Hat Gott euch zum Frieden berufen?
„Wenn ... der Ungläubige dann weggeht, so mag er weggehen; ein Bruder oder eine Schwester ist unter solchen Umständen nicht sklavisch gebunden, sondern Gott hat euch zum Frieden berufen“ (1. KORINTHER 7:15).
1. Wie sollte man die Ehe gemäß der Bibel betrachten?
ES LAG nie in der Absicht Jehovas, daß die Ehe mit einer herzzerreißenden Trennung oder Scheidung endet. Sie sollte eine dauerhafte Bindung sein, in der die beiden Partner „e i n Fleisch“ werden und in der Freude, Ruhe und Frieden gewährleistet sind (1. Mose 2:24; Ruth 1:9). Im allgemeinen rät die Heilige Schrift Verheirateten zusammenzubleiben, selbst wenn der eine Ehepartner ein Christ und der andere ein Ungläubiger ist (1. Korinther 7:12-16). Außerdem muß jemand, der treulos handelt und so die Ehebande zerreißt, sein Tun vor Gott, der ‘Ehescheidung haßt’, verantworten (Maleachi 2:13-16).
2. Wie denken Christen über Trennung und Scheidung?
2 Die menschliche Unvollkommenheit und andere Faktoren haben mitunter selbst bei getauften Dienern Gottes zu einer Trennung oder einer Scheidung geführt. Da die Ehe bei Christen jedoch in hohem Ansehen steht, kommt es zu einem solchen Schritt meist erst nach fortgesetzten Bemühungen, sie aufrechtzuerhalten. Gott gab in dieser Hinsicht selbst ein hervorragendes Beispiel. Als „ehelicher Besitzer“ des Volkes Israel ertrug er jahrhundertelang den Starrsinn, die Rebellion und den geistigen Ehebruch seines Volkes (Jesaja 54:1-5; Jeremia 3:14-17; Hosea 1:10, 11; 3:1-5). Erst als die Israeliten unverbesserlich geworden waren, verwarf Jehova sie als Nation (Matthäus 23:37, 38).
3. (a) Aus welchen biblisch zulässigen Gründen könnte sich ein Christ von seinem Ehepartner trennen? (b) Unter welchen Umständen ist eine schriftgemäße Scheidung möglich?
3 Manchmal wenden sich Glaubensbrüder an Versammlungsälteste mit der Bitte um Hilfe bei schwerwiegenden Eheproblemen. Die Ältesten sind nicht befugt, jemandem zu sagen, er solle sich von seinem Ehepartner trennen oder sich scheiden lassen, doch können sie auf das hinweisen, was Gottes Wort zu dieser Angelegenheit zu sagen hat. Wie in dem vorangehenden Artikel gezeigt wird, ist eine Trennung biblisch zulässig im Falle von vorsätzlicher Verletzung der Unterhaltspflicht, schweren körperlichen Mißhandlungen oder tatsächlicher Gefährdung des geistigen Wohls. Desgleichen wird darauf hingewiesen, daß eine schriftgemäße Scheidung und eine spätere Wiederverheiratung mit jemand anders nur dann möglich sind, wenn der Ehepartner „Hurerei“ begangen hat, was verschiedene Formen unsittlicher Geschlechtsbeziehungen einschließt (Matthäus 19:9). Natürlich sollte man sich nicht voreilig zu einer Trennung oder einer Scheidung entschließen, da der Ehefrieden möglicherweise wiederhergestellt werden kann und selbst Ehebruch oder andere Arten der Hurerei von dem unschuldigen Ehepartner vergeben werden können (Matthäus 5:31, 32; vergleiche Hosea 3:1-3).
4. (a) Fasse kurz zusammen, was Paulus gemäß 1. Korinther 7:10-16 verheirateten Christen riet. (b) Wann kann gesagt werden: „Gott hat euch zum Frieden berufen.“?
4 Wie wir in dem vorangehenden Artikel gesehen haben, forderte der Apostel Paulus verheiratete Christen auf, ihren Ehepartner nicht zu verlassen (1. Korinther 7:10-16). Angesichts der Worte des Paulus sollte ein Christ seinem ungläubigen Ehepartner in geistiger Hinsicht helfen, wenn sich dieser entschließt, bei ihm zu bleiben (1. Petrus 3:1-4). Seine Bekehrung würde viel dazu beitragen, das Heim zu einem Ort der Ruhe und des Friedens zu machen. Was kann jedoch ein Christ tun, wenn sich sein ungläubiger Ehepartner so sehr seinem Glauben widersetzt, daß er sich zu einer Trennung entschließt? Würde der Gläubige versuchen, den Ungläubigen zum Bleiben zu zwingen, so könnten eventuell derart unangenehme Verhältnisse entstehen, daß der Christ des Friedens vollständig beraubt wäre. Im Interesse des Friedens kann daher der Gläubige den Ungläubigen weggehen lassen (Matthäus 5:9). Nur wenn der ungläubige Ehepartner weggeht, kann gesagt werden: „Gott hat euch zum Frieden berufen.“ Mit diesen Worten läßt sich aber keine aus unbiblischen Gründen oder in leichtfertiger Weise erfolgte Trennung zweier christlicher Ehepartner rechtfertigen.
