Kapitel 2
Kann der Mensch dauerhaften Frieden und Sicherheit herbeiführen?
1. Welche Fragen müssen wir uns stellen, und warum?
AUF ETWAS ZU HOFFEN hat nur einen Sinn, wenn sich die Hoffnung auf Tatsachen, ja auf Wahrheit stützt. Falsche Hoffnungen bewirken nur, daß der Mensch die Augen vor der Wirklichkeit verschließt. Daher sollten wir uns fragen: Erkennen wir die Größe der Probleme, die gelöst werden müssen, damit sich Frieden und Sicherheit wirklich einstellen können? Ist uns bewußt, wie dringlich die Situation geworden ist? Läßt irgend etwas darauf schließen, daß die Lösungsvorschläge der Menschen der Größe der Aufgabe angemessen sind?
2, 3. (a) Warum ist es heute dringender denn je, nach Frieden und Sicherheit zu trachten? (b) Wovon ist das Leben auf der Erde noch bedroht?
2 Seit Tausenden von Jahren versucht der Mensch, auf Dauer Frieden und Sicherheit herbeizuführen — ohne Erfolg. Aufgrund der atomaren Bedrohung ist heute jedoch die höchste Alarmstufe erreicht. Ein kanadischer Zeitungsbericht enthielt die Warnung: „So etwas wie einen gewinnbaren Atomkrieg gibt es nicht, weil seine Nachwirkungen so entsetzlich wären, daß die Überlebenden die Toten beneiden würden.“3 Der Astronom Carl Sagan nannte dafür folgenden Grund: „Die Zahl der Kernwaffen übersteigt jetzt 50 000, ... genug, um eine Million Städte wie Hiroschima auszulöschen.“ Er fügte hinzu: „Es besteht kaum ein Zweifel daran, daß unsere Zivilisation weltweit vernichtet werden würde.“4
3 Das Leben auf der Erde ist aber noch von anderen Gefahren bedroht. Eine ist die weltweite Verschmutzung von Land, Luft und Wasser. Eine andere ist die Bevölkerungsexplosion mit ihren Begleiterscheinungen wie Hunger, Krankheit und politische Unruhen.
4. Wie wird die Lage beschrieben, in der sich die Menschheit heute befindet?
4 Hinsichtlich der verschiedenen Bedrohungen, denen sich die Menschheit heute gegenübersieht, sagte der Vertreter eines norwegischen Friedensinstituts: „Die internationale Lage zeichnet sich heute durch eine tiefgehende Krise aus, die fast alle Bereiche menschlicher Tätigkeit durchdringt: den wirtschaftlichen und sozialen, den politischen und militärischen, den geistigen und sittlichen Bereich.“ Er fügte hinzu: „Die Gewalttätigkeit nimmt ständig zu, und die Gewaltanwendung als Mittel der Politik und der Diplomatie ist heute weit verbreitet. ... Das Gleichgewicht zwischen Frieden und Krieg wird immer labiler.“5 Wohin führt das? Der Generalsekretär der UN warnte: „Wir sind einer neuen internationalen Anarchie gefährlich nahe.“6
Eine Welt ohne Krieg — Von Menschen herbeigeführt?
5. Wovon zeugt die Geschichte im Hinblick auf die Fähigkeit des Menschen, dem Krieg ein Ende zu setzen?
5 Spricht irgend etwas dafür, daß die Menschen dem Krieg ein Ende setzen können? Es ist historisch belegt, daß es nur sehr wenige Jahre gibt, in denen auf der Erde kein Krieg geführt wurde. Allein im 20. Jahrhundert haben in Kriegen ungefähr 100 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Weder der Völkerbund von damals noch die Vereinten Nationen von heute haben diesem Hinschlachten Einhalt gebieten können.
6. Ist die nukleare Abschreckung eine solide Grundlage für Frieden?
6 Wird sich aber nicht aus Furcht vor der Zerstörungskraft der Atomwaffen das Blatt wenden? Löste im Jahre 1945 die Zerstörung der beiden japanischen Städte durch Atombomben nicht genug Angst vor Kernwaffen aus? Nun, seither ist das Tausendfache an weit brisanteren Kernwaffen aufgehäuft worden. Und seit 1945 sind in mehr als 100 Ländern schätzungsweise 35 000 000 Menschen in Kriegen und bei Aufständen ums Leben gekommen. In einem der letzten Jahre waren 45 Staaten in Konflikte verwickelt.7 Nein, die Angst vor Atomwaffen hat dem Krieg kein Ende gesetzt.
