Belehrung, die in unseren kritischen Zeiten von Nutzen ist
„Dieses ... erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Böse Menschen ... und Betrüger werden vom Schlechten zum Schlimmeren fortschreiten, indem sie irreführen und irregeführt werden“ (2. TIMOTHEUS 3:1, 13).
1, 2. Warum sollten wir uns mit der Belehrung, an die wir uns halten, auseinandersetzen?
NÜTZT sie uns, oder schadet sie uns? Löst sie unsere Probleme, oder werden sie dadurch verschlimmert? Wovon sprechen wir? Von Belehrung. Ja, Belehrung kann unser Leben nachhaltig zum Guten oder zum Schlechten beeinflussen.
2 Über dieses Thema haben drei Professoren unlängst eine Untersuchung angestellt und ihre Ergebnisse in einer Zeitschrift für wissenschaftliches Religionsstudium veröffentlicht.a Sie haben sich zwar nicht mit uns persönlich oder mit unseren Angehörigen befaßt. Doch ihre Nachforschungen haben gezeigt, daß Belehrung einen wesentlichen Einfluß darauf hat, ob jemand mit den heutigen kritischen Zeiten fertig wird oder nicht. Im nächsten Artikel werden wir näher auf ihre Forschungsergebnisse eingehen.
3, 4. Was beweist, daß wir in kritischen Zeiten leben?
3 Aber zunächst eine Frage: Können wir bestätigen, daß wir in schwierigen Zeiten leben? Wenn ja, dann ist uns sicherlich vieles bekannt, was beweist, daß wir „kritische Zeiten“ haben, „mit denen man schwer fertig wird“ (2. Timotheus 3:1-5). Die Schwierigkeiten sind unterschiedlicher Art. Man hört zum Beispiel von Ländern, die auseinanderzubrechen drohen, weil verschiedene politische Splittergruppen um die Macht kämpfen. Andernorts will das Blutvergießen infolge religiöser oder ethnischer Spannungen kein Ende nehmen. Die Leidtragenden sind nicht nur Soldaten. Man denke an die zahllosen Frauen und Mädchen, denen Gewalt angetan wurde, oder an die älteren Menschen, die ihr Zuhause verloren haben und hungern und frieren müssen. Unzählige machen Schlimmes durch, was regelrechte Flüchtlingsströme und damit verbundenes Elend auslöst.
4 Bezeichnend für unsere Zeit sind auch wirtschaftliche Probleme und ihre Auswirkungen: die Schließung von Betrieben, Arbeitslosigkeit, der Verlust von Versicherungsleistungen und Renten, die Geldentwertung, kleinere oder weniger Mahlzeiten. Könnten wir die Liste fortsetzen? Sehr wahrscheinlich. Außerdem werden weltweit Millionen Menschen von Lebensmittelknappheit und von Krankheiten heimgesucht. Vielleicht haben wir die schrecklichen Bilder aus Ostafrika gesehen — die abgezehrten Männer, Frauen und Kinder. Millionen Menschen in asiatischen Ländern leiden in gleicher Weise.
5, 6. Warum können auch Krankheiten als bedrückendes Kennzeichen der gegenwärtigen kritischen Zeiten gewertet werden?
5 Wir alle haben von furchtbaren Krankheiten gehört, die gegenwärtig auf dem Vormarsch sind. Die New York Times vom 25. Januar 1993 schrieb: „Infolge von Promiskuität, Heuchelei und nachlässiger Vorbeugung ist die Aidsepidemie in Lateinamerika auf dem besten Weg, die Aidsepidemie in den Vereinigten Staaten zu übertreffen ... Ein Hauptgrund für die Ausbreitung ist die steigende Infektionsrate unter ... Frauen.“ Im Oktober 1992 war in der Zeitschrift U.S.News & World Report zu lesen: „Vor nur zwei Jahrzehnten sprach Amerikas oberster Gesundheitsbeamter von einem der größten Triumphe im Gesundheitswesen überhaupt; er sagte, man brauche sich künftig ‚wegen Infektionskrankheiten keine Sorgen mehr‘ zu machen.“ Doch wie sieht es heute aus? „Krankenhäuser können die vielen Opfer von Leiden, die als überwunden galten, kaum unterbringen. ... Mikroben entfalten immer schlauere genetische Strategien, die es ihnen ermöglichen, die Entwicklung neuer Antibiotika zu überholen. ... ‚Wir stehen am Beginn einer neuen Ära der Infektionskrankheiten.‘“
6 So berichtete die Zeitschrift Newsweek beispielsweise am 11. Januar 1993: „Zur Zeit infizieren sich jährlich schätzungsweise 270 Millionen Menschen mit Malariaparasiten, was bis zu 2 Millionen Todesfälle ... und mindestens 100 Millionen akute Erkrankungen nach sich zieht. ... Zugleich werden die Erreger immer resistenter gegen einst wirksame Heilmittel. ... Gegen einige Parasitenstämme werden wir womöglich bald völlig machtlos sein.“ Man schaudert.
