Bündnisse im Zusammenhang mit Gottes ewigem Vorsatz
„Jehova ... hat seines Bundes gedacht, ja auf unabsehbare Zeit, des Wortes, das er geboten hat, auf tausend Generationen hin“ (PSALM 105:7, 8).
1, 2. Wieso können wir sagen, daß auf die meisten von uns ein Bund Einfluß hat?
ES GIBT einen Bund, der ohne Zweifel Einfluß auf dich hat — was sowohl die Vergangenheit, die Gegenwart als auch die Zukunft betrifft. „Welcher Bund?“ fragst du vielleicht. Wir meinen die Ehe, denn die meisten von uns sind aus einer Ehe hervorgegangen, und viele sind selbst verheiratet. Auch Unverheiratete mögen über die Segnungen einer künftigen glücklichen Ehe nachdenken.
2 Vor Jahrhunderten schrieb der hebräische Prophet Maleachi etwas über die „Ehefrau deiner Jugend“, „deine Mitgenossin und die Frau deines Bundes“ (Maleachi 2:14-16). Er konnte die Ehe einen Bund nennen, denn unter einem Bund versteht man eine formelle Vereinbarung, eine Übereinkunft zwischen zwei oder mehreren Parteien, etwas gemeinsam zu tun. Die Ehe ist ein zweiseitiger Bund, da zwei Parteien übereinkommen, Mann und Frau zu werden, indem sie gegenseitig bestimmte Verpflichtungen eingehen und einen dauerhaften Nutzen erwarten.
3. Warum mögen andere Bündnisse einen größeren Einfluß auf uns haben als die Ehe?
3 Man könnte meinen, die Ehe sei der Bund, der den größten Einfluß auf uns persönlich habe, doch in der Bibel ist von Bündnissen die Rede, die eine viel weiter reichende Wirkung haben. In einem Werk wird im Rahmen eines Vergleichs zwischen biblischen und nichtbiblischen Bündnissen darauf hingewiesen, daß nur in der Bibel die „Ordnung des Verhältnisses von Gott und Mensch ... zu einem umfassenden, am Ende der Entwicklung universal gedachten System ausgebaut worden“ ist. Ja, diese Bündnisse stehen mit dem ewigen Vorsatz unseres liebevollen Schöpfers im Zusammenhang. Wie wir noch sehen werden, haben diese Bündnisse damit zu tun, daß uns einmal ungeahnte Segnungen zuteil werden können. Doch wir haben allen Grund zu fragen: „Wie kommt das?“
4. Welcher anfängliche Bund weist auf Gottes ewigen Vorsatz hin?
4 Welche tragischen Folgen sich einstellten, als Adam und Eva Gottes Autorität verwarfen, ist uns nur allzu bewußt. Auf die von Adam und Eva ererbte Unvollkommenheit sind sowohl die Krankheiten zurückzuführen, die uns befallen, als auch der Tod (1. Mose 3:1-6, 14-19). Wir können jedoch dankbar sein, daß ihre Sünde nicht den Vorsatz Gottes vereiteln konnte, die Erde mit wahren Anbetern zu füllen, die sich dauerhafter Gesundheit und fortwährenden Glücks erfreuen. Zu diesem Zweck schloß Jehova einen Bund, der gemäß 1. Mose 3:15 folgendermaßen lautet: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ In ihrer Kürze und ihrer symbolischen Sprache ließ diese Erklärung allerdings viele Fragen offen. Wie würde Jehova die Bundesverheißung erfüllen?
5, 6. (a) Was zur Verwirklichung seines Vorsatzes zu benutzen, entschloß sich Gott? (b) Warum sollten wir daran interessiert sein?
5 Gott gefiel es, ganz bestimmte Bündnisse vorzusehen — zusammen mit dem Edenbund insgesamt sieben. Jeder von uns, der hofft, sich einmal nie endender Segnungen zu erfreuen, sollte verstehen, was es mit diesen Bündnissen auf sich hat. Zum Beispiel sollten wir wissen, wann und wie sie geschlossen wurden, wer daran beteiligt war, was erreicht werden sollte oder welche Bedingungen eine Rolle spielten und wie die Bündnisse innerhalb des Vorsatzes Gottes, die gehorsamen Menschen mit ewigem Leben zu segnen, miteinander im Zusammenhang stehen. Jetzt ist eine passende Zeit, sich mit diesen Bündnissen zu befassen, denn am 22. März 1989 werden die Christenversammlungen zusammenkommen, um des Abendmahls des Herrn zu gedenken, das mit diesen Bündnissen unmittelbar verknüpft ist.
