Bleibe Jehova nahe
„Verharrt im Gebet“ (RÖMER 12:12).
1. Worin besteht der Wille Jehovas in bezug auf das Gebet, und wozu ermuntert Paulus diesbezüglich?
JEHOVA ist „der Gott, der Hoffnung gibt“, und zwar allen seinen treuen Dienern. Als der „Hörer des Gebets“ verschließt er sein Ohr nicht vor ihren Bitten um Hilfe, die Verwirklichung der beglückenden Hoffnung, die er ihnen gegeben hat, zu erleben (Römer 15:13; Psalm 65:2). Und durch sein Wort, die Bibel, ermuntert er alle seine Diener, sich jederzeit an ihn zu wenden. Er ist stets ansprechbar und möchte, daß sie ihm vortragen, was ihnen wirklich am Herzen liegt. Ja, er ermuntert sie, ‘im Gebet zu verharren’ und ‘unablässig zu beten’ (Römer 12:12; 1. Thessalonicher 5:17). Jehovas Wille ist es, daß alle Christen ihn ständig im Gebet anrufen und ihm ihr Herz ausschütten, und das im Namen Jesu Christi, seines geliebten Sohnes (Johannes 14:6, 13, 14).
2, 3. (a) Warum fordert uns Gott auf, im Gebet zu verharren? (b) Wieso wissen wir mit Sicherheit, daß es dem Willen Gottes entspricht, daß wir beten?
2 Warum läßt Gott diese Aufforderung an uns ergehen? Weil uns die Belastungen und Verantwortlichkeiten im Leben so sehr niederdrücken können, daß wir vergessen zu beten. Oder vielleicht führen die überhandnehmenden Probleme dazu, daß wir uns nicht mehr in der Hoffnung freuen und aufhören zu beten. Deshalb müssen wir ermuntert werden, zu beten und Jehova, unserem Gott, sehr nahe zu bleiben. Er kann uns beistehen und uns trösten.
3 Der Jünger Jakobus schrieb: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen“ (Jakobus 4:8). Tatsächlich ist Gott — trotz unserer menschlichen Unvollkommenheit — weder zu erhaben noch zu weit entfernt, um unsere Worte zu hören (Apostelgeschichte 17:27). Auch ist er nicht gleichgültig und desinteressiert. Der Psalmist sagte: „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihren Hilferuf“ (Psalm 34:15; 1. Petrus 3:12).
4. Wie könnte man Gottes Aufmerksamkeit in bezug auf Gebete veranschaulichen?
4 Jehova lädt uns ein zu beten. Nehmen wir an, um einen Vergleich zu gebrauchen, mehrere Personen sind zusammen und unterhalten sich. Du bist zwar anwesend, hörst ihnen jedoch nur zu. Deine Rolle ist die eines Beobachters. Doch dann wendet sich jemand an dich, nennt deinen Namen und spricht zu dir. Das fesselt deine Aufmerksamkeit auf besondere Weise. Gott achtet ebenfalls stets auf seine Diener, wo immer sie auch sein mögen (2. Chronika 16:9; Sprüche 15:3). Er hört also unsere Worte, beschützt uns und ist an uns interessiert. Sobald wir aber seinen Namen im Gebet anrufen, fesseln wir seine Aufmerksamkeit, und er schenkt uns diese auf besondere Weise. Jehova kann sogar aufgrund seiner Macht entdecken, welche unausgesprochenen Bitten im Sinn eines Menschen erwogen werden und in den geheimen Winkeln seines Herzens verborgen sind, und kann sie auch verstehen. Gott versichert uns, daß er sich allen naht, die aufrichtig seinen Namen anrufen und bestrebt sind, ihm nahe zu sein (Psalm 145:18).
Antwort gemäß Gottes Vorsatz
5. (a) Worauf deutet der Rat, im Gebet zu verharren, hin? (b) Wie erhört Gott Gebete?
