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Teil 23: von 1945 an — Die Zeit der Abrechnung ist naheErwachet! 1989 | 8. Dezember
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Biblische Prophezeiungen deuten darauf hin, daß Streitkräfte innerhalb der UN-Mitgliedsstaaten Jehovas Instrument sein werden, mit dem gegenbildlichen Jerusalem, der Christenheit, sowie mit dem übrigen Teil Babylons der Großen abzurechnen (Offenbarung 17:7, 16).
Wann wird das geschehen? 1. Thessalonicher 5:3 antwortet: „Wann immer sie sagen: ‚Frieden und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen wie die Geburtswehe eine Schwangere; und sie werden keinesfalls entrinnen.“
Die „Friedensepidemie“
Im Jahre 1988 sagte der damalige US-Außenminister George Schultz, daß „überall Frieden ausbricht“. Ein Experte für Außenpolitik sprach von einer „Friedensepidemie“. Die renommierte deutsche Wochenzeitung Die Zeit schrieb: „Es scheint, als sei es diesem an Katastrophen so reichen Jahrhundert beschieden, in seinem letzten Jahrzehnt doch noch dem Bannkreis des Brechens zu entfliehen und vielleicht in ein Zeitalter friedlichen Bauens einzutreten.“ Und die Time berichtete: „Frieden bahnt sich in Iran/Irak an, in Kambodscha, Afghanistan, im südlichen Afrika und sogar in Mittelamerika.“
Auch im Jahre 1989, das nun dem Ende entgegengeht, hat es zahlreiche Friedensgespräche gegeben. Im Februar schrieb die Süddeutsche Zeitung in einem Leitartikel: „Wir leben seit etwa 1985 in einer Phase, in der die Supermächte nicht nur ihre Krallen einziehen. ... heute gibt es kaum einen Flecken auf der Erde, wo die beiden Supermächte nicht aufeinander zugingen. ... Auf jeden Fall waren die Vorzeichen noch nie so günstig, war es den beiden noch nie so ernst, haben sie noch nie so viele Schritte auf einmal in die richtige Richtung getan.“
Vor nur sechs Jahren waren die Aussichten noch nicht so rosig. Der Journalist Roy Larson berichtete, daß „1983 Geistliche in der ganzen Welt ‚Frieden, Frieden‘ riefen, aber da war kein Frieden“. Sind die überraschenden Weltereignisse seither eine Erfüllung von 1. Thessalonicher 5:3? Wir können es nicht sagen. Dennoch ist man heute, im Dezember 1989, der Verwirklichung von „Frieden und Sicherheit“ näher als zuvor.
Geistliche strengen sich an — Wofür?
Wie Larson zeigte, sind Geistliche bei den Friedensbemühungen nicht untätig gewesen. In seiner Beurteilung des Jahres 1983 erwähnte er außerdem die „Pilgerfahrten für den Frieden“, die Johannes Paul II. nach Mittelamerika und in die Karibik unternahm. Während des Jahres stimmte ferner die US-Konferenz katholischer Bischöfe einem Hirtenbrief zu mit der Überschrift „Die Herausforderung des Friedens“. Kurz darauf versammelten sich Vertreter von über 300 Kirchen aus 100 Ländern zur sechsten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen und nahmen eine ähnliche Resolution an. Viele protestantische Evangelikale waren auch an der, wie es Larson nannte, „globalen Konzentrierung auf den Frieden“ beteiligt.
Der Weltkirchenrat sprach sich bei seiner Gründung 1948 und auf der Konferenz im Jahre 1966 deutlich gegen den Einsatz moderner Vernichtungswaffen aus. Dementsprechend haben sich Dutzende von Theologen für den Frieden eingesetzt, Männer wie der deutsche evangelische Theologe Helmut Gollwitzer. Anläßlich seines 80. Geburtstages wurde er Anfang des Jahres in einer schweizerischen evangelischen Zeitschrift als „politisch engagierter Theologe, stets um den Frieden bemüht“, gelobt, der „durch seine Lehrtätigkeit, aber auch durch sein politisches Engagement, großen Einfluß auf viele Theologen und auf die Friedensbewegung in der Kirche gehabt“ hat.
Es überrascht daher nicht, daß das Internationale Jahr des Friedens (1986) — so benannt von den Vereinten Nationen, die gemäß ihrer Charta „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit wahren“ sollen — von Babylon der Großen aktiv unterstützt wurde. In jenem Jahr versammelten sich der Papst, der anglikanische Erzbischof von Canterbury und 700 weitere religiöse Führer, darunter Namenchristen, Buddhisten, Hindus, Muslime, Vertreter des afrikanischen Animismus, Indianer, Juden, Sikhs, Zoroastrier, Schintoisten und Dschainas, in Assisi bei Rom, um für den Frieden zu beten.