6 Einigen mögen Bündnisse als etwas Nüchternes, streng Gesetzliches erscheinen, als etwas menschlich wenig Ansprechendes. Beachten wir jedoch, was im Theologischen Wörterbuch zum Alten Testament gesagt wird: „Die Wörter für Bund im alten Orient sowie in der griech.-röm. Welt ... sind auf zwei Wortfelder verteilt: einerseits Eid und Verpflichtung, andererseits Liebe und Freundschaft.“ Die beiden Aspekte Eid und Freundschaft können wir als Grundpfeiler der Bündnisse Jehovas betrachten.
Der abrahamische Bund — Grundlage für nie endende Segnungen
7, 8. Welchen Bund schloß Jehova mit Abraham? (1. Chronika 16:15, 16).
7 Der Patriarch Abraham, „der Vater all derer ..., die Glauben haben“, war der „Freund Jehovas“ (Römer 4:11; Jakobus 2:21-23). Gott schloß einen Bund mit ihm, den er durch einen Eid bekräftigte und der die Grundlage dafür bildet, daß wir nie endende Segnungen erlangen können (Hebräer 6:13-18).
8 Als Abraham noch in Ur war, wies ihn Jehova an, in ein anderes Land zu ziehen. Wie es sich herausstellte, handelte es sich um Kanaan. Damals verhieß Jehova Abraham: „Ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; ... und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen“ (1. Mose 12:1-3).a Später gab Gott nach und nach weitere Einzelheiten der Verheißung bekannt, die wir zu Recht den abrahamischen Bund nennen: Abrahams Same oder Erbe würde das Land der Verheißung ererben; sein Same oder seine Nachkommen würden zahllos werden; aus Abraham und Sara würden Könige hervorgehen (1. Mose 13:14-17; 15:4-6; 17:1-8, 16; Psalm 105:8-10).
9. Wieso wissen wir, daß sich der abrahamische Bund auf uns auswirkt?
9 Gott nannte ihn „meinen Bund zwischen mir und dir [Abraham]“ (1. Mose 17:2). Wir aber sollten uns dessen bewußt sein, daß sich dieser Bund auch auf unser Leben auswirkt, denn Gott erweiterte ihn später mit den Worten: „Ich [werde] dich bestimmt segnen ... und deinen Samen bestimmt mehren ... wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind; und dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde ... segnen“ (1. Mose 22:17, 18). Wir gehören zu diesen Nationen und haben die Aussicht, künftig gesegnet zu werden.
10. Was erfahren wir alles aus dem abrahamischen Bund?
10 Halten wir einmal inne und überlegen, was wir aus dem abrahamischen Bund lernen können. Wie bereits der Edenbund weist auch der abrahamische Bund auf einen kommenden „Samen“ hin, und er läßt erkennen, daß der Same durch eine menschliche Geschlechtslinie kommen würde (1. Mose 3:15). Dabei würde es sich um die Geschlechtslinie Sems über Abraham und dessen Sohn Isaak handeln. Mit dieser Linie wäre ein Königtum verbunden, und es würde auf irgendeine Weise nicht nur für e i n e Familie, sondern für Menschen aus allen Nationen einen Segen ermöglichen. Wie erfüllte sich dieser Bund?
11. Wie kam es zu einer buchstäblichen Erfüllung des abrahamischen Bundes?
11 Die von Jakob (oder Israel) abstammenden Nachkommen Abrahams mehrten sich so sehr, daß sie eine große Nation wurden. Als ein zahlloser buchstäblicher Same Abrahams waren die Israeliten der reinen Anbetung des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs hingegeben (1. Mose 28:13; 2. Mose 3:6, 15; 6:3; Apostelgeschichte 3:13). Zwar wandten sie sich wiederholt von der reinen Anbetung ab, doch „erwies Jehova ihnen Gunst und erbarmte sich ihrer ... um seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob willen; und er wollte sie nicht ins Verderben bringen“ (2. Könige 13:23; 2. Mose 2:24; 3. Mose 26:42-45). Selbst nachdem Gott die Christenversammlung als sein Volk angenommen hatte, erwies er den Israeliten als einem Volk, das der buchstäbliche Same Abrahams war, noch eine Zeitlang besondere Gunst (Daniel 9:27).
Der geistige Same Abrahams
12, 13. Inwiefern erwies sich Jesus in der geistigen Erfüllung des abrahamischen Bundes als der primäre Teil des Samens?