7. Ist das Unterzeichnen von Abrüstungspakten oder Friedensverträgen eine Garantie für dauerhaften Frieden?
7 Selbstverständlich schließen die Staaten Abrüstungspakte und ratifizieren Friedensverträge, und sie werden das auch in Zukunft tun. Die Jahrhunderte hindurch sind davon buchstäblich Tausende unterzeichnet worden. Doch jedesmal wenn die Neigung zum Krieg stark genug wurde, hielt man Verträge nur noch für wertlose Papierfetzen. Obwohl in der UNO fast alle Länder vertreten sind, ist es ihr nicht gelungen, Kriege zu verhindern, weil sich ihre Mitglieder nach Belieben über gefaßte Beschlüsse hinwegsetzen. Ist es daher realistisch, zu hoffen, daß die Weltführer zukünftig eher ihr Wort halten werden als in der Vergangenheit?
8. Inwiefern sagt die Bibel die Wahrheit über das Versagen des Menschen, dauerhaften Frieden herbeizuführen?
8 Die Erfahrungen der Geschichte bestätigen den Standpunkt der Bibel. Sie empfiehlt uns nicht, unsere Hoffnungen auf die Friedensbestrebungen der Menschen zu setzen. Im Gegenteil! Sie hat schon vor langem vorausgesagt, daß menschliche Anstrengungen niemals zu dauerhaftem Frieden führen. Sie enthält die Warnung, daß unmittelbar vor dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge Kriege und Unruhen weltweit überhandnehmen würden und ‘sich Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich erheben würde’ (Lukas 21:9, 10, 31; Offenbarung 6:1-4). Die Weltereignisse seit 1914 haben diese Prophezeiungen bestätigt. Statt daher falsche Hoffnungen zu wecken, erklärt die Bibel wahrheitsgemäß, „daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23).
Kann der Mensch die Bevölkerungsbombe entschärfen?
9—11. (a) Wie schnell nimmt die Erdbevölkerung zu? (b) Unter welchen Verhältnissen leiden viele Menschen?
9 Im 19. Jahrhundert wuchs die Erdbevölkerung auf eine Milliarde an. Heute zählt sie ungefähr fünf Milliarden,8 und die jeweils nächste Milliarde wird immer schneller erreicht. Jedes Jahr kommen etwa 90 Millionen Menschen hinzu! Und größtenteils wird zufolge dieser Zunahme das Elend in den Gegenden, wo Armut, Hunger und Krankheit bereits überhandnehmen, nur noch verschlimmert. Die Zunahme der Erdbevölkerung bezeichnet man aus gutem Grund als Bevölkerungsbombe. In der New York Times hieß es: „Weite Teile der Erde können durch die unkontrollierbare Bevölkerungszunahme und die Armut genauso verwüstet werden wie durch einen nuklearen Holocaust.“9
10 Über das Ausmaß des Welthungers schrieb die Zeitschrift Time: „Das heutige Hungerproblem unterscheidet sich bei weitem von dem der Vergangenheit ... Derzeit sind in vielen Teilen der Erde die Nahrungsmittel so knapp, und das Jahr für Jahr, daß ganze 25 % der Erdbevölkerung hungern oder unterernährt sind.“10 Gemäß einem Bericht sterben jedes Jahr 11 Millionen Säuglinge an den Folgen von Unterernährung und Krankheiten noch vor Vollendung des ersten Lebensjahres.
11 In demselben Bericht hieß es: „Mindestens jeder fünfte steckt in absoluter Armut, einem Elend, das einem stillen Völkermord gleichkommt.“11 Und das war, wie der Toronto Star bemerkte, 10 Jahre nachdem sich die Welternährungskonferenz in Rom dafür „verbürgte, daß innerhalb eines Jahrzehnts kein Kind mehr hungrig zu Bett gehen, keine Familie sich mehr um das Brot für den nächsten Tag Sorgen machen und die Zukunft keines Menschen zufolge von Unterernährung behindert würde“.12 Wie leer diese Versprechungen doch waren! Die Realität ist so, wie die englische Zeitung Guardian bemerkte: „Die Welt steht am Rande einer Katastrophe für die Menschheit. ... Ganze Kontinente sehen ihre Zukunftshoffnungen schwinden.“13
12. Würde eine radikale Reduzierung der Militärausgaben das Problem wirklich lösen?
12 Der Großteil der Probleme hat nichts mit der Erde selbst zu tun, sondern mit den Regenten und den Menschen sowie deren Einstellung. Die verschiedenen Staaten geben zum Beispiel jährlich umgerechnet etwa eine Billion (tausend Milliarden) Dollar für die Rüstung aus, während Millionen hungern. Aber selbst wenn sie auf die enorme Aufrüstung verzichteten, würden die untereinander uneinigen Wirtschaftssysteme eine wirkliche Lösung des Problems verhindern. Häufig steht die Gier nach hohen Gewinnen der Verteilung von Nahrungsmitteln an Bedürftige im Wege. In manchen Ländern erhalten Landwirte staatliche Zuschüsse, wenn sie bestimmte Früchte nicht anbauen, da eine Überproduktion einen Preisverfall bewirken würde. Aus Profitgründen sind sogar riesige Mengen von Nahrungsmitteln vernichtet worden.
