Jerusalem — „die Stadt des großen Königs“
„Schwört [nicht] ... bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs“ (MATTHÄUS 5:34, 35).
1, 2. Warum mögen manche in Verbindung mit Jerusalem etwas verwundert sein?
JERUSALEM — dieser Name weckt in Menschen verschiedenster Religionen starke Emotionen. Tatsächlich kann niemand von uns diese uralte Stadt ignorieren, angesichts dessen, wie oft sie in den Medien erwähnt wird. Doch leider offenbaren die Berichte häufig, daß Jerusalem nicht unbedingt ein Ort des Friedens ist.
2 Manche Bibelleser mögen darüber etwas verwundert sein. In der Vergangenheit lautete der verkürzte Name Jerusalems nämlich Salem, was „Frieden“ bedeutet (1. Mose 14:18; Psalm 76:2; Hebräer 7:1, 2). Wir fragen uns daher womöglich: „Wie ist es zu erklären, daß in einer Stadt mit diesem Namen in den letzten Jahrzehnten kaum Frieden geherrscht hat?“
3. Wo können wir zuverlässige Informationen über Jerusalem finden?
3 Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir in der Geschichte weit zurückgehen und uns mit dem Jerusalem früherer Tage beschäftigen. Vielleicht denken wir nun: „Ich habe gar keine Zeit, alte Geschichte zu studieren.“ Dennoch ist eine genaue Kenntnis der frühen Geschichte Jerusalems für uns alle von Wert. Die Bibel zeigt mit folgenden Worten, warum: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Römer 15:4). Der biblische Aufschluß über Jerusalem kann uns sowohl Trost verleihen als auch Hoffnung auf Frieden geben — Frieden, der nicht nur in jener Stadt herrschen wird, sondern weltweit.
Der Ort, wo sich der „Thron Jehovas“ befand
4, 5. Wie trug David dazu bei, daß Jerusalem eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung des Vorsatzes Gottes spielte?
4 Im elften Jahrhundert v. u. Z. wurde Jerusalem als Hauptstadt einer sorglosen und friedlichen Nation weltberühmt. Jehova Gott hatte den jungen David zum König über die damalige Nation Israel gesalbt. Daher saßen David und seine königlichen Nachkommen, deren Regierungssitz Jerusalem war, „auf dem Thron des Königtums Jehovas“ oder auf dem „Thron Jehovas“ (1. Chronika 28:5; 29:23).
5 Der gottesfürchtige David — ein Israelit aus dem Stamm Juda — hatte Jerusalem den götzendienerischen Jebusitern entrissen. Die Stadt lag damals nur auf der Zion genannten Erhebung, wobei dieser Name zum Synonym für Jerusalem wurde. Im Laufe der Zeit ließ David die Bundeslade, die mit dem Bund zwischen Gott und Israel in Verbindung stand, nach Jerusalem bringen, wo sie in einem Zelt untergebracht wurde. Viele Jahre früher hatte Gott aus einer Wolke über der heiligen Lade mit seinem Propheten Moses gesprochen (2. Mose 25:1, 21, 22; 3. Mose 16:2; 1. Chronika 15:1-3). Die Bundeslade symbolisierte Gottes Gegenwart, denn Jehova war der wahre König von Israel. In zweifachem Sinn konnte daher gesagt werden, daß Jehova Gott von Jerusalem aus herrschte.
6. Was verhieß Jehova in bezug auf David und Jerusalem?
6 Jehova verhieß David, das Königtum seines königlichen Hauses, dargestellt durch Zion oder Jerusalem, werde nicht enden. Demnach würde ein Nachkomme Davids das Recht erben, für immer als Gottes Gesalbter — Messias oder Christus — zu herrschen (Psalm 132:11-14; Lukas 1:31-33).a Wie die Bibel außerdem zeigt, soll dieser bleibende Erbe des ‘Thrones Jehovas’ über alle Nationen herrschen, nicht nur über Jerusalem (Psalm 2:6-8; Daniel 7:13, 14).