5. Welche Fragen verdienen nun eine nähere Betrachtung?
5 Bei jeder Trennung oder Scheidung spielen ganz individuelle Faktoren eine Rolle, und es gibt keine „Formel“, die auf jeden Fall anzuwenden wäre. Doch vor welchen Problemen mag ein getrennt lebender oder geschiedener Christ stehen? Wie kann er damit fertig werden? Und wie können ihm andere helfen?
Emotionale und sexuelle Bedürfnisse
6. Wie verhält es sich mit Problemen, wenn eine Trennung oder Scheidung erfolgt?
6 Durch eine biblisch zulässige Trennung oder Scheidung werden einige Probleme behoben. Aber durch einen solchen Schritt vertauscht man im Grunde genommen nur eine Art von Problemen mit einer anderen Art. Zum Beispiel sagte eine geschiedene Christin: „Ich muß Jehova immer wieder danken, daß ich jetzt Frieden habe.“ Doch sie fügte hinzu: „Es ist nicht einfach, Kinder allein zu erziehen. Und manchmal fühlt man sich sehr einsam und niedergeschlagen. Auch in sexueller Hinsicht ist es nicht einfach. Man muß sich an ein ganz anderes Leben gewöhnen.“a
7. Warum sollte ein Christ die Konsequenzen einer Trennung oder Scheidung sorgfältig überdenken?
7 Wenn einem Christen die Wahl bleibt, sollte er daher die möglichen Konsequenzen einer Trennung oder einer Scheidung sorgfältig überdenken. Emotionale Bedürfnisse wie das Verlangen einer Frau nach der Gesellschaft eines Mannes sollten beispielsweise in Betracht gezogen werden. (Vergleiche 1. Mose 3:16.) Eine geschiedene Frau gibt sich vielleicht der Hoffnung hin, wieder heiraten zu können. Einige möchten von einer nervenaufreibenden Ehe erlöst werden. Sind sie aber auch bereit, sich damit abzufinden, daß sie möglicherweise keine Gelegenheit zu einer Wiederverheiratung haben?
8. (a) Worüber sollten getrennt lebende christliche Ehepartner im Hinblick auf 1. Korinther 7:11 gebetsvoll nachdenken? (b) Welche Bedürfnisse sollte man nicht unterschätzen, wenn man eine Trennung oder eine Scheidung in Betracht zieht?
8 Paulus schrieb: „Wenn sie wirklich wegginge, so bleibe sie unverheiratet, oder sonst söhne sie sich mit ihrem Mann wieder aus“ (1. Korinther 7:11). Mit einiger Anstrengung kann sich eine Frau vielleicht mit ihrem Mann wieder vertragen oder ‘aussöhnen’. Wenn sich christliche Ehepartner voneinander getrennt haben, sollten sie eine Aussöhnung ernsthaft und gebetsvoll in Erwägung ziehen. Außerdem sollten sie nicht vergessen, daß der Geschlechtstrieb eine Gefahr darstellen kann. Wie stehen die beiden aller Wahrscheinlichkeit nach vor Gott da, wenn sie zufolge ihres Versäumnisses, sich auszusöhnen, zu einer unmoralischen Handlung verleitet werden? Die Erfahrung einer getauften Frau mag diese Gefahr veranschaulichen. Nach ihrer Scheidung freundete sie sich mit einem weltlichen Mann an. Bald wurde sie schwanger, und man entzog ihr die Gemeinschaft. Zwar wurde sie später wiederaufgenommen, doch ihre Erfahrung unterstreicht die Notwendigkeit, Vorsicht walten zu lassen und sich gebetsvoll auf Jehova zu verlassen, damit man nicht ‘gegen Gott sündigt’ (1. Mose 39:7-12). Man sollte die emotionalen und sexuellen Bedürfnisse nicht unterschätzen, wenn man eine Trennung oder eine Scheidung in Betracht zieht.
