Wie man Gott näherkommt
„Er sieht, wie das Herz ist“
DAS Aussehen kann täuschen. Man sieht einem Menschen nicht unbedingt an, wie er in seinem tiefsten Inneren, in seinem Herzen, wirklich ist. Wir neigen dazu, andere nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Jehova ist da ganz anders. Glücklicherweise lässt er sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen, sondern schaut tiefer. Das macht der Bericht aus 1. Samuel 16:1-12 sehr deutlich.
Was wird darin beschrieben? Jehova möchte einen neuen König für die Nation Israel einsetzen und spricht zu dem Propheten Samuel: „Ich werde dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden, denn ich habe unter seinen Söhnen einen König für mich ausersehen“ (Vers 1). Jehova nennt nicht den Namen, verrät aber, dass der künftige König ein Sohn Isais ist. Auf dem Weg nach Bethlehem fragt sich Samuel vielleicht, woran er erkennen soll, welchen der Söhne Isais Jehova denn ausgewählt hat.
In Bethlehem angekommen, lädt Samuel Isai und seine Söhne ein, mit ihm ein Tier für Jehova zu opfern und gemeinsam zu essen. Als Eliab, der älteste Sohn, erscheint, macht er durch sein Aussehen sofort großen Eindruck auf Samuel. So hat er sich den neuen König vorgestellt. Er sagt sich: „Ja, das ist er! Der Gesalbte Gottes!“ (Vers 6, Zink).
Doch Jehova sieht die Sache mit anderen Augen. Er sagt zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen“ (Vers 7). Der stattliche, gut aussehende Eliab beeindruckt Jehova nicht. Er, der alles sieht und dem nichts entgeht, urteilt nicht nach dem Äußeren; was einen Menschen für ihn wirklich schön macht, ist etwas ganz anderes.
Deshalb lässt er Samuel wissen: „Nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (Vers 7). Genau darauf kommt es Jehova an: wie jemand im Inneren empfindet, wie er denkt und wie er eingestellt ist. Als sich Eliab und seine sechs jüngeren Brüder Samuel vorstellen, kommt für den „Prüfer der Herzen“ keiner von ihnen infrage (Sprüche 17:3).
Isai hat aber noch einen Sohn, David, seinen Jüngsten. Doch dieser hütet gerade die Schafe (Vers 11). David wird geholt und zu Samuel gebracht. Dann weist Jehova Samuel an: „Steh auf, salbe ihn, denn er ist es!“ (Vers 12). Auch wenn David als „junger Mann mit schönen Augen und von gutem Aussehen“ beschrieben wird, ist es doch sein Herz, das Jehova gefällt (1. Samuel 13:14).
In einer Welt, die so viel Wert auf attraktives Aussehen legt, tut es gut zu wissen, dass Jehova niemals nach dem Äußeren urteilt. Ihm ist es egal, wie groß wir sind und ob andere uns gut aussehend oder attraktiv finden. Was für Jehova zählt, ist unser Herz, unser tiefstes Inneres. Motiviert uns das nicht, bewusst an Eigenschaften zu arbeiten, die uns in Jehovas Augen schön machen?