5 Der Rat, im Gebet zu verharren, deutet darauf hin, daß uns Jehova mitunter eine Zeitlang wegen einer Angelegenheit beten läßt, bevor seine Antwort zu erkennen ist. Es könnte sogar sein, daß wir es aufgeben, Gott um seine Gunst oder liebende Güte zu bitten, die wir nach unserer Ansicht längst benötigt hätten. Daher bittet Jehova Gott uns geradezu, keiner derartigen Neigung nachzugeben, sondern fortgesetzt zu beten. Wir sollten ihn ohne Unterlaß um das bitten, was uns am Herzen liegt, und zwar im Vertrauen darauf, daß er unser Gebet beachtet und unsere wahren Bedürfnisse befriedigen wird — möglicherweise nicht die, an die wir gedacht haben. Jehova Gott reagiert auf unsere Bitten gemäß seinem Vorsatz. Was wir erbitten, mag sich beispielsweise auf andere auswirken. Man könnte die Situation mit der eines Vaters vergleichen, den einer seiner Söhne um ein Fahrrad bittet. Der Vater weiß, daß, wenn er dem einen Sohn ein Fahrrad kauft, sich auch der andere eines wünschen wird. Vielleicht ist aber der zweite noch zu jung für ein Fahrrad, weshalb der Vater beschließt, zu diesem Zeitpunkt überhaupt kein Fahrrad zu kaufen. Ähnlich handelt unser himmlischer Vater, wenn er im Einklang mit seinem Vorsatz und den von ihm festgesetzten Zeiten entscheidet, was für uns und für andere wirklich das Beste ist (Psalm 84:8, 11; vergleiche Habakuk 2:3).
6. Welches Gleichnis erzählte Jesus im Hinblick auf das Gebet, und was beweisen wir, wenn wir im Gebet verharren?
6 Bemerkenswert ist das Gleichnis, mit dem Jesus seinen Jüngern vor Augen führte, „daß sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten“. Eine Witwe, der es nicht gelungen war, zu ihrem Recht zu kommen, trug einem menschlichen Richter immer wieder ihre Bitte vor, bis ihr schließlich Recht zuteil wurde. Jesus fügte hinzu: „Wird Gott also bestimmt nicht auch seinen Auserwählten ... Recht verschaffen ...?“ (Lukas 18:1-7). Wenn wir im Gebet verharren, beweisen wir unseren Glauben an Jehova, unser Vertrauen zu ihm und unsere Bereitschaft, ihm nahe zu bleiben, indem wir ihm unsere Bitten vortragen und den Ausgang ihm überlassen (Hebräer 11:6).
Menschen, die Jehova nahe blieben
7. Wie können wir Abels Glauben nachahmen und Jehova nahe bleiben?
7 Die Bibel enthält viele Berichte über Gebete von Dienern Gottes. Diese Berichte sind „zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Römer 15:4). Uns mit einigen der Menschen, die Jehova nahe blieben, zu befassen stärkt unsere Hoffnung. Abel zum Beispiel brachte Gott ein annehmbares Opfer dar. Es wird zwar nicht gesagt, er habe gebetet, doch zweifellos bat er Jehova im Gebet darum, seine Gabe anzunehmen. In Hebräer 11:4 heißt es: „Durch Glauben brachte Abel Gott ein wertvolleres Opfer dar als Kain, durch welchen Glauben er das Zeugnis erlangte, daß er gerecht war.“ Abel kannte Gottes Verheißung aus 1. Mose 3:15; verglichen mit dem, was wir heute wissen, wußte er jedoch sehr wenig. Dennoch handelte Abel gemäß der Erkenntnis, die er hatte. Ähnlich ist es heute. Einige Neue, die an Gottes Wahrheit interessiert sind, verfügen noch nicht über viel Erkenntnis. Aber sie beten und machen wie Abel aus der Erkenntnis, die sie haben, das Beste. Ja, sie handeln im Glauben.
8. Wieso können wir davon überzeugt sein, daß sich Abraham eng an Jehova hielt, und was sollten wir uns selbst fragen?
8 Ein weiterer treuer Diener Gottes war Abraham, „der Vater all derer ..., die Glauben haben“ (Römer 4:11). Heute benötigen wir mehr denn je einen starken Glauben, und wie Abraham sollten wir glaubensvoll beten. Abraham baute gemäß 1. Mose 12:8 „Jehova einen Altar und begann den Namen Jehovas anzurufen“. Er kannte den Namen Gottes und gebrauchte ihn im Gebet. Aufrichtig verharrte er immer wieder im Gebet und „rief ... den Namen Jehovas, des auf unabsehbare Zeit bestehenden Gottes, an“ (1. Mose 13:4; 21:33). Abraham rief Gott im Glauben an — in dem Glauben, für den er berühmt wurde (Hebräer 11:17-19). Das Gebet half Abraham, sich unablässig in der Königreichshoffnung zu freuen. Ahmen wir Abrahams Beispiel nach, indem wir im Gebet verharren?
