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AltarEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Die Israeliten wurden angewiesen, alle heidnischen Altäre niederzureißen und die heiligen Säulen und Pfähle, die gewöhnlich daneben standen, zu zerstören (2Mo 34:13; 5Mo 7:5, 6; 12:1-3). Sie sollten diese nicht nachmachen, und sie sollten ihre Kinder nicht wie die Kanaaniter als Opfer im Feuer verbrennen (5Mo 12:30, 31; 16:21). Sie sollten auch nicht viele, sondern nur einen Altar zur Anbetung des einen wahren Gottes haben, und dieser sollte an dem Ort stehen, den Jehova erwählen würde (5Mo 12:2-6, 13, 14, 27; vergleiche damit Babylon, wo es allein für die Göttin Ischtar 180 Altäre gab). Zunächst wurden die Israeliten angewiesen, nach dem Durchzug durch den Jordan einen Altar aus unbehauenen Steinen zu bauen (5Mo 27:4-8), und Josua errichtete diesen Altar auf dem Berg Ebal (Jos 8:30-32). Nach der Verteilung des eroberten Landes bauten die Stämme Ruben und Gad sowie der halbe Stamm Manasse beim Jordan einen weithin sichtbaren Altar, der vorübergehend Anlass zu Schwierigkeiten mit den anderen Stämmen gab, bis es sich herausstellte, dass der Altar kein Zeichen des Abfalls war, sondern lediglich an die Treue gegenüber Jehova, dem wahren Gott, erinnern sollte (Jos 22:10-34).
Es gab auch noch andere Altäre, die aber offensichtlich nicht zum ständigen Gebrauch gedacht waren, sondern aus einem besonderen Anlass errichtet wurden, sei es in Verbindung mit dem Erscheinen von Engeln oder auf die Anordnung von Engeln hin, so zum Beispiel der Altar in Bochim sowie die Altäre Gideons und Manoachs (Ri 2:1-5; 6:24-32; 13:15-23). In Bethel errichteten die Israeliten einen Altar, als es um die Frage ging, wie der Stamm Benjamin vor dem Aussterben bewahrt werden könnte. Ob dieser Altar mit Gottes Billigung errichtet wurde oder ob es einfach ein Fall war, in dem die Israeliten ‘taten, was recht war in ihren eigenen Augen’, geht aus dem Bericht nicht hervor (Ri 21:4, 25). Als Gottes Beauftragter opferte Samuel in Mizpa und baute auch in Rama einen Altar (1Sa 7:5, 9, 10, 17). Möglicherweise tat er dies deshalb, weil Jehova in der Stiftshütte in Silo nicht mehr gegenwärtig war, nachdem die Bundeslade daraus entfernt worden war (1Sa 4:4, 11; 6:19-21; 7:1, 2; vgl. Ps 78:59-64).
Altäre, die vorübergehend benutzt wurden. Bei einer Anzahl Gelegenheiten wurden Altäre errichtet, die man nur vorübergehend benutzte. Zum Beispiel opferte Saul in Gilgal und baute einen Altar in Ajalon (1Sa 13:7-12; 14:33-35). Im ersten Fall wurde er verurteilt, weil er nicht gewartet hatte, bis Samuel kam und die Opferung vornahm. Die Nichtbeachtung der Vorschrift über den Ort der Opferung wurde nicht in Betracht gezogen.
David bat Jonathan, seine Abwesenheit bei Sauls Essen am Neumond damit zu erklären, dass er nach Bethlehem zum jährlichen Familienschlachtopfer gegangen sei. Da dies jedoch nur ein Vorwand war, weiß man nicht genau, ob dieses Fest tatsächlich gefeiert wurde (1Sa 20:6, 28, 29). Später, als David König war, baute er auf Gottes Befehl einen Altar auf der Dreschtenne Araunas (Ornans) (2Sa 24:18-25; 1Ch 21:18-26; 22:1). Wenn in 1. Könige 9:25 gesagt wird, Salomo habe auf dem Altar Schlachtopfer dargebracht, so bedeutet dies offensichtlich, dass es auf seine Veranlassung durch die dazu ermächtigte Priesterschaft geschah. (Vgl. 2Ch 8:12-15.)
