott erklärt in seinem Wort unmißverständlich, daß er der Schöpfer aller Dinge ist und daß sein Sohn seine erste Schöpfung im Himmel war (Offenbarung 4:11; Kolosser 1:15, 16). Er sandte seinen Sohn als Mensch auf die Erde, damit er durch sein Loskaufsopfer die Grundlage für die Vergebung der menschlichen Sünden schuf und aufrichtigen Personen mehr Erkenntnis über Gott und seine Vorsätze vermittelte (Matthäus 20:28; Johannes 6:38). Aber die schlichte, unzweideutige Lehre, daß es sich bei Gott und Christus um zwei getrennte Personen handelt und daß der heilige Geist keine Person, sondern Gottes wirksame Kraft ist, wurde im Laufe der Jahrhunderte völlig entstellt und durch die Dreieinigkeitslehre ersetzt. Diese ist zur Grundlehre der Christenheit geworden.
„Ich und der Vater sind eins“
4. Warum stimmt die Behauptung der Kirchen in bezug auf Johannes 10:30 nicht?
4 Als Stütze für die Dreieinigkeitslehre führen die Kirchen oft Johannes 10:30 an, obwohl in diesem Vers gar keine dritte Person erwähnt wird. Jesus sagte: „Ich und der Vater sind eins.“ Wollte er damit sagen, er sei Gott, der Allmächtige, lediglich in einer anderen Gestalt? Nein, das kann nicht sein, denn er wies stets darauf hin, daß er Gottes Sohn war, daß er geringer als Gott und ihm unterworfen war. Was meinte also Jesus mit seinen Worten aus Johannes 10:30?
5, 6. (a) In welchem Sinne sind Jesus und sein Vater, wie Jesus sagte, eins? (b) Wie läßt sich dies in Verbindung mit den Jüngern Jesu veranschaulichen?
5 Jesus wollte damit sagen, daß er im Denken und in der Zielsetzung mit seinem Vater eins war. Das ist aus Johannes 17:21, 22 zu erkennen. Gemäß diesem Text betete Jesus zu Gott, daß seine Jünger, wie er sagte, „alle eins seien, so wie du, Vater, in Gemeinschaft bist mit mir und ich in Gemeinschaft bin mit dir, daß auch sie in Gemeinschaft mit uns seien, ... damit sie eins seien, so wie wir eins sind“. Betete Jesus darum, daß alle seine Jünger e i n Wesen werden sollten? Nein, er betete darum, daß sie in Einheit sein sollten, e i n e s Sinnes und e i n Ziel verfolgend, so wie Jesus und Gott in Einheit waren.
6 Der gleiche Gedanke kommt in 1. Korinther 1:10 zum Ausdruck, wo Paulus sagt, daß Christen alle übereinstimmend reden und daß keine Spaltungen unter ihnen sein sollten, sondern daß sie in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein sollten. Als daher Jesus sagte, er und der Vater seien eins, meinte er nicht, sie seien ein und dasselbe Wesen, ebensowenig wie er mit den Worten, daß seine Jünger eins sein sollten, sagen wollte, sie seien ein und dasselbe Wesen.
Wer war „das Wort“?
7. (a) Was behauptet die Christenheit in bezug auf Johannes 1:1? (b) Woran erkennt man in Johannes 1:1 sogleich, daß nicht von einer Dreieinigkeit die Rede ist?
7 Wie verhält es sich aber mit Johannes 1:1? Gemäß der Einheitsübersetzung heißt es an dieser Stelle: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ In Johannes 1:14 lesen wir: „Das WORT [wurde] Fleisch und weilte unter uns.“ Die Christenheit behauptet, dieses „Wort“ (griechisch: lógos), das als Jesus Christus auf die Erde kam, sei Gott, der Allmächtige, gewesen. Man beachte jedoch, daß in Johannes 1:1 auch gemäß der Einheitsübersetzung gesagt wird: „Das Wort war bei Gott.“ Wer sich bei jemand anders befindet, ist nicht der andere. So geht selbst aus dieser Übersetzung hervor, daß es sich um zwei unterschiedliche Wesen handelt. Außerdem wird keine dritte Person einer Dreieinigkeit erwähnt.
8. Wie wird in anderen Bibelübersetzungen der zweite Teil von Johannes 1:1 wiedergegeben?
8 Andere Bibelübersetzungen enthalten im zweiten Teil von Johannes 1:1, wo es in der Einheitsübersetzung „das Wort war Gott“ heißt, eine unterschiedliche Wiedergabe. Es folgen einige Beispiele:
1896: „und das W o r t war selbst göttlichen Wesens“. Curt Stage, Das Neue Testament, Leipzig.