9. (a) Warum sind Davids Gebete heute für Gottes Volk von großem Nutzen? (b) Was kann die Folge sein, wenn wir wie David beten, um Jehova nahe zu bleiben?
9 David war dafür bekannt, daß er im Gebet verharrte, und seine Psalmen lassen erkennen, was Gebete enthalten sollten. Diener Gottes können zum Beispiel mit Recht um Rettung oder Befreiung beten (3:7, 8; 60:5), um Anleitung (25:4, 5), Schutz (17:8), Vergebung der Sünden (25:7, 11, 18) und um ein reines Herz (51:10). Als David niedergedrückt war, betete er: „Laß die Seele deines Knechtes sich freuen“ (86:4). Auch wir können um Herzensfreude beten, denn wie wir wissen, ist es Jehovas Wille, daß wir uns in unserer Hoffnung freuen. David hielt sich eng an Jehova und betete: „Meine Seele ist dir anhänglich gefolgt; mich hält deine Rechte ständig fest“ (63:8). Bleiben wir wie David Jehova nahe? Wenn ja, dann wird er uns ebenfalls stützen.
10. Welche verkehrten Gedanken hatte der Psalmist Asaph einmal, doch was erkannte er?
10 Wenn wir Jehova nahe bleiben wollen, dürfen wir nicht die Bösen wegen ihrer sorglosen und materialistischen Lebensweise beneiden. Der Psalmist Asaph dachte einmal, es habe keinen Wert, Jehova zu dienen, da die Bösen „auf unabsehbare Zeit unbesorgt sind“. Er erkannte indes, daß seine Überlegungen verkehrt waren und daß sich die Bösen auf „schlüpfrigem Boden“ befinden. Er sah ein, daß es nichts Besseres gibt, als sich eng an Jehova zu halten, und sagte im Gebet zu ihm: „Ich aber bin beständig bei dir; du hast meine Rechte erfaßt. Denn siehe, gerade die, die dir fernbleiben, werden umkommen. ... Was aber mich betrifft, so ist es für mich gut, mich Gott zu nahen. Zu dem Souveränen Herrn Jehova habe ich meine Zuflucht genommen, um all deine Werke zu verkünden“ (Psalm 73:12, 13, 18, 23, 27, 28). Statt auf die sorglose Lebensweise der Bösen, der Menschen ohne Hoffnung, neidisch zu sein, sollten wir Asaph nachahmen und Jehova nahe bleiben.
11. Weshalb ist Daniel ein gutes Beispiel, wenn es darum geht, Jehova nahe zu bleiben, und wie können wir ihn nachahmen?
11 Daniel verharrte entschieden im Gebet, selbst angesichts der Gefahr, wegen Mißachtung eines staatlichen Gebetsverbots in die Löwengrube geworfen zu werden. Aber Jehova rettete Daniel, indem er ‘seinen Engel sandte und das Maul der Löwen verschloß’ (Daniel 6:7-10, 22, 27). Daniel wurde sehr gesegnet, weil er im Gebet verharrte. Verharren auch wir im Gebet, besonders wenn wir beim Predigen des Königreiches auf Widerstand stoßen?
Jesus — unser Vorbild
12. (a) Welches Beispiel gab Jesus zu Beginn seines Dienstes hinsichtlich des Gebets, und von welchem Nutzen ist das für Christen? (b) Was läßt Jesu Mustergebet erkennen?
12 Jesus wurde von Beginn seines irdischen Dienstes an oft beim Beten beobachtet. Daß er betete, als er sich taufen ließ, ist ein gutes Beispiel für alle, die sich in der Neuzeit der Wassertaufe unterziehen (Lukas 3:21, 22). Man könnte Gott bitten, einem bei der Verwirklichung dessen zu helfen, was durch die Wassertaufe symbolisiert wird. Jesus half auch anderen, sich im Gebet Jehova zu nahen. Als er einmal an einem gewissen Ort war und betete, sagte ein Jünger anschließend zu ihm: „Herr, lehre uns beten.“ Jesus lehrte dann seine Jünger das allgemein bekannte Mustergebet, das durch die Reihenfolge der Bitten erkennen läßt, daß der Name und der Vorsatz Gottes Vorrang haben sollten (Lukas 11:1-4). Somit sollten wir in unseren Gebeten auf Ausgewogenheit achten; wir sollten die Dinge im richtigen Verhältnis sehen und die „wichtigeren Dinge“ nicht vernachlässigen (Philipper 1:9, 10). Natürlich treten mitunter besondere Bedürfnisse auf, oder spezielle Probleme bedürfen der Aufmerksamkeit. Christen dürfen wie Jesus Gott im Gebet um Kraft bitten, damit sie bestimmte Aufgaben erfüllen können oder in gewissen Prüfungen oder Gefahren standzuhalten vermögen (Matthäus 26:36-44). Ja, im persönlichen Gebet kann man praktisch jeden Bereich des Lebens ansprechen.