In diesem Jahr, im Januar 1989, schrieb die in Sydney (Australien) erscheinende Zeitung Sunday Telegraph, daß „Buddhisten, Christen, Hindus, Juden, Muslime, Sikhs, Unitarier, Bahais, Konfuzianer, Dschainas, Schintoisten, Taoisten, Raja Yogas und Zoroastrier“ in Melbourne zur fünften Tagung der Weltkonferenz für Religion und Frieden zusammengekommen waren. Bedeutsamerweise anerkannten die „über 600 Delegierten aus ca. 85 Ländern ..., daß Spannungen als Folge religiöser Uneinigkeit lange als eine der Hauptursachen des Krieges mißbraucht wurden“.
Durch die Beteiligung der Religionen an den Friedensbemühungen werden folgende Worte Dag Hammarskjölds, des ehemaligen Generalsekretärs der Vereinten Nationen, bestätigt: „In dem Bemühen der Menschen guten Willens aller Glaubensbekenntnisse oder Religionen, auf der Erde Frieden zu schaffen, wirken die Organisation [die UNO] und die Kirchen Seite an Seite.“
Dennoch werden die Protestmärsche Babylons der Großen, ihre öffentlichen Demonstrationen und ihre anderen, raffinierteren Formen der Einmischung in die Politik zu ihrem Verderben führen.a Die Religion hat bereits erhebliche Spannungen verursacht, wie Albert Nolan, ein Dominikanerpater in Südafrika, unlängst zugab: „Der einzige wirksame Weg, den Frieden nach dem Willen Gottes zuwege zu bringen, [ist,] in den Konflikt einzugreifen ... Es [ist] kaum möglich, Konflikte mit den Regierungen zu vermeiden, wenn man auf dem Weg zur Abrüstung Fortschritte erzielen will.“
Babylon die Große soll ruhig weiter nach Frieden rufen. Der Papst soll ruhig weiterhin zu Weihnachten und Ostern seinen traditionellen Segen urbi et orbi (der Stadt [Rom] und dem Erdkreis) spenden. Er soll ruhig in dem Glauben bleiben — wie er es vergangenen Mai gezeigt hat —, das derzeitige Nachlassen der politischen Spannungen sei Gottes Antwort auf „christliche“ Gebete. Nur weil Babylon die Große Worte des Friedens in den Mund nimmt und sich anmaßt, Gottes Segen zu haben, kann sie sich nicht von ihrer blutigen Vergangenheit freisprechen. Diese kennzeichnet sie als größtes Hindernis für den Frieden, das je existiert hat — für den Frieden zwischen den Menschen sowie zwischen Menschen und Gott. Direkt oder indirekt können die Spuren jedes Problems der Menschheit bis zu ihr zurückverfolgt werden.
Welche Ironie, daß sich die falsche Religion zusammen mit der UNO weiterhin bemüht, „Frieden und Sicherheit“ herbeizuführen — genau das, was ihrer Vernichtung vorausgehen wird! Durch das Ende der falschen Religion wird der Gott der wahren Religion gerechtfertigt werden, der gesagt hat: „Laßt euch nicht irreführen: Gott läßt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7).
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Die Suche nach Frieden und SicherheitErwachet! 1989 | 8. Dezember
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Die Suche nach Frieden und Sicherheit
Die meisten Menschen haben den natürlichen Wunsch nach Ruhe und Frieden, doch dieser Wunsch wurde im Verlauf der Menschheitsgeschichte nur allzuoft vereitelt. Die letzten Jahre hingegen haben einige bemerkenswerte Erfolge in der Suche des Menschen nach Frieden gebracht, wie die folgende Liste zeigt:
1985: (Oktober) Die Vereinten Nationen feiern ihr 40jähriges Bestehen und rufen 1986 zum Internationalen Jahr des Friedens aus.
(November) Erstes Gipfeltreffen der Supermächte nach sechs Jahren, als Gorbatschow und Reagan zusammenkommen; Reagan spricht von einem „neuen Start“.
1986: (Januar) Gorbatschow ruft zu einem Verbot aller Atomwaffen bis zum Jahr 2000 auf.
(September) Auf der Konferenz über vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa (35 Staaten, darunter die Vereinigten Staaten, Kanada, die Sowjetunion und ganz Europa außer Albanien) wurde ein Schlußdokument unterzeichnet, um die Gefahr eines unabsichtlich ausgelösten Krieges zu verringern.
(Oktober) Gipfeltreffen von Reagan und Gorbatschow in Island scheitert, obwohl Gorbatschow sagt, sie seien nahe daran gewesen, „Entscheidungen größter historischer Tragweite zu treffen“.
