Botschaften von Engeln für unsere Tage
‘Gott sandte seinen Engel aus und legte sie in Zeichen dar’ (OFFENBARUNG 1:1).
1. Welches Mißverständnis besteht in bezug auf das Wort Apokalypse, und was enthüllt die Offenbarung über die Zukunft?
APOKALYPSE. Wie oft hat man dieses Wort im 20. Jahrhundert schon gehört — und wie sehr wird es doch mißverstanden! In biblischem Sinne bezieht es sich nicht auf eine durch einen nuklearen Holocaust herbeigeführte Vernichtung der gesamten Menschheit. Dieses griechische Wort bedeutet vielmehr „enthüllen“. Das Bibelbuch Apokalypse oder Offenbarung enthüllt in prophetischen Bildern bestimmte Entwicklungen, die beim Anbruch eines Zeitalters ewigen Glücks für die Menschheit ihren Höhepunkt erreichen. Johannes, ein Apostel Jesu, leitet daher die Offenbarung mit den Worten ein: „Glücklich der, der laut liest, und diejenigen, die die Worte dieser Prophezeiung hören und die darin geschriebenen Dinge halten; denn die bestimmte Zeit ist nahe“ (Offenbarung 1:3).
2, 3. Warum ist die heutige Welt nicht glücklich, und was hat Jehova vor zu tun?
2 Die heutige Welt ist nicht glücklich. Den Grund dafür nennt Moses in einem Lied, das er vor etwa 3 460 Jahren schrieb: „Sie haben ihrerseits verderblich gehandelt; sie sind nicht seine [Gottes] Kinder, ihre eigene Fehlerhaftigkeit ist es, eine verkehrte und verdrehte Generation!“ (5. Mose 32:5). Wie gut diese Worte auf die heutige Generation zutreffen, deren Wertvorstellungen völlig verschroben sind! Im Vorwort von World Military and Social Expenditures 1987-88 hieß es beispielsweise unverblümt: „Das Leben aller Nationen wird durch den Rüstungswettlauf stark beeinträchtigt. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion zusammen geben täglich etwa 1,5 Milliarden Dollar für die militärische Verteidigung aus. Doch stehen die Vereinigten Staaten, was die Kindersterblichkeit betrifft, unter allen Nationen an achtzehnter Stelle und die UdSSR an sechsundvierzigster. Die Entwicklungsländer geben für Waffen fast viermal soviel aus wie für die medizinische Versorgung ihrer Bürger. Dabei hungern in diesen Ländern Hunderte von Millionen; 20 Prozent der Kinder sterben vor ihrem 5. Geburtstag.“
3 Zu dem ruinösen Trend trägt außerdem der Verfall der Moral und die Auflösung der Familie bei sowie das weltweite Ausmaß von Verbrechen und Terror, aber auch die Lieblosigkeit und Zügellosigkeit der heutigen Generation. Wie glücklich können wir sein, daß Gott vorhat, „die zu verderben, die die Erde verderben“! (Offenbarung 11:18). In einer Reihe von 16 Visionen beschreibt das Bibelbuch Offenbarung spannende Einzelheiten seines Vorgehens.
„Engel“ und „Zeichen“
4. Welche Rolle spielen Engel in der Offenbarung, und als was wird der bekannteste Engel in den Visionen dargestellt?
4 Die Offenbarung wirft Licht auf 1. Mose 3:15, die erste biblische Prophezeiung, und zeigt, wie die Feindschaft ausgehen wird, die zwischen Satan und der mit einer Frau vergleichbaren Organisation Gottes besteht sowie zwischen den „Samen“ der beiden. Dieses Bibelbuch enthüllt Jehovas Urteil über seine Feinde und über die, die ihn lieben und seine Souveränität unterstützen. Die Offenbarung ist Johannes durch einen Engel „in Zeichen“ übermittelt worden. Andere Engel oder Boten sind daran beteiligt gewesen, diese Zeichen entweder bekanntzumachen oder darzustellen. Der bekannteste Engel wird in Offenbarung 1:5 wie folgt vorgestellt: „Jesus Christus, der ,Der treue Zeuge‘ ist, ,Der Erstgeborene von den Toten‘ und ,Der Herrscher über die Könige der Erde‘.“ In den Visionen erscheint er auch als ein „Löwe“, als ein „Lamm“, als „Michael“ und mehrere Male als ein mächtiger Engel (Offenbarung 5:5, 13; 9:1, 11; 10:1; 12:7; 18:1).
