Strebst du nach einem Dienstamt?
„Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit“ (1. TIMOTHEUS 3:1).
1. Welches Ziel zu verfolgen ist für Jehovas Zeugen von größter Wichtigkeit?
JEHOVAS ZEUGEN haben vernünftige Ziele, die sie auf gottgefällige Weise anstreben und erreichen. Das ist auch nicht anders zu erwarten, denn ihr Gott verfolgt ebenfalls edle Ziele und führt seine Vorsätze immer aus (Jesaja 55:8-11). Jehovas Diener dürfen nicht jenen Menschen gleichen, die ziellos und gleichgültig durchs Leben gehen, in erster Linie an sich denken und wenig tun, um anderen zu nützen. Für Gottes Zeugen ist es von größter Wichtigkeit, das edle Ziel zu verfolgen, die Königreichsbotschaft zu verkündigen und ihren Mitmenschen die lebengebende Erkenntnis des Wortes Gottes zu vermitteln (Psalm 119:105; Markus 13:10; Johannes 17:3).
2. Welches Ziel für christliche Männer nannte Paulus gemäß 1. Timotheus 3:1?
2 In Jehovas Organisation gibt es noch weitere edle Ziele. Der Apostel Paulus nannte ein solches, als er schrieb: „Dieses Wort ist zuverlässig. Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit.“ Der Betreffende möchte anderen etwas Gutes tun. Er begehrt „vortreffliche Arbeit“, nicht ein leichtes Leben und Ehre. Eine andere Übersetzung lautet: „Man kann ohne weiteres sagen, daß jemand, der sein Herz darauf richtet, Führungsaufgaben wahrzunehmen, lobenswerten Ehrgeiz hat“ (1. Timotheus 3:1, Phillips).
Gefahren für Älteste
3, 4. Warum muß jemand, der nach dem Amt eines Aufsehers strebt, sein Herz behüten?
3 Inwiefern hat jemand, der sein Herz darauf richtet, ein christlicher Aufseher zu werden, „lobenswerten Ehrgeiz“? Nun, Ehrgeiz ist das starke Verlangen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Zugegeben, es gibt gesunden und krankhaften Ehrgeiz. Aber wenn jemand demütig nach dem Amt eines Aufsehers strebt, weil er anderen dienen möchte, wird er seinen Dienst aus rechten Beweggründen verrichten, so daß sich dieser in geistiger Hinsicht segensreich auswirken kann. Der Betreffende muß jedoch sein Herz behüten (Sprüche 4:23).
4 Manche ehrgeizige Menschen streben nach Ruhm. Andere möchten ihre Mitmenschen beherrschen. Die Gier nach Prominenz oder Macht gleicht einer verfaulten Wurzel, derentwegen selbst ein äußerlich gesund erscheinender Baum umstürzen kann. Auch ein Christ könnte einem solchen falsch motivierten Ehrgeiz erliegen (Sprüche 16:18). „Ich schrieb etwas an die Versammlung“, sagte der Apostel Johannes, „aber Diotrephes, der unter ihnen gern den ersten Platz einnimmt [„der sich dort die Führerrolle anmaßt“, Wilckens], nimmt von uns nichts mit Respekt an. Darum will ich, wenn ich komme, an seine Werke erinnern, die er fortgesetzt tut, indem er mit bösen Worten über uns schwatzt. Und damit nicht zufrieden, nimmt er selbst auch die Brüder nicht mit Respekt auf, und diejenigen, die sie aufnehmen wollen, sucht er daran zu hindern und aus der Versammlung hinauszuwerfen“ (3. Johannes 9, 10). Diotrephes bekundete einen unchristlichen Ehrgeiz. Arroganz und das ehrgeizige Streben, andere zu beherrschen, haben unter Jesu wahren Nachfolgern keinen Platz (Sprüche 21:4).
5. Mit welcher Einstellung müssen sich christliche Aufseher ihrer Aufgaben annehmen?
5 Christliche Aufseher, die sich aus dem richtigen Beweggrund ihrer Aufgaben annehmen, werden kein selbstsüchtiges Ziel verfolgen. Sie werden die vortreffliche Arbeit eines christlichen Aufsehers als ein von Gott übertragenes Vorrecht betrachten und die Herde Gottes „nicht aus Zwang, sondern freiwillig [hüten]; auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer; auch nicht als solche, die über die herrschen, die Gottes Erbe sind, sondern indem ... [sie] Vorbilder für die Herde“ werden (1. Petrus 5:2, 3). Ja, Aufseher müssen sich davor hüten, Stolz zu entwickeln oder ihre Macht zu mißbrauchen.
