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Wir können bis zum Ende ausharrenDer Wachtturm 1999 | 1. Oktober
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Wir können bis zum Ende ausharren
„Laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen“ (HEBRÄER 12:1).
1, 2. Was bedeutet es auszuharren?
„IHR bedürft des Ausharrens“, schrieb der Apostel Paulus an die hebräischen Christen des ersten Jahrhunderts (Hebräer 10:36). Auch der Apostel Petrus hob die Wichtigkeit dieser Eigenschaft hervor, als er Christen dringend riet: „Reicht dar zu eurem Glauben ... Ausharren“ (2. Petrus 1:5, 6). Was genau ist aber Ausharren?
2 Ein griechisch-englisches Lexikon definiert das griechische Verb für „ausharren“ als „bleiben, statt sich durch die Flucht zu entziehen ..., standhalten, durchhalten“. Über das griechische Substantiv für „Ausharren“ sagt ein Nachschlagewerk: „Es [Ausharren] ist der Geist, der Belastungen tragen kann, nicht in Resignation, sondern in strahlender Hoffnung. ... [Es] läßt einen Mann aufrecht stehen und dem Sturm trotzen. Es ist die Tugend, die die härteste Prüfung in Sieg verwandeln kann, weil sie hinter der Pein das Ziel sieht.“ Ausharren befähigt also jemanden, angesichts von Hindernissen und Mühsal standhaft zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Wer benötigt diese Eigenschaft besonders?
3, 4. (a) Wer bedarf des Ausharrens? (b) Warum ist es nötig, bis zum Ende auszuharren?
3 Alle Christen befinden sich sinnbildlich in einem Wettlauf, der Ausharren erfordert. Um das Jahr 65 u. Z. schrieb der Apostel Paulus an seinen Mitarbeiter und treuen Reisegefährten Timotheus die folgenden ermutigenden Worte: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt“ (2. Timotheus 4:7). Durch den Ausdruck „den Lauf vollendet“ verglich Paulus sein Leben als Christ mit einem Wettlauf, einem Lauf mit einer festgelegten Strecke und mit einer Ziellinie. Zu jener Zeit näherte sich Paulus siegreich dem Ende des Wettlaufs, und er erwartete zuversichtlich, den Lohn zu erhalten. Paulus sagte weiter: „Fortan ist mir die Krone der Gerechtigkeit aufbehalten, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag als Lohn geben wird“ (2. Timotheus 4:8). Weil Paulus bis zum Ende ausgeharrt hatte, war er sich seines Lohnes sicher. Wie verhält es sich mit uns?
4 Um diejenigen zu ermuntern, die den Wettlauf begonnen hatten, schrieb Paulus: „Laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen“ (Hebräer 12:1). Als Christen beginnen wir diesen Ausdauer erfordernden Wettlauf, wenn wir uns Jehova Gott durch Jesus Christus hingeben. In diesem Lauf der Jüngerschaft ist zwar ein guter Start wichtig, aber letztlich kommt es darauf an, den Lauf zu vollenden. Jesus erklärte: „Wer aber bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matthäus 24:13). Der Siegespreis für diejenigen, die den Wettlauf erfolgreich vollenden, ist ewiges Leben. Folglich müssen wir mit einem Ziel vor Augen bis zum Ende ausharren. Was wird uns helfen, dieses Ziel zu erreichen?
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Wir können bis zum Ende ausharrenDer Wachtturm 1999 | 1. Oktober
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10 Wer sind die Zuschauer bei dem Wettlauf um das Leben, den Christen begonnen haben? Nachdem Paulus, wie im 11. Kapitel des Hebräerbriefs aufgezeichnet wurde, treue Zeugen Jehovas der vorchristlichen Zeit aufgezählt hatte, schrieb er: „Da wir denn von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben sind, ... laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen“ (Hebräer 12:1). Als Paulus eine Wolke als Metapher gebrauchte, verwandte er nicht das griechische Wort, mit dem eine scharf begrenzte Wolke von bestimmter Größe und Form gemeint ist. Er verwandte statt dessen ein Wort, unter dem man gemäß dem Lexikographen W. E. Vine „eine formlose, den Himmel bedeckende Wolkenmasse versteht“. Paulus hatte eindeutig eine große Menge von Zeugen im Sinn — so groß wie eine Wolkenmasse.