13. Wie zeigte Jesus die Wichtigkeit, für andere zu beten?
13 An Jesu gutem Beispiel erkennen wir, wie wichtig es ist, für andere zu beten. Jesus wußte, daß seine Jünger ebenso gehaßt und verfolgt werden würden wie er (Johannes 15:18-20; 1. Petrus 5:9). Deshalb bat er Gott, „um dessentwillen, der böse ist, über sie zu wachen“ (Johannes 17:9, 11, 15, 20). Und da er wußte, welche besondere Prüfung Petrus noch bevorstand, sagte er zu ihm: „Ich ... habe für dich gefleht, daß dein Glaube nicht nachlasse“ (Lukas 22:32). Bestimmt ist es sehr segensreich, wenn auch wir ständig für unsere Brüder beten, wenn wir an andere denken und nicht nur an unsere eigenen Probleme und Interessen (Philipper 2:4; Kolosser 1:9, 10).
14. Wieso wissen wir, daß Jesus während seines ganzen irdischen Dienstes Jehova nahe blieb, und wie können wir ihn darin nachahmen?
14 Jesus blieb während seines ganzen Dienstes Jehova nahe, indem er im Gebet verharrte (Hebräer 5:7-10). Gemäß Apostelgeschichte 2:25-28 zitierte der Apostel Petrus Psalm 16:8 und wandte den Text auf den Herrn Jesus Christus an: „David sagt nämlich mit Bezug auf ihn: ‚Ich hatte Jehova beständig vor meinen Augen; denn er steht zu meiner Rechten, damit ich niemals erschüttert werde.‘“ Wir können ebenso handeln. Wir können Gott darum bitten, uns nahe zu sein, und wir können unser Vertrauen zu ihm dadurch bekunden, daß wir ihn im Geiste beständig vor unseren Augen haben. (Vergleiche Psalm 110:5; Jesaja 41:10, 13.) Dann werden wir viele Schwierigkeiten vermeiden, denn Jehova wird uns unterstützen, und wir werden niemals wanken.
15. (a) Was sollten wir nie versäumen, wenn wir im Gebet verharren? (b) Wovor werden wir bezüglich unserer Dankbarkeit gewarnt?
15 Versäumen wir es nie, Jehova zu danken wegen all seiner Güte uns gegenüber, ja wegen „der alles übertreffenden unverdienten Güte Gottes“, in der er auch seinen Sohn als ein Loskaufsopfer für unsere Sünden gab (2. Korinther 9:14, 15; Markus 10:45; Johannes 3:16; Römer 8:32; 1. Johannes 4:9, 10). Im Namen Jesu sollten wir ‘unserem Gott und Vater für alle Dinge Dank sagen’ (Epheser 5:19, 20; Kolosser 4:2; 1. Thessalonicher 5:18). Wir dürfen uns weder von unseren persönlichen Problemen noch von dem Verlangen nach Dingen, die wir nicht haben, derart in Anspruch nehmen lassen, daß wir vergessen, für alles, was wir haben, dankbar zu sein.
Unsere Bürden auf Jehova werfen
16. Was sollten wir tun, wenn wir wegen irgendeiner Bürde beunruhigt sind?
16 Im Gebet zu verharren zeugt von der Tiefe unserer Ergebenheit. Daß wir Gott anrufen, wirkt sich bereits dann günstig auf uns aus, wenn das Gebet noch nicht von ihm erhört worden ist. Falls wir wegen irgendeiner Bürde beunruhigt sind, können wir uns eng an Jehova halten, indem wir den Rat befolgen: „Wirf deine Bürde auf Jehova, und er selbst wird dich stützen“ (Psalm 55:22). Dadurch, daß wir all unsere Bürden, wie Ängste, Kümmernisse, Enttäuschungen und Befürchtungen, auf Gott werfen und uneingeschränkt an ihn glauben, werden wir eine innere Ruhe erlangen — den „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“ (Philipper 4:4, 7; Psalm 68:19; Markus 11:24; 1. Petrus 5:7).