13. Haben sich die Voraussagen der Bibel in bezug auf die Verhältnisse, die vor dem Ende der Welt herrschen würden, als genau erwiesen?
13 Somit vermochte die heutige Gesellschaft die in der Bibel vorhergesagten Verhältnisse trotz all der wissenschaftlichen Fortschritte nicht abzuwenden. Die Bibel sagte genau das Eintreffen großer „Lebensmittelknappheit“ in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ voraus (Matthäus 24:3, 7; Offenbarung 6:5-8).
Kann der Mensch mit der Erde Frieden schließen?
14—16. Wie ernst ist das Problem der Umweltverschmutzung?
14 Seit Jahrzehnten befindet sich der Mensch im Krieg mit dem Planeten, auf dem er wohnt. Er ist dafür verantwortlich, daß giftige Abfallstoffe ins Wasser, in die Luft und den Boden abgegeben werden. Eine Schlagzeile in der Zeitung Toronto Star lautete: „Verschmutzung gefährdet den Erdball“. In dem Artikel hieß es: „Der Planet Erde wird mit Gift angegriffen. Und der Angreifer ist der Mensch.“ Es wurde bemerkt, daß „die Gifte seines Fortschritts“ jetzt des Menschen eigene Existenz bedrohen, und man fügte hinzu: „Wissenschaftler betrachten die fortschreitende Verschmutzung unserer Umwelt als genauso ernst wie die Bedrohung durch einen nuklearen Krieg.“14
15 In der US-Zeitschrift Discover wird gesagt: „Gefährliche Chemikalien und Metalle, die in die Erde dringen, bedrohen die nationalen Trinkwasserreserven. Einige Hydrologen befürchten, daß es für eine Rettung eines Viertels dieser Reserven bereits zu spät ist.“15 In der englischen Zeitschrift Observer wurde gesagt, daß „der größte Teil des Trinkwassers in England“16 durch Chemikalien verschmutzt sei. Und die Zeitschrift New Scientist berichtete: „Die Weltgesundheitsorganisation meldet, daß täglich 50 000 Menschen an Krankheiten sterben, die mit verunreinigtem Wasser in Verbindung stehen.“17
16 In den USA wurden durch eine vom Kongreß in Auftrag gegebene Untersuchung hohe Giftstoffkonzentrationen in der Luft festgestellt. Die New York Times berichtete: „Hunderte von Fabriken geben Tausende von Tonnen krebserregender Substanzen und anderer sehr gefährlicher Stoffe in die Atmosphäre ab.“18 Hinzu kommen die gefährlichen Chemikalien, die in den Boden gelangen, wie zum Beispiel Pestizide, die dann über das Tierfutter in die Nahrungsmittelkette aufgenommen werden.
17. Ist anzunehmen, daß die Technologie das Problem lösen kann?
17 Ist eine Rettung durch die Technologie möglich? Ist das angesichts der Tatsache anzunehmen, daß sie selbst viele dieser Probleme hervorgerufen hat? In dem Buch Environmental Ethics wird bemerkt: „Die Technologie ist nur in begrenztem Maße nützlich und sehr unzuverlässig. Wenn sie ein Problem löst, schafft sie nicht selten zwei neue — und deren Nebenwirkungen sind gewöhnlich schwer vorauszusagen.“19
18. Welche wichtigen Kenntnisse fehlen den Menschen zur Bewältigung der Umweltverschmutzung, wer aber besitzt sie?
18 Wiederum sagte die Bibel voraus, daß es dem Menschen an Weisheit fehle, den Ertrag der Erde zu nutzen. In der Prophezeiung aus Offenbarung 11:18 wird von der Zeit gesprochen, wo Gott etwas unternehmen muß, um „die zu verderben, die die Erde verderben“. Anerkanntermaßen versteht der Mensch die ökologischen Zusammenhänge nicht völlig. Aber Gott versteht sie, da er die Erde erschaffen hat. Ist es nicht vernünftig, von dieser Quelle eine Lösung der Probleme zu erwarten?