6. Warum darf ein Ältester nicht über Gottes Volk herrschen?
6 Ein Ältester darf nicht über andere Christen herrschen, denn er ist ihr Mitarbeiter, nicht ein ‘Herr über ihren Glauben’ (2. Korinther 1:24). Als bestimmte Apostel nach einer prominenten Stellung trachteten, sagte Jesus: „Ihr wißt, daß die Herrscher der Nationen den Herrn über sie spielen und die Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch ist es nicht so, sondern wer immer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer immer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein; geradeso wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Matthäus 20:20-28). Ein Ältester ist nicht der Oberhirte, sondern nur ein Unterhirte. Würde er über die Herde herrschen, so zeugte dies von einer stolzen Einstellung. Wenn er außerdem noch andere verleiten würde, ihn in seinem stolzen Streben zu unterstützen, könnte tatsächlich großer Schaden angerichtet werden. In den Sprüchen wird gesagt: „Jeder, der stolzen Herzens ist, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges. Mag sich Hand mit Hand verbinden, wird einer doch nicht straffrei sein“ (Sprüche 16:5).
7, 8. (a) Warum müssen christliche Älteste demütig sein? (b) Nenne einen beispielhaften demütigen Ältesten.
7 Christliche Älteste müssen sich daher ‘unter die mächtige Hand Gottes erniedrigen’. Ein stolzer Mensch wäre für geistige Aufgaben ungeeignet, denn nur wer demütig ist, hat den richtigen Herzens- und Geisteszustand, um den göttlichen Willen tun zu können. „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (1. Petrus 5:5, 6). Ja, Jehova segnet demütiggesinnte Menschen. Aus ihren Reihen werden befähigte Männer zu christlichen Ältesten ernannt.
8 Die neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas ist voller Berichte über den demütigen Dienst gottgefälliger Personen. Als Beispiel diene W. J. Thorn, ein mildgesinnter ehemaliger Pilgerbruder oder reisender Aufseher und langjähriger Bethelmitarbeiter. Eine Glaubensschwester berichtete folgendes über ihn: „Nie werde ich eine Äußerung Bruder Thorns vergessen, die mir bis heute geholfen hat. Er sagte, und ich zitiere: ‚Immer, wenn ich anfange, hoch von mir zu denken, stelle ich mich sozusagen in die Ecke und sage: „Du kleiner Staubfleck. Was bist du schon, um stolz sein zu können?“‘“ Welch eine lobenswerte Einstellung, und welch ein gutes Beispiel für Älteste und auch für andere! Denke daran: „Die Folge der Demut und der Furcht Jehovas ist Reichtum und Herrlichkeit und Leben“ (Sprüche 22:4).
Der von Gott stammende Wunsch zu dienen
9. Warum kann gesagt werden, daß der Wunsch, als Aufseher zu dienen, von Gott stammt?
9 Stammt der Wunsch, als Aufseher zu dienen, von Gott? Ja, denn Jehovas Geist gibt den Ansporn, den Mut und die Kraft, ihm heiligen Dienst darzubringen. Was geschah zum Beispiel, als die verfolgten Nachfolger Jesu um den Freimut zu predigen beteten? „Die Stätte, an der sie versammelt waren, [wurde] erschüttert; und sie wurden allesamt mit dem heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut“ (Apostelgeschichte 4:27-31). Wenn der heilige Geist so etwas bewirkt hat, kann er einen Menschen auch dazu veranlassen, nach einem Dienstamt zu streben.
10. (a) Was könnte ein Grund dafür sein, daß ein Christ nicht nach einem Dienstamt strebt? (b) Wovon können wir überzeugt sein, wenn Gott uns ein Dienstvorrecht gewährt?
10 Woran könnte es liegen, daß ein reifer Christ nicht nach einem Dienstamt strebt? Er mag zwar ein Geistesmensch sein, sich diesem Amt jedoch nicht gewachsen fühlen (1. Korinther 2:14, 15). Wir dürfen uns natürlich nicht zu hoch einschätzen und müssen uns unserer Grenzen bewußt sein (Micha 6:8). Statt anmaßend zu glauben, wir seien für eine bestimmte Aufgabe bestens geeignet, ist es immer gut, daran zu denken, daß ‘Weisheit bei den Bescheidenen ist’ (Sprüche 11:2). Doch wir sollten auch erkennen, daß Gott uns durchaus die nötige Kraft geben wird, einem Dienstvorrecht, das er uns gewährt, nachzukommen. Paulus sagte: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Philipper 4:13).