12 Der abrahamische Bund hatte auch noch eine andere Erfüllung, nämlich eine geistige. Diese größere Erfüllung war vor der Zeit Jesu nicht zu erkennen, doch können wir uns freuen, daß sie heute eindeutig erkannt werden kann. Sie wird uns in Gottes Wort erklärt. Paulus schrieb: „Nun wurden die Verheißungen Abraham und seinem Samen zugesagt. Es heißt nicht: ‚Und den Samen‘ wie im Fall vieler solcher, sondern wie im Fall eines einzigen: ‚Und deinem Samen‘, welcher Christus ist“ (Galater 3:16).
13 Ja, der Same würde nur aus e i n e r Linie oder Familie hervorgehen, was auf Jesus zutraf, der als gebürtiger Jude in buchstäblichem Sinne ein Nachkomme Abrahams war (Matthäus 1:1-16; Lukas 3:23-34). Außerdem gehörte er zur Familie des größeren Abraham im Himmel. Vergessen wir nicht, daß der Patriarch Abraham aufgrund seines starken Glaubens bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern, wenn dies Gottes Wille gewesen wäre (1. Mose 22:1-18; Hebräer 11:17-19). Ähnlich verhielt sich Jehova, als er seinen einziggezeugten Sohn auf die Erde sandte, damit er zum Loskaufsopfer für gläubige Menschen werde (Römer 5:8; 8:32). Verständlicherweise kennzeichnete Paulus daher Jesus Christus als das Hauptglied des gemäß diesem Bund verheißenen Samens Abrahams.
14. Wer oder was ist der sekundäre Teil des Samens Abrahams, und zu welcher weiteren Betrachtung führt uns das?
14 Des weiteren deutete Paulus an, daß Gott in der geistigen Erfüllung ‘den Samen Abrahams mehren’ würde. Er schrieb: „Wenn ihr Christus angehört, seid ihr wirklich Abrahams Same, Erben hinsichtlich einer Verheißung“ (1. Mose 22:17; Galater 3:29). Dabei handelt es sich um die 144 000 geistgezeugten Christen, die den sekundären Teil des Samens Abrahams bilden. Sie stehen nicht im Gegensatz zu Christus, dem primären Teil des Samens, sondern ‘gehören dem Christus an’ (1. Korinther 1:2; 15:23). Wie wir wissen, können viele von ihnen ihre Abstammung nicht von Abraham herleiten, da sie nichtjüdischen Nationen angehören. Schwieriger ist in der geistigen Erfüllung allerdings der Umstand, daß sie von Natur aus nicht zur Familie Jehovas, des größeren Abraham, gehören, sondern aus der unvollkommenen Familie des Sünders Adam kommen. Somit sind wir darauf angewiesen, daß uns spätere Bündnisse erkennen lassen, wie sie die Voraussetzungen erfüllen können, ein Teil des „Samens Abrahams“ zu werden.
Der Gesetzesbund — vorübergehend hinzugefügt
15—17. (a) Warum wurde der Gesetzesbund dem abrahamischen Bund hinzugefügt? (b) Inwiefern wurde durch das Gesetz all das erreicht?
15 Wie würde die Linie des Samens — nachdem Gott mit dem Schließen des abrahamischen Bundes einen grundlegenden Schritt zur Verwirklichung seines Vorsatzes getan hatte — vor einer Verunreinigung oder vor der Ausrottung bewahrt werden, bis die Zeit seines Erscheinens gekommen wäre? Woran konnten wahre Anbeter den Samen erkennen, als er schließlich kam? Paulus beantwortete diese Fragen, indem er darauf aufmerksam machte, daß Gott in seiner Weisheit vorübergehend den Gesetzesbund hinzufügte. Der Apostel schrieb:
16 „Warum denn das GESETZ? Es wurde hinzugefügt, um Übertretungen kundzumachen, bis der Same gekommen wäre, dem die Verheißung gegeben worden war; und es wurde durch Engel übermittelt durch die Hand eines Mittlers. ... das GESETZ [ist] unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten“ (Galater 3:19, 24).