5. Was wird in der ersten Vision der Offenbarung vermittelt, und inwiefern betrifft dies uns?
5 Die erste Vision, Offenbarung 1:10—3:22, vermittelt aufrüttelnde Botschaften, die der verherrlichte Jesus den „Engeln“ oder Aufsehern der sieben Versammlungen in Asien mitteilt, die die gesamte weltweite Versammlung von Jehovas Zeugen am „Tag des Herrn“ darstellen. Die Botschaften sind also für uns heute bestimmt! Wir sollten gewissenhaft auf das hören, „was der Geist den Versammlungen sagt“, denn diese Warnungen und Ermahnungen sind zu unserer Ermunterung gedacht, damit wir treu bleiben — Gott wohlgefällig aufgrund unserer Taten, ‘unserer Liebe und unseres Glaubens und Dienstes und unseres Ausharrens’ (Offenbarung 1:10; 2:7, 10, 19).
6. Von welchem Nutzen ist jede der an die sieben Versammlungen in Asien gerichteten Botschaften für uns?
6 Wie die Versammlung in Ephesus haben wir vielleicht in loyaler Weise mühevolle Arbeit geleistet und die Taten von Sektierern und Abtrünnigen gehaßt. Wenn aber unsere eigene Liebe irgendwie nachgelassen hat, sollten wir reumütig zu unserer ersten Liebe und ihrer feurigen Begeisterung zurückkehren. Gleich den in geistiger Hinsicht reichen Christen in Smyrna sollten wir furchtlos nach dem Lohn streben und uns nötigenfalls als „treu selbst bis in den Tod“ erweisen. Wie diejenigen, die in Pergamon von Satan auf die Probe gestellt wurden, sollten wir bereuen, falls wir früher einmal in Götzendienst, Unmoral oder Sektierertum verstrickt waren. Die Christen in Thyatira wurden aufgefordert, sich vor ähnlichen Dingen in acht zu nehmen, besonders vor „isebelschen“ Einflüssen. Auch wir müssen auf der Hut sein. Wer wie die Christen in Sardes in geistiger Hinsicht tot ist, muß erwachen, bevor es zu spät ist. Vor uns ist wie vor diejenigen in Philadelphia eine geöffnete Tür des Dienstes gestellt worden; mögen wir ebenso wie sie in der Stunde der Erprobung Kraft haben zu siegen. Sollten einige von uns wie die Laodicener lauwarm geworden sein, dann müssen sie aufwachen und ihre geistige Nacktheit erkennen und bereuen. Jesus steht an der Tür und klopft an. Mögen wir ihn alle willkommen heißen und mit ihm an dem geistigen Abendessen teilnehmen, das in unseren 55 000 Versammlungen auf dem ganzen Erdenrund im Gange ist (Offenbarung 1:11; 2:7, 10, 11, 17, 29; 3:6, 13, 22).
Gottes Thron, eine Buchrolle und eine Frage
7. Welches Loblied wird in der zweiten Vision gesungen, und wie reagierst du darauf?
7 In der zweiten Vision sieht Johannes den herrlichen Thron Jehovas im Himmel. Unser großartiger Gott erscheint in übernatürlichem Glanz. Vier Cherube, Scharen von Engeln und die auferweckten christlichen Sieger stehen ihm zu Diensten. Wie ergreifend ist doch ihr Loblied! „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen.“ Jehova übergibt demjenigen eine Buchrolle, der würdig ist, sie zu öffnen: dem Löwen aus dem Stamm Juda, dem geschlachteten Lamm, dem, der unser Erlöser wird. Die ganze Schöpfung preist Jehova und das Lamm (Offenbarung 4:11; 5:2-5, 11-14).