7. Wie förderte König David die reine Anbetung?
7 Versuche, König David, den Gesalbten Gottes, zu stürzen, schlugen fehl. Statt dessen wurden feindliche Nationen unterworfen und die Grenzen des Landes der Verheißung so weit hinausgeschoben, wie Gott es vorgesehen hatte. David nutzte diese Situation, um die reine Anbetung zu fördern. Und in vielen Psalmen Davids wird Jehova als wahrer König von Zion gepriesen (2. Samuel 8:1-15; Psalm 9:1, 11; 24:1, 3, 7-10; 65:1, 2; 68:1, 24, 29; 110:1, 2; 122:1-4).
8, 9. Wodurch wurde die wahre Anbetung in Jerusalem unter der Herrschaft König Salomos gefördert?
8 Während der Herrschaft Salomos, des Sohnes Davids, erreichte die Anbetung Jehovas ihre höchste Blüte. Salomo erweiterte Jerusalem nach Norden hin, so daß es den Berg Moria (das Gebiet des heutigen Felsendoms) einschloß. Auf dieser höheren Erhebung durfte er zum Lobpreis Jehovas einen prächtigen Tempel errichten. Die Bundeslade wurde im Allerheiligsten des Tempels aufgestellt (1. Könige 6:1-38).
9 Die Nation Israel genoß Frieden, während sie die Anbetung Jehovas rückhaltlos unterstützte, deren Mittelpunkt Jerusalem war. Die Bibel enthält folgende schöne Beschreibung der damaligen Verhältnisse: „Juda und Israel waren so viele wie die Sandkörner, die am Meer sind, an Menge; sie aßen und tranken und waren voll Freude. ... und es gab für ihn [Salomo] tatsächlich Frieden in seiner ganzen Gegend ringsum. Und Juda und Israel wohnten fortwährend in Sicherheit, ein jeder unter seinem eigenen Weinstock und unter seinem eigenen Feigenbaum“ (1. Könige 4:20, 24, 25).
10, 11. Inwieweit bestätigt die Archäologie das, was in der Bibel über Jerusalem unter der Herrschaft Salomos gesagt wird?
10 Archäologische Funde bestätigen diesen Bericht über die von Wohlstand gekennzeichnete Herrschaft Salomos. Professor Yohanan Aharoni erklärte in einem seiner Werke: „Der Reichtum, der aus allen Richtungen in den Königshof floß, und der blühende Handel ... führten eine schnelle und bemerkenswerte Revolution in jedem Bereich der materiellen Kultur herbei. ... Die Veränderung in der materiellen Kultur ... ist nicht nur an Luxusgegenständen erkennbar, sondern vor allem auch an der Keramik. ... Die Qualität der Töpferwaren und das Brennen derselben wurde revolutionär verbessert“ (The Archaeology of the Land of Israel).
11 Ähnliches schrieb Jerry M. Landay: „Unter Salomo machte die materielle Kultur der Israeliten innerhalb von drei Jahrzehnten mehr Fortschritte als in den vorangegangenen zweihundert Jahren. Wir finden in salomonischen Schichten die Überreste monumentaler Bauten und großer Städte mit massiven Mauern sowie von Wohnvierteln, die aus dem Boden schossen, darunter ganze Ansammlungen gut gebauter Häuser von Begüterten. Außerdem gab es einen entscheidenden Schritt nach vorn im technischen Können der Töpfer und in der Herstellung von Keramik. Man findet auch Überreste von Artefakten, die sich als Waren aus fernen Ländern erweisen, was ein Indiz für einen lebhaften internationalen Handelsverkehr ist“ (The House of David).
Vom Frieden zur Verwüstung
12, 13. Wie kam es dazu, daß die wahre Anbetung in Jerusalem nicht mehr gepflegt wurde?
12 Der Frieden und die Wohlfahrt Jerusalems, der Stadt, wo sich Jehovas Heiligtum befand, waren passenderweise Gegenstand von Gebeten. David schrieb: „O bittet um den Frieden Jerusalems. Die dich lieben, o Stadt, werden frei von Sorge sein. Friede sei weiterhin innerhalb deiner Vormauer, Freiheit von Sorge innerhalb deiner Wohntürme. Um meiner Brüder und meiner Gefährten willen will ich nun reden: ‚Friede sei in dir‘ “ (Psalm 122:6-8). Obwohl Salomo das Vorrecht erhalten hatte, den prächtigen Tempel in der friedlichen Stadt zu errichten, heiratete er schließlich viele heidnische Frauen. Im Alter wurde er von ihnen verleitet, die Anbetung falscher Götter jener Tage zu fördern. Diese Abtrünnigkeit wirkte sich verderblich auf die ganze Nation aus, da dem Land und seinen Bewohnern der wahre Frieden genommen wurde (1. Könige 11:1-8; 14:21-24).