11. Was kann ein Christ tun, der nicht nach einem Dienstamt strebt, weil er glaubt, es fehle ihm an der nötigen Weisheit, Rat zu geben?
11 Möglicherweise strebt ein Christ deshalb nicht nach einem Dienstamt, weil er meint, es fehle ihm an der nötigen Weisheit, Rat zu geben. Nun, vielleicht kann er Weisheit erlangen, indem er ein eifrigerer Erforscher des Wortes Gottes wird, und zweifellos sollte er auch um Weisheit beten. Jakobus schrieb: „Wenn es ... einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber unablässig im Glauben, ohne irgendwie zu zweifeln, denn wer zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Wind gejagt und umhergetrieben wird. In der Tat, jener Mensch denke nicht, daß er von Jehova etwas empfangen werde; er ist ein unentschlossener Mann, unbeständig in all seinen Wegen“ (Jakobus 1:5-8). Gott erhörte Salomos Gebet, indem er ihm „ein weises und verständiges Herz“ gab, so daß er beim Richten zwischen Gut und Böse unterscheiden konnte (1. Könige 3:9-14). Salomo war zwar besonders begünstigt, aber aufgrund eines eifrigen Studiums und mit Gottes Hilfe können Männer, die in der Versammlung mit Verantwortung betraut sind, anderen in der rechten Weise Rat geben. „Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen“ (Sprüche 2:6).
12. Was kann einem Mann helfen, den gewisse Befürchtungen davon zurückhalten, nach einem Dienstamt zu streben?
12 Auch gewisse Befürchtungen mögen einen Mann davon zurückhalten, nach einem Dienstamt zu streben. Er glaubt vielleicht, die schwere Verantwortung, die mit dem Ältestenamt verbunden ist, nicht tragen zu können. Selbst Paulus räumte ein, daß ‘die Sorge um alle Versammlungen Tag für Tag auf ihn einstürmte’ (2. Korinther 11:28). Doch der Apostel wußte, was bei Befürchtungen zu tun war: „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:6, 7). Ja, zu Gott zu beten und auf ihn zu vertrauen kann dazu beitragen, Ängste und Befürchtungen abzubauen.
13. Worum könnte jemand beten, der sich noch unsicher ist, ob er nach einem Dienstamt streben sollte?
13 Wenn trotzdem nicht alle Befürchtungen ausgeräumt werden können und sich jemand noch unsicher ist, ob er nach einem Dienstamt streben sollte, könnte er wie David beten: „Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken, und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist, und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit“ (Psalm 139:23, 24). Ganz gleich, welcher Art die „beunruhigenden“ Gedanken sein mögen, kann Gott uns helfen, damit fertig zu werden und geistige Fortschritte zu machen. Das geht auch aus einem anderen Psalm hervor: „Als ich sprach: ‚Mein Fuß wird bestimmt wanken‘, stützte mich deine eigene liebende Güte, o Jehova, fortwährend. Als meiner beunruhigenden Gedanken in meinem Innern viele wurden, begannen deine eigenen Tröstungen meine Seele zu liebkosen“ (Psalm 94:18, 19).
Freudiger Dienst gemäß dem Willen Jehovas
14. Warum sollte jemand, der nicht nach einem Dienstamt strebt, um Gottes heiligen Geist beten?
14 Für einen Christen, der durch Befürchtungen, ein Gefühl der Unzulänglichkeit oder mangelnde Motivation davon abgehalten wird, nach einem Dienstamt zu streben, ist es auf jeden Fall angebracht, um den Geist Gottes zu beten. Jesus sagte: „Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ (Lukas 11:13). Da Frieden und Selbstbeherrschung zur Frucht des Geistes gehören, kann dieser Geist uns helfen, Befürchtungen oder ein Gefühl der Unzulänglichkeit zu überwinden (Galater 5:22, 23).
15. Gebete welcher Art können denjenigen helfen, denen es an der Motivation fehlt, sich für Dienstvorrechte zur Verfügung zu stellen?