8. Was ist in der dritten Vision der Offenbarung zu sehen, und in welcher Beziehung steht sie zur heutigen Zeit?
8 Nun zur dritten Vision! Das Lamm öffnet nacheinander die sieben Siegel der Buchrolle. Was sehen wir? Zuerst reitet im Himmel der neugekrönte Jesus auf einem weißen Pferd einher, das gerechte Kriegführung veranschaulicht. Als nächstes bringt der Reiter eines feuerroten Pferdes der Erde den totalen Krieg. Dann kommt das schwarze Pferd des Hungers und danach das fahle Pferd der Seuchen, dessen Reiter Tod genannt wird. Ihm folgt der Hades, der Millionen von Opfern verschlingt. Das Ganze hat mit den „Bedrängniswehen“ begonnen, die in den Jahren 1914 bis 1918 über die Menschheit hereingebrochen sind und an die sich heute noch lebende Senioren jener Generation gut erinnern können (Matthäus 24:3-8). Der Galopp dieser Reiter ist noch nicht zu Ende. Beim Öffnen des fünften und des sechsten Siegels streben die Ereignisse dem ‘großen Tag des Zorns Jehovas und des Lammes’ zu. Es erhebt sich die Frage: „Wer vermag zu bestehen?“ (Offenbarung 6:1-17).
Wer ‘zu bestehen vermag’
9. Welche begeisternde Enthüllung erfolgt in der vierten Vision?
9 Die vierte Vision entfaltet sich und zeigt, wer den Tag des Zorns Gottes überleben wird und warum. Engel halten die vier Winde der Vernichtung zurück, damit das Versiegeln des geistigen Israel — der 144 000 — auf der Erde vollendet werden kann. „Nach diesen Dingen“ weitet sich die Vision zu einem eindrucksvollen Panorama: „Siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm‘“ (Offenbarung 7:1-10). Siehst du dich in diesem Bild?
10. (a) Was läßt ein Vergleich der Gedächtnismahlberichte von 1935 und 1988 in bezug auf die Erfüllung der vierten Vision erkennen? (b) Welche Frage betrifft jeden von uns, und warum?
10 Im Jahre 1935 waren bei der Feier zum Gedenken an den Tod Jesu weltweit 32 795 Personen anwesend; 27 006 davon nahmen von den Symbolen, womit sie sich als die auf der Erde Übriggebliebenen der 144 000 zu erkennen gaben, der Klasse, die eine himmlische Hoffnung hat. Noch im selben Jahr wurde die große Volksmenge eindeutig identifiziert. Diese sanftmütigen Menschen, die ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde erwarten, üben ebenfalls Glauben an Jesu vergossenes Blut aus; sie geben sich Jehova hin, lassen sich taufen und dienen Gott eifrig mit der Aussicht, die „große Drangsal“ zu überleben. Beim Gedächtnismahl im Jahre 1988 wurden 9 201 071 Anwesende gezählt, aber nur 8 685 Teilnehmer. Das läßt erkennen, daß heute bereits Millionen zur großen Volksmenge gehören und noch viele daran interessiert sind, sich ihr anzuschließen. Wirst du am ‘großen Tag des Zorns Jehovas und des Lammes’ einer von ihnen sein, einer, der ‘zu bestehen vermag’? Dein Überleben ist davon abhängig, daß du entsprechende Schritte unternimmst (Offenbarung 6:15-17; 7:14-17).
Trompetenstöße: Gottes Urteilssprüche
11. Welche Urteilssprüche werden in der fünften Vision lautstark verkündet, und in welcher Beziehung stehen sie zu unserer Zeit?
11 Das siebte Siegel wird geöffnet. Die fünfte Vision erstrahlt. Sieben Engel stehen vor Gott. Sie erhalten sieben Trompeten und lassen damit Ankündigungen ergehen, die von Jehovas Volk seit 1922 weltweit aufgegriffen worden sind. Die ersten vier Engel verkünden Urteilssprüche über „ein Drittel“ der Menschheit, offensichtlich über die in der Christenheit Lebenden. Diese „Trompeten“ lassen erkennen, daß der Anteil der Christenheit an der „Erde“ (Satans scheinbar dauerhaftes System der Dinge) und am „Meer“ (die ruhelosen Menschenmassen) sowie ihre ‘Flüsse und Wasserquellen’ (die Lehren und Philosophien der Christenheit) und ihre verdunkelten Lichter (die Geistlichkeit, die ohne geistiges Licht ist) Zielscheibe des Zorns Gottes sind. Als nächstes erscheint in der Mitte des Himmels ein fliegender „Adler“, der einen Engel darstellt; er kündigt an, was die drei noch folgenden Trompetenstöße bedeuten werden, nämlich: „Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen“ (Offenbarung 8:1-13).