13 Kurz nach Beginn der Herrschaft von Salomos Sohn Rehabeam rebellierten zehn Stämme und gründeten das nördliche Königreich Israel. Wegen des Götzendienstes, der in jenem Königreich getrieben wurde, ließ Gott zu, daß es von Assyrien unterworfen wurde (1. Könige 12:16-30). Im südlichen Zweistämmereich Juda stand Jerusalem weiterhin im Mittelpunkt. Doch im Laufe der Zeit wandte man sich auch dort von der reinen Anbetung ab, weshalb Gott zuließ, daß die widerspenstige Stadt 607 v. u. Z. von den Babyloniern zerstört wurde. 70 Jahre lang schmachteten die Exiljuden als Gefangene in Babylon. Dann wurde ihnen auf Grund der Barmherzigkeit Gottes gestattet, nach Jerusalem zurückzukehren und die wahre Anbetung wiederherzustellen (2. Chronika 36:15-21).
14, 15. Wie gelangte Jerusalem nach dem Babylonischen Exil wieder in eine Schlüsselstellung, aber was hatte sich geändert?
14 Nach 70 Jahren der Verwüstung müssen die zerstörten Gebäude mit Unkraut überwuchert gewesen sein. Jerusalems Mauer war niedergerissen, und große Lücken klafften dort, wo einmal Tore und Befestigungstürme gestanden hatten. Doch die zurückgekehrten Juden faßten Mut. Sie bauten einen Altar an der Stelle des früheren Tempels und begannen, Jehova die täglichen Schlachtopfer darzubringen.
15 Das war zwar ein verheißungsvoller Beginn, aber das wiederhergestellte Jerusalem sollte nie wieder die Hauptstadt eines Königreiches sein mit einem Nachkommen König Davids auf dem Thron. Statt dessen unterstanden die Juden einem Statthalter, der von den Eroberern Babylons eingesetzt wurde, und sie mußten ihren persischen Herren Steuern zahlen (Nehemia 9:34-37). Obwohl Jerusalem gewissermaßen „zertreten“ wurde, handelte es sich immer noch um die einzige Stadt auf der ganzen Erde, die von Jehova Gott besonders begünstigt wurde (Lukas 21:24). Als Mittelpunkt der reinen Anbetung stand sie auch für das Recht Gottes, durch einen Nachkommen König Davids seine Souveränität über die Erde auszuüben.
Widerstand von seiten götzendienerischer Nachbarn
16. Warum hörten die aus Babylon zurückgekehrten Juden auf, Jerusalem wieder aufzubauen?
16 Bald legten die Juden, die aus dem Exil nach Jerusalem zurückgekehrt waren, die Grundlage für einen neuen Tempel. Doch ihre Nachbarn, die die falsche Religion praktizierten, sandten einen verleumderischen Brief an den persischen König Artaxerxes, in dem sie die Juden der Rebellion bezichtigten. Daraufhin verbot Artaxerxes den weiteren Aufbau von Jerusalem. Hätten wir damals in der Stadt gelebt, hätten wir uns sicher gefragt, was die Zukunft für Jerusalem wohl bringen würde. Die Juden stellten schließlich den Bau des Tempels ein und gingen ihren eigenen materiellen Bestrebungen nach (Esra 4:11-24; Haggai 1:2-6).
17, 18. Wie sorgte Jehova dafür, daß Jerusalem wieder aufgebaut wurde?