17. Wie können wir den Frieden Gottes erlangen?
17 Wird uns der Frieden Gottes augenblicklich zuteil? Wir mögen zwar sogleich eine gewisse Erleichterung verspüren, doch trifft auch hier das zu, was Jesus über das Beten um heiligen Geist sagte: „Bittet unablässig, und es wird euch gegeben werden; sucht fortwährend, und ihr werdet finden; klopft unaufhörlich an, und es wird euch geöffnet werden“ (Lukas 11:9-13). Da wir durch den heiligen Geist Ängste verscheuchen können, sollten wir unablässig um den Frieden Gottes bitten und um seine Hilfe in bezug auf unsere Bürden. Wenn wir im Gebet verharren, wird uns mit Sicherheit die ersehnte Erleichterung und innere Ruhe zuteil.
18. Was tut Jehova für uns, wenn wir in einer bestimmten Situation nicht genau wissen, worum wir beten sollten?
18 Was aber, wenn wir nicht genau wissen, worum wir beten sollten? Unsere inneren Seufzer bleiben oftmals unausgesprochen, weil wir unsere Situation nicht völlig verstehen oder einfach nicht wissen, was wir Jehova vortragen sollen. In diesem Fall kann der heilige Geist für uns eintreten. Paulus schrieb: „Das, was wir beten sollten, so wie wir es nötig haben, wissen wir nicht, aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern“ (Römer 8:26). Auf welche Weise? Gottes Wort enthält inspirierte Prophezeiungen und Gebete, die sich in gewissem Sinne auf unsere Situation beziehen, und sie läßt er sozusagen für uns eintreten. Er nimmt sie als das an, worum wir bitten würden, wenn wir von ihrer Bedeutung in unserem Fall wüßten, und erhört sie dementsprechend.
Gebet und Hoffnung bleiben
19. Warum werden Gebet und Hoffnung bis in Ewigkeit bleiben?
19 Wir werden bis in Ewigkeit zu unserem himmlischen Vater beten, besonders aus Dankbarkeit für die neue Welt und all die Segnungen, die sie mit sich bringt (Jesaja 65:24; Offenbarung 21:5). Auch werden wir uns weiterhin in der Hoffnung freuen, denn Hoffnung wird es in irgendeiner Form immer geben. (Vergleiche 1. Korinther 13:13.) Das Neue, das Jehova hervorbringen wird, wenn er in bezug auf die Erde nicht mehr an den von ihm selbst festgesetzten Sabbatruhetag gebunden ist, wird unsere kühnsten Träume übertreffen (1. Mose 2:2, 3). In alle Ewigkeit wird er liebevolle Überraschungen für seine Diener bereithalten, und die Zukunft verspricht ihnen Großartiges, was das Tun seines Willens angeht.
20. Wozu sollten wir entschlossen sein, und warum?
20 Mit einer derart begeisternden Hoffnung sollten wir alle Jehova nahe bleiben, indem wir im Gebet verharren. Hören wir nie auf, unserem himmlischen Vater für alle empfangenen Segnungen zu danken. Zur bestimmten Zeit werden sich unsere Erwartungen zu unserer Freude erfüllen, und zwar auf eine Weise, wie wir es uns nie hätten vorstellen oder erhoffen können, da Jehova „über alles hinaus mehr tun kann, als wir erbitten oder erdenken“ (Epheser 3:20). Jehova, unserem Gott, dem „Hörer des Gebets“, sei daher bis in alle Ewigkeit aller Lobpreis, alle Ehre und aller Dank!
Wie würdest du antworten?
◻ Warum sollten wir im Gebet verharren?
◻ Was lernen wir von Beispielen aus vorchristlicher Zeit über das Gebet?
◻ Was lehrt uns das Beispiel Jesu in bezug auf das Gebet?
◻ Wie können wir unsere Bürden auf Jehova werfen, und mit welchem Ergebnis?
[Bild auf Seite 17]
Daniel verharrte im Gebet trotz der Gefahr, in die Löwengrube geworfen zu werden