Das Gefühl der Einsamkeit kann überwunden werden
9. Wie kann man getrennt lebenden oder geschiedenen Christen helfen, mit der Einsamkeit fertig zu werden?
9 Wenn eine Trennung oder eine Scheidung unvermeidlich ist, muß man den Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, ins Auge sehen. Ein schwieriges Problem für einige getrennt lebende oder geschiedene Christen ist zum Beispiel die Einsamkeit. Welche Hilfe können in dieser Hinsicht andere leisten? Versammlungsälteste und andere können Interesse an dem geistigen Wohl solcher Personen bekunden und sie zu ermuntern suchen. (Vergleiche 1. Thessalonicher 5:14.) Unter anderem könnte man sie und ihre Kinder gelegentlich zu einer der üblichen Mahlzeiten und zu einer erbauenden Unterhaltung mit der eigenen Familie einladen. Man braucht kein Festmahl zu veranstalten, denn: „Besser ist ein Gericht Gemüse, wo Liebe ist, als ein an der Krippe gemästeter Stier und Haß dabei“ (Sprüche 15:17). Bei einer solchen Gelegenheit könnte man unter anderem auch Erfahrungen aus dem Predigtdienst erzählen oder sich gemeinsam auf eine christliche Zusammenkunft vorbereiten.
10, 11. (a) Auf welche andere Weise könnte man einem getrennt lebenden oder geschiedenen Christen helfen? (b) Warum ist Vorsicht geboten?
10 Du kannst jemandem, der geschieden ist oder getrennt lebt, helfen, mit der Einsamkeit besser fertig zu werden, wenn du ihn zusammen mit seinen Kindern einlädst, deine Familie in den Predigtdienst zu begleiten. Natürlich können andere nicht an die Stelle des fehlenden Elternteils treten, doch eine geschiedene Christin sagte: „Die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, daß ich meine Kinder ohne Mann erziehen muß, sind beträchtlich vermindert worden durch die Hilfe von Ältesten und Dienern in der Versammlung, die versucht haben, in praktischer Hinsicht einen Ausgleich zu schaffen.“
11 Es besteht jedoch Grund zur Vorsicht. Eine Schwester gab zu: „Da mein Sohn vaterlos ist, zeigte ein Bruder auf sehr freundliche Weise Interesse an ihm. ... Während ich beobachtete, wie gütig und großzügig er meinem Sohn gegenüber war, wurden falsche Wünsche in mir wach. Es war wie bei David, der ein Verlangen nach etwas aufkommen ließ, was ihm nicht zustand“ (2. Samuel 11:1-4). Wenn es auch nicht zu geschlechtlicher Unsittlichkeit kam, so schämte sich diese Frau doch ihrer Gedanken und ihres koketten Verhaltens. Sie bat Jehova um Vergebung und brach den Umgang mit dem Bruder ab. Wie treffend dies die Notwendigkeit veranschaulicht, falsche Wünsche zu unterdrücken und ‘das Böse in jeder Gestalt zu meiden’! (1. Thessalonicher 5:22, Lutherbibel; Galater 5:24).
12. Durch welche positiven Schritte könnte jemand das Gefühl der Einsamkeit überwinden?
12 Das Gefühl der Einsamkeit kann dadurch überwunden werden, daß man für andere etwas tut. „Wenn man ständig damit beschäftigt ist, anderen zu helfen, ist für Selbstmitleid und Einsamkeit kein Platz“, sagte eine geschiedene Schwester. Als Geschiedener oder getrennt Lebender ständig beschäftigt zu sein könnte zum Beispiel einschließen, eine Familie zu einem Abend geistig erbauender Gemeinschaft zu sich einzuladen. Falls dir das aus finanziellen oder aus anderen Gründen nicht möglich ist, könntest du Kranke oder andere besuchen und sie ermuntern. Vielleicht bist du imstande, für Ältere einzukaufen oder verschiedene Hausarbeiten zu erledigen. Gib auf diese Weise von dir, und du wirst vermehrt den Beweis dafür erhalten, daß ‘Geben beglückender ist als Empfangen’ (Apostelgeschichte 20:35).