1910: „es war ... selbst göttlichen Wesens“. Rudolf Böhmer, Das Neue Testament verdeutscht, Stuttgart.
1926: „und ein Gott war der Gedanke“. Oskar Holtzmann, Das Neue Testament, Gießen.
1975: „und ein Gott (oder: Gott von Art) war das Wort“. Siegfried Schulz, Das Evangelium nach Johannes, Göttingen.
1978: „und göttlicher Art war der Logos“. Johannes Schneider, Das Evangelium nach Johannes, Berlin.
1979: „und ein Gott war der Logos“. Jürgen Becker, Das Evangelium nach Johannes, Würzburg.
Und die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (ebenso wie die New World Translation of the Christian Greek Scriptures, herausgegeben im Jahre 1950 von der Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc.) lautet an dieser Stelle: „Und das WORT war ein Gott.“
9. Was erscheint im griechischen Text von Johannes 1:1 vor dem ersten Substantiv theós (Gott), was erkennen läßt, daß Gott, der Allmächtige, gemeint ist?
9 Lassen sich diese Wiedergaben mit der grammatischen Konstruktion von Johannes 1:1 in der griechischen Sprache vereinbaren? Ja. In Johannes 1:1 kommt das griechische Substantiv theós (Gott) zweimal vor. Im ersten Fall bezieht es sich auf Gott, den Allmächtigen, bei dem das Wort war — „und das Wort [lógos] war bei Gott [eine Form von theós]“ (EÜ). Diesem ersten theós ist eine Form des bestimmten Artikels ho vorangestellt. Das Substantiv theós mit dem vorangestellten bestimmten Artikel ho weist auf eine getrennte Persönlichkeit, eine Person, hin, in diesem Fall auf Gott, den Allmächtigen — „und das Wort war bei [dem] Gott“.
10. Was wird durch das Fehlen des Artikels ho vor dem zweiten theós in Johannes 1:1 angezeigt?
10 Aber im zweiten Teil von Johannes 1:1 geben die Übersetzungen, die in Absatz 8 erwähnt werden, das zweite theós (ein Prädikatsnomen) nicht mit „Gott“ wieder, sondern mit „göttlichen Wesens“ oder „ein Gott“. Warum? Weil das zweite Wort theós ein singularisches Prädikatsnomen ist, das im griechischen Text vor dem Verb und ohne den Artikel ho erscheint. Eine Satzkonstruktion wie in diesem Vers weist auf eine Charakteristik oder Eigenschaft des Subjekts hin. Sie hebt das Wesen des „Wortes“ hervor, nämlich daß es „göttlich“ oder „ein Gott“ war, aber nicht Gott, der Allmächtige. Das ist im Einklang mit den vielen Schriftstellen, die erkennen lassen, daß es sich bei dem „Wort“ um den Sprecher Gottes handelte, der von Gott auf die Erde gesandt wurde. In Johannes 1:18 heißt es: „Kein Mensch hat GOTT jemals gesehen; der einziggezeugte Gott [der von Gott, dem Allmächtigen, im Himmel erschaffene Sohn], der am Busenplatz beim Vater ist, der [ist als der Mensch Jesus auf die Erde gekommen und] hat über ihn [Gott, den Allmächtigen] Aufschluß gegeben.“
11. Welches Beispiel zeigt, daß Bibelübersetzer den unbestimmten Artikel „ein“ einfügen, wo er im Griechischen nicht steht, und warum geschieht das?
11 Es gibt viele weitere Verse, in denen Bibelübersetzer vor einem Prädikatsnomen den unbestimmten Artikel „ein“ einfügen, obwohl er im griechischen Text nicht steht. Durch diese Einfügung des unbestimmten Artikels kommt in der Übersetzung die Charakteristik oder Eigenschaft des Nomens oder Substantivs zum Ausdruck. Ein Beispiel ist Markus 6:49. Als die Jünger Jesus auf dem Wasser schreiten sahen, „meinten sie, es sei ein Gespenst [griechisch: phántasma]“ (EÜ). Die korrektere Wiedergabe der Neuen-Welt-Übersetzung lautet: „... dachten sie: ‚Es ist eine Erscheinung!‘“ Genauso läßt die korrekte Wiedergabe von Johannes 1:1 erkennen, daß das „Wort“ nicht „GOTT“, sondern „ein Gott“ war.