15 Wie verhält es sich bei mangelnder Motivation? Als getaufte Christen müssen wir darum beten, daß Gott uns das tun läßt, was ihm wohlgefällig ist. David bat: „Deine eigenen Wege, o Jehova, laß mich erkennen ... Laß mich in deiner Wahrheit wandeln, und lehre mich“ (Psalm 25:4, 5). Gebete wie dieses werden uns helfen, keinen falschen Weg einzuschlagen, und wir können in ähnlicher Weise beten, wenn es uns an der Motivation fehlt, nach einem Dienstamt zu streben. Wir können Jehova bitten, in uns den Wunsch zu wecken, Dienstvorrechte zu übernehmen. Ja, wenn wir um Gottes Geist bitten und uns von diesem leiten lassen, werden wir uns zweifellos zur Verfügung stellen, falls Dienstvorrechte an uns herangetragen werden. Schließlich sollten wir als Diener Gottes uns niemals seinem Geist widersetzen (Epheser 4:30).
16. Welche Einstellung ist ein starker Ansporn, in der Versammlung nach Verantwortung zu streben?
16 Da wir „Christi Sinn“ haben, bereitet es uns Freude, Gottes Willen zu tun (1. Korinther 2:16). Jesus war genauso eingestellt wie der Psalmist, der folgendes äußerte: „Deinen Willen zu tun, o mein Gott, ist meine Lust gewesen, und dein Gesetz ist in meinem Innern“ (Psalm 40:8). Christus sagte: „Siehe! Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun“, auch wenn dies einschloß, an einem Marterpfahl zu sterben (Hebräer 10:9, 10). Der Wunsch, im Dienst für Jehova alles uns Mögliche zu tun, ist ein starker Ansporn, in der Versammlung nach Verantwortung zu streben.
In die Zukunft blicken
17. (a) Warum sollten Männer, die sich nicht mehr so uneingeschränkt einsetzen können wie früher, nicht entmutigt sein? (b) Welches ist das wunderbarste aller Vorrechte?
17 Einige, die sich früher um wichtige Versammlungsangelegenheiten gekümmert haben, können diesen Vorrechten gegenwärtig wegen gesundheitlicher Probleme oder aus anderen Gründen nicht mehr nachkommen. Sie sollten deshalb nicht entmutigt sein. Wir wissen, daß zahlreiche treue Männer, die sich nicht mehr so uneingeschränkt einsetzen können wie früher, dennoch als Bewahrer der Lauterkeit feststehen (Psalm 25:21). Älteste, die viele Jahre demütig gedient haben, können ihren Erfahrungsschatz weiterhin zur Verfügung stellen, indem sie in der Ältestenschaft verbleiben. Sie müssen nicht von ihrem Amt zurücktreten, weil sie durch das Alter oder durch irgendwelche Gebrechen behindert sein mögen. Jeder Zeuge Jehovas sollte indes das wunderbarste aller Vorrechte schätzen, nämlich als Verteidiger des heiligen Namens Gottes ‘von der Herrlichkeit seines Königtums zu sprechen’ (Psalm 145:10-13).
18. (a) Was mag nötig sein, wenn ein Ältester oder Dienstamtgehilfe von seinem Amt entbunden wurde? (b) Welche vortreffliche Einstellung bekundete ein Bruder, der von seinem Dienstamt entbunden worden war?
18 Wenn du einmal Ältester oder Dienstamtgehilfe warst, zur Zeit jedoch nicht mehr als solcher dienst, dann sei versichert, daß Gott immer noch Interesse an dir hat, und vielleicht wird er dir in der Zukunft einige unerwartete Vorrechte gewähren (1. Petrus 5:6, 7). Mußt du gewisse Änderungen vornehmen, so sei bereit, einen Fehler einzugestehen und mit Gottes Hilfe an dir zu arbeiten. Manche, die von ihrem Amt als Älteste entbunden wurden, haben eine unchristliche Einstellung entwickelt, und einige wenige von ihnen sind untätig geworden oder sind von der Wahrheit abgefallen. Wieviel weiser ist es doch, zu denjenigen zu gehören, die einen vortrefflichen Geist bekunden! Als beispielsweise ein Bruder aus Mittelamerika, der jahrelang als Ältester gedient hatte, von seinem Amt entbunden wurde, sagte er: „Es ist für mich sehr schmerzlich, ein Vorrecht verloren zu haben, das mir so lange sehr viel bedeutet hat. Aber ich werde mich mit ganzer Kraft einsetzen, ganz gleich, wofür mich die Brüder gebrauchen können, und an mir arbeiten, um meine Dienstvorrechte zurückzuerlangen.“ Nach einiger Zeit wurde diesem Bruder wieder das Vorrecht zuteil, als Ältester zu dienen.