13. Welche weitere Hilfe gibt es, mit der Einsamkeit fertig zu werden?
13 Eine weitere Hilfe, mit der Einsamkeit fertig zu werden, besteht darin, daß man sich regelmäßig zusammen mit Glaubensbrüdern am Königreichspredigtwerk beteiligt. „Manchmal sehne ich mich nach einem Ehemann“, sagte eine Schwester, „doch weil ich vermehrt im Predigtdienst tätig bin und jetzt völlig ungebunden mit den Brüdern und Schwestern Gemeinschaft pflegen kann, treten diese Empfindungen sehr selten auf und sind nur von kurzer Dauer.“ Durch den regelmäßigen Predigtdienst von Haus zu Haus ergeben sich Rückbesuche und Heimbibelstudien mit Interessierten, von denen einige ergebene Diener Jehovas werden mögen. Die Einsamkeit zu überwinden ist zwar nicht der Grund für unsere Beteiligung am Predigtdienst, aber es kann eine Auswirkung dieser freudigen und gesegneten Tätigkeit sein (Sprüche 10:22).
14. Welche Aktivitäten können sich gut auf getrennt lebende oder geschiedene Christen auswirken?
14 Sich am Predigtdienst und an christlichen Zusammenkünften zu beteiligen sowie ‘zuerst das Königreich zu suchen’ kann für alle Glieder des Volkes Jehovas in geistiger Hinsicht segensreich sein (Matthäus 6:33). Diese wohltuenden Aktivitäten wirken sich auf Jehovas Diener im allgemeinen vorteilhaft aus. Deshalb können auch getrennt lebende oder geschiedene Christen durch sie erbaut werden. Man wird auf diese Weise nicht alle Probleme lösen, aber sie erscheinen in einem anderen Licht.
Das Gebet ist unerläßlich
15. Von welcher Bedeutung kann das Gebet im Leben derer sein, die sich wieder auf die Ehelosigkeit einstellen müssen?
15 Einer Christin, die sich wieder auf die Ehelosigkeit einstellen mußte, war es, wie sie sagte, eine Hilfe, „im Predigtdienst beschäftigt zu sein ... und die Kranken, Älteren und Untätigen zu besuchen“. Aber sie fügte hinzu: „Immer wenn ich mich einsam fühle, mache ich Besuche und bete um Kraft, denn ich weiß, daß Satan emsig tätig ist.“ Ja, das von Herzen kommende Gebet ist unerläßlich, wenn wir unsere Lauterkeit gegenüber Gott bewahren wollen. Getrennt lebende oder geschiedene Christen können in ihren Gebeten unter anderem um den Geist Jehovas und um Selbstbeherrschung, eine Frucht des Geistes, bitten, damit sie in der Lage sind, den Geschlechtstrieb in Schach zu halten (Lukas 11:13; Galater 5:22, 23; Kolosser 3:5, 6). Für getrennt lebende oder geschiedene Frauen ist es vielleicht ein Problem, Entscheidungen zu treffen, die früher ihr Mann getroffen hat. Auch deshalb sollten sie um Gottes Hilfe beten, damit sie weise Entscheidungen fällen und mit den verschiedenen Prüfungen fertig werden (Jakobus 1:2-8).
16. Was ist über Schuldgefühle zu sagen, die in Verbindung mit einer Trennung oder Scheidung auftreten?
16 Durch Schuldgefühle kann man auf eine harte Probe gestellt werden. Ein Christ gab zu: „Die Schuldgefühle, die während der Scheidung auftreten, obwohl man nicht der Schuldige ist, können erdrückend sein.“ Schuldgefühle sind natürlich verständlich, wenn es wegen der ungerechtfertigten Weigerung, die Ehepflicht zu leisten, zu einer Trennung oder Scheidung gekommen ist (1. Korinther 7:3-5). Ist jedoch die Trennung oder die Scheidung aus schriftgemäßen Gründen und nach gebetsvoller Überlegung erfolgt, wäre es passend, Jehova um Hilfe bei der Überwindung ungerechtfertigter Schuldgefühle zu bitten. Zudem sei gesagt, daß Versammlungsälteste gewissenhaft darauf achten sollten, schriftgemäßen Rat zu erteilen und ihrem Rat nicht so viel Gewicht zu verleihen, daß bei einem Christen Schuldgefühle entstehen, wenn er in eine biblisch zulässige Trennung oder Scheidung eingewilligt oder sie erwirkt hat.