7. Wie reagieren heute viele auf die schwierigen Zeiten?
7 Uns wird sicher nicht entgangen sein, daß in den gegenwärtigen kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird, viele nach Lösungen für ihre Probleme suchen. Manche informieren sich aus Büchern darüber, was man gegen Streß oder gegen eine neue Krankheit tun kann. Andere suchen verzweifelt nach Rat, wie man Kinder erzieht, wie man mit einer gescheiterten Ehe, mit Alkohol- oder Drogenproblemen fertig wird oder wie man angesichts der Belastungen des Arbeits- und Familienlebens ausgeglichen bleibt. All diese Menschen brauchen dringend Hilfe. Kämpfen möglicherweise auch wir mit einem bestimmten Problem, oder leiden wir unter den Auswirkungen eines Krieges, einer Hungersnot oder einer Katastrophe? Selbst wenn uns ein Problem, das uns bedrückt, unlösbar erscheint, haben wir allen Grund zu fragen: „Warum haben sich die Verhältnisse dermaßen zugespitzt?“
8. Warum sollten wir uns der Bibel zuwenden, wenn wir Einsicht und Anleitung wünschen?
8 Nur wenn wir den Grund für die kritischen Zeiten kennen, können wir mit den gegenwärtigen Verhältnissen fertig werden und jetzt wie auch in der Zukunft ein befriedigendes Leben führen. Und dafür müßte, ganz offen gesagt, jeder von uns die Bibel zu Rate ziehen. Weshalb verweisen wir auf die Bibel? Weil sie allein exakte Prophetie — im voraus geschriebene Geschichte — enthält, die zeigt, weshalb die schlimmen Zustände herrschen, wo wir uns im Strom der Zeit befinden und was die Zukunft bringt.
Was uns die Geschichte lehrt
9, 10. Wie erfüllte sich Jesu Prophezeiung aus Matthäus, Kapitel 24 im ersten Jahrhundert?
9 Der Wachtturm vom 15. Februar 1994 enthielt eine bemerkenswerte Abhandlung über die aufschlußreiche Prophezeiung Jesu aus Matthäus, Kapitel 24. Wenn wir dieses Kapitel in unserer Bibel aufschlagen, können wir Vers 3 entnehmen, daß Jesus von den Aposteln nach einem Zeichen für seine spätere Gegenwart und für den Abschluß des Systems der Dinge gefragt wurde. Gemäß den Versen 5 bis 14 sagte Jesus falsche Christusse, Kriege, Lebensmittelknappheit, Christenverfolgung, Gesetzlosigkeit und ein ausgedehntes Werk der Verkündigung des Königreiches Gottes voraus.
10 Die Geschichte beweist, daß all das während der Zeit des Abschlusses des jüdischen Systems der Dinge eintraf. Wäre es für uns nicht eine schwierige Zeit gewesen, wenn wir damals gelebt hätten? Die Ereignisse strebten jedoch einem Höhepunkt zu, einer beispiellosen Drangsal, die über Jerusalem und über das jüdische System kommen sollte. Von Vers 15 an erfahren wir etwas über den Lauf der Ereignisse nach dem Angriff der Römer auf Jerusalem im Jahr 66 u. Z. Höhepunkt der Entwicklung war die von Jesus gemäß Vers 21 erwähnte Drangsal — die Zerstörung Jerusalems 70 u. Z., die schlimmste Drangsal, die die Stadt je erlebt hat. Aber wie wir wissen, blieb das Rad der Geschichte damals nicht stehen, und davon hatte Jesus auch nichts gesagt. Gemäß den Versen 23 bis 28 wies er auf Ereignisse hin, die nach der Drangsal des Jahres 70 u. Z. eintreten würden.