19. Welcher angebrachte Rat wird einem Bruder gegeben, der von seinem Dienstamt entbunden wurde?
19 Bewahre einen Geist der Demut, wenn du von deinem Amt als Ältester oder Dienstamtgehilfe entbunden wurdest. Hüte dich davor, verbittert zu werden, was dich für künftige Vorrechte ungeeignet machen würde. Eine gottgefällige Einstellung gewinnt anderen Respekt ab. Sei nicht entmutigt, sondern denke darüber nach, wie Jehova deinen Dienst oder deine Hausgemeinschaft segnet. Erbaue deine Angehörigen, besuche Kranke, und ermuntere Schwache. Schätze vor allem dein Vorrecht, Gott zu preisen und als ein Zeuge Jehovas die gute Botschaft zu verkündigen (Psalm 145:1, 2; Jesaja 43:10-12).
20. Wie kann eine Ältestenschaft einem ehemaligen Aufseher oder Dienstamtgehilfen helfen?
20 Eine Ältestenschaft sollte sich bewußt sein, daß es für jemand sehr belastend sein kann, von seinem Amt als Aufseher oder Dienstamtgehilfe entbunden zu werden, auch wenn dies auf eigenen Wunsch geschieht. Die Ältesten sollten — sofern der Betreffende nicht ausgeschlossen wurde — liebevoll geistigen Beistand leisten, falls sie feststellen, daß der Bruder bekümmert ist (1. Thessalonicher 5:14). Ihm sollte vor Augen geführt werden, daß er in der Versammlung gebraucht wird. Selbst wenn Rat gegeben werden mußte, mag ein demütiger und dankbarer Mann schon bald wieder in der Versammlung zusätzliche Dienstvorrechte erhalten können.
21. Wer mußte auf Dienstvorrechte warten, und was wird denjenigen empfohlen, die heute darauf warten?
21 Wenn du nach einem Dienstamt strebst, könnte es einige Zeit dauern, bis du größere Dienstvorrechte erhältst. Sei nicht ungeduldig. Moses wartete 40 Jahre, bis Gott ihn in Verbindung mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft gebrauchte (Apostelgeschichte 7:23-36). Bevor Josua zu Moses’ Nachfolger ernannt wurde, war er lange als sein Bediensteter tätig (2. Mose 33:11; 4. Mose 27:15-23). David wartete geraume Zeit, bis er König in Israel wurde (2. Samuel 2:7; 5:3). Petrus und Johannes Markus wurden offensichtlich zeitweise einem Läuterungsprozeß unterzogen (Matthäus 26:69-75; Johannes 21:15-19; Apostelgeschichte 13:13; 15:36-41; Kolosser 4:10). Solltest du daher gegenwärtig keine Aufgaben in der Versammlung haben, mag Jehova dich durch weitere Erfahrungen noch formen lassen. Bitte ihn auf jeden Fall um Hilfe, wenn du nach einem Dienstamt strebst, und er wird dich zu gegebener Zeit mit zusätzlichen Dienstvorrechten segnen. Arbeite in der Zwischenzeit eifrig an dir, so daß du die Befähigung erlangst, in der Versammlung Verantwortung zu tragen, und bekunde einen Geist wie David, der sagte: „Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden; und alles Fleisch segne seinen heiligen Namen auf unabsehbare Zeit, ja für immer“ (Psalm 145:21).
Wie würdest du antworten?
◻ Vor welchen Gefahren müssen sich christliche Älteste hüten?
◻ Was kann denjenigen helfen, die aufgrund von Befürchtungen oder wegen eines Gefühls der Unzulänglichkeit nicht nach einem Dienstamt streben?
◻ Was kann jemanden motivieren, sich zur Verfügung zu stellen und in der Versammlung Verantwortung zu übernehmen?
◻ Mit welcher Einstellung sollten ehemalige Älteste und Dienstamtgehilfen in die Zukunft blicken?
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W. J. Thorn gab als demütiger Ältester ein hervorragendes Beispiel
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Bist du wie Jesus bereit, im Dienst für Jehova alles dir Mögliche zu tun?