17 Am Berg Sinai schloß Jehova einen einzigartigen nationalen Bund mit Israel: den Gesetzesbund, dessen Mittler Moses war (Galater 4:24, 25).b Das Volk erklärte sich mit diesem Bund einverstanden, der durch das Blut von Stieren und Ziegenböcken rechtsgültig gemacht wurde (2. Mose 24:3-8; Hebräer 9:19, 20). Durch den Bund erhielt das Volk Israel theokratische Gesetze und den Grundriß für eine gerechte Regierung. Der Bund verbot Ehen mit Heiden und die Beteiligung an unmoralischen Handlungen und falschen religiösen Bräuchen. Er war auf diese Weise für die Israeliten ein Schutz und wirkte einer Verunreinigung der Linie des Samens entgegen (2. Mose 20:4-6; 34:12-16). Da aber kein unvollkommener Israelit das Gesetz vollkommen halten konnte, machte es Sünden kund (Galater 3:19). Es wies gleichzeitig auf die Notwendigkeit eines vollkommenen, ständigen Priesters und eines Opfers hin, das nicht Jahr für Jahr dargebracht werden müßte. Das Gesetz glich einem Erzieher, der ein Kind zu dem Unterweiser führt, den es benötigt; dieser war der Messias oder Christus (Hebräer 7:26-28; 9:9, 16-22; 10:1-4, 11). Sobald der Gesetzesbund seinen Zweck erfüllt hätte, sollte er enden (Galater 3:24, 25; Römer 7:6; siehe „Fragen von Lesern“, Seite 31).
18. Welche weitere Aussicht war mit dem Gesetzesbund verbunden, doch wieso war dies schwierig zu verstehen?
18 Als Gott diesen vorübergehenden Bund schloß, erwähnte er folgenden begeisternden Zweck: „Wenn ihr meiner Stimme genau gehorchen und meinen Bund wirklich halten werdet, dann werdet ihr bestimmt mein besonderes Eigentum ... werden ... Und ihr, ihr werdet mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation werden“ (2. Mose 19:5, 6). Welch eine Aussicht! Eine Nation von König-Priestern. Wie wäre das jedoch möglich? Im Gesetz wurde später ausdrücklich festgelegt, daß dem Herrscherstamm (Juda) und dem Priesterstamm (Levi) unterschiedliche Verantwortlichkeiten zufielen (1. Mose 49:10; 2. Mose 28:43; 4. Mose 3:5-13). Niemand konnte sowohl Regent als auch Priester sein. Dennoch bildeten Gottes Worte aus 2. Mose 19:5, 6 die Grundlage, zu glauben, daß diejenigen, die unter dem Gesetzesbund standen, auf eine noch nicht geoffenbarte Weise Gelegenheit hätten, die Glieder eines ‘Königreiches von Priestern und einer heiligen Nation’ zu stellen.
Der Königreichsbund mit David
19. Inwiefern wurde in den Bündnissen auf ein Königtum hingewiesen?
19 Schließlich fügte Jehova einen weiteren Bund hinzu, durch den noch deutlicher wurde, wie er seinen Vorsatz zu unserem ewigen Segen verwirklichen würde. Wir haben festgestellt, daß der abrahamische Bund auf ein Königtum unter denen hinwies, die den buchstäblichen Samen Abrahams bilden würden (1. Mose 17:6). Auch der Gesetzesbund ließ Könige unter dem Volk Gottes erwarten, denn Moses sagte zum Volk Israel: „Wenn du schließlich in das Land [der Verheißung] kommst, ... und du hast gesagt: ‚Ich will einen König über mich setzen wie alle Nationen, die rings um mich her sind‘, solltest du unweigerlich einen König über dich setzen, den Jehova, dein Gott, erwählen wird. ... Du wirst nicht einen Ausländer ... über dich setzen dürfen“ (5. Mose 17:14, 15). Wie würde Gott ein solches Königtum einführen, und wie würde es sich auf den abrahamischen Bund auswirken?
20. Wie wurden David und seine Nachkommen ins Blickfeld gerückt?
20 Der erste König des Volkes Israel war zwar Saul vom Stamm Benjamin, doch ihm folgte der mutige und loyale David vom Stamm Juda (1. Samuel 8:5; 9:1, 2; 10:1; 16:1, 13). Als David schon beträchtliche Zeit regiert hatte, gefiel es Jehova, mit diesem König einen Bund zu schließen. Zunächst sagte er: „Ich [werde] gewißlich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Innern kommen wird; und ich werde sein Königtum in der Tat befestigen. Er ist es, der meinem Namen ein Haus bauen wird, und ich werde den Thron seines Königreiches gewißlich für unabsehbare Zeit fest aufrichten“ (2. Samuel 7:12, 13). Wie diese Worte erkennen lassen, handelte es sich bei dem nächsten König um Davids Sohn Salomo, der dazu gebraucht wurde, in Jerusalem ein Haus oder einen Tempel für Gott zu bauen. Aber das war nicht alles.