12. Welche ähnlichen Beispiele für den Gebrauch des unbestimmten Artikels „ein“ finden wir in Johannes 8:44?
12 Zwei ähnliche Beispiele sind in Johannes, Kapitel 8, Vers 44 zu finden. Jesus sagt dort von Satan: „Jener war ein Totschläger, als er begann, ... er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ Wie in Johannes 1:1 steht auch hier im griechischen Text in beiden Fällen („Totschläger“, „Lügner“) das Prädikatsnomen vor dem Verb, und zwar ohne den bestimmten Artikel. In jedem Fall wird eine Eigenschaft oder Charakteristik des Teufels beschrieben, und in vielen modernen Übersetzungen in anderen Sprachen muß der unbestimmte Artikel („ein“) eingefügt werden, um den Sinn richtig zu vermitteln. In der Einheitsübersetzung heißt es daher an dieser Stelle: „Er war ein Mörder von Anfang an. ... er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge.“ (Siehe auch Markus 11:32; Johannes 4:19; 6:70; 9:17; 10:1, 13, 21; 12:6.)
„Mein Herr und mein Gott“
13, 14. Warum konnte Thomas Jesus als „mein Gott“ bezeichnen, ohne damit sagen zu wollen, Jesus sei Jehova?
13 Trinitarier führen als Stütze für ihre Behauptungen auch Johannes 20:28 an. Gemäß diesem Text sagte Thomas zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott!“ Wie bereits gezeigt, ist nichts dagegen einzuwenden, daß Jesus von Thomas als ein Gott bezeichnet wurde. Das war im Einklang mit der Tatsache, daß Jesus in seiner vormenschlichen Existenz mit Sicherheit ein Gott war, das heißt ein Mächtiger, eine göttliche Person. Und gewiß ist er das auch nach seinem Tod und seiner Auferstehung zu himmlischem Leben. Jesus zitierte sogar aus den Psalmen, um zu zeigen, daß mächtige Menschen „Götter“ genannt wurden (Psalm 82:1-6; Johannes 10:34, 35). Der Apostel Paulus erklärte, daß es „viele ‚Götter‘ und viele ‚Herren‘ gibt“ (1. Korinther 8:5). Selbst Satan wird der „Gott dieses Systems der Dinge“ genannt (2. Korinther 4:4).
14 Christus nimmt eine viel höhere Stellung ein als unvollkommene Menschen oder Satan. Wenn diese als „Götter“ bezeichnet werden können, dann Jesus erst recht. Und er wurde auch so bezeichnet. Aufgrund seiner einzigartigen Stellung im Verhältnis zu Jehova ist Jesus der „einziggezeugte Gott“ (Johannes 1:18), ein „Starker Gott“ (Jesaja 9:6) und „ein Gott“ (Johannes 1:1). Daß ihn Thomas so bezeichnete, war somit nicht verkehrt. Thomas brachte zum Ausdruck, daß Jesus für ihn ein Gott war, ein Göttlicher, ein Mächtiger. Aber er sagte nicht, Jesus sei Jehova. Deshalb sagte er „mein“ Gott, nicht „der“ Gott.
15. Inwiefern geht aus Johannes 20:31 deutlich hervor, wer Jesus ist?
15 Nur drei Verse danach, nämlich in Johannes 20:31, heißt es in der Bibel: „Diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes.“ Hier wird jeder Zweifel, was Thomas meinte, zerstreut. Der Bibelschreiber Johannes sagt unmißverständlich, daß Jesus der Sohn Gottes ist, nicht Gott, der Allmächtige, selbst.
Nicht Gott gleich
16. Welche Behauptung stellten die Juden auf, und inwiefern widersprach ihr Jesus?
16 Eine andere Schriftstelle, die von den Kirchen angeführt wird, ist Johannes 5:18. Diese Stelle besagt, daß die Juden Jesus töten wollten, weil er „Gott ... seinen eigenen Vater nannte, wodurch er sich Gott gleichmachte“. Wer sagte denn, Jesus mache sich Gott gleich? Nicht Jesus. Er stellte die Sache gemäß dem nächsten Vers (19) sogleich richtig, indem er erklärte: „Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht.“ Somit behauptete Jesus weder, Gott, der Allmächtige, zu sein, noch behauptete er, ihm gleich zu sein. Er zeigte den Juden, daß sie sich irrten, daß er nicht Gott war, sondern der Sohn Gottes, und daß er als Gottes Sprecher nicht aus sich selbst handeln konnte. Können wir uns vorstellen, der allmächtige Gott des Universums würde sagen, er könne nichts aus sich selbst tun? Die Juden stellten also eine Behauptung auf, und Jesus widersprach ihr.
17. (a) Welches unmißverständliche Zeugnis über die Identität Jehovas, Jesu Christi und des heiligen Geistes enthält Gottes inspiriertes Wort? (b) Was ist mit jedem Schrifttext zu tun, den Trinitarier als Stütze ihrer Glaubensansichten anführen mögen?