11, 12. (a) Wie können treue vorchristliche Zeugen uns sozusagen anfeuern, den Wettlauf mit Ausharren zu laufen? (b) Wie kann uns die ‘große Wolke von Zeugen’ noch mehr von Nutzen sein?
11 Können treue vorchristliche Zeugen heute buchstäblichen Zuschauern gleichen? Wohl kaum. Sie sind im Tod entschlafen, und sie erwartet eine Auferstehung. Zu ihren Lebzeiten waren sie jedoch selbst erfolgreiche Wettläufer, und ihr Beispiel lebt in der Bibel weiter. Wenn wir uns damit befassen, können die Treuen in unserem Sinn lebendig werden und uns sozusagen anfeuern, den Wettlauf bis zum Ende zu laufen (Römer 15:4).a
12 Würde uns zum Beispiel angesichts eines verlockenden Angebots der Welt nicht die Betrachtung dessen, daß Moses die Herrlichkeiten Ägyptens ablehnte, motivieren, unseren Lauf fortzusetzen? Bestimmt würde uns die Erinnerung an die schwere Prüfung, vor der Abraham stand, als er aufgefordert wurde, seinen Sohn Isaak zu opfern, ermuntern, den Kampf des Glaubens nicht aufzugeben, wenn wir selbst vor einer vermeintlich schweren Prüfung stehen. Wie sehr die ‘große Wolke’ der Zeugen uns in dieser Hinsicht anfeuert, hängt davon ab, wie deutlich wir sie mit unseren Augen des Verständnisses sehen.
13. Auf welche Weise spornen uns Zeugen der heutigen Zeit in dem Wettlauf um das Leben an?
13 Wir sind auch von sehr vielen Zeugen Jehovas der Gegenwart umgeben. Welch großartige Beispiele des Glaubens die gesalbten Christen gegeben haben sowie Männer und Frauen, die zur „großen Volksmenge“ gehören! (Offenbarung 7:9). Wir können von Zeit zu Zeit ihre Lebensberichte in dieser Zeitschrift und in anderen Wachtturm-Veröffentlichungen nachlesen.b Über ihren Glauben nachzudenken ermuntert uns, bis zum Ende auszuharren. Und wie wunderbar es doch ist, die Unterstützung enger Freunde und Verwandter zu haben, die selbst Jehova treu dienen! Wir haben wirklich viele, die uns in dem Wettlauf um das Leben anspornen.
Ein vernünftiges Tempo wählen
14, 15. (a) Warum ist es wichtig, ein vernünftiges Tempo zu wählen? (b) Warum sollten wir uns vernünftige Ziele setzen?
14 Bei einem Langstreckenlauf oder einem Marathon muß der Läufer ein vernünftiges Tempo wählen. „Wer am Anfang zu schnell läuft, droht zu versagen“, heißt es in der Zeitschrift New York Runner. „Die Folge ist wahrscheinlich, daß entweder die letzten Kilometer unendlich lang werden oder daß man ausscheiden muß.“ Ein Marathonläufer erinnert sich: „In einem Vortrag, den ich mir vor dem Wettlauf anhörte, machte der Redner auf eines deutlich aufmerksam: ‚Laufen Sie nicht schnelleren Läufern hinterher. Laufen Sie Ihr eigenes Tempo, sonst gehen Ihnen die Kräfte aus, und Sie müssen womöglich aufgeben.‘ Dieser Rat half mir, den Wettlauf bis zum Ende zu laufen.“
15 In dem Wettlauf um das Leben müssen Gottes Diener um den Sieg ringen (Lukas 13:24). Der Jünger Jakobus schrieb jedoch: ‘Die Weisheit von oben ist vernünftig’ (Jakobus 3:17). Das gute Beispiel anderer ermuntert uns vielleicht, mehr zu tun, doch Vernünftigkeit wird uns helfen, uns realistische Ziele zu setzen, die unseren Fähigkeiten und Umständen entsprechen. In der Bibel werden wir an folgendes erinnert: „Jeder erprobe sein eigenes Werk, und dann wird er Grund zum Frohlocken im Hinblick auf sich allein und nicht im Vergleich mit einer anderen Person haben. Denn jeder wird seine eigene Last tragen“ (Galater 6:4, 5).