17 Etwa 17 Jahre nach der Rückkehr der Juden erweckte Gott die Propheten Haggai und Sacharja, um das Denken seines Volkes zu korrigieren. Zur Reue veranlaßt, machten sich die Juden erneut an den Wiederaufbau des Tempels. Inzwischen war Darius König von Persien geworden. Er bestätigte den von König Cyrus gegebenen Befehl, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Darius sandte einen Brief an die Nachbarn der Juden mit dem warnenden Hinweis, daß sie ‘sich von Jerusalem fernhalten’ sollten und daß finanzielle Unterstützung aus der an den König abzuführenden Steuer gewährt werden sollte, damit die Bauarbeiten vollendet werden könnten (Esra 6:1-13).
18 Die Juden stellten den Tempel im 22. Jahr ihrer Rückkehr fertig. Wir können uns vorstellen, daß dieser Meilenstein mit großer Freude gefeiert wurde. Jerusalem und seine Mauern lagen allerdings immer noch weitgehend in Trümmern. Die Stadt erhielt die nötige Aufmerksamkeit „in den Tagen Nehemias, des Statthalters, und Esras, des Priesters, des Abschreibers“ (Nehemia 12:26, 27). Gegen Ende des fünften Jahrhunderts v. u. Z. war Jerusalem offenbar vollständig wieder aufgebaut und zählte zu den großen Städten der Antike.
Der Messias erscheint!
19. Wie bestätigte der Messias die einzigartige Stellung Jerusalems?
19 Wir wollen nun einige Jahrhunderte überspringen und zu einem Ereignis von universeller Bedeutung kommen, nämlich der Geburt Jesu Christi. Der Engel Jehovas sagte zu der Jungfrau, die Jesu Mutter werden sollte: „Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, ... und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Lukas 1:32, 33). Jahre später hielt Jesus die berühmte Bergpredigt. Darin äußerte er ermunternde Gedanken und gab auch Rat zu vielen Themen. Er forderte seine Zuhörer zum Beispiel auf, ihre vor Gott abgelegten Gelübde zu erfüllen, sich aber davor zu hüten, leichtfertig einen Eid abzulegen. Jesus sagte: „Ihr [habt] gehört, daß zu denen, die in alten Zeiten lebten, gesagt wurde: ‚Du sollst nicht schwören, ohne entsprechend zu handeln, sondern du sollst Jehova deine Gelübde bezahlen.‘ Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs“ (Matthäus 5:33-35). Beachtenswerterweise bestätigte Jesus die einzigartige Stellung Jerusalems — eine Stellung, die es jahrhundertelang innehatte. Ja, Jerusalem war „die Stadt des großen Königs“, Jehova Gott.
20, 21. Welcher drastische Sinneswandel ging in vielen Bewohnern Jerusalems vor sich?
20 Gegen Ende seines irdischen Lebens stellte sich Jesus den Bewohnern Jerusalems als ihr rechtmäßig gesalbter König vor. Auf dieses begeisternde Geschehnis reagierten viele mit dem freudigen Ausruf: „Gesegnet ist, der im Namen Jehovas kommt! Gesegnet ist das kommende Königreich unseres Vaters David!“ (Markus 11:1-10; Johannes 12:12-15).
21 Nicht einmal eine Woche später wandten sich die Volksmengen jedoch auf Veranlassung der geistlichen Führer Jerusalems gegen Jesus. Er sagte warnend voraus, daß die Stadt Jerusalem und die gesamte Nation ihre begünstigte Stellung vor Gott verlieren würden (Matthäus 21:23, 33-45; 22:1-7). So verkündete Jesus unter anderem: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind — wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt. Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen“ (Matthäus 23:37, 38). Zur Passahzeit des Jahres 33 u. Z. ließen Jesu Gegner ihn ungerechterweise außerhalb von Jerusalem hinrichten. Jehova auferweckte allerdings seinen Gesalbten und verherrlichte ihn dadurch, daß er ihm unvergängliches Leben als Geistperson im himmlischen Zion gab. Aus dem, was dadurch erreicht wurde, können wir alle Nutzen ziehen (Apostelgeschichte 2:32-36).