12. Wer öffnet den Schlund des Abgrunds, und inwiefern hat in unserer Zeit ein Schwarm von „Heuschrecken“ die Geistlichkeit gestochen?
12 Der fünfte Engel bläst seine Trompete. Schau! Ein „Stern“ — der Herr Jesus Christus — öffnet den rauchenden Schlund des Abgrunds, und ein Schwarm von Heuschrecken steigt daraus empor. Dies stellt auf eindrucksvolle Weise dar, wie Jesus im Jahre 1919 Gottes gesalbte Zeugen aus der Untätigkeit befreit hat. Mit göttlicher Befugnis verwüsten sie die Weiden der Geistlichkeit, indem sie deren Irrlehren und Heuchelei „fünf Monate“ lang — die normale Lebensdauer einer Heuschrecke — aufdecken. Das ist eine Bestätigung dafür, daß die neuzeitliche „Heuschrecken“generation „auf keinen Fall vergehen wird“, bis Jehova und Christus die Nationen vollständig gerichtet haben werden. Der Heuschreckenschwarm hat bei den Menschen bereits Milliarden von biblischen Veröffentlichungen mit feurigen Gerichtsbotschaften zurückgelassen, die wie Skorpionschwänze stechen. Johannes sagt: „Das eine Wehe ist vorbei. Siehe! Zwei weitere Wehe kommen nach diesen Dingen“ (Offenbarung 9:1-12; Matthäus 24:34; 25:31-33).
13. (a) Wer wird durch die vier Engel dargestellt, die am Euphrat freigelassen werden, und welches Werk haben sie zu verrichten? (b) Wer sind die Myriaden von Reiterheeren, und inwiefern liegt ihre Gewalt „in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen“?
13 Die sechste Trompete erschallt und leitet das zweite „Wehe“ ein. Vier Engel werden am Euphrat freigelassen, was treffend die im Jahre 1919 erfolgte Befreiung der gesalbten Zeugen Gottes aus der Knechtschaft Groß-Babylons darstellt. Sie sind bereitgemacht worden, „ein Drittel der Menschen zu töten“, indem sie bekanntmachen, daß die Geistlichkeit der Christenheit, von Jehovas Standpunkt aus gesehen, tot ist. Doch um dieses Zeugniswerk auszudehnen, wird Hilfe benötigt, und Jehova beschafft sie, indem er eine große Volksmenge von Mitarbeitern herbeibringt. Die gesalbten Zeugen und ihre Helfer stürmen als die zahllosen Reiterheere, „zwei Myriaden mal Myriaden“, gemeinsam voran. Ihre Gewalt liegt „in ihren Mäulern“, und zwar insofern, als sie Jehovas Gerichtsbotschaften an den Türen der Menschen bekanntmachen, und sie liegt auch „in ihren Schwänzen“, insofern, als sie biblische Literatur zurücklassen, durch die Jehovas schnell herannahender Tag der Rache angekündigt wird (Offenbarung 9:13-21; Apostelgeschichte 20:20, 21).
14. (a) Wer ist der „starke Engel“ in der sechsten Vision, und was tut und sagt er? (b) Was wird dadurch angedeutet, daß die kleine Buchrolle „süß wie Honig“ schmeckte und dennoch ‘bitter für den Bauch’ war?
14 Nun entfaltet sich die sechste Vision. Wir sehen einen „starken Engel“ — offensichtlich der Herr Jesus in einer besonderen Rolle. Er hat eine kleine Buchrolle in der Hand. Stimmen und Donner sind zu hören, und dann schwört der Engel bei unserem großen Schöpfer: „Es wird keine Verzögerung mehr geben, sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er daran ist, seine Trompete zu blasen, wird das heilige Geheimnis Gottes ... tatsächlich vollendet sein.“ Johannes wird angewiesen, die kleine Buchrolle zu nehmen und zu essen. In seinem Mund ist sie „süß wie Honig“, genauso wie die Königreichsbotschaft, die die Segnungen „eines neuen Himmels und einer neuen Erde“ in Aussicht stellt, heute für die gesalbte Johannes-Klasse und ihre Gefährten köstlich ist. Doch im Gegensatz dazu ist der Auftrag, den Tag der Rache Gottes ‘Völkern und Nationen und Zungen und vielen Königen’ zu verkündigen, für einige schwer zu verdauen. Fasse jedoch Mut! Sei fest davon überzeugt, daß Jehova für die nötige Kraft sorgen wird, während du den Tag seiner Rache verkündigst (Offenbarung 10:1-11; 21:1, 4; 1. Johannes 5:4; Jesaja 40:29-31; 61:1, 2).