21. Wofür wurde durch den Königreichsbund mit David gesorgt?
21 Dann schloß Jehova folgenden Bund mit David: „Dein Haus und dein Königtum werden gewißlich auf unabsehbare Zeit vor dir beständig sein; ja dein Thron wird ein auf unabsehbare Zeit feststehender werden“ (2. Samuel 7:16). Mit diesen unmißverständlichen Worten gründete Gott in der Familie Davids eine Königsdynastie für Israel. Doch sollte nicht einfach stets ein König den anderen ablösen. Einer aus der Linie Davids würde schließlich „auf unabsehbare Zeit“ herrschen, „und sein Thron [würde] wie die Sonne vor [Jehova]“ sein (Psalm 89:20, 29, 34-36; Jesaja 55:3, 4).
22. Welche Verbindung besteht zwischen dem Bund mit David und der Linie des Samens, und was hatte das zur Folge?
22 Somit wurde durch den Bund mit David die Linie des Samens offensichtlich weiter eingegrenzt. Selbst die Juden im ersten Jahrhundert erkannten, daß der Messias ein Nachkomme Davids sein müßte (Johannes 7:41, 42). Jesus Christus, der primäre Teil des durch den abrahamischen Bund verheißenen Samens, erfüllte die Voraussetzungen, der bleibende Erbe des davidischen Königreiches zu werden, wie ein Engel bezeugte (Lukas 1:31-33). So erhielt er das Recht, über das Land der Verheißung — den irdischen Bereich, über den David geherrscht hatte — zu regieren. Das sollte unser Vertrauen zu Jesus stärken; er herrscht nicht zufolge einer unrechtmäßigen Machtergreifung, sondern aufgrund einer gesetzlich festgelegten Anordnung, das heißt aufgrund eines göttlichen Bundes.
23. Welche Fragen und Angelegenheiten bedürfen noch der Klärung?
23 Wir haben uns bis jetzt erst mit vier der göttlichen Bündnisse befaßt, die zeigen, wie Gott vorgegangen ist, um seinen Vorsatz zu verwirklichen, nämlich der Menschheit nie endende Segnungen zuteil werden zu lassen. Wahrscheinlich erkennst du, daß das Bild noch unvollständig ist. Es bleiben die Fragen: Durch welchen Priester oder durch welches Opfer könnte an dem unvollkommenen Zustand der Menschen auf Dauer etwas geändert werden? Wie könnten Menschen die Voraussetzungen erfüllen, ein Teil des Samens Abrahams zu werden? Besteht Grund zu glauben, daß sich das Herrscherrecht nicht nur auf ein irdisches Gebiet bezieht? Wie könnte der Same Abrahams, und zwar sowohl der primäre als auch der sekundäre Teil, für „alle Nationen der Erde“ — jeder von uns eingeschlossen — zum Segen sein? Wir wollen sehen.
[Fußnoten]
a Dabei handelt es sich um einen einseitigen Bund, da nur eine Partei (Gott) verpflichtet ist, die Bedingungen einzuhalten.
b „Die Bundesvorstellung [scheint] der israelitischen Religion eigen zu sein, denn nur hier wurde absolute Loyalität gefordert und die Möglichkeit mehrfacher Loyalität ausgeschlossen, wie sie in anderen Religionen erlaubt war“ (Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Band I, Spalte 808).
Wie lautet deine Antwort?
◻ Inwiefern wurde durch den abrahamischen Bund die Grundlage dafür gelegt, daß uns nie endende Segnungen zuteil werden können?
◻ Wer war der buchstäbliche, fleischliche Same Abrahams? Wer ist der symbolische Same?
◻ Warum wurde der Gesetzesbund dem abrahamischen Bund hinzugefügt?
◻ Inwiefern dient der Königreichsbund mit David der Verwirklichung des Vorsatzes Gottes?
[Diagramm auf Seite 13]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Edenbund 1. Mose 3:15
Abrahamischer Bund
Primärer Same
Sekundärer Same
Nie endende Segnungen
[Diagramm auf Seite 14]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Edenbund 1. Mose 3:15
Abrahamischer Bund
Gesetzesbund
Königreichsbund mit David
Primärer Same
Sekundärer Same
Nie endende Segnungen
[Bild auf Seite 10]
Zur Verwirklichung seines Vorsatzes in bezug auf die Menschheit schloß Gott einen Bund mit dem treuen Abraham