16. Inwiefern hilft uns Bescheidenheit, unser Tempo zu wählen?
16 In Micha 6:8 wird uns die folgende nachdenklich stimmende Frage vorgelegt: „Was fordert Jehova von dir zurück, als ... bescheiden zu wandeln mit deinem Gott?“ Zur Bescheidenheit gehört es, sich seiner Grenzen bewußt zu sein. Setzt uns nachlassende Gesundheit oder vorgerücktes Alter gewisse Grenzen in bezug auf das, was wir im Dienst für Gott tun können? Seien wir nicht entmutigt! Jehova nimmt unsere Bemühungen und Opfer an ‘gemäß dem, was wir haben, nicht gemäß dem, was wir nicht haben’ (2. Korinther 8:12; vergleiche Lukas 21:1-4).
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Wir können bis zum Ende ausharrenDer Wachtturm 1999 | 1. Oktober
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Während das Ende naht
20. Wieso kann der Wettlauf um das Leben am Ende schwieriger werden?
20 In dem Wettlauf um das Leben müssen wir gegen unseren Hauptfeind, Satan, den Teufel, kämpfen. Da wir uns dem Ende nähern, versucht er unerbittlich, uns zum Straucheln zu bringen oder uns zu bremsen (Offenbarung 12:12, 17). Und es ist nicht leicht, angesichts der Kriege, Hungersnöte, Seuchen und all der anderen Notlagen, die die „Zeit des Endes“ kennzeichnen, als treue, Gott hingegebene Königreichsverkündiger weiterzumachen (Daniel 12:4; Matthäus 24:3-14; Lukas 21:11; 2. Timotheus 3:1-5). Überdies könnte uns das Ende manchmal weiter entfernt erscheinen, als wir zunächst dachten, besonders wenn wir den Wettlauf vor Jahrzehnten begonnen haben. Doch das Ende wird kommen, wie Gott es uns in seinem Wort zugesichert hat. Jehova sagt, es werde sich nicht verspäten. Das Ende ist in Sicht (Habakuk 2:3; 2. Petrus 3:9, 10).
21. (a) Was wird uns festigen, während wir den Wettlauf um das Leben fortsetzen? (b) Wozu sollten wir angesichts dessen, daß das Ende naht, fest entschlossen sein?
21 Damit wir im Wettlauf um das Leben erfolgreich sein können, müssen wir Kraft aus dem schöpfen, was Jehova liebevollerweise zu unserer geistigen Ernährung bereitgestellt hat. Wir benötigen auch alle die Ermunterung durch die regelmäßige Gemeinschaft mit unseren Brüdern, die mit uns den Wettlauf laufen. Selbst wenn auf der Strecke schwere Verfolgung oder unvorhergesehene Umstände eintreten und den Wettlauf erschweren sollten, können wir bis zum Ende ausharren, denn Jehova verleiht uns „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“ (2. Korinther 4:7). Jehova möchte, daß wir den Lauf siegreich vollenden, und wie beruhigend ist es doch, das zu wissen! „Laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen“, und zwar fest entschlossen und in der vollen Gewißheit, daß ‘wir zu seiner Zeit ernten werden, wenn wir nicht ermatten’ (Hebräer 12:1; Galater 6:9).
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