22. Worauf sind nach Jesu Tod viele Bezugnahmen auf Jerusalem anzuwenden?
22 Seit jener Zeit können die meisten Prophezeiungen über Zion oder Jerusalem, die sich noch nicht erfüllt haben, dahin gehend verstanden werden, daß sie sich auf himmlische Vorkehrungen oder auf Jesu gesalbte Nachfolger beziehen (Psalm 2:6-8; 110:1-4; Jesaja 2:2-4; 65:17, 18; Sacharja 12:3; 14:12, 16, 17). Zahlreiche Bezugnahmen auf „Jerusalem“ oder „Zion“, die nach Jesu Tod schriftlich festgehalten wurden, haben eindeutig symbolische Bedeutung und sind nicht auf die buchstäbliche Stadt oder jene Örtlichkeit anzuwenden (Galater 4:26; Hebräer 12:22; 1. Petrus 2:6; Offenbarung 3:12; 14:1; 21:2, 10). Der endgültige Beweis, daß Jerusalem nicht mehr „die Stadt des großen Königs“ war, wurde 70 u. Z. erbracht, als es von römischen Heeren zerstört wurde, so wie Daniel und Jesus Christus es prophezeit hatten (Daniel 9:26; Lukas 19:41-44). Weder die Bibelschreiber noch Jesus sagten voraus, daß das irdische Jerusalem später wieder in die besondere Gunst Jehovas gelangen sollte, die es einst genossen hatte (Galater 4:25; Hebräer 13:14).
Vorgeschmack auf dauernden Frieden
23. Warum sollten wir immer noch an Jerusalem interessiert sein?
23 Nachdem wir nun einen Überblick über die frühe Geschichte des irdischen Jerusalem erhalten haben, ist nicht zu leugnen, daß die Stadt während der friedlichen Herrschaft König Salomos der Bedeutung ihres Names — „Besitz[tum] (Gründung) zweifachen Friedens“ — gerecht wurde. Doch das war nur ein Vorgeschmack auf den Frieden und die Wohlfahrt, deren sich bald Menschen, die Gott lieben, auf der in ein Paradies umgewandelten Erde erfreuen werden (Lukas 23:43).
24. Was können wir aus den Verhältnissen lernen, die vorherrschten, als Salomo regierte?
24 Der 72. Psalm vermittelt ein Bild der Verhältnisse, die während der Herrschaft König Salomos vorherrschten. Das schöne Lied weist allerdings schon prophetisch auf Segnungen für Menschen unter der himmlischen Regierung des Messias, Jesus Christus, hin. Ihn betreffend sang der Psalmist: „In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist. ... er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen. Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein“ (Psalm 72:7, 8, 12-14, 16).
25. Warum sollten wir mehr über Jerusalem erfahren wollen?
25 Welchen Trost und welche Hoffnung diese Worte Menschen, die Gott lieben, doch vermitteln — sei es in Jerusalem oder irgendwo sonst auf der Erde! Wir können zu denjenigen gehören, die sich weltweiten Friedens unter dem messianischen Königreich Gottes erfreuen werden. Aufschluß über die Vergangenheit Jerusalems kann uns helfen, Gottes Vorsatz bezüglich der Menschheit zu verstehen. Die folgenden Artikel werden sich auf Vorgänge im siebten und achten Jahrzehnt nach der Rückkehr der Juden aus dem Babylonischen Exil konzentrieren. Daraus können alle Trost schöpfen, die Jehova Gott, den großen König, auf annehmbare Weise anbeten möchten.
[Fußnote]
a Die Titel „Messias“ (abgeleitet von einem hebräischen Wort) und „Christus“ (aus dem Griechischen) bedeuten beide „Gesalbter“.
Können wir uns erinnern?
◻ Wie wurde Jerusalem der Ort, wo sich der „Thron Jehovas“ befand?
◻ Welche bedeutsame Rolle spielte Salomo bei der Förderung der wahren Anbetung?
◻ Wieso wissen wir, daß Jerusalem nicht mehr der Mittelpunkt der Anbetung Jehovas ist?
◻ Warum sind wir daran interessiert, mehr über Jerusalem zu erfahren?
[Bild auf Seite 10]
Die Stadt Davids lag auf einem Grat im Süden, aber Salomo erweiterte die Stadt nach Norden hin und errichtete den Tempel
[Bildnachweis]
Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.
[Bildnachweis auf Seite 8]
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