KLIPPDACHS
[hebr. schaphán].
Das hebräische Wort wird auch mit „Klippschliefer“ (LR, Fn. zu 3Mo 11:5) und „Kaninchen“ (Lu, 1950) wiedergegeben. Der Klippdachs sieht einem großen Kaninchen ähnlich, hat aber kleine rundliche Ohren, kurze Gliedmaßen und einen ganz kurzen Schwanz. Seine nackte Fußunterseite besteht aus elastischen Hautkissen. Der Klippdachs bewohnt felsige Gegenden, wo er Höhlen und Felsspalten findet, in die er sich bei dem geringsten Anzeichen von Gefahr flüchtet. Er ist zwar von Natur aus sehr scheu, besitzt aber eine sehr wirksame Waffe, die er, wenn er in einer Höhle in die Enge getrieben wird, auch einsetzt: seine Schneidezähne. Das Tier lebt nur von pflanzlicher Kost. Die Art, auf die in der Bibel Bezug genommen wird, ist offensichtlich Procavia syriaca.
In der Heiligen Schrift wird der Klippdachs zu den Wiederkäuern gerechnet, die keinen gespaltenen Huf haben (3Mo 11:5; 5Mo 14:7). Der Zoologe Hubert Hendrichs beobachtete im Tierpark Hellabrunn bei München Klippdachse und stellte fest, dass sie eigentümliche Kau- und Schluckbewegungen machten. Er fand heraus, dass sie täglich zwischen 25 und 50 Minuten wiederkäuen, gewöhnlich in der Nacht. In der Stuttgarter Zeitung vom 12. März 1966 hieß es diesbezüglich: „Obwohl der offiziellen Zoologie diese Tatsache bisher unbekannt war, ist sie dennoch nicht ganz neu. Schon im 3. Buch Moses findet man im 11. Kapitel ... einen Hinweis darauf.“
Einige behaupten, die Hufe des Klippdachses seien doppelt gespalten. Allerdings würde wohl niemand behaupten, dass sie den Füßen eines Tieres mit „gespaltenen Hufen“, z. B. einer Kuh, gleichen. Schließlich haben die Vorderfüße des Klippdachses jeweils vier Zehen mit hufartigen Enden und seine Hinterfüße jeweils drei Zehen mit einer entsprechenden Anzahl von Hufen oder Nägeln.
Die Bibel spricht von der instinktiven Weisheit dieses kleinen Geschöpfes. Der Klippdachs ist zwar nicht „stark“, doch er gleicht seine scheinbare Wehrlosigkeit aus, indem er unerreichbare, zerklüftete Felsen bewohnt (Ps 104:18; Spr 30:26).