Die siebte Trompete und das dritte Wehe
15. (a) Was geschieht, wenn das dritte Wehe angekündigt wird und der siebte Engel seine Trompete bläst? (b) In welcher Hinsicht ist die Verkündigung des Königreiches ein Wehe?
15 Nachdem Johannes den Versuch des Feindes, die Zeugen Gottes zu „töten“, vorhergesagt hat — er erfolgte im Jahre 1918 — und nach der Schilderung, wie sie, und zwar 1919, auf bemerkenswerte Weise „von Gott her Geist des Lebens“ empfingen, um ein weltweites Zeugnis zu geben, schreibt er: „Das zweite Wehe ist vorbei. Siehe! Das dritte Wehe kommt eilends.“ Auf welche Weise? Es heißt weiter: „Und der siebte Engel blies seine Trompete.“ Das dritte Wehe steht also mit dem Blasen dieser letzten Trompete in Verbindung. Und horch! „Es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: ‚Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn [Jehova] und seines Christus geworden, und er wird für immer und ewig als König regieren.‘“ Dabei handelt es sich um Gottes Königreich unter Christus Jesus, der zusammen mit seinen 144 000 Miterben das heilige Geheimnis Gottes zur Vollendung bringt, indem er die ewige Souveränität Jehovas Gottes, des Allmächtigen, rechtfertigt. Ist die Verkündigung des Königreiches ein Wehe? Für die Bösen ja. Denn dadurch wird gezeigt, daß Gott die „verderben [wird], die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:1-19).
16. Welche dramatischen Enthüllungen erfolgen in der siebten Vision?
16 Jetzt erstrahlt die siebte Vision! Sieh dort, Gottes gehorsame himmlische Organisation, seine „Frau“! Sie ist schwanger und hat Wehen, um ein lang erwartetes Kind zu gebären. Zum erstenmal (aber nicht zum letztenmal) erscheint in der Offenbarung ein feuerfarbener „Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt“; er ist bereit, das Kind bei der Geburt zu verschlingen. Die vorhergesagte ‘Feindschaft zwischen der Schlange und der Frau’ führt zu einem Kräftemessen. Die Frau gebiert „einen Sohn, einen Männlichen“, der sogleich zu Gottes Thron entrückt wird (Offenbarung 12:1-6, 9; 1. Mose 3:15; Daniel 2:44; 7:13, 14).
17. (a) Wer ist Michael, und inwiefern hat er seit 1914 seinem Namen gemäß gehandelt? (b) Inwiefern unterscheiden sich die ‘drei Wehe’ von den Worten „Wehe der Erde“ aus Offenbarung 12:12?
17 Hier handelt es sich um das mit einem männlichen Kind vergleichbare Königreich, das in dem bedeutsamen Jahr 1914 in den Himmeln aufgerichtet worden ist. Sein König, Christus Jesus, wird auch Michael genannt, was „Wer ist wie Gott?“ bedeutet. Er beantwortet diese Frage unverzüglich, indem er mit Satan Krieg führt und diesen alten Drachen und seine Dämonen auf die Erde hinabschleudert. Seit 1914 heißt es daher: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ Der Ausruf „Wehe“, der seinen Niederschlag in dem heutigen traurigen Zustand der Menschheit findet, ist etwas anderes als die ‘drei Wehe’, die Jehova über die Bösen bringt, indem er sie richtet (Offenbarung 12:7-12).
18. (a) Was für ein Wehe hat Satan vor und während des Zweiten Weltkriegs über Jehovas loyale Sklaven zu bringen versucht? (b) Wozu ist der Teufel immer noch entschlossen, und was werden die übrigen Visionen offenbaren?
18 Der Teufel hat versucht, auch über Jehovas loyale Sklaven auf der Erde ein Wehe zu bringen. Vor und während des Zweiten Weltkriegs hat er eine Flut von Verfolgung ausgespien in dem Bemühen, das Werk der „Übriggebliebenen“ der mit einer Frau vergleichbaren Organisation Gottes — derjenigen der 144 000, die noch unter den Menschen dienen — gewissermaßen zu ertränken. Doch Jehova sorgte dafür, daß die Erde, das heißt Satans eigenes System der Dinge, diese Flut verschlang. Der wütende Satan ist aber immer noch darauf erpicht, gegen Jehovas Zeugen Krieg zu führen (Offenbarung 12:13-17). Wie wird die Sache letzten Endes ausgehen? Das erfahren wir durch die neun noch ausstehenden Visionen (Habakuk 2:3).