1987: (Januar) Politik der Glasnost (Offenheit und Transparenz) scheint auf eine neue Ära in der Sowjetunion hinzudeuten.
(März) Erster Besuch eines britischen Premierministers in Moskau nach 12 Jahren.
(Dezember) Gorbatschow und Reagan unterzeichnen das INF-Abkommen über die Beseitigung aller landgestützten Mittelstreckenraketen.
1988: (März) Nicaragua und antikommunistische Contras unterzeichnen ein Waffenstillstandsabkommen; Verhandlungen über eine dauerhafte Schlichtung beginnen.
(April) Sowjetunion kündigt Abzug der Truppen aus Afghanistan bis Februar 1989 an; Äthiopien und Somalia vereinbaren eine Beendigung ihres Konflikts.
(Mai) Vietnam kündigt an, vor Ende des Jahres 50 000 Mann aus Kambodscha zurückzuziehen, den Rest bis 1990.
(Juni) Der australische Premierminister Bob Hawke sagt über das Gipfeltreffen zwischen Gorbatschow und Reagan in Moskau: „Zum erstenmal in der Nachkriegszeit gibt es echte Anzeichen für das Hervortreten einer Welt, die konstruktiv in Frieden existieren kann.“
(Juli) Iran kündigt die Annahme der UN-Resolution an, mit der zu einem Waffenstillstand in dem achtjährigen Krieg zwischen Iran und Irak aufgefordert wird.
(August) Die Vereinigten Staaten sind bereit, ihren Beitragsrückstand an die UNO zu bezahlen, was die Sowjets bereits getan haben, wodurch der UNO aus ihrer Finanzkrise herausgeholfen und ihr neue Kraft gegeben werden soll.
(September) Marokko und die Guerillatruppen der Polisario nehmen den UN-Friedensplan zur Beendigung des 13jährigen Krieges in der Westsahara an.
(Oktober) Friedensnobelpreis geht an die UN-Friedenstruppen; Libyen und Tschad beendigen formell den seit langem bestehenden Kriegszustand.
(Dezember) Gorbatschow gibt vor der UNO große einseitige Reduzierung der sowjetischen Streitkräfte innerhalb von zwei Jahren bekannt sowie den Abzug von Truppen und Panzern aus der Tschechoslowakei, Ungarn und der DDR; Südafrika, Namibia und Kuba einigen sich auf die Verwirklichung der UN-Resolution am 1. April 1989, wodurch Namibia die Unabhängigkeit gewährt wird und 22 Jahre des Krieges zu Ende gehen; die Hälfte der kubanischen Soldaten in Angola soll bis zum 1. November 1989 abgezogen werden, die übrigen bis zum 1. Juli 1991; die Vereinigten Staaten sind zu einem Dialog mit der palästinensischen Befreiungsbewegung (PLO) bereit, nachdem Yassir Arafat das Recht Israels anerkannt hat, „in Frieden und Sicherheit zu existieren“.
1989: (Januar) 149 Staaten, die in Paris an der Konferenz über chemische Waffen teilnehmen, verlangen baldige Schritte, um die Entwicklung, die Herstellung, den Besitz, den Erwerb, die Weitergabe und den Einsatz chemischer Waffen zu verbieten.
(Februar) Costa Rica, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Guatemala treffen eine Vereinbarung zur Sicherung des Friedens in Mittelamerika; Kolumbiens größte Rebellengruppe FARC (revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) kündigt Waffenstillstand an, was auf ein Ende von 35 Jahren Guerillakrieg hoffen läßt.
(März) Außenminister von 35 Staaten beginnen in Wien die VKSE (Verhandlungen über die Konventionellen Streitkräfte in Europa), die auf eine Reduzierung der Streitkräfte in Europa abzielen.
(April) Vietnam gibt den völligen Truppenrückzug aus Kambodscha bis zum 30. September bekannt.
(Mai) Ungarn beginnt, den 40 Jahre alten Stacheldrahtzaun an der österreichischen Grenze abzureißen; beim ersten sowjetisch-chinesischen Gipfeltreffen seit 30 Jahren kündigen die Sowjets eine Reduzierung der Truppen in Asien an; Sowjets starten einseitigen Abzug von Soldaten und Panzern aus Osteuropa.
(Juni) US-Präsident Bushs Aufruf zu einer bedeutenden Verringerung der Truppen, Panzer, der Artillerie und der Kampfflugzeuge in Europa bis 1992 veranlaßt ein Nachrichtenmagazin zu der Aussage: „Es könnte die Tür zur bedeutendsten Abrüstung seit Ende des Zweiten Weltkriegs öffnen.“
(August) Fünf mittelamerikanische Staaten einigen sich auf einen Plan zur Beendigung der Kampfhandlungen in Nicaragua.
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