11. Welche Verbindung besteht zwischen der Erfüllung von Matthäus, Kapitel 24 im 1. Jahrhundert und unseren Tagen?
11 Einige sind heute vielleicht geneigt, solche Ereignisse aus alter Zeit mit einem „Na und?“ abzutun. Doch das wäre ein Fehler. Die damalige Erfüllung von Prophezeiungen ist höchst bedeutsam. Inwiefern? Nun, die Kriege, Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen und die Verfolgung in der Zeit des Abschlusses des jüdischen Systems sollten sich in einer größeren Erfüllung wiederholen, und zwar nach dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914 (Lukas 21:24). Heute leben noch viele, die den Ersten Weltkrieg miterlebt haben, als die neuzeitliche Erfüllung begann. Selbst wer nach 1914 geboren ist, hat beobachten können, wie sich Jesu Prophezeiung seither erfüllt. Die Ereignisse unseres Jahrhunderts liefern überwältigende Beweise dafür, daß wir in der Zeit des Abschlusses des gegenwärtigen bösen Systems leben.
12. Was wird sich gemäß Jesu Worten vor unseren Augen abspielen?
12 Die in Matthäus 24:29 erwähnte „Drangsal“ liegt somit vor uns. In Verbindung damit wird es Himmelsphänomene geben, von denen wir uns heute wahrscheinlich noch gar keine Vorstellungen machen können. Gemäß Vers 30 wird anschließend ein anderes Zeichen zu sehen sein — ein Beweis für die bevorstehende Vernichtung. Der Parallelbericht in Lukas 21:25-28 läßt erkennen, daß die Menschen in dieser noch vor uns liegenden Zeit ‘ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen’. Und wie Lukas weiter schreibt, werden Christen dann ihre Häupter emporheben, weil ihre Befreiung sehr nahe ist.
13. Welche beiden Punkte verdienen unsere Aufmerksamkeit?
13 „Das ist ja alles schön und gut“, wendet vielleicht jemand ein, „aber ging es nicht um die Frage, wie man die heutigen schwierigen Zeiten verstehen und meistern kann?“ Ganz richtig. Als erstes werden wir feststellen, welches die Kernprobleme sind und wie sie sich vermeiden lassen. In enger Verbindung damit steht das, was als zweites gezeigt wird, nämlich wie die biblische Belehrung heute unsere Lebensqualität verbessern kann. In diesem Zusammenhang möchten wir einmal in der Bibel 2. Timotheus, Kapitel 3 aufschlagen, um festzustellen, wie uns die Worte des Apostels Paulus bei der Bewältigung der Schwierigkeiten unserer Zeit helfen können.
Eine Prophezeiung, die unsere Zeit betrifft
14. Warum können wir davon ausgehen, daß eine Betrachtung von 2. Timotheus 3:1-5 für uns nützlich ist?
14 Gott inspirierte den Apostel Paulus dazu, Timotheus, einem loyalen Christen, viele vorzügliche Ratschläge für ein besseres und glücklicheres Leben zu geben. Einiges von dem, was Paulus anführte, betrifft allerdings hauptsächlich unsere Zeit. Verfolgen wir nun aufmerksam die prophetischen Worte in 2. Timotheus 3:1-5, auch wenn wir denken, sie eigentlich gut zu kennen. Paulus schrieb: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die Vergnügungen mehr lieben als Gott, die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen.“
15. Warum sollte 2. Timotheus 3:1 für uns heute von besonderem Interesse sein?
15 Beachtenswerterweise werden 19 Merkmale aufgeführt. Bevor wir auf diese näher eingehen, um die Nutzanwendung für uns daraus abzuleiten, wollen wir kurz innehalten und die Prophezeiung als Ganzes betrachten. Sehen wir uns dazu Vers 1 an. Paulus sagte voraus, daß „in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird“. Von welchen „letzten Tagen“ sprach er? Letzte Tage hat es immer wieder gegeben, zum Beispiel die letzten Tage des alten Pompeji oder die letzten Tage eines Königs beziehungsweise eines Herrschergeschlechts. In der Bibel werden verschiedene Zeitabschnitte als letzte Tage bezeichnet; unter anderem werden die letzten Tage des jüdischen Systems erwähnt (Apostelgeschichte 2:16, 17). Jesus legte jedoch die Grundlage für unser Verständnis, daß sich die von Paulus erwähnten ‘letzten Tage’ auf unsere Zeit beziehen.