Sicherheit durch Beseitigung des Verbrechens
19. Wovor fürchten sich heute viele, und warum?
19 Durch die Umweltverschmutzung sind die wesentlichen Voraussetzungen für die Existenz des Menschen gefährdet. Persönlich bedroht fühlen sich die meisten Menschen jedoch durch den Anstieg der Verbrechen. Das Verbrechertum nimmt immer mehr Menschen die persönliche Sicherheit, und das nicht nur in großen, sondern auch in kleinen Städten und auf dem Land. Nicht nur das Eigentum ist gefährdet, sondern oft auch Leib und Leben.
20, 21. (a) Warum würden Verbrechen durch neue Gesetze nicht beseitigt? (b) Würde ein höherer Lebensstandard oder neue Methoden zur Bekämpfung der Kriminalität das Problem lösen?
20 Könnte vielleicht durch eine neue Gesetzgebung wahre Sicherheit angesichts dieser Gefahren geschaffen werden? In den Gesetzbüchern der Welt stehen bereits Tausende von Gesetzen. Doch dadurch sind Verbrechen nicht verhindert worden. Hinzu kommt, daß Strafverfolgungsbehörden oft selbst eine Brutstätte tiefwurzelnder Korruption sind. Die Unehrlichkeit hoher amtlicher Stellen kann die Bemühungen ehrenhafter Strafverfolgung zunichte machen.
21 Sind neue Methoden zur Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität der Ausweg? Für jede neuentwickelte Methode finden Verbrecher eine Gegenmaßnahme. Kann ein höherer Lebensstandard das Problem beseitigen? Es wäre ein Fehler, zu folgern, Kriminalität sei für niedrigere Einkommensgruppen charakteristisch. Die Weiße-Kragen-Kriminalität nimmt ebenfalls immer größere Ausmaße an. Zum Beispiel entstehen in den Vereinigten Staaten durch diese Art von Kriminalität jährlich Verluste in Höhe von mindestens 80 Milliarden Dollar. Auf ihr Konto gehen etwa 30 Prozent aller Konkurse. Aus Südafrika wird berichtet, daß zufolge des Diebstahls durch Angestellte innerhalb e i n e s Jahres ungefähr 1 500 Firmen bankrott gingen.20
22. Was zeigt, daß der Kriminalität durch menschliche Anstrengungen allein nicht beizukommen ist?
22 Der Anstieg der Kriminalität ist nicht nur auf einige Nationen beschränkt. Er ist überall zu beobachten. Beachtenswert sind einige Schlagzeilen aus aller Welt. Brasilien: „Verbrechensziffern steigen weiter an“. Kanada: „Frauenkriminalität nimmt zu“. England: „Erneuter Anstieg der Kinderkriminalität“. Indien: „Organisiertes Verbrechertum — eine Wachstumsbranche“. Sowjetunion: „Kreml beunruhigt über steigende Kriminalität“.21 In der Zeitschrift Maclean’s hieß es: „In Detroit sind Gewaltverbrechen so alltäglich, daß sogar Mordfälle manchmal nur auf der letzten Seite der Zeitung kurz erwähnt werden.“22 Die ansteigende Kriminalität ist somit ein internationales Problem, dem mit menschlichen Anstrengungen allein nicht beizukommen ist. Wenn das je in der Macht des Menschen gestanden hätte, dürfte es nach so langer Zeit und all den Anstrengungen kein Verbrechensproblem mehr geben.
23. Sind die in der Bibel vorhergesagten Verhältnisse in unseren Tagen zu beobachten?
23 Was heute geschieht, ist nichts anderes als das, was seit langem in der Bibel steht: „In den letzten Tagen [werden] kritische Zeiten dasein ..., mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, ... ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, ... die Vergnügungen mehr lieben als Gott“ (2. Timotheus 3:1-4). Jesus sagte vorher, daß der Zeitabschnitt, der der Umgestaltung der Erde in eine Wohnstätte für mildgesinnte Menschen unmittelbar vorausgehe, von ‘zunehmender Gesetzlosigkeit’ gekennzeichnet sei. Diese „zunehmende Gesetzlosigkeit“ gehört heute zum Alltag (Matthäus 24:12; 5:5; Psalm 37:29).