17 Das Zeugnis, das Gott in seinem inspirierten Wort gibt, das Zeugnis Jesu und das Zeugnis der Jünger Jesu sind mithin überwältigende und eindeutige Beweise dafür, daß es sich bei Gott, dem Allmächtigen, und Jesus Christus um zwei getrennte Wesen handelt, den Vater und den Sohn. Diese Zeugnisse sind auch unzweideutige Beweise dafür, daß es sich bei dem heiligen Geist nicht um die dritte Person einer Dreieinigkeit handelt, sondern um die wirksame Kraft Gottes. Schrifttexte aus dem Zusammenhang zu reißen oder zu versuchen, sie so zu verdrehen, daß sie die Dreieinigkeitslehre stützen, ist zwecklos. Alle diese Texte sind mit den übrigen biblischen Zeugnissen, die unzweideutig sind, in Übereinstimmung zu bringen.
Wie konnte sich die Dreieinigkeitslehre entwickeln?
18. Woher stammt die Dreieinigkeitslehre?
18 Wer den Artikel „Die geschichtliche Entwicklung der Dreieinigkeitslehre“ (Seite 18) liest, wird feststellen, daß diese Lehre im Heidentum wurzelt. Es ist keine biblische Lehre. Vielmehr wurde sie im 4. Jahrhundert von der Christenheit aus dem Heidentum übernommen. Im alten Babylon, in Ägypten und andernorts verehrte man bereits lange zuvor Göttertriaden. Die Christenheit nahm also eine heidnische Anschauung in ihre Lehren auf. Dazu kam es auf Betreiben des römischen Reichsherrschers Konstantin, dem in dieser Angelegenheit nicht die Wahrheit am Herzen lag, sondern sein Imperium, dessen Bevölkerung sich aus Heiden und abtrünnigen Christen zusammensetzte und das er zu festigen suchte. Die Dreieinigkeitslehre stellt somit alles andere als die Entwicklung einer christlichen Lehre dar, sondern beweist, daß die Christenheit von den Lehren Christi abgefallen ist und an deren Stelle heidnische Lehren übernommen hat.
19. Wie konnte sich die Dreieinigkeitslehre entwickeln?
19 Wie konnte sich eine solche Lehre entwickeln? Den Interessen Gottes ist auf keinen Fall gedient, wenn man ihn, seinen Sohn und seinen heiligen Geist als etwas Verwirrendes und Geheimnisvolles darstellt. Ebensowenig kann es im Interesse der Menschen liegen, verwirrt zu werden. Je mehr die Menschen allerdings in bezug auf Gott und seine Vorsätze verwirrt sind, desto besser ist Satan, dem Teufel, gedient, dem Widersacher Gottes, dem ‘Gott dieser Welt’, der es darauf abgesehen hat, ‘den Sinn der Ungläubigen zu verblenden’ (2. Korinther 4:4). Da eine solche Lehre den Eindruck erweckt, nur Theologen könnten die Lehren der Bibel verstehen, ist auch den religiösen Führern der Christenheit gedient. Auf diese Weise haben sie das einfache Volk in ihrer Gewalt.
20. (a) Wie sieht die einfache Wahrheit in bezug auf die Dreieinigkeitslehre aus? (b) Was wird eine genaue Erkenntnis über die befreienden Wahrheiten für uns bedeuten?
20 Aber die Wahrheit ist so einfach, daß selbst ein Kind sie verstehen kann. Ein kleiner Junge weiß, daß er nicht sein eigener Vater ist, sondern daß sie beide zwei getrennte Individuen sind. Und wenn die Bibel sagt, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist, heißt das auch nichts anderes. Das ist die einfache Wahrheit, während die Dreieinigkeitslehre nicht der Wahrheit entspricht. Sie ist eine Lüge. Folglich muß sie von demjenigen stammen, „der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt“ (Offenbarung 12:9). Doch die schlichten, erquickenden Wahrheiten über Gott, seinen Sohn Jesus Christus und Gottes machtvollen heiligen Geist befreien die Menschen aus der Knechtschaft falscher Lehren, die im Heidentum wurzeln und von Satan stammen. Jesus sagte zu aufrichtigen Wahrheitssuchern: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32). Eine genaue Erkenntnis über die befreienden Wahrheiten in sich aufzunehmen und entsprechend zu handeln „bedeutet ewiges Leben“ (Johannes 17:3).
Wie würdest du antworten?
◻ Warum ist genaue Erkenntnis über Gott und seinen Sohn so wichtig?