16. Welche Situation wurde in dem Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut für unsere Zeit vorausgesagt?
16 Den entsprechenden Aufschluß gab Jesus in dem Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut. Beides wurde auf ein Feld gesät, und man ließ es wachsen. Gemäß Jesu Erklärung versinnbildlichen der Weizen und das Unkraut Menschen — wahre Christen und falsche Christen. Wir führen das Gleichnis nur deshalb an, weil daraus klar hervorgeht, daß bis zum Abschluß des gesamten bösen Systems viel Zeit verstreichen würde. Wenn es soweit wäre, würde etwas üppig wuchern. Worum handelt es sich? Um den Abfall oder das Abwenden vom wahren Christentum, was eine Fülle von Bosheit zur Folge hat. Auch andere biblische Prophezeiungen weisen auf eine solche Entwicklung während der letzten Tage des bösen Systems hin. Also leben wir tatsächlich in dieser Zeit, in der Zeit des Abschlusses des Systems der Dinge (Matthäus 13:24-30, 36-43).
17. Welchen parallelen Aufschluß enthält 2. Timotheus 3:1-5 in bezug auf den Abschluß des Systems der Dinge?
17 Sind wir uns bewußt, was das bedeutet? Auch in 2. Timotheus 3:1-5 wird uns der Gedanke vermittelt, daß Christen während der Zeit des Abschlusses des Systems oder in den letzten Tagen von schlechten Früchten umgeben sein würden. Paulus sagte nicht, die 19 von ihm aufgezählten Merkmale würden am deutlichsten beweisen, daß die letzten Tage angebrochen sind. Vielmehr zeigte er, mit welchen Schwierigkeiten man in den letzten Tagen zu kämpfen hätte. In Vers 1 ist von ‘kritischen Zeiten’ die Rede, „mit denen man schwer fertig wird“. Der im griechischen Urtext verwendete Ausdruck bedeutet eigentlich „wilde bestimmte Zeiten“ (Kingdom Interlinear Translation). Ist „wild“ nicht ein passender Ausdruck für die heutigen Verhältnisse? Die inspirierte Textpassage vermittelt uns noch weitere göttliche Einsicht in unsere Zeit.
18. Worauf sollten wir uns beim Studium der prophetischen Worte des Paulus konzentrieren?
18 Da wir an dieser Prophezeiung interessiert sind, können wir sicher tragische Beispiele dafür erkennen, wie kritisch oder „wild“ unsere Tage sind. Zur Erinnerung noch einmal die beiden Hauptpunkte: Wir wollten erstens feststellen, welche Probleme heute das Leben erschweren und wie sie sich vermeiden lassen, und zweitens wollen wir Belehrung anwenden, die uns wirklich nützt und die uns hilft, unsere Lebensqualität zu verbessern. Wir werden uns also nicht auf negative Dinge konzentrieren, sondern auf Belehrung, die uns und unseren Angehörigen in dieser Zeit, mit der man schwer fertig wird, eine Hilfe sein kann.
Von großem Nutzen
19. Worin zeigt sich die Eigenliebe der Menschen?
19 Die Aufzählung des Paulus beginnt mit dem Hinweis, daß in den letzten Tagen ‘die Menschen eigenliebig sein werden’ (2. Timotheus 3:2). Was meinte er damit? Es stimmt zwar, daß zu allen Zeiten selbstgefällige, eigennützige Männer und Frauen gelebt haben. Aber heute ist die Eigenliebe ohne Frage auffallend weit verbreitet. Sie nimmt bei vielen Menschen extreme Formen an. In der Politik und in der Geschäftswelt gilt sie als normal. Eigenliebige Männer und Frauen streben nach Macht und nach Ruhm, und das um jeden Preis. Das tun sie gewöhnlich auf Kosten anderer, denn es macht ihnen nichts aus, anderen zu schaden. Sie sind schnell bereit, jemand zu verklagen oder zu betrügen. Nicht ohne Grund spricht man deshalb von der „Zuerst-ich-Generation“. Überall stößt man auf Primadonnen und Egoisten.
