ZELTMACHER
Jemand, der Zelte herstellt oder repariert. Mit dem griechischen Begriff skēnopoiós in Apostelgeschichte 18:3 ist das Handwerk von Paulus, Aquila und Priscilla gemeint. Es gibt verschiedene Ansichten über die genaue Art des Handwerks, die durch dieses Wort bezeichnet wird (ob Zeltmacher, Teppichweber oder Seiler); zahlreiche Gelehrte räumen jedoch ein, dass mit dem griechischen Begriff „der Beruf eines Zeltmachers gemeint sein kann“ und dass „diese Bedeutung ... sogar als die nächstliegende angesehen werden [muss]“ (Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, herausgegeben von G. Friedrich, Bd. VII, 1964, S. 395).
Als Paulus Korinth zum ersten Mal besuchte, hielt er sich bei Aquila und Priscilla auf, „weil er gleichen Handwerks war“ (Apg 18:1-3). Der Apostel Paulus stammte aus Tarsus in Zilizien, einem Gebiet, das für sein Ziegenhaartuch, cilicium genannt, bekannt war, aus dem Zelte hergestellt wurden (Apg 21:39). Unter den Juden des ersten Jahrhunderts u. Z. galt es als ehrenhaft, einem Jungen ein Handwerk beizubringen, selbst wenn dieser eine höhere Bildung erhalten sollte. Auf diese Weise sammelte Paulus wahrscheinlich Erfahrung beim Herstellen von Zelten, während er noch ein Jugendlicher war. Möglicherweise arbeitete der Apostel auch in Thessalonich (1Th 2:9; 2Th 3:8) und an anderen Orten als Zeltmacher (Apg 20:34, 35; 1Ko 4:11, 12). Die Arbeit war nicht leicht, denn es heißt, dass cilicium gewöhnlich steif und rau war und es somit Schwierigkeiten bereitete, es zu schneiden und zu nähen.