◻ Was wollte Jesus mit den Worten „Ich und der Vater sind eins“ sagen?
◻ Inwiefern wird in Johannes 1:1 zwischen dem WORT und GOTT unterschieden?
◻ Warum konnte Thomas Jesus zu Recht als „mein Gott“ bezeichnen?
◻ Wie entstand die Dreieinigkeitslehre, und wer ist ihr Urheber?
[Kasten auf Seite 18]
Die geschichtliche Entwicklung der Dreieinigkeitslehre
In dem Werk The New Encyclopædia Britannica, 1985, Micropædia, Band 11, Seite 928 heißt es unter dem Thema Trinität: „Weder das Wort Trinität noch die Lehre als solche erscheint im Neuen Testament, noch beabsichtigten Jesus und seine Nachfolger, dem Schema Israel im Alten Testament zu widersprechen: ‚Höre, o Israel: Der Herr, unser Gott, ist e i n Herr‘ (5. Mo. 6:4).“ Weiter wird in dieser Enzyklopädie gesagt: „Die Lehre entwickelte sich allmählich während mehrerer Jahrhunderte und löste viele Kontroversen aus. ... Das Konzil von Nizäa formulierte im Jahre 325 den entscheidenden Wortlaut dieser Lehre in seinem Bekenntnis, daß der Sohn ‚wesensgleich ... mit dem Vater ist‘, wenngleich es sehr wenig über den Heiligen Geist sagte. ... Gegen Ende des 4. Jahrhunderts ... nahm die Lehre von der Dreieinigkeit im wesentlichen die Form an, die sie bis heute bewahrt hat.“
Die New Catholic Encyclopedia, 1967, Band 14 räumt auf Seite 299 ein: „Die Formulierung ‚e i n Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden. ... Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd.“
Demnach ist die Dreieinigkeitslehre nicht biblisch, sondern wurde offiziell von dem Konzil in Nizäa im Jahre 325 u. Z. eingeführt. Mit dieser Lehre wurde eine heidnische Vorstellung übernommen, die ihren Ursprung im alten Babylon und in Ägypten hatte und in anderen Ländern längst bekannt war. Der Historiker Will Durant schreibt in seinem Werk Kulturgeschichte der Menschheit: „Das Christentum zerstörte das Heidentum nicht: Es nahm das Heidentum in sich auf ... Von Ägypten stammten die Vorstellungen von einer göttlichen Dreieinigkeit“ (Band 5, Seite 161, Südwestverlag, München, 1977).
In dem Werk An Encyclopedia of Religion, herausgegeben von Vergilius Ferm, 1964, werden auf den Seiten 793 und 794 unter dem Stichwort „Triade“ die Göttertriaden der Babylonier, Buddhisten, Hindus, Nordländer, Taoisten und Anhänger anderer Religionen sowie die Trinität der Christenheit aufgeführt. Zum Beispiel heißt es, daß in Indien „die große Triade Brahma, den Schöpfer, Wischnu, den Erhalter, und Schiwa, den Zerstörer, einschließt. Diese stellen den Daseinszyklus dar, wie die babylonische Triade Anu, Enlil und Ea die für das Leben unerläßlichen Elemente Luft, Wasser und Erde darstellt.“
Im Britischen Museum in London befinden sich Artefakte mit Darstellungen von Triaden aus dem Altertum wie Isis, Harpokrates und Nephthys. Eine Publikation der Museumsabteilung Mittelalterliche und spätere Altertümer enthält folgende Beschreibung eines antiken Schmucks: „Vorderseite: die ägyptischen Götter Horus-Baït (mit Falkenkopf), Buto-Akori (die Schlange) und Hathor (mit Froschkopf). Rückseite: der griechische Vers ‚Ein Baït, ein Hathor, ein Akori; die Macht von diesen ist eine. Heil [dir], Vater der Welt! Heil [dir], dreigestaltiger Gott!‘ Die Götter werden so als drei Manifestationen einer einzigen Macht identifiziert, wahrscheinlich des Sonnengottes.“
Wie die Geschichte bezeugt, wurde die Dreieinigkeitslehre aus dem Heidentum übernommen und bestand bereits Jahrhunderte, bevor Jesus auf die Erde kam. Lange Zeit nach seinem Tod fand sie Befürworter unter denen, die unter dem Einfluß heidnischer Philosophie standen und von der wahren Anbetung Gottes abgefallen waren, wie sie von Jesus und den Aposteln gelehrt worden war.
[Bild auf Seite 16]
Jesus betete darum, daß seine Jünger im Denken und in der Zielsetzung eins sein sollten, wie er und sein Vater eins waren