20. Inwiefern steht der Rat der Bibel im Gegensatz zum vorherrschenden Geist der Eigenliebe?
20 Es ist sicher nicht nötig, an schmerzliche Erfahrungen im Umgang mit ‘eigenliebigen’ Personen erinnert zu werden. Die Bibel hilft uns allerdings, wenn sie das Problem beim Namen nennt, denn sie lehrt uns, wie wir diese Schlinge meiden können. Beispielsweise heißt es darin: „Handelt nicht aus selbstsüchtigem Ehrgeiz oder selbstgefälliger Prahlerei. Seid bescheiden und haltet euch nicht für besser als die andern. Sucht den Vorteil der andern und nicht euern eigenen.“ „Denkt nicht höher von euch, als ihr dürft. Seid lieber bescheiden in eurem Denken.“ Diesen ausgezeichneten Rat finden wir in Philipper 2:3, 4 und in Römer 12:3, zitiert nach der Guten Nachricht für Sie.
21, 22. (a) Welchen deutlichen Beweis gibt es dafür, daß der Rat der Bibel heute von Nutzen sein kann? (b) Wie kann sich Gottes Rat auf jeden auswirken?
21 Jemand mag einwenden: „Das klingt ja ganz gut, nur verwirklichen läßt es sich nicht.“ Doch, es ist möglich! Ratschläge dieser Art kann heute jeder befolgen. 1990 erschien im Verlag der Universität Oxford das Buch The Social Dimensions of Sectarianism (Die sozialen Dimensionen des Sektierertums). In Kapitel 8, überschrieben „Jehovas Zeugen in einem katholischen Land“, wird von einer in Belgien durchgeführten Studie berichtet. Darin heißt es: „Auch als es darum ging, was es so anziehend macht, ein Zeuge Jehovas zu werden, nannten manche der Befragten neben dem Reiz der ‚Wahrheit‘ mehrere Punkte. ... Wärme, Freundlichkeit, Liebe und Eintracht wurden am häufigsten erwähnt, aber die Zeugen schätzen auch Eigenschaften wie Ehrlichkeit und ein auf die ‚Anwendung biblischer Grundsätze‘ ausgerichtetes Verhalten.“
22 Diese kurze Beschreibung könnte man mit einer Weitwinkelaufnahme vergleichen; würden wir statt dessen ein Zoom- oder ein Teleobjektiv verwenden, könnten wir sozusagen Nahaufnahmen oder viele aus dem Leben gegriffene Erfahrungen betrachten. Da wären zum Beispiel Erfahrungen von Männern, die anmaßend, herrschsüchtig oder ausgesprochen egoistisch waren, die jetzt sanftmütiger sind und als Ehemänner und Väter mehr innige Zuneigung und Güte gegenüber ihrer Frau, ihren Kindern und anderen zeigen. Es gibt auch Erfahrungen von Frauen, die herrisch oder gefühllos waren, die jetzt anderen helfen, den Weg des echten Christentums kennenzulernen. Tatsächlich gibt es Hunderttausende von Beispielen dieser Art. Finden wir es nicht wesentlich angenehmer, mit solchen Menschen zusammenzusein, als ständig mit Männern und Frauen zu tun zu haben, die vor allem sich selbst lieben? Wird das Leben in unseren kritischen Zeiten dadurch nicht leichter? Ist somit nicht derjenige glücklicher, der die Belehrung, die uns die Bibel bietet, beherzigt?
23. Warum ist es von Nutzen, sich weiter mit 2. Timotheus 3:2-5 zu beschäftigen?
23 Wir haben bisher nur den ersten Punkt der von Paulus in 2. Timotheus 3:2-5 festgehaltenen Aufzählung betrachtet. Was ist mit den anderen Merkmalen? Kann uns eine eingehende Betrachtung dieser Punkte ebenfalls helfen, die Kernprobleme unserer Zeit zu erkennen, um ihnen aus dem Weg zu gehen, und läßt sie uns verstehen, wie wir und unsere Angehörigen noch größeres Glück erleben können? Der nächste Artikel wird uns diese Fragen beantworten und uns zeigen, wie wir reich gesegnet werden können.
[Fußnote]
a Journal for the Scientific Study of Religion.
Gedanken zur Erinnerung
◻ Was beweist, daß wir in kritischen Zeiten leben?
◻ Warum können wir davon überzeugt sein, daß wir in den letzten Tagen leben?
◻ In welcher zweifachen Hinsicht ist uns ein Studium von 2. Timotheus 3:1-5 von Nutzen?
◻ Welche Hilfe bieten die biblischen Lehren dem Volk Jehovas in der heutigen Zeit, wo viele Menschen eigenliebig sind?
[Bildnachweis auf Seite 8]
Foto oben links: Andy Hernandez/Sipa Press; Foto unten rechts: Jose Nicolas/Sipa Press