WIEDERHOLUNGSFRAGEN
□ In welcher Weise bediente sich Jehova der Engel, was das Buch der Offenbarung betrifft?
□ Wie sollten uns Jesu Botschaften an die sieben Versammlungen berühren?
□ Wie wirkte sich das Blasen der sieben Trompeten aus?
□ Was wird durch den Heuschreckenschwarm und die zahllosen Reiterheere dargestellt?
□ Inwiefern steht die Geburt des Königreiches Gottes mit dem „dritten Wehe“ in Verbindung?
[Kasten auf Seite 14]
KAPITEL UND VERSE JEDER VISION:
□ 1. VISION 1:10—3:22
□ 2. VISION 4:1—5:14
□ 3. VISION 6:1-17
□ 4. VISION 7:1-17
□ 5. VISION 8:1—9:21
□ 6. VISION 10:1—11:19
□ 7. VISION 12:1-17
□ 8. VISION 13:1-18
□ 9. VISION 14:1-20
□ 10. VISION 15:1—16:21
□ 11. VISION 17:1-18
□ 12. VISION 18:1—19:10
□ 13. VISION 19:11-21
□ 14. VISION 20:1-10
□ 15. VISION 20:11—21:8
□ 16. VISION 21:9—22:5
[Kasten/Bilder auf Seite 15-18]
DIE 16 APOKALYPTISCHEN VISIONEN — EINIGE HÖHEPUNKTE
1 Jesus, inmitten von sieben Leuchtern oder Versammlungen, sendet durch sieben Sterne, d. h. durch die gesalbten Aufseher, liebevolle Botschaften
2 Das siegreiche Lamm empfängt vor dem himmlischen Thron Jehovas eine Buchrolle mit Gerichtsbotschaften
3 Christus Jesus reitet dem Sieg entgegen, während andere Reiter die Menschheit heimsuchen und Gottes Tag des Zorns herannaht
4 Während Engel die große Drangsal aufhalten, wird die Einsammlung der 144 000 und der großen Volksmenge vollendet
5 Engel machen lautstark Gerichtsbotschaften bekannt, und Jehovas Zeugen schwärmen wie Heuschrecken aus und stellen die falsche Religion bloß
6 Beim Blasen der siebten Trompete werden Gottes „Zeugen“ wiederbelebt, um die angebrochene Herrschaft des Königreiches Jehovas und seines Christus bekanntzumachen
7 Nach der Geburt des Königreiches im Jahre 1914 schleudert Christus Satan und seine Dämonen auf die Erde hinab
8 Zwei wilde Tiere erscheinen, und das zweite politische Tier haucht dem Bild des ersten, der UNO, Leben ein
9 Menschen, die ‘Gott fürchten und ihm die Ehre geben’, werden zum ewigen Leben „geerntet“, die anderen zur Vernichtung
10 Das Ausgießen von sieben Schalen des Grimmes Gottes gipfelt in der Hinrichtung all derer, die durch die verschmutzte „Luft“ Satans motiviert werden
11 Die große Hure, die falsche Religion, wird von dem politischen „Tier“ abgeworfen und dann von ihm verwüstet
12 Nach der Vernichtung Babylons der Großen werden die Vorbereitungen für die Hochzeit des Lammes und seiner Braut, der 144 000, abgeschlossen
13 Nach der Beseitigung der großen Hure ziehen die himmlischen Heerscharen unter der Führung Jesu aus, um den Rest des irdischen Systems Satans zu vernichten
14 Die Gefangensetzung Satans im Abgrund bereitet den Weg für die Tausendjahrherrschaft Christi und seiner Braut, der 144 000
15 Unter dem „neuen Himmel“ Christi Jesu und seiner Braut wird sich die menschliche Gesellschaft, die „neue Erde“, unermeßlicher Segnungen von Jehova erfreuen
16 Durch das herrliche Neue Jerusalem fließen der Menschheit Gottes Vorkehrungen zur Heilung und zum Erlangen des Lebens zu