Nach der Errichtung des Tempels in Jerusalem stand der Altar nun endgültig an dem Ort, ‘den Jehova, ihr Gott, erwählt hatte und an den sie kommen sollten’ (5Mo 12:5). Abgesehen von dem Altar, den Elia bei der Feuerprobe mit den Baalspriestern auf dem Berg Karmel benutzte (1Kö 18:26-35), verursachte von da an nur noch Abtrünnigkeit die Errichtung anderer Altäre. Salomo war der Erste, der sich unter dem Einfluss seiner fremden Frauen der Abtrünnigkeit schuldig machte (1Kö 11:3-8). Jerobeam, der König des neu gegründeten Nordreiches, versuchte, seine Untertanen davon abzuhalten, zum Tempel in Jerusalem zu gehen, indem er einen Altar in Bethel und einen in Dan errichtete (1Kö 12:28-33). Ein Prophet sagte dann voraus, dass unter der Regierung König Josias von Juda die Priester, die am Altar in Bethel amtierten, umgebracht und auf dem Altar die Gebeine von Toten verbrannt würden. Als Zeichen dafür wurde der Altar zerrissen, und später erfüllte sich die Prophezeiung vollständig (1Kö 13:1-5; 2Kö 23:15-20; vgl. Am 3:14).
Während der Regierung König Ahabs gab es in Israel unzählige heidnische Altäre (1Kö 16:31-33). Zur Zeit des Königs Ahas von Juda gab es Altäre „an jeder Ecke in Jerusalem“ und auch viele „Höhen“ (2Ch 28:24, 25). Manasse ging sogar so weit, dass er im Haus Jehovas Altäre baute und im Tempelvorhof Altäre für die Anbetung ‘des ganzen Heeres der Himmel’ errichtete (2Kö 21:3-5).
Obwohl es von Zeit zu Zeit treue Könige gab, die diese götzendienerischen Altäre zerstörten (2Kö 11:18; 23:12, 20; 2Ch 14:3; 30:14; 31:1; 34:4-7), konnte Jeremia vor der Zerstörung Jerusalems immer noch sagen: „Deine Götter sind so viele geworden wie deine Städte, o Juda; und so viele Altäre wie die Straßen Jerusalems habt ihr für die Schändlichkeit aufgestellt, Altäre, um dem Baal zu räuchern“ (Jer 11:13).
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AltarEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Die Bedeutung von Altären. In Hebräer, Kapitel 8 und 9 stellt der Apostel Paulus ganz klar heraus, dass alles, was mit der Stiftshütte und dem Tempel zu tun hatte, etwas versinnbildlichte (Heb 8:5; 9:23). Die Bedeutung der zwei Altäre wird durch Informationen in den Christlichen Griechischen Schriften erklärt. Der Brandopferaltar stellte Gottes „Willen“ dar, d. h. seine Bereitschaft, das vollkommene menschliche Opfer seines einziggezeugten Sohnes anzunehmen (Heb 10:5-10). Sein Standort vor dem Eingang zum Heiligen macht deutlich, dass der Glaube an das Loskaufsopfer eine Vorbedingung dafür ist, von Gott anerkannt zu werden (Joh 3:16-18). Dass es nur einen einzigen Opferaltar gab, ist in Übereinstimmung mit Christi Feststellung: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ sowie mit den vielen Texten, die zeigen, dass die Einheit ein sichtbares Merkmal des christlichen Glaubens sein sollte (Joh 14:6; Mat 7:13, 14; 1Ko 1:10-13; Eph 4:3-6; beachte auch Jesajas Prophezeiung in Jes 56:7 und 60:7, dass Menschen aus allen Nationen zu Gottes Altar kommen würden).
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