Die allergrößten Probleme
24. Welche größeren Feinde blieben bestehen, selbst wenn der Mensch alle bisher besprochenen Probleme lösen könnte?
24 Angenommen, der Mensch könnte Probleme wie Krieg, Armut, Hunger, Umweltverschmutzung und Verbrechen lösen. Würde das in jeder Hinsicht zu Frieden und Sicherheit führen? Nein, es würde immer noch etwas fehlen. Krankheit und Tod blieben weiterhin als unbesiegte Feinde übrig. Welchen Wert hat die Befreiung von anderen Problemen, wenn man zusehen muß, wie ein lieber Angehöriger krank wird und stirbt, oder wenn man feststellt, daß man selbst von einer verhängnisvollen Krankheit heimgesucht worden ist?
25, 26. Welche Aussichten bestehen nach Meinung der Mediziner in bezug auf die Bekämpfung von Krankheiten?
25 Hat uns der medizinische Fortschritt von Krankheit und Tod befreit? Ein Experte auf dem Gebiet des Gesundheitswesens antwortet: „Die Infektionskrankheiten sind nicht ausgerottet. Weltweit rangieren sie als Todesursache immer noch an erster Stelle, und hier [in den USA] sind sie die häufigsten Krankheiten.“23 Ein Bericht sagt, daß in Afrika die Krankheiten so grassieren, „daß von 1 000 Kindern etwa 500 vor Erreichen des fünften Lebensjahres sterben“.24 Auf der ganzen Welt leiden Hunderte von Millionen an Malaria, Schlafkrankheit, Cholera, Lepra und anderen Infektionskrankheiten. In einigen wohlhabenden Ländern bilden Herzleiden die Ursache von etwa der Hälfte aller Todesfälle, und jeder fünfte stirbt an Krebs. Die britische Ärztezeitschrift The Lancet schrieb, „daß weltweit jährlich etwa 250 Millionen neue Fälle von Tripper und 50 Millionen neue Fälle von Syphilis auftreten. Andere durch Geschlechtskontakte übertragbare Krankheiten sind vermutlich sogar noch häufiger.“25
26 Wenn Krebs sowie Herz- und Nierenkrankheiten geheilt werden könnten, so würden, wie ein Wissenschaftler sagte, andere Krankheiten an deren Stelle rücken. Er bemerkte: „Die Chance ist gering, daß wir in naher Zukunft die Lebenserwartung bedeutend steigern und das Altern hinauszögern können.“26 Und sowjetische Ärzte sagen: „Trotz aller Erfolge der Medizin ist, soweit geschichtliche Aufzeichnungen zurückreichen, die biologische Lebenserwartung des Menschen unverändert geblieben.“27
27. (a) Welche Aussage der Bibel über das Lebensalter des Menschen trifft heute noch zu? (b) Woher erfahren wir, warum das Leben des Menschen so kurz und voller Probleme ist?
27 Wie sich die Worte der Bibel aus Hiob 14:1, 2 heute doch bewahrheiten: „Der Mensch, von einer Frau geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt. Wie eine Blüte ist er hervorgekommen und wird abgeschnitten, und er enteilt wie der Schatten und bleibt nicht bestehen.“! Die Bibel gibt auch den Grund dafür an und nennt die Ursachen für alle Probleme des Menschen, wie wir später sehen werden.
Worauf soll man seine Hoffnung setzen?
28—30. Warum ist es in bezug auf die Lösung der Probleme der Menschheit realistischer auf Gott als auf Menschen zu vertrauen?
28 Kann man mit aller Aufrichtigkeit behaupten, es sei realistisch, darauf zu vertrauen, daß Menschen die Probleme der Menschheit lösen werden? Oder ist es realistischer, auf die Lösung zu vertrauen, auf die die Bibel hinweist, nämlich, daß Gott durch eine gerechte himmlische Regierung persönlich eingreift?
29 Vor langer Zeit schrieb der inspirierte Psalmist folgendes: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt. Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich. Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat, dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, gerichtet ist, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Psalm 146:3-6).
30 Vergiß nie, daß alle Menschen sterbliche Geschöpfe sind, ungeachtet wie aufrichtig jemand ist oder wie einflußreich oder mächtig die Regenten der Welt sind. Wie könnten sie andere retten, da sie sich nicht selbst zu retten vermögen? Sie können es nicht. Nur Gott kann es und wird es auch tun — durch seine Königreichsregierung.
[Bild auf Seite 13]
Solange es Menschen gibt, sind sie blind von einem Unglück ins andere getaumelt — Krieg, ansteigende Kriminalität, Umweltverschmutzung, Armut und vieles andere. Treffend heißt es in der Bibel: „Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten.“
[Bild auf Seite 21]
„Setzt euer Vertrauen nicht auf ... den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt“