Fragen von Lesern
■ Wann begannen die sieben Trompetenstöße der Engel aus der Offenbarung zu erschallen?
In Offenbarung, Kapitel 8, 9 und 11 lesen wir von sieben Engeln, die sieben Trompeten bliesen und dadurch außergewöhnlich schwere Plagen ankündigten, die über Teile der Menschheit kommen sollten. Diese Plagen stellen die Verkündigung der Urteilssprüche Jehovas dar, die von seinem Volk, beginnend mit dem Kongreß 1922 in Cedar Point (Ohio, USA), während der ganzen Zeit des Endes bekanntgemacht werden. (Siehe Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!, Kapitel 21 bis 23 und Kapitel 26.)
Die ersten vier Trompetenstöße enthüllen, daß der Anteil der Christenheit an der „Erde“ und am „Meer“ geistig tot ist, daß die Geistlichkeit gefallen ist und daß sich die Christenheit in geistiger Finsternis befindet (Offenbarung 8:7-12).
Wie die Geschichte zeigt, begann diese öffentliche Bloßstellung eigentlich schon vor dem Jahr 1922. Zum Beispiel war in dem Vortrag „Millionen jetzt Lebender mögen nie sterben“, der zum erstenmal 1918 gehalten und 1920 in Broschürenform veröffentlicht wurde, von dem Versagen der Christenheit und dem herannahenden Ende der Welt die Rede. In der Zeitschrift The Golden Age (Das Goldene Zeitalter) vom 29. September 1920 wurde die Christenheit unmißverständlich als Hure, als Betrügerin und Schwindlerin sowie als eine Verführerin der Massen entlarvt.
Warum wird aber im Offenbarungs-Buch gesagt, mit dem Blasen dieser vier Trompeten sei erst 1922 auf dem Kongreß in Cedar Point begonnen worden? Weil damals der Aufruf erging: „Verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich!“, der der Predigttätigkeit großen Schwung verlieh. In der englischen Ausgabe des Wachtturms vom 1. November 1922 (deutsch: 15. Januar 1923) hieß es: „Die Zuhörerschaft ... erkannte es als den Grundton der Hauptversammlung, daß das wirkliche Vorrecht und die wirkliche Pflicht der Geweihten auf der Erde jetzt darin besteht, die Gegenwart des Herrn, des großen Königs der Könige, kundzutun und es vor aller Welt zu erklären, daß sein Königreich aufgerichtet wird; und daß dies für sie das wichtigste ist, das sie zu tun haben.“
Man sollte auch beachten, daß diese vier Gerichtsbotschaften — während Jehovas Zeugen sie von 1922 an bekanntmachten — durch die Annahme von vier Resolutionen auf Kongressen, die von 1922 bis 1925 stattfanden, jeweils einen kräftigen Impuls erhielten. Zigmillionen Exemplare dieser Resolutionen wurden anschließend in gedruckter Form verbreitet, wodurch auf wirkungsvolle Weise enthüllt wurde, daß die Christenheit geistig tot ist. (Siehe das Offenbarungs-Buch, Seite 133, Absatz 15.)
Die letzten drei Trompetenstöße handeln jeweils von einem „Wehe“ (Offenbarung 8:13). Sie unterscheiden sich von den ersten vier Trompetenstößen insofern, als sie mit bestimmten Ereignissen zusammenhängen. Der fünfte Trompetenstoß hat mit der Befreiung des Volkes Gottes aus dem „Abgrund“ im Jahr 1919 zu tun. Der sechste steht mit „Reiterheeren“ in Zusammenhang und mit dem gewaltigen internationalen Predigtfeldzug, der 1922 begann. Beim siebten geht es um die Geburt des Königreiches Gottes im Jahr 1914 (Offenbarung 9:1-19; 11:15-19).
Alle diese Ereignisse brachten ein Wehe über Satan und seine Welt. Die Befreiung der Gesalbten aus dem Abgrund der Untätigkeit im Jahr 1919 schmerzte die Geistlichkeit der Christenheit und bewies, daß Jehova sie vollständig verworfen hatte. Von 1922 bis auf den heutigen Tag haben die riesigen Reiterheere die Christenheit „getötet“, indem sie sie als geistig tot entlarvt und warnend auf ihre bevorstehende Vernichtung hingewiesen haben. Und seitdem Satan nach der Geburt des Königreiches (1914) aus dem Himmel hinausgeworfen worden ist, beschwört er unter den Menschen unheildrohende Probleme herauf. Bald wird das Königreich in Harmagedon die scheinbar stabile menschliche Gesellschaft, die Satan aufgebaut hat (die Erde), beseitigen und die rebellische Menschheit (das Meer) aus dem Dasein auslöschen (Offenbarung 11:17 bis 12:12; 21:1).
Beginnend mit dem Kongreß 1922 in Cedar Point, wurden alle drei „Wehe“ für die ganze Welt offenkundig. Durch den damals gestarteten Predigtfeldzug wurde deutlich, daß die „Heuschrecken“ aus dem „Abgrund“ herausgekommen waren und der Angriff der „Reiterheere“ im Gange war. Der aufrüttelnde Ruf, den König und sein Königreich zu verkünden, war mit dem siebten Trompetenstoß völlig im Einklang. In der Ausgabe des Wachtturms vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) wurde erklärt, daß die Ereignisse der Jahre 1914, 1919 und 1922 in Offenbarung, Kapitel 12 vorausgesagt worden waren. Dabei handelte es sich um ein tieferes Verständnis über die Geburt des Königreiches, und dieses Verständnis wurde von Jehovas Zeugen getreu bekanntgemacht. Außerdem wurde der Verkündigung des plagenartigen Aufschlusses dadurch ein noch größerer Schwung verliehen, daß auf den Kongressen von 1926 bis 1928 eindrucksvolle Resolutionen angenommen und anschließend verbreitet wurden. (Siehe das Offenbarungs-Buch, Seite 147, 149, 172.)
Das Blasen der sieben Trompeten begann demnach 1922 und machte in den 20er Jahren gute Fortschritte. Seither haben Jehovas Zeugen furchtlos mit den Engeln zusammengearbeitet und der ganzen Menschheit verkündigt, daß die Christenheit geistig tot ist, daß es sich bei ihren Geistlichen um gefallene Führer handelt und daß die Christenheit und der übrige Teil der satanischen Welt bald vernichtet werden.