Durch den „Frieden Gottes“ behütet
17. Was kann in der heutigen problemgeplagten Welt allen Christen helfen, glücklich und standhaft zu sein?
17 Getrennt lebende oder geschiedene Christen haben oft außergewöhnliche Probleme. Doch in gewissem Maße trifft es zu, daß ‘die gleichen Dinge in bezug auf Leiden sich an unserer ganzen Bruderschaft in der Welt vollziehen’ (1. Petrus 5:6-11). Zum Beispiel werden alle, die Jehova dienen, verfolgt, und die meisten Christen haben mit finanziellen oder gesundheitlichen Problemen zu kämpfen oder mit Enttäuschungen und Versuchungen. Deshalb sollte ein getrennt lebender oder geschiedener Christ wie alle anderen Zeugen Jehovas durch das Studium der Bibel, den regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte, den Predigtdienst, durch ein ausgefülltes Leben des heiligen Dienstes und dadurch, daß er sich im Gebet eng an Jehova hält, ständig seine geistigen Bedürfnisse befriedigen (Matthäus 5:3). Dies nicht zu tun würde das geistige Wohl eines jeden Christen gefährden. Dagegen wird jedem loyalen Zeugen Jehovas, der ‘zuerst das Königreich sucht’, in der heutigen problemgeplagten Welt ein beachtliches Maß an Glück und innerer Festigkeit zuteil.
18. Welche Fragen und Schritte sollten getrennt lebende christliche Ehepartner ernsthaft erwägen?
18 Unsere geistige Standhaftigkeit hängt von der persönlichen Anwendung des Wortes Gottes ab. Hast du den Rat des Paulus aus 1. Korinther 7:10-16 beherzigt, falls du als Christ von deinem Ehepartner, der ebenfalls Gott hingegeben ist, getrennt lebst? Besonders wenn die Trennung schon vor geraumer Zeit erfolgt ist, würdest du gut daran tun, eine Versöhnung zum Gegenstand ernsthafter Gebete zu machen. Auch könntest du dich fragen: Was erwartet Jehova von mir als verheirateter Person? Sollten christliche Ehepartner ihr Leben nicht mit den für Verheiratete geltenden göttlichen Anforderungen in Einklang bringen? Werden wir möglicherweise deshalb nicht von Jehova gesegnet, weil wir unser Ehegelübde nicht ernst nehmen? Stell dir vor, wieviel Gutes bewirkt werden könnte, wenn du die Sache demütig mit deinem Ehepartner besprechen würdest, wenn du ernsthaft beten und dich fleißig bemühen würdest, Gottes Wort im Leben anzuwenden. Wie schön wäre es, wenn ihr beide eure Eheprobleme lösen und euch in einem Heim der Ruhe und des Friedens wieder gemeinsam des Lebens erfreuen könntet!
19. Was können alle Diener Jehovas gemäß Philipper 4:6, 7 genießen?
19 Es gibt etwas Kostbares, was alle treuen Diener Jehovas benötigen und auch genießen können: den „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“. Als Christen können wir diesen Frieden haben, wenn wir die Worte des Paulus beachten: „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:6, 7).
20. (a) Was ist der „Frieden Gottes“? (b) Was sollten wir ungeachtet unseres Familienstandes tun?
20 Dieser Frieden ist eine von Gott verliehene Ruhe und Gelassenheit, deren wir uns selbst unter den schwierigsten Umständen erfreuen können. Er ist auf ein enges Verhältnis zu Jehova zurückzuführen und auf das Bewußtsein, daß wir das tun, was in seinen Augen wohlgefällig ist. Wer den „Frieden Gottes“ besitzt, läßt sich von Gottes Geist motivieren und wird nicht von Sorgen überwältigt. Warum? Weil er weiß, daß ihm nichts ohne Gottes Zulassung widerfährt (Epheser 4:30; vergleiche Apostelgeschichte 11:26). Schätzen wir also den „Frieden Gottes“, ob wir ledig oder verheiratet sind, getrennt leben oder geschieden sind. Mögen wir dieselbe Zuversicht haben wie David, der sagte: „In Frieden will ich mich niederlegen und auch schlafen, denn du, ja du allein, o Jehova, läßt mich in Sicherheit wohnen“ (Psalm 4:8).
[Fußnote]
a Wegen einer Abhandlung über Einelternfamilien siehe bitte Wachtturm vom 15. Dezember 1980, Seite 15 bis 27.
Wie würdest du antworten?
◻ Unter welchen Umständen kann gesagt werden: „Gott hat euch zum Frieden berufen.“?
◻ Wie kann man das Gefühl der Einsamkeit überwinden?
◻ Von welcher Bedeutung sollte das Gebet im Leben eines getrennt lebenden oder geschiedenen Christen sein?
◻ Wie würdest du den „Frieden Gottes“ definieren, der das Herz lediger, verheirateter, getrennt lebender oder geschiedener Diener Jehovas behütet?
[Bild auf Seite 29]
Durch das Gebet wird allen treuen Christen der „Frieden Gottes“ zuteil, der ihr Herz